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Gebiet der Erfindung
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Die Offenbarung betrifft eine Vorrichtung zur Ausgabe von Medikamenten.
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Die Offenbarung betrifft ferner Betriebsverfahren für eine derartige Vorrichtung.
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Beschreibung der Erfindung
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Bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Vorrichtung zur Ausgabe von Medikamenten, wobei die Vorrichtung eine primäre Steuereinrichtung zur Steuerung wenigstens einer ersten Komponente der Vorrichtung und eine sekundäre Steuereinrichtung zur Steuerung wenigstens einer zweiten Komponente der Vorrichtung aufweist.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich bei der ersten Komponente beispielsweise um eine solche Komponente der Vorrichtung, die (zwingend) notwendig ist für eine Ausgabe der Medikamente, z.B. eine Transporteinrichtung zum Fördern der Medikamente. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich bei der zweiten Komponente beispielsweise um eine solche Komponente der Vorrichtung, die nicht bzw. nicht zwingend notwendig ist für eine Ausgabe der Medikamente, z.B. eine Kommunikationsschnittstelle, die einen Datenaustausch zwischen der Vorrichtung und wenigstens einer weiteren Einheit (nicht gezeigt) ermöglicht. Dadurch ist vorteilhaft ein flexibler Betrieb der Vorrichtung ermöglicht, und insbesondere kann eine wesentliche Funktion der Vorrichtung, nämlich die Ausgabe von Medikamenten, erforderlichenfalls allein unter Steuerung der primären Steuereinrichtung ausgeführt bzw. aufrechterhalten werden, z.B. dann, wenn die sekundäre Steuereinrichtung ausfällt bzw. funktionslos ist. Des Weiteren ist bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, die weiter unten beschrieben sind, vorteilhaft die Möglichkeit einer gegenseitigen Überprüfung bzw. Überwachung der Steuereinrichtungen, z.B. auf einen ordnungsgemäßen Betrieb hin, gegeben, wodurch die Zuverlässigkeit der Vorrichtung weiter gesteigert wird.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, in Blisterbeuteln angeordnete Medikamente auszugeben. Ein Blisterschlauch ist ein im Wesentlichen bandförmiges Erzeugnis, bei welchem eine Mehrzahl von einzelnen Verpackungseinheiten, die auch als Blisterbeutel bzw. Schlauchblister bezeichnet werden, hintereinander angeordnet sind. Ein Blisterschlauch kann beispielsweise als Medikamentenblisterschlauch ausgeführt sein, der in den einzelnen Blisterbeuteln jeweils ein oder mehrere Medikamente wie z.B. Tabletten aufweist. Vorteilhaft kann die Vorrichtung gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen ein oder mehrere Blisterschläuche ausgeben.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung einen Vorratsbehälter für auszugebende Medikamente, insbesondere Blisterbeutel, aufweist und eine Transporteinrichtung zum Fördern der Medikamente, insbesondere von Blisterbeuteln, aus dem Vorratsbehälter heraus.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Transporteinrichtung anzusteuern.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung wenigstens eine Recheneinrichtung aufweist, wenigstens eine der Recheneinrichtung zugeordnete Speichereinrichtung zur zumindest zeitweisen Speicherung eines ersten Computerprogramms, wobei das erste Computerprogramm insbesondere zur Steuerung eines Betriebs der primären Steuereinrichtung ausgebildet ist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise erste Steuerinformationen zu speichern, wobei die ersten Steuerinformationen insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen aufweisen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung eine erste Datenschnittstelle zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch von Daten mit wenigstens der sekundären Steuereinrichtung, aufweist, wobei weiter insbesondere die erste Datenschnittstelle eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung wenigstens eine auf die sekundäre Steuereinrichtung wirkende Steuerschnittstelle aufweist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die sekundäre Steuereinrichtung a) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle zurückzusetzen (also zu resetieren), insbesondere in einen Rücksetzzustand, englisch: reset, zu versetzen, und/oder b) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle aus einem ersten Betriebszustand in einen zweiten Betriebszustand zu versetzen, wobei insbesondere der erste Betriebszustand ein Energiesparzustand ist und der zweite Betriebszustand ein aktiver Betriebszustand ist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, periodisch Daten von der sekundären Steuereinrichtung zu empfangen, und eine erste Fehlerreaktion einzuleiten, wenn für eine vorgebbare erste Wartezeit keine Daten von der sekundären Steuereinrichtung empfangen werden, wobei die erste Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der sekundären Steuereinrichtung umfasst. Bevorzugt kann die sekundäre Steuereinrichtung die Daten periodisch an die primäre Steuereinrichtung senden, um ihr zu signalisieren, dass sie (noch) funktionsfähig ist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die sekundäre Steuereinrichtung, insbesondere wiederholt, weiter insbesondere periodisch, aus einem Energiesparzustand in einen aktiven Betriebszustand zu versetzen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung wenigstens eine erste Leseeinrichtung zum Einlesen eines maschinenlesbaren Codes aufweist, wobei insbesondere der maschinenlesbare Code Informationen von mittels der Vorrichtung verarbeiteten bzw. verarbeitbaren Medikamenten charakterisiert, wobei insbesondere die erste Leseeinrichtung einen Barcodeleser aufweist bzw. als Barcodeleser ausgebildet ist. Bevorzugt ist die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet, einen Betrieb der ersten Leseeinrichtung zu steuern. Beispielsweise können mittels der ersten Leseeinrichtung auf Blisterbeuteln angeordnete Barcodes erfasst und z.B. durch die primäre Steuereinrichtung ausgewertet werden. Dadurch kann beispielsweise der i.d.R. einen Inhalt der Blisterbeutel charakterisierende Barcode mit Steuerinformationen abgeglichen werden, auf deren Basis die Vorrichtung bzw. die primäre Steuereinrichtung die Ausgabe des Blisterbeutels steuert. Sofern beispielsweise eine Diskrepanz zwischen den genannten Steuerinformationen und den Daten des Barcodes auftritt, kann von einer Ausgabe des Blisterbeutels abgesehen und/oder eine andere Fehlerreaktion eingeleitet werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Transporteinrichtung autark anzusteuern, insbesondere ohne Mitwirkung der sekundären Steuereinrichtung.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Transporteinrichtung in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen anzusteuern.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung ein öffenbares Gehäuse und/oder einen öffenbaren Gehäuseteil aufweist und eine Verriegelungsvorrichtung zum Verriegeln und/oder Entriegeln des öffenbaren Gehäuses und/oder des öffenbaren Gehäuseteils, wobei die primäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Verriegelungsvorrichtung anzusteuern, insbesondere zum Verriegeln und/oder Entriegeln des öffenbaren Gehäuses und/oder des öffenbaren Gehäuseteils.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung wenigstens eine Recheneinrichtung aufweist, wenigstens eine der Recheneinrichtung zugeordnete Speichereinrichtung zur zumindest zeitweisen Speicherung eines zweiten Computerprogramms, wobei das zweite Computerprogramm insbesondere zur Steuerung eines Betriebs der sekundären Steuereinrichtung ausgebildet ist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung eine erste Datenschnittstelle zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch von Daten mit wenigstens der primären Steuereinrichtung, aufweist, wobei weiter insbesondere die erste Datenschnittstelle eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung wenigstens eine auf die primäre Steuereinrichtung wirkende Steuerschnittstelle aufweist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die primäre Steuereinrichtung über die wenigstens eine Steuerschnittstelle zurückzusetzen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, periodisch Daten von der primären Steuereinrichtung zu empfangen und eine zweite Fehlerreaktion einzuleiten, wenn für eine vorgebbare zweite Wartezeit keine Daten von der primären Steuereinrichtung empfangen werden, wobei die zweite Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der primären Steuereinrichtung umfasst. Bevorzugt kann die primäre Steuereinrichtung die Daten periodisch an die sekundäre Steuereinrichtung senden, um ihr zu signalisieren, dass sie (noch) funktionsfähig ist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung wenigstens eines der folgenden Elemente aufweist: eine Anzeigevorrichtung, eine Einrichtung zur Ausgabe und/oder Eingabe von akustischen Signalen, insbesondere Sprache, eine digitale Bilderfassungseinrichtung.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung wenigstens eines der folgenden Elemente aufweist: eine Schnittstelle zur Ansteuerung einer bzw. der Anzeigevorrichtung, eine Schnittstelle zur Ansteuerung einer bzw. der Einrichtung zur Ausgabe und/oder Eingabe von akustischen Signalen, eine Schnittstelle zur Ansteuerung einer bzw. der digitalen Bilderfassungseinrichtung, wenigstens eine Datenschnittstelle zur Herstellung einer Datenverbindung mit wenigstens einer externen Einheit, insbesondere einem Server und/oder einem Cloud-Serversystem.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, a) einen Betrieb wenigstens einer Komponente der Vorrichtung zu überwachen und/oder b) einen Betriebszustand wenigstens einer Komponente der Vorrichtung charakterisierende Informationen an eine bzw. die externe Einheit zu senden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise zweite Steuerinformationen zu speichern, wobei die zweiten Steuerinformationen insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen aufweisen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, von einer externen Einheit dritte Steuerinformationen zu empfangen und einen Betrieb wenigstens einer Komponente der Vorrichtung in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen zu steuern, wobei insbesondere die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, die Ausgabe von Medikamenten in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen auszuführen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine primäre elektrische Energieversorgungseinheit und eine sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit aufweist, wobei insbesondere die primäre elektrische Energieversorgungseinheit zum Anschluss an ein Stromnetz, insbesondere Wechselstromnetz, ausgebildet ist, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit wenigstens eines der folgenden Elemente aufweist: Batterie, Akkumulator, Ultrakondensator. Weiter bevorzugt sind aufladbare elektrische Energiespeicher der sekundären elektrische Energieversorgungseinheit durch die primäre elektrische Energieversorgungseinheit aufladbar.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung mit elektrischer Energie zu versorgen, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise wenigstens die primäre Steuereinrichtung und die Transporteinrichtung mit elektrischer Energie zu versorgen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, eine Störung und/oder einen Ausfall des Stromnetzes festzustellen und von einer ersten Betriebsart, in der die Vorrichtung mittels der primären elektrischen Energieversorgungseinheit durch das Stromnetz versorgbar ist, zu einer zweiten Betriebsart zu wechseln, wobei in der zweiten Betriebsart wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung mittels der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit mit elektrischer Energie versorgbar sind.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, die Störung und/oder den Ausfall des Stromnetzes an wenigstens eine externe Einheit zu signalisieren.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen und/oder der zweiten Steuerinformationen zukünftige Ausgabezeitpunkte zu ermitteln, zu denen Medikamente durch die Vorrichtung ausgegeben werden sollen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, eine minimal verbleibende Betriebsdauer der Vorrichtung in der zweiten Betriebsart zu ermitteln, wobei hierfür insbesondere die zukünftigen Ausgabezeitpunkte berücksichtigt werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, eine erste Anzahl zu ermitteln, die charakterisiert, für wie viele der zukünftigen Ausgabezeitpunkte ein Betrieb der Vorrichtung in der zweiten Betriebsart aufrechterhalten werden kann.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, die minimal verbleibende Betriebsdauer und/oder die erste Anzahl an einen Benutzer der Vorrichtung auszugeben und/oder an wenigstens eine externe Einheit zu signalisieren.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, zu ermitteln, ob die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen Ausgabezeitpunkte zulässt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, dann, wenn die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen Ausgabezeitpunkte nicht mehr zulässt, einer vorgebbaren dritten Anzahl von zukünftigen Ausgabezeitpunkten entsprechende Medikamente im Rahmen einer außerplanmäßigen Medikamentenausgabe vor diesen zukünftigen Ausgabezeitpunkten auszugeben, insbesondere innerhalb der minimal verbleibenden Betriebsdauer, weiter insbesondere unmittelbar nachdem ermittelt worden ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe von Medikamenten für die vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten nicht mehr zulässt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, vor der außerplanmäßigen Medikamentenausgabe eine Freigabe für die außerplanmäßige Medikamentenausgabe von einer externen Einheit und/oder einem Benutzer der externen Einheit einzuholen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, in der zweiten Betriebsart wenigstens eine Komponente der Vorrichtung in einen Energiesparzustand zu versetzen oder zu deaktivieren.