DE102019003122A1

DE102019003122A1 - Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE102019003122A1
Application number: DE102019003122.9A
Authority: DE
Inventors: Christoph Gäng; Peter Hähnel
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2019-05-02
Filing date: 2019-05-02
Publication date: 2020-01-02

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines zu einem automatisierten, insbesondere hochautomatisierten oder autonomen Fahrbetrieb ausgebildeten Fahrzeugs (1), wobei ein Fahrmodus (F) zum Betreiben des Fahrzeugs (1) mittels einer Nutzereingabe eines Nutzers (N) auswählbar ist. Erfindungsgemäß wird das Fahrzeug (1) dann automatisch eine Fahrt ohne Fahrziel beginnen, wenn kein Navigationsziel vorgegeben ist und nach einer Aktivierung eines entsprechenden Fahrmodus (F) durch den Nutzer (N). Weiterhin wird eine während dieser Fahrt zu befahrende Fahrstrecke des Fahrzeugs (1) unter Berücksichtigung von geltenden Verkehrsregeln automatisch angepasst, wenn der Nutzer (N) dem Fahrzeug (1) mittels Spracheingabe (SE) und/oder einer Geste (G) einen Befehl zur Änderung der Fahrstrecke gibt. Des Weiteren wird der Fahrmodus (F) nach einer vorgegebenen Zeitdauer automatisch beendet oder vom Nutzer (N) manuell beendet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines zu einem automatisierten, insbesondere hochautomatisierten oder autonomen Fahrbetrieb ausgebildeten Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 10 2016 012 774 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb eines autonom betreibbaren Fahrzeugs bekannt, wobei einem Fahrzeugnutzer eine Anzahl von unterschiedlichen Fahrprofilen zur Auswahl gegeben wird. Weiterhin wird in Abhängigkeit eines vom Fahrzeugnutzer ausgewählten Fahrprofils ein entsprechendes Fahrmuster vom Fahrzeug ermittelt und das Fahrzeug wird in Abhängigkeit des ermittelten Fahrmusters betrieben. Des Weiteren wird das ermittelte Fahrmuster drahtlos an sich in einer Umgebung des Fahrzeugs befindende Verkehrsteilnehmer übermittelt und optisch an die Umgebung des Fahrzeugs ausgegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Verfahren zum Betrieb eines zu einem automatisierten, insbesondere hochautomatisierten oder autonomen Fahrbetrieb ausgebildeten Fahrzeugs anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei dem Verfahren zum Betrieb eines zu einem automatisierten, insbesondere hochautomatisierten oder autonomen Fahrbetrieb ausgebildeten Fahrzeugs ist ein Fahrmodus zum Betreiben des Fahrzeugs mittels einer Nutzereingabe eines Nutzers auswählbar. Erfindungsgemäß wird das Fahrzeug dann automatisch eine Fahrt ohne Fahrziel beginnen, wenn kein Navigationsziel vorgegeben wird und nach einer Aktivierung eines entsprechenden Fahrmodus durch den Nutzer. Weiterhin wird eine während dieser Fahrt zu befahrende Fahrstrecke des Fahrzeugs unter Berücksichtigung von geltenden Verkehrsregeln automatisch angepasst, wenn der Nutzer dem Fahrzeug mittels Spracheingabe und/oder einer Geste einen Befehl zur Änderung der Fahrstrecke gibt. Des Weiteren wird der Fahrmodus nach einer vorgegebenen Zeitdauer automatisch beendet oder vom Nutzer manuell beendet.
Das Verfahren führt zu dem Vorteil, dass ein zu einem automatisierten, insbesondere hochautomatisierten oder autonomen Fahrbetrieb ausgebildetes Fahrzeug betrieben werden kann, ohne dass ein festes Navigationsziel eingegeben werden muss. Aufgrund dessen kann eine Nutzerzufriedenheit steigen, da der Nutzer eine Fahrfreude ohne bestimmtes Fahrziel genießen kann.
Weiterhin führt das Verfahren zu dem Vorteil, dass der Nutzer eine zu befahrende Fahrstrecke des Fahrzeugs unter Berücksichtigung von geltenden Verkehrsregeln während der Fahrt komfortabel anpassen kann. Beispielsweise kann der Nutzer die Fahrstrecke mit einer komfortablen Eingabe von sogenannten Manöverwünschen mittels Sprach- und/oder Gesteneingabe anpassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:

1 schematisch ein Fahrzeug mit einem System zum Betrieb des Fahrzeugs.

