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Die Erfindung bezieht sich auf einen Kaffeevollautomaten mit Wasserbehälter, Heizeinrichtung, einem Bohnenbehälter, einem Mahlwerk und mit einer Brühgruppe.
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Kaffeevollautomaten dienen beispielsweise in Büros oder Gaststätten dazu, ein Kaffeegetränk aus frisch gemahlenen Kaffeebohnen zubereiten zu können. Hierzu verfügt der Kaffeevollautomat über einen nachfüllbaren Wasserbehälter, aus dem das Kaffeewasser beispielsweise mittels einer Pumpe mit Überdruckventil einer Heizeinrichtung zugeführt wird. In der Heizeinrichtung mit Temperatursensor und Thermostat wird das Kaffeewasser auf die gewünschte Temperatur erhitzt und einer Brühgruppe mit einer Brühkammer zugeführt. Weiterhin ist ein nachfüllbarer Vorratsbehälter für Kaffeebohnen vorhanden, aus dem die ungemahlenen Kaffeebohnen zunächst einem Mahlwerk zuführbar sind, in dem die Kaffeebohnen in gewünschter Feinheit und Menge gemahlen und dann das erhaltene Kaffeepulver ebenfalls der Brühkammer in der Brühgruppe zugeführt wird. Dort erfolgt dann das Aufbrühen des Kaffeegetränks, das über einen Auslass beispielsweise in eine Kaffeetasse gefördert wird. Ein solcher Kaffeevollautomat ist beispielsweise aus der
DE 20 2008 007 132 U1 bekannt.
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Nach dem Brühvorgang kann das verbrauchte Kaffeepulver selbsttätig in einen Auffangbehälter gefördert werden, um ein weiteres Kaffeegetränk zubereiten zu können.
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Der Kaffeevollautomat kann auch mit einer Selbstreinigungsfunktion ausgestattet sein, um sämtliche Leitungen sowie die Brühkammer zu reinigen.
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Es versteht sich, dass zusätzlich eine Dampfdüse beispielsweise zum Aufschäumen von Milch und/oder zur Abgabe von Heißwasser für ein Aufgussgetränk vorgesehen sein kann. Weiterhin kann Menge, Stärke und Art des Kaffeegetränks über Tasten, eine Menüführung oder dergleichen erfolgen. Auch können entsprechende Signalmittel oder sonstige Anzeigeeinrichtungen vorgesehen sein, um beispielsweise einen leeren Wasserbehälter oder einen leeren Bohnenbehälter anzuzeigen.
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Schließlich ist es möglich, dass der Kaffeevollautomat mit einer Padeinheit ausgestattet ist. Eine solche Padeinheit umfasst eine separate Brüheinrichtung, in die ein sogenanntes Kaffeepad mit gewünschtem Aroma in eine weitere Brühkammer eingelegt werden kann. Dieses Kaffeepad wird von erhitztem Wasser durchdrungen und ein gewünschtes Kaffeegetränk abgegeben.
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Weiterhin sind Kapselmaschinen bekannt, bei denen eine mit Kaffee mit gewünschtem Aroma gefüllte Kapsel in eine Brühkammer eingelegt und diese verschlossen wird. Beim Schließen beziehungsweise mittels einer separaten Betätigungseinrichtung kann die Kapsel, die beispielsweise aus Aluminium besteht, durchstochen werden, um den Brühvorgang zu ermöglichen. Nach dem Brühvorgang wird die Brühkammer geöffnet und die verbrauchte Kapsel entnommen. Eine solche Kapselmaschine ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 016 421 A1 bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kaffeevollautomaten zu schaffen, der universell einsetzbar ist für verschiedene Darreichungsformen von Kaffee.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass die Brühgruppe beziehungsweise deren Brühkammer zur Aufnahme einer Kaffeekapsel eingerichtet ist. Kaffeekapseln weisen üblicherweise eine standardisierte Form und Größe auf, so dass durch eine entsprechende Anpassung der Formgebung in der eigentlichen Brühkammer der Brühgruppe nicht nur gemahlener Kaffee sondern auch die Kaffeekapsel aufgenommen werden kann. Dabei ist es im Rahmen der Erfindung mit umfasst, dass der Kaffeevollautomat entweder einen Bohnenvorrat mit Mahlwerk umfasst und/oder gemahlener Kaffee manuell in die Brühkammer einbringbar ist.
