DE102019110627A1 - Rohrmodul zur Ableitung von Abwasser, Trennsystem mit dem Rohrmodul sowie Verfahren zur Herstellung des Rohrmoduls - Google Patents

Rohrmodul zur Ableitung von Abwasser, Trennsystem mit dem Rohrmodul sowie Verfahren zur Herstellung des Rohrmoduls Download PDF

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José F.O. Banderas
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E03WATER SUPPLY; SEWERAGE
    • E03FSEWERS; CESSPOOLS
    • E03F3/00Sewer pipe-line systems
    • E03F3/04Pipes or fittings specially adapted to sewers
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E03WATER SUPPLY; SEWERAGE
    • E03FSEWERS; CESSPOOLS
    • E03F3/00Sewer pipe-line systems
    • E03F3/06Methods of, or installations for, laying sewer pipes
    • E03F2003/065Refurbishing of sewer pipes, e.g. by coating, lining

Abstract

Es wird ein Rohrmodul 1 zur Ableitung von Abwasser mit einem Kanalrohr 2, wobei das Kanalrohr 2 eine Rohrinnenseite 8 aufweist, mit mindestens einer Rohrleitung 4, wobei die Rohrleitung 4 innerhalb des Kanalrohrs 2 in Längsrichtung verlegt ist, mit einer schlauchförmigen Auskleidung 10, wobei die schlauchförmige Auskleidung 10 die Rohrinnenseite 8 des Kanalrohrs 2 auskleidet, und wobei die Rohrleitung 4 zwischen der Rohrinnenseite 8 und der Auskleidung 10 angeordnet und durch die Auskleidung 10 an der Rohrinnenseite 8 des Kanalrohrs 2 fixiert ist, vorgeschlagen, wobei die Rohrleitung 4 zur Bildung eines Trennsystems 14 als ein Vakuumrohr 6 ausgebildet ist, sodass das ausgekleidete Kanalrohr 2 zur Ableitung von Regenwasser und das Vakuumrohr 6 zur Ableitung von Schmutzwasser ausgebildet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Rohrmodul zur Ableitung von Abwasser mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Trennsystem mit dem Rohrmodul sowie ein Verfahren zur Herstellung des Rohrmoduls.
  • Es sind Mischsysteme zur Ableitung von Abwässern bekannt, wobei Schmutzwasser und Regenwasser in einem gemeinsamen Kanalrohr zusammengeführt und abgeleitet werden. Zur Sanierung derartiger Mischsysteme ist es bekannt, bestehende Altrohre mithilfe eines sogenannten „Inliner“-Verfahrens zu sanieren, wobei hierzu ein mit Harz getränkter Schlauch in das Altrohr eingebracht und eine Rohrinnenfläche auskleidet. Im Rahmen des „Inliner“-Verfahrens ist es zudem bekannt, zusätzlich eine Kabelstrecke zwischen dem Schlauch und der Rohrinnenfläche anzuordnen, sodass die Kabelstrecke in einem ausgehärteten Zustand des Schlauchs an der Rohrinnenfläche fixiert ist.
  • Die Druckschrift DE 198 26 155 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, offenbart ein Verfahren zum Sanieren unbegehbarer Rohre, insbesondere Abwasserrohre, unter Auskleiden der Rohrinnenseite, wobei während des Auskleidens mindestens eine Leitung oder ein Kabel und/oder mindestens ein Leerrohr bzw. mindestens eine leerrohrbildende Aussparung für mindestens eine Leitung oder ein Kabel - im Folgenden unter dem Begriff Kabelstrecke zusammengefasst - im Wesentlichen längs des zu sanierenden Rohres zwischen der unsanierten Rohrinnenseite und der sanierten Rohrinnenseite zu liegen kommt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rohrmodul der eingangs genannten Art zu schaffen, welches besonders kostengünstig fertigbar ist und sich durch eine kompakte Bauform auszeichnet.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Rohrmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Trennsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 11 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Rohrmodul, welches zur Ableitung von Abwasser ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere dient das Rohrmodul zur Ableitung von Schmutzwasser, beispielsweise Fäkalien, Urin, Wasch- und/oder Grauwasser, und Regenwasser. Insbesondere dient das Rohrmodul in einer Einbausituation zur Entwässerung eines Gebäudes, beispielsweise mindestens ein Ein- oder Mehrfamilienhaus.
  • Das Rohrmodul weist ein Kanalrohr und mindestens oder genau eine Rohrleitung auf, wobei die Rohrleitung innerhalb des Kanalrohrs in Längsrichtung verlegt ist. Insbesondere ist das Kanalrohr als ein unbegehbares und/oder erdverlegtes Kanalrohr, vorzugsweise eine Grundleitung, ausgebildet. Bevorzugt ist das Kanalrohr als eine Freispiegelleitung ausgebildet. Dabei ist unter einer „Freispiegelleitung“ ein Kanalrohr zu verstehen, welches mit einem Gefälle verlegt ist, sodass das Abwasser in dem Kanalrohr durch die Schwerkraft gefördert wird. Das Kanalrohr kann aus Kunststoff, Beton, Steinzeug, Keramik oder Gusseisen gefertigt sein.
  • Das Rohrmodul weist eine schlauchförmige Auskleidung auf, welche die Rohrinnenseite des Kanalrohrs auskleidet. Insbesondere bildet die schlauchförmige Auskleidung eine durchgehende Innenhülle, welche die Rohrinnenseite über die gesamte Länge auskleidet. Bevorzugt ist die schlauchförmige Auskleidung aus einem Faserverbundwerkstoff gebildet. Besonders bevorzugt ist die schlauchförmige Auskleidung mit der Rohrrinnenseite des Kanalrohrs stoffschlüssig verbunden, insbesondere verklebt.
