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Die Erfindung betrifft ein Schneideband zum Schneiden von Folien sowie ein Verfahren zu dessen Verwendung.
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Bei der Aufbringung von in der Regel selbstklebenden Folien auf einer Fläche, bei der der genaue Randverlauf der Folie auf der Oberfläche relevant ist, werden im Stand der Technik die Folien regelmäßig großflächiger als letztendlich erforderlich auf der Oberfläche aufgebracht und dann entlang des gewünschten Randverlaufs geschnitten, um anschließend den nicht erforderlichen Teil der Folie zu entfernen. Der andere Teil der Folie verbleibt auf der Oberfläche und weist den gewünschten Randverlauf auf.
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Grundsätzlich ist es möglich, eine bereits aufgebrachte Folie mithilfe eines Messers, bspw. eines sog. Cutter-Messers, auf die gewünschte Form zu schneiden und den nicht erwünschten Teil der Folie anschließend zu entfernen. Allerdings wird bei dieser Vorgehensweise regelmäßig die Oberfläche, auf die die Folie aufgebracht ist, beschädigt, weshalb sie nur in Ausnahmefällen in Betracht kommt. Bei der Anbringung von Folien auf Flugzeugen bestehen sogar Vorschriften gegen eine entsprechende Vorgehensweise, nämlich zum Schutz der Außenhaut.
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Im Stand der Technik sind insbesondere im Bereich der Fahrzeugfolierung weiterhin sogenannte Schneidebänder („Knifeless Tapes“) bekannt. Bei diesen Schneidebändern handelt es sich um einen in der Regel schmalen Klebestreifen mit integriertem Zugfaden. Der Klebestreifen wird entlang der gewünschten Schnittkante auf einer Oberfläche angebracht, bevor die Folie darüber geklebt wird. Durch Ziehen des Zugfadens senkrecht zur Oberfläche wird sowohl der Klebestreifen des Schneidbandes als auch die darüber liegende Folie exakt entlang der gewünschten Schnittkante getrennt. Die nicht benötigten Teile der Folie sowie die Reste des Klebestreifens des Schneidebands können anschließend entfernt werden, sodass nur die Folie im gewünschten Bereich und mit der gewünschten Schnittkante auf der Oberfläche verbleibt.
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Auch wenn die bekannten Schneidebänder für den Bereich der Fahrzeugfolierung, in dem regelmäßig nur geringe Folienstärken Verwendung finden, gut geeignet sind und insbesondere saubere Schnittkanten ermöglichen, hat sich gezeigt, dass sich mit den bekannten Schneidebändern bei größeren Folienstärken häufig keine saubere Schnittkante erreichen lässt. So wurde insbesondere festgestellt, dass sich mit bekannten Schneidebändern sog. Riblet-Folien häufig nicht mit der gewünschten Genauigkeit im Hinblick auf die Schnittkanten schneiden lassen.
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Bei Riblet-Folien handelt es sich um Folien mit mikrostrukturierten Oberflächen, um den Reibungswiderstand für entlang der Oberfläche strömenden Fluids - die sog. Wandreibung - zu reduzieren. Dabei weisen Riblet-Folien in der Regel eine größere Dicke auf als Folien, wie sie zur Fahrzeugfolierung verwendet werden.
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Riblet-Folien werden häufig auf der Außenhaut von Flugzeugen angebracht, um deren strömungsbedingten Gesamtwiderstand und somit letztendlich den Treibstoffverbrauch zu reduzieren. Es ist bei der Verwendung entsprechender Riblet-Folien jedoch zwingend erforderlich, dass sich diese nicht über Aussparungen oder Ränder von Klappen o. Ä. erstrecken. Wie oben bereits dargelegt darf eine Riblet-Folie aber im auf die Flugzeugaußenhaut aufgebrachten Zustand nicht mit einem Messer zugeschnitten werden. Aufgrund der regelmäßig größeren Folienstärke lassen sich Riblet-Folien mithilfe bekannter Schneidebänder aber auch nicht gut, zumindest nicht mit sauberen Schnittkanten scheiden.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zuschneiden einer Folie, insbesondere einer Riblet-Folie, zu schaffen, bei der auch bei größeren Folienstärken eine saubere Schnittkante erreicht werden kann und bei der die unter der Folie liegende Oberfläche nicht beschädigt wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Schneideband gemäß dem Hauptanspruch sowie ein Verfahren gemäß Anspruch 8. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Demnach betrifft die Erfindung ein Schneideband zur Anordnung auf einer Oberfläche und zum Schneiden einer das Schneideband überdeckende und mit der Oberfläche stoffschlüssig verbundenen Folie umfassend einen auf seiner Unterseite mit Klebstoff versehenen Trägerstreifen, wobei unterhalb der Oberseite des Trägerstreifens ein Schneidefaden zum Durchtrennen des Trägerstreifens und einer den Trägerstreifen überdeckenden Folie durch Ziehen des Schneidefadens in eine Richtung mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Oberseite des Trägerstreifens vorgesehen ist, und wobei der Querschnitt des Schneidefadens so ausgestaltet ist, dass an der der Oberseite des Trägerstreifens zugewandten Seite des Schneidefadens wenigstens eine Schneide ausgebildet ist.
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Weiterhin betrifft die Erfindung eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Schneidebandes zum Schneiden einer auf einer Oberfläche aufzubringenden Folie, mit den Schritten:
- - Aufbringen des Schneidebandes auf der Oberfläche, sodass der Schneidefaden entlang des gewünschten späteren Randes der aufzubringenden Folie verläuft;
- - Aufbringen und stoffschlüssige Befestigung der Folie auf der Oberfläche, sodass die Folie das Schneideband überdeckt;
- - Ziehen des Schneidefadens in eine Richtung mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Oberseite des Schneidebandes, sodass der Trägerstreifen des Schneidebandes und die das Schneideband überdeckende Folie durch den Schneidefaden durchtrennt werden;
- - Entfernen des nicht gewünschten Teils der Folie und des darunterliegenden Teils des Trägerstreifens; und
- - Entfernen desjenigen Teils des Trägerstreifens, der sich unterhalb des auf der Oberfläche verbleibenden gewünschten Teils der Folie befindet.
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Zunächst werden einige in Zusammenhang mit der Erfindung verwendete Begriffe erläutert.
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Bei einer „Schneide“ handelt es sich um den spitz zulaufenden Bereich einer Klinge oder eines Werkzeugs, der beim Durchtrennen oder Zerspanen eines Gegenstandes unmittelbar wirksam ist. Die Schneide ist dabei so geformt, dass sie bei geeigneter Kraftaufbringung in den zu schneidenden Gegenstand eindringt und diesen auftrennt, ohne größere Verformungen des Gegenstandes im Bereich der zu erzeugenden Schnittkante hervorzurufen. Schneiden sind dabei regelmäßig scharfkantig.
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Das Ziehen „in eine Richtung mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Oberseite des Schneidebandes“ bedeutet, dass der Scheidefaden in eine Richtung gezogen wird, die nicht in einer Ebene parallel zur Oberseite des Schneidebandes bzw. zu derjenigen Oberfläche, auf der das Schneideband aufgebracht ist, liegt. Dabei kann für ein Schneideband eine bevorzugte Richtung zum Ziehen des Schneidefadens vorgegebenen sein, mit der sich eine optimale Schnittkante ergibt. Bspw. kann eine bevorzugte Zugrichtung für den Schneidefaden in einer Ebene senkrecht zur Oberseite des Schneidebandes, entlang des noch im Schneideband befindlichen Teils des Scheidefadens vorgegeben sein. Auch kann ein vorzugsweise flacher Winkel gegenüber der Oberfläche des Schneidefadens, bspw. 45°, für die Zugrichtung bevorzugt sein.
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Die Erfindung hat erkannt, dass es durch besondere Ausformung des Schneidefadens eines Schneidebandes möglich ist, auch bei dickeren, mit dem Schneideband zu schneidenden Folien, saubere Schnittkanten zu erzeugen. Indem erfindungsgemäß die Geometrie des Schneidefadens in dem beim Schneiden tatsächlich wirksamen Bereich so ausgestaltet ist, dass sich dort wenigstens eine Schneide ergibt, wird bei der von Schneidebändern des Standes der Technik ansonsten bekannten Anwendung des erfindungsgemäßen Schneidebandes ein sauberer Schnitt möglich.
