DE102019101098A1

DE102019101098A1 - Siebkorb

Info

Publication number: DE102019101098A1
Application number: DE102019101098.5A
Authority: DE
Inventors: Sonja Isbarn
Original assignee: Olympus Winter and Ibe GmbH
Current assignee: Olympus Winter and Ibe GmbH
Priority date: 2019-01-16
Filing date: 2019-01-16
Publication date: 2020-07-16
Anticipated expiration: 2039-01-17
Also published as: DE102019101098B4

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Siebkorb (1) für die Reinigung und Sterilisation von medizinischen Instrumenten.Der Siebkorb (1) umfasst einen an seiner Oberseite offenen Behälter (10) mit siebartiger Bewandung (12, 13) und wenigstens einem innenliegenden Spülanschluss (15) zum wahlweisen Anschluss von Spülschläuchen, der mit einem, an der Außenseite des Behälters (10) zugänglichen Zuführanschluss fluidverbunden ist, und einen abnehmbaren Deckel (20) zum wahlweise Verschließen der offenen Oberseite des Behälters (10). Der Deckel (20) weist einen Vorsprung (23) auf, der im auf den Behälter (10) aufgesetzten Zustand des Deckels (20) so unmittelbar vor dem wenigstens einen Spülanschluss (15) angeordnet ist, dass Spülschlauchfreiheit des wenigstens einen Spülanschlusses (15) sichergestellt ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Siebkorb für die Reinigung und Sterilisation von medizinischen Instrumenten.
Medizinische und insbesondere chirurgische Instrumente müssen nach ihrer Verwendung grundsätzlich aufbereitet werden, bevor sie wiederverwendet werden können. Zu der Aufbereitung gehören Reinigung, Desinfektion und Sterilisation der Instrumente. Die Reinigung und Desinfektion kann in dafür ausgebildeten Reinigungsdesinfektionsgeräten durchgeführt werden, bevor die gereinigten und desinfizierten Instrumente in einem Sterilisator sterilisiert werden.
Es ist bekannt, die maschinell aufzubereitenden medizinischen Instrumente zunächst einzeln oder in Gruppen in als Siebkörbe ausgebildete Reinigungskörbe - auch Trays genannt - eingelegt werden, bevor der Siebkorb mit den darin enthaltenen Instrumenten zunächst in ein Reinigungsdesinfektionsgerät eingebracht wird, bevor er nach erfolgter Reinigung und Desinfektion einem Sterilisator zugeführt wird. Zumindest wenn die Sterilisation mit einem Sterilisationsautoklaven durchgeführt wird, weisen die Siebkörbe einen Deckel auf, um einen Kontakt der Autoklavierungstasche mit den zu sterilisierenden Instrumenten zu vermeiden.
Siebkörbe können Halterungen für bestimmte aufzunehmende medizinische Instrumente umfassen. Auch ist bekannt, dass Siebkörbe innenliegende Schlauchanschlüsse aufweisen, an denen Instrumente mit zu reinigenden Hohlräumen - wie bspw. medizinische Endoskope - angeschlossen werden können. Die Schlauchanschlüsse sind dabei mit einem Fluidkanal verbunden, der auf der Außenseite des Siebkorbs zugänglich ist. Wird der Siebkorb in ein geeignet ausgebildetes Reinigungsdesinfektionsgerät eingesetzt, erfolgt eine Verbindung mit dem Fluidkanal, sodass Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel durch den Fluidkanal gesichert in die Hohlräume der an die Schlauchanschlüsse direkt oder über einen Reinigungsschlauch angeschlossenen Instrumente gelangen kann.
Für die anschließende Sterilisation sind evtl. Reinigungsschläuche zu entfernen und/oder die Instrumente von den Schlauchanschlüsse zu lösen, damit das Sterilisationsagens in die Hohlräume der Instrumente gelangen kann und so eine vollständige Sterilisation der Instrumente sichergestellt werden kann.