  • Die Rohrleitung ist radial zwischen der Rohrinnenseite und der Auskleidung angeordnet und durch die Auskleidung an der Rohrinnenseite des Kanalrohrs fixiert. Insbesondere ist die Rohrleitung in radialer Richtung und/oder in Längsrichtung formschlüssig und/oder kraftschlüssig zwischen der Rohrinnenseite und der Auskleidung angeordnet. Bevorzugt ist die Auskleidung konturnah an die Rohrleitung angeformt, sodass die Rohrleitung ortsfest an der Rohrinnenseite durch die Auskleidung fixiert ist.
  • Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Rohrleitung zur Bildung eines Trennsystems als ein Vakuumrohr ausgebildet ist. Insbesondere dient das Vakuumrohr zur Umsetzung einer Unterdruckentwässerung. Bevorzugt ist die Rohrleitung als eine druckfeste Rohrleitung, insbesondere eine Unterdruckleitung ausgebildet, sodass das Schmutzwasser in dem Vakuumrohr durch einen Unterdruck gefördert, insbesondere gesaugt wird. Dabei ist die Unterdruckleitung ausgebildet einem Unterdruck von mehr als -0,4 bar, vorzugsweise mehr als -0,7 bar, im Speziellen von mehr als -1 bar standzuhalten. Bevorzugt ist das Vakuumrohr strömungstechnisch von dem Kanalrohr getrennt, sodass das Vakuumrohr einen abgeschlossenen Kanalbereich zur Ableitung des Schmutzwassers und das Kanalrohr einen abgeschlossenen Kanalbereich zur Ableitung des Regenwassers bildet.
  • Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, dass durch den Einsatz eines Vakuumrohrs ein ursprüngliches Mischsystem in einfacher und kostengünstiger Weise in ein Trennsystem umgebaut werden kann. Dabei kann Regenwasser durch das ausgekleidete Kanalrohr und Schmutzwasser durch das Vakuumrohr getrennt voneinander abgeleitet werden. Ein weiterer Vorteil besteht zudem darin, dass durch die Ausgestaltung der Rohrleitung als Vakuumrohr, die Rohrleitung mit einer geringen Nennweite ausgeführt werden kann, sodass eine besonders platzsparende Integration der Rohrleitung in dem Kanalrohr umgesetzt werden kann. Somit können bereits Kanalrohre mit kleineren Nennweiten in ein Trennsystem umgebaut werden, ohne den Innendurchmesser des Kanalrohrs erheblich zu reduzieren. Zudem kann durch das Vakuumrohr eine gefälleunabhängige Leitungsführung realisiert werden.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Vakuumrohr an einer Rohrsohle des Kanalrohrs angeordnet ist. Insbesondere in einer Einbausituation des Kanalrohrs der unterste Bereich des Kanalrohrs als die Rohrsohle zu verstehen. Bevorzugt ist das Vakuumrohr über die gesamte Länge des Kanalrohrs an der Rohrsohle angeordnet. Vorzugsweise liegt das Vakuumrohr in radialer Richtung unmittelbar an der Rohrsohle an, wobei das Vakuumrohr in Querrichtung durch die Auskleidung gegen ein Verrutschen gesichert ist.
  • Ein Vorteil bei der Verlegung des Vakuumrohrs an der Rohrsohle besteht insbesondere darin, dass das Vakuumrohr ohne zusätzliche Sicherungen und deutlich einfacher verlegt werden kann. Zudem wird sichergestellt, dass das Vakuumrohr keine Abzweigungen kreuzt, welche beispielsweise von oben oder seitlich an das Kanalrohr angebunden sind.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Vakuumrohr als ein flexibles Wellrohr ausgebildet ist. Insbesondere weist das als Wellrohr ausgebildete Vakuumrohr parallele ringförmige Ausformungen auf, sodass ein wellenförmig wechselnder Durchmesser gebildet ist. Das Wellrohr ist vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt sein. Optional kann vorgesehen sein, dass das Wellrohr, insbesondere durch integrierte Metallringe, verstärkt ist.
  • Aufgrund der Ausgestaltung des Vakuumrohrs als flexibles Wellrohr kann das Vakuumrohr deutlich einfacher verlegt werden. Zudem kann das Wellrohr an einen gekrümmten Leitungsverlauf, z.B. Kurven oder Abzweigungen, einfach angepasst werden.
  • In einer bevorzugten Konkretisierung ist vorgesehen, dass die schlauchförmige Auskleidung ein mit einem Klebstoff, insbesondere einem Harz, getränkter Sanierungsschlauch ist, welcher zur Sanierung von beschädigten Kanalrohren ausgebildet und/oder geeignet ist. Der Sanierungsschlauch ist insbesondere als ein Schlauchliner ausgebildet, welcher vorzugsweise im Rahmen einer grabenlosen Rohrsanierung, insbesondere eines sogenannten „Schlauchlining“-Verfahrens eingesetzt und/oder verwendet wird. Bevorzugt umfasst der Sanierungsschlauch eine mit einem aushärtbaren Harz, insbesondere ein Kunstharz, getränkte Einlage. Optional kann vorgesehen sein, dass die Einlage innen- und/oder außenseitig mit einer harzundurchlässigen Schutzschicht, z.B. einer Folie, ausgekleidet ist. Bevorzugt ist die Einlage als ein Formträger für die Harzmatrix ausgebildet, wobei die Einlage hierzu vorzugsweise als ein Textilschlauch, insbesondere eine schlauchförmige Vlies-, Faser- und/oder Gewebematte, ausgebildet ist.
