DE102019106851A1

DE102019106851A1 - Kalibrierverfahren

Info

Publication number: DE102019106851A1
Application number: DE102019106851.7A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Maier
Original assignee: Jenoptik Industrial Metrology Germany GmbH
Current assignee: Jenoptik Industrial Metrology Germany GmbH
Priority date: 2019-03-18
Filing date: 2019-03-18
Publication date: 2020-09-24
Anticipated expiration: 2039-03-19
Also published as: DE102019106851B4

Abstract

Ein Kalibrierverfahren zum Kalibrieren einer optischen Mess- oder Prüfvorrichtung, insbesondere einer Bohrungsinspektionsvorrichtung, die eine Abbildungsoptik mit Rundumsicht aufweist, die mit einem Bildsensor und einer nachgeordneten Auswertungseinrichtung in Bildübertragungsverbindung steht, wobei die Abbildungsoptik an einem als Endoskop ausgebildeten Messkopf angeordnet ist, verwendet ein Kalibrierhilfsmittel und ist insbesondere zur Kalibrierung von Vorrichtungen geeignet, die zur Inspektion von Bohrungen mit sehr geringem Durchmesser vorgesehen sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kalibrierverfahren zum Kalibrieren einer optischen Mess- oder Prüfvorrichtung, insbesondere einer Bohrungsinspektionsvorrichtung, die eine Abbildungsoptik mit Rundumsicht aufweist, die mit einem Bildsensor und einer nachgeordneten Auswertungseinrichtung in Bildübertragungsverbindung steht, wobei die Abbildungsoptik an einem als Endoskop ausgebildeten Messkopf angeordnet ist, in Bezug auf die Abbildungsqualität der Abbildungsoptik.
Zur Untersuchung von Hohlräumen in Bauteilen werden aufgrund ihrer hohen Messgenauigkeit und -geschwindigkeit häufig optische Mess- oder Prüfvorrichtungen verwendet. So werden beispielsweise zur Untersuchung von Zylinderbohrungen von Hochleistungs-Verbrennungsmotoren Bohrungsinspektionsvorrichtungen verwendet, wie sie beispielsweise durch DE 10 2007 031 358 A1 , DE 10 2008 009 975 B4 , DE 10 2011 117 618 A1 , DE 10 2014 118 844 B4 und DE 10 2015 010 225 B4 bekannt sind.
Zur Verbesserung der Mess- bzw. Prüfgenauigkeit werden die entsprechenden Vorrichtungen in Bezug auf die Abbildungsqualität der Abbildungsoptik kalibriert, um Mess- bzw. Prüffehler zu vermeiden, die beispielsweise durch von der Abbildungsoptik verursachte Verzerrungen des Bildes oder ein von den Spezifikationen der Abbildungsoptik abweichendes Auflösungsvermögen verursacht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kalibrierung insbesondere von solchen Mess- oder Prüfvorrichtungen mit einer Abbildungsoptik mit Rundumsicht zu verbessern, die zur Inspektion von Hohlräumen geringen Durchmessers vorgesehen sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Die Erfindung sieht vor, dass ein Kalibrierhilfsmittel verwendet wird, das einen Grundkörper mit einem rotationssymmetrischen, wenigstens abschnittsweise zylindrischen Hohlraum aufweist, dessen Innenwandung Oberflächenmerkmale aufweist, die ein mittels der Abbildungsoptik abbildbares Kalibriermuster bilden. Zur Kalibrierung wird der Messkopf so in den Hohlraum des Kalibrierhilfsmittels eingeführt, dass sich das Kalibriermuster in einem Abbildungsbereich der Abbildungsoptik befindet. In dieser Position wird mittels der Abbildungsoptik ein Bild des Kalibriermusters aufgenommen und das aufgenommene Bild des Kalibriermuster mit dem vorbekannten Kalibriermuster verglichen zur Kalibrierung der Bohrungsinspektionsvorrichtung in Bezug auf die Abbildungsqualität der Abbildungsoptik.
Durch die Verwendung eines entsprechenden Kalibrierhilfsmittels ist die Kalibrierung insbesondere von Vorrichtungen zur Inspektion von Bohrungen geringen Durchmessers, deren Messkopf und Abbildungsoptik einen entsprechend geringen Durchmesser aufweist, vereinfacht und mit verbesserter Genauigkeit ermöglicht.
