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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Dusche sowie eine Brause für eine Dusche. Duschen sind durch Personen in Sanitäreinrichtungen, wie zum Beispiel Badezimmern, zum Duschen bzw. zur Körperpflege verwendbar.
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Duschen weisen regelmäßig eine Kopfbrause, die beim Duschen einen Sprühstrahl von oben auf einen Benutzer der Dusche richtet, und/oder eine Handbrause auf, die beim Duschen durch den Benutzer von Hand führbar ist. Bei den bekannten Duschen wird die durch die Brausen beim Duschen abgegebene Flüssigkeit oftmals nicht effizient genutzt, sodass ein hoher Flüssigkeitsverbrauch entsteht. Der hohe Flüssigkeitsverbrauch führt wiederum zu hohen Kosten.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere ein Verfahren zum Betrieb einer Dusche anzugeben, mit dem der Flüssigkeitsverbrauch einer Dusche reduzierbar ist. Zudem soll auch eine Brause für eine Dusche angegeben werden, mit der der Flüssigkeitsverbrauch einer Dusche reduzierbar ist.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Verfahren zum Betrieb einer Dusche und einer Brause für eine Dusche gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Hierzu trägt ein Verfahren zum Betrieb einer Dusche bei, das zumindest die folgenden Schritte aufweist:
- a) Erfassen einer Neigung einer Brause der Dusche; und
- b) Anpassen eines Volumenstroms einer durch die Brause abgegebenen Flüssigkeit in Abhängigkeit von der Neigung der Brause.
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Die Dusche ist durch einen Benutzer insbesondere zum Zwecke der Körperpflege oder zur therapeutischen Anwendung verwendbar. Hierzu ist die Dusche regelmäßig in einer Sanitäreinrichtung, wie zum Beispiel einem Badezimmer, angeordnet. Weiterhin kann die Dusche auch in Anlagen mit Badeeinrichtung, wie z. B. Saunen, Whirlpools, Schwimmbädern usw., verwendet werden. Die Dusche weist eine Brause auf, bei der es sich beispielsweise um eine Kopfbrause oder Handbrause handeln kann. Die Brause dient der Abgabe einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser. Die Flüssigkeit ist durch die Brause insbesondere in Form eines Sprühstrahls abgebbar. Hierzu kann die Brause einen Strahlbildner aufweisen, mittels dem die Flüssigkeit als Sprühstrahl in eine Sprührichtung abgebbar ist. Bei der Sprührichtung handelt es sich insbesondere um eine Richtung einer Zentrumsachse des Sprühstrahls. Die Brause kann durch den Benutzer bewegbar sein. Hierzu kann die Brause eine flexible Schlauchleitung aufweisen, mittels der die Brause an eine Flüssigkeitszuführleitung bzw. eine Flüssigkeitsquelle, beispielsweise einem öffentlichen Wasserversorgungsnetz, anschließbar ist. Weiterhin kann die Brause bewegbar und/oder durch den Benutzer beim Duschen lösbar an einer Wand der Dusche angebracht sein.
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In einem Schritt a) wird eine Neigung der Brause erfasst. Hierzu kann die Brause einen Neigungssensor aufweisen. Mit dem Neigungssensor ist insbesondere eine Lage der Brause in Bezug auf eine Bezugsrichtung, beispielsweise eine senkrechte bzw. lotrechte Richtung, erfassbar. Bei der Neigung der Brause kann es sich beispielsweise um einen Winkel zwischen der Bezugsrichtung und der Sprührichtung der Brause handeln. Ist die Neigung bzw. der Winkel zwischen der senkrechten Richtung und der Sprührichtung 0° oder 180°, befindet sich die Brause insbesondere in einer horizontalen Lage. Wird die Brause gedreht, beispielsweise um ihre Längsachse und/oder um eine orthogonal zu der Längsachse verlaufende Querachse, sodass die Neigung bzw. der Winkel zwischen der senkrechten Richtung und der Sprührichtung 90° beträgt, befindet sich die Brause insbesondere in einer vertikalen Lage. Die Neigung der Brause kann während der Benutzung der Brause bzw. Dusche insbesondere regelmäßig oder kontinuierlich erfasst werden.
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In einem Schritt b) wird ein Volumenstrom der durch die Brause abgegebenen Flüssigkeit in Abhängigkeit von der Neigung der Brause angepasst. Hierzu kann der Neigungssensor der Brause datenleitend, beispielsweise mittels einer Funkverbindung oder Kabelverbindung, mit einer Steuerung verbunden sein. Die Steuerung kann einen Mikroprozessor, Datenspeicher und/oder eine Energiequelle umfassen. Mittels der Steuerung kann zumindest ein Ventil der Brause steuerbar sein, um den durch die Brause abgegebenen Volumenstrom der Flüssigkeit anzupassen, d. h. insbesondere den Volumenstrom zu erhöhen oder zu reduzieren. Bei dem Volumenstrom handelt es sich insbesondere um eine durch die Brause bei der Benutzung der Dusche je Zeiteinheit abgegebene Menge der Flüssigkeit. Der Volumenstrom kann durch den Benutzer beim Duschen, beispielsweise über ein Bedienelement der Dusche und/oder eine Sanitärarmatur der Dusche, einstellbar sein. Unter Anpassen ist insbesondere ein (automatisches) Reduzieren oder Erhöhen des durch den Benutzer eingestellten Volumenstroms zu verstehen. Durch die Anpassung des Volumenstroms an die Neigung der Brause kann die Flüssigkeit effizienter genutzt werden, sodass der Flüssigkeitsverbrauch der Dusche reduzierbar ist.