  • Gemäß dieser Ausgestaltung ist das Vakuumrohr in einem ausgehärteten Zustand des Sanierungsschlauchs fest an der Rohrinnenseite des Kanalrohrs fixiert. Bevorzugt wird der Sanierungsschlauch kalt- oder warm ausgehärtet, wobei das Vakuumrohr während der Dauer der Aushärtung lagerichtig an der Rohrinnenseite des Kanalrohrs verbleibt. Dies wird insbesondere durch eine Verlegung des Vakuumrohrs an der Rohrsohle begünstigt.
  • Somit wird eine Auskleidung vorgeschlagen, welche besonders einfach und schnell in ein bestehendes Kanalrohr eingebracht werden kann. Durch die Ausgestaltung der Auskleidung als ein mit Harz getränkter Sanierungsschlauch wird eine Auskleidung mit einer hohen mechanischen Festigkeit vorgeschlagen, sodass das Vakuumrohr besonders sicher in dem Kanalrohr fixiert werden kann.
  • In einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Rohrmodul mindestens oder genau eine weitere Rohrleitung aufweist. Die mindestens eine Rohrleitung ist benachbart zu dem Vakuumrohr innerhalb des Kanalrohrs in Längsrichtung verlegt. Bevorzugt sind das Vakuumrohr und die mindestens eine Rohrleitung in Umfangsrichtung aneinander abgestützt. Besonders bevorzugt sind das Vakuumrohr und die weitere Rohrleitung unmittelbar zueinander benachbart angeordnet und/oder liegen in Längsrichtung aneinander an. Besonders bevorzugt ist die mindestens eine weitere Rohrleitung als ein flexibles Rohr ausgebildet. Im Speziellen kann das Rohrmodul genau zwei oder mehrere, insbesondere mehr als drei, im Speziellen mehr als fünf, der weiteren Rohrleitungen aufweisen.
  • Gemäß dieser Ausgestaltung sind das Vakuumrohr und die weitere Rohrleitung gemeinsam durch die Auskleidung an der Rohrinnenseite des Kanalrohrs fixiert. Bevorzugt sind das Vakuumrohr und die Rohrleitung(en) radial zwischen der Rohrinnenseite und der Auskleidung, vorzugsweise an der Rohrsohle des Kanalrohrs, angeordnet. Besonders bevorzugt sind das Vakuumrohr und die weitere(n) Rohrleitung(en) derart dimensioniert, sodass ein freier Öffnungsquerschnitt der Auskleidung weniger als 20%, vorzugsweise weniger als 10%, im Speziellen weniger als 5% durch die Rohrleitungen reduziert wird. Besonders bevorzugt ist/sind die Rohleitung(en) derart dimensioniert und/oder an der Rohrinnenseite verteilt angeordnet, sodass das Kanalrohr, insbesondere der freie Öffnungsquerschnitt der Auskleidung, zur Kanalwartung und/oder -reinigung weiterhin nutzbar ist. Beispielsweise weist der freie Öffnungsquerschnitt eine Geometrie und/oder einen Durchmesser auf, welche derart bemessen ist, sodass beispielsweise ein Rohroboter, eine Kamera, ein Fräs- und/oder Reinigungswerkzeug ungehindert passierbar ist.
  • Somit wird ein Rohrmodul vorgeschlagen, welches durch die Anordnung der mindestens einen weiteren Rohrleitung neben der Funktion eines Trennsystems zusätzliche um eine weitere Funktion erweitert werden kann.
  • In einer ersten möglichen Ausführung kann vorgesehen sein, dass die mindestens eine weitere Rohrleitung als ein weiteres Vakuumrohr ausgebildet ist. Insbesondere weisen die beiden Vakuumrohre die gleiche Nennweite auf. Die beiden Vakuumrohre dienen vorzugsweise jeweils zur Umsetzung einer separaten, voneinander getrennten Unterdruckentwässerung. Dabei können die beiden Vakuumrohre jeweils über ein Vakuumventil mit einem separaten Vakuumschacht fluidtechnisch angebunden sein. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die beiden Vakuumrohre an einem gemeinsamen Vakuumschacht angebunden sind, wobei das eine Vakuumrohr zur Ableitung eines ersten Schmutzwasseranteils und das zweite Vakuumrohr zur Ableitung eines zweiten Schmutzwasseranteils dient.
  • In einer zweiten möglichen Ausführung kann vorgesehen sein, dass die mindestens eine weitere Rohrleitung als ein Kabelleerrohr ausgebildet ist. Insbesondere weist das Kabelleerrohr die gleiche oder eine geringere Nennweite als das Vakuumrohr auf. Das Kabelleerrohr dient insbesondere zur Führung von Daten- und/oder Strom- und/oder Steuerkabeln. Im Speziellen weist das Rohrmodul zwei der als Kabelleerrohr ausgebildeten weiteren Rohrleitungen auf, wobei das Vakuumrohr zwischen den beiden Kabelleerrohren angeordnet ist.