Durch eine entsprechend verbesserte Kalibrierung ist die Mess- bzw. Prüfgenauigkeit von entsprechenden Vorrichtungen mit Abbildungsoptik mit Rundumsicht verbessert.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Kalibrierung in Bezug auf die Abbildungsqualität dadurch ausgeführt wird, dass die durch das aufgenommene Bild des Kalibriermusters repräsentierte tatsächliche Abbildungsqualität mit einer angenommenen Abbildungsqualität der Abbildungsoptik verglichen wird, die sich beispielsweise aus einer Spezifikation der Abbildungsoptik ergibt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass die Kalibrierung in Bezug auf das Auflösungsvermögen und/oder optische Verzerrungen der Abbildungsoptik durchgeführt wird.
Das Kalibriermuster des erfindungsgemäßen Kalibrierhilfsmittels kann entsprechend den jeweiligen Anforderungen auf beliebige geeignete Weise ausgestaltet sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht insoweit vor, dass das Kalibriermuster wenigstens ein Linienmuster mit einer Abfolge von zueinander beabstandeten, insbesondere äquidistanten Linien aufweist.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass wenigstens ein Linienmuster eine Mehrzahl von sich in Axialrichtung des Hohlraumes erstreckenden, in Umfangsrichtung vorzugsweise zueinander beabstandeten Linien und/oder wenigstens ein Linienmuster eine Mehrzahl von sich in Umfangsrichtung des Hohlraumes erstreckenden, in Umfangsrichtung vorzugsweise zueinander beabstandeten Linien aufweist. Besonders vorteilhaft im Sinne einer exakten Kalibrierung ist hierbei eine Kombination von Linienmustern, die sowohl sich in Axialrichtung des Hohlraumes erstreckende als auch sich in Umfangsrichtung des Hohlraumes erstreckenden Linien aufweisen.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich das Kalibriermuster in Umfangsrichtung des Hohlraumes über dessen gesamten Umfang.
Das Kalibriermuster kann auf beliebige Weise an oder in der Innenwandung des Hohlraumes angeordnet sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht insoweit vor, dass die das Kalibriermuster bildenden Oberflächenmerkmale der Innenwandung des Hohlraumes durch eine Strukturierung, insbesondere Mikrostrukturierung, der Oberfläche gebildet sind. Eine entsprechende Strukturierung kann mit hoher Präzision beispielsweise durch Bearbeitung des Grundkörpers des Kalibrierhilfsmittels, der entsprechend den jeweiligen Anforderungen beispielsweise aus Metall bestehen kann, mittels Laserstrahlung gebildet werden.
Bei der vorgenannten Ausführungsform kann es sich bei der Strukturierung der Oberfläche der Innenwandung grundsätzlich um Vorsprünge handeln, die mittels eines geeigneten Bearbeitungsverfahrens auf die Innenfläche des Hohlraumes aufgebracht werden, beispielsweise durch Aufdrucken. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht insoweit vor, dass die Oberflächenmerkmale durch Ausnehmungen in der Oberfläche des Hohlraumes gebildet sind. Bei dieser Ausführungsform ist das Bilden der Oberflächenmerkmale an dem Grundkörper des Kalibrierhilfsmittels dadurch vereinfacht, dass die Strukturierung durch Materialabtrag von dem Grundkörper ausgeführt wird.
Eine außerordentlich vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Grundkörper des Kalibrierhilfsmittels ein Rohrteil aufweist und die Ausnehmungen durch Perforationen der Wandung des Rohrteils gebildet sind. Ein besonderer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass die Perforationen von der radialen Außenfläche des Grundkörpers des Kalibrierhilfsmittels eingebracht werden können. Auf diese Weise erübrigt sich das Einführen eines Bearbeitungswerkzeugs in den Hohlraum, sodass das Kalibrierhilfsmittel mit einem äußerst geringen Innendurchmesser hergestellt werden kann. Auf diese Weise ist eine zuverlässige Kalibrierung auch von Vorrichtungen ermöglicht, deren Messkopf bzw. Abbildungsoptik einen äußerst geringen Durchmesser aufweist. Beispielsweise ermöglicht diese Ausführungsform der Erfindung ein Kalibrierhilfsmittel mit einem geringen Durchmesser von beispielsweise lediglich 5 mm.
