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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur optischen Inspektion einer Zylinderinnenwand und umfasst einen Abbildungsstrahlengang, wobei der Abbildungsstrahlengang zwischen der zu inspizierenden Zylinderinnenwand und einem optischen Sensor verläuft. Eine Abbildungsoptik ist im Abbildungsstrahlengang angeordnet. Ein Ablenkungselement ist im Abbildungsstrahlengang zwischen der Abbildungsoptik und der zu inspizierenden Zylinderinnenwand angeordnet, wobei das Ablenkungselement das von der zu inspizierenden Zylinderinnenwand reflektierte Licht parallel zum Abbildungsstrahlengang in Richtung zum optischen Sensor umlenkt. Ferner weist die Vorrichtung einen Beleuchtungsstrahlengang auf, wobei der Beleuchtungsstrahlengang zwischen einer Beleuchtungseinheit und der zu inspizierenden Zylinderinnenwand verläuft. Zwischen dem optischen Sensor und dem Ablenkungselement ist innerhalb des Abbildungsstrahlengangs ein Strahlteiler derart angeordnet, dass Licht von der Beleuchtungseinheit parallel zum Abbildungsstrahlengang in Richtung zum Ablenkungselement umgelenkt und in den Abbildungsstrahlengang eingekoppelt wird.
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Eine solche Vorrichtung ist aus der
DE 10 2004 043 209 B4 bekannt. Die dort gezeigte Vorrichtung umfasst ein Ablenkungselement in Form eines segmentierten kegelförmigen Spiegels mit zwei kegelförmigen Spiegelflächen. Eine erste kegelförmige Spiegelfläche weist einen Kegelwinkel von kleiner 90 Grad auf und eine zweite kegelförmige Spiegelfläche weist einen Kegelwinkel von größer 90 Grad auf. Die erste Spiegelfläche ist im Beleuchtungsstrahlengang angeordnet und lenkt das Licht der Beleuchtungseinheit in Richtung auf die zu inspizierende Zylinderinnenwand um. Die zweite Spiegelfläche ist im Abbildungsstrahlengang angeordnet und lenkt das von der zu inspizierenden Zylinderinnenwand reflektierte Licht in Richtung zum optischen Sensor um. Die Richtung, aus der die zu inspizierende Zylinderinnenwand beleuchtet wird weicht somit von der Richtung ab, aus der die zu inspizierende Zylinderinnenwand abgebildet wird. Dies kann bei Oberflächenvertiefungen oder -erhebungen dazu führen, dass Schatten abgebildet werden.
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In der
EP 2 957 859 A1 wird eine optische Prüfvorrichtung einer Innenwandung eines zylindrischen Hohlkörpers beschrieben. Hierbei wird eine Dunkelfeld und Hellfeldbeleuchtung eingesetzt, wobei die Beleuchtung jeweils seitlich in einem spitzen Winkel zur Innenwandung und getrennt von der optischen Prüfvorrichtung auf die zu inspizierenden Segmente der Innenwandung einstrahlt. Hiermit können jedoch Vertiefungen (z. B. Rillen) der Zylinderinnenwand nicht einwandfrei überprüft werden, da hier nur ein Teil der Vertiefung beleuchtet wird und Schatten abgebildet werden.
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Auch in der
EP 371 547 A1 wird eine optische Inspektion einer Zylinderinnenfläche dargestellt, wobei die Lichtstrahlen der Beleuchtung durch einen kegelstumpfförmigen Innenspiegel außerhalb des Zylinders abgelenkt werden. Hierbei können jedoch in einer ersten Ausführung Vertiefungen der Innenwand nicht ideal beleuchtet werden, so dass sich Schatten bilden können. Bei einer zweiten Ausführung ist keine Ausleuchtung über den gesamten Umfang der zu prüfenden Zylinderinnenfläche möglich.
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Die US 2012 03 070 40 A1 beschreibt eine optische Zylinderinspektion, wobei ein Planspiegel innerhalb der Zylinderbohrung die optische Achse der Kamera senkrecht an die Innenwand der Bohrung ablenkt. Der Planspiegel bleibt bei der Bildaufnahme einer Kamera starr und das die Zylinderbohrung aufweisende Bauteil rotiert während des Inspektionsprozesses. Die Lichtstrahlen der Beleuchtung werden von außerhalb in den Zylinder eingestrahlt. Auch hier können die Vertiefungen der Zylinderinnenwand nicht exakt erfasst werden, da die Lichtstrahlen seitlich in einem spitzen Winkel auf die Zylindersegmente einfallen und eventuelle Schatten mit abgebildet werden.
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Für optische Inspektionsprozesse von Zylinderinnenflächen mit Rillen oder anderen Vertiefungen wird eine alternative Beleuchtung und Abbildung benötigt. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, Rillen und Vertiefungen in einer Zylinderinnenwand möglichst ohne Abbildung von Schatten aufzunehmen.
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Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung zur optischen Inspektion einer Zylinderinnenwand einer Zylinderbohrung gelöst, welche einen Abbildungsstrahlengang umfasst, wobei der Abbildungsstrahlengang zwischen der zu inspizierenden Zylinderinnenwand und einem optischen Sensor verläuft. Eine Abbildungsoptik ist im Abbildungsstrahlengang angeordnet. Ein Ablenkungselement ist im Abbildungsstrahlengang zwischen der Abbildungsoptik und der zu inspizierenden Zylinderinnenwand angeordnet, wobei das Ablenkungselement das von der zu inspizierenden Zylinderinnenwand reflektierte Licht parallel zum Abbildungsstrahlengang in Richtung zum optischen Sensor umlenkt. Ferner weist die Vorrichtung einen Beleuchtungsstrahlengang auf, wobei der Beleuchtungsstrahlengang zwischen einer Beleuchtungseinheit und der zu inspizierenden Zylinderinnenwand verläuft. Zwischen dem optischen Sensor und dem Ablenkungselement ist innerhalb des Abbildungsstrahlengangs ein Strahlteiler derart angeordnet, dass Licht von der Beleuchtungseinheit parallel zum Abbildungsstrahlengang in Richtung zum Ablenkungselement umgelenkt und in den Abbildungsstrahlengang eingekoppelt wird. Das Ablenkungselement ist derart gestaltet, dass zwischen dem Ablenkungselement und der zu inspizierenden Zylinderinnenwand der Beleuchtungsstrahlengang koaxial zum Abbildungsstrahlengang angeordnet ist. Darüber hinaus ist die Abbildungsoptik telezentrisch ausgebildet.
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Die Lichtstrahlen der Beleuchtungseinheit werden in den Abbildungsstrahlengang parallel zu diesem eingekoppelt. Ferner ist das Ablenkungselement derart gestaltet, dass zwischen dem Ablenkungselement und der zu inspizierenden Zylinderinnenwand der Beleuchtungsstrahlengang koaxial zum Abbildungsstrahlengang angeordnet ist. Beides stellt sicher, dass die auf die zu inspizierende Zylinderinnenwand treffenden Lichtstrahlen koaxial zu den von der zu inspizierenden Zylinderinnenwand reflektierten Lichtstrahlen, lediglich in entgegengesetzten Richtungen, verlaufen, beziehungsweise entgegengesetzt gerichtet zusammenfallen. Dadurch ist die Achse der „Blickrichtung“ des optischen Sensors zur Abbildung der zu inspizierenden Zylinderinnenwand identisch zur Achse der Beleuchtung auf die zu inspizierende Zylinderinnenwand. Somit werden Vertiefungen oder Rillen für den optischen Sensor vollständig ausgeleuchtet ohne dass sich Schatten bilden können, die abgebildet würden. Die ideale Abbildung der zu inspizierenden Zylinderinnenwand wird noch dadurch verbessert, dass die Abbildungsoptik telezentrisch ausgebildet ist. Die Abbildungsoptik bildet somit nicht perspektivisch ab, abweichend von einer Standard-Abbildungsoptik, und vermeidet Verzerrungen, die durch das Ablenkungselement entstehen.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass sowohl der Abbildungsstrahlengang als auch der Beleuchtungsstrahlengang weitgehend senkrecht auf die Zylinderinnenwand fallen. Um Riefen, Rillen, Furchen, Nuten oder ähnliche Vertiefungen von Zylinderinnenflächen inspizieren zu können, gewährleistet die Beleuchtung, dass Licht direkt auf die zu inspizierende Zylinderinnenwand einstrahlt, so dass jeder Bereich der Vertiefung ohne Schattenbildung ausgeleuchtet werden kann und eine Qualitätsanalyse anhand von Bilddaten des optischen Sensors ausgewertet werden kann.
