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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türgriffvorrichtung für eine Tür eines Fahrzeugs sowie ein Fahrzeug mit wenigstens einer Tür mit einer solchen Türgriffvorrichtung.
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Es ist bekannt, dass Fahrzeuge mit Türen ausgestattet sind, um den Zugang bzw. den Eingriff in das Fahrzeug zu ermöglichen. Dabei kann es sich um die bekannten Seitentüren, wie auch um Hecktüren oder Heckklappen des Fahrzeugs handeln. Um ein Öffnen oder Schließen der jeweiligen Tür gewährleisten zu können, sind die Türen üblicherweise mit Türgriffvorrichtungen ausgestattet, welche zum manuellen Greifen und auch zum Betätigen eines Türschlosses bzw. eines Türöffnungsmechanismus ausgebildet sind. Bei den bekannten Lösungen sind diese Betätigungsvorrichtungen üblicherweise von außen sichtbar und stehen über die Fahrzeughaut des Fahrzeugs hervor.
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Dies hat zum einen den Nachteil, dass sie eine optische Beeinträchtigung des Fahrzeugs darstellen, zum anderen verschlechtern sie die Luftumströmung des Fahrzeugs und damit den Luftwiderstandswert der Fahrzeughaut. Nicht zuletzt begrenzen sie die Konstruktions- und Designfreiheit bei der konstruktiven Ausgestaltung des Fahrzeugs und der Fahrzeughaut. Bekannte Lösungen gibt es auch hinsichtlich bewegbarer Betätigungsvorrichtungen. Diese sind jedoch üblicherweise sehr komplex und mechanisch kompliziert aufgebaut, da sie eine mechanische Bewegung der Betätigungsvorrichtung zwischen einer innenliegenden und einer außenliegenden Position mit der Betätigungsbewegung kombinieren müssen. Dies führt üblicherweise zu einer Vielzahl mechanischer Einzelbauteile und einer Vielzahl relativ zueinander beweglicher Bauteile. Neben der hohen Komplexität führt dies zu einer erhöhten Störanfälligkeit bekannter Lösungen bewegbarer Betätigungsmechanismen.
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Die
DE 10 2013 012 489 A1 zeigt eine Türgriffvorrichtung mit einer Führungsvorrichtung zur Bewegungslagerung des Abdeckkörpers, aus der
DE 10 2017 126 254 A1 ist eine Türgriffvorrichtung mit einer Schwenklagerung des Abdeckkörpers bekannt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise einen zumindest teilweise verdeckten Türgriff für eine Tür eines Fahrzeugs zur Verfügung zu stellen.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Türgriffvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeug und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Erfindungsgemäß ist eine Türgriffvorrichtung für eine Tür eines Fahrzeugs vorgesehen. Eine solche Türgriffvorrichtung weist einen Muldenkörper mit einem Befestigungsabschnitt für eine Befestigung in einer Mulde hinter der Fahrzeughaut des Fahrzeugs auf. Darüber hinaus ist dieser Muldenkörper mit einem Betätigungsabschnitt für eine Betätigung eines Türöffnungsmechanismus ausgestattet. Weiter weist die Türgriffvorrichtung einen Abdeckkörper mit einem Abdeckabschnitt zum Abdecken einer Eingriffsöffnung der Fahrzeughaut auf. Darüber hinaus ist eine Führungsvorrichtung vorgesehen zur Bewegungslagerung des Abdeckkörpers für eine Bewegung zwischen einer die Eingriffsöffnung abdeckenden Abdeckposition und einer die Eingriffsöffnung freigegebenen Freigabeposition. Dabei ist der Abdeckkörper weiter mit einer Schwenkvorrichtung für eine Schwenklagerung des Abdeckabschnitts ausgestattet zwischen der Abdeckposition und einer die Eingriffsöffnung zumindest teilweise freigebenden Notöffnungsposition.