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine elektrische Kapazität der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit so groß ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer wenigstens etwa 12 Stunden beträgt, vorzugsweise wenigstens etwa 24 Stunden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine bzw. die elektrische Kapazität der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit wenigstens etwa 2000 Millamperestunden beträgt.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zur Ausgabe von Medikamenten, insbesondere einer Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen, wobei die Vorrichtung eine primäre Steuereinrichtung zur Steuerung wenigstens einer ersten Komponente der Vorrichtung und eine sekundäre Steuereinrichtung zur Steuerung wenigstens einer zweiten Komponente der Vorrichtung aufweist, wobei die primäre Steuereinrichtung die wenigstens eine erste Komponente steuert, und wobei die sekundäre Steuereinrichtung die wenigstens eine zweite Komponente steuert.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung einen Vorratsbehälter für auszugebende Medikamente, insbesondere Blisterbeutel, aufweist und eine Transporteinrichtung zum Fördern der Medikamente, insbesondere Blisterbeutel, aus dem Vorratsbehälter heraus, wobei die Vorrichtung insbesondere in Blisterbeuteln angeordnete Medikamente ausgibt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung die Transporteinrichtung ansteuert.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung zumindest zeitweise erste Steuerinformationen speichert, wobei die ersten Steuerinformationen insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen aufweisen, wobei insbesondere die sekundäre Steuereinrichtung zumindest zeitweise zweite Steuerinformationen speichert, wobei die zweiten Steuerinformationen insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen aufweisen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung eine erste Datenschnittstelle zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch von Daten mit wenigstens einer weiteren Einheit, insbesondere mit der sekundären Steuereinrichtung, aufweist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die erste Datenschnittstelle eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist, wobei die primäre Steuereinrichtung wenigstens eine auf die sekundäre Steuereinrichtung wirkende Steuerschnittstelle aufweist, wobei die primäre Steuereinrichtung die sekundäre Steuereinrichtung a) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle zurücksetzt, insbesondere in einen Rücksetzzustand, englisch: reset, versetzt, und/oder b) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle aus einem ersten Betriebszustand in einen zweiten Betriebszustand versetzt, wobei insbesondere der erste Betriebszustand ein Energiesparzustand ist und der zweite Betriebszustand ein aktiver Betriebszustand ist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung periodisch Daten von der sekundären Steuereinrichtung empfängt und eine erste Fehlerreaktion einleitet, wenn für eine vorgebbare erste Wartezeit keine Daten von der sekundären Steuereinrichtung empfangen werden, wobei die erste Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der sekundären Steuereinrichtung umfasst.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung die sekundäre Steuereinrichtung, insbesondere wiederholt, weiter insbesondere periodisch, aus einem Energiesparzustand in einen aktiven Betriebszustand versetzt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung die Transporteinrichtung zumindest zeitweise autark ansteuert, insbesondere ohne Mitwirkung der sekundären Steuereinrichtung.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung eine erste Datenschnittstelle zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch von Daten mit wenigstens der primären Steuereinrichtung, aufweist, wobei weiter insbesondere die erste Datenschnittstelle eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist, wobei die sekundäre Steuereinrichtung wenigstens eine auf die primäre Steuereinrichtung wirkende Steuerschnittstelle aufweist, wobei die sekundäre Steuereinrichtung die primäre Steuereinrichtung über die wenigstens eine Steuerschnittstelle zurücksetzt, insbesondere in einen Rücksetzzustand, englisch: reset, versetzt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung periodisch Daten von der primären Steuereinrichtung empfängt und eine zweite Fehlerreaktion einleitet, wenn für eine vorgebbare zweite Wartezeit keine Daten von der primären Steuereinrichtung empfangen werden, wobei die zweite Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der primären Steuereinrichtung umfasst.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung a) einen Betrieb wenigstens einer Komponente der Vorrichtung überwacht und/oder b) einen Betriebszustand wenigstens einer Komponente der Vorrichtung charakterisierende Informationen an eine bzw. die externe Einheit sendet.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung von einer externen Einheit dritte Steuerinformationen empfängt und einen Betrieb wenigstens einer Komponente der Vorrichtung in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen steuert, wobei insbesondere die Vorrichtung die Ausgabe von Medikamenten in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen ausführt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine primäre elektrische Energieversorgungseinheit und eine sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit aufweist, wobei insbesondere die primäre elektrische Energieversorgungseinheit zum Anschluss an ein Stromnetz, insbesondere Wechselstromnetz, ausgebildet ist, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit wenigstens eines der folgenden Elemente aufweist: Batterie, Akkumulator, Ultrakondensator, wobei die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit zumindest zeitweise wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung mit elektrischer Energie versorgt, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit zumindest zeitweise wenigstens die primäre Steuereinrichtung und die Transporteinrichtung mit elektrischer Energie versorgt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Störung und/oder einen Ausfall des Stromnetzes feststellt und von einer ersten Betriebsart, in der die Vorrichtung mittels der primären elektrischen Energieversorgungseinheit durch das Stromnetz versorgbar ist, zu einer zweiten Betriebsart wechselt, wobei in der zweiten Betriebsart wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung mittels der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit mit elektrischer Energie versorgt werden, wobei insbesondere die Vorrichtung die Störung und/oder den Ausfall des Stromnetzes an wenigstens eine externe Einheit signalisiert.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen und/oder der zweiten Steuerinformationen zukünftige Ausgabezeitpunkte ermittelt, zu denen Medikamente durch die Vorrichtung ausgegeben werden sollen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine minimal verbleibende Betriebsdauer der Vorrichtung in der zweiten Betriebsart ermittelt, wobei hierfür insbesondere die zukünftigen Ausgabezeitpunkte berücksichtigt werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine erste Anzahl ermittelt, die charakterisiert, für wie viele der zukünftigen Ausgabezeitpunkte ein Betrieb der Vorrichtung in der zweiten Betriebsart aufrechterhalten werden kann, wobei insbesondere die Vorrichtung die minimal verbleibende Betriebsdauer und/oder die erste Anzahl an einen Benutzer der Vorrichtung ausgibt und/oder an wenigstens eine externe Einheit signalisiert.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung ermittelt, ob die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen Ausgabezeitpunkte zulässt, wobei insbesondere die Vorrichtung dann, wenn die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen Ausgabezeitpunkte nicht mehr zulässt, einer vorgebbaren dritten Anzahl von zukünftigen Ausgabezeitpunkten entsprechende Medikamente im Rahmen einer außerplanmäßigen Medikamentenausgabe vor diesen zukünftigen Ausgabezeitpunkten ausgibt, insbesondere innerhalb der minimal verbleibenden Betriebsdauer, weiter insbesondere unmittelbar nachdem ermittelt worden ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe von Medikamenten für die vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten nicht mehr zulässt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung, vor der außerplanmäßigen Medikamentenausgabe eine Freigabe für die außerplanmäßige Medikamentenausgabe von einer externen Einheit und/oder einem Benutzer der externen Einheit einholt.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Verwendung wenigstens einer Vorrichtung gemäß den Ausführungsformen und/oder des Verfahrens gemäß den Ausführungsformen zur Ausgabe von Medikamenten, insbesondere an einen Benutzer, und/oder zur Versorgung von ein oder mehreren Personen mit Medikamenten, insbesondere zur Versorgung von an mehreren unterschiedlichen geographischen Positionen befindlichen Personen mit Medikamenten.
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Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer Vorrichtung gemäß bevorzugten Ausführungsformen,
- 2 eine Seitenansicht eines Blisterschlauchs gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- 3 schematisch eine Seitenansicht eines teilweise aufgewickelten Blisterschlauchs gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- 4 schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- 5 schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer primären Steuereinrichtung gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- 6 schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer sekundären Steuereinrichtung gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- 7 schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- 8 schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- 9 schematisch ein vereinfachtes Zustandsdiagramm gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- 10 schematisch ein vereinfachtes Zeitdiagramm gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen,
- 11 schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen, und
- 12 bis 22 jeweils schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen.
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1 zeigt schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer Vorrichtung 100 zur Ausgabe von Medikamenten. Die Vorrichtung 100 weist eine primäre Steuereinrichtung 110 zur Steuerung wenigstens einer ersten Komponente K1 der Vorrichtung 100 auf, vgl. den Doppelpfeil A1. Die Vorrichtung 100 weist ferner eine sekundäre Steuereinrichtung 120 zur Steuerung wenigstens einer zweiten Komponente K2 der Vorrichtung 100 auf, vgl. den Doppelpfeil A2.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich bei der ersten Komponente K1 beispielsweise um eine solche Komponente der Vorrichtung 100, die notwendig ist für eine Ausgabe der Medikamente, z.B. eine Transporteinrichtung 132 (4) zum Fördern der Medikamente. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich bei der zweiten Komponente K2 (1) beispielsweise um eine solche Komponente der Vorrichtung 100, die nicht bzw. nicht zwingend notwendig ist für eine Ausgabe der Medikamente, z.B. eine Kommunikationsschnittstelle, die einen Datenaustausch zwischen der Vorrichtung 100 und wenigstens einer weiteren Einheit (nicht in 1 gezeigt) ermöglicht. Dadurch ist vorteilhaft ein flexibler Betrieb der Vorrichtung 100 ermöglicht, und insbesondere kann eine wesentliche Funktion der Vorrichtung 100, nämlich die Ausgabe von Medikamenten, erforderlichenfalls allein unter Steuerung der primären Steuereinrichtung 110 ausgeführt bzw. aufrechterhalten werden, z.B. dann, wenn die sekundäre Steuereinrichtung 120 ausfällt bzw. funktionslos ist. Des Weiteren ist bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, die weiter unten beschrieben sind, vorteilhaft die Möglichkeit einer gegenseitigen Überprüfung bzw. Überwachung der Steuereinrichtungen 110, 120, z.B. auf einen ordnungsgemäßen Betrieb hin, gegeben, wodurch die Zuverlässigkeit der Vorrichtung 100 weiter gesteigert wird.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100 eine primäre elektrische Energieversorgungseinheit 180 aufweist, wobei die primäre elektrische Energieversorgungseinheit 180 insbesondere zum Anschluss an ein Stromnetz (nicht gezeigt), insbesondere Wechselstromnetz (z.B. mit einer Nennspannung von etwa 230 Volt), ausgebildet ist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist optional eine sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit 181 vorgesehen, die wenigstens eines der folgenden Elemente aufweist: Batterie, Akkumulator, Ultrakondensator (bzw. Superkondensator, z.B. Doppelschichtkondensator). Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die optionale sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit 181 dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise wenigstens manche Komponenten K1, K2, 110, 120 der Vorrichtung 100 mit elektrischer Energie zu versorgen, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit 181 dazu ausgebildet ist zumindest zeitweise wenigstens die primäre Steuereinrichtung 110 und die genannte Transporteinrichtung 132 (4) mit elektrischer Energie zu versorgen. Dadurch kann, insbesondere auch in Kombination mit den beiden Steuereinrichtungen 110, 120, die Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit der Vorrichtung 100 bezüglich der Ausgabe von Medikamenten an einen oder mehrere Benutzer B gegenüber konventionellen Vorrichtungen wesentlich gesteigert werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100 dazu ausgebildet ist, in Blisterbeuteln 200, vgl. 2, angeordnete Medikamente auszugeben. Ein Blisterschlauch 200 ist ein im Wesentlichen bandförmiges Erzeugnis, bei welchem eine Mehrzahl von einzelnen Verpackungseinheiten, die auch als Blisterbeutel 210, 211, 212 bzw. Schlauchblister bezeichnet werden, hintereinander angeordnet sind. Ein Blisterschlauch 200 kann beispielsweise als Medikamentenblisterschlauch ausgeführt sein, der in den einzelnen Blisterbeuteln 210, 211, 212 jeweils ein oder mehrere Medikamente wie z.B. Tabletten aufweist. Vorteilhaft kann die Vorrichtung 100 (1) gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen ein oder mehrere Blisterschläuche ausgeben.