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Die Beleuchtungseinheit kann LEDs (Light Emitting Diodes) aufweisen.
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Der optische Sensor kann beispielsweise eine Matrixkamera oder eine Ringzeilenkamera sein.
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In einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Ablenkungselement ein kegelstumpfförmiger oder kegelförmiger Spiegel. Der Spiegel weist eine äußere Mantelfläche auf, welche die Spiegelfläche darstellt.
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Der Spiegel kann koaxial zu demjenigen Teil des Abbildungsstrahlengangs angeordnet sein, der zwischen dem Spiegel und dem optischen Sensor angeordnet ist. Der Spiegel kann einen Kegelwinkel von 50 Grad bis 130 Grad, vorzugsweise von 80 Grad bis 100 Grad, und höchst vorzugsweise von 90 Grad aufweisen. Durch einen Kegelwinkel von 90 Grad ist gewährleistet, dass die zu inspizierende Zylinderinnenwand senkrecht beleuchtet und abgebildet wird. Hierzu kann der Spiegel zudem koaxial zu einer Längsachse der zu inspizierenden Zylinderinnenwand angeordnet sein.
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Der Spiegel kann auch mehrere konzentrische Spiegelsegmente aufweisen, die jeweils kegelförmig oder kegelstumpfförmig ausgebildet sind und die unterschiedliche Kegelwinkel aufweisen. Hierbei kann einer der Spiegelsegmente einen Kegelwinkel von 90 Grad aufweisen. Beide Spiegelsegmente lenken jeweils die Lichtstrahlen zur Beleuchtung der zu inspizierenden Zylinderinnenfläche und die von dieser reflektierten Lichtstrahlen in derselben Richtung um, so dass diese konzentrisch zueinander verlaufen.
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In Ausgestaltung der Erfindung weist der Strahlteiler einen teildurchlässigen Spiegel auf, der in einem Winkel von 20 Grad bis 60 Grad, vorzugsweise von 30 Grad bis 50 Grad, höchst vorzugsweise von 90 Grad zum Abbildungsstrahlengang angeordnet sein kann.
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Der optische Sensor kann so angeordnet sein, dass die optische Achse des optischen Sensors mit der Längsachse der zu prüfenden Zylinderfläche zusammenfällt.
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Die telezentrische Abbildungsoptik blendet all jene Lichtstrahlen aus, die nicht parallel zum Abbildungsstrahlengang einfallen. Mittels der beschriebenen Anordnung (Hellfeld-Anordnung) wird eine ringförmige Abbildung der zu inspizierenden Zylinderinnenfläche erzielt, die Grundlage einer automatisierten Auswertung ist.
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Eine Anwendung der optischen Zylinderinspektion wird beispielsweise in der Automobilindustrie benötigt. Um die Eigenschaft einer Innenwandung, zum Beispiel einer Zylinderbohrung eines Kurbelgehäuses, beurteilen zu können (z. B. die Rauheit), werden zur Qualitätssicherung optische Inspektionen vorgenommen. Zur Verbesserung der tribologischen Eigenschaften strukturieren moderne Fertigungstechnologien die Oberflächen topologisch, so dass die Oberfläche nicht mehr durch eine einzige Zylinderfläche beschrieben werden kann. Derartige Oberflächen können mit der vorgestellten optischen Lösung zur Inspektion von Zylinderinnenwandungen ebenfalls überprüft werden.
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Die Lichtstrahlen sind nicht auf solche Lichtstrahlen des sichtbaren Lichts begrenzt, sondern umfassen alle Bereiche des elektromagnetischen Spektrums.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft näher erläutert.
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Hierbei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung zur optischen Inspektion einer Zylinderinnenwand eines Zylinders, und
- 2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung zur optischen Inspektion einer Zylinderinnenwand eines Zylinders.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zur optischen Inspektion einer Zylinderinnenwand 17, hier beispielhaft einer Zylinderbohrung 9. Die Zylinderbohrung 9 weist (zur Verdeutlichung überdimensioniert und schematisch dargestellte) Rillen 7 und Vorsprünge 8 auf. Die Vorrichtung 1 bildet einen Abbildungsstrahlengang 19, wobei der Abbildungsstrahlengang mit einer ersten optischen Hauptachse zwischen der zu inspizierenden Zylinderinnenwand 17 und einem optischen Sensor 4 verläuft.
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Die Vorrichtung 1 weist eine Abbildungsoptik 6 auf, die im Abbildungsstrahlengang angeordnet ist, wobei eine optische Achse der Abbildungsoptik 6 mit dem Abbildungsstrahlengang 19 zusammenfällt.
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Ferner ist ein Ablenkungselement in Form eines kegelförmigen Spiegels 5 im Abbildungsstrahlengang zwischen der Abbildungsoptik 6 und der zu inspizierenden Zylinderinnenwand 17 angeordnet, wobei der kegelförmige Spiegel 5 das von der zu inspizierenden Zylinderinnenwand 17 reflektierte Licht parallel zum Abbildungsstrahlengang 19 in Richtung zum optischen Sensor 4 umlenkt. Der kegelförmige Spiegel 5 ist derart gestaltet, dass eine äußere Mantelfläche 11 verspiegelt ist und kegelförmig, oder alternativ kegelstumpfförmig, gestaltet ist.
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Die Vorrichtung bildet ferner einen Beleuchtungsstrahlengang 20 mit einer zweiten optischen Hauptachse, wobei der Beleuchtungsstrahlengang 20 zwischen einer Beleuchtungseinheit 2 der Vorrichtung 1 und der zu inspizierenden Zylinderinnenwand 17 verläuft.
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Zwischen dem optischen Sensor 4 und dem kegelförmigen Spiegel 5 ist innerhalb des Abbildungsstrahlengangs ein teildurchlässiger Spiegel 3 als Strahlteiler derart angeordnet, dass Licht von der Beleuchtungseinheit 2 parallel zum Abbildungsstrahlengang 19 in Richtung zum kegelförmigen Spiegel 5 umgelenkt und in den Abbildungsstrahlengang eingekoppelt wird. Der teildurchlässige Spiegel 3 kann hierbei, wie beispielhaft in 1 gezeigt, als Planspiegel gestaltet sein.
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Der kegelförmige Spiegel 5 ist derart gestaltet, dass zwischen dem kegelförmigen Spiegel 5 und der zu inspizierenden Zylinderinnenwand 17 der Beleuchtungsstrahlengang mit dem Abbildungsstrahlengang zusammenfällt. Zwischen dem kegelförmigen Spiegel 5 und der zu inspizierenden Zylinderinnenwand 17 fallen somit die erste optische Hauptachse und die zweite optische Hauptachse zusammen.
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Zur Beseitigung von Verzerrungen, die durch den kegelförmigen Spiegel 5 entstehen können, ist die Abbildungsoptik telezentrisch ausgebildet. Die telezentrische Ausbildung der Abbildungsoptik dient der Parallelisierung des Abbildungsstrahlengangs.
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Die Vorrichtung 1 zur optischen Zylinderinspektion weist einen Prüfarm 12 mit einem Prüfkopf 14 auf. Der Prüfarm 12 taucht mit dem Prüfkopf 14 während des Inspektionsprozesses in die Zylinderbohrung 9 ein, wobei sich der Prüfarm 12 in einer Vorschubrichtung P bewegt.
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Zur Abbildung der zu inspizierenden Zylinderinnenwand 17 dient eine Kamera mit dem optischen Sensor 4 und mit einem Objektiv mit der Abbildungsoptik 6.
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Während der Bewegung des Prüfarmes 12 in Vorschubrichtung P werden mehrere Bilder mit der Kamera aufgenommen. Die optische Achse des Objektivs der Kamera verläuft durch den teildurchlässigen, zum Beispiel halbdurchlässigen, schräg angeordneten Spiegel 3 innerhalb des Prüfarmes 12 auf den kegelförmigen Spiegel 5 zu.
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In einem Ausführungsbeispiel, wie es in 1 gezeigt ist, befindet sich die Kamera, die Beleuchtungseinheit 2 und der teildurchlässige Spiegel 3 außerhalb der Zylinderbohrung. Nur der Prüfarm 12 mit dem Prüfkopf 14 wird während des Inspektionsprozesses in die Zylinderbohrung eingeführt.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel (nicht dargestellt) kann der Prüfarm 12 auch zusammen mit der Kamera, mit der Beleuchtungseinheit 2 und/oder mit dem teildurchlässigen Spiegel 3 in die Zylinderbohrung eingetaucht werden.