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Durch die zusätzliche Nutzbarkeit von Kaffeekapseln neben gemahlenem oder ungemahlenem Kaffee sowie gegebenenfalls auch von Kaffeepads mit dem Kaffeevollautomaten können vom Nutzer praktisch beliebige Aromen, Stärken und Mengen des von ihm gewünschten Kaffeegetränks gewählt werden. Vorzugsweise kann der Kaffeevollautomat mit Kapseln verschiedener Hersteller beziehungsweise von verschiedenen Kapselsystemen verwendet werden.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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In einer ersten Ausgestaltung umfasst der Kaffeevollautomat beziehungsweise dessen Brühgruppe eine öffenbare Lade, die dazu eingerichtet ist, eine Kaffeekapsel aufzunehmen. Beispielsweise ist die Lade mit einer Federkraft beaufschlagt, um nach dem Vorbild einer Schublade selbsttätig durch leichtes Drücken geöffnet und geschlossen zu werden. Vorzugsweise ist die Lade mit einer Anzeigeeinrichtung gekoppelt, um beispielsweise durch eine Lichtschranke das Vorhandensein einer Kapsel selbsttätig feststellen und anzeigen zu können. Dadurch kann auch die Steuerung des Kaffeevollautomaten derart beeinflusst werden, dass beispielsweise kein zusätzlicher Kaffee vom Mahlwerk in die Brühkammer beziehungsweise die Lade gelangen kann.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgeschlagen, dass der Kaffeevollautomat mit einer wasserlöslichen insbesondere biologisch abbaubaren Kaffeekapsel verwendet werden kann beziehungsweise dass die Brühgruppe zur Aufnahme einer solchen Kapsel eingerichtet ist. Dies bietet den Vorteil, dass die Kapsel nicht separat beispielsweise mittels eines Schlagbolzens in an sich bekannter Weise angestochen werden muss. Vielmehr löst sich das wasserlösliche Material ähnlich bekannten Umhüllungen von Spülmaschinentabs unter dem Einfluss des in die Brühkammer des Kaffeevollautomaten einströmenden Wassers selbsttätig auf und der Kaffee kann gebrüht werden. Prinzipiell kann eine solche Kapsel auch nur abschnittsweise wasserlöslich ausgebildet sein beispielsweise am Deckel und/oder Boden, um das Wasser von oben nach unten hindurchströmen zu lassen. Ist die Kapsel weiterhin biologisch abbaubar kann diese zusammen mit dem durchgebrühten Kaffee in einen Auffangbehälter des Kaffeevollautomaten gefördert und zusammen mit dem Kaffeesatz beispielsweise kompostiert werden.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgeschlagen, dass zusätzlich oder alternativ zur Verwendung von wasserlöslichen, insbesondere biologisch abbaubaren Kapseln der Brühkammer ein Schlagbolzen zugeordnet ist. Der Schlagbolzen ist vorzugsweise an einem Stempel angeordnet, der bei einem herkömmlichen Kaffeevollautomaten das in der Brühkammer vorhandene Kaffepulver komprimiert. Dieser Schlagbolzen beziehungsweise der Stempel kann beispielsweise gesteuert durch einen Knopfdruck mittels einer Magnetspule die Kapsel an- oder durchstechen.
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Weiterhin kann der Kaffeevollautomat in an sich bekannter Weise eine Dampfdüse und/oder eine Padeinheit umfassen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- 1 einen Wasserlaufplan des Kaffeevollautomaten,
- 2 eine Brühgruppe in schematischer Ansicht und
- 3 einen Kaffeevollautomaten von schräg oben,
- 4 den Kaffeevollautomaten in Seitenansicht und
- 5 Detailansichten des Kaffeevollautomaten.
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In 1 ist ein Wasserlaufplan eines Kaffeevollautomaten 1 dargestellt. Dieser umfasst unter anderem einen befüllbaren Wasserbehälter 2 mit Schauglas 3 und Schwimmer 4 zur Füllstandsanzeige. Durch einen Wasserfilter 36 und über eine Leitung 5 mit Durchflussmesser 6 wird über eine Pumpe 7 das Wasser einem Durchlauferhitzer 8 mit elektrischer Heizung 9, Thermostat 10 und Temperatursensor 11 zugeführt. An der Pumpe 7 kann auch ein Überdruckventil 12 für das Wasser vorgesehen sein, falls eine Leitung 5 verstopft sein sollte und um das Wasser beispielsweise in eine Tropftasse 35 abzuleiten.
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Mittels eines ersten Ventils 13 kann über eine Leitung 5 das erhitzte Wasser einer Brühgruppe 15 des Kaffeevollautomaten 1 zugeführt werden oder einem zweiten Ventil 14. Vom zweiten Ventil 14 wird das erhitzte Wasser über Leitungen 5 entweder einer Padeinheit 16 oder einer Dampfdüse 17 zugeführt. In der Padeinheit 16 werden in an sich bekannter Weise Kaffeepads aufgebrüht und über die Dampfdüse 17 kann gesteuert über ein drittes Ventil 18 entweder heißes Wasser, beispielsweise für Tee, oder Wasserdampf zum Aufschäumen von Milch abgegeben werden.
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In 2 ist rein schematisch eine Brühgruppe 15 eines Kaffeevollautomaten 1 dargestellt. Die Brühgruppe 15 umfasst unter anderem eine Brühkammer 19, in die in an sich bekannter Weise selbsttätig gemahlener Kaffee eingebracht, mit heißem Wasser aufgebrüht und über einen Auslauf 21 beispielsweise in eine Tasse abgefüllt werden kann. Nunmehr ist die Brühkammer 19 aber derart ausgebildet, beispielsweise ausgefräst, dass sie dazu eingerichtet ist, eine Kaffeekapsel 20 aufzunehmen. Hierzu ist eine öffenbare und in Verschieberichtung V bewegliche Lade 22 mit Kapselaufnahme 23 der Brühgruppe 15 zugeordnet.
