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Die Erfindung betrifft eine Radlaufverkleidung für ein Radhaus eines Fahrzeugrades eines, insbesondere elektrisch angetriebenen, Kraftwagens, welcher insbesondere als Nutzfahrzeug, LKW oder Bus ausgebildet ist, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Die Elektrifizierung von Bussen und Nutzfahrzeugen leistet einen wichtigen Beitrag auf dem Weg Emissionen des Verkehrs in Innenstädten zu verringern. Dabei entsteht jedoch nur ein Bruchteil, insbesondere weniger als 20 %, des Feinstaubs (PM10) durch die fossile Verbrennung der genannten Fahrzeuge. Der Großteil der Verkehrsimmission fällt auf Reifenabrieb, Straßenabrieb und Bremsabrieb.
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In einigen Städten, insbesondere in deren Innenstädten, werden bereits stationäre Feinstaubfilter eingesetzt, um lokal die Luft zu filtern und somit dort die Feinstaubbelastung zu verringern. Darüber hinaus existieren Filtersysteme als Aufbau auf Fahrzeugen, wobei hier Luft mit niedriger Feinstaubkonzentration gefiltert wird, da die Feinstaubkonzentration abhängig von der Höhe über dem Boden ist. Dies führt im genannten Beispiel zu einer schlechten Effizienz. Darüber hinaus sind Filtersysteme in PKW-Bremsanlagen bekannt, welche aufwendig und teuer sind und darüber hinaus nur Feinstaub der Bremsen, nicht jedoch von dem Reifen- und/oder Straßenabrieb, filtern können.
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Zur Reduzierung von Spritzwasser zeigt die
EP 0 396 933 A1 eine Radlaufschale zum Einbau im Kotflügel eines Kraftfahrzeugs, welche über einen erheblichen Teil des inneren Umfangs des Kotflügels mindestens annähernd parallel zu dem Kotflügel verläuft und mit diesem einen schlauchförmigen Kanal bildet. Dabei ist die Radlaufschlaufe an ihrer dem Rad zugewandten Seite und über ihre ganze, parallel zum Kotflügel verlaufende Fläche mit einer Filtermatte belegt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Radlaufverkleidung für ein Radhaus eines Fahrzeugrads eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, durch welche sich auf besonders vorteilhafte Weise Feinstaubimmissionen, welche insbesondere durch Reifen-, Straßen- und Bremsenabrieb verursacht sind, reduzieren lassen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen sowie in der Beschreibung und in der Zeichnung angegeben.
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Die erfindungsgemäße Radlaufverkleidung für ein Radhaus beziehungsweise einen Radkasten eines Fahrzeugrades eines Kraftwagens umfasst ein radial von dem Fahrzeugrad beabstandet angeordnetes Verkleidungselement. In dem Verkleidungselement ist eine Mehrzahl von Luftdurchtrittsöffnungen vorgesehen, über welche ein Luftstrom aus einem Bereich des Fahrzeugrades, insbesondere bei der bestimmungsgemäßen Verwendung der Radlaufverkleidung, durch das Verkleidungselement gelangt. Bei dem Kraftwagen handelt es sich insbesondere um ein elektrisch angetriebenes Nutzfahrzeug, Lastkraftwagen oder Bus. Das Verkleidungselement umfasst vorteilhafterweise eine Verkleidungsfläche, in welcher insbesondere die Luftdurchtrittsöffnungen vorgesehen sind. Dabei ist die Verkleidungsfläche zumindest teilweise vorteilhafterweise im Wesentlichen parallel zu der Mantelfläche des Rades orientiert. Die Luftströmung kann dabei beispielsweise vorteilhafterweise während einer Fahrt des Kraftwagens aufgrund der Drehbewegung des Fahrzeugrades erzeugt werden.
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Um nun mittels der erfindungsgemäßen Radlaufverkleidung besonders vorteilhaft Reifen-, Straßen- und/oder Bremsabrieb, welcher als Feinstaub insbesondere in der Luftströmung aber auch generell im Bereich des Fahrzeugrades enthalten ist, reduzieren zu können ist in radialer Richtung hinter dem Verkleidungselement ein Luftfilteraufnahmegehäuse mit wenigstens einem darin aufgenommenen Luftfilter vorgesehen, welcher von der durch die Luftdurchtrittsöffnungen gelangenden Luftströmung durchströmbar ist. Mit anderen Worten ist insbesondere hinter der Verkleidungsfläche des Verkleidungselements, welches insbesondere beispielsweise eine Gehäusewand des Luftfilteraufnahmegehäuses bilden kann, in dem Innenraum des Luftfilteraufnahmegehäuses ein Luftfilter vorgesehen, durch welchen Luft in Form der Luftströmung aus dem Bereich des Fahrzeugrades des Radhauses durch die Luftdurchtrittsöffnungen strömen und somit den Luftfilter passieren kann, sodass in diesem Feinstaubpartikel aufgenommen werden können. Dazu weist das Gehäuse vorteilhafterweise beispielsweise an einer den Luftdurchtrittsöffnungen gegenüberliegenden Wandung Luftauslassöffnungen auf, sodass die gereinigte Luftströmung das Luftfilteraufnahmegehäuse wieder verlassen kann. Dabei sind die Luftaustrittsöffnungen beispielsweise in radialer Richtung hinter den Luftdurchtrittsöffnungen angeordnet, sodass der Filter im Wesentlichen in radialer Richtung besonders vorteilhaft durchströmt werden kann.
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Das Luftfilteraufnahmegehäuse kann beispielsweise aus Kunststoff ausgebildet werden, dabei kann der Luftfilter beispielsweise mehrteilig ausgebildet sein, sodass eine Membran für größere Partikel vorgesehen ist, welche vor dem eigentlichen Luftfilter angebracht ist, welcher insbesondere für die Filterung von PM10-Partikeln ausgelegt werden kann. Ferner kann die Radlaufverkleidung passiv oder aktiv ausgebildet sein, wobei bei der aktiven Ausführungsform beispielsweise ein Ventilator, ähnlich eines Staubsaugers die Luftströmung durch das Luftfilteraufnahmegehäuse verstärken kann.
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Durch die erfindungsgemäße Radlaufverkleidung ist auf besonders vorteilhafte Weise eine Reduktion der PM10-Emission möglich, wobei insbesondere eine einfache Installation in vorhandenem Bauraum des Kraftwagens möglich ist. Ferner ist eine einfache Wartung beispielsweise durch den als Filterkartusche ausgebildeten Filter möglich. So können auf besonders vorteilhafte und kosteneffiziente Weise Schadstoffemissionen beziehungsweise Verkehrsemissionen vermieden werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigt:
- 1 eine schematische Schnittansicht durch eine Radlaufverkleidung, mit einem Verkleidungselement und einem Luftfilteraufnahmegehäuse mit einem darin aufgenommenen Luftfilter; und
- 2 eine schematische Perspektivansicht der Radlaufverkleidung gemäß 1 sowie ein Radhaus und ein Fahrzeugrad.
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Es zeigt 1 eine Radlaufverkleidung 10 für ein Radhaus 12 eines Fahrzeugrades 14 (vgl. 2) eines, insbesondere elektrisch angetriebenen und nicht gezeigten, Kraftwagens, welcher insbesondere als Nutzfahrzeug oder Bus ausgebildet ist. Die Radlaufverkleidung 10 umfasst ein radial von dem Fahrzeugrad 14 beabstandet angeordnetes Verkleidungselement 16, in welchem eine Mehrzahl von Luftdurchtrittsöffnungen 18 vorgesehen sind, über welche eine Luftströmung 20 aus einem Bereich 22 des Fahrzeugrades 14 durch das Verkleidungselement 16 gelangt.
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Damit durch die Radlaufverkleidung 10 Verkehrsimmissionen, welche beispielsweise durch Reifen-, Straßen- und/oder Bremsabrieb verursacht werden, besonders vorteilhaft aus dem Radhaus 12, welches insbesondere als Radkasten ausgebildet ist, beziehungsweise dem Bereich 22 des Fahrzeugrades 14 beseitig werden können, umfasst die Radlaufverkleidung 10 in radialer Richtung hinter dem Verkleidungselement 16 ein Luftfilteraufnahmegehäuse 24 mit wenigstens einem darin aufgenommenen Luftfilter 26. Dabei ist das Luftfilteraufnahmegehäuse 24 sowie der Luftfilter 26 von der durch die Luftdurchtrittsöffnungen 18 gelangenden Luftströmung 20 durchströmbar, wobei die Luftströmung 20 beispielsweise durch Luftaustrittsöffnungen 28 des Luftfilteraufnahmegehäuses 24 selbiges verlassen kann.
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Damit die Radlaufverkleidung 10 und somit der Luftfilter 26 besonders vorteilhaft betrieben werden kann, ist vorteilhafterweise in dem Ausführungsbeispiel zwischen dem Verkleidungselement 16 und dem Luftfilter 26 ein luftdurchlässiges Membranelement 30 angeordnet. Dabei ist das Membranelement 30 in der Lage beispielsweise größere Partikel als, insbesondere PM10-Partikel, zu filtern, sodass der Luftfilter 26 besonders vorteilhaft die Luftströmung 20 filtern kann.
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Vorteilhafterweise kann wenigstens ein Ventilatorelement 32 vorgesehen sein, welches die Luftströmung 20 über die Luftdurchtrittsöffnungen 18 durch den Luftfilter 26 saugt, beziehungsweise die Luftströmung 20 verstärkt. Dazu weist das Ventilatorelement 22 beispielsweise einen Ventilator auf und ist in seiner Funktionsweise mit einem Staubsauger vergleichbar.
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In 2 ist eine schematische Perspektivansicht der Radlaufverkleidung gemäß 1 gezeigt, bei welcher das Verkleidungselement 16 als Schmutzfang 34 des Radhauses 12 ausgebildet ist. Zusätzlich oder alternativ kann das Verkleidungselement 16 hinter dem Schmutzfang 34 angeordnet sein, welcher weitere Luftdurchtrittsöffnungen zum Durchtreten der Luftströmung 20 aufweist.
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Durch die gezeigte Radlaufverkleidung 10 kann auf besonders vorteilhafte Weise eine Reduktion von Feinstaubemissionen erfolgen, dabei kann die Radlaufverkleidung 10 beispielsweise besonders vorteilhaft in einem bereits vorhandenen Bauraum des Kraftwagens, insbesondere in dessen Radhaus 12, angeordnet werden. Dabei kann vorteilhafterweise der Luftfilter 26 beziehungsweise eine Kombination aus Luftfilteraufnahmegehäuse 24 und beispielsweise Membranelement 30 als Filterkartusche ausgebildet sein, welche einfach und kostengünstig getauscht werden kann, sodass die Reduktion von Feinstaub besonders effizient und/oder kostengünstig durchgeführt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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