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In Schritt b) kann der Volumenstrom je weiter erhöht werden, desto größer die Neigung der Brause ist.
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In Schritt b) kann bei einer Neigung der Brause von 90° der Volumenstrom maximiert werden. Der maximale Volumenstrom ist insbesondere derjenige Volumenstrom, der infolge eines Drucks in einer Flüssigkeitszuführleitung der Brause maximal einstellbar ist. Zum Maximieren des Volumenstroms kann beispielsweise das zumindest eine Ventil in der Flüssigkeitszuführleitung oder Brause, beispielsweise durch die Steuerung, maximal geöffnet werden.
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In Schritt a) kann zusätzlich eine Distanz zwischen einem Benutzer der Dusche und der Brause erfasst werden. Hierzu kann die Brause einen Distanzsensor aufweisen. Bei dem Distanzsensor kann es sich beispielsweise um einen Lasersensor, Ultraschallsensor oder Infrarotsensor handeln. Der Distanzsensor kann ebenfalls datenleitend, beispielsweise mittels einer Funkverbindung oder Kabelverbindung, mit der Steuerung verbunden sein.
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In Schritt b) kann der Volumenstrom je weiter reduziert werden, desto geringer die Distanz ist.
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In Schritt a) kann die Anwesenheit eines Benutzers der Dusche in einer Sprührichtung der Brause erfasst werden. Die Erfassung der Anwesenheit des Benutzers in der Sprührichtung der Brause kann insbesondere mittels des Distanzsensors erfolgen.
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In Schritt b) kann der Volumenstrom reduziert werden, wenn sich der Benutzer nicht in der Sprührichtung der Brause befindet. Sobald sich der Nutzer somit aus einem direkten Duschbereich entfernt, zum Beispiel um sich einzuseifen, wird die Brause in einen Pause-Modus versetzt. Hierdurch ist der Flüssigkeitsverbrauch der Dusche weiter reduzierbar.
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In Schritt b) kann der Volumenstrom reduziert werden, wenn sich der Benutzer in der Sprührichtung der Brause befindet und die Neigung der Brause weniger als 20° beträgt. In Schritt b) kann der Volumenstrom insbesondere dann reduziert werden, wenn sich der Benutzer in der Sprührichtung der Brause befindet und die Neigung der Brause bevorzugt weniger als 10° beträgt, besonders bevorzugt weniger als 5° beträgt oder ganz besonders bevorzugt (im Wesentlichen) 0° (d. h. insbesondere wenn sich die Brause in einer horizontalen Lage befindet) beträgt. In dieser Betriebssituation befindet sich die Brause oberhalb des Benutzers, wodurch der Benutzer auch bei niedrigerem Volumenstrom ausreichend mit der Flüssigkeit besprühbar ist.
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Einem weiteren Aspekt der Erfindung folgend wird auch eine Brause für eine Dusche vorgeschlagen, die einen Neigungssensor zur Erfassung einer Neigung der Brause aufweist.
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Der Neigungssensor ist insbesondere an oder zumindest teilweise in einem Gehäuse der Brause angeordnet und/oder mit einer Steuerung der Dusche datenleitend verbindbar. Weiterhin dient die Brause insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Brause kann einen Distanzsensor zu Erfassung einer Distanz zwischen einem Benutzer der Dusche und der Brause aufweisen. Der Distanzsensor kann ebenfalls an oder zumindest teilweise in dem Gehäuse der Brause angeordnet und/oder mit der Steuerung der Dusche datenleitend verbindbar sein. Für weitere Einzelheiten der Brause wird auf die Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwiesen.
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Als ein weiterer Aspekt wird ein System zur Datenverarbeitung vorgeschlagen, welches zumindest einen Prozessor umfasst, der so konfiguriert ist, dass er das hier vorgeschlagene Verfahren ausführt. Zudem wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, zumindest die Schritte a) und b) des vorgeschlagenen Verfahrens auszuführen. Hinsichtlich des im Datenverarbeitungssystem und/oder dem Computerprogrammprodukt realisierten Verfahrens können auch die weiteren hier optional oder bevorzugt offenbarten Schritte umfasst sein, die im Zusammenhang mit Verfahren oder der Dusche angegeben sind. Das System zur Datenverarbeitung kann auch in die hier offenbarte Dusche/Brause integriert sein oder es kann eine hier offenbarte Dusche/Brause umfassen.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist auf hinzuweisen, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
- 1: eine Dusche mit einer Brause;
- 2: die Brause in einer horizontalen Lage; und
- 3: die Brause in einer vertikalen Lage.