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Die Erfindung hat nämlich erkannt, dass die im Stand der Technik zum Schneiden verwendeten Fäden eines Schneidebandes, bei denen die Schnittwirkung allein aufgrund des geringen Durchmessers eines im Regelfall zumindest kreisähnlichen Querschnitts erreicht wird, bei größeren Stärken der zu schneidenden Folie unsaubere Schnittkanten zur Folge hat. Indem der Querschnitt des Scheidebandes erfindungsgemäß ausgestaltet ist, wirkt das Band in Abkehr vom Stand der Technik nicht mehr als Ganzes aufgrund eines geringen Durchmessers als Schneidewerkzeug. Vielmehr erfolgt der Schnitt durch die erfindungsgemäß vorgesehene, wenigstens eine Schneide, wobei das Schneideband im Übrigen als Träger für die wenigstens eine Schneide aufgefasst werden kann.
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Es ist bevorzugt, wenn der Querschnitt des Schneidefadens so ausgestaltet ist, dass an der Oberseite des Trägerstreifens zugewandten Seite des Schneidefadens mehr als eine Schneide ausgebildet ist. Indem mehrere Schneiden am Schneidefaden vorgesehen sind, kann sichergestellt werden, dass auch bei leicht fehlerhafter Ausrichtung des Schneidefadens gegenüber dem Trägerstreifen und/oder bei leicht ungenauem Ziehen des Schneidefadens, dennoch eine saubere Schnittkante in der darüber liegenden Folie erreicht werden kann.
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Vorzugsweise ist der Querschnitt des Schneidefadens so ausgestaltet, dass an einer der Oberseite des Trägerstreifens abgewandten Seite des Schneidefadens eine im Wesentlichen parallel zur Unterseite des Trägerstreifens verlaufende Auflageebene gebildet ist. Eine solche Auflageebene wird in der Regel parallel zur Oberfläche, auf die der Trägerstreifen aufgeklebt wird, ausgerichtet, womit sich dann eine gewünschte Ausrichtung der auf der anderen Seite des Querschnitts angeordneten Schneide(n) ergibt.
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Der Schneidefaden kann einen dreiecksförmigen oder einen sternförmigen Querschnitt, vorzugsweise mit einer ungeraden Anzahl an Zacken, aufweisen. Bei einer entsprechenden Ausgestaltung können zwei der Zacken die Auflageebene bilden, wobei insbesondere im Falle einer ungeraden Anzahl an Zacken wenigstens eine Zacke senkrecht zur Auflageebene ausgerichtet ist und somit an der der Oberseite des Trägerstreifens zugewandten Seite des Schneidefadens die gewünschte Schneide bildet.
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Der Schneidefaden kann grundsätzlich in den Trägerstreifen eingelassen sein, sodass der Schneidefaden zwischen Ober- und Unterseite des Trägerstreifens angeordnet und vollständig von dem Material des Trägerstreifens umgeben ist. Es ist auch möglich, dass der Trägerstreifen aus zwei oder mehr Lagen aufgebaut ist, wobei der Schneidefaden zwischen zwei Lagen des Trägerstreifens angeordnet ist.
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Bevorzugt und in der Herstellung besonders einfach ist es, wenn der Schneidefaden derart an dem Trägerstreifen befestigt ist, dass er an der Unterseite freiliegenden ist, wobei die Befestigung zwischen Trägerstreifen und Schneidefaden vorzugsweise durch den auf der Unterseite des Trägerstreifens vorgesehenen Klebstoff geschaffen ist. In anderen Worten ist der Schneidefaden auf der Unterseite des Trägerstreifens angeordnet und durch den Klebstoff stoffschlüssig mit diesem verbunden, der grundsätzlich für die Klebeverbindung zwischen Trägerstreifen und mit Folie zu versehender Oberfläche vorgesehen ist.
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Vorzugsweise ist der Schneidefaden aus Metall, vorzugsweise aus Stahl. Mit Scheidefäden aus entsprechendem Material lassen sich gute Ergebnisse insbesondere im Hinblick auf die Sauberkeit der Schnittkanten auch bei dickeren Folien erreichen. Die erfindungsgemäße Querschnittsformgebung des Schneidfadens lässt sich bei diesem Material ebenfalls durch bekannte Herstellungs- und/oder Bearbeitungsverfahren von Drähten erreichen.