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2 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Blisterschlauchs 200 gemäß bevorzugter Ausführungsformen. Der Blisterschlauch 200 ist vorliegend als Medikamentenblisterschlauch ausgebildet und weist beispielhaft drei Blisterbeutel 210, 211, 212 auf, die untereinander durch Verbindungselemente 202 miteinander verbunden sind. Bei den Verbindungselementen 202 kann es sich beispielsweise um verschweißte Abschnitte desselben Materials (z.B. eine Plastikfolie) handeln, aus dem auch die Blisterbeutel 210, 211, 212 bestehen.
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Eine Längsrichtung des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich gemäß 2 entlang einer Koordinatenachse y, wobei die Länge eines einzelnen Blisterbeutels 211 mit dem Bezugszeichen L angegeben ist. Eine Höhe des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich in 2 in vertikaler Richtung, vergleiche die Koordinatenachse z, und eine Breite des Blisterschlauchs 200 erstreckt sich in 2 in einer Richtung senkrecht zur Zeichenebene, vgl. die Koordinatenachse x.
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Der erste Blisterbeutel 210 weist zwei unterschiedliche Tabletten 210a, 210b auf, der zweite Blisterbeutel 211 weist vorliegend insgesamt drei im wesentlichen gleichartige Tabletten 211a auf, und der dritte Blisterbeutel 212 weist vorliegend drei unterschiedliche Tabletten 212a, 212b, 212c auf.
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3 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines teilweise aufgewickelten Blisterschlauchs 200a, von dem die bereits zumindest teilweise abgewickelten Blisterbeutel mit den Bezugszeichen 213, 214, 215 und ein noch aufgewickelter Anteil mit dem Bezugszeichen 216 bezeichnet sind. Ähnlich wie bei der vorstehend unter Bezugnahme auf 2 beschriebenen Ausführungsform kann auch der Blisterschlauch 200a gemäß 3 Blisterbeutel mit gleichartigen und/oder unterschiedlichen Medikamenten, insbesondere Tabletten, enthalten. Die in 3 abgebildete Konfiguration des Blisterschlauchs 200a kann beispielsweise in einem Transportbehälter (nicht gezeigt) vorgesehen sein und in dieser Form an Kunden, beispielsweise Patienten, für welche die Medikamente in den Blisterbeuteln bestimmt sind, verteilt werden, beispielsweise um in die Vorrichtung 100 (1) gemäß den Ausführungsformen eingelegt zu werden, die eine Ausgabe einzelner (oder mehrerer) Blisterbeutel z.B. in Abhängigkeit eines Medikationsplans bzw. entsprechend hinterlegter Steuerinformationen, insbesondere zu vorgebbaren Ausgabezeitpunkten, bewirkt.
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4 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung 100a zur Ausgabe von in Blisterbeuteln 200b angeordneten Medikamenten bzw. Arzneimitteln gemäß weiterer bevorzugter Ausführungsformen. Die Vorrichtung 100a weist ein Gehäuse 102 auf, das einen von äußeren Einflüssen i.w. geschützten Innenraum 102a definiert. In dem Innenraum 102a ist ein Vorratsbehälter 130 für auszugebende Medikamente, insbesondere Blisterbeutel 200b, angeordnet, der bei Bedarf durch Einlegen neuer Blisterschläuche 200a (3) wieder befüllt werden kann. Die Vorrichtung 100a weist ferner eine Transporteinrichtung 132 zum Fördern der Medikamente, insbesondere der Blisterbeutel 200b, aus dem Vorratsbehälter 130 heraus, und weiter bevorzugt durch eine Ausgabeöffnung 134 in dem Gehäuse 102 hindurch, auf, vgl. den Pfeil A3. Die Transporteinrichtung 132 kann bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen beispielsweise ein oder mehrere Transportwalzen und/oder Förderbänder (nicht gezeigt) oder dergleichen aufweisen, die z.B. elektromotorisch angetrieben sind.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110 dazu ausgebildet ist, die Transporteinrichtung 132 anzusteuern, beispielsweise einen oder mehrere Elektromotoren (nicht gezeigt) der Transporteinrichtung 132.
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5 zeigt schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer primären Steuereinrichtung 1100 gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen. Beispielsweise kann die primäre Steuereinrichtung 110 aus 1, 4 die Konfiguration 1100 gemäß 5 aufweisen. Die primäre Steuereinrichtung 1100 weist wenigstens eine Recheneinrichtung 1102 auf, wenigstens eine der Recheneinrichtung 1102 zugeordnete Speichereinrichtung 1104 zur zumindest zeitweisen Speicherung eines ersten Computerprogramms PRG1, wobei das erste Computerprogramm PRG1 insbesondere zur Steuerung eines Betriebs der primären Steuereinrichtung 1100 ausgebildet ist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Recheneinrichtung 1102 wenigstens eines der folgenden Elemente auf: einen Mikroprozessor, einen Mikrocontroller, einen digitalen Signalprozessor (DSP), einen programmierbaren Logikbaustein (z.B. FPGA, field programmable gate array), einen ASIC (anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis). Kombinationen hieraus sind bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen auch denkbar.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Recheneinrichtung 1102 der primären Steuereinrichtung 1100 einen Mikrocontroller auf, insbesondere einen 32-Bit-Mikrocontroller, bevorzugt auf Basis der ARM Cortex-M4 Architektur.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Speichereinrichtung 1104 wenigstens eines der folgenden Elemente auf: einen flüchtigen Speicher 1104a, insbesondere Arbeitsspeicher (RAM), einen nichtflüchtigen Speicher 1104b, insbesondere Flash-EEPROM. Bevorzugt ist das erste Computerprogramm PRG1 in dem nichtflüchtigen Speicher 1104b abgelegt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 1100 dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise erste Steuerinformationen SI1 zu speichern (vorliegend z.B. in dem nichtflüchtigen Speicher 1104b), wobei die ersten Steuerinformationen SI1 insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen EI von Medikamenten 210a, 210b, .., 212c (2) und/oder Medikamente bzw. die Medikamente 210a, 210b, .., 212c charakterisierende Medikamenteninformationen MI aufweisen. Die Einnahmezeitpunkte entsprechen z.B. denjenigen Zeitpunkten, zu denen ein Benutzer bestimmte Medikamente einnehmen muss. Mit den Einnahmezeitpunkten korrespondieren z.B. Ausgabezeitpunkte, zu denen die Vorrichtung die bestimmten Medikamente ausgibt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die primäre Steuereinrichtung 1100 dazu ausgebildet, die Ausgabe von Medikamenten zu einem oder mehreren Ausgabezeitpunkten auszuführen, wobei die Ausgabezeitpunkte z.B. in Abhängigkeit der Einnahmeinformationen EI ermittelbar sind, z.B. unter Steuerung durch das erste Computerprogramm PRG1.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 1100 eine erste Datenschnittstelle 1106 zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch A4 von Daten mit wenigstens der sekundären Steuereinrichtung 120 (1), aufweist, wobei weiter insbesondere die erste Datenschnittstelle 1106 eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist, beispielsweise kompatibel zu dem USB 1.1 Standard und/oder zu dem USB 2.0 Standard und/oder zu dem USB 3.0 Standard und/oder zu dem USB 3.1 Standard.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 1100 wenigstens eine auf die sekundäre Steuereinrichtung 120 (1) wirkende Steuerschnittstelle 1108 (5) aufweist. Über die Steuerschnittstelle 1108 können Steuerinformationen A5 bzw. Steuerbefehle an die sekundäre Steuereinrichtung 120 übertragen werden, die z.B. eine Beeinflussung des Betriebs der sekundären Steuereinrichtung 120 durch die primäre Steuereinrichtung 110 ermöglichen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Steuerschnittstelle 1108 eine serielle Datenverbindung und/oder eine parallele Datenverbindung oder einzelne Datenleitungen zu der sekundären Steuereinrichtung 120 auf.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 1100 wenigstens eine Transporteinrichtungsschnittstelle 1109 aufweist, über die die primäre Steuereinrichtung 1100 eine Transporteinrichtung 132 (s. 7) der Vorrichtung 100 zur Ausgabe von Medikamenten, insbesondere Blisterbeuteln, ansteuern kann, beispielsweise einen oder mehrere Elektromotoren der Transporteinrichtung 132.
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6 zeigt schematisch ein vereinfachtes Blockdiagramm einer sekundären Steuereinrichtung 1200 gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen. Beispielsweise kann die sekundäre Steuereinrichtung 120 aus 1, 4 die Konfiguration 1200 gemäß 6 aufweisen.
