DE102019001955A1 - Verfahren zum Betrieb eines autonom fahrenden Fahrzeuges - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines autonom fahrenden Fahrzeuges (1), wobei einem Fahrzeugnutzer (2) eine Anzahl von Fahrprofilen zur Auswahl angeboten wird und das Fahrzeug (1) anschließend mit einem von dem Fahrzeugnutzer (2) ausgewählten Fahrprofil betrieben wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass dem Fahrzeugnutzer (2) ein Komfortprofil, ein Sportprofil und ein Individualprofil als Fahrprofile zur Auswahl angeboten werden, wobei
- bei aktiviertem Komfortprofil bei einer Routenplanung kurvige Fahrstrecken gemieden werden und eine Längsregelung des Fahrzeuges (1) derart durchgeführt wird, dass eine erste Maximalgeschwindigkeit nicht überschritten und ein erster Mindestabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug nicht unterschritten wird, wobei
- bei aktiviertem Sportprofil bei der Routenplanung eine schnellste Fahrtstrecke gewählt wird und die Längsregelung derart durchgeführt wird, dass eine die erste Maximalgeschwindigkeit überschreitende zweite Maximalgeschwindigkeit nicht überschritten und ein als der erste Mindestabstand geringerer zweiter Mindestabstand nicht unterschritten wird und
- bei aktiviertem Individualprofil Parameter der Fahrstrecke durch den Fahrzeugnutzer (2) vorgegeben werