-
Die Erfindung betrifft einen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten für medizinische Instrumente, bei dem in einem Spülraum mindestens ein Sprüharm zum Versprühen einer Reinigungsflüssigkeit angeordnet ist und der eine Vorrichtung zum Durchspülen von medizinischen Hohlkörperinstrumenten mit der Reinigungsflüssigkeit und wahlweise mit Druckluft aufweist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Betriebsverfahren für einen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten.
-
In Krankenhäusern oder Arztpraxen werden medizinische Instrumente, die beispielsweise zu Operationszwecken verwendet wurden, nach der Benutzung aufbereitet. Die Aufbereitung umfasst hierbei eine Reinigung, Desinfektion, Trocknung und ggf. eine sich anschließende Sterilisation. Die Schritte des Reinigens, Desinfizierens und Trocknens werden üblicherweise in einem Reinigungs- und Desinfektionsautomaten, abgekürzt auch als Reinigungsautomat bezeichnet, durchgeführt. Dabei haben sich mit Geschirrspülmaschinen vergleichbar arbeitende Reinigungsautomaten, bei denen mindestens ein Sprühraum in einem Sprühraum Reinigungsflüssigkeit versprüht, etabliert.
-
Zu den medizinischen Instrumenten zählen auch die sogenannten Hohlkörperinstrumente, die beispielsweise häufig während Operationen verwendet werden. Hohlkörperinstrumente sind in verschiedensten Größen und Formen bekannt. Sie unterscheiden sich von sonstigen medizinischen Instrumenten darin, dass sie mindestens ein inneres Volumen, auch Lumen genannt, aufweisen, das ebenfalls gereinigt werden muss.
-
Zur Reinigung von Hohlkörperinstrumenten wird die Reinigungsflüssigkeit durch das oder die inneren Lumen geleitet, um auch diese inneren Hohlräume adäquat zu reinigen. Im Prozessschritt des Trocknens wird geheizte Luft im Spülraum des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten umgewälzt. Dieses ist nicht ausreichend, um Reinigungsflüssigkeit aus den Lumen der Hohlkörperinstrumente auszutreiben. Aus diesem Grund ist in der Regel vorgesehen, dass über die Vorrichtung, die die Reinigungsflüssigkeit in die Hohlkörperinstrumente einbringt, wahlweise die Hohlkörperinstrumente mit Druckluft beaufschlagt werden können, um in den Hohlkörperinstrumenten verbliebene Reinigungsflüssigkeit vor dem Trocken auszutreiben.
-
Gemäß dem Stand der Technik wird dazu der Reinigungs- und Desinfektionsautomat mit einem Druckluftanschluss versehen, um die beispielsweise in Krankenhäusern häufig verfügbare zentrale Druckluftversorgung zum Austreiben der Reinigungsflüssigkeit nutzen zu können.
-
Insbesondere kleinere Reinigungs- und Desinfektionsautomaten werden jedoch häufig in Umgebungen eingesetzt, in denen eine solche zentrale Druckluftversorgung nicht vorliegt, beispielsweise in Praxen, in denen ambulante Operationen durchgeführt werden. Die Nutzung eines Reinigungs- und Desinfektionsautomaten mit einem Druckluftanschluss ist dann aufwendig, da ein externer Drucklufterzeuger beispielsweise in einem Nachbar- oder Kellerraum eingesetzt werden muss, der der Bereitstellung der benötigten Druckluft für den Reinigungsautomaten dient. Dieses ist insbesondere aufgrund des erhöhten Installationsaufwands eine unbefriedigende Lösung.
-
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten der eingangs genannten Art zu schaffen und zu betreiben, der trotz kompakter Abmessungen nicht auf eine externe Druckluftversorgung angewiesen ist.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten und ein Betriebsverfahren für einen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten mit den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Ein erfindungsgemäßer Reinigungs- und Desinfektionsautomat weist ein Druckluftaggregat auf, das die Druckluft zum Ausblasen der Hohlkörperinstrumente unmittelbar mithilfe eines Kompressors bereitstellt. Unmittelbar bedeutet dabei, dass die Druckluft im Betrieb jederzeit mit dem benötigten Druck und in der benötigten Menge von dem Kompressor erzeugt wird. Insbesondere ist der Kompressor so dimensioniert, dass die benötigte Druckluft ohne Verwendung eines Druckluftspeichers bereitgestellt wird. Unmittelbar soll jedoch nicht so verstanden werden, dass nicht andere Komponenten wie Ventile oder Filter dem Kompressor nachgeordnet sein können. Auch versteht es sich, dass solche zusätzlichen Komponenten ebenso wie Leitungen unvermeidlich ein Innenvolumen haben, das Druckluft speichert. Dieses geringe Speichervolumen ist jedoch nicht als ein (separater) Druckluftspeicher zu verstehen.
-
Durch die entsprechende Dimensionierung des Kompressors kann somit auf ein Speichervolumen verzichtet werden, wobei sich zeigt, dass trotz eines etwas größeren Kompressors sich in der Summe ein Platzersparnis ergibt. So kann das Druckluftaggregat insgesamt so kompakt aufgebaut werden, dass es auch in einem kleineren Reinigungs- und Desinfektionsautomaten angeordnet werden kann.
-
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben eines Reinigungs- und Desinfektionsautomaten zeichnet sich dadurch aus, dass zum Ausblasen der Hohlkörperinstrumente benötigte Druckluft innerhalb des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten durch einen Kompressor erzeugt und ohne Verwendung eines Druckluftspeichers eingesetzt wird. Vorteilhaft ist dadurch die Beaufschlagungszeit auszublasender Hohlkörperinstrumente wählbar. Eine Druckluftbeaufschlagung der Hohlkörperinstrumente kann dadurch so lange erfolgen, wie zum vollständigen Austreiben der Reinigungsflüssigkeit erforderlich ist. Wird dagegen ein Kompressor mit kleinerer Dauerleistung zusammen mit einem Druckluftspeicher verwendet, ist dagegen die nutzbare Druckluftmenge limitiert, bis der Speicher wieder aufgefüllt ist. Aufgrund der permanenten Verfügbarkeit der Druckluft kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ein Ausblasen der Hohlkörperinstrumente nicht nur im Trocknungsprozess, sondern auch zwischen verschiedenen Spülschritten des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten erfolgen.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten ist der Kompressor ein Kolbenkompressor.
-
In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen umfasst das Druckluftaggregat mindestens ein Rückschlagventil und ein Druckregelventil, und/oder einen Filter, insbesondere einen sterilen Filter, mit optional zugeordnetem Kondensatablassventil. Auf diese Weise kann die vom Kompressor bereitgestellte Druckluft entsprechend z.B. bestehender Hygieneanforderungen aufbereitet werden.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Druckluftaggregat neben einem druckgeregelten Druckluftabgang einen vor dem Druckregelventil abgezweigten weiteren Druckluftabgang auf, an dem Druckluft mit höherem Druck bereitgestellt wird als an dem druckgeregelten Druckluftabgang. Dieser Ausgang kann innerhalb des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten für sonstige pneumatische Zwecke verwendet werden, z.B. in Verbindung mit pneumatisch betätigten Ventilen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mithilfe von Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
- 1 eine Vorderansicht eines Reinigungs- und Desinfektionsautomaten, wobei eine Zugangsklappe zu einem Technikbereich des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten abgenommen ist;
- 2 ein pneumatisches bzw. hydraulisches Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform eines Teils eines Reinigungs- und Desinfektionsautomaten;
- 3, 4 zwei verschiedene isometrische Ansichten eines Druckluftaggregats für einen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten; und
- 5 ein pneumatisches bzw. hydraulisches Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform eines Teils eines Reinigungs- und Desinfektionsautomaten.
-
In den nachfolgend beschriebenen Figuren sind Ausführungsbeispiele von anmeldungsgemäßen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1 in unterschiedlichen Ansichten dargestellt. In allen Figuren kennzeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente. Abkürzend wird der Reinigungs- und Desinfektionsautomat 1 nachfolgend auch als Reinigungsautomat 1 bezeichnet, ohne dass dieses eine Aussage über seine Funktionalität beeinhaltet.
-
In 1 ist der Reinigungsautomat 1 in einer Frontansicht dargestellt.
-
Der Reinigungsautomat 1 weist einen auf einem Sockel 4 angeordneten Spülraum 2 auf, der über eine Spülraumtür 3 zugänglich ist. In dem Spülraum 2 sind - in der Regel in mehreren Spülebenen übereinander - Spülgutträger, zum Beispiel Spülgutwagen, einschiebbar, die die zu reinigenden medizinischen Geräte aufnehmen. Im Betrieb zirkuliert im Spülraum 2 eine Reinigungsflüssigkeit, die sich in einem Spültopf unterhalb des Spülraumes 2 sammelt und nach Filterung und ggf. weiterer Reinigung durch eine Umwälzpumpe z.B. über Sprüharme zur Reinigung der Geräte in den Spülraum 2 gebracht, zum Beispiel gesprüht wird. Der Spültopf sowie Pumpen, Filter und weitere Komponenten zum Betreiben des Reinigungsautomaten 1 sind im Bereich des Sockels 4 angeordnet. Der Sockel 4 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel so hoch ausgebildet, dass ein Beladen des Spülraums 2 mit den Spülgutträgern bequem in einer nicht gebückten Haltung erfolgen kann.
-
Der Reinigungsautomat 1 ist mit einer Vorrichtung zum Durchspülen von Hohlkörperinstrumenten ausgestatte. Zu diesem Zweck weisen die oder zumindest einige der Spülgutträger Aufnahmevorrichtungen auf, über die eingesetzte Hohlkörperinstrumente mit ihrem Innenvolumen an ein hydraulisch-pneumatisches Fluidsystem angeschlossen sind. Über dieses System kann zum einen Reinigungsflüssigkeit durch die Hohlkörperinstrumente gespült werden und zum anderen Druckluft, die einem Ausblasen und damit Trocknen des Inneren der Hohlkörperinstrumente dient.
-
Anmeldungsgemäß weist der Reinigungsautomat 1 dazu ein Druckluftaggregat 10 auf, das im Gehäuse des Reinigungsautomaten angeordnet ist. Im einem Ausführungsbeispiel ist es beispielsweise im unteren rechten Bereich des Sockels 4 in der 1 sichtbar in einem Kompartment 5 des Sockels 4 angeordnet. Zu diesem Zweck ist eine üblicherweise das Kompartment 5 verschließende Zugangsklappe abgenommen worden.
-
2 zeigt den funktionellen Aufbau und die Funktion des Druckluftaggregats 10 sowie dessen Einbindung an das genannte hydraulisch-pneumatische Fluidsystem in Form eines schematischen Blockschaltbilds.
-
Das Druckluftaggregat 10 weist einen Kompressor 11 auf, der angesaugte Luft im Betrieb komprimiert. Der Kompressor 11 kann ein Membran- oder auch ein Kolbenkompressor sein. Von dem Kompressor 11 komprimierte Luft ist durch ein Rückschlagventil 12 sowie einem Filter 13 geführt. Der Filter 13 dient dem Abtrennen von Feststoffteilchen und auch von Kondensat, die in der Druckluft enthalten sind bzw. auskondensieren. Der Filter 13 ist bevorzugt als sogenannter Sterilfilter ausgebildet, sodass die ihn verlassende Druckluft den medizinischen Anforderungen der weiteren Nutzung gerecht wird.
-
Nach dem Filter 13 wird die Druckluft durch ein Druckregelventil 14 geführt, das einen vorgegebenen Druck an seinem Ausgang einstellt. Nach Passieren eines Rückschlagventils 15 verlässt die Druckluft das Druckluftaggregat 10 und wird wie nachfolgend beschrieben ist in den Spülraum 2 des Reinigungsautomaten 1 geführt.
-
Im Druckluftaggregat 10 ist neben den bereits beschriebenen Komponenten noch ein Sicherheitsventil 16 angeordnet, das (pneumatisch gesehen) unmittelbar nach dem Kompressor 11 angeordnet ist und über das Druckluft abgelassen wird, die über einem normalen Betriebsdruck liegt. Weiter ist ein Kondensatablassventil 17 mit dem Filter 13 verbunden, um bei entsprechendem Kondensatstand im Filter 13 und/oder in regelmäßigen Abständen Kondensat, das sich im Filter 13 angesammelt hat, zu verwerfen. Schließlich ist nach dem Rückschlagventil 12 ein Drucksensor 18 und nach dem weiteren Rückschlagventil 15 ein weiterer Drucksensor 19 angeordnet, um die von dem Kompressor 11 erzeugte Drücke bzw. die von dem Druckluftaggregat 10 abgegebenen Drücke erfassen und ggf. zu Steuerzwecken für den Kompressor 11 einsetzen zu können.
-
Eine Besonderheit am Druckluftaggregat 10 ist, dass abgesehen von unvermeidbaren Innenvolumina (zum Beispiel des Filters 13) kein separates Druckspeichervolumen vorhanden ist. Der Kompressor 11 und auch der ihn steuernde Regelkreis ist dazu ausgelegt, Druckluft kontinuierlich im Betrieb in der für diesen Anwendungsfall benötigten Menge unter dem benötigten Druck bereitstellen zu können.
-
Im oberen Teil der 2 ist ein Spülgutträger 21 dargestellt, in dem ein Spülkreislauf 20 zum Durchspülen von hier nur schematisch dargestellten Hohlkörperinstrumenten 23 realisiert ist.
-
Die Hohlkörperinstrumente 23 sind über einen ebenfalls nur schematisch dargestellten Verteiler 22 in den Spülkreislauf 20 eingebunden. Der Spülkreislauf 20 ist ein Reinigungsflüssigkeitskreislauf, wobei die Reinigungsflüssigkeit aus einem Spülsumpf entnommen und über eine Umlaufpumpe 24 druckbeaufschlagt über die Verteiler 22 in die Hohlkörperinstrumente 23 geführt wird. Die Hohlkörperinstrumente 23 durchströmende Reinigungsflüssigkeit läuft oder tropft dann zurück in den Spülsumpf und wird wieder Teil des Spülkreislaufs 20. Im dargestellten Fall sind zwei separate Verteiler 22 angeordnet, der Spülkreislauf 20 verteilt sich entsprechend. Es versteht sich, dass ein Reinigungs- und Desinfektionsautomat 1 auch mit nur einem Verteiler 22 für Hohlkörperinstrumente oder auch mit mehr als den dargestellten zwei Verteilern 22 ausgestattet sein kann.
-
Jedem der Verteiler 22 ist ein Umlaufventil 25 zugeordnet, über das der Zulauf der Reinigungsflüssigkeit angesteuert von einer hier nicht sichtbaren Steuereinrichtung geöffnet oder geschlossen werden kann. Die Umlaufventile 25 können eingesetzt werden, um im Betrieb des Reinigungsautomaten 1 die Verteiler 22 parallel oder sequenziell mit der Reinigungsflüssigkeit zu beaufschlagen.
-
Die vom Druckluftaggregat 10 bereitgestellte Druckluft wird über entsprechende Leitungen diesen Umlaufventilen 25 zugeführt. Die Umlaufventile 25 können den Durchfluss der Reinigungsflüssigkeit zum Verteiler 22 und damit den Hohlkörperinstrumenten 23 unterbinden und stattdessen die Verteiler 22 mit der zugeführten Druckluft beaufschlagen, um noch in den Hohlkörperinstrumenten 23 verbliebene Reinigungsflüssigkeit auszublasen. Auch dieses kann für die verschiedenen Verteiler 22 gleichzeitig oder sequenziell erfolgen. Ob ein gleichzeitiges Ausblasen möglich ist, liegt dabei auch an der Anzahl und Art der angeschlossenen Hohlkörperinstrumente.
-
In den 3 und 4 ist ein möglicher Aufbau des Druckluftaggregats 10, wie es in 2 schematisch dargestellt ist, in zwei isometrischen Zeichnungen aus unterschiedlichen Blickrichtungen gezeigt. Die Figuren verdeutlichen, dass insbesondere aufgrund eines nicht benötigten Druckspeichervolumens ein kompakter Aufbau des Druckluftaggregats 10 erzielt werden kann, der eine Verwendung und einen Einbau innerhalb eines auch kompakten Reinigungsautomaten 1 ermöglicht.
-
5 zeigt in analoger Weise wie 2 ein schematisches hydraulisch-pneumatisches Schaltbild eines Teils eines Reinigungsautomaten 1 in einem zweiten Ausführungsbeispiel. Wiederum ist im unteren Teil der Figur ein Druckluftaggregat 10 dargestellt und im oberen Teil ein Ausschnitt eines Spülraums 2 des Reinigungsautomaten 1 mit einem Spülkreislauf 20. Grundsätzlich entspricht der Aufbau in diesem zweiten Ausführungsbeispiel dem des ersten Ausführungsbeispiels, auf das hiermit explizit verwiesen wird. Unterschiede zwischen den Ausführungsbeispielen werden nachfolgend erläutert.
-
Das Druckluftaggregat 10 gemäß 5 unterscheidet sich von dem des ersten Ausführungsbeispiels darin, dass mit dem weiteren Rückschlagventil 15' ein zusätzliches Rückschlagventil und auch ein zusätzlicher Druckluftausgang am Druckluftaggregat 10 vorhanden sind, wobei dieses weitere Rückschlagventil 15' in Strömungsrichtung der Druckluft gesehen vor dem Druckregelventil 14 angeordnet ist. Entsprechend wird am weiteren Rückschlagventil 15' Druckluft mit einem höheren Druck, allerdings ungeregelt, bereitgestellt als am weiteren Rückschlagventil 15. Ein weiterer Unterschied betrifft die Position des weiteren Drucksensors 19, der bei diesem Ausführungsbeispiel nicht innerhalb des Druckluftaggregats 10 angeordnet ist, sondern in Form eines weiteren Drucksensors 27 extern vom Druckluftaggregat 10.
-
Bei dem Beispiel der 5 ist der Spülkreislauf 20 in etwas anderer Form wiedergegeben als beim Beispiel der 2. Bei der Darstellung der 5 ist eine Umlaufpumpe (vergleiche Umlaufpumpe 24 in 2) nicht dargestellt. Stattdessen ist am Spülkreislauf 20 rechts in der 5 ein Zulauf gezeigt, über den Reinigungsflüssigkeit aus einem Spülsumpf und über eine Umlaufpumpe druckbeaufschlagt zugeführt wird.
-
Wie beim Ausführungsbeispiel der 2 wird die Reinigungsflüssigkeit über jeweils ein Umlaufventil 25 den Verteilern 22 zugeführt, die die Reinigungsflüssigkeit auf ggf. mehrere Hohlkörperinstrumente (in 5 nicht dargestellt) verteilen.
-
Anders beim Ausführungsbeispiel der 2 sind die Umlaufventile 25 im Ausführungsbeispiel der 5 nicht direkt elektrisch angesteuert, sondern sind als pneumatisch gesteuerte Ventile ausgebildet, denen ein jeweils ein Pilotventil 26 vorgeschaltet ist. Das Pilotventil 26 ist ein elektrisch angesteuertes Ventil, das gesteuert Druckluft auf die Umlaufventile 25 gibt, die auf diese Weise indirekt angesteuert werden. Die dafür verwendete Druckluft ist die am weiteren Rückschlagventil 15' vom Druckluftaggregat 10 bereitgestellte Druckluft mit höherem Druck.
-
Insbesondere wenn in mehreren Spülebenen viele Umlaufventile 25 verwendet werden, ist die Ansteuerung über Pilotventile 26, die durch den zusätzlichen Druckluftausgang am Druckluftaggregat 10 möglich wird, vorteilhaft, da auf diese Weise die Umlaufventile 25 rein pneumatisch arbeiten und einfacher und ohne eine Isolationsproblematik innerhalb des Spülraums 2 angeordnet werden können. Die Pilotventile 26 können dabei außerhalb des Spülraums 2 positioniert werden. Grundsätzlich wäre eine Anordnung auch von (direkt elektrisch betätigten) Umlaufventilen 25 außerhalb des Spülraums möglich, dieses würde jedoch die Länge der sauber zu haltenden Leitungen, die Reinigungsflüssigkeit tragen, erhöhen. Außerdem werden außerhalb des Spülraums 2 positionierte Umlaufventile 25 nicht über die erhöhte Temperatur im Spülraum 2 automatisch desinfiziert, sodass die in 5 gezeigte Anordnung auch aus hygienischen Gründen vorteilhaft ist.
-
Der anmeldungsgemäße Aufbau des Druckluftaggregats 10 ohne Druckluftspeichervolumen bietet nicht nur den Vorteil des kompakten Aufbaus. Beim Betrieb der zuvor gezeigten Ausführungen von Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1 kann eine Druckluftbeaufschlagung der Hohlkörperinstrumente so lange erfolgen, wie zum vollständigen Austreiben der Reinigungsflüssigkeit erforderlich ist. Wird ein Kompressor mit kleinerer Dauerleistung zusammen mit einem Druckluftspeicher verwendet, ist dagegen die nutzbare Druckluftmenge limitiert, bis der Speicher wieder aufgefüllt ist. Anmeldungsgemäß besteht diese Einschränkung nicht. Druckluft kann daher problemlos auch verwendet werden, um Hohlkörperinstrumente zwischen zwei Spülgängen auszublasen, wodurch ein Reinigungsflüssigkeitsverzug in den nächsten Spülgang verringert wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Reinigungs- und Desinfektionsautomat
- 2
- Spülraum
- 3
- Spülraumtür
- 4
- Sockel
- 5
- Kompartment
- 10
- Druckluftaggregat
- 11
- Kompressor
- 12
- Rückschlagventil
- 13
- Filter
- 14
- Druckregelventil
- 15, 15'
- weiteres Rückschlagventil
- 16
- Sicherheitsventil
- 17
- Kondensatablassventil
- 18
- Drucksensor
- 19
- weiterer Drucksensor
- 20
- Spülkreislauf
- 21
- Spülgutträger
- 22
- Verteiler
- 23
- Hohlkörperinstrumente
- 24
- Umlaufpumpe
- 25
- Umlaufventil
- 26
- Pilotventil
- 27
- weiterer Drucksensor