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Die sekundäre Steuereinrichtung 1200 wenigstens eine Recheneinrichtung 1202 auf, wenigstens eine der Recheneinrichtung 1202 zugeordnete Speichereinrichtung 1204 zur zumindest zeitweisen Speicherung eines zweiten Computerprogramms PRG2, wobei das zweite Computerprogramm PRG2 insbesondere zur Steuerung eines Betriebs der sekundären Steuereinrichtung 1200 ausgebildet ist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Recheneinrichtung 1202 wenigstens eines der folgenden Elemente auf: einen Mikroprozessor, einen Mikrocontroller, einen digitalen Signalprozessor (DSP), einen programmierbaren Logikbaustein (z.B. FPGA, field programmable gate array), einen ASIC (anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis). Kombination hieraus sind bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen auch denkbar. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Recheneinrichtung 1202 der sekundären Steuereinrichtung 1200 einen Mikroprozessor auf, insbesondere einen Mikroprozessor mit einem Rechenkern („single core“) oder mehreren Rechenkernen („multi-core“), weiter insbesondere einen 64-Bit-Mikroprozessor mit vier Rechenkernen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Speichereinrichtung 1204 wenigstens eines der folgenden Elemente auf: einen flüchtigen Speicher 1204a, insbesondere Arbeitsspeicher (RAM), einen nichtflüchtigen Speicher 1204b, insbesondere Flash-EEPROM. Bevorzugt ist das zweite Computerprogramm PRG2 in dem nichtflüchtigen Speicher 1204b abgelegt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung 1200 eine erste Datenschnittstelle 1206 zum, vorzugsweise bidirektionalen, Austausch A6 von Daten mit wenigstens der primären Steuereinrichtung, aufweist, wobei weiter insbesondere die erste Datenschnittstelle eine serielle Datenschnittstelle, bevorzugt vom Universal Serial Bus, USB, Typ aufweist. Beispielsweise ist die erste Datenschnittstelle 1206 der sekundären Steuereinrichtung 1200 vom selben Typ wie die erste Datenschnittstelle 1106 der primären Steuereinrichtung 1100 oder kompatibel hierzu.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung 1200 wenigstens eine auf die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 wirkende Steuerschnittstelle 1208 (6) aufweist. Über die Steuerschnittstelle 1208 können Steuerinformationen A7 bzw. Steuerbefehle an die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 übertragen werden, die z.B. eine Beeinflussung des Betriebs der primären Steuereinrichtung 110, 1200 durch die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 ermöglichen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung 1200 dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise zweite Steuerinformationen SI2 zu speichern (vorliegend beispielsweise in dem nichtflüchtigen Speicher 1204b), wobei die zweiten Steuerinformationen SI2 insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen EI' von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen MI' aufweisen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung 1200 die Einnahmeinformationen EI' und/oder die Medikamenteninformationen MI' bzw. generell die zweiten Steuerinformationen SI2 oder zumindest Teile hiervon an die primäre Steuereinrichtung 1100 überträgt, z.B. über die erste Datenschnittstelle 1106, 1206, die bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen z.B. als USB-Datenverbindung ausgebildet ist. Dadurch kann die primäre Steuereinrichtung 1100, bevorzugt wiederholt, insbesondere periodisch, mit den zweiten Steuerinformationen SI2 versorgt werden, die z.B. durch die primäre Steuereinrichtung 1100 in Form der ersten Steuerinformationen SI1 zumindest zeitweise gespeichert werden können.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die primäre Steuereinrichtung 1100 von der sekundären Steuereinrichtung 1200 an die primäre Steuereinrichtung 1100 (z.B. über die USB-Schnittstelle 1106, 1206) übermittelte zweite Steuerinformationen SI2 zunächst verarbeiten, und zumindest Teile der bei dieser Verarbeitung der empfangenen zweiten Steuerinformationen SI2 erhaltenen verarbeiteten zweiten Steuerinformationen SI2 als erste Steuerinformationen SI1 lokal (in der primären Steuereinrichtung 1100, z.B. in dem Flash-Speicher 1104b) speichern. Dadurch wird ermöglicht, dass die primäre Steuereinrichtung 1100 zumindest zeitweise autark, also unabhängig von der sekundären Steuereinrichtung 1200, Medikamente in Abhängigkeit der lokal gespeicherten ersten Steuerinformationen SI1 ausgeben kann, z.B. unter Steuerung der Transporteinrichtung 132 (4) in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen SI1.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen werden die ersten Steuerinformationen SI1 zumindest teilweise in Form einer Tabelle und/oder Liste oder dergleichen organisiert bzw. gespeichert, beispielsweise in Form einer Liste von zukünftigen Einnahmezeitpunkten und/oder Ausgabezeitpunkten der ausgebbaren Medikamente 200b (4), zu denen die Vorrichtung 100 - wenigstens unter Steuerung der primären Steuereinrichtung 1100 - die entsprechenden Medikamente 200b ausgeben soll. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann eine derartige Liste beispielsweise etwa 10 bis etwa 1000 Elemente bzw. Zeilen, insbesondere zwischen etwa 20 bis etwa 100 Elemente bzw. Zeilen, also Einnahmezeitpunkte bzw. Ausgabezeitpunkte und ggf. den jeweiligen Einnahmezeitpunkten zugeordnete Informationen (z.B. Medikamenteninformationen MI), aufweisen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a (1, 4) dazu ausgebildet ist, von einer externen Einheit (nicht in 1, 4 gezeigt) dritte Steuerinformationen zu empfangen und einen Betrieb wenigstens einer Komponente 110, 1100, 120, 1200 der Vorrichtung 100, 100a in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen zu steuern, wobei insbesondere die Vorrichtung 100, 100a dazu ausgebildet ist, die Ausgabe von Medikamenten 200b (4) in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen auszuführen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die Vorrichtung 100, 100a aus den dritten Steuerinformationen beispielsweise die zweiten Steuerinformationen SI2 (6) und/oder die ersten Steuerinformationen SI1 (5) ableiten.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100a (4) wenigstens eine erste Leseeinrichtung 140 zum Einlesen eines maschinenlesbaren Codes aufweist, wobei insbesondere der maschinenlesbare Code Informationen von mittels der Vorrichtung 100a verarbeiteten bzw. verarbeitbaren Medikamenten 200b charakterisiert, wobei insbesondere die erste Leseeinrichtung 140 einen Barcodeleser aufweist bzw. als Barcodeleser ausgebildet ist. Bevorzugt ist die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 dazu ausgebildet, einen Betrieb der ersten Leseeinrichtung 140 zu steuern. Beispielsweise kann bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen mittels des Barcodelesers 140 eine an einem auszugebenden Blisterbeutel 213 (3) angebrachte Information (z.B. eindimensionaler oder zweidimensionaler Barcode) erfasst werden, und die erfasste Information kann mit den ersten und/oder zweiten Steuerinformationen SI1, SI2 bzw. daraus abgeleiteten Informationen verglichen werden. Auf diese Weise kann z.B. sichergestellt werden, dass nur korrekte Medikamente bzw. Blisterbeutel ausgegeben werden, wobei falsche Medikamente z.B. verworfen werden können.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 1100 (5) dazu ausgebildet ist, die Transporteinrichtung 132 (4) in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen SI1 anzusteuern.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100a ein öffenbares Gehäuse 102 und/oder einen öffenbaren Gehäuseteil aufweist und eine Verriegelungsvorrichtung 104 zum Verriegeln und/oder Entriegeln des öffenbaren Gehäuses 102 und/oder des öffenbaren Gehäuseteils, wobei die primäre Steuereinrichtung 110 dazu ausgebildet ist, die Verriegelungsvorrichtung 104 anzusteuern, insbesondere zum Verriegeln und/oder Entriegeln des öffenbaren Gehäuses 102 und/oder des öffenbaren Gehäuseteils. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die Verriegelungsvorrichtung 104 z.B. auch durch eine externe Einheit steuerbar, die hierzu entsprechende Befehle an die Vorrichtung senden kann, z.B. über eine Datenschnittstelle 1216 (6).
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100a dazu ausgebildet ist, das öffenbare Gehäuse 102 und/oder das öffenbare Gehäuseteil zu entriegeln, insbesondere automatisch (ohne Interaktion mit einem Benutzer B) zu entriegeln, wenn wenigstens eine der folgenden Bedingungen vorliegt: a) eine elektrische Energieversorgung der Vorrichtung 100a und/oder wenigstens einer Komponente 110 der Vorrichtung 100a kann nicht mehr über eine vorgebbare geforderte erste Betriebsdauer aufrechterhalten werden (bzw. eine bzw. die minimal verbleibende Betriebsdauer ist geringer als die vorgebbare geforderte erste Betriebsdauer), b) eine Fehlfunktion der Vorrichtung 100a und/oder wenigstens einer Komponente der Vorrichtung 100a. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100a dazu ausgebildet ist, das Vorliegen wenigstens einer der vorstehend genannten Bedingungen a), b) zu prüfen, insbesondere periodisch zu prüfen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 eine maximale elektrische Leistungsaufnahme von 40 Watt aufweist, insbesondere von 32 Watt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, die nachstehend unter Bezugnahme auf 7 beschrieben sind, ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100b wenigstens eines der folgenden Elemente aufweist: eine Anzeigevorrichtung 150 (z.B. Flachbildschirm, insbesondere berührungsempfindlicher Flachbildschirm), eine Einrichtung 160 zur Ausgabe und/oder Eingabe von akustischen Signalen, insbesondere Sprache, eine digitale Bilderfassungseinrichtung 170 (z.B. Digitalkamera bzw. Webcam).
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung 1200 (6) wenigstens eines der folgenden Elemente aufweist: eine Schnittstelle 1210 zur Ansteuerung einer bzw. der Anzeigevorrichtung 150 ( 7), eine Schnittstelle 1212 (6) zur Ansteuerung einer bzw. der Einrichtung 160 zur Ausgabe und/oder Eingabe von akustischen Signalen, eine Schnittstelle 1214 zur Ansteuerung einer bzw. der digitalen Bilderfassungseinrichtung 170, wenigstens eine Datenschnittstelle 1216 zur Herstellung einer Datenverbindung mit wenigstens einer externen Einheit, insbesondere einem Server 252 und/oder einem Cloud-Serversystem 250.
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Bevorzugt ist die sekundäre Steuereinrichtung 1200 dazu ausgebildet, eine grafische Benutzeroberfläche über die Anzeigevorrichtung 150 bereitzustellen, z.B. unter Steuerung des zweiten Computerprogramms PRG2.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Vorrichtung 100b ein optionales Eingabeelement 152 auf, beispielsweise einen Eingabeknopf bzw. Taster, insbesondere einen Drucktaster.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Vorrichtung 100b eine Beleuchtungseinrichtung 152a zur Beleuchtung des Eingabeelements 152 und/oder weiterer Komponenten bzw. Bereiche der Vorrichtung 100b auf. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die Beleuchtungseinrichtung 152a ein oder mehrere Halbleiterlichtquellen, insbesondere LED (vorzugsweise RGB-LED), auf, die insbesondere so ausgebildet und angeordnet sind, dass sie wenigstens einen Teil des optionalen Drucktasters 152 (und/oder eines den Drucktaster 152 umgebenden Bereichs des Gehäuses 102, insbesondere einer Gehäusewand, in der der Drucktaster 152 bevorzugt eingebaut ist) zumindest zeitweise beleuchten können.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Beleuchtungseinrichtung 152a bzw. wenigstens eine Lichtquelle der Beleuchtungseinrichtung 152a den optionalen Drucktaster 152, z.B. in Form eines Rings oder abgerundeten Recktecks, zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, umgibt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann bzw. können die LED der Beleuchtungseinrichtung 152a alternativ oder ergänzend auch ein Symbol auf einer Betätigungsfläche des optionalen Drucktasters 152 beleuchten. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die Vorrichtung 100b auch dazu ausgebildet sein, die Beleuchtungseinrichtung 152a zur Beleuchtung des optionalen Drucktasters 152 zur visuellen Signalisierung von Informationen an einen Benutzer B zu nutzen bzw. anzusteuern.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100b dazu ausgebildet ist, wenigstens einen Betriebszustand der Vorrichtung 100b und/oder wenigstens einer Komponente der Vorrichtung 100b mittels der Beleuchtungseinrichtung 152a zu signalisieren, beispielsweise unter Verwendung von Licht unterschiedlicher Farbe (z.B. rot, grün, usw., ggf. auch mittels Blinken).