  • In einer dritten möglichen Ausführung kann vorgesehen sein, dass die mindestens eine weitere Rohrleitung als eine Wasserleitung ausgebildet ist. Insbesondere weist die Wasserleitung die gleiche oder eine geringere Nennweite als das Vakuumrohr auf. Die Wasserleitung dient vorzugsweise zur Führung von Trinkwasser, insbesondere Kalt- oder Heißwasser. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Wasserleitung zur Führung von Kühl- oder Heizwasser ausgebildet und/oder geeignet ist. Bevorzugt weist das Rohrmodul mehrere der weiteren Rohrleitungen auf, wobei mindestens oder genau eine weitere Rohrleitung als das Kabelleerrohr und mindestens oder genau eine weitere Rohrleitung als die Wasserleitung ausgebildet ist.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Kanalrohr als ein bestehendes Altrohr und das Vakuumrohr und die schlauchförmige Auskleidung als ein nachträglich eingebrachter Sanierungseinsatz ausgebildet sind. Insbesondere ist das Altrohr als ein zu sanierendes erdverlegtes Kanalrohr ausgebildet, wobei das Altrohr und der Sanierungseinsatz einen Altersunterschied von mehr als 10 Jahren, vorzugsweise mehr als 25 Jahren, im Speziellen mehr als 50 Jahren aufweisen. Im Speziellen umfasst der Sanierungseinsatz ebenfalls sämtliche weitere Rohrleitungen, welche im Rahmen des grablosen Sanierungsverfahrens zwischen dem Kanalrohr und der Auskleidung angeordnet werden. Bevorzugt sind alle Rohrleitungen in einem Rohrpaket gebündelt an der Rohrsohle des Kanalrohrs durch die Auskleidung fixiert.
  • In einer weiteren konkreten Ausführung ist vorgesehen, dass das Kanalrohr eine Nennweite von mindestens oder genau DN 300 und das Vakuumrohr eine Nennweite von mindestens oder genau DN 80 aufweist. Insbesondere weist das Kanalrohr eine Nennweite von mehr als DN 300, vorzugsweise von mehr als DN 500, im Speziellen von mehr als DN 1000 auf. Alternativ oder optional ergänzend weist das Vakuumrohr eine Nennweite von mehr als DN 100, vorzugsweise von mehr als DN 150, im Speziellen von mehr als DN 200 auf. Alternativ oder optional ergänzend weisen das Vakuumrohr und das Kanalrohr ein Nennweitenverhältnis von mindestens oder genau 3:1, vorzugsweise von mindestens oder genau 4:1, im Speziellen von mindestens oder genau 5:1 auf. Anders ausgedrückt ist die Nennweite des Kanalrohrs insbesondere mindestens dreimal, vorzugsweise mindestens viermal, im Speziellen mindestens fünfmal so groß wie eine Nennweite des Vakuumrohrs.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Trennsystem mit dem Rohrmodul wie dies bereits zuvor beschrieben wurde. Das Trennsystem weist mindestens oder genau einen Anfangsschacht und mindestens oder genau einen Zielschacht auf. Insbesondere sind der Anfangsschacht und/oder der Zielschacht als ein Anschlussschacht, insbesondere als ein Revisionsschacht ausgebildet. Das Rohrmodul verbindet den Anfangsschacht mit dem Zielschacht. Vorzugsweise ist das Rohrmodul, insbesondere das Kanalrohr, von dem Anfangsschacht zu dem Zielschacht mit einem Gefälle verlegt. Besonders bevorzugt weist das Kanalrohr ein Gefälle von mehr als 0,2%, vorzugsweise von mehr als 0,5% auf.
  • Gemäß dieser Ausgestaltung kann der Anfangsschacht zur Anbindung des Vakuumrohrs an mindestens oder genau eine Hausentwässerung ausgebildet und/oder geeignet sein. Insbesondere kann die Hausentwässerung durch einen Vakuumschacht mit einer Vakuumnebenleitung ausgebildet sein, wobei die Vakuumnebenleitung aus dem Vakuumschacht in den Anfangsschacht geführt und mit dem Vakuumrohr innerhalb des Anfangsschachts fluidtechnisch verbunden ist. Vorzugsweise bildet das Vakuumrohr eine Vakuumhauptleitung, wobei optional mehrere Vakuumnebenleitungen an der Vakuumhauptleitung angebunden sein können. Der Zielschacht kann zur Anbindung des Vakuumrohrs an eine Vakuumstation ausgebildet und/oder geeignet sein. Insbesondere dient die Vakuumstation zur Erzeugung eines Unterdrucks, sodass das Schmutzwasser über das Vakuumrohr von dem Anfangsschacht in Richtung des Zielschachts befördert wird. Besonders bevorzugt wird das Schmutzwasser in der Vakuumstation, insbesondere in einem Sammelbehälter, gesammelt und mittels einer Überdruckleitung weitergeleitet.
  • Optional kann vorgesehen sein, dass das Kanalrohr mindestens einen Nebenanschluss zum Anschluss mindestens einer Nebenleitung, insbesondere einer Regenfallleitung und/oder einer Straßenentwässerung, aufweist. Insbesondere ist der Nebenanschluss von oben in einem vorgegebenen Winkel in Fließrichtung an das Kanalrohr angebunden.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung des Rohrmoduls wie dies bereits zuvor beschrieben wurde. Das Verfahren umfasst dabei die folgenden Schritte:
    • - Einbringen der als Vakuumrohr ausgebildeten Rohrleitung in das Kanalrohr in einer Verlegerichtung;
    • - Vorpositionierung des Vakuumrohrs in Längsrichtung und/oder Querrichtung an der Rohrinnenseite des Kanalrohrs;
    • - Einbringen der schlauchförmigen Auskleidung in das Kanalrohr in der Verlegerichtung,
    • - Anlegen der Auskleidung an die Rohrinnenseite des Kanalrohrs, sodass die Rohrinnenseite des Kanalrohrs ausgekleidet und die Rohrleitung zwischen der Rohrinnenseite und der Auskleidung fixiert wird.