In der Praxis kann es vorkommen, dass die Reinigungsschläuche nach der Reinigung aber vor der Sterilisation versehentlich nicht ordnungsgemäß entfernt werden. In der Folge ist eine vollständige Sterilisation nicht sichergestellt. Wird das Instrument anschließend dennoch verwendet, besteht ein nicht unerhebliches medizinisches Risiko für den damit zu behandelnden Patienten. Eine erneute, ordnungsgemäß Sterilisation, wie sie grundsätzlich in solchen Situationen angezeigt ist, erfordert zusätzliche Zeit und Sterilisationskapazitäten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Siebkorb für die Reinigung und Sterilisation von medizinischen Instrumenten zu schaffen, bei dem das Risiko einer nicht ordnungsgemäßen Sterilisation der darin eingelegten Instrumente reduziert ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Siebkorb gemäß dem Hauptanspruch. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Demnach betrifft die Erfindung einen Siebkorb für die Reinigung und Sterilisation von medizinischen Instrumenten umfassend einen an seiner Oberseite offenen Behälter mit siebartiger Bewandung und wenigstens einem innenliegenden Spülanschluss zum wahlweisen Anschluss von Spülschläuchen, der mit einem, an der Außenseite des Behälters zugänglichen Zuführanschluss fluidverbunden ist, und einen abnehmbaren Deckel zum wahlweise Verschließen der offenen Oberseite des Behälters, wobei der Deckel einen Vorsprung aufweist, der im auf den Behälter aufgesetzten Zustand des Deckels so unmittelbar vor dem wenigstens einen Spülanschluss angeordnet ist, dass Spülschlauchfreiheit des wenigstens einen Spülanschlusses sichergestellt ist.
Zunächst werden einige in Zusammenhang mit der Erfindung verwendete Begriffe erläutert.
Eine Wandung ist „siebartig“, wenn sie eine Vielzahl von kleinen Durchlöcherungen aufweist, durch die insbesondere Flüssigkeiten, nicht aber die vom Siebkorb aufzunehmenden Instrumente hindurchtreten können. Die Durchlöcherungen können gleichmäßig und/oder im Wesentlichen über die gesamte Fläche einer Wandung angeordnet sein.
Anschlüsse gelten dann als „fluidverbunden“, wenn die Anschlüsse derart verbunden sind, dass ein durch den einen Anschluss eintretendes Fluid - bspw. Reinigungsmittelt - durch wenigstens einen damit fluidverbunden Anschluss austritt.
Ein Spülanschluss ist „spülschlauchfrei“, wenn kein Spülschlauch daran angeschlossen ist.
Mit „Befestigungsrichtung“ ist diejenige Richtung des Spülanschlusses bezeichnet, in der ein damit verbundener Schlauch oder Instrument auf den Anschluss aufgesteckt oder abgezogen wird. In der Regel entspricht die Befestigungsrichtung der Längsrichtung des Spülanschlusses.
Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Vorsprung am Deckel wird verhindert, dass der Deckel bei noch an den Spülauslässen angeschlossenen Spülschläuchen und/oder medizinischen Instrumenten auf den Behälter aufgesetzt werden kann.
Dabei liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass die Reinigung und Desinfektion von medizinischen Instrumenten in Siebkörben mit abgenommenen Deckel verbessert ist, da die in der Regel flüssigen Reinigungs- und Desinfektionsmittel ungehindert von oben an die medizinischen Instrumente gelangen können, insbesondere also kein Spülschatten entsteht bzw. dieser verringert wird. Das bei der Erfindung zwingende Weglassen des Deckels zur Reinigung von an den Spülanschlüssen direkt oder über Spülschläuche angeschlossenen medizinischen Instrumenten resultiert also in einer verbesserten Reinigung durch Vermeidung oder zumindest Reduzierung von Spülschatten.