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 dazu ausgebildet, den Zustand des Drucktasters 152 zu ermitteln und/oder zu überwachen.
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Eingaben, die ein Benutzer B der Vorrichtung 100b mittels des Drucktasters 152 vornimmt, können somit bevorzugt direkt durch die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 erkannt und ggf. verarbeitet werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 dazu ausgebildet, zumindest zeitweise einen Energiesparzustand einzunehmen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 dazu ausgebildet, bei der Betätigung des Drucktasters 152 aus ihrem Energiesparzustand in einen anderen Betriebszustand versetzt zu werden. Beispielsweise kann ein Signal des Drucktasters 152 und/oder ein daraus abgeleitetes Signal bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen dazu verwendet werden, einen Unterbrechungsanforderungs (interrupt)-Eingang der primären Steuereinrichtung 110, 1100 zu beaufschlagen, was einen effizienten Betriebszustandswechsel ermöglicht.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 dazu ausgebildet, die Beleuchtungseinrichtung 152a anzusteuern.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 dazu ausgebildet ist, wenigstens einen Betriebszustand der Vorrichtung 100b und/oder wenigstens einer Komponente der Vorrichtung 100b mittels der Beleuchtungseinrichtung 152a zu signalisieren, beispielsweise unter Verwendung von Licht unterschiedlicher Farbe (z.B. rot, grün, usw., ggf. auch mittels Blinken). Dadurch ist vorteilhaft sichergestellt, dass z.B. Betriebszustände der Vorrichtung 100b auch dann noch durch die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 über die Beleuchtungseinrichtung 152a signalisierbar sind, wenn beispielsweise die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 momentan nicht betriebsbereit ist bzw. momentan nicht in der Lage ist, Informationen an einen Benutzer B auszugeben, beispielsweise mittels der Anzeigevorrichtung 150, z.B. in Form der grafischen Benutzeroberfläche.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100b dazu ausgebildet ist, einen zukünftig bevorstehenden und/oder aktuell vorliegenden Ausgabezeitpunkt für die Ausgabe von Medikamenten, insbesondere in Form eines Blisterbeutels, zu signalisieren. Dadurch kann der Benutzer B auf eine möglicherweise erforderliche Entnahme des Blisterbeutels aus der Vorrichtung 100b und/oder die Einnahme der entsprechenden Medikamente aufmerksam gemacht werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das Signalisieren beispielsweise durch Ausgabe entsprechender Informationen über die grafische Benutzeroberfläche auf der Anzeigevorrichtung 150 erfolgen, insbesondere unter Steuerung der sekundären Steuereinrichtung 120, 1200.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das Signalisieren beispielsweise durch Ausgabe entsprechender Informationen mittels der Beleuchtungseinrichtung 152a (z.B. Blinken mit vorgebbarer Lichtfarbe) erfolgen, insbesondere unter Steuerung der primären Steuereinrichtung 110, 1100.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das Signalisieren auch unter Ausgabe entsprechender Informationen über die grafische Benutzeroberfläche auf der Anzeigevorrichtung 150 erfolgen, insbesondere unter Steuerung der sekundären Steuereinrichtung 120, 1200, und durch Ausgabe entsprechender Informationen mittels der Beleuchtungseinrichtung 152a (z.B. Blinken mit vorgebbarer Lichtfarbe), insbesondere unter Steuerung der primären Steuereinrichtung 110, 1100.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das vorstehend beschriebene Signalisieren optional durch ein akustisches Signal ergänzt werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100b dazu ausgebildet ist, einen Benutzer B durch eine Signalisierung, beispielsweise mittels der Anzeigevorrichtung 150 und/oder der Beleuchtungseinrichtung 152a (und/oder akustisch), über eine bevorstehende Ausgabe eines Blisterbeutels zu informieren, auf eine Eingabe des Benutzers B zu warten (wobei die Eingabe des Benutzers B beispielsweise eine Bestätigung der vorangehenden Signalisierung und/oder ein Anfordern des auszugebenden Blisterbeutels zum Gegenstand hat), und (insbesondere erst) nach der Eingabe des Benutzers B den Blisterbeutel auch an den Benutzer B auszugeben. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann der Blisterbeutel vor dem Ausgeben innerhalb des Gehäuses 102 der Vorrichtung für eine mögliche Ausgabe bereitgehalten werden, wobei der so bereitgehaltene Blisterbeutel in dieser Situation jedoch nicht bereits von außen entnehmbar ist.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann das Warten auf die Eingabe des Benutzers B beispielsweise wenigstens eines der folgenden Element umfassen: Warten auf eine Eingabe des Benutzers B auf der (berührungsempfindlichen) Anzeigevorrichtung 150, Warten auf eine Eingabe des Benutzers B mittels des optionalen Drucktasters 152.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass auch die sekundäre Steuereinrichtung 1200 wenigstens eine Transporteinrichtungsschnittstelle (nicht in 6 gezeigt, vergleichbar zu Element 1109 aus 5) aufweist, über die die sekundäre Steuereinrichtung 1200 die Transporteinrichtung 132 der Vorrichtung 100, 100a, 100b zur Ausgabe von Medikamenten, insbesondere Blisterbeuteln, ansteuern kann.
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8 zeigt ein vereinfachtes Blockdiagramm gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen. Abgebildet sind die Steuereinrichtungen 110, 120, wobei die Datenschnittstelle 1216 der sekundären Steuereinrichtung 120 bzw. 1200 eine erste, insbesondere IP (Internet Protocol)-basierte, Schnittstelle 1216a aufweist, die beispielsweise eine Datenverbindung A11 mittels LAN und/oder WLAN zu wenigstens einem privaten und/oder öffentlichen Netzwerk 254 (z.B. Internet bzw. Cloud) herstellt. Weiter weist die Datenschnittstelle 1216 der sekundären Steuereinrichtung 120 bzw. 1200 eine optionale zweite Schnittstelle 1216b auf, die beispielsweise eine drahtlose Datenverbindung A12 unter Verwendung eines mobilen (zellulären) Kommunikationssystems 256 herstellt, wobei das Kommunikationssystem 256 beispielsweise ein 3G-System oder ein 4G-System (z.B. LTE) oder ein 5G-System ist.
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Die Datenschnittstelle 1216 ermöglicht einen effizienten Datenaustausch der Vorrichtung 100 bzw. ihrer sekundären Steuereinrichtung 120, 1200 mit wenigstens einer entfernt zu der Vorrichtung 100 angeordneten Einheit bzw. einem entfernt zu der Vorrichtung 100 angeordneten System, insbesondere informationstechnischem (IT) System, z.B. dem Cloudsystem 250 und/oder dem Server 252 und/oder einem Computer bzw. Terminal 258 eines Pflegedienstes und/oder Arztes B', der den Betrieb der Vorrichtung 100 zumindest zeitweise remote (aus der Entfernung) steuern bzw. beeinflussen bzw. überwachen kann. Die entsprechenden Datenverbindungen, bei denen es sich bevorzugt ebenfalls um IP (Internet Protocol)-basierte bzw. generell paketdatenbasierte Datenverbindungen handelt, sind in 8 mit den Pfeilen A13 (z.B. Anbindung des Servers 252 an das Internet 250 bzw. die Cloud), A14 (Anbindung des Arzt-Terminals 258 an das Internet 250 bzw. die Cloud), A15 (direkte Datenverbindung zwischen dem Server 252 und dem ArztTerminal 258, z.B. über ein lokales (LAN) bzw. privates Netz (z.B. virtuelles privates Netzwerk, VPN)), A16 (Anbindung des Arzt-Terminals 258 über z.B. ein LTE-Kommunikationssystem 256) bezeichnet.
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Ferner ist in 8 eine Datenkommunikation (z.B. realisiert durch die USB-Datenverbindung zwischen den Schnittstellen 1106 (5), 1206 (6)) zwischen der primären Steuereinrichtung 110 und der sekundären Steuereinrichtung 120 durch den Pfeil A8 angedeutet. Über die USB-Datenverbindung A8 können z.B. periodisch Daten zwischen den Einrichtungen 110, 120 ausgetauscht werden, um ggf. einen Ausfall wenigstens einer der Einrichtungen 110, 120 durch die jeweils andere Einrichtung zu ermöglichen, z.B. nach dem Ausbleiben der periodisch zu sendenden Daten für eine vorgebbare Wartezeit. Alternativ oder ergänzend können über die USB-Datenverbindung A8 auch weitere Daten ausgetauscht werden. Z.B. kann die primäre Steuereinrichtung 110 über die USB-Datenverbindung A8 neue Steuerinformationen SI1, SI2 von der sekundären Steuereinrichtung 120 anfordern, und die sekundäre Steuereinrichtung 120 kann die neuen Steuerinformationen SI1, SI2 über die USB-Datenverbindung A8 an die primäre Steuereinrichtung 110 senden, usw.
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Ferner ist in 8 eine zumindest zeitweise Steuerung bzw. Beeinflussung des Betriebs der primären Steuereinrichtung 110 durch die sekundäre Steuereinrichtung 120 durch den Pfeil A9 und eine zumindest zeitweise Steuerung bzw. Beeinflussung des Betriebs der sekundären Steuereinrichtung 120 durch die primäre Steuereinrichtung 110 durch den Pfeil A10 angedeutet.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110 (8) bzw. 1100 (5) dazu ausgebildet ist, die sekundäre Steuereinrichtung 120 (8) bzw. 1200 (6) über die wenigstens eine Steuerschnittstelle 1108 (5) zurückzusetzen (also zu resetieren), insbesondere in einen Rücksetzzustand, englisch: reset, zu versetzen. Dies kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, dass die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 über ihre Steuerschnittstelle 1108 ein Resetsignal A10 auf einen Reset-Eingang (nicht gezeigt) der sekundären Steuereinrichtung 120 bzw. ihrer Recheneinrichtung 1102 (5) ausgibt. Dadurch können z.B. softwarebedingte Fehlerzustände der sekundären Steuereinrichtung beendet werden und es kann insbesondere ein Neustart der sekundären Steuereinrichtung 120 bewirkt werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110 (8) bzw. 1100 (5) dazu ausgebildet ist, die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 über die wenigstens eine Steuerschnittstelle 1108 aus einem ersten Betriebszustand in einen zweiten Betriebszustand zu versetzen, wobei insbesondere der erste Betriebszustand ein Energiesparzustand (z.B. standby Modus) ist und der zweite Betriebszustand ein aktiver Betriebszustand ist. Dies kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, dass die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 über ihre Steuerschnittstelle 1108 ein „Aufwecksignal“ A10 auf einen Interrupt-Eingang der sekundären Steuereinrichtung 120 bzw. ihrer Recheneinrichtung 1202 (6) ausgibt, wodurch eine entsprechende Unterbrechungsanforderung (interrupt) an die sekundäre Steuereinrichtung 120 bzw. ihre Recheneinrichtung 1202 übermittelbar ist, die die sekundäre Steuereinrichtung 120 in den aktiven Betriebszustand versetzt.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 dazu ausgebildet ist, periodisch Daten A8 von der sekundären Steuereinrichtung 120, 1200 zu empfangen, und eine erste Fehlerreaktion einzuleiten, wenn für eine vorgebbare erste Wartezeit keine Daten von der sekundären Steuereinrichtung 120, 1200 empfangen werden, wobei die erste Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der sekundären Steuereinrichtung umfasst.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 dazu ausgebildet ist, die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200, insbesondere wiederholt, weiter insbesondere periodisch, aus einem Energiesparzustand in einen aktiven Betriebszustand zu versetzen. Dadurch ist es möglich, dass die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 regelmäßig in einen Energiesparzustand versetzt wird, wodurch die elektrische Leistungsaufnahme der Vorrichtung reduziert wird. Gleichzeitig kann die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 bei Bedarf durch die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 wieder aktiviert bzw. aufgeweckt werden.