Um bei der Abbildung des Kalibriermusters im Verlauf der Kalibrierung den Kontrast zu erhöhen, sieht eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass zur Erhöhung des Kontrastes bei der Abbildung des Kalibriermusters mittels der Abbildungsoptik die Perforationen während des Aufnehmens eines Bildes des Kalibriermusters hinterleuchtet werden. Hierzu kann beispielsweise eine Ausführungsform eines Kalibrierhilfsmittels verwendet werden, bei dem der Grundkörper des Kalibrierhilfsmittels wenigstens im Bereich der Perforationen in ein lichtstreuendes Material eingebettet ist zum Hinterleuchten der Perforationen durch Einstrahlen von Licht einer Lichtquelle in das lichtstreuende Material.
Ein erfindungsgemäßes Kalibrierhilfsmittel zum Kalibrieren einer optischen Mess- oder Prüfvorrichtung, insbesondere einer Bohrungsinspektionsvorrichtung, die eine Abbildungsoptik mit Rundumsicht aufweist, die mit einem Bildsensor und einer nachgeordneten Auswertungseinrichtung in Bildübertragungsverbindung steht, wobei die Abbildungsoptik an einem als Endoskop ausgebildeten Messkopf angeordnet ist, ist im Anspruch 11 angegeben und weist erfindungsgemäß einen Grundkörper mit einem rotationssymmetrischen, wenigstens abschnittsweise zylindrischen Hohlraum auf, dessen Innenwandung Oberflächenmerkmale aufweist, die ein mittels der Abbildungsoptik abbildbares Kalibriermuster bilden.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kalibrierhilfsmittels sind in den Unteransprüchen 12 bis 17 angegeben.
Es ergeben sich sinngemäß die gleichen Vorteile und Eigenschaften wie bei dem erfindungsgemäßen Kalibrierverfahren und dessen Weiterbildungen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte schematisierte Zeichnung näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kalibrierhilfsmittels dargestellt ist. Dabei bilden alle in der Beschreibung beschriebenen, in der Zeichnung dargestellten und in den Patentansprüchen beanspruchten Merkmale für sich genommen sowie in beliebiger geeigneter Kombination miteinander den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen und deren Rückbezügen sowie unabhängig von ihrer Beschreibung bzw. Darstellung in der Zeichnung.
Es zeigt:

1 in einer Perspektivansicht ein Endoskop einer Bohrungsinspektionsvorrichtung in Kombination mit einem zu prüfenden Werkstück,
2 in einer schematischen Perspektivansicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kalibrierhilfsmittels,
3 in einer schematischen Perspektivansicht eine Kalibrieranordnung mit einem erfindungsgemäßen Kalibrierhilfsmittel,
4 in gleicher Darstellung wie 3, jedoch gegenüber 3 vergrößertem Maßstab eine Einzelheit aus 3,
5 eine Schnittansicht der Kalibrieranordnung gemäß 3 und
6 ein unter Verwendung des Kalibrierhilfsmittels gemäß 2 aufgenommenes Bild.

In 1 ist ein als Endoskop ausgebildeter Messkopf 2 einer optischen Mess- oder Prüfvorrichtung in Form einer Bohrungsinspektionsvorrichtung dargestellt, die an dem distalen Ende des Endoskops eine Abbildungsoptik 4 mit Rundumsicht aufweist, die mit einem Bildsensor und einer nachgeordneten Auswertungseinrichtung in Bildübertragungsverbindung steht. Der Aufbau entsprechender Bohrungsinspektionsvorrichtungen ist dem Fachmann allgemein bekannt, beispielsweise durch DE 10 2007 031 358 A1 , DE 10 2008 009 975 B4 , DE 10 2011 117 618 A1 , DE 10 2014 118 844 B4 und DE 10 2015 010 225 B4 , und wird daher hier nicht näher erläutert. Der Messkopf ist in 1 in Kombination mit einem zu prüfenden Werkstück 6 mit einer Stufenbohrung 8 dargestellt. Zum Prüfen der Innenfläche der Stufenbohrung 8 wird der Messkopf 2 so in dieselbe eingeführt, dass ein interessierender Bereich der Innenfläche im Abbildungsbereiches der Abbildungsoptik 4 liegt. In dieser Position des Messkopfes wird mittels der Abbildungsoptik 4 ein Bild der Innenfläche der Stufenbohrung 8 aufgenommen, dass in der nachgeordneten Auswertungseinrichtung mittels Verfahren der Bildverarbeitung und Mustererkennung ausgewertet wird, um Anomalien, insbesondere Oberflächenfehler wie Kratzer, Poren oder Lunker, in der Oberfläche zu erkennen.