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Mittels einer Lichtschranke 24 mit Reflektor 25 sowie einem Verschlusszapfen 26 mit Unterbrecherschaltkreis 27 kann das Vorhandensein einer Kaffeekapsel 20 in der Kapselaufnahme 23 der geschlossenen Lade 22 festgestellt und beispielsweise über eine Signalleuchte 28 angezeigt werden. Es versteht sich, dass die Brühkammer 19 entsprechend abgedichtet ist, um kein Wasser austreten zu lassen.
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Mittels einer Taste 29 wird eine Magnetspule 30 in einem Gehäuse 31 betätigt, um einen Schlagbolzen 32 zu betätigen, der sich in Durchstechrichtung S bewegt und die Kaffeekapsel 20 ansticht, bzw. in die Brühkammer 19 der Brühgruppe 15 drückt.
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Bevorzugt ist die Kaffeekapsel 20 aber wasserlöslich und insbesondere biologisch abbaubar ausgebildet. Somit kann das Durchstechen der Kaffeekapsel 20 durch den Schlagbolzen 32 entfallen, da die Kaffeekapsel 20 zumindest teilweise durch das heiße Wasser in der Brühkammer 19 aufgelöst und der enthaltene Kaffee freigesetzt wird. Zudem kann die verbrauchte Kaffeekapsel 20 nach dem Brühvorgang selbsttätig in einen Auffangbehälter für den Kaffeesatz gefördert und mit diesem gemeinsam entsorgt werden.
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In den 3 und 4 ist ein Kaffeevollautomat 1 rein schematisch von schräg oben und schräg von der Seite dargestellt. Er umfasst einen nachfüllbaren Wasserbehälter 2 sowie einen nachfüllbaren Bohnenbehälter 33 sowie ein Mahlwerk, eine Heizeinrichtung, Leitungen 5, Ventile 12, 13, 14, 18 sowie eine Steuerung zur Regelung aller Funktionen. In einer Brühgruppe 15 kann in an sich bekannter Weise in einer Brühkammer 19 gemahlener Kaffee aufgebrüht und über einen Auslauf 21 ausgegeben werden. Weiterhin ist eine Dampfdüse 17 zum Aufschäumen von Milch vorhanden sowie eine Padeinheit 16 zum Zubereiten von Kaffee aus Kaffeepads. In an sich bekannter Weise ist auch eine Tropftasse 35 vorhanden. Diese Padeinheit 16 mit eigener Tropftasse 35a ist in der Detailansicht in 5a vergrößert abgebildet mit einer geöffneten Klappe 34 zum Einlegen eines bekannten Kaffeepads. Zur Steuerung verschiedener Funktionalitäten des Kaffeevollautomaten 1 dienen verschiedene Tasten 29 mit Signalleuchten 28, die die verschiedenen Betriebszustände anzeigen. Prinzipiell kann auch eine Steuerung über ein Display mit Menüführung erfolgen.
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Zusätzlich kann mit dem Kaffeevollautomat aber auch Kaffee mit einer Kaffeekapsel 20 zubereitet werden, die in eine geöffnete Lade 22 eingelegt werden kann, wie aus der vergrößerten Detailansicht in 5b ersichtlich. Hierzu wird in eine Kapselaufnahme 23 der Lade 22 eine standardisierte Kaffeekapsel 20 eingelegt und die in Verschieberichtung V bewegbare Lade 22 verschlossen, so dass die Kaffeekapsel 20 sich in der Brühkammer 19 der Brühgruppe 15 des Kaffeevollautomaten 1 befindet. Insbesondere ist die Kaffeekapsel 20 wasserlöslich und/oder biologisch abbaubar, um nicht angestochen werden zu müssen beziehungsweise um gemeinsam mit dem Kaffeesatz entsorgt werden zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kaffeevollautomat
- 2
- Wasserbehälter
- 3
- Schauglas
- 4
- Schwimmer
- 5
- Leitung
- 6
- Durchflussmesser
- 7
- Pumpe
- 8
- Durchlauferhitzer
- 9
- elektrische Heizung
- 10
- Thermostat
- 11
- Temperatursensor
- 12
- Überdruckventil
- 13
- erstes Ventil
- 14
- zweites Ventil
- 15
- Brühgruppe
- 16
- Padeinheit
- 17
- Dampfdüse
- 18
- drittes Ventil
- 19
- Brühkammer
- 20
- Kaffeekapsel
- 21
- Auslauf
- 22
- Lade
- 23
- Kapselaufnahme
- 24
- Lichtschranke
- 25
- Reflektor
- 26
- Verschlusszapfen
- 27
- Unterbrecherschaltkreis
- 28
- Signalleuchte
- 29
- Taste
- 30
- Magnetspule
- 31
- Gehäuse
- 32
- Schlagbolzen
- 33
- Bohnenbehälter
- 34
- Klappe
- 35
- Tropftasse
- 36
- Wasserfilter
- V
- Verschieberichtung
- S
- Durchstechrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008007132 U1 [0002]
- DE 102006016421 A1 [0007]