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Die Beleuchtungseinheit 2 ist seitlich der Kamera angeordnet. Die Beleuchtungseinheit 2 kann eine oder mehrere Lichtquellen aufweisen, wobei die Lichtquellen LEDs umfassen können. Weiterhin kann der Beleuchtungseinheit 2 zumindest ein optisches Element in Form einer Linse, eines Diffusors oder, wie im gezeigten Beispiel, einer Streuscheibe 16, zugeordnet sein, wobei die Lichtstrahlen der Beleuchtungseinheit 2 zum Beispiel gebündelt, gebeugt oder gestreut werden können, bevor sie auf den teildurchlässigen Spiegel 3 treffen. Die Lichtstrahlen der Beleuchtungseinheit 2 werden über den teildurchlässigen Spiegel 3 mit einem Winkel α zur Oberfläche des teildurchlässigen Spiegel 3 seitlich in den Abbildungsstrahlengang eingekoppelt. Der Winkel α beträgt vorzugsweise 20 Grad bis 60 Grad und kann zwischen 30 Grad und 50 Grad liegen. Vorzugsweise beträgt er, wie in den Ausführungsbespielen gezeigt, 90 Grad. Das Verfahren ist auch als koaxiales Beleuchtungsprinzip bekannt.
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Der kegelförmige Spiegel 5 am Prüfkopf 14 lenkt das Licht des Beleuchtungsstrahlengangs mit einem Winkel β auf die Zylinderinnenwand 17 ab, so dass die Lichtstrahlen 10 mit dem Winkel γ, im gezeigten Beispiel mit 90 Grad, auf die Zylinderinnenwand 17 auftreffen.
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Der Winkel β, mit dem das Licht des Beleuchtungsstrahlengangs am kegelförmigen Spiegel 5 abgelenkt wird, kann 50 Grad bis 130 Grad betragen, bevorzugt 80 Grad bis 100 Grad, und höchst vorzugsweise 90 Grad. Der Winkel γ, mit dem das Licht des Beleuchtungsstrahlengangs auf die Zylinderinnenwand 17 trifft, beträgt bevorzugt 50 Grad bis 130 Grad, besonders bevorzugt zumindest annähernd 90 Grad.
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Der Prüfkopf 14 kann ein Rohr umfassen, das den kegelförmigen Spiegel 5 aufnimmt. Das Material des Prüfkopfes 14 kann mindestens im Bereich des kegelförmigen Spiegels 5 transparent ausgebildet sein, damit die Lichtstrahlen 10 ungehindert an die Zylinderinnwand 17 außerhalb des Prüfkopfes 14 abgelenkt werden können.
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Von der Zylinderinnenwand 17 wird das Licht im selben Winkel γ zurück auf den kegelförmigen Spiegel 5 reflektiert. Der kegelförmige Spiegel 5 lenkt die Lichtstrahlen 10 in Richtung zum Prüfarm 12, durch den teildurchlässigen Spiegel 2, durch die Abbildungsoptik 6 in Richtung auf den optischen Sensor 4 um.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zur optischen Zylinderinspektion. Elemente, die mit Elementen der ersten Ausführungsform übereinstimmen, sind mit denselben Bezugszeichen versehen und im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform beschrieben.
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Im Prüfkopf 14 ist ein kegelförmiger Spiegel 5 vorgesehen, der ein erstes Kegelsegment 18 und ein zweites Kegelsegment 21 aufweist. Das erste Kegelsegment 18 an der Spitze des kegelförmigen Spiegels 5 weist einen Kegelwinkel von 90 Grad auf und entspricht damit dem Kegelwinkel des kegelförmigen Spiegels der ersten Ausführungsform. Das zweite Kegelsegment 21 weist einen Kegelwinkel von kleiner 90 Grad auf, so dass der Winkel β‘, mit dem das Licht des Beleuchtungsstrahlengangs am zweiten Kegelsegment 21 des kegelförmigen Spiegels 5 abgelenkt wird, größer ist als der Winkel β, mit dem das Licht des Beleuchtungsstrahlengangs am ersten Kegelsegment 18 des kegelförmigen Spiegels 5 abgelenkt wird.
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Der Winkel β, mit dem das Licht des Beleuchtungsstrahlengangs am ersten Kegelsegment 18 abgelenkt wird, kann 50 Grad bis 130 Grad betragen, bevorzugt 80 Grad bis 100 Grad, und höchst vorzugsweise 90 Grad.