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Es ist bevorzugt, wenn die Oberseite des Trägerstreifens derart ausgestaltet ist, dass die darüber anzuordnende Folie sich nur lösbar mit dem Trägerstreifen verbindet. Im Stand der Technik sind verschiedene Oberflächengestaltungen bekannt, die eine Ablösbarkeit einer Klebefolie grundsätzlich oder zumindest in Abhängigkeit des verwendeten Klebstoffs gewährleisten können.
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Um bspw. mehrere überlappende oder aneinandergrenzende Folien entlang einer einzelnen vorgegebenen Schnittkante nacheinander schneiden zu können, kann vorgesehen sein, wenigstens einen weiteren Schneidefaden auf der Oberseite des Trägerstreifens vorzusehen, der oder die parallel zum Schneidefaden auf der Unterseite des Trägerstreifens verläuft bzw. verlaufen. Ein unmittelbar auf der Oberseite des Trägerstreifens angeordneter weiterer Schneidefaden kann dazu lösbar mit dem Trägerstreifen verbunden, bspw. verklebt sein. Bevorzugt erfolgt die Verbindung mit dem Trägerstreifen unmittelbar, d.h. der Trägerstreifen ist in den an den weiteren Schneidefaden anliegenden Bereichen selbstklebend bzw. mit einer klebenden Beschichtung versehen.
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Zwischen zwei benachbarten weiteren Scheidefäden kann ebenfalls eine lösbare Verklebung, bspw. in Form eines bandförmigen Klebestreifens, vorgesehen sein. Die Verklebung ist dabei jeweils so zu wählen, dass bei Ziehen an dem jeweils obersten Scheidefaden des Schneidebandes in eine Richtung mit einer Richtungskomponente senkrecht zur Oberfläche des Schneidebandes zum Schneiden einer Folie, die darunterliegenden weiteren Schneidefäden nicht gelöst werden.
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Die erfindungsgemäße Verwendung entspricht im Wesentlichen der von aus dem Stand der Technik bekannten Anwendungen, jedoch mit der Maßgabe, dass ein erfindungsgemäßes Schneideband verwendet wird. Dadurch wird es möglich, auch größere Folienstärken mit sauberen Schnittkanten zu schneiden.
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Es ist bevorzugt, wenn das erfindungsgemäße Schneideband zum Schneiden von Folien mit einer Dicke von wenigstens 400 µm, vorzugsweise von wenigstens 200 µm, weiter vorzugsweise von wenigstens 100 µm verwendet wird. Dabei bleibt es selbstverständlich möglich, auch dünnere Folien zu schneiden, bei denen bereits mit Schneidebändern gemäß dem Stand der Technik saubere Schnittkanten erreicht werden können.
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Das erfindungsgemäße Schneideband eignet sich besonders zum Schneiden von Riblet-Folien. Insbesondere lässt sich das erfindungsgemäße Schneideband auch auf der Außenhaut von Flugzeugen verwenden.
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Die Erfindung wird nun anhand vorteilhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1a-d: schematische Querschnitte durch unterschiedliche Ausführungsformen erfindungsgemäßer Schneidebänder;
- 2a-d: schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verwendung des erfindungsgemäßen Schneidebandes gemäß 1b; und
- 3: eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schneidbandes mit weiteren Schneidefäden.
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In 1 sind verschiedene erfindungsgemäße Schneidebänder 1 im Querschnitt schematisch dargestellt. Die Verwendung der Schneidebänder 1 sowie weitere Einzelheiten werden anschließend anhand des Schneidebandes 1 gemäß 1b unter Bezugnahme auf die 2 erläutert, wobei diese Ausführungen analog auch für die übrigen Ausführungsbeispiele aus 1 gelten.
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Das Schneideband 1 gemäß 1a umfasst einen Trägerstreifen 2 aus Kunststofffolie, bspw. aus Polyvinylchlorid (PVC) oder Polypropylen (PP). Der Trägerstreifen 2 weist eine Oberseite 3 und eine Unterseite 4 auf, wobei die Unterseite 4 vollflächig mit Klebstoff 5 versehen ist. Die Oberseite 3 ist derart ausgeführt, dass die darauf angeordnete, mit Klebstoff versehene Folie 30 eine wieder ablösbare stoffschlüssige Verbindung eingeht.
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Weiterhin umfasst das Schneideband 1 einen aus Metall gefertigten Schneidefaden 10 mit einem Querschnitt entsprechend einem gleichschenkligen Dreieck mit einer der Basis gegenüberliegenden Spitze als einzelne Schneide 11.