Eine Kalibrierung der Bohrungsinspektionsvorrichtung, die nachfolgend auch kurz als Vorrichtung bezeichnet wird, in Bezug auf die Abbildungsqualität der Abbildungsoptik 4 wird mittels eines erfindungsgemäßen Kalibrierverfahrens unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Kalibrierhilfsmittels ausgeführt.
Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kalibrierhilfsmittels 10 ist in 2 dargestellt. Das Kalibrierhilfsmittel 10 weist einen Grundkörper 12 auf, der einen wenigstens abschnittsweise zylindrischen Hohlraum definiert und bei diesem Ausführungsbeispiel durch ein relativ dünnwandiges Rohrteil aus Metall gebildet ist. Erfindungsgemäß weist eine Innenwandung des Grundkörpers 12 Oberflächenmerkmale auf, die ein mittels der Abbildungsoptik 4 abbildbares Kalibriermuster 14 bilden.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Kalibriermuster 14 wenigstens ein Linienmuster mit einer Abfolge von zueinander beabstandeten, insbesondere äquidistanten Linien auf. Ein erstes Linienmuster 16 weist eine Mehrzahl von sich in Axialrichtung des Hohlraumes erstreckenden, in Umfangsrichtung zueinander beabstandeten Linien auf, von denen in 2 lediglich eine Linie beispielshalber mit dem Bezugszeichen 18 versehen ist. Ein zweites Linienmuster 20 weist eine Mehrzahl von sich in Umfangsrichtung des Hohlraumes erstreckenden, in Umfangsrichtung zueinander beabstandeten Linien auf, von denen in 2 lediglich eine Linie beispielshalber mit dem Bezugszeichen 22 bezeichnet ist.
Beide Linienmuster 16, 20 erstrecken sich in Umfangsrichtung des Grundkörpers 12 bzw. des Hohlraumes über den gesamten Umfang.
Form, Größe und Ausgestaltung der Linienmuster 16, 20 und der die Linienmuster 16, 20 bildenden Linien 18, 22 sind entsprechend den jeweiligen Anforderungen und Gegebenheiten innerhalb weiter Grenzen wählbar.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das erste Linienmuster 16 aus einem einzelnen Linienzug von sich in Axialrichtung des Grundkörpers 12 erstreckenden in Umfangsrichtung zueinander beabstandeten Linien 18. Demgegenüber besteht das zweite Linienmuster aus vier Linienzügen, die jeweils aus sich in Umfangsrichtung des Grundkörpers 12 erstreckenden und in dieser Richtung zueinander beabstandeten Linien 22 bestehen. Die vier Linienzüge sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Axialrichtung des Grundkörpers 12 zueinander beabstandet und in Bezug auf zwischen den Linien 22 gebildete Zwischenräume zueinander versetzt angeordnet.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die das Kalibriermuster 14 bildenden Oberflächenmerkmale durch Strukturierung der Oberfläche der Innenwandung des Grundkörpers 12 in Form von Ausnehmungen gebildet, die durch Perforationen in der Wandung des Grundkörper 12 gebildet sind. Die Perforationen können von der radialen Außenseite des Grundkörpers 12 her in denselben eingebracht werden, beispielsweise durch Laser-Mikrostrukturierung des Grundkörper 12.
3 zeigt eine Kalibrieranordnung zur Kalibrierung der Bohrungsinspektionsvorrichtung. Die Kalibrieranordnung weist ein Halteteil 24 auf, das aus einem lichtstreuenden Material, beispielsweise einen entsprechenden Kunststoff, besteht, in den das Kalibrierhilfsmittel 10 eingebettet ist. Zum Hinterleuchten der das Kalibriermuster 14 bildenden Perforationen ist eine Lichtquelle vorgesehen, die bei diesem Ausführungsbeispiel durch eine Ringleuchte 26 gebildet ist, die im Kalibrierbetrieb der Kalibrieranordnung in das Halteteil 24 einstrahlt.
4 zeigt in gegenüber 3 vergrößertem Maßstab eine Einzelheit aus 4.
5 zeigt eine Schnittansicht einer Einzelheit aus 3 im Bereich des Kalibrierhilfsmittels 10.