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Beispielsweise kann die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen dann die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 aufwecken bzw. aus einem Energiesparzustand heraus wieder aktivieren, wenn für den Betrieb der primären Steuereinrichtung 110, 1100 bzw. der Vorrichtung 100, 100a, 100b eine Funktion der sekundären Steuereinrichtung 120, 1200 erforderlich ist. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann dies insbesondere in den nachstehend beispielhaft genannten Situationen der Fall sein: a) es wird die Datenschnittstelle 1216 zur Kommunikation mit wenigstens einer externen Einheit 250, 252, 258 benötigt, beispielsweise um einen Fehler zu signalisieren und/oder neue Steuerinformationen SI3 (8) von der externen Einheit 250, 252, 258 abzurufen (z.B. für eine Planung einer zukünftigen Medikamentenausgabe), b) eine Interaktion mit dem Benutzer B ist auszuführen (Anzeige von Informationen auf der Anzeigevorrichtung 150, vergleiche 7, und/oder Audioausgabe bzw. Audioeingabe), c) neue Steuerdaten SI2 aus der Speichereinrichtung 1204 der sekundären Steuereinrichtung 1200 sollen abgerufen bzw. zu der primären Steuereinrichtung 1100 übertragen werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 dazu ausgebildet ist, die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 über die wenigstens eine Steuerschnittstelle 1208 zurückzusetzen. Dies kann beispielsweise dann vorgenommen werden, wenn ein Fehler bzw. eine Störung des Betriebs der primären Steuereinrichtung 110, 1100 vorliegt. Dadurch können z.B. softwarebedingte bzw. firmwarebedingte Fehlerzustände der primären Steuereinrichtung beendet werden und es kann insbesondere ein Neustart der primären Steuereinrichtung 110, 1100 bewirkt werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 dazu ausgebildet ist, periodisch Daten A8 von der primären Steuereinrichtung 110, 1100 zu empfangen (beispielsweise wiederum über die vorstehend bereits beschriebene USB-Schnittstelle 1106, 1206) und eine zweite Fehlerreaktion einzuleiten, wenn für eine vorgebbare zweite Wartezeit keine Daten von der primären Steuereinrichtung 110, 1100 empfangen werden, wobei die zweite Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der primären Steuereinrichtung 110, 1100 umfasst. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die zweite Wartezeit zumindest in etwa gleich der ersten Wartezeit sein. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die zweite Wartezeit jedoch auch größer oder kleiner als die erste Wartezeit sein.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 dazu ausgebildet ist, a) einen Betrieb wenigstens einer Komponente 110, 1100, 180, 181, 104, 130, 132, 134, 140, 150, 160, 170 der Vorrichtung 100, 100a, 100b zu überwachen und/oder b) einen Betriebszustand wenigstens einer Komponente 110, 1100, 180, 181, 104, 130, 132, 134, 140, 150, 160, 170 der Vorrichtung 100, 100a, 100b charakterisierende Informationen an eine bzw. die externe Einheit 250, 252, 258 zu senden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b, wie vorstehend bereits unter Bezugnahme auf 1 beschrieben, eine primäre elektrische Energieversorgungseinheit 180 und eine sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit 181 aufweist, wobei insbesondere die primäre elektrische Energieversorgungseinheit 180 zum Anschluss an ein Stromnetz, insbesondere ein bzw. das Wechselstromnetz, ausgebildet ist, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit 181 wenigstens eines der folgenden Elemente aufweist: Batterie, Akkumulator, Ultrakondensator (z.B. Doppelschichtkondensator).
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit 181 dazu ausgebildet ist, zumindest zeitweise wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung mit elektrischer Energie zu versorgen, wobei insbesondere die sekundäre elektrische Energieversorgungseinheit 181 dazu ausgebildet ist zumindest zeitweise wenigstens die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 und die Transporteinrichtung 132 mit elektrischer Energie zu versorgen. Dadurch ist vorteilhaft sichergestellt, dass auch bei einer Störung der primären elektrischen Energieversorgungseinheit 180 bzw. des sie speisenden Stromnetzes ein Betrieb der Vorrichtung 100, 100a, 100b zur Ausgabe von Medikamenten aufrechterhalten werden kann.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b dazu ausgebildet ist, eine Störung und/oder einen Ausfall des Stromnetzes festzustellen und von einer ersten Betriebsart, in der die Vorrichtung 100, 100a, 100b mittels der primären elektrischen Energieversorgungseinheit 180 durch das Stromnetz versorgbar ist, zu einer zweiten Betriebsart zu wechseln, wobei in der zweiten Betriebsart wenigstens manche Komponenten der Vorrichtung 100, 100a, 100b mittels der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 mit elektrischer Energie versorgbar sind. 9 zeigt hierzu beispielhaft ein vereinfachtes Zustandsdiagramm mit der ersten Betriebsart BAI, wobei die erste Betriebsart BA1 beispielsweise einer ordnungsgemäß arbeitenden Netzstromversorgung der Vorrichtung mittels der primären elektrischen Energieversorgungseinheit 180 entspricht, und wobei die zweite Betriebsart BA2 beispielsweise einem Batteriebetrieb entspricht, bei dem die Vorrichtung 100, 100a, 100b mittels der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 betrieben wird, insbesondere unter Verwendung von zumindest zeitweise in wenigstens einem „elektrischen Energiespeicher“ (beispielsweise Akkumulator und/oder Batterie und/oder Superkondensator oder beliebige Kombinationen hieraus) der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 gespeicherter arbeitsfähiger elektrischer Ladung. Ein erster Zustandsübergang T12 von der ersten Betriebsart BAI zu der zweiten Betriebsart BA2 erfolgt beispielsweise dann, wenn eine Netzstromversorgung ausfällt, und ein zweiter Zustandsübergang T21 von der zweiten Betriebsart BA2 zu der ersten Betriebsart BAI erfolgt beispielsweise dann, wenn eine Netz Stromversorgung nach einem vorherigen Ausfall wiederhergestellt ist. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen können gegebenenfalls aufladbare elektrische Energiespeicher der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 in der ersten Betriebsart BAI (wieder) aufgeladen werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen können die Zustandsübergänge T12, T21 zwischen den verschiedenen Betriebsarten BA1, BA2 bzw. eine Überwachung der elektrischen Energieversorgung durch die Komponenten 180, 181 entweder durch die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 oder durch die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 gesteuert bzw. ausgeführt werden. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist auch denkbar, dass die Steuerung der Zustandsübergänge und/oder die Überwachung der Komponenten 180, 181 bzw. ihrer elektrischen Energieversorgung (Vorhandensein bzw. Niveau der Netzspannung und/oder Ermittlung eines Ladezustands des Akkumulators) sowohl durch die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 als auch durch die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 ausgeführt wird, beispielsweise unter Verwendung eines Redundanzprinzips. Eine entsprechende Steuerung der Steuereinrichtung(en) 110, 120, 1100, 1200 kann bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen beispielsweise durch die Funktionalität des ersten Computerprogramms PRG1 und/oder des zweiten Computerprogramms PRG2 bewerkstelligt sein.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b dazu ausgebildet ist, die Störung und/oder den Ausfall des Stromnetzes an wenigstens eine externe Einheit 250, 252, 258 zu signalisieren.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen SI1 (5) und/oder der zweiten Steuerinformationen SI2 (6) zukünftige Ausgabezeitpunkte AZP1, AZP2, AZP3, AZP4 zu ermitteln, zu denen Medikamente 200b (4), beispielsweise in Form eines oder mehrerer Blisterbeutel, durch die Vorrichtung 100, 100a, 100b ausgegeben werden sollen. Dies ist schematisch in dem Zeitdiagramm aus 10 dargestellt. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit wird für das vorliegende Beispiel davon ausgegangen, dass sich die Vorrichtung 100, 100a, 100b zu dem Zeitpunkt t0 in der ersten Betriebsart BAI (beispielsweise einem Netzbetrieb) befindet. Sodann erfolgt zu dem Zeitpunkt t1 eine Störung des Stromnetzes, beispielsweise ein Stromausfall, wobei die Vorrichtung 100, 100a, 100b in die zweite Betriebsart BA2 (9) (beispielsweise Batteriebetrieb bzw. Akkumulatorbetrieb) wechselt. Sodann ermittelt die Vorrichtung 100, 100a, 100b wie vorstehend bereits beschrieben in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen SI1 (5) und/oder der zweiten Steuerinformationen SI2 (6) die zukünftigen Ausgabezeitpunkte AZP1, AZP2, AZP3, AZP4, zu denen die Medikamente 200b (4) durch die Vorrichtung 100, 100a, 100b ausgegeben werden sollen. Die Ermittlung findet beispielsweise unmittelbar auf den Stromausfall statt, oder kurz danach, beispielsweise zu dem Zeitpunkt t2 > t1. Beispielsweise entspricht der auf diese Weise ermittelte erste Ausgabezeitpunkt AZP1 dem Zeitpunkt t3 > t2, der zweite Ausgabezeitpunkt AZP2 dem Zeitpunkt t4 > t3, der dritte Ausgabezeitpunkt AZP3 dem Zeitpunkt t5 > t4, und der vierte Ausgabezeitpunkt AZP4 dem Zeitpunkt t6 > t5.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b dazu ausgebildet ist, eine minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin der Vorrichtung 100, 100a, 100b in der zweiten Betriebsart BA2 (9) zu ermitteln, wobei hierfür insbesondere die zukünftigen Ausgabezeitpunkte berücksichtigt werden. Dies bedeutet, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b insbesondere eine für die betreffenden Ausgabezeitpunkte gegebenenfalls erhöhte elektrische Energieaufnahme (gegenüber einem Energiesparzustand, beispielsweise verursacht durch den Betrieb der Transporteinrichtung 132) berücksichtigt. Wenn beispielsweise eine vergleichsweise große Zahl von Ausgabezeitpunkten ermittelt worden ist, wird die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin vergleichsweise klein ausfallen, gegenüber einem anderen Anwendungsbeispiel, bei dem eine vergleichsweise kleine Anzahl von Ausgabezeitpunkten für den Batteriebetrieb ermittelt worden ist. Unter Kenntnis der minimal verbleibenden Betriebsdauer BDmin der Vorrichtung 100, 100a, 100b in der zweiten Betriebsart BA2 kann der weitere Betrieb der Vorrichtung 100, 100a, 100b besonders präzise gesteuert werden, insbesondere mit dem Ziel, eine ununterbrochene bzw. möglichst lange, ordnungsgemäße Versorgung des Benutzers B mit seinen Medikamenten 200b sicherzustellen.
