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Die Erfindung betrifft einen Injektor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Erfindung betrifft Injektoren, die zum Injizieren einer Lake in stückige, also aus einzelnen Stücken bestehende Lebensmittel ausgebildet sind. Solche Lebensmittelstücke können Fleisch-, Geflügel-, Fisch- oder Käsestücke sein, die durch Injektion einer Lake behandelt werden.
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Aus dem Stand der Technik bekannt ist ein Pökelinjektor mit einem Transportband, auf dem das zu pökelnde Gut durch einen Injektionstunnel hindurch transportiert wird. Innerhalb des Injektionstunnels befindet sich ein mit mehreren Nadeln bestückter auf- und absenkbarer Nadelbalken, über welchen Lake bzw. Pökellake in die zu behandelnden Fleischstücke injiziert wird.
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Zur Bestimmung der Menge der in das Produkt eingespritzten Lake wurde bisher die gesamte Charge des Injektionsgutes in dem Anlieferungsbehälter gewogen und, nachdem die Charge den Injektor durchlaufen hat, der gesamte Inhalt des Auffangbehälters nochmals gewogen. Nachteilig hierbei ist, dass nur eine durchschnittliche Injektionsrate für die Gesamtmenge der Lebensmittelstücke ermittelt werden kann und auch erst nach Abschluss des gesamten Injektionsvorgangs.
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Aus der
DE 10 2011 051 254 A1 ist eine Vorrichtung zur Behandlung von Lebensmittelprodukten, wie Fleisch, Fisch oder Geflügel bekannt. Die Vorrichtung, die eine Pökelvorrichtung sein kann, umfasst einen Injektor mit einem Nadelträger und daran angeordneten Nadeln zum Injizieren einer Lake in Lebensmittelprodukte. Zur Bestimmung der Gewichtsdifferenz des Lebensmittelprodukts vor und nach der Injektion umfasst die Fördereinrichtung eine vor dem Injektor angeordnete Eingangswaage sowie eine dahinter angeordnete Ausgangswaage.
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Aus der
DE 10 2014 208 448 A1 geht ein Lastenerfassungssystem für eine Förderbandwaage hervor. Das System umfasst eine Wägewalze, über die ein Förderband geführt ist, und auf dem Lebensmittelartikel oder Objekte, wie Kartoffelchips, zur deren Wiegung gefördert werden. Die Wägewalze ist mit einer an dem Rahmen der Vorrichtung angeordneten Wägezelle verbunden.
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Die herkömmliche Bestimmung der Injektionsrate ist aufgrund von Störgrößen mitunter sehr ungenau. Der Vergleich der Gesamtmengen vor und nach der Injektion kann bereits durch unterschiedliche Leergewichte von Anlieferungs- und Auffangbehälter verfälscht werden. Am Boden des Anlieferungsbehälters kann sich zudem aus dem Injektionsgut austretende Flüssigkeit wie Fleischsaft und am Boden des Auffangbehälters überschüssige Lake ansammeln, wodurch die Gewichtsmessungen verfälscht werden.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde einen entsprechenden Injektor derart weiterzubilden, dass eine genauere Bestimmung der erzielten Injektionsrate des jeweiligen Produktes unabhängig von der gesamten Charge ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Injektor nach Anspruch 1.
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Das mit dem erfindungsgemäßen Injektor durchgeführte Verfahren betrifft das Injizieren einer Lake in Injektionsgut, das aus stückigen Lebensmitteln besteht. Insbesondere besteht das Lebensmittel aus Fleisch-, Geflügel-, Fisch- oder Käsestücken. Das Injektionsgut wird dabei auf einer Transporteinrichtung unter einer auf das Injektionsgut absenkbaren Injektionseinrichtung hindurch transportiert. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das Injektionsgut auf der Transporteinrichtung aufliegend vor und nach Durchlaufen der Injektionseinrichtung gewogen wird. Der Grundgedanke zur Lösung der Aufgabe besteht also darin, ein Wiegen vor und nach der Injektion der Lake in situ vorzunehmen.
