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Die Erfindung bezieht sich auf einen Babyflaschen-Aufsatz aus einem elastischen Material mit einem Sauger-Abschnitt und einem Überstülp-Abschnitt.
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Babyflaschen oder Babysauger dienen dazu, dass Babys und Kleinkinder flüssige oder beispielsweise pürierte Nahrung zu sich nehmen können. Sie umfassen üblicherweise einen Flaschenkörper aus Glas oder Kunststoff sowie einen abnehmbaren Aufsatz mit einem Mundstück mit einem Loch oder Schlitz, durch den hindurch das Baby die Flüssigkeit oder die Nahrung ansaugen kann. Der abnehmbare Aufsatz, der beispielsweise aus einem elastischen Kunststoffmaterial besteht, kann separat gereinigt und desinfiziert werden. Der Aufsatz wird häufig mit einem Überwurfring auf den Flaschenkörper aufgeschraubt und abgedichtet.
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Hat ein Nutzer entweder die Babyflasche insgesamt oder den Aufsatz vergessen kann das Baby nicht gefüttert werden. Um dennoch zumindest eine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser sicher zu stellen sind Babyflaschen-Aufsätze bekannt, die mittels eines Gewindes beispielsweise auf eine herkömmliche PET- oder Glas-Wasserflasche aufschraubbar sind.
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Hierzu beschreibt die US 2014 / 0 246 394 A1 einen Adapter für einen elastischen Sauger, wobei der Adapter über mehrere Innengewinde mit unterschiedlichen Durchmessern verfügt, um auf Flaschen mit unterschiedlichen Flaschenhals-Durchmessern aufgeschraubt werden zu können.
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Weiterhin beschreibt die US 2014 / 0 291 360 A1 einen derartigen Adapter, bei dem der elastische Sauger auch durch ein Mundstück mit größerer Öffnung ersetzbar ist, um als Trinkhilfe zu dienen.
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Die
DE 20 2015 100 235 U1 offenbart einen Adapter, mit dem ein Sauger auf einem Trinkwasserglas lösbar befestigbar ist.
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Schließlich zeigt die
US 9 848 721 B2 einen Deckel aus einem dehnbaren Material, der mit einem Überstülp-Abschnitt auf ein an sich beliebiges Gefäß abdichtend auf- oder überstülpbar ist, und der über einen Sauger-Abschnitt beispielsweise in Form eines schnabelartigen Ausgusses verfügt, um aus dem Gefäß trinken zu können.
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Die
FR 753 725 A beschreibt eine Glasflasche mit konischer Schrauböffnung und einem Sauger aus Kautschuk mit einem entsprechenden Innengewinde. Der Sauger weitet sich in axialer Richtung in seinem Innendurchmesser auf in dem Bereich, in dem der Sauger auf die Glasflasche gestülpt wird.
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Die
DE 197 16 535 A1 zeigt einen Sauger, der auf eine stabile Flasche aufgesetzt wird. Zusätzlich ist eine angeformte Dichtung und ein Überwurfring vorhanden. Weiterhin ist offenbart, dass ein schaftartiger Überstülpabschnitt am Sauger vorgesehen ist. Dieser Überstülpabschnitt stellt eine stufenartige Aufweitung des Durchmessers des Saugers in axialer Richtung dar.
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Die
US 1 714 757 A offenbart einen elastischen Sauger, der auf eine Flasche aufgestülpt werden kann. An der Flasche sind zwei umlaufende Schultern ausgebildet, die mit entsprechenden Wülsten am Sauger zusammenwirken. Auch hier weitet sich der Durchmesser des Saugers in axialer Richtung auf. Zusätzlich sind an dem Sauger zwei einander gegenüberliegende Handhaben einstückig angeformt. Auch können deren Ränder verstärkt ausgebildet sein, um nicht mit den Fingern abzurutschen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Babyflaschen-Aufsatz zu schaffen, der universell einsetzbar ist und der in einfacher Weise gereinigt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass der Babyflaschen-Aufsatz in an sich bekannter Weise aus einem elastischen Material besteht und im Wesentlichen einen Sauger-Abschnitt sowie einen Überstülp-Abschnitt umfasst. Somit kann der Babyflaschen-Aufsatz auf an sich beliebige Gefäße wie Flaschen, Trinkgläser oder dergleichen mit seinem Überstülp-Abschnitt aufgesetzt oder übergestülpt werden. Durch die Elastizität des verwendeten Materials ist eine ausreichende Abdichtung und Auslaufsicherheit gewährleistet, wenn der Babyflaschen-Aufsatz auf ein gefülltes Gefäß aufgesetzt ist.