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Analog zu der vorstehend beschriebenen Überwachung der Komponenten 180, 181 kann auch die Ermittlung der Ausgabezeitpunkte bzw. der minimal verbleibenden Betriebsdauer BDmin durch die primäre Steuereinrichtung 110 und/oder durch die sekundäre Steuereinrichtung 120 vorgenommen werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b dazu ausgebildet ist, eine erste Anzahl N1 (8) zu ermitteln, die charakterisiert, für wie viele der zukünftigen Ausgabezeitpunkte ein Betrieb der Vorrichtung in der zweiten Betriebsart BA2 aufrechterhalten werden kann. Beispielsweise kann bei der exemplarisch in 10 abgebildeten Situation der Batteriebetrieb BA2 noch wenigstens bis zu dem Zeitpunkt t5 aufrechterhalten werden, sodass insgesamt drei zukünftige Ausgabezeitpunkte AZP1, AZP2, AZP3 in dem Batteriebetrieb BA2 eingehalten werden können.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b dazu ausgebildet ist, die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin und/oder die erste Anzahl N1 an einen Benutzer B der Vorrichtung 100, 100a, 100b auszugeben (beispielsweise über die Anzeigevorrichtung 150 bzw. eine entsprechende grafische Benutzeroberfläche und/oder in Form eines Audiosignals, beispielsweise einer Sprachausgabe oder eines Signaltons, oder mittels Kombinationen hieraus) und/oder an wenigstens eine externe Einheit 250, 252, 258 zu signalisieren. Auf diese Weise kann der Benutzer B und/oder ein Pflegedienst bzw. ärztliches Personal B' effizient auf die ggf. kritische Betriebssituation und einen möglicherweise bevorstehenden Mangel (beispielsweise bei Fortbestehen des Stromausfalls über den Zeitpunkt t5 hinaus) von Medikamenten hingewiesen werden, sodass rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b dazu ausgebildet ist, zu ermitteln, ob die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl N2 von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen Ausgabezeitpunkte zulässt. Die vorgebbare zweite Anzahl N2 ist beispielsweise konfigurierbar bzw. parametrierbar, kann beispielsweise auch in Abhängigkeit der auszugebenden Medikamente bzw. des Medikationsplans vorgegeben bzw. gewählt werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b dazu ausgebildet ist, dann, wenn die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin eine Ausgabe von Medikamenten für die vorgebbare zweite Anzahl N2 (zum Beispiel N2=4) von Ausgabezeitpunkten AZP1, AZP2, AZP3, AZP4 der zukünftigen Ausgabezeitpunkte nicht mehr zulässt, einer vorgebbaren dritten Anzahl N3 (zum Beispiel N3>=4) von zukünftigen Ausgabezeitpunkten entsprechende Medikamente im Rahmen einer außerplanmäßigen Medikamentenausgabe vor diesen zukünftigen Ausgabezeitpunkten AZP1, AZP2, AZP3, AZP4 auszugeben, insbesondere innerhalb der minimal verbleibenden Betriebsdauer BDmin, weiter insbesondere unmittelbar nachdem ermittelt worden ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin eine Ausgabe von Medikamenten für die vorgebbare zweite Anzahl N2 von Ausgabezeitpunkten nicht mehr zulässt. Beispielsweise kann die außerplanmäßige Medikamentenausgabe direkt nach der vorstehend genannten Auswertung erfolgen, beispielswese kurz nach dem Zeitpunkt t2.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b dazu ausgebildet ist, vor der außerplanmäßigen Medikamentenausgabe eine Freigabe für die außerplanmäßige Medikamentenausgabe von einer externen Einheit 250, 252, 258 und/oder einem Benutzer B' der externen Einheit 258 (Arztterminal) einzuholen. Auf dem Arztterminal 258 kann einem behandelnden bzw. betreuenden Arzt B' beispielsweise die aktuelle Betriebssituation der Vorrichtung signalisiert werden, bevorzugt zusammen mit der Anforderung der Freigabe für die außerplanmäßige Medikamentenausgabe, woraufhin der Arzt B' eine entsprechende Entscheidung treffen und die Freigabe erteilen oder verweigern kann. Nach Erteilung der Freigabe kann die außerplanmäßige Medikamentenausgabe wie vorstehend beispielhaft beschrieben erfolgen. Insbesondere kann im Rahmen der außerplanmäßigen Medikamentenausgabe auch vorgesehen sein, den gesamten Bestand der in dem Vorratsbehälter 130 der Vorrichtung 100, 100a, 100b befindlichen Medikamente auszugeben, beispielsweise vorsorglich für den Fall einer länger dauernden Unterbrechung der elektrischen Energieversorgung der Vorrichtung.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann im Falle einer Verweigerung der außerplanmäßigen Medikamentenausgabe durch den betreuenden Arzt B' eine entsprechende Information an den Benutzer B der Vorrichtung 100, 100a, 100b ausgegeben werden, beispielsweise wiederum in visuell wahrnehmbarer Form über die Anzeigevorrichtung 150 und/oder mittels einer Sprachausgabe, vergleiche die Einheit 160 und/oder einer Kombination aus den vorstehend genannten Maßnahmen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann die Information an den Benutzer B in diesem Fall auch weitere Informationen umfassen, beispielsweise über alternative Abhilfemaßnahmen, die der betreuende Arzt B' gegebenenfalls eingeleitet hat (z.B. Entsendung eines Pflegedienstes zu dem Benutzer B bzw. zu der Vorrichtung 100, 100a, 100b, z.B. zur Wartung).
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b dazu ausgebildet ist, in der zweiten Betriebsart BA2 (9) wenigstens eine Komponente der Vorrichtung in einen Energiesparzustand zu versetzen oder zu deaktivieren. Besonders bevorzugt werden in der zweiten Betriebsart BA2 alle Komponenten der Vorrichtung deaktiviert bzw. in einen Energiesparzustand versetzt, die für eine gesicherte Ausgabe von Medikamenten zu zukünftigen Ausgabezeitpunkten nicht zwingend erforderlich sind (beispielsweise Komponenten, die Komfortfunktionen wie die Ausgabe einer Uhrzeit auf der Anzeigevorrichtung 150 ermöglichen und/oder eine Kommunikation über die Schnittstelle 1216 und/oder sonstige elektrische Verbraucher).
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass zumindest zeitweise die primäre Steuereinrichtung 110 in einen Energiesparzustand versetzt wird. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110 in diesem Energiesparzustand eine maximale elektrische Leistungsaufnahme von 60 mW (Milliwatt) aufweist, insbesondere 50 mW oder weniger.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine elektrische Kapazität der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 (bzw. ihrer Speicher wie beispielsweise Batterien bzw. Akkumulatoren Beziehung zwei Superkondensatoren) (1) so groß ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin wenigstens etwa 12 Stunden beträgt, vorzugsweise wenigstens etwa 24 Stunden. Bei der Auslegung der elektrischen Speicherkapazität können vorteilhaft die von einem gegebenen Medikationsplan abhängigen zukünftigen Ausgabezeitpunkte und damit einhergehend ein zumindest zeitweiser Betrieb der Transporteinrichtung 132 berücksichtigt werden.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist vorgesehen, dass eine bzw. die elektrische Kapazität der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 wenigstens etwa 2000 Millamperestunden (mAh) beträgt, insbesondere wenigstens 3000 mAh bei bevorzugt 15 Volt Nennspannung.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung 100, 100a, 100b zur Ausgabe von Medikamenten 200b gemäß den vorstehend unter Bezugnahme auf 1 bis 10 beispielhaft beschriebenen Ausführungsformen. 11 zeigt ein vereinfachtes Flussdiagramm gemäß bevorzugten Ausführungsformen. In Schritt 300 steuert die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 wenigstens die erste Komponente K1 der Vorrichtung 100, 100a, 100b, in Schritt 302 steuert die sekundäre Steuereinrichtung 120, 1200 wenigstens die zweite Komponente K2 der Vorrichtung 100, 100a, 100b, und in dem optionalen Schritt 304 gibt die Vorrichtung 100, 100a, 100b zu in Abhängigkeit von Steuerinformationen SI1 und/oder SI2 und/oder SI3 gewählten Ausgabezeitpunkten Medikamente, vorzugsweise in Form von einem oder mehreren Blisterbeuteln, an den Benutzer B aus. Hierzu wird beispielsweise die Transporteinrichtung 132 (4) durch die primäre Steuereinrichtung 110, 1100 angesteuert.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche das Flussdiagramm gemäß 12, ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110 zumindest zeitweise die ersten Steuerinformationen SI1 speichert, vergleiche Schritt 310, wobei die ersten Steuerinformationen insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen aufweisen. In dem optionalen Schritt 312 steuert die primäre Steuereinrichtung 110 die Transporteinrichtung 132 in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen SI1 an. Wie vorstehend bereits beschrieben enthalten die ersten Steuerinformationen SI1 weitere Informationen PI, MI, die der primären Steuereinrichtung 110 und/oder der sekundären Steuereinrichtung 120 ermöglichen, zukünftige Ausgabezeitpunkte von mittels der Vorrichtung 100, 100a, 100b auszugebenden Medikamenten zu ermitteln.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche das Flussdiagramm gemäß 13, ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung 120 zumindest zeitweise die zweiten Steuerinformationen SI2 speichert, vergleiche Schritt 320, wobei die zweiten Steuerinformationen SI2 insbesondere Einnahmezeitpunkte charakterisierende Einnahmeinformationen von Medikamenten und/oder Medikamente bzw. die Medikamente charakterisierende Medikamenteninformationen aufweisen. In dem optionalen Schritt 322 können die zweiten Steuerinformationen SI2 oder zumindest Teile hiervon an die primäre Steuereinrichtung 110 übertragen werden, beispielsweise über eine USB-Schnittstelle A8 (vergleiche auch die Elemente 1106, 1206 aus 5, 6).
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche 14, ist vorgesehen, dass die primäre Steuereinrichtung 110 periodisch Daten von der sekundären Steuereinrichtung 120 empfängt, vergleiche Schritt 330, und eine erste Fehlerreaktion einleitet, vergleiche Schritt 332, wenn für eine vorgebbare erste Wartezeit keine Daten von der sekundären Steuereinrichtung empfangen werden, wobei die erste Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der sekundären Steuereinrichtung 120 umfasst. In dem optionalen Schritt 334 kann die primäre Steuereinrichtung 110 die Transporteinrichtung 132 autark ansteuern, also insbesondere ohne eine gegebenenfalls bestehende Datenverbindung zu der sekundären Steuereinrichtung 120 und/oder ohne Mitwirkung der sekundären Steuereinrichtung 120. Dadurch ist vorteilhaft sichergestellt, dass die primäre Steuereinrichtung 110 zumindest zeitweise den Betrieb der Vorrichtung 100, 100a, 100b für die Medikamentenausgabe auch in Störfällen der sekundären Steuereinrichtung 120 alleine aufrechterhalten kann.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche 15, ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung 120 periodisch Daten von der primären Steuereinrichtung 110 empfängt, vergleiche Schritt 340, und eine zweite Fehlerreaktion einleitet, Schritt 342, wenn für eine vorgebbare zweite Wartezeit keine Daten von der primären Steuereinrichtung 110 empfangen werden, wobei die zweite Fehlerreaktion insbesondere ein bzw. das Zurücksetzen der primären Steuereinrichtung 110 umfasst.