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Die Transporteinrichtung sowie die Injektionseinrichtung können taktweise betätigt werden. Die Transporteinrichtung bewegt die darauf aufliegenden Stücke des Injektionsgutes in einem Transporttakt um eine Wegstrecke weiter, während sich die Injektionseinrichtung in Wartestellung befindet. Während des Injektionstaktes steht die Transporteinrichtung still und die Injektionseinrichtung nimmt eine Injektion vor, bspw. indem ein Nadelbalken abgesenkt und dabei Lake in das Injektionsgut eingespritzt wird. Injektionstakt und Transporttakt erfolgen abwechselnd solange, bis eine Charge des Injektionsgutes die Vorrichtung durchlaufen hat.
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Es ist vorgesehen, das Gewicht der Stücke des Injektionsgutes unmittelbar vor der Injektionseinrichtung und unmittelbar dahinter zu ermitteln. Durch Verrechnung der so ermittelten Gewichtswerte kann die Injektionsrate bezogen auf eine Teilmenge des Injektionsgutes auf der Transporteinrichtung, bspw. bezogen auf die Stücke des Injektionsgutes in einem Taktabschnitt der Transporteinrichtung, und losgelöst von der gesamten Charge bestimmt werden. Dies war bei dem bisherigen System nicht möglich.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann die Injektionsrate des zu behandelnden Injektionsgutes über eine Differenzmessung ermittelt und das Signal bzw. die so gewonnene Information zur Anpassung oder Steuerung der Injektionsrate für nachfolgende Bearbeitungstakte verwendet werden.
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Hierdurch wird es möglich, fehlerhaft eingestellte Injektionsraten noch während der laufenden Bearbeitung einer Charge anzupassen. Die Einstellung der Injektionsrate kann beispielsweise durch Veränderung eines Injektionsdruckes erfolgen, mit dem die Lake in das Injektionsgut eingespritzt wird.
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Dabei kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, die Gewichtsmessung über den in einem Abschnitt auf einen Bandgurt der Transporteinrichtung ausgeübten Anpressdruck des oder der jeweiligen Lebensmittelstücke vorzunehmen. Somit ist eine Änderung des Bearbeitungsablaufes gegenüber herkömmlichen Verfahren nicht erforderlich.
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Vorzugsweise kann die Gewichtsmessung kapazitiv erfolgen. Das bedeutet, dass der auf die Transporteinrichtung einwirkende Anpressdruck mittels einer kapazitiv arbeitenden Messzelle in ein Messsignal umgewandelt wird. Eine kapazitive Messung hat den Vorteil, dass die Messung des Gewichtes unabhängig von etwaig auftretenden Querkräften in der Transporteinrichtung erfolgen kann.
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Die Erfindung sieht einen Injektor zum Injizieren einer Lake in Injektionsgut, das aus stückigen Lebensmitteln besteht, insbesondere aus Fleisch-, Geflügel-, Fisch- oder Käsestücken, vor. Bei dem Injektor wird das Injektionsgut auf einer Transporteinrichtung unter einer auf das Injektionsgut absenkbaren Injektionseinrichtung hindurch transportiert. Die Vorrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass in Transportrichtung vor und hinter der Injektionseinrichtung jeweils eine Wiegeeinrichtung zur Ermittlung des Gewichtes des auf der Transporteinrichtung aufliegenden Injektionsgutes vorgesehen ist. Mit einer solchen Vorrichtung lässt sich das Verfahren besonders gut durchführen und die auch dort erzielbaren Vorteile erreichen.
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Die Vorrichtung kann dazu ausgebildet sein, eine, wie vorstehend bzgl. des Verfahrens bereits beschriebene, getaktete Behandlung des Injektionsgutes vorzunehmen.
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Der erfindungsgemäße Injektor kann nach einer vorteilhaften Ausgestaltung eine Steuereinrichtung aufweisen, die zur Verarbeitung und Verrechnung der Messsignale der Wiegeeinrichtungen vorgesehen ist, insbesondere zur Bildung eines Differenzwertes der Messungen vor- und nach der Injektionseinrichtung und zur Ermittlung einer Injektionsrate der in das Injektionsgut injizierten Lake. Hierdurch wird die Überprüfung, Überwachung oder ggf. sogar eine Einstellung der Injektionsrate während der laufenden Bearbeitung einer Charge möglich.