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Der Schneidefaden 10 ist am Trägerstreifen 2 befestigt, indem der Trägerstreifen 2 mit einer Unterseite 4 an den sich zu beiden Seiten der Schneide 11 erstreckenden Schenkeln des Schneidefadens 10 entlanggeführt ist, wobei sich aufgrund des Klebstoffs 5 auf der Unterseite 4 des Trägerstreifens 2 eine stoffschlüssige Verbindung ergibt. Die Schneide 11 des Schneidefadens 10 ist im dargestellten Ausgangszustand dabei zwangsläufig unterhalb der Oberseite 3 des Trägerstreifens 2 angeordnet. Wird der Schneidefaden 10 - vergleichbar zur Verwendung von aus dem Stand der Technik bekannter Schneidebänder-in die durch den Pfeil 90 angedeutete Richtung mit einer Richtungskomponente senkrecht zu der Oberseite 3 bei ansonsten mit seiner Unterseite 4 auf einer Oberfläche 20 festgeklebten Trägerstreifen 2 gezogen, wird der Trägerstreifen 2 sowie ggf. darüber angeordnete Folie 30 durch die Schneide 11 geschnitten. Die stoffschlüssige Verbindung zwischen Schneidefaden 10 und Trägerstreifen 2 wird dabei selbstverständlich gelöst.
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Der Schneidefaden 10 ist derart an dem Trägerstreifen 2 befestigt, dass sich die von der Oberseite 3 abgewandte Unterseite 12 des Schneidefadens 10 - die Basis des dreieckförmigen Querschnitts - wie dargestellt, parallel zur Unterseite 4 des Trägerstreifens 2 ausgerichtet ist oder sich zumindest dann entsprechend ausrichtet, wenn der Trägerstreifen 2 auf einer Oberfläche 20 - also eine Auflagefläche für den Trägerstreifen 2 - aufgebracht wird. Dadurch wird sichergestellt, dass die Schneide 11 für das Schneiden des Trägerstreifens 2 und einer ggf. darüber angeordneten Folie 30 durch Ziehen des Schneidefadens 10 in Richtung 90 geeignet ausgerichtet ist.
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In 1b ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schneidebandes 1 gezeigt. Dieses Ausführungsbeispiel gleicht in weiten Teilen demjenigen aus 1a, weshalb auf die obigen Ausführungen verwiesen wird und nachfolgend lediglich auf die Unterschiede zwischen den beiden Ausführungsbeispielen eingegangen wird.
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Der Schneidefaden 10 hat im Grundsatz weiterhin die Querschnittsform eines gleichschenkligen Dreiecks, wobei die Schenkel und die Basis konkav ausgeformt sind. Durch die konkave Ausgestaltung der Schenkel ergibt sich eine schärfere Schneide 11, während die konkave Ausgestaltung der Basis bzw. der Unterseite 12 des Schneidefadens 10 eine bessere Anlage des Schneidebands 1 an eine ggf. nicht vollständig glatte Oberfläche 20 ermöglicht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2c hat der Schneidefaden 10, der ebenfalls aus Metall ist, einen sternförmigen Querschnitt mit fünf Zacken. Drei der Zacken bilden dabei scharfkantige Schneiden 11, während die beiden anderen Zacken die Unterseite 12 des Schneidefadens 10 bilden. Durch das Vorsehen von mehreren Schneiden 11 lassen sich auch andere Zugrichtungen als die dargestellte Richtung 90 realisieren, ohne dass sich das Schnittergebnis verschlechtern würde.
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Der Trägerstreifen 2 ist aus zwei Lagen 2a, 2b aufgebaut, die den Schneidefaden 10 auf die dargestellte Art und Weise umschließen und abseits davon integral miteinander verbunden sind. Die Unterseite 12 des Schneidefadens 10 ist immer parallel zur Unterseite 4 des Trägerstreifens 2, die vollflächig mit Klebstoff 5 versehen ist, ausgerichtet. Diese Ausrichtung des Schneidefadens 10 wird dabei durch Formschluss zwischen den beiden Lagen 2a, 2b des Trägerstreifens 2 dauerhaft sichergestellt.