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Bei weiteren Ausführungsformen kann in dem optionalen Schritt 344 vorgesehen sein, dass wenigstens einer externen Einheit 250, 252, 258 der in Schritt 342 erkannte Fehlerzustand der primären Steuereinrichtung 110 signalisiert wird. Dies ist besonders bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen zweckmäßig, bei denen die sekundäre Steuereinrichtung 120 - im Gegensatz zu der primären Steuereinrichtung 110 - keine Ansteuerung der Transporteinrichtung 132 bewirken und damit keine Medikamentenausgabe veranlassen kann, weil durch die Signalisierung gemäß Schritt 344 der Fehlerzustand eskaliert wird, wodurch effizient Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, bei denen auch die sekundäre Steuereinrichtung 120 direkt selbst eine Ansteuerung der Transporteinrichtung 132 bewirken kann, kann ebenso verfahren werden, also eine Signalisierung gemäß Schritt 344 ausgeführt werden. Alternativ oder ergänzend kann in Schritt 344 zumindest zeitweise die sekundäre Steuereinrichtung 120 autark betrieben und insbesondere so betrieben werden, dass sie die Transporteinrichtung 132 ansteuert, um eine Medikamentenausgabe zu veranlassen, insbesondere während des Ausfalls der primären Steuereinrichtung 110.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann für die Verfahren gemäß 14, 15 auch vorgesehen sein, dass bei dem Ausbleiben von üblicherweise periodisch zu empfangenden Daten bzw. Informationen von der jeweilig anderen Steuereinrichtung die betreffende Steuereinrichtung auch mehrere Male zurückgesetzt wird, beispielsweise für eine vorgegebene Anzahl von Reset-Vorgängen. Sofern auch nach einem mehrmaligen Zurücksetzen für die vorgegebene Anzahl keine Daten von der betreffenden Steuereinrichtung empfangen werden bzw. keine sonstigen Hinweise auf ein erneutes ordnungsgemäßes Funktionieren der betreffenden Steuereinrichtung ermittelt werden können (beispielsweise charakteristisches Muster eines zeitlichen Verlaufs einer elektrischen Leistungsaufnahme, dass auf eine ordnungsgemäße Funktion der betreffenden Steuereinrichtung hindeutet), wird der fortbestehende Fehlerzustand der betreffenden Steuereinrichtung wenigstens einer externen Einheit 250, 252, 258 signalisiert und/oder dem Benutzer B angezeigt. Auch in diesen Fällen kann bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen eine außerplanmäßige Ausgabe von Medikamenten (ggf. nach vorheriger Freigabe durch den Arzt B') erfolgen.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche 16, ist vorgesehen, dass die sekundäre Steuereinrichtung a) einen Betrieb wenigstens einer Komponente der Vorrichtung 100, 100a, 100b überwacht, Schritt 350, und/oder b) einen Betriebszustand wenigstens einer Komponente der Vorrichtung 100, 100a, 100b charakterisierende Informationen an eine bzw. die externe Einheit 250, 252, 258 sendet, vgl. Schritt 352.
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Optional ist bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b von einer externen Einheit 250, 252, 258 dritte Steuerinformationen SI3 (8) empfängt, Schritt 354, und einen Betrieb wenigstens einer Komponente der Vorrichtung, insbesondere einen Betrieb der primären Steuereinrichtung 110, in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen SI3 steuert, Schritt 356, wobei insbesondere die Vorrichtung die Ausgabe von Medikamenten in Abhängigkeit der dritten Steuerinformationen SI3 ausführt.
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Beispielsweise kann die sekundäre Steuereinrichtung 120 mittels ihrer Datenverbindung zu der wenigstens einen externen Einheit 250, 252, 258 von der externen Einheit 250, 252, 258 die dritten Steuerinformationen SI3 erhalten, auf deren Basis die Vorrichtung 100, 100a, 100b die zweiten Steuerinformationen SI2 und die ersten Steuerinformationen SI1, die den Betrieb der primären Steuereinrichtung 110 hinsichtlich der Ansteuerung der Transporteinrichtung 132 und damit der Medikamentenausgabe steuern, ermittelt bzw. bildet.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen können die Schritte 354, 356 nach 16 auch eigenständig durchgeführt werden, also insbesondere ohne die gemäß 16 vorangehenden Schritte 350, 352.
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17 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen. In Schritt 360 weist die Vorrichtung 100, 100a, 100b ihre erste Betriebsart BAI („Netzbetrieb“) auf, in Schritt 362 wechselt die Vorrichtung 100, 100a, 100b, beispielsweise aufgrund eines Stromausfalls eines Stromnetzes, an das die Vorrichtung angeschlossen ist, in ihre zweite Betriebsart BA2 („Batteriebetrieb“), und in dem optionalen Schritt 364 wechselt die Vorrichtung 100, 100a, 100b von der zweiten Betriebsart BA2 wieder zurück in die erste Betriebsart BAI, weil die Netzstromversorgung wiederhergestellt worden ist. In Schritt 364 kann beispielsweise auch ein Akkumulator der sekundären elektrischen Energieversorgungseinheit 181 (1) wieder aufgeladen werden.
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18 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen. In Schritt 370 stellt die Vorrichtung 100, 100a, 100b einen Ausfall des Stromnetzes fest und wechselt daraufhin in Schritt 372 von ihrer ersten Betriebsart BAI zu ihrer zweiten Betriebsart BA2. In dem optionalen Schritt 374 signalisiert die Vorrichtung 100, 100a, 100b die Störung und/oder den Ausfall des Stromnetzes an wenigstens eine externe Einheit 250, 252, 258 (8) und/oder dem Benutzer B.
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19 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen. Die Vorrichtung 100, 100a, 100b ermittelt, vgl. Schritt 380, in Abhängigkeit der ersten Steuerinformationen SI1 und/oder der zweiten Steuerinformationen SI2 zukünftige Ausgabezeitpunkte AZP1, AZP2, AZP3, .. (10), zu denen Medikamente durch die Vorrichtung 100, 100a, 100b ausgegeben werden sollen. Bevorzugt kann dies bei weiteren Ausführungsformen durch die primäre Steuereinrichtung 110, beispielsweise unter Steuerung des ersten Computerprogramms PRG1 erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann dies jedoch auch durch die sekundäre Steuereinrichtung 120, beispielsweise unter Steuerung des zweiten Computerprogramms PRG2 erfolgen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist auch eine redundante Ausführung des Schritts 380 durch beide Steuereinrichtungen 110, 120 denkbar. In dem optionalen weiteren Schritt 382 ermittelt die Vorrichtung 100, 100a, 100b eine bzw. die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin ( 10) der Vorrichtung in der zweiten Betriebsart BA2, wobei hierfür insbesondere die zukünftigen Ausgabezeitpunkte AZP1, AZP2, AZP3, .. berücksichtigt werden (insbesondere eine erhöhte momentane Leistungsaufnahme der Vorrichtung durch den zumindest zeitweisen Betrieb der Transporteinrichtung 132 für die jeweilige Medikamentenausgabe zu den zukünftigen Ausgabezeitpunkten). Bevorzugt kann Schritt 382 bei weiteren Ausführungsformen durch die primäre Steuereinrichtung 110, beispielsweise unter Steuerung des ersten Computerprogramms PRG1, erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann die Ausführung von Schritt 382 jedoch auch durch die sekundäre Steuereinrichtung 120, beispielsweise unter Steuerung des zweiten Computerprogramms PRG2, erfolgen. Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist auch eine redundante Ausführung des Schritts 382 durch beide Steuereinrichtungen 110, 120 denkbar.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen, vergleiche das Flussdiagramm gemäß 20, ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 100, 100a, 100b eine erste Anzahl N1 ermittelt, vergleiche Schritt 390, die charakterisiert, für wie viele der zukünftigen Ausgabezeitpunkte ein Betrieb der Vorrichtung 100, 100a, 100b in der zweiten Betriebsart BA2 aufrechterhalten werden kann, wobei insbesondere die Vorrichtung 100, 100a, 100b die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin an einen Benutzer B der Vorrichtung 100, 100a, 100b ausgibt und/oder an wenigstens eine externe Einheit 250, 252, 258 signalisiert, vgl. den optionalen Schritt 392, und/oder die erste Anzahl N1 an einen Benutzer B der Vorrichtung 100, 100a, 100b ausgibt und/oder an wenigstens eine externe Einheit 250, 252, 258 signalisiert, vgl. den weiteren optionalen Schritt 394.
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21 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen. In Schritt 400 befindet sich die Vorrichtung 100, 100a, 100b in ihrer zweiten Betriebsart BA2. In Schritt 402 ermittelt die Vorrichtung 100, 100a, 100b, ob die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl N2 von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen Ausgabezeitpunkte zulässt, wobei insbesondere die Vorrichtung 100, 100a, 100b dann, wenn die minimal verbleibende Betriebsdauer BDmin eine Ausgabe von Medikamenten für eine vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten der zukünftigen Ausgabezeitpunkte nicht mehr zulässt, einer vorgebbaren dritten Anzahl von zukünftigen Ausgabezeitpunkten entsprechende Medikamente im Rahmen einer außerplanmäßigen Medikamentenausgabe vor diesen zukünftigen Ausgabezeitpunkten ausgibt, insbesondere innerhalb der minimal verbleibenden Betriebsdauer, weiter insbesondere unmittelbar nachdem ermittelt worden ist, dass die minimal verbleibende Betriebsdauer eine Ausgabe von Medikamenten für die vorgebbare zweite Anzahl von Ausgabezeitpunkten nicht mehr zulässt, vgl. den optionalen Schritt 404.
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22 zeigt schematisch ein vereinfachtes Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß weiteren bevorzugten Ausführungsformen. Die Schritte 400, 402 korrespondieren mit den entsprechenden Schritten aus 21. Im Unterschied zu 21 holt die Vorrichtung bei dem Verfahren gemäß 22 in Schritt 403 vor der außerplanmäßigen Medikamentenausgabe, vergleiche Schritt 404' aus 22, eine Freigabe für die außerplanmäßige Medikamentenausgabe 404' von einer externen Einheit 250, 252, 258 und/oder einem Benutzer B' der externen Einheit 258 ein. Sofern die Freigabe erteilt wird, erfolgt die außerplanmäßige Medikamentenausgabe in Schritt 404'.
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Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen können eine oder mehrere der vorstehend beispielhaft unter Bezugnahme auf 1 bis 22 beschriebenen Ausführungsformen miteinander kombiniert werden.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen beziehen sich auf eine Verwendung wenigstens einer Vorrichtung 100, 100a, 100b gemäß den Ausführungsformen und/oder des Verfahrens gemäß den Ausführungsformen zur Ausgabe von Medikamenten 200b, insbesondere an einen Benutzer B, und/oder zur Versorgung von ein oder mehreren Personen B mit Medikamenten, insbesondere zur Versorgung von an mehreren unterschiedlichen geographischen Positionen befindlichen Personen mit Medikamenten.
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Das Prinzip gemäß den Ausführungsformen ermöglicht einen besonders sicheren und zuverlässigen Betrieb der Vorrichtung, insbesondere auch dann, wenn manche Komponenten der Vorrichtung zumindest zeitweise ausfallen bzw. in sonstiger Weise hinsichtlich ihres Betriebs eingeschränkt sind. Insbesondere kann bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen ein Notbetrieb zur geregelten Ausgabe von Medikamenten, vorzugsweise unter Steuerung der primären Steuereinrichtung 110, aufrechterhalten werden, insbesondere auch dann, wenn die sekundäre Steuereinrichtung 120 nicht oder nicht ordnungsgemäß arbeitet.