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Vorzugsweise kann der Injektor einen Spritzbereich, der im Betrieb der Lake ausgesetzt ist, und einen spritzgeschützten Bereich, der im Betrieb vor der Einwirkung der Lake geschützt ist, aufweisen. Dabei können die Wiegeeinrichtungen mit einem Teil im Spritzbereich und einem Teil im spritzgeschützten Bereich angeordnet sein. Diese Teile sind in Betriebsstellung mechanisch miteinander gekoppelt und zur Reinigung des Injektors voneinander entkoppelbar.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann der Injektor einen Injektionstunnel aufweisen, durch welchen die Transporteinrichtung verläuft. Das Innere des Injektionstunnels ist der Spritzbereich. Die Transporteinrichtung ist aus dem Injektionstunnel herausnehmbar, wobei der Teil der Wiegeeinrichtungen im Spritzbereich an der Transporteinrichtung befestigt und zusammen mit der Transporteinrichtung aus dem Injektionstunnel herausnehmbar ist. Der Teil der Wiegeeinrichtungen im spritzgeschützten Bereich ist außen an dem Injektionstunnel gehaltenen. In Betriebsstellung sind diese beiden Teile der Wiegeeinrichtungen zur Übertragung der Gewichtskraft des Injektionsgutes mechanisch miteinander gekoppelt.
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Diese Aufteilung der Wiegeeinrichtungen in zwei voneinander entkoppelbare Teile vereinfacht die Wartung und insbesondere die Reinigung der Vorrichtung deutlich, und der Ablauf der Reinigung muss gegenüber bekannten Systemen kaum verändert werden. Um die gesamte Transporteinrichtung, bspw. ein Transportband mit einem auf einem Bandkasten gehaltenen Bandgurt, aus dem Injektor zu entnehmen, wird zunächst eine Antriebswelle des Transportbandes durch einen Hohlwellenmotor nach außen gezogen. Sodann werden alle weiteren Verbindungen zwischen dem Band und dem Tunnel, auch die entsprechenden Komponenten der Wiegeeinrichtungen voneinander gelöst bzw. entkoppelt, so dass der gesamte Bandkasten zur Reinigung entlang der Transportrichtung herausgezogen werden kann.
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In Weiterbildung dieser Ausführungsform kann es vorgesehen sein, dass der an dem Injektor, insbesondere an dem Injektionstunnel, gehaltene Teil der Wiegeeinrichtungen zumindest eine Messzelle zur Messung der Gewichtskraft des Injektionsgutes aufweist, wobei die Messzelle außerhalb eines Spritzbereiches, also im spritzgeschützten Bereich der Injektionseinrichtung angeordnet ist. Vorzugsweise kann die Messzelle an einer Außenseite des Injektionstunnels angeordnet werden.
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Das Innere des Injektionstunnels, das den sogenannten „Spritzbereich“ der Vorrichtung darstellt, darf während einer laufenden Bearbeitung des Injektionsgutes in intensiven, dauerhaften Kontakt mit der Lake kommen. Der Teil, in dem die Messzelle bevorzugt angeordnet wird, der „spritzgeschützte Bereich“, ist unter normalen Umständen vor der Einwirkung der Lake geschützt.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass jeweils der an der Transporteinrichtung gehaltene Teil der Wiegeeinrichtung eine Auflageplatte für einen Bandgurt der Transporteinrichtung aufweist, wobei die Auflageplatten jeweils zur Übertragung der darauf wirkenden Gewichtskräfte mechanisch mit dem am Injektionstunnel gehaltenen Messteil der Wiegeeinrichtungen gekoppelt sind. Dieser Teil der Wiegeeinrichtungen kann daher auch als Auflageteil bezeichnet werden. Der andere Teil der Wiegeeinrichtung, der die Messzelle zur Erzeugung eines Messsignales aufweist, kann auch als Messteil bezeichnet werden.
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Die Kopplung ist lösbar, sodass zur Entnahme der Transporteinrichtung die mechanische Verbindung zwischen den beiden Teilen, den Auflageteilen und den Messteilen der Wiegeeinrichtungen auf einfache Weise gelöst werden kann. Hierdurch bleibt der Aufbau der Transporteinrichtung gegenüber bekannten Systemen im Wesentlichen unverändert, sodass die Bedienung nicht umständlicher wird.
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Vorzugsweise kann jeweils der Teil der Wiegeeinrichtungen im Spritzbereich mittels verschiebbarer Verbindungsbolzen mit dem Teil der Wiegeeinrichtungen im spritzgeschützten Bereich koppelbar sein. Dabei können die Verbindungsbolzen unverlierbar an dem Teil im spritzgeschützten Bereich gehalten sein, um einen Produktionsausfall aufgrund verlorengegangener Befestigungsmittel zu vermeiden.
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Zur Vermeidung von Bedienungsfehlern kann an den Messteilen der Wiegeeinrichtungen jeweils eine Bolzenverriegelungseinrichtung vorgesehen sein, die ein unerwünschtes Lösen der Verriegelungsbolzen aus ihrer Montagestellung verhindert.
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Um das Montieren der Wiegeeinrichtung zu vereinfachen, können die Verriegelungsbolzen Einführhilfen aufweisen, die ein Einschieben der Verriegelungsbolzen in ihre Montagestellung erleichtern. Derartige Einführhilfen können Fasen oder Verrundungen an den Enden der Verriegelungsbolzen sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform können die Wiegeeinrichtungen beidseits eines Bandgurtes der Transporteinrichtung symmetrisch ausgebildet sein. So können jeweils Messzellen und/oder Verriegelungsbolzen und/oder Bolzenverriegelungseinrichtungen beidseits der Transporteinrichtung vorgesehen werden. Auf diese Weise kann die Handhabung und auch deren Herstellung und die Montage deutlich vereinfacht werden.
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Die Messzellen einer Wiegeeinrichtung sind dann bevorzugt mit einem gemeinsamen Messverstärker verbunden, der die Sensorsignale der einzelnen Messzellen miteinander zu einem Messwert der Wiegeeinrichtung verrechnet. Dieser Messwert wird dann an die Steuereinrichtung des Injektors zur Steuerung der injizierten Lake weitergeleitet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Injektor an jeder Wiegeeinrichtung wenigstens eine kapazitive Messzelle auf. Kapazitive Messzellen haben den besonderen Vorteil, dass sie unempfindlich gegen auftretende Querkräfte sind, so dass zur Erzeugung der Sensorsignale lediglich die von oben auf die jeweilige Messzelle wirkende Kraft in das Messsignal einfließt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Steuereinrichtung Mittel zur qualitativen und/oder quantitativen Anzeige der ermittelten Messwerte oder davon abgeleiteter Rechenwerte aufweisen. Hierdurch kann die Bedienung vereinfacht werden. Denkbar ist das dabei auch, Zahlenwerte der ermittelten Messwerte oder davon abgeleiteter Rechenwerte anzuzeigen, sodass entsprechend angepasste Maßnahmen eingeleitet werden können. Alternativ kann die Anzeige aber auch rein qualitativ erfolgen, indem beispielsweise bei einer zu großen Abweichung der Messwerte oder Rechenwerte von einem vorgegebenen Sollwert ein Alarm abgegeben wird, auf den das Bedienpersonal dann reagieren kann.
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Gemäß einer verbesserten Ausführungsform kann es vorgesehen sein, Mittel zur Anpassung der Injektionsmenge in Abhängigkeit der ermittelten Injektionsrate vorzusehen. Eine Anpassung der abgegebenen Injektionsmenge kann bspw. durch Anpassung des Injektionsdruckes erfolgen. Dies kann automatisiert vorgesehen werden, sodass unmittelbar auf das Feststellen einer Messabweichung eine Anpassung vorgenommen wird.
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Die Anpassung der Injektionsrate kann alternativ oder zusätzlich zur Anzeige der ermittelten Injektionsrate bzw. der Messwerte der Wiegeeinrichtungen erfolgen.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Dabei zeigen:
- 1 bis 3 Ansichten einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur Behandlung von Fleischstücken mit eingesetzter Transporteinrichtung sowie teilweise und vollständig entnommener Transporteinrichtung,
- 4 bis 6 eine erfindungsgemäße Wiegeeinrichtung in Montagestellung,
- 7 bis 9 die Wiegeeinrichtung in Lösestellung, und
- 10 eine schematische Ansicht einer Steuereinrichtung.
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Gleiche oder gleichwirkende Bauteile werden in den nachfolgend dargestellten Figuren der Zeichnung anhand einer Ausführungsform mit Bezugszeichen versehen, um die Lesbarkeit zu verbessern.
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Die 1 bis 3 zeigen einen erfindungsgemäßen Injektor 1 in Form eines Pökelinjektors mit einer Transporteinrichtung 2 in Form eines Transportbandes, auf der das Injektionsgut, bspw. Fleischstücke, durch einen Injektionstunnel 6 hindurch transportiert wird. Innerhalb des Injektionstunnels 6 befindet sich eine Injektionseinrichtung 3, ein nicht näher dargestellter, mit mehreren Nadeln bestückter auf- und absenkbarer Nadelbalken, über welchen die Lake in das Injektionsgut injiziert wird.
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Zur Reinigung kann die Transporteinrichtung 2 von den übrigen Komponenten des Injektors 1 getrennt werden, wie dies in 3 dargestellt ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Transportband aus dem Injektor 1 und dem daran vorgesehenen Injektionstunnel 6 herausnehmbar.
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Die Transporteinrichtung 2 bzw. das Transportband weist einen Bandkasten 21 auf, auf dem ein Bandgurt 19 gehalten ist, der jeweils über endseitige Umlenkrollen 20 geführt ist. Der Bandgurt 19 wird von einem nicht näher dargestellten Hohlwellenmotor angetrieben, dessen Antriebswelle zur Entnahme des Bandkastens 21 aus dem Bandkasten 21 entfernt wird. Sodann werden alle weiteren Verbindungen zwischen dem Bandkasten 21 und dem Injektionstunnel 6 gelöst und der gesamte Bandkasten 21 zur Reinigung in Transportrichtung 5 herausgezogen. Die 1 bis 3 zeigen nacheinander die vollständig eingesetzte Stellung der Transporteinrichtung 2 in dem Injektor 1, die teilweise entnommene Stellung der Transporteinrichtung 2 sowie in 3 eine vollständig entnommene Stellung der Transporteinrichtung 2.
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Zur Bestimmung der Menge der in das Injektionsgut eingespritzten Lake weist der Injektor 1 zwei Wiegeeinrichtungen 4, 34 auf, die ein Wiegen vor und nach der Injektion der Lake in situ ermöglichen.
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Die Wiegeeinrichtungen 4, 34 sind in Transportrichtung 5 jeweils unmittelbar vor und unmittelbar hinter der Injektionseinrichtung 3 angeordnet und weisen, wie in der 1 gezeigt, einen zusammen mit dem Bandkasten 21 lösbaren Auflageteil 7 sowie einen Messteil 8 auf, der bei Entnahme des Bandkastens 21 an dem Injektionstunnel 6 verbleibt. Der lösbare Auflageteil 7 der Wiegeeinrichtung ist an der Transporteinrichtung 2, bevorzugt an dem Bandkasten gehalten. Der feste Messteil 8 der Wiegeeinrichtung 4 ,34 ist an dem Injektionstunnel 6 gehalten.
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Der Injektor 1 ist zur taktweisen Behandlung des Injektionsgutes ausgebildet. Dabei steht die Transporteinrichtung 2 während eines Injektionstaktes still, während der nicht dargestellte Nadelbalken herabfährt und auf das Injektionsgut unter Injektion der Lake einwirkt. Während eines Transporttaktes verharrt die Injektionseinrichtung 3 in einer Wartestellung und die Transporteinrichtung 2 fördert das Injektionsgut in Transportrichtung 5 um einen Taktabschnitt weiter.
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Beide Wiegeeinrichtungen 4, 34 weisen den gleichen Aufbau auf, der anhand der Wiegeeinrichtung 4 in den 4 bis 9 näher erläutert wird.
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Die Wiegeeinrichtung 4 weist eine Auflageplatte 9 für den Bandgurt 19 auf. Der Bandgurt 19 gleitet bei Bandbewegung während des Transporttaktes über die Auflageplatte 9, die zur Herabsetzung von Reibkräften in Transportrichtung 5 vorne und hinten jeweils eine Anlaufschräge 10 aufweist.
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Die Auflageplatte 9 weist an ihrer Unterseite an beiden Bandseiten Bolzenaufnahmen 12 auf in die, im montieren Zustand, also in Betriebsstellung des Injektors 1, verschiebbare Verriegelungsbolzen 11 seitlich eingreifen und so eine mechanische Kopplung mit den Ankoppelabschnitten 13 herstellen.
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Die Auflageplatte 9 mit den Bolzenaufnahmen 12 bilden den Auflageteil 7 der Wiegeeinrichtung 4, der an dem Bandkasten 21, also an der Transporteinrichtung 2 gehalten und zusammen mit dieser aus dem Injektionstunnel 6 des Injektors 1 entnehmbar ist.
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An dem Messteil 8 der Wiegeeinrichtung 4, 34 sind die Verriegelungsbolzen 11 unverlierbar an dem Ankoppelabschnitt 13 angeordnet und dort quer zur Transportrichtung 5 verschieblich geführt. Die Ankoppelabschnitte 13 auf beiden Bandseiten der Wiegeeinrichtung 4 sitzen auf Messzellen 18 auf. Die Messzellen 18 sind an beiden Seiten des Injektionstunnels 6 jeweils mit einem an dem Injektionstunnel 6 festgelegten Halter 17 verbunden und bilden so die mechanische Verbindung zum Injektionstunnel 6.
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Die Messzellen 18 befinden sich auf der Außenseite des Injektionstunnels 6 und damit außerhalb des sog. Spritzbereiches 36, der während des Betriebs des Injektors 1 in intensiven Kontakt mit der Lake kommt. Die Außenseite des Injektionstunnels 6 wird als „spritzgeschützter Bereich“ 37 bezeichnet.
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Somit kann der Auflageteil 7 auch als Teil 7 der Wiegeeinrichtung 4, 34 im Spritzbereich 36 und der Messteil 8 als Teil 8 der Wiegeeinrichtung 4, 34 im spritzgeschützten Bereich 37 bezeichnet werden.
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Wenn im montieren Zustand der Wiegeeinrichtung 4, 34, der in den 4 bis 6 gezeigt ist, die Verriegelungsbolzen 11 in die Bolzenaufnahmen 12 der Auflageplatte 9 eingreifen, wird eine in die Auflageplatte 9 eingeleitete Gewichtskraft über die Bolzenaufnahme 12, die Verriegelungsbolzen 11, die Ankoppelabschnitte 14, die Messzellen 18 und die entsprechenden Halter 17 in die mechanische Struktur des Injektionstunnels 6 übertragen.
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Dabei erzeugt jede Messzelle 18 ein Messsignal in Abhängigkeit des Kraftanteils, den sie gegenüber dem Injektionstunnel 6 abstützt. Die Messsignale der beiden Messzellen 18, die während eines Injektionstaktes, in dem die Transporteinrichtung 2 stillsteht, erzeugt werden, werden jeweils über eine Messleitung 30 an eine Steuereinrichtung 22 übertragen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann bei jeder Wiegeeinrichtung 4, 34 ein gemeinsamer Messverstärker für die beiden, an den gegenüberliegenden Seiten des Bandgurtes 19 vorgesehenen Messzellen 18 vorgesehen werden. Der Messverstärker verrechnet die Sensorsignale der beidseits der Transporteinrichtung 2 angeordneten Messzellen 18 einer einzelnen Wiegeeinrichtung 4, 34 zu einem gemeinsamen Messsignal, welches dann an die Steuereinrichtung 22 weitergeleitet wird.
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Die Steuereinrichtung 22, die schematisch in der 10 dargestellt ist, empfängt diese Messsignale der jeweiligen Wiegeeinrichtungen 4, 34 über einen oder mehrere Eingänge 28, 29. Sodann erfolgt eine Weiterverarbeitung des Messsignales zur Berechnung der erzielten Injektionsrate. Vorzugsweise erfolgt dies durch eine Differenzmessung, bei der die Messsignale der Wiegeeinrichtungen 4, 34 einem Taktabschnitt des Transportbandes zugeordnet werden und dann voneinander abgezogen werden, so dass die Differenz von erstem und zweitem Messwert das Gewicht der eingespritzten Lake wiedergespiegelt.
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Der Injektor 1 vollzieht eine getaktete Bearbeitung der Fleischstücke. Das bedeutet, dass bei der Injektion von Lake die Transporteinrichtung 2 stillsteht. Nach Abschluss der Injektion wird die Transporteinrichtung 2 in Gang gesetzt und befördert die nächste Menge an Injektionsgut unter die Injektionseinrichtung 3.
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Ein Taktschema 35 ist in der 1 gezeigt. Das Taktschema 35 weist im Ausführungsbeispiel insgesamt zehn Taktabschnitte auf, wobei die Kennzeichnung „L“ für „Leerlaufstelle“ steht, in welchem die Fleischstücke nur auf der Transporteinrichtung 2 aufliegen. Die Kennzeichnung „P“ steht für „Pökelstelle“, in welchem eine Injektion von Lake erfolgt. Die Kennzeichnung „W“ steht für „Wiegestelle“.
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Um den Injektionstunnel 6 vollständig zu durchlaufen, müssen im vorliegenden Beispiel zehn Transporttakte erfolgen. Zwischen der Pökelstelle P und der jeweiligen Wiegestelle W liegt im vorliegenden Beispiel eine Leerlaufstelle L. Bei bevorzugten Ausführungsformen können zwischen fünf und sieben Arbeitstakte zwischen den Wiegeeinrichtungen 4, 34 und der Injektionseinrichtung 3 liegen.
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Die Steuereinrichtung 22 speichert die in jedem Injektionstakt an der Wiegestelle W erzeugten Messwerte in einem Speicher 24 ab und kann anhand eines Vergleiches der Messwerte unter Berücksichtigung der Anzahl der dazwischenliegenden Arbeitstakte eine Differenzmessung für die Gewichtskraft einer bestimmten Menge an Fleischstücken in einem bestimmten Taktabschnitt vor und nach der Injektion durchführen. Auf diese Weise kann einer bestimmten Menge von Fleischstücken an einer bestimmten Taktstelle auf der Transporteinrichtung ein Gewicht vor und ein Gewicht nach der Injektion zugeordnet werden.
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Die durch die Differenzmessung ermittelten Werte können zusätzlich mit voreingestellten Sollwerten abgeglichen werden. In Abhängigkeit von einer dabei auftretenden Abweichung können unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden.
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Im einfachsten Fall kann die Abweichung auf einer Anzeige 25 der Steuereinrichtung dem Maschinenbediener angezeigt werden, sodass ein manueller Eingriff des Maschinenbedieners erfolgen kann. Beispielsweise kann durch Eingabe eines Korrekturwertes an einem Bedienfeld 26 der Steuereinrichtung die Injektionsrate der Injektionseinrichtung 3 angepasst werden.
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Möglich ist es aber auch, die Injektionsrate automatisch in Abhängigkeit von der ermittelten Abweichung von den Sollwerten einzustellen. So kann beispielsweise ein geschlossener Regelkreis aufgebaut werden. Hierdurch kann frühzeitig, bereits während der Verarbeitung einer Charge des Injektionsgutes eine zu große oder eine zu niedrige Injektionsrate verhindert werden.
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Der Bandgurt 19 der Transporteinrichtung 2 liegt, solange die Transporteinrichtung 2 während des Injektionstaktes stillgesetzt ist, auf der Auflageplatte 9 auf und steht dabei unter keiner merklichen Zugspannung, die den Messwert der Gewichtskraft verfälschen könnte.
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Für die Reinigung des Injektionstunnels 6 wird die mechanische Kopplung zwischen dem an der Transporteinrichtung 2 gehaltenen Auflageteil 7, und dem an dem Injektionstunnel 6 gehaltenen Messteil 8 der Wiegeeinrichtung 4, 34 aufgehoben. Dies erfolgt durch Herausziehen bzw. Verschieben der Verriegelungsbolzen 11 in eine zurückgezogene Endstellung, wie dies in den 7 - 9 gezeigt ist. Die Verriegelungsbolzen 11 sind innerhalb der Ankoppelabschnitte 13 zwischen zwei Endstellungen verschiebbar. Sie können jedoch ohne weitere Maßnahmen nicht vollständig aus dem Ankoppelabschnitt 13 entnommen werden, sodass sie im Regelbetrieb unverlierbar daran gehalten sind.
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Um ein unbeabsichtigtes Ziehen der Verriegelungsbolzen 11 zu verhindern, wenn der Bandkasten 21 nicht aus dem Injektionstunnel 6 entnommen werden soll, ist eine zusätzliche Bolzenverriegelungseinrichtung 14 vorgesehen. Diese ist im montierten Zustand vor die Verriegelungsbolzen 11 geschwenkt und dort mittels einer Rastnase 33 verriegelt. Dabei liegt die Bolzenverriegelungseinrichtung 14 auf endseitigen Pilzköpfen 16 der Verriegelungsbolzen 11 auf und hält diese in montierter Position.
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Zur Vorbereitung der Entnahme der Transporteinrichtung 2 aus dem Injektionstunnel 6 wird die Verrastung der Rastnase 33 durch Verdrehen eines Hebels 38 gelöst und die Bolzenverriegelungseinrichtung 14 von den Pilzköpfen 16 um eine Schwenkachse 15 weggeschwenkt. Dies gestattet einem Bediener, die Verriegelungsbolzen 11 an den Pilzköpfen 16 zu greifen und zurückzuziehen. Der Bandkasten 21 kann daraufhin zur Reinigung oder Reparatur entnommen werden.
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Beim Wiedereinsetzen des Bandkastens 21 in den Injektionstunnel 6 wird die Bolzenaufnahme 12 vor den Ankoppelabschnitten 13 positioniert und dann die Verriegelungsbolzen 11 durch Eindrücken der Pilzköpfe 16 in Montagestellung gebracht. Die Verriegelungsbolzen 11 weisen endseitige Einführhilfen 32 in Form von Fasen oder Verrundungen auf, die ein Einführen der Verriegelungsbolzen 11 in die Bolzenaufnahme 12 erleichtern.
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Durch den zweiteiligen Aufbau der Wiegeeinrichtung 4, 34 befindet sich nur der Auflageteil 7, der an der Transporteinrichtung 2 bzw. an deren Bandkasten 21 gehalten ist, im Spritzbereich des Injektionseinrichtung 3. Die Messzelle 18 als Komponente des festen Teils 8 befindet sich außerhalb des Spritzbereiches und muss daher weniger häufig gereinigt werden.
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Die Wiegeeinrichtungen 4, 34 werden erst im montierten Zustand der Transporteinrichtung 2 in der Vorrichtung 1 zu einer funktionsfähigen Wiegeeinrichtung 4, 34 gekoppelt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Transporteinrichtung
- 3
- Injektionseinrichtung
- 4
- Wiegeeinrichtung
- 5
- Transportrichtung
- 6
- Injektionstunnel
- 7
- Auflageteil, Teil der Wiegeeinrichtung im Spritzbereich
- 8
- Messteil, Teil der Wiegeeinrichtung im spritzgeschützten Bereich
- 9
- Auflageplatte
- 10
- Anlaufschräge
- 11
- Verriegelungsbolzen
- 12
- Bolzenaufnahme
- 13
- Ankoppelabschnitt
- 14
- Bolzenverriegelungseinrichtung
- 15
- Schwenkachse
- 16
- Pilzkopf
- 17
- Halter
- 18
- Messzelle
- 19
- Bandgurt
- 20
- Umlenkrolle
- 21
- Bandkasten
- 22
- Steuereinrichtung
- 23
- Prozessor
- 24
- Speicher
- 25
- Anzeige
- 26
- Bedienfeld
- 27
- Ausgang
- 28
- Eingang
- 29
- Eingang
- 30
- Messleitung
- 31
- Messleitung
- 32
- Einführhilfe
- 33
- Rastnase
- 34
- Wiegeeinrichtung
- 35
- Taktschema
- 36
- Spritzbereich
- 37
- spritzgeschützter Bereich
- 38
- Hebel
- L
- Leerlaufstelle
- P
- Pökelstelle
- W
- Wiegestelle