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Sowohl in der ersten Ausführungsform als auch in der zweiten Ausführungsform ist die verspiegelte äußere Mantelfläche 11 des kegelförmigen Spiegels beziehungsweise der Kegelsegmente 18, 21 im dargestellten Längsschnitt geradlinig ausgeführt. Sie können hingegen auch gekrümmt ausgebildet sein.
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In 2 werden die Lichtstrahlen 10 im Winkel β vom ersten Kegelsegment 18 auf die Zylinderinnenwand 17 (wie in der ersten Ausführungsform) abgelenkt. Vom zweiten Kegelsegment 21 werden die Lichtstrahlen in einem vom Winkel β abweichenden Winkel β‘ abgelenkt, der in diesem Ausführungsbeispiel größer als der Winkel β, so dass die Lichtstrahlen 10 auf die Zylinderinnenwand 17 nicht senkrecht, sondern schräg auftreffen. Dies hat den Vorteil, dass auch verdeckte Bereiche der Vertiefungen oder Rillen 7 ausgeleuchtet und abgebildet werden können, die von senkrecht auftreffenden Lichtstrahlen nicht erfasst werden können.
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Die Winkel γ, γ‘, mit denen die Lichtstrahlen 10 auf die Zylinderinnenwand auftreffen, können an die topologische Oberflächeneigenschaft der Zylinderinnenwand 17, zum Beispiel an den topologischen Oberflächenwinkel ε, angepasst sein, wobei zum Beispiel der Winkel γ‘, mit dem die vom zweiten Zylindersegment 21 abgelenkten Lichtstrahlen 10 auf die Zylinderinnenwand 17 auftreffen, zumindest annähernd identisch zum topologischen Oberflächenwinkel ε der Zylinderinnenwand 17 ist.
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Der Vorteil beider Ausführungsformen liegt darin, dass die Prüfung nicht auf eine einzige Ebene der topologischen Oberflächeneigenschaft beschränkt ist, sondern zum Beispiel die Zylinderinnenwand 17 und insbesondere Vertiefungen und Rillen7 der Zylinderinnenwand 17, durch den optischen Sensor 4 erfasst werden können, indem die Lichtstrahlen 10 weitgehend ohne störende Schattenbildung abgebildet werden können. Da zudem die Abbildungsoptik 6 telezentrisch ausgebildet ist, werden die Rillen perspektivfrei abgebildet, so dass eventuell im Schatten liegende Seitenflächen 22 der Rillen 7 nicht abgebildet werden, die bei einer perspektivischen Abbildung mit einer standardmäßigen Abbildungsoptik aufgrund der perspektivischen Verzerrung abgebildet würden.
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Zur Auswertung der Inspektion von Zylinderbohrungen werden die Bilddaten 15 (schemenhaft dargestellt) des optischen Sensors 4 an eine Bildverarbeitungseinheit 13 gesendet. Die Bildverarbeitungseinheit 13 führt eine Qualitätsauswertung durch, indem die Bilddaten 15 der Zylinderinnenwand 17 mit den Riefen, Rillen 7, Furchen und Nuten oder anderen Vertiefungen auf Qualitätsmerkmale untersucht werden. Die Qualitätsmerkmale können die Größe der Riefen, Rillen 7, Furchen und/oder Nuten sein oder es kann zum Beispiel die Winkelangabe der Ausrichtung der Vertiefungen angegeben werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zur optischen Zylinderinspektion
- 2
- Beleuchtungseinheit
- 3
- teildurchlässiger Spiegel
- 4
- optischer Sensor
- 5
- kegelförmiger Spiegel
- 6
- Abbildungsoptik
- 7
- Rille
- 8
- Vorsprung
- 9
- Zylinderbohrung
- 10
- Lichtstrahlen
- 11
- äußere Mantelfläche
- 12
- Prüfarm
- 13
- Bildverarbeitungseinheit
- 14
- Prüfkopf
- 15
- Abbild der Kameraaufnahme
- 16
- Diffusor
- 17
- Zylinderinnenwand
- 18
- erstes Kegelsegment
- 19
- Abbildungsstrahlengang
- 20
- Beleuchtungsstrahlengang
- 21
- zweites Kegelsegment
- 22
- Seitenflächen
- P
- Vorschubrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004043209 B4 [0002]
- EP 2957859 A1 [0003]
- EP 371547 A1 [0004]