-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dusche, die durch Personen in Sanitäreinrichtungen, wie zum Beispiel Badezimmern, zum Duschen bzw. zur Körperpflege verwendbar ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer entsprechenden Dusche.
-
Duschen weisen regelmäßig eine Kopfbrause auf, die beim Duschen einen Sprühstrahl von oben auf eine Person richten. Weiterhin sind Duschen mit Seitenbrausen bekannt, die beim Duschen einen Sprühstrahl aus seitlicher Richtung auf die Person richten. Nachteilig an diesen Duschen mit Seitenbrausen ist, dass die Sprühstrahlen der Seitenbrausen als unangenehm empfunden werden können, wenn diese auf empfindliche Körperpartien gerichtet sind.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Dusche mit einer Mehrzahl von Seitenbrausen anzugeben, die komfortabel verwendbar ist. Zudem soll auch ein Verfahren zum Betrieb einer Dusche mit einer Mehrzahl von Seitenbrausen angegeben werden, durch das die Dusche komfortabel verwendbar ist.
-
Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Dusche und einem Verfahren gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist auf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
-
Hierzu trägt eine Dusche bei, die zumindest die folgenden Komponenten aufweist:
- - eine Mehrzahl von Seitenbrausen zum Sprühen von Sprühstrahlen;
- - einen Sensor zu Erfassung zumindest einer Körpereigenschaft einer Person; und
- - eine Steuerung zum Steuern der Mehrzahl von Seitenbrausen, wobei mit der Steuerung unter Berücksichtigung der erfassten zumindest ein Körpereigenschaft ein Besprühen zumindest einer Körperpartie der Person mit Sprühstrahlen verhinderbar ist.
-
Die Dusche dient insbesondere dem Duschen einer Person zum Zwecke der Körperpflege oder zur therapeutischen Anwendung. Hierzu ist die Dusche regelmäßig in einer Sanitäreinrichtung, wie zum Beispiel einem Badezimmer angeordnet. Weiterhin kann die Dusche auch in Anlagen mit Badeeinrichtung, wie z. B. Saunen, Whirlpools, Schwimmbädern usw. verwendet werden. Die Dusche kann eine Kopfbrause aufweisen, mit der ein Sprühstrahl von oben auf die Person richtbar ist. Hierzu kann die Kopfbrause fest oder zumindest teilweise beweglich, insbesondere höhenverstellbar, an einer Wand der Dusche befestigt sein. Weiterhin weist die Dusche eine Mehrzahl von Seitenbrausen auf. Die Dusche kann auch eine Vielzahl von Seitenbrausen aufweisen, beispielsweise 2 bis 50 Seitenbrausen. Mittels der Seitenbrausen sind beim Duschen Sprühstrahlen aus seitlicher Richtung auf die Person richtbar. Hierzu können die Seitenbrausen beispielsweise an oder zumindest teilweise in der Wand der Dusche befestigt sein. Weiterhin können die einzelnen Seitenbrausen in unterschiedlichen Höhen angeordnet sein. Bei einem Sprühstrahl handelt es sich insbesondere um eine aus der Kopfbrause bzw. der Mehrzahl von Seitenbrausen in Form zumindest eines Strahls (unter Druck) hervorschießende Flüssigkeit, beispielsweise Wasser. Die Kopfbrause und/oder die Seitenbrausen können mit zumindest einer Flüssigkeitszuführleitung an zumindest eine Flüssigkeitsquelle, beispielsweise einem öffentlichen Wasserversorgungsnetz, angeschlossen sein.
-
Weiterhin weist die Dusche einen Sensor zur Erfassung zumindest einer Körpereigenschaft einer Person auf. Der Sensor kann in der Dusche angeordnet sein, sodass die zumindest eine Körpereigenschaft der Person beim Verwenden der Dusche und/oder beim Betreten der Dusche erfassbar ist. Die zumindest eine Körpereigenschaft kann insbesondere vor und/oder während eines Duschvorgangs einfach, mehrfach, vielfach oder kontinuierlich erfassbar sein. Bei dem Sensor kann es sich insbesondere um einen Lasersensor, Ultraschallsensor, Infrarotsensor oder Bildsensor handeln. Zudem kann der Sensor nach Art einer Kamera ausgebildet sein.