Zum Kalibrieren der Bohrungsinspektionsvorrichtung wird, wie in 3 dargestellt, der Messkopf 2 so in den Hohlraum des Kalibrierhilfsmittels 10 eingeführt, dass sich das Kalibriermuster 14 in einem Abbildungsbereich der Abbildungsoptik 4 befindet. In dieser Position wird mittels der Abbildungsoptik ein Bild des Kalibriermusters 14 aufgenommen. Durch Vergleich des aufgenommenen Bildes des Kalibriermusters 14 mit dem vorbekannten Kalibriermuster 14 kann dann die Bohrungsinspektionsvorrichtung in Bezug auf die Abbildungsqualität in der Abbildungsoptik 4 kalibriert werden, indem die durch das aufgenommenen Bild des Kalibriermusters 14 repräsentierte Abbildungsqualität der Abbildungsoptik 4 mit einer angenommenen, beispielsweise spezifikationsmäßigen Abbildungsqualität der Abbildungsoptik 4 verglichen wird. Auf diese Weise kann festgestellt werden, wie beispielsweise das Auflösungsvermögen bzw. durch die Abbildungsoptik 4 verursachte optische Verzerrungen, die sich in den mittels der Abbildungsoptik 4 aufgenommenen Bildern niederschlagen, das Mess- bzw. Prüfergebnis beeinflussen. Die entsprechenden Erkenntnisse können dann bei der Vermessung von Werkstücken in die Auswertung einbezogen werden. Ein Vergleich des mittels der Abbildungsoptik 4 aufgenommenen Bildes des Kalibriermusters 14 mit demselben kann automatisch mit Verfahren der Bildverarbeitung und Mustererkennung in der Auswertungseinrichtung der Bohrungsinspektionsvorrichtung erfolgen. Die Beurteilung der Abbildungsqualität der Abbildungsoptik 4 kann jedoch auch durch einen menschlichen Benutzer vorgenommen werden.
6 zeigt exemplarisch ein mittels der Abbildungsoptik 4 aufgenommenes Bild des Kalibriermusters 14 (erstes Linienmuster 16).
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Kalibrierverfahrens kann die Prüf- bzw. Messgenauigkeit der die Abbildungsoptik 4 aufweisenden Vorrichtung verbessert werden.
Dadurch, dass bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die das Kalibriermuster 14 bildenden Perforationen von der radialen Außenfläche des Grundkörpers 12 her in denselben eingebracht werden, kann das erfindungsgemäße Kalibrierhilfsmittels 10 trotz einer hochpräzisen Geometrie des Kalibriermuster 14 mit einem sehr geringen Durchmesser ausgeführt werden. Dadurch können auch Bohrungsinspektionsvorrichtungen mit Messköpfen mit sehr geringen Abmessungen von beispielsweise 5 mm kalibriert werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102007031358 A1 [0002, 0023]
DE 102008009975 B4 [0002, 0023]
DE 102011117618 A1 [0002, 0023]
DE 102014118844 B4 [0002, 0023]
DE 102015010225 B4 [0002, 0023]

Claims

Kalibrierverfahren zum Kalibrieren einer optischen Mess- oder Prüfvorrichtung, insbesondere einer Bohrungsinspektionsvorrichtung, die eine Abbildungsoptik mit Rundumsicht aufweist, die mit einem Bildsensor und einer nachgeordneten Auswertungseinrichtung in Bildübertragungsverbindung steht, wobei die Abbildungsoptik an einem als Endoskop ausgebildeten Messkopf angeordnet ist, in Bezug auf die Abbildungsqualität der Abbildungsoptik, bei dem ein Kalibrierhilfsmittel verwendet wird, das einen Grundkörper mit einem rotationssymmetrischen, wenigstens abschnittsweise zylindrischen Hohlraum aufweist, dessen Innenwandung Oberflächenmerkmale aufweist, die ein mittels der Abbildungsoptik abbildbares Kalibriermuster bilden, bei dem der Messkopf so in den Hohlraum des Kalibrierhilfsmittels eingeführt wird, dass sich das Kalibriermuster in einem Abbildungsbereich der Abbildungsoptik befindet, bei dem mittels der Abbildungsoptik ein Bild des Kalibriermusters aufgenommen wird und bei dem das aufgenommene Bild des Kalibriermusters mit dem Kalibriermuster verglichen wird zur Kalibrierung der Bohrungsinspektionsvorrichtung in Bezug auf die Abbildungsqualität der Abbildungsoptik.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Kalibrierung in Bezug auf die Abbildungsqualität dadurch ausgeführt wird, dass die durch das aufgenommene Bild des Kalibriermusters repräsentierte tatsächliche Abbildungsqualität mit einer angenommenen Abbildungsqualität der Abbildungsoptik verglichen wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Kalibrierung in Bezug auf das Auflösungsvermögen und/oder optische Verzerrungen der Abbildungsoptik durchgeführt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kalibriermuster wenigstens ein Linienmuster mit einer Abfolge von zueinander beabstandeten, insbesondere äquidistanten Linien aufweist.