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Zusätzlich ist der Babyflaschen-Aufsatz aber derart ausgebildet, dass er sich in seiner axialen Richtung gesehen von dem Sauger-Abschnitt weg weisend im Überstülp-Abschnitt in seinem Durchmesser aufweitet. Hierzu ist der Babyflaschen-Aufsatz stufenförmig ausgebildet. Dabei sind die jeweiligen Stufen des Überstülp-Abschnitts beziehungsweise deren Innendurchmesser derart gewählt, dass sie beispielsweise auf eine herkömmliche PET- oder Glas-Wasserflasche, eine standardisierte Babyflasche, eine Saftflasche mit vergrößertem Außendurchmesser oder dergleichen abdichtend aufsetzbar sind. Je nach Außendurchmesser des verwendeten Gefäßes und den unterschiedlichen Innendurchmessern der verschiedenen Stufen des Überstülp-Abschnitts wird der Babyflaschen-Aufsatz mehr oder weniger weit auf das Gefäß wie unter anderem ein Trinkglas aufgesetzt und über dessen oberen Rand aufgrund seiner Elastizität abdichtend übergestülpt.
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Durch diese zusätzliche Aufweitung kann der Babyflaschen-Aufsatz auf verschiedene Gefäße wie Trinkgläser, Flaschen oder dergleichen aufgesetzt oder übergestülpt werden. Aufgrund der Elastizität seines Materials kann er auch auf ein Außengewinde beispielsweise einer Wasserflasche, einer herkömmlichen Babyflasche und so weiter abdichtend aufgesetzt werden.
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Erfindungsgemäß sind den Stufen am sich erweiternden Überstülp-Abschnitt insbesondere durchgehend umlaufende Wülste zugeordnet, die in den Eckbereichen der Stufen beispielsweise als Materialverstärkungen ausgebildet sind. In diesen Bereichen treten beim Überstülpen und Abstreifen des Babyflaschen-Aufsatzes auf ein Gefäß die größten Zugkräfte auf, die durch das verstärkte Material aufgefangen werden. Somit ist die Dauerelastizität des Babyflaschen-Aufsatzes gewährleistet.
Es versteht sich, dass der Babyflaschen-Aufsatz nicht nur in einer bestimmten Größe vermarktet werden kann, sondern beispielsweise auch als Set mit beispielsweise zwei oder drei oder mehr unterschiedlichen Größen. Diese sind vorzugsweise ineinander stapelbar und somit können die Größen beziehungsweise die Außendurchmesser an sich beliebiger Gefäße durch verschiedene Babyflaschen-Aufsätze eines Sets abgedeckt werden.
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Weiterhin ist es ersichtlich, dass der Babyflaschen-Aufsatz aus einem entsprechenden Material besteht, um beispielsweise in einer Spülmaschine gereinigt oder in einem Sterilisator keimfrei gemacht zu werden.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgeschlagen, dass der Babyflaschen-Aufsatz einstückig ausgebildet ist. Das bedeutet, dass er je nach verwendetem Material beispielsweise im Spritzguss oder als tiefgezogenes Teil hergestellt werden kann. Durch die Einstückigkeit wird die Reinigung und Desinfektion erleichtert und es können keine Einzelteile verloren gehen.
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Als Material für den Babyflaschen-Aufsatz sind insbesondere Silikon, Latex oder Kautschuk vorgeschlagen, die bereits bei ähnlichen Saugern oder Schnullern bekannt sind. Ebenso kann der Babyflaschen-Aufsatz aus elastischen Kunstoffen bestehen, die natürlich frei von Lösungsmitteln oder sonstigen Schadstoffen sind.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind an dem Überstülp-Abschnitt Fortsätze zur Handhabung insbesondere einstückig angeformt. An diesen beispielsweise zwei einander gegenüberliegenden, lappenartig ausgebildeten Fortsätzen kann der Überstülp-Abschnitt beziehungsweise der gesamte Babyflaschen-Aufsatz ergriffen und auf eine Öffnung des Gefäßes aufgezogen werden. Hierbei ist aufgrund der Elastizität des Materials ein gewisser Kraftaufwand notwendig, was aber die Dichtheit des Babyflaschen-Aufsatzes gewährleistet. Selbstverständlich können auch insbesondere vier gleichmäßig über den Umfang verteilte Fortsätze vorgesehen sein.