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Der metallische Schneidefaden 10 des Ausführungsbeispiels gemäß 1d weist einen grundsätzlich kreisförmigen Querschnitt mit einer Vielzahl von über den gesamten Umfang gleichmäßig verteilten, aus dem Kreisquerschnitt hervorstehenden Schneiden 11. Aufgrund der großen Anzahl an Schneiden 11 ist eine genaue Ausrichtung des Schneidefadens 10 gegenüber der Oberseite 3 des Trägerstreifens 2 nicht erforderlich, da sich grundsätzlich immer eine der Schneiden 11 in einer für eine saubere Schnittkante erforderliche Ausrichtung befindet.
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Der Schneidefaden 10 ist an dem Trägerstreifen 2 befestigt, indem sich die Mehrzahl der Schneiden 11 in den Trägerstreifen 2 hinein erstreckt und dort kraftschlüssig gehalten werden. Der Klebstoff 5 ist ausschließlich auf diejenigen Bereiche der Unterseite 4 des Trägerstreifens 2 aufgebracht, die mit einer Oberfläche 20, auf die das Schneideband 1 aufgebracht wird, tatsächlich in Kontakt kommen.
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Anhand der 2 wird nun die Verwendung eines erfindungsgemäßen Schneidebandes 1 am Beispiel des Schneidebandes 1 gemäß 1b erläutert, wobei die nachfolgenden Ausführungen analog auch für die anderen Ausführungsbeispiele gelten.
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Auf einer beispielhaft dargestellten Oberfläche 20 ist eine Kante 21 vorgesehen, bis zu der sich eine aufzubringende Folie 30 erstrecken soll. Bei der Oberfläche 20 handelt es sich bspw. um eine Flugzeugaußenhaut, bei der Folie 30 um eine Riblet-Folie und bei der Kante 21 um die Fuge einer Klappe.
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Vergleichbar zur Verwendung von aus dem Stand der Technik bekannten Schneidebändern, wird zunächst das Schneideband 1, bei dem der Schneidefaden 10 aus dem Trägerstreifen 2 hervorsteht, entlang der Kante 21 auf der Oberfläche 20 aufgebracht. Dabei wird das Schneideband 1 nicht exakt auf den Bereich beschränkt, in dem die Folie 30 aufgebracht werden soll. Die genaue Lage des Scheidebandes 1 gegenüber der Kante 21 kann durch geeignete Markierungen in oder auf dem ansonsten transparenten Trägerstreifen 2 angezeigt und kontrolliert werden.
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Anschließend wird die Folie 30 auf der Oberfläche 20 aufgebracht und stoffschlüssig mit dieser verbunden, bspw. aufgeklebt, wobei sich die Folie 30 über den letztendlich gewünschten Bereich hinaus erstreckt und insbesondere das Schneideband 1 überdeckt (2a).
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Nach Anbringen der Folie 30, wird der Schneidefaden 10 an seinem hervorstehenden Ende in Richtung 90 gezogen, sodass der den Trägerstreifen 2 der Länge nach und dabei auch die darüberliegende Folie 30 schneidet (2b). Aufgrund der zur Zugrichtung 90 ausgerichteten scharfkantigen Schneide 11 des Schneidefadens 10 (vgl. 1b) ergibt sich eine saubere Schnittkante 31 in der Folie 30.
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Anschließend wird der nicht benötigte Teil der Folie 30 mit dem darunterliegenden Teil des Trägerstreifens 2 entfernt ( 2c). Der noch unter dem gewünschten Teil der Folie 30 befindliche Teil des Trägerstreifens 2 kann durch Ziehen am überstehenden Bereich in Richtung 91 einfach entfernt werden.
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Abschließend muss die Folie 30 im Bereich der Kante 21 an der Oberfläche 20 angedrückt werden, damit eine stoffschlüssige Klebeverbindung hergestellt wird (2d).
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3 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schneidbandes 1 mit einem Schneidefaden 10 auf der Unterseite 4 des Trägerstreifens 2 sowie zusätzlichen weiteren Schneidefäden 40 auf der Oberseite 3 des Trägerstreifens 2. Der grundsätzliche Aufbau der in 3 gezeigten Ausführungsform stimmt insbesondere im Hinblick auf den Schneidefaden 10 auf der auf der Unterseite 4 des Trägerstreifens 2 mit der in 1a gezeigten Ausführungsform überein, weshalb auf die diesbezüglichen Ausführungen verwiesen und nachfolgend nur noch auf die Unterschiede eingegangen wird.