Die einzige 1 zeigt ein zu einem automatisierten, insbesondere hochautomatisierten oder autonomen Fahrbetrieb ausgebildetes Fahrzeug 1 mit einem System zur Durchführung eines Verfahrens zum Betrieb des Fahrzeugs 1, wobei ein Nutzer N einen Fahrmodus F zum Betreiben des Fahrzeugs 1 auswählen kann.
Das Fahrzeug 1 weist eine erste Eingabeeinheit 1.1, eine zweite Eingabeeinheit 1.2, eine Steuereinheit 1.3 und ein Navigationsgerät 1.4 auf.
Die erste Eingabeeinheit 1.1 ist beispielsweise ein Mikrofon und die zweite Eingabeeinheit 1.2 ist beispielsweise eine Kamera.
Der Nutzer N kann mittels der ersten Eingabeeinheit 1.1 einen Befehl übermitteln und den Fahrmodus F dadurch auswählen.
Beispielsweise wird das Fahrzeug 1 während des Fahrmodus F mittels der Steuereinheit 1.3 gesteuert.
Der Fahrmodus F ist beispielsweise ein sogenannter Cruise-Modus. Hierbei wird das Fahrzeug 1 während seines automatisierten Fahrbetriebs ohne ein vorgegebenes Navigationsziel betrieben, sodass der Nutzer N beispielsweise eine Umgebung mit Hilfe des Fahrzeugs 1 erkunden kann. Hierbei wird das Fahrzeug 1 ohne Fahrziel nach seinem Start zunächst unter Berücksichtigung von geltenden Verkehrsregeln im Wesentlichen geradeaus, beispielsweise entlang einer Führung einer Hauptstraße, bewegt.
Gibt der Nutzer N den Befehl zum Aktivieren des Fahrmodus F, d. h. des Cruise-Modus, in die Eingabeeinheit 1.1 ein, wird das Fahrzeug 1 ohne ein vorher in das Navigationsgerät 1.4 eingegebenes Navigationsziel betrieben und beginnt die Fahrt. Beispielweise gibt der Nutzer N den Befehl zum Starten des Fahrmodus F mittels einer Spracheingabe SE in die Eingabeeinheit 1.1 ein. Beispielsweise kann der Befehl mittels sogenannter Schlüsselwort-Aktivierung eingegeben werden. Beispielsweise kann der Befehl lauten: „Hey Fahrzeug, starte Fahrmodus.“
Ist der Fahrmodus F aktiviert, fährt das Fahrzeug 1 unter Berücksichtigung von geltenden Verkehrsregeln wie oben beschrieben zumindest im Wesentlichen geradeaus, bis der Nutzer N einen weiteren Befehl zur Anpassung einer zu befahrenden Fahrstrecke des Fahrzeugs 1 in die erste Eingabeeinheit 1.1 oder in die zweite Eingabeeinheit 1.2 eingibt.
Gibt der Nutzer N einen solchen weiteren Befehl ein, wird die zu befahrende Fahrstrecke des Fahrzeugs 1 unter Berücksichtigung von geltenden Verkehrsregeln während der automatisierten Fahrt automatisch angepasst. Beispielsweise kann der Befehl mittels Spracheingabe SE oder einer Geste G des Nutzers N in die erste oder in die zweite Eingabeeinheit 1.1, 1,2 erfolgen. Die Fahrstrecke wird beispielsweise mittels eines automatisch ausgeführten Abbiegevorgangs durchgeführt.
Beispielweise wird der Befehl zum Anpassen der zu befahrenden Fahrstrecke mittels Spracheingabe SE vom Nutzer N in die Eingabeeinheit 1.1 eingegeben. Beispielsweise kann der der Befehl mittels sogenannter Schlüsselwort-Aktivierung eingegeben werden. Beispielsweise kann der Befehl lauten: „Hey Fahrzeug, starte Fahrmodus und führe Manöver durch.“
Alternativ wird der Befehl zum Anpassen der zu befahrenden Fahrstrecke beispielsweise mittels einer Geste G vom Nutzer N in die Eingabeeinheit 1.2 eingegeben. Die Geste G kann beispielsweise eine Handbewegung in Richtung einer vom Nutzer N gewünschten Fahrtrichtung sein. Beispielsweise muss eine Hand des Nutzers N zur Ausführung eines mittels der Geste G gewünschten Fahrmanövers für eine in der Eingabeeinheit 1.2 hinterlegte Mindesthaltdauer in die entsprechende Richtung gehalten werden.
Der Fahrmodus F wird entweder nach einer in der Steuereinheit 1.3 hinterlegten Zeitdauer automatisch beendet oder vom Nutzer N manuell beendet. Beispielsweise kann der Fahrmodus F manuell beendet werden, wenn der Nutzer N einen Befehl mittels Spracheingabe SE in die Eingabeeinheit 1.1 oder mittels Geste G in die Eingabeeinheit 1.2 eingibt.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
1.1: Eingabeeinheit
1.2: Eingabeeinheit
1.3: Steuereinheit
1.4: Navigationsgerät
F: Fahrmodus
G: Geste
N: Nutzer
SE: Spracheingabe

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102016012774 A1 [0002]

Claims

Verfahren zum Betrieb eines zu einem automatisierten, insbesondere hochautomatisierten oder autonomen Fahrbetrieb ausgebildeten Fahrzeugs (1), wobei ein Fahrmodus (F) zum Betreiben des Fahrzeugs (1) mittels einer Nutzereingabe eines Nutzers (N) auswählbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass - dann, wenn kein Navigationsziel vorgegeben ist und nach einer Aktivierung eines entsprechenden Fahrmodus (F) durch den Nutzer (N) das Fahrzeug (1) automatisch eine Fahrt ohne Fahrziel beginnt, - eine während dieser Fahrt zu befahrende Fahrstrecke des Fahrzeugs (1) unter Berücksichtigung von geltenden Verkehrsregeln automatisch angepasst wird, wenn der Nutzer (N) dem Fahrzeug (1) mittels Spracheingabe (SE) und/oder einer Geste (G) einen Befehl zur Änderung der Fahrstrecke gibt, und - der Fahrmodus (F) nach einer vorgegebenen Zeitdauer automatisch beendet wird oder vom Nutzer (N) manuell beendet wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrmodus (F) vom Nutzer (N) mittels einer Spracheingabe (SE) aktiviert wird.