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Erfindungsgemäß ist also nun die Kernfunktionalität verdeckt angeordnet. Dabei handelt es sich um die Betätigungsfunktionalität für den Türöffnungsmechanismus. Bei bekannten mechanischen Türen eines Fahrzeugs ist dieser Türöffnungsmechanismus das Entriegeln der Tür in der geschlossenen Position, um anschließend eine Öffnungsbewegung der Tür durchführen zu können. Dabei ist für die erfindungsgemäßen Vorteile unerheblich, ob der Betätigungsabschnitt dabei selbst eine Bewegung aus einer Ruheposition in eine Auslöseposition durchführen muss oder als Sensorabschnitt rein statisch und sensitiv wirkt. Der Betätigungsabschnitt ist in einer Mulde hinter der Fahrzeughaut des Fahrzeugs angeordnet. Die Fahrzeughaut des Fahrzeugs kann dabei auch als Blechkleid bezeichnet werden, und bildet damit die Außenkontur bzw. die Außenhaut des Fahrzeugs. Um die Anordnung des Betätigungsabschnitts in verdeckter Weise hinter der Fahrzeughaut des Fahrzeugs zu gewährleisten, ist dort eine Mulde vorgesehen, in welcher der Muldenkörper über den Befestigungsabschnitt befestigbar ist. Damit kann der gesamte Muldenkörper und damit auch der Betätigungsabschnitt für die Betätigung des Türöffnungsmechanismus in verdeckter Weise hinter der Fahrzeughaut des Fahrzeugs angebracht werden. Um trotzdem einen Eingriff und damit eine Betätigung des Betätigungsabschnitts ermöglichen zu können, ist in der Fahrzeughaut eine entsprechende Eingriffsöffnung vorgesehen. Durch diese Eingriffsöffnung kann der Benutzer mit seiner Hand manuell den Betätigungsabschnitt kontaktieren und den Türöffnungsmechanismus betätigen bzw. auslösen.
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Um die Verdeckung der Mulde und damit des Betätigungsabschnitts möglichst komplett auszugestalten, ist nun erfindungsgemäß zusätzlich ein Abdeckkörper mit einem Abdeckabschnitt vorgesehen. Dieser Abdeckabschnitt weist in seiner Geometrie und seiner Ausrichtung eine Form auf, welche die Eingriffsöffnung der Fahrzeughaut zumindest teilweise, vorzugsweise jedoch vollständig oder im Wesentlichen vollständig abdeckt. Dabei kann der Abdeckabschnitt und/oder der Abdeckkörper auch Dichtmittel aufweisen, um neben einer rein optischen Abdeckung der Eingriffsöffnung auch eine Abdeckung gegen das Eindringen von Staub, Feststoffen oder sogar von Flüssigkeiten zur Verfügung zu stellen.
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Da der Abdeckkörper nun in einer Abdeckposition die Eingriffsöffnung abdeckt, ist bei dieser Positionierung des Abdeckkörpers und des Abdeckabschnitts ein Eingriff in die Mulde und damit eine Betätigung des Betätigungsabschnitts nicht möglich. Um für einen Öffnungswunsch für die Tür nun einen Zugang in die Mulde und damit zum Betätigungsabschnitt freizugeben, muss eine Bewegung des Abdeckkörpers und damit auch des Abdeckabschnitts aus der Abdeckposition heraus in die Eingriffsöffnung freigebende Freigabeposition erfolgen. Dies kann in manueller, geführter, aber insbesondere in der später noch erläuterten automatisierten angetriebenen Weise zur Verfügung gestellt sein. Die Auslösung dieser Bewegung kann dabei ebenfalls manuell, automatisch oder aber sensorisch vorgegeben sein. So ist es nun möglich, im normalen Fahrbetrieb oder einer Parksituation den Abdeckkörper mit dem Abdeckabschnitt in der Abdeckposition zu positionieren. Damit wird im Fahrbetrieb oder auch im Standbetrieb des Fahrzeugs ein Eingriff, aber auch eine Einsichtnahme in den Muldenkörper und damit auf den Betätigungsabschnitt vermieden. Die konstruktive Freiheit und vor allem auch die Designfreiheit bei der Gestaltung der Außenhaut bzw. der Fahrzeughaut des Fahrzeugs werden damit deutlich erhöht. Gleichzeitig findet eine Schutzfunktionalität für den Betätigungsabschnitt statt.
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Wird eine Bewegung der Tür bzw. ein Öffnungsvorgang der Tür gewünscht, muss entweder automatisch oder manuell nun der Abdeckkörper bzw. der Abdeckabschnitt in die Freigabeposition bewegt werden. Auf diese Weise wird auch die Eingriffsöffnung freigegeben, sodass der Benutzer in die Mulde hinter der Fahrzeughaut eingreifen und den Betätigungsabschnitt für den Türöffnungsmechanismus betätigen kann.
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Da insbesondere eine automatisierte und vorzugsweise eine elektrische Bewegung zwischen Abdeckposition und Freigabeposition für den Abdeckkörper bzw. den Abdeckabschnitt vorgesehen ist, muss für Notsituationen, in welchen das Fahrzeug zunächst teilweise stromlos ist, eine Öffnungsfunktionalität trotzdem gegeben sein. Dies wird erfindungsgemäß durch eine zusätzliche Lagervorrichtung in Form der Schwenkvorrichtung am Abdeckkörper gewährleistet. Die Schwenkvorrichtung ist insbesondere Teil des Abdeckkörpers und bewegt sich damit gemeinsam mit dem Abdeckkörper und dem Abdeckabschnitt zwischen der Abdeckposition und der Freigabeposition hin und her. Befindet sich der Abdeckkörper jedoch in der Abdeckposition und ist zum Beispiel in einer stromlosen Notsituation eine Bewegung in die Freigabeposition nicht möglich, so kann die Schwenkvorrichtung eine zusätzliche Bewegungsfunktionalität als Bewegungsfreiheitsgrad zur Verfügung stellen. Somit ist es möglich, aus der Abdeckposition nicht nur den Normalbetrieb in Richtung der Freigabeposition durchzuführen, sondern vielmehr auch eine Schwenkbewegung um eine Schwenkachse der Schwenkvorrichtung in eine Notöffnungsposition auszubilden. In dieser Notöffnungsposition ist die Eingriffsöffnung zumindest teilweise freigegeben. Somit ist in der Notöffnungsposition ein Eingriff in den Muldenkörper und dort insbesondere auf eine Schlossvorrichtung möglich, sodass auch in einer stromlosen Notsituation eine mechanische und rein manuelle Bedienung und Öffnung der Tür des Fahrzeugs möglich wird.
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Wie aus der voranstehenden Erläuterung ersichtlich wird, kombiniert nun eine erfindungsgemäße Türgriffvorrichtung zum einen den hohen Komfort einer automatisierten verdeckten Betätigungsvorrichtung für die Betätigung des Türöffnungsmechanismus mit einer entsprechenden einfachen, kostengünstigen und manuellen Notöffnungsfunktionalität. Gleichzeitig wird die Kombination der Funktionalitäten voneinander getrennt, sodass die Betätigung des Betätigungsabschnitts eine eigene Lagerungsfunktionalität aufweisen kann, welche komplett separat von der versteckten Anordnung und der Bewegbarkeit des Abdeckkörpers ausgebildet ist. Im Vergleich zu bekannten Lösungen wird damit sowohl für Notsituationen als auch für den normalen Betrieb ein hoher Komfort mit geringem Gewicht und geringer Komplexität für die einzelnen Bewegungsfunktionalitäten erreicht.
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Vorteile bringt es mit sich, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung die Führungsvorrichtung wenigstens abschnittsweise eine Führungsrichtung aufweist, welche entlang, insbesondere parallel zu einer Schwenkachse der Schwenkvorrichtung ausgerichtet ist. Eine solche Führungsvorrichtung kann zum Beispiel als Kulissenführung oder als mehrteilige Kulissenführung ausgebildet sein. Insbesondere ist eine translatorische oder im Wesentlichen translatorische Führungsrichtung für zumindest Teilabschnitte der Bewegung des Abdeckkörpers und des Abdeckabschnitts zur Verfügung gestellt. Die Ausrichtung entlang, insbesondere parallel zur Schwenkachse erlaubt eine saubere Trennung dieser beiden Bewegungen, also der regulären Translationsbewegung und der Notöffnungsbewegung in Form der Schwenkbewegung.
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Vorteile bringt es weiter mit sich, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung wenigstens ein Auslösesensor vorgesehen ist für eine Auslösung der Bewegung des Abdeckkörpers aus der Abdeckposition in die Freigabeposition. Ein solcher Auslösesensor kommt insbesondere bei einer automatischen oder teilautomatischen Antriebsweise für die Bewegung des Abdeckabschnitts bzw. des Abdeckkörpers zum Einsatz. So sind zum Beispiel Näherungssensoren, Berührungssensoren, kapazitive Sensoren oder Ähnliches im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar. Auch die Kombination mit einem Näherungssensor für die Erkennung eines Fahrzeugschlüssels kann hier zum Einsatz kommen.
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Ein weiterer Vorteil kann erreicht werden, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung eine Antriebsvorrichtung vorgesehen ist für einen Antrieb zumindest eines Teils der Bewegung des Abdeckkörpers. Eine solche Antriebsvorrichtung beaufschlagt also den Abdeckkörper und/oder den Abdeckabschnitt zumindest teilweise mit einer solchen Antriebskraft in Richtung der Freigabeposition und/oder in Richtung der Abdeckposition. Bevorzugt ist eine im Wesentlichen automatische Bewegung des Abdeckkörpers, also eine Antriebsvorrichtung, welche die gewünschte Antriebskraft sowohl in Richtung der Freigabeposition als auch in Richtung der Abdeckposition aufbringen kann. Jedoch sind grundsätzlich auch Federmechaniken denkbar, welche bei der Bewegung in eine erste Richtung manuell aufgeladen werden, um in der entgegengesetzten Richtung die aufgeladene Federkraft wieder abgeben zu können.
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Bevorzugt ist jedoch eine Antriebsvorrichtung als elektromotorische Ausgestaltung mit einem idealerweise bidirektionalen Antrieb. Die Antriebsvorrichtung kann dabei insbesondere zentral zwischen zwei seitlichen Führungsabschnitten der Führungsvorrichtung, wie sie nachfolgend noch erläutert werden, angeordnet sein.
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Weitere Vorteile sind erzielbar, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung die Führungsvorrichtung zwei seitliche Führungsabschnitte aufweist, welche seitlich neben dem Abdeckkörper angeordnet sind und insbesondere als Kulissenführung ausgebildet sind. Solche Führungsabschnitte sind insbesondere als doppelte Kulissenführung, also mit jeweils zwei Kulissenabschnitten für jeweils zwei Kulissenstifte auf jeder Seite zur Verfügung gestellt. Die Verwendung von zwei seitlichen Führungsabschnitten führt zu einer definierten und eindeutig vorgegebenen Bewegungslinie, welche insbesondere eine klemmfreie oder im Wesentlichen klemmfreie Bewegungsdurchführung erlaubt. Dabei sind auch komplexe Führungslinien mit einer einfachen translatorischen Teilbewegung kombinierbar. Eine Bewegung in Fahrzeugquerrichtung für eine Bewegung des Abdeckabschnitts hinter die Fahrzeughaut und anschließend ein translatorischer Bewegungsteil entlang der Fahrzeughaut in die Freigabeposition sind auf diese Weise kostengünstig und technisch einfach darstellbar.
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Weitere Vorteile bringt es mit sich, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung der Betätigungsabschnitt des Muldenkörpers zwischen einer Ruheposition und einer Auslöseposition bewegbar gelagert ist. Dies führt zu einer bewegbaren Betätigung, insbesondere einer mechanischen Türschließmechanik. Die Ruheposition ist dabei eine vorgespannte Ruheposition, aus welcher unter Überwinden einer entsprechenden Gegenkraft die Auslöseposition erreichbar ist. Dabei handelt es sich also zum Beispiel um die Verwendung eines Seilzugsystems für die Türöffnungsmechanik und damit um eine bewegliche mechanische Alternative zu einer rein sensorischen bzw. sensitiven Auslösung der Betätigungsfunktion.
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Ein weiterer Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung der Betätigungsabschnitt wenigstens in der Ruheposition von der Fahrzeughaut abgedeckt ist. In dieser Ruheposition ist also auch bei geöffnetem Abdeckabschnitt keine Einsichtnahme in den Betätigungsabschnitt möglich, da dieser ebenfalls weiter durch den verbleibenden Rest und damit die Umrandung der Eingriffsöffnung von der Fahrzeughaut abgedeckt wird. Insbesondere findet diese Abdeckung durch die Fahrzeughaut in allen Positionen und damit auch in der Auslöseposition für den Betätigungsabschnitt seine Wirkung. Der Eingriff in die Mulde ist also sozusagen als Hintergreifen der Fahrzeughaut notwendig, um das Auslösen der Betätigung des Türöffnungsmechanismus zur Verfügung zu stellen.
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Ein weiterer Vorteil ist erzielbar, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung die Schwenkachse mittig oder im Wesentlichen mittig zum Abdeckkörper und/oder zum Abdeckabschnitt und/oder zur Eingriffsöffnung angeordnet ist. Dies erlaubt nochmals eine besonders gute und eindeutige Separierung der beiden separaten Bewegungsfunktionen, also der Normalbewegung zwischen Abdeckposition und Freigabeposition und der Notöffnungsbewegung zwischen Abdeckposition und Notöffnungsposition. Die Anordnung insbesondere mittig zur Eingriffsöffnung führt dazu, dass ein Teil des Abdeckabschnitts aus der Eingriffsöffnung heraus und ein anderer Teil der Eingriffsöffnung auf der anderen Seite der Schwenkachse in die Eingriffsöffnung und damit in die Mulde hinter der Fahrzeughaut hineinschwenken.
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Weiter von Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung der Muldenkörper einen Anzeigeabschnitt aufweist für eine Anzeige einer Auffindehilfe. Insbesondere handelt es sich hier um eine optische, vorzugsweise um eine beleuchtete Auffindehilfe. Beim Öffnen der Eingrifföffnung, also bei der Bewegung in die Freigabeposition für den Abdeckabschnitt, kann ein solcher Anzeigeabschnitt aktiviert werden, sodass bei dunkler Umgebungssituation eine Beleuchtung erkennbar wird, und damit eine eindeutige Identifizierung des eigenen zu öffnenden Fahrzeugs möglich ist.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Fahrzeug mit wenigstens einer Tür mit zumindest einer erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung. Damit bringt ein erfindungsgemäßes Fahrzeug die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Türgriffvorrichtung erläutert worden sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung in Abdeckposition,
- 2 die Ausführungsform der 1 in einer Zwischenposition,
- 3 die Ausführungsformen der 1 und 2 mit dem Abdeckabschnitt in Freigabeposition,
- 4 die Ausführungsformen der 1 und 3 in einem ersten Teilschnitt,
- 5 die Ausführungsformen die 1 bis 4 mit dem Betätigungsabschnitt in Auslöseposition,
- 6 die Ausführungsformen der 1 bis 5 mit dem Abdeckabschnitt in Abdeckposition,
- 7 die Ausführungsformen der 1 bis 6 mit dem Abdeckabschnitt in Notöffnungsposition,
- 8 die Ausführungsformen der 1 bis 7 in einem ersten Teilschnitt,
- 9 die Ausführungsformen der 1 bis 8 in einem zweiten Teilschnitt.
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Die 1 bis 9 zeigen eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Türgriffvorrichtung 10 sowie eines entsprechend ausgestatteten Fahrzeugs 100.
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Die 1 bis 3 zeigen dabei die grundsätzliche Öffnungsfunktionalität für die Auslösung des Türmechanismus der Tür 110. Im Normalbetrieb, also im Stillstand des Fahrzeugs 100 oder bei der Bewegung des Fahrzeugs 100 befindet sich ein Abdeckabschnitt 32 eines Abdeckkörpers 30 in einer Abdeckposition AP, wie dies die 1 zeigt. Insbesondere handelt es sich hier um eine abgedichtete Abdeckposition AP, welche ein Eindringen von Festkörpern, aber auch von Flüssigkeit in den hier abgedeckten Muldenkörper 20 unterbindet. Um nun eine Öffnungsfunktionalität auszulösen, ist hier zum Beispiel ein kapazitiver Sensor als Auslösesensor 60 vorgesehen. Berührt ein Benutzer der Tür 110 des Fahrzeugs 100 nun den Auslösesensor 60 im Bereich der Fahrzeughaut 120, so startet eine Bewegung, welche automatisiert über die Antriebsvorrichtung 70, hier in Form eines Elektromotors, durchgeführt wird. Bei dieser Bewegung wird eine Zwischenposition gemäß 2 überschritten und eine Endposition als Freigabeposition FP gemäß der 3 erreicht. Diese Bewegung wird mit ihrer Kraft von der Antriebsvorrichtung 70 versorgt und die Ausrichtung der Bewegung durch entsprechende Kulissenführung zweier seitlicher Führungsvorrichtungen 40 zur Verfügung gestellt. Die entsprechende Bewegung führt dabei eine erste Bewegung in die Fahrzeugtür 110 hinein und einen zweiten Bewegungsteil entlang der Innenseite der Fahrzeughaut 120 durch. Sobald der Abdeckabschnitt 32 und damit auch der Abdeckkörper 30 die Freigabeposition FP gemäß 3 erreicht hat, ist eine entsprechende Eingriffsöffnung 122 geöffnet, sodass nun ein Eingriff in den Muldenkörper 20 möglich ist. In dieser Position ist darüber hinaus ein Anzeigeabschnitt 26 als optischer Anzeigeabschnitt 26 zu erkennen, welcher eine Spezifizierung des Fahrzeugs bzw. eine Auffindehilfe für das Fahrzeug 100 darstellt.