-
Mit dem Sensor ist eine Steuerung datenleitend verbunden, die zum Steuern der Mehrzahl von Seitenbrausen vorgesehen und eingerichtet ist. Die Verbindung zwischen dem Sensor und der Steuerung kann insbesondere über eine Kabelverbindung oder Funkverbindung erfolgen. Die Steuerung kann einen Mikroprozessor, Datenspeicher und/oder eine Energiequelle umfassen. Zum Steuern der Mehrzahl von Seitenbrausen kann die Steuerung beispielsweise mit Ventilen in der zumindest einen Zuführleitung der Seitenbrausen verbunden sein. Mittels der Steuerung kann insbesondere jede einzelne Seitenbrause einzeln steuerbar sein. Unter Steuern ist insbesondere ein Aktivieren bzw. Deaktivieren der (einzelnen) Seitenbrausen, d. h. insbesondere ein Aktivieren bzw. Deaktivieren der Abgabe eines Sprühstrahls durch die (einzelnen) Seitenbrausen, zu verstehen. Weiterhin kann insbesondere auch ein Sprühdruck, Sprührichtung und/oder Strahlart der durch die (einzelnen) Seitenbrausen abgegebenen Sprühstrahlen mit der Steuerung steuerbar sein. Mit der Erfassung der zumindest einen Körpereigenschaft ist insbesondere zumindest eine (empfindliche Körperpartie) der Person detektierbar. Unter dem Begriff Körperpartie ist insbesondere ein Abschnitt bzw. ein Teil einer Körperoberfläche eines Körpers der Person zu verstehen. Bei der zumindest einen Körperpartie kann es sich beispielsweise um einen Kopf der Person, ein Gesicht der Person und/oder eine Wunde der Person handeln. Die Steuerung ist vorgesehen und eingerichtet, unter Berücksichtigung der erfassten zumindest einen Körpereigenschaft, ein (direktes) Besprühen der zumindest einen Körperpartie der Person mit Sprühstrahlen (im Wesentlichen) zu verhindern. Dies bedeutet insbesondere, dass die Mehrzahl von Seitenbrausen durch die Steuerung derart steuerbar ist, dass die zumindest eine Körperpartie der Person während des Duschens durch die Mehrzahl von Seitenbrausen nicht (direkt) mit den Sprühstrahlen besprüht wird. Hierzu können einzelne Seitenbrausen während des Duschens beispielsweise zeitweise oder dauerhaft durch die Steuerung deaktivierbar und/oder eine Sprührichtung und/oder ein Sprühdruck der Seitenbrausen derart änderbar sein, dass die zumindest eine Körperpartie der Person nicht (direkt) mit Sprühstrahlen besprüht wird. Die Steuerung der Mehrzahl von Seitenbrausen kann dynamisch erfolgen, sodass die zumindest eine Körperpartie der Person auch bei einer Bewegung der Person beim Duschen (im Wesentlichen) nicht (direkt) mit Sprühstrahlen besprüht wird. Hierdurch ist verhinderbar, dass die Sprühstrahlen der Seitenbrausen von der Person als unangenehm empfunden werden.
-
Mit dem Sensor kann eine Körperlänge der Person erfassbar sein und mittels der Steuerung kann unter Berücksichtigung der erfassten Körperlänge zumindest eine Seitenbrause deaktivierbar sein. Hierzu kann der Sensor insbesondere als Distanzsensor ausgebildet und/oder beispielsweise in der Kopfbrause angeordnet sein. Durch den Sensor ist in diesem Fall eine Distanz zwischen dem Sensor und einer Oberseite des Kopfes der Person bestimmbar. Durch eine Subtraktion dieser Distanz von einer (bekannten oder bestimmbaren) Höhe des Sensors ist die Körperlänge der Person berechenbar. Bei der Körperlänge handelt es sich um eine Körpereigenschaft der Person.
-
Mittels der Steuerung ist zumindest eine Seitenbrause deaktivierbar, deren Sprühstrahl in Höhe eines Kopfes der Person abstrahlt. Hierzu berücksichtigt die Steuerung die erfasste Körperlänge und kann beispielsweise diejenigen Seitenbrausen deaktivieren, deren Sprühstrahl auf die oberen 20 % der Körperlänge der Person gerichtet sind, oder diejenigen Seitenbrausen deaktivieren, die höher als eine Brust der Person abstrahlen oder angeordnet sind.
-
Der Sensor kann an einer Kopfbrause der Dusche angeordnet sein. Insbesondere kann der Sensor an oder zumindest teilweise in einem Gehäuse der Kopfbrause angeordnet sein. Weiterhin ist der Sensor insbesondere an einer Unterseite der Kopfbrause angeordnet.