Verfahren nach Anspruch 4, bei dem wenigstens ein Linienmuster eine Mehrzahl von sich in Axialrichtung des Hohlraumes erstreckenden, in Umfangsrichtung vorzugsweise zueinander beabstandeten Linien und/oder wenigstens ein Linienmuster eine Mehrzahl von sich in Umfangsrichtung des Hohlraumes erstreckenden, in Umfangsrichtung vorzugsweise zueinander beabstandeten Linien aufweist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem sich das Kalibriermuster in Umfangsrichtung des Hohlraumes über dessen gesamten Umfang erstreckt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die das Kalibriermuster bildenden Oberflächenmerkmale der Innenwandung des Hohlraumes durch eine Strukturierung, insbesondere Mikrostrukturierung, der Oberfläche gebildet sind.
Verfahren nach Anspruch 7, bei dem die Oberflächenmerkmale durch Ausnehmungen in der Oberfläche des Hohlraumes gebildet sind.
Verfahren nach Anspruch 8, bei dem der Grundkörper des Kalibrierhilfsmittels ein Rohrteil aufweist und die Ausnehmungen durch Perforationen der Wandung des Rohrteils gebildet sind.
Verfahren nach Anspruch 9, bei dem zur Verbesserung des Kontrastes bei der Abbildung des Kalibriermusters mittels der Abbildungsoptik die Perforationen während des Aufnehmens eines Bildes des Kalibriermusters hinterleuchtet werden.
Kalibrierhilfsmittel (10) zum Kalibrieren einer optischen Mess- oder Prüfvorrichtung, insbesondere einer Bohrungsinspektionsvorrichtung, die eine Abbildungsoptik (4) mit Rundumsicht aufweist, die mit einem Bildsensor und einer nachgeordneten Auswertungseinrichtung in Bildübertragung Verbindung steht, wobei die Abbildungsoptik (4) an einem als Endoskop ausgebildeten Messkopf angeordnet ist, in Bezug auf die Abbildungsqualität der Abbildungsoptik, mit einem Grundkörper (12) mit einem rotationssymmetrischen, wenigstens abschnittsweise zylindrischen Hohlraum, dessen Innenwandung Oberflächenmerkmale aufweist, die ein mittels der Abbildungsoptik (4) abbildbares Kalibriermuster (14) bilden.
Kalibrierhilfsmittel nach Anspruch 11, wobei das Kalibriermuster (14) wenigstens ein Linienmuster (16, 20) mit einer Abfolge von zueinander beabstandeten, insbesondere äquidistanten Linien (18, 22) aufweist.
Kalibrierhilfsmittel nach Anspruch 12, bei dem wenigstens ein Linienmuster (16) eine Mehrzahl von sich in Axialrichtung des Hohlraumes erstreckenden, in Umfangsrichtung vorzugsweise zueinander beabstandeten Linien (18) und/oder wenigstens ein Linienmuster (20) eine Mehrzahl von sich in Umfangsrichtung des Hohlraumes erstreckenden, in Umfangsrichtung vorzugsweise zueinander beabstandeten Linien (22) aufweist.
Kalibrierhilfsmittel nach einem der Ansprüche 11 bis 13, bei dem die das Kalibriermuster (14) bildenden Oberflächenmerkmale der Innenwandung des Hohlraumes durch eine Strukturierung, insbesondere Mikrostrukturierung, der Oberfläche gebildet sind.
Kalibrierhilfsmittel nach Anspruch 14, bei dem die Oberflächenmerkmale durch Ausnehmungen in der Oberfläche des Hohlraumes gebildet sind.
Kalibrierhilfsmittel nach Anspruch 15, bei dem der Grundkörper (12) des Kalibrierhilfsmittels (10) ein Rohrteil aufweist und die Ausnehmungen durch Perforationen der Wandung des Rohrteils gebildet sind.
Kalibrierhilfsmittel nach Anspruch 16, bei dem der Grundkörper (12) des Kalibrierhilfsmittels (10) wenigstens im Bereich der Perforationen in ein lichtstreuendes Material eingebettet ist zum Hinterleuchten der Perforationen durch Einstrahlen von Licht einer Lichtquelle in das lichtstreuende Material.