  • Insbesondere ist das Vakuumrohr bereits in dem Kanalrohr angeordnet oder kann zumindest vorauseilend zu der Auskleidung in das Kanalrohr eingebracht werden. Besonders bevorzugt ist/sind die Rohrleitung(en) in dem Kanalrohr, z.B. über eine Spannvorrichtung, gespannt, sodass das Rohrleitung(en) lagericht in dem Kanalrohr vorpositioniert sind. Insbesondere erfolgt die Verlegung der mindestens einen Rohrleitung in der Verlegerichtung von dem Anfangsschacht in Richtung des Zielschachts. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Verlegung der mindestens einen Rohrleitung entgegen des Gefälles von dem Zielschacht in Richtung des Anfangsschachts erfolgt. Bevorzugt werden das Vakuumrohr und die Auskleidung in das Kanalrohr über die Länge von dem einen Schacht bis zu dem anderen Schacht eingezogen.
  • In einer weiteren Konkretisierung ist vorgesehen, dass die mindestens oder genau eine Rohrleitung mittels eines Verlegeroboters in dem Kanalrohr vorpositioniert wird. Insbesondere kann der Verlegeroboter als ein Rohrroboter, vorzugsweise eine Kanalkamera, mit mindestens einem Roboterarm zur Vorpositionierung der Rohrleitung(en) ausgebildet sein. Der Verlegeroboter ist in der Verlegerichtung vor der schlauchförmigen Auskleidung angeordnet, wobei sich der Verlegeroboter und die schlauchförmige Auskleidung mit gleicher Geschwindigkeit in der Verlegerichtung durch das Kanalrohr bewegen. Insbesondere wird der Verlegeroboter in der Verlegerichtung verfahren, wobei die mindestens eine Rohrleitung durch den Roboterarm an der Rohrinnenseite vorpositioniert wird. Besonders bevorzugt ist der Verlegeroboter ausgebildet, die, insbesondere alle, Rohrleitung(en) an der Rohrsohle des Kanalrohrs zu positionieren.
  • In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass die schlauchförmige Auskleidung durch einen Umstülpungsprozess in der Verlegerichtung durch das Kanalrohr bewegt wird. Insbesondere ist der Umstülpungsprozess auch als Inversionsverfahren bekannt. Dabei wird der Sanierungsschlauch durch Umstülpen von Innen mittels eines Druckmediums an die Rohrinnseite und die darin vorpositionierte(n) Rohrleitung(en) angepasst. Insbesondere wird der Sanierungsschlauch hierzu mit einem einen Wasser- oder Luftdruck beaufschlagt. Anschließend kann der Sanierungsschlauch, insbesondere mittels Dampf, Warmwasser und/oder UV-Bestrahlung ausgehärtet werden. Nach dem Aushärten des Harzes entsteht ein neues dichtes Rohr im alten Kanalrohr.
  • Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
    • 1a, b einen schematischen Querschnitt durch ein Rohrmodul als ein erstes und ein zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung;
    • 2 einen schematischen Längsschnitt durch das Rohrmodul der 1a, b;
    • 3 das Rohrmodul in gleicher Darstellung wie 2;
    • 4 schematische Darstellung eines Trennsystems für ein Gebäude.
  • Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
  • Die 1a, b zeigen in einer schematischen Darstellung jeweils einen Querschnitt durch ein Rohrmodul 1 zur Ableitung von Abwasser. Das Rohrmodul 1 weist ein Kanalrohr 2 auf, welches beispielsweise als ein Kanalgrundrohr (KG-Rohr), insbesondere ein Kunststoffrohr, ausgebildet ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Kanalrohr 2 eine Nennweite von beispielsweise DN 400 auf.
  • In der 1a weist das Rohrmodul 1 ein Rohrpaket 3 mit einer Rohrleitung 4 sowie zwei weiteren Rohrleitungen 5 auf. Die Rohrleitung 4 ist als ein Vakuumrohr 6 und die beiden weiteren Rohrleitungen 5 jeweils als ein Kabelleerrohr 7 ausgebildet. Beispielsweise sind das Vakuumrohr 6 und/oder die beiden Kabelleerrohre 7 jeweils als ein flexibles Kunststoffwellrohr ausgebildet. Das Rohrpaket 3 bestehend aus dem Vakuumrohr 6 und den beiden Kabelleerrohren 7 ist innerhalb des Kanalrohrs 2 an einer Rohrsohle angeordnet. Das Vakuumrohr 6 und die beiden Kabelleerrohre 7 sind in Längsrichtung in dem Kanalrohr 2 verlegt, wobei das Vakuumrohr 6 zwischen den beiden Kabelleerrohren 7 angeordnet ist. Beispielsweise weist das Vakuumrohr 6 eine Nennweite von DN 100 und die beiden Kabelleerrohre 7 eine Nennweite von jeweils DN 40 auf. Die beiden Kabelleerrohre 7 und das Vakuumrohr 6 sind in radialer Richtung an einer Rohrinnenseite 8 des Kanalrohrs 2 abgestützt, wobei die beiden Kabelleerrohre 7 in Umfangsrichtung jeweils an dem Vakuumrohr 6 abgestützt sind.
  • In der 1b weist das Rohrmodul 1 ein Rohrpaket 3 mit der Rohrleitung 4 und einer weiteren Rohrleitung 5 auf. Die Rohrleitung 4 ist als das Vakuumrohr 6 und die weitere Rohrleitung 5 als ein weiteres Vakuumrohr 9 ausgebildet. Beispielsweise sind die beiden Vakuumrohre 6, 9 jeweils als ein flexibles Kunststoffwellrohr ausgebildet. Das Rohrpaket 3 bestehend aus den beiden Vakuumrohren 6, 9 ist innerhalb des Kanalrohrs 2 an der Rohrsohle angeordnet und in Längsrichtung in dem Kanalrohr 2 verlegt. Beispielsweise weisen die beiden Vakuumrohre 6, 9 die gleiche Nennweite, zum Beispiel DN 100, auf. Die beiden Vakuumrohre 6, 9 sind in radialer Richtung an der Rohrinnenseite 8 und in Umfangsrichtung gegeneinander abgestützt.