-
Das Besprühen der Körperpartie kann mittels einer Veränderung einer Sprührichtung zumindest einer Seitenbrause verhinderbar sein. Hierzu können durch die Steuerung beispielsweise einzelne Düsen der Seitenbrausen verschließbar und/oder eine Ausrichtung zumindest einer Düse zumindest einer Seitenbrause änderbar sein. Beispielsweise kann eine Sprührichtung derjenigen Seitenbrausen, die sich in einer Kopfhöhe der Person befinden, nach unten gerichtet werden.
-
Mittels des Sensors kann eine Orientierung der Person in der Dusche erfassbar sein. Bei der Orientierung der Person handelt es sich ebenfalls um eine Körpereigenschaft. Unter der Orientierung der Person ist insbesondere eine Blickrichtung der Person und/oder eine Orientierung der Person um ihre Längsachse zu verstehen. Durch das Erfassen der Orientierung der Person mittels des Sensors ist bestimmbar, wenn die Person in der Dusche mit ihrem Gesicht in Richtung einer Sprührichtung zumindest einer Seitenbrause orientiert ist. Die entsprechende zumindest eine Seitenbrause kann dann durch die Steuerung deaktiviert werden, um ein Sprühen der Sprühstrahlen in das Gesicht der Person zu verhindern.
-
Mittels des Sensors kann ein Gesicht der Person erfassbar sein. Bei dem Gesicht der Person handelt es sich um eine Körpereigenschaft, die durch den Sensor erfassbar ist. Hierzu kann die Steuerung und/oder der Sensor Gesichtserkennungsmittel umfassen. Bei den Gesichtserkennungsmitteln kann es sich beispielsweise um eine Software handeln, die beispielsweise in einem Datenspeicher der Steuerung oder des Sensors gespeichert sein kann.
-
Die Steuerung kann datenleitend mit einem Smartphone verbindbar sein und zumindest eine Körpereigenschaft der Person mittels des Smartphones an die Steuerung übertragbar sein. Die Verbindung zwischen der Steuerung und dem Smartphone kann beispielsweise über eine Funkverbindung, wie zum Beispiel eine Bluetooth-Verbindung oder WLAN-Verbindung, erfolgen.
-
Die Steuerung kann datenleitend mit einem Smartphone verbindbar sein und die zumindest eine Körperpartie mittels des Smartphones vorgebbar sein. In diesem Fall kann es sich bei dem Sensor beispielsweise um einen Bildsensor des Smartphones handeln. Mittels des Bildsensors des Smartphones kann beispielsweise ein Bild einer Körperpartie der Person mit einer Körpereigenschaft, wie zum Beispiel einer Wunde oder einen Wundverband, aufgenommen und durch das Smartphone an die Steuerung übertragbar sein. Die Steuerung kann die Körperpartie mit der aufgenommenen Körpereigenschaft erkennen und das (direkte) Besprühen der Körperpartie der Person mit Sprühstrahlen beim Duschen verhindern.
-
Einem weiteren Aspekt der Erfindung folgend wird auch ein Verfahren zum Betrieb einer Dusche mit einer Mehrzahl von Seitenbrausen zum Sprühen von Sprühstrahlen angegeben, das zumindest die folgenden Schritte aufweist:
- a) Erfassen zumindest einer Körpereigenschaft einer Person; und
- b) Verhindern eines Besprühens einer Körperpartie der Person mit Sprühstrahlen unter Berücksichtigung der erfassten zumindest einen Körpereigenschaft.
-
Das Verfahren dient insbesondere zum Betrieb der erfindungsgemäßen Dusche. Für weitere Einzelheiten des Verfahrens wird daher auf die Beschreibung der Dusche verwiesen.
-
Als ein weiterer Aspekt wird ein System zur Datenverarbeitung vorgeschlagen, welches zumindest einen Prozessor umfasst, der so konfiguriert ist, dass er das hier vorgeschlagene Verfahren ausführt. Zudem wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, zumindest die Schritte a) und b) des vorgeschlagenen Verfahrens auszuführen. Hinsichtlich des im Datenverarbeitungssystem und/oder dem Computerprogrammprodukt realisierten Verfahrens können auch die weiteren hier optional oder bevorzugt offenbarten Schritte umfasst sein, die im Zusammenhang mit Verfahren oder der Dusche angegeben sind. Das System zur Datenverarbeitung kann auch in die hier offenbarte Dusche integriert sein oder es kann eine hier offenbarte Dusche umfassen.