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Die 1 zeigt eine Dusche 1 in einer Frontansicht. Die Dusche 1 umfasst eine Duschkabine 10, in der an einer Wand 11 eine Kopfbrause 12 und eine Brause 3 angeordnet sind, wobei die Brause 3 hier nach Art einer Handbrause ausgebildet ist. Die Brause 3 ist durch einen hier nicht gezeigten Benutzer 5 von der Wand 11 lösbar und bewegbar. Hierzu ist die Brause 3 mit einer flexiblen Schlauchleitung 14 verbunden. Weiterhin ist an der Wand 11 ein Bedienelement 13 angeordnet, mit dem ein (Soll-)Volumenstrom einer durch die Brause 3 abgegebenen Flüssigkeit einstellbar ist.
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Die 2 zeigt die Brause 3 in einer Seitenansicht. Die Brause 3 umfasst ein Gehäuse 15, in dem ein Neigungssensor 7 und ein Distanzsensor 8 angeordnet sind. Weiterhin umfasst die Brause 3 einen Strahlbildner 16, mittels dem eine Flüssigkeit als Sprühstrahl mit einem gewünschten Strahlbild in einer Sprührichtung 6 abgebbar ist. Durch den Neigungssensor 7 ist eine Neigung 2 der Brause 3 erfassbar. Die Brause 3 befindet sich in der 2 in einer horizontalen Lage, in der die Sprührichtung 6 senkrecht ist und die Neigung 2 null Grad beträgt. Die Neigung 2 ist daher in der 2 nicht dargestellt. Mittels dem Distanzsensor 8 ist eine Distanz 4 zwischen einem hier schematisch als Kreis dargestellten Benutzer 5 und der Brause 3 erfassbar. Weiterhin ist mit dem Distanzsensor 8 die Anwesenheit des Benutzers 5 in der Sprührichtung 6 der Brause 3 erfassbar. Der Neigungssensor 7 und der Distanzsensor 8 sind datenleitend mit einer Steuerung 17 verbunden, mittels der der Volumenstrom der durch die Brause 3 abgegebenen Flüssigkeit steuerbar ist. Wird durch den Neigungssensor 7 die hier gezeigte horizontale Lage der Brause 3 und durch den Distanzsensor 8 die Anwesenheit des Benutzers 5 in der Sprührichtung 6 der Brause 3 erkannt, befindet sich die Brause 3 oberhalb des Benutzers 5. Daher reduziert die Steuerung 17 den von der Brause 3 abgegeben Volumenstrom der Flüssigkeit, weil der Benutzer 5 auch bei niedrigerem Volumenstrom ausreichend durch die Flüssigkeit abgedeckt wird. Je geringer die Distanz 4 zwischen dem Benutzer 5 und der Brause 3 ist, desto stärker reduziert die Steuerung 17 den Volumenstrom. Erkennt der Distanzsensor 8, dass sich der Benutzer 5 nicht in der Sprührichtung 6 befindet, beispielsweise um sich einzuseifen, oder die Distanz 4 so groß ist, dass der Benutzer 5 durch den Sprühstrahl nicht erreichbar ist, reduziert die Steuerung 17 den Volumenstrom auf null, sodass sich die Brause 3 in einem Pause-Modus befindet.
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Die 3 zeigt die Brause 3 in einer vertikalen Lage. In der vertikalen Lage beträgt die Neigung 2 90°. Die Neigung 2 bemisst sich zwischen einer senkrechten Richtung 9 und der Sprührichtung 6. Die Sprührichtung 6 ist in der vertikalen Lage der Brause daher horizontal. Erfasst der Neigungssensor 7 eine Neigung 2 von (im Wesentlichen) 90° und der Distanzsensor 8 den Benutzer 5 in der Sprührichtung 6, maximiert die Steuerung 17 den durch die Brause 3 abgegebenen Volumenstrom der Flüssigkeit, um eine maximale Reinigungswirkung zu erzielen. Erfasst der Distanzsensor 8 keinen Benutzer 5 in der Sprührichtung 6 oder eine zu große Distanz 4 zwischen der Brause 3 und dem Benutzer 5, um den Benutzer 3 mit dem Sprühstrahl zu erreichen, reduziert die Steuerung 17 den Volumenstrom auf null, sodass sich die Brause 3 in dem Pause-Modus befindet.
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Durch die vorliegende Erfindung ist eine Dusche mit einem geringen Flüssigkeitsverbrauch betreibbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dusche
- 2
- Neigung
- 3
- Brause
- 4
- Distanz
- 5
- Benutzer
- 6
- Sprührichtung
- 7
- Neigungssensor
- 8
- Distanzsensor
- 9
- senkrechte Richtung
- 10
- Duschkabine
- 11
- Wand
- 12
- Kopfbrause
- 13
- Bedienelement
- 14
- Schlauchleitung
- 15
- Gehäuse
- 16
- Strahlbildner
- 17
- Steuerung