Wie bereits von Siebkörben aus dem Stand der Technik bekannt, ist zur anschließenden Sterilisation der Deckel zwingend auf dem Behälter anzuordnen. Indem der Deckel erfindungsgemäß mit einem Vorsprung versehen ist, der im ordnungsgemäß aufgesetzten Zustand des Deckels unmittelbar vor dem oder den Spülanschlüssen des Behälters zum liegen kommt, kann sichergestellt werden, dass zur Sterilisation evtl. Spülschläuche von den Spülanschlüssen entfernt wurden. Ansonsten ließe sich der Deckel nämlich nicht ordnungsgemäß auf den Behälter aufsetzen.
Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Vorsprung am Deckel werden also regemäßig zwei Vorteile erreicht: Zum einen wird sichergestellt, dass der Deckel für die Reinigung und Desinfektion von an die Spülanschlüssen medizinischen Instrumenten nicht auf dem Behälter angeordnet ist, zum anderen, dass sämtliche evtl. Reinigungsschläuche vor der Sterilisation entfernt werden bzw. die medizinischen Instrumente nicht mehr mit den Spülanschlüssen verbunden sind. Sowohl die Effektivität der Reinigung und Desinfektion als auch die Zuverlässigkeit der Sterilisation können so verbessert werden.
Es ist bevorzugt, wenn der Vorsprung im aufgesetzten Zustand des Deckels den wenigstens einen Spülanschluss in der Befestigungsrichtung des Spülanschlusses wenigstens teilweise überdeckt. Durch diese Überdeckung wird sichergestellt, dass der Deckel bei an den Spülanschlüssen befestigten Reinigungsschläuchen oder Instrumenten nicht ordnungsgemäß auf den Behälter aufgesetzt werden kann, da in diesem Fall der Vorsprung an dem Reinigungsschlauch bzw. Instrument anstößt.
Vorzugsweise ist der Abstand zwischen dem wenigstens einen Spülanschluss und dem Vorsprungs im aufgesetzten Zustand des Deckels in der Befestigungsrichtung für Spülschläuche zwischen 10 mm und 1 mm, weiter vorzugsweise zwischen 5 mm und 2 mm. Die entsprechenden Untergrenzen bei den Abständen wird sichergestellt, dass sich der Deckel auch bei Fertigungstoleranzen und/oder leichten Verformungen des Behälters und/oder des Vorsprungs weiterhin problemlos auf den Behälter aufsetzen lässt, ohne dass dabei der Vorsprung unmittelbar mit den Spülanschlüssen selbst kollidiert. Durch die genannten Obergrenzen kann in der Regel sichergestellt werden, dass der Deckel auch nicht unter größerer Krafteinwirkung, bei denen der Vorsprung an den Schlauchanschlüssen angeschlossene Schläuche abknickt, auf den Behälter aufgesetzt werden kann.
Es ist bevorzugt, wenn der wenigstens eine Spülanschluss an einer Seitenwand des Behälters im Bereich der offenen Oberseite angeordnet ist. Der Vorsprung am Deckel kann dann entsprechend niedrig ausfallen.
Es ist bevorzugt, wenn auch der Deckel siebartig ausgestaltet ist. Dadurch wird sichergestellt, dass bei der Reinigung und Desinfektion von nicht an den Spülanschlüssen anzuschließenden Instrumenten diese auch dann noch ausreichend gereinigt werden, falls der Deckel auch während der Reinigung auf dem Behälter aufgesetzt sein sollte.
Der Behälter, der Deckel und/oder der Vorsprung können wenigstens teilweise aus Lochblech, Drahtgeflecht oder geschweißtem Drahtgitter sein. Der Behälter, der Deckel und/oder der Vorsprung sind vorzugsweise aus Edelstahl.
Die Erfindung wird nun anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:

1: ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Siebkorbs in geöffnetem Zustand; und
2: den Siebkorb aus 1 in geschlossenem Zustand nebst Detailvergrößerung.

In den Figuren ist schematisch ein erfindungsgemäßer Siebkorb 1 für die Reinigung und Sterilisation von medizinischen Instrumenten umfassend einen Behälter 10 und einen abnehmbaren Deckel 20 dargestellt. In 1 ist der Deckel 20 vom Behälter 10 abgenommen, in 2 liegt der Deckel 20 ordnungsgemäß auf dem Behälter 10 auf.
Der nach oben offene Behälter 10 im Wesentlichen rechteckiger Grundfläche weist eine siebartige Bewandung 11 auf, wobei sowohl der Boden 12 als auch die Seitenwände 13 aus Edelstahl-Lochblech sind. An einer Seitenwand 13 ist nahe der offenen Oberseite des Behälters 10 ein Element 14 mit drei Spülanschlüssen 15 angeordnet. Mit den drei Spülanschlüssen 15 fluidverbunden ist eine auf der Rückseite des Elements 14 von außen den Behälters 10 zugänglicher Zuführanschluss (nicht dargestellt) vorgesehen, an den auf bekannte Weise eine Spülmittelversorgung eines Reinigungsdesinfektionsgeräts angeschlossen werden kann. An den Spülanschlüssen 15 können Reinigungsschläuche zur Anbindung von medizinischen Instrumenten mit Hohlräumen, wie bspw. Endoskope, angeschlossen werden.
Der Deckel 20 ist ebenfalls aus Edelstahl-Lochblech 21 gefertigt und so ausgebildet, dass er nur in einer vorgegebenen Position ordnungsgemäß auf den Behälter 10 aufgelegt werden kann. Dazu weist der Deckel 20 eine Aussparung 22 auf, in die bei ordnungsgemäßen Verschließen des Behälters 10 eine Vorsprung 16 des Behälters 16 eingreift.
Am Deckel 20 ist ein Vorsprung 23 vorgesehen. Der Vorsprung 23 ist auch Drahtgeflecht geformt und an dem Deckel 20 angeschweißt.
Wie in 2, in dem zu Illustrationszwecken ein Teil des Edelstahl-Lochblechs 21 des Deckels 20 ausgespart wurde, zu sehen, ist der Vorsprung 23 dabei so am Deckel 20 angeordnet, dass der Vorsprung 23 bei ordnungsgemäß auf dem Behälter 10 aufgelegten Deckel 20 in einem Abstand von 3 mm vor den Spülanschlüssen 15 im Behälter 10 zu liegen kommt und diese in der Befestigungsrichtung der Spülanschlüsse 15 vollständig überdeckt.
Durch den Vorsprung 23 ist sichergestellt, dass der Deckel 20 bei an den Spülanschlüssen 15 angeschlossenen Spülschläuchen nicht auf den Behälter 10 aufgelegt werden kann. Für die Reinigung und Desinfektion von medizinischen Instrumenten, bei denen Spülschläuche erforderlich sind, wird das Weglassen des Deckels 20 erzwungen, was regelmäßig die Effektivität der Reinigung verbessert. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass für eine anschließende Sterilisation, für die der Deckel 20 zwingend auf dem Behälter 10 angeordnet werden muss, die Spülschläuche entfernt sind, sodass auch hier eine effektive Sterilisation der medizinischen Instrumente gewährleistet ist.

Claims

Siebkorb (1) für die Reinigung und Sterilisation von medizinischen Instrumenten umfassend einen an seiner Oberseite offenen Behälter (10) mit siebartiger Bewandung (12, 13) und wenigstens einem innenliegenden Spülanschluss (15) zum wahlweisen Anschluss von Spülschläuchen, der mit einem, an der Außenseite des Behälters (10) zugänglichen Zuführanschluss fluidverbunden ist, und einen abnehmbaren Deckel (20) zum wahlweise Verschließen der offenen Oberseite des Behälters (10), dadurch gekennzeichnet, das der Deckel (20) einen Vorsprung (23) aufweist, der im auf den Behälter (10) aufgesetzten Zustand des Deckels (20) so unmittelbar vor dem wenigstens einen Spülanschluss (15) angeordnet ist, dass Spülschlauchfreiheit des wenigstens einen Spülanschlusses (15) sichergestellt ist.
Siebkorb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (23) im aufgesetzten Zustand des Deckels (20) den wenigstens einen Spülanschluss (15) in der Befestigungsrichtung des Spülanschlusses (15) wenigstens teilweise überdeckt.
Siebkorb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem wenigstens einen Spülanschluss (15) und dem Vorsprungs (23) im aufgesetzten Zustand des Deckels (20) in der Befestigungsrichtung des Spülanschlusses (15) zwischen 10 mm und 1 mm, vorzugsweise zwischen 5 mm und 2 mm ist.
Siebkorb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Spülanschluss (15) an einer Seitenwand (13) des Behälters (10) im Bereich der offenen Oberseite angeordnet ist.
Siebkorb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (20) siebartig ausgestaltet ist.
Siebkorb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (10), der Deckel (20) und/oder der Vorsprung (23) wenigstens teilweise aus Lochblech, Drahtgeflecht oder geschweißtem Drahtgitter ist.
Siebkorb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter(10), der Deckel (20) und/oder der Vorsprung (23) aus Edelstahl ist.