-
Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist auf hinzuweisen, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
- 1: eine Dusche mit einer Mehrzahl von Seitenbrausen; und
- 2: eine der Seitenbrausen der Dusche in einer Schnittdarstellung.
-
Die 1 zeigt eine Dusche 1 in einer Frontansicht. Die Dusche 1 umfasst eine Duschkabine 14, in der an einer Wand 15 eine erste Seitenbrause 2, zweite Seitenbrause 3, dritte Seitenbrause 4 und eine Kopfbrause 10 befestigt sind. Mittels der ersten Seitenbrause 2, zweiten Seitenbrause 3, dritten Seitenbrause 4 und der Kopfbrause sind hier (nicht gezeigte Sprühstrahlen) 13 in Richtung einer Person sprühbar, von der in der 1 nur ein Kopf 9 angedeutet ist. Die Person steht in der Dusche 1 auf einem Boden 16, der hier nach Art einer Duschtasse ausgebildet ist. An der Kopfbrause 10 ist ein Sensor 5 angeordnet, bei dem es sich um einen Distanzsensor handelt. Mit dem Sensor 5 ist eine Distanz 17 zwischen dem Sensor 5 und dem Kopf 9 der Person sowie eine Höhe 18 des Sensors 5 über dem Boden 16 messbar. Die Distanz 17 und die Höhe 18 sind an eine Steuerung 6 übertragbar, mittels der durch Subtraktion der Distanz 17 von der Höhe 18 eine Körperlänge 8 als Körpereigenschaft der Person bestimmbar ist. Hierzu ist der Sensor 5 mit einer hier nicht gezeigten Kabelverbindung datenleitend mit der Steuerung 6 verbunden. Weiterhin ist die Steuerung 6 mit hier nicht gezeigten Ventilen der Seitenbrausen 2, 3, 4 verbunden, sodass die Seitenbrausen 2, 3, 4 (einzelnen) steuerbar sind. Insbesondere sind einzelne Seitenbrausen 2, 3, 4 durch die Steuerung 6 während des Betriebs der Dusche 1 deaktivierbar, sodass diese keinen Sprühstrahl 13 abgeben. Die Steuerung 6 ist derart eingerichtet, dass sie diejenigen Seitenbrausen 2, 3, 4 deaktiviert, deren Sprühstrahlen 13 in Richtung einer Körperpartie 7 gerichtet sind, die von einem Besprühen mit Sprühstrahlen ausgenommen werden soll. Bei der Körperpartie 7 handelt es sich hier um den Kopf 9 der Person. Bei der in der 1 gezeigten Körperlänge 8 der Person deaktiviert die Steuerung 6 daher die dritte Seitenbrause 4. Weiterhin ist mit der Steuerung 6 ein Smartphone 12 datenleitend verbindbar, mit dem weitere Körperpartien 7 der Person, die von einem Besprühen mit den Sprühstrahlen 13 ausgenommen werden sollen, an die Steuerung 6 übertragbar sind.
-
Die 2 zeigt die an der Wand 15 befestigte dritte Seitenbrause 4 in einer Schnittdarstellung in Richtung des in der 1 gezeigten Pfeils 19. Mittels der dritten Seitenbrause 4 ist ein kegelförmiger Sprühstrahl 13 in eine Sprührichtung 11 sprühbar. Die Sprührichtung 11 kann mittels der in der 1 gezeigten Steuerung 6 derart steuerbar bzw. veränderbar sein, dass Körperpartien 7, die von einem Besprühen mit den Sprühstrahlen 13 ausgenommen werden sollen, nicht besprüht werden.
-
Durch die vorliegende Erfindung ist eine Dusche mit einer Mehrzahl von Seitenbrausen komfortabel verwendbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Dusche
- 2
- erste Seitenbrause
- 3
- zweite Seitenbrause
- 4
- dritte Seitenbrause
- 5
- Sensor
- 6
- Steuerung
- 7
- Körperpartie
- 8
- Körperlänge
- 9
- Kopf
- 10
- Kopfbrause
- 11
- Sprührichtung
- 12
- Smartphone
- 13
- Sprühstrahl
- 14
- Duschkabine
- 15
- Wand
- 16
- Boden
- 17
- Distanz
- 18
- Höhe
- 19
- Pfeil