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Vorzugsweise ist die Oberfläche des Überstülp-Abschnitts oder zumindest der Fortsätze mit einer Struktur versehen. Zweckmäßigerweise umfasst die Struktur Rippen, Noppen, Öffnungen oder dergleichen. Die Struktur der freien Oberfläche reduziert die Gefahr des Abrutschens bei der Handhabung.
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Zur Ausgestaltung des Sauger-Abschnitts wird vorgeschlagen, dass dieser als Babysauger mit einem Loch oder schmalen Schlitz ausgebildet ist, um beispielsweise Kindertee oder Wasser aus dem Gefäß trinken zu können. Alternativ kann der Sauger-Abschnitt auch als Schnabel ausgebildet sein mit einer größeren Ausgussöffnung, um beispielsweise pürierte Lebensmittel zu sich nehmen zu können oder damit größere Kinder ohne die Gefahr des Verschüttens aus dem Gefäß trinken können.
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Vorzugsweise ist dem Sauger-Abschnitt, der sozusagen als Deckel für das Gefäß dient, auf das er übergestülpt ist, eine weitere verschließbare Öffnung zum Befüllen und Entleeren des Gefäßes zugeordnet. In gleicher Weise kann eine vorzugsweise ebenfalls verschließbare und meist kleinere Öffnung für einen Trinkhalm vorgesehen sein. Schließlich kann der Sauger-Abschnitt mit einem selbstabdichtenden Verschluss beispielsweise in Form eines Kugelauftrieb-Ventils ausgestattet sein, um ein unbeabsichtigtes Auslaufen des Gefäßes auszuschließen.
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Um ein Verschmutzen des Babyflaschen-Aufsatzes zu vermeiden, kann diesem ein Deckel beispielsweise aus einem Hartkunststoff oder einem ebenfalls elastischen Material zugeordnet sein, der im auf einem Gefäß montierten Zustand den Babyflaschen-Aufsatz im Wesentlichen vollständig überdeckt und vor einer Verschmutzung schützt und beispielsweise festgerastet werden kann.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- 1 einen Babyflaschen-Aufsatz in perspektivischer
- Ansicht,
- 2 eine weitere perspektivische Ansicht des Babyflaschen-Aufsatzes,
- 3 einen Babyflaschen-Aufsatz im Querschnitt
- 4 eine Darstellung der Einzelheit IV nach 2 in alternativer Ausgestaltung und
- 5 eine Darstellung der Einzelheit IV nach 2 in weiterer alternativer Ausgestaltung.
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In den 1 und 2 ist jeweils ein Babyflaschen-Aufsatz 1 dargestellt. Dieser umfasst einen Sauger-Abschnitt 2 und einen Überstülp-Abschnitt 3 und ist vorzugsweise einstückig aus einem elastischen Material wie Silikon, Latex oder Kautschuk hergestellt. In dem Sauger-Abschnitt 2 ist im Material ein Loch 4, hier nicht maßstäblich dargestellt, ausgebildet durch das hindurch ein Baby oder Kleinkind an sich beliebige Flüssignahrung zu sich nehmen kann. Das Loch 4 kann auch als Schlitz beispielsweise für eine schnabelartige Ausgestaltung des Sauger-Abschnitts 2 ausgeformt sein.
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An dem Überstülp-Aufsatz 3 sind als Handhabe zwei einander gegenüberliegende beispielsweise lappenartige Fortsätze 5a, 5b vorzugsweise ebenfalls einstückig angeformt. Mittels der Fortsätze 5a, 5b kann der Babyflaschen-Aufsatz 1 aufgrund seiner Elastizität auf ein an sich beliebiges Gefäß 6a, 6b aufgezogen oder übergestülpt werden, wie in 3 dargestellt. Prinzipiell kann auch nur ein oder mehrere Fortsätze 5a, 5b vorgesehen sein. Auch kann der Fortsatz 5a, 5b als durchgehend umlaufender Kragen, der im montierten Zustand beispielsweise vom Gefäß 6a, 6b abragt, ausgebildet sein.
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In 1 sind an dem Überstülp-Abschnitt 3 mehrere umlaufende, innenliegende Rastringe 7 ausgebildet, die auch entsprechend einem Standard-Gewinde einer Wasserflasche spiralartig ausgebildet sein können. Mittels der Rastringe 7 wird der Passsitz des Überstülp-Abschnitts 3 an einem an sich beliebigen Gefäß 6a, 6b verbessert und die Dichtheit des Babyflaschen-Aufsatzes 1 erhöht.
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Der Babyflaschen-Aufsatz 1 wird beispielsweise mittels der Fortsätze 5a, 5b auf ein Gefäß 6a, 6b aufgesetzt und in axialer Richtung A über dessen Öffnung 8 gezogen, wie durch den Doppelpfeil A angedeutet. Dabei liegt der Überstülp-Abschnitt 3a, 3b außenseitig an dem Gefäß 6a,6b abdichtend an, wie aus 3 ersichtlich.
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Dadurch, dass der Durchmesser D, kenntlichgemacht durch den Doppelpfeil D, des Überstülp-Abschnitts 3a, 3b vom Sauger-Abschnitt 2 weg weisend zunimmt kann der Babyflaschen-Aufsatz 1 je nach Eindringtiefe des Gefäßes 6a, 6b in den Babyflaschen-Aufsatz 1 auf Gefäße 6a, 6b mit unterschiedlichen Außendurchmessern beziehungsweise Öffnungen 8 und/oder Formen aufgesetzt und abgedichtet werden.
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Aus 2 sind die außenseitigen Wülste 9a, 9b entnehmbar, mit denen dem Überstülp-Abschnitt 3 eine stufenartige Form zur Anpassung an unterschiedliche Durchmesser von Gefäßen 6a, 6b ermöglicht ist. Diese Wülste 9a, 9b dienen auch der Materialverstärkung, um den besonders knickbeanspruchten Bereichen eine ausreichende Dauerelastizität zu verleihen.
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In 3 sind beispielhaft zwei Babyflaschen-Aufsätze 1 dargestellt, die jeweils einen Sauger-Abschnitt 2 und einen Überstülp-Abschnitt 3a, 3b umfassen. In den Sauger-Abschnitten 2 ist jeweils ein Loch 4 ausgebildet, um aus einem Gefäß 6a, 6b trinken zu können. Die Gefäße 6a, 6b weisen unterschiedliche Durchmesser D auf. Durch die unterschiedlichen Größen der Überstülp-Abschnitte 3a, 3b beziehungsweise der gesamten Babyflaschen-Aufsätze 1 können diese in axialer Richtung A auf unterschiedlich dimensionierte Gefäße 6a, 6b aufgesetzt und deren Öffnung 8 abdichtend übergestülpt werden.
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Weiterhin sind an den Überstülp-Abschnitten 3a, 3b jeweils umgehend durchlaufende Wülste, hier nur beispielshaft als 9a, 9b bezeichnet, ausgebildet, um die stufenartige Vergrößerung des Durchmessers D des Überstülp-Abschnitts 3a, 3b zu ermöglichen.
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Darüber hinaus kann die Oberfläche der Überstülp-Abschnitte 3a, 3b, beziehungsweise der lappenartigen Fortsätze 5, 5a, 5b, von denen selbstverständlich auch mehr als die hier dargestellten zwei vorgesehen sein können, mit einer Struktur 10 versehen sein, die die Gefahr eines Abgleitens der Finger bei einer Handhabung des Babyflaschen-Aufsatzes 1 reduziert. Die Struktur 10 kann, wie in 4 dargestellt, Rippen 11 oder, wie in 5 gezeigt, Noppen 12 umfassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Babyflaschen-Aufsatz
- 2
- Sauger-Abschnitt von 1
- 3, 3a, 3b
- Überstülp-Abschnitt von 1
- 4
- Loch in 2
- 5, 5a, 5b
- Fortsatz an 3
- 6a, 6b
- Gefäß
- 7
- Rastring in 3
- 8
- Öffnung von 6a, 6b
- 9
- Wulst an 3, 3a, 3b
- 10
- Struktur
- 11
- Rippe
- 12
- Noppe
- A
- axiale Richtung
- D
- Durchmesser