  • Das Rohrmodul 1 weist eine schlauchförmige Auskleidung 10 auf, welche die Rohrinnenseite 8 des Kanalrohrs 2 flächig auskleidet. Die Rohrpakete 3 der 1a, b sind jeweils zwischen der Rohrinnenseite 8 und der Auskleidung 10 angeordnet und durch die Auskleidung 10 an der Rohrinnenseite 8 des Kanalrohrs 2 fixiert. Die Auskleidung 10 liegt in Umfangsrichtung und in Längsrichtung an der Rohrinnseite 8 an, wobei die Auskleidung 10 im Bereich der Rohrpakete 3 an diese angeformt ist. Beispielsweise ist die schlauchförmige Auskleidung 10 als ein mit einem aushärtbaren Harz getränkter Textilschlauch ausgebildet, wobei in einem ausgehärteten Zustand des Harzes, die Rohrpakete 3 fest zwischen der Rohrinnenseite 8 und der Auskleidung 9 fixiert sind.
  • Das Vakuumrohr 6 bzw. die Vakuumrohre 6, 9 dienen zur Bildung einer Vakuumentwässerung, wobei zumindest durch das Vakuumrohr 6 ausschließlich Schmutzwasser mittels Unterdruck abgeleitet wird. Das durch die Auskleidung 10 ausgekleidete Kanalrohr hingegen dient zur Ableitung von Regenwasser, wobei das Vakuumrohr 6 bzw. die Vakuumrohre 6, 9 und das Kanalrohr 2 fluidtechnisch voneinander getrennt sind. Somit wird ein Trennkanal zur getrennten Ableitung von Schmutz- und Regenwasser gebildet ist. Die zusätzlichen Kabelleerrohre 7, wie in 1a dargestellt, können zum Beispiel für Glasfaserkabel oder dergleichen verwendet werden.
  • 2 zeigt in einer stark schematisierten Darstellung einen Längsschnitt durch das Rohrmodul 1. Anhand der gezeigten Darstellung wird ein Verfahren zur grabenlosen Rohrsanierung des Kanalrohrs 2 erläutert.
  • Das Kanalrohr 2 ist ein bestehendes, nicht begehbares Altrohr, welches beispielsweise in einem Erdreich, nicht dargestellt, vergraben ist. Das Rohrpaket 3 sowie die Auskleidung 10 sind als ein Sanierungseinsatz ausgebildet, welcher nachträglich im Rahmen einer grabenlosen Rohrsanierung in das Kanalrohr 2 eingebracht wird. Das ursprüngliche Altrohr ist als ein Mischkanal ausgebildet, wobei in dem Altrohr Schmutzwasser und Regenwasser gemeinsam abgeleitet wurden. Zur Bildung eines als Trennkanal ausgebildeten Rohrmoduls 1, wie in den 1a, b dargestellt, wird das Rohrpaket 3 mit dem mindestens einem Vakuumrohr 6 in der Rohrsohle des Kanalrohrs 2 verlegt und in Längsrichtung und in Querrichtung an der Rohrinnenseite 8 vorpositioniert. Beispielsweise kann hierzu ein langes Umlenkband in dem Kanalrohr 2 vorgesehen sein, in welchem das Rohrpaket 3 fixiert ist und/oder in Längsrichtung mit einer Zugkraft beaufschlagt wird. Somit wird das Rohrpaket 3 in dem Kanalrohr 2 lagerichtig ausgerichtet.
  • Die schlauchförmige Auskleidung 10 ist als ein Sanierungsschlauch 13 ausgebildet, welcher mittels eines sogenannten „Schlauchlining“-Verfahrens in das Kanalrohr 2 eingebracht wird. Dabei wird der Sanierungsschlauch 13 in einem Umstülpungsprozess in das zu sanierende Kanalrohr hineininvertiert, wobei der Sanierungsschlauch 13 von innen nach außen umgestülpt wird. Dabei wird der Sanierungsschlauch 13 mit einem Druck beaufschlagt, wodurch der Sanierungsschlauch 13 das Rohrpaket 3 radial an die Rohrinnenseite 8 andrückt und der Sanierungsschlauch 13 zugleich in der Verlegerichtung VR nach vorne bewegt wird. Beispielsweise erfolgt der Umstülpungsprozess mittels Wasser- oder Luftdruck, wobei eine anschließende Aushärtung mittels Warmwasser, Dampf oder UV-Bestrahlung erfolgen kann.
  • In einem ausgehärteten Zustand des Sanierungsschlauchs 13 ist die Rohrinnenseite 8 mit der Auskleidung 10 verkleidet, sodass das Kanalrohr 2 abgedichtet und ein neues Rohr in dem Kanalrohr 2 zur Ableitung von Regenwassers gebildet wird. Ist das Rohrpaket 3 gemäß 1a ausgebildet, können die Kabelleerrohre 7 nach Aushärtung der Auskleidung 10 beispielsweise mit Glasfaser- und/oder Steuerkabel bestückt werden. Dies erfolgt in der Regel beispielsweise durch Einziehen oder Einblasen.