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Die weiteren Schneidfäden 40 weisen eine Schneidefadengeometrie auf, die sowohl gegenüber dem Schneidefaden 10 als auch untereinander schachtelbar ist. Hat - wie dargestellt - der Schneidefaden 10 einen dreiecksförmigen Querschnitt, können die weiteren Schneidefäden 40 dann vorzugsweise einen V-förmigen Querschnitt aufweisen, der grundsätzlich den dreieckigen Querschnitt des Schneidefadens 10 aufnehmen kann. Grundsätzlich sind jedoch auch beliebige andere Querschnitte umsetzbar.
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Die weiteren Schneidefäden 40 sind über dem Schneidefaden 10 angeordnet und verlaufen parallel zu diesem. Der unmittelbar auf der Oberseite 3 des Trägerstreifens 2 angeordnete weitere Schneidefaden 40 ist lösbar unmittelbar mit dem Trägerstreifen 2 verbunden, wozu in dem Teil der Oberseite 3 des Trägerstreifens 2, auf dem der zweite Schneidefaden 40 an dem Trägerstreifen 2 aufliegt, ein Befestigungsmittel, bspw. ein Klebstoff, vorgesehen ist.
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Ist - wie in 3 gezeigt - mehr als ein weiterer Schneidfaden 40 vorgesehen, wird die Verbindung zwischen zwei benachbarten weiteren Schneidefäden 40 vorzugsweise durch ein bandförmiges Befestigungsmittel 41 gebildet, welches eine lösbare Verbindung zwischen den Schneidfäden 40 ermöglicht. Bei dem bandförmigen Befestigungsmittel 41 kann es sich bspw. um einen doppelseitig klebenden Klebestreifen, oder aber um eine flächige Kleberschicht, die sich durch das Aufbringen bandförmig erstreckt, handeln.
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Sofern ein Schneidband 1 gemäß der Ausführungsform aus 3 zum Einsatz kommt, wird das Schneidband 1 zunächst entlang einer Schnittkante auf einer Oberfläche, bspw. auf einer Flugzeugoberfläche, verklebt. Dann wird eine entlang der Schnittkante zu schneidende Folie verklebt, sodass diese das Schneidband 1 zumindest teilweise überlappt. Durch das Abziehen des am weitesten oben liegenden weiteren Schneidefadens 40 kann der das Schneideband 40 überlappende Teil der Folie mit einem glatten Schnitt durchtrennt und der nicht benötigte Teil der Folie entfernt werden. Beim Abziehen des fraglichen weiteren Schneidefadens 40 löst sich die Verbindung zwischen dem Schneidefaden 40 und dem darunterliegenden Schneidefaden 40 oder dem Trägerstreifen 2. Die jeweils darunterliegenden Verbindungen zwischen weiteren Schneidefäden 40 sowie die Verbindung zwischen dem auf der Unterseite 4 des Trägerstreifens 2 angeordnete Schneidefaden 10 und dem Trägerstreifen 2 bleiben bestehen. Um dies zu gewährleisten, ist die Lösbarkeit der einzelnen Verbindungen zwischen den Schneidefäden 10, 40 geeignet zu wählen. Insbesondere ist die Verbindung des weiteren Schneidefadens 40 grundsätzlich leichter zu lösen als die Verbindung zwischen dem Trägerstreifen 2 und dem ersten Schneidefaden 10 bzw. der Oberfläche, auf der der Trägerstreifen 2 aufgeklebt ist.
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Anschließend können nacheinander weitere Folien aufgeklebt werden, die jeweils das Schneidband 1 überlappen. Durch Abziehen des dann jeweils obersten weiteren Schneidefadens 40 oder des auf der Unterseite 3 des Trägerstreifens 2 angeordneten Schneidefadens 10, lässt sich jede weitere Folie ebenfalls entlang der durch das Schneidband 1 definierten Schnittkante sauber scheiden.
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Das Entfernen der übrigbleibenden Folien- und Trägerstreifenteile 2 erfolgt gemäß dem Stand der Technik. Liegen zwei Folien auf Stoß an der Schnittkante, können die aneinandergrenzenden Schnittkanten der auf Stoß geschnittenen Folien angerakelt werden.