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Sobald die Freigabeposition FP erreicht ist, kann die Betätigung des Türöffnungsmechanismus erfolgen. Dieser wird insbesondere in den 4 und 5 näher erkennbar. Nach dem Öffnen der Eingriffsöffnung 122 kann ein Eingriff in den Muldenkörper 20 stattfinden. Dieser befindet sich in der Mulde hinter der Fahrzeughaut 120 mithilfe des Befestigungsabschnitts 22 angeordnet. Ein entsprechender Betätigungsabschnitt 24 befindet sich gemäß 4 in einer Ruheposition RP. Um nun die Betätigung des Türmechanismus durchzuführen, greift der Benutzer durch die Eingriffsöffnung 122 ein und bewegt den Betätigungsabschnitt 24 aus der gemäß 4 dargestellten Ruheposition RP in die Auslöseposition LP gemäß der 5. Neben einer solchen tatsächlichen Bewegung ist selbstverständlich auch eine sensorische Auslösung der Türöffnungsmechanik im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar. Wie bereits ersichtlich ist, ist dieser Eingriff und damit auch das Betätigen nur dann möglich, wenn die Eingriffsöffnung 122 vollständig freigegeben und damit der Abdeckkörper 30 sich in der Freigabeposition FP befindet.
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Um nun in einer stromlosen Notsituation trotzdem das Fahrzeug 100 öffnen zu können, ist eine Notöffnungsfunktionalität gemäß der 6 und 7 vorgesehen. Um ein Öffnen auch ohne Bestromung der Antriebsvorrichtung 70 zur Verfügung zu stellen, ist nämlich der Abdeckabschnitt 32 über eine Schwenkvorrichtung 50 gemäß der 7 am Abdeckkörper 30 angeordnet. Die Schwenkvorrichtung 50 bildet dabei eine Schwenkachse SA aus, welche im Wesentlichen mittig in der Eingriffsöffnung 120 gemäß der 7 angeordnet ist. Für eine entsprechende Schwenkbewegung kann nun manuell entlang des großen Pfeils gemäß der 7 die Öffnungskraft eingebracht werden, und durch ein Verschwenken eine Bewegung des Abdeckabschnitts 32 relativ zum Abdeckkörper 30 aus der Abdeckposition AP gemäß der 6 in die Notöffnungsposition NP gemäß der 7 durchgeführt werden. In dieser Notöffnungsposition NP ist nun ein teilweiser Zugang durch die Eingriffsöffnung 122 insbesondere auf eine mechanische Schlossvorrichtung 28 möglich.
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Die 8 und 9 zeigen noch einmal schematisch die Korrelation der einzelnen Bauteile zueinander in zwei schematischen Teilschnitten. Insbesondere ist hier gut zu erkennen, dass die Schwenkachse SA der Schwenkvorrichtung 50 im Wesentlichen entlang einer allgemeinen Führungsrichtung FR der beiden benachbarten seitlichen Führungsvorrichtungen 40 und der dort vorgesehenen kulissenartigen Führungsabschnitte 42 ausgebildet ist. Ansonsten zeigen die beiden Teilschnitte in den 8 und 9 nochmals die bereits im Detail erläuterten Funktionalitäten der vorliegenden Erfindung.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sondern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.