  • Auf diese Weise wird der ursprüngliche Mischkanal in einen Trennkanal umgebaut, wobei die Auskleidung 10 einen abgeschlossenen Kanalbereich für Regenwasser und das mindestens eine Vakuumrohr 6 einen abgeschlossenen Kanalbereich für Schmutzwasser/Grauwasser bereitstellt. Somit ist es möglich, innerhalb eines Arbeitsgangs sowohl die Sanierung als auch die Modernisierung von vorhandenen Kanälen durchzuführen. Dadurch wird ein besonders kostengünstiges und effizientes Verfahren zur Umrüstung eines Mischsystems in ein Trennsystem vorgeschlagen. Zudem ergibt sich eine große zeitliche Ersparnis da durch das vorgeschlagene Verfahren eine hohe Verlegestrecke pro Tag ohne große Verkehrsbehinderungen oder Baulärm umgesetzt werden kann.
  • 3 zeigt in gleicher Darstellung wie 2 einen Längsschnitt durch das Rohrmodul 1. In diesem Ausführungsbeispiel ist zusätzlich ein Verlegeroboter 11 vorgesehen, welcher das Rohrpaket 3 in Längsrichtung und in Querrichtung an der Rohrinnenseite 8 vorpositioniert. Beispielsweise ist der Verlegeroboter 11 als ein mit einer Kamera ausgestatteter Rohrroboter mit einem Roboterarm 12 ausgebildet, wobei der Roboterarm 12 das Rohrpaket 3 während des Sanierungsprozesses an der Rohrsohle festhält. Während des Sanierungsprozesses werden der Verlegeroboter 11 und der Sanierungsschlauch 13 in einer Verlegerichtung VR durch das Kanalrohr 2 gleichmäßig bewegt. Dabei bewegt sich der Verlegeroboter 11 in der Verlegerichtung VR vor dem Sanierungsschlauch 13 und positioniert das Rohrpaket 3 an der Rohrsohle des Kanalrohrs 2 vor. Anschließend wird das Rohrpaket 3 durch den Sanierungsschlauch 13 lagerichtig fixiert wird und der Sanierungsschlauch 13 ausgehärtet.
  • 4 zeigt in einer stark schematisierten Darstellung ein Trennsystem 14 zur Trennung von Schmutz- und Regenwasser von mindestens einem Gebäude 15. Das Gebäude 15 weist mehrere Sanitärgegenstände 16 wie z.B. Toilette, Waschbecken, Bade- und/oder Duschwanne auf, welche über eine Sammelanschlussleitung 17 mit einem Vakuumschacht 18 verbunden sind. Somit wird Schmutz- bzw. Grauwasser über die Sammelanschlussleitung 17 in den Vakuumschacht 18 abgeleitet und dort gesammelt. Über eine mit einem Vakuumventil verbundene Vakuumnebenleitung 19 wird der Vakuumschacht 18 mit einer Vakuumhauptleitung 20 verbunden.
  • Das Trennsystem 14 weist einen Anfangsschacht 21 und einen Zielschacht 22 auf, wobei der Anfangsschacht 21 und der Zielschacht 22 über das in den 1a, b beschriebene Rohrmodul 1 miteinander verbunden sind. Dabei ist die Vakuumhauptleitung 20 durch das Vakuumrohr 6 gebildet, wobei die Vakuumhauptleitung 20 somit innerhalb des Kanalrohrs 2 zwischen dem Anfangsschacht 21 und dem Zielschacht 22 verlegt und zur Bildung des Trennsystem 14 strömungstechnisch von dem Kanalrohr 2 getrennt ist.
  • Der Anfangsschacht 21 ist als ein Anschlussschacht ausgebildet, wobei die Anbindung der Vakuumnebenleitung 19 mit der Vakuumhauptleitung 20 innerhalb des Anfangsschachts 19 erfolgt. Der Zielschacht 22 bildet eine Schnittstelle der Vakuumhauptleitung 20 zu einer Vakuumstation 23, wobei die Vakuumstation 23 zur Erzeugung eines Unterdrucks in den Vakuumleitungen 19, 20 dient. Somit kann der Vakuumschacht 18 über die Vakuumleitungen 19, 20 mittels eines Unterdrucks entleert und das Schmutzwasser in einem Sammelbehälter 24 der Vakuumstation 23 gesammelt werden. Über eine Überdruckleitung 25 kann das gesammelte Schmutzwasser z.B. an eine Kläranlage weitergeleitet werden.
  • Das Kanalrohr 2 ist strömungstechnisch von dem Vakuumschacht 18 getrennt und dient zur Ableitung von Regenwasser. Hierzu ist das Kanalrohr 2 beispielsweise über einen Nebenanschluss mit einer Nebenleitung 26, z.B. ein Regenfallrohr, verbunden, sodass das Regenwasser getrennt von dem Schmutzwasser abgleitet werden kann.
  • Das Kanalrohr 2 ist dabei als eine Freigefälleleitung ausgebildet, wobei das Kanalrohr 2 in Richtung des Zielschachts 22 mit einem Gefälle von z.B. mindestens 0,2% verlegt ist.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Rohrmodul
    2
    Kanalrohr
    3
    Rohrpaket
    4
    Rohrleitung
    5
    weitere Rohrleitungen
    6
    Vakuumrohr
    7
    Kabelleerrohr
    8
    Rohrinnenseite
    9
    weiteres Vakuumrohr
    10
    Auskleidung
    11
    Verlegeroboter
    12
    Roboterarm
    13
    Sanierungsschlauch
    14
    Trennsystem
    15
    Gebäude
    16
    Sanitärgegenstände
    17
    Sammelanschlussleitung
    18
    Vakuumschacht
    19
    Vakuumnebenleitung
    20
    Vakuumhauptleitung
    21
    Anfangsschacht
    22
    Zielschacht
    23
    Vakuumstation
    24
    Sammelbehälter
    25
    Überdruckleitung
    26
    Nebenleitung
    VR
    Verlegerichtung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 19826155 A1 [0003]

Claims (15)

  1. Rohrmodul (1) zur Ableitung von Abwasser mit einem Kanalrohr (2), wobei das Kanalrohr (2) eine Rohrinnenseite (8) aufweist, mit mindestens einer Rohrleitung (4), wobei die Rohrleitung (4) innerhalb des Kanalrohrs (2) in Längsrichtung verlegt ist, mit einer schlauchförmigen Auskleidung (10), wobei die schlauchförmige Auskleidung (10) die Rohrinnenseite (8) des Kanalrohrs (2) auskleidet, und wobei die Rohrleitung (4) zwischen der Rohrinnenseite (8) und der Auskleidung (10) angeordnet und durch die Auskleidung (10) an der Rohrinnenseite (8) des Kanalrohrs (2) fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitung (4) zur Bildung eines Trennsystems (14) als ein Vakuumrohr (6) ausgebildet ist, sodass das ausgekleidete Kanalrohr (2) zur Ableitung von Regenwasser und das Vakuumrohr (6) zur Ableitung von Schmutzwasser ausgebildet ist.
  2. Rohrmodul (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuumrohr (6) an einer Rohrsohle des Kanalrohrs (2) angeordnet ist.
  3. Rohrmodul (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuumrohr (6) als ein flexibles Wellrohr ausgebildet ist.
  4. Rohrmodul (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die schlauchförmige Auskleidung (10) als ein mit einem Klebstoff, insbesondere einem Harz, getränkter Sanierungsschlauch (13) zum Sanieren von beschädigten Kanalrohren ausgebildet ist, wobei das Vakuumrohr (6) in einem ausgehärteten Zustand des Sanierungsschlauchs (13) fest an der Rohrinnenseite (8) des Kanalrohrs (2) fixiert ist.
  5. Rohrmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrmodul (1) mindestens eine weitere Rohrleitung (5) aufweist, wobei die mindestens eine weitere Rohrleitung (5) benachbart zu dem Vakuumrohr (6) in dem Kanalrohrs (2) in Längsrichtung verlegt ist, wobei das Vakuumrohr (6) und die weitere Rohrleitung (5) gemeinsam durch die Auskleidung (10) an der Rohrinnenseite (8) des Kanalrohrs (2) fixiert sind.
  6. Rohrmodul (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine weitere Rohrleitung (5) als eine weiteres Vakuumrohr (9) ausgebildet ist.
  7. Rohrmodul (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine weitere Rohrleitung (5) als ein Kabelleerrohr (7) ausgebildet ist.
  8. Rohrmodul (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine weitere Rohrleitung (5) als eine Wasserleitung ausgebildet ist.
  9. Rohrmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalrohr (2) als ein bestehendes Altrohr und das Vakuumrohr (6) und die schlauchförmige Auskleidung (10) als ein nachträglich eingebrachter Sanierungseinsatz ausgebildet sind.
  10. Rohrmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalrohr (2) eine Nennweite von mindestens DN 300 aufweist und dass das Vakuumrohr (6) eine Nennweite von mindestens DN 80 aufweist.
  11. Trennsystem (14) mit dem Rohrmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennsystem (14) mindestens einen Anfangsschacht (21) und einen Zielschacht (22) aufweist, wobei das Rohrmodul (1) den Anfangsschacht (21) mit dem Zielschacht (22) verbindet, wobei das Kanalrohr (2) von dem Anfangsschacht (21) in Richtung des Zielschachts (22) mit einem Gefälle verlegt ist.
  12. Verfahren zur Herstellung des Rohrmoduls (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem: - eine als Vakuumrohr (6) ausgebildete Rohrleitung (4) in ein bestehendes Kanalrohr (2) in einer Verlegerichtung (VR) eingebracht wird und in Längsrichtung und/oder Querrichtung an einer Rohrinnenseite (8) des Kanalrohrs (2) vorpositioniert wird; - eine schlauchförmige Auskleidung (10) in der Verlegerichtung (VR) in das Kanalrohr (2) eingebracht wird und an die Rohrinnenseite (8) des Kanalrohrs (7) angelegt wird, sodass die Rohrinnenseite (8) des Kanalrohrs (2) ausgekleidet und die mindestens eine Rohrleitung (6) zwischen der Rohrinnenseite (8) und der Auskleidung (10) fixiert wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Rohrleitung (4) mittels eines Verlegeroboters (11) in dem Kanalrohr (2) vorpositioniert wird, wobei der Verlegeroboter (11) in der Verlegerichtung (VR) vor der schlauchförmige Auskleidung (10) angeordnet ist, wobei der Verlegeroboter (11) und die schlauchförmige Auskleidung (10) mit gleicher Geschwindigkeit in der Verlegerichtung (VR) durch das Kanalrohr (2) bewegt werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die schlauchförmige Auskleidung (10) durch einen Umstülpungsprozess in der Verlegerichtung (VR) durch das Kanalrohr (2) bewegt wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die schlauchförmige Auskleidung (10) unter Druck radial an die Rohrinnenseite (8) des Kanalrohrs (2) gedrückt wird und anschließend ausgehärtet wird.
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CN113653153A (zh) * 2021-08-17 2021-11-16 广东中基建工工程有限公司 一种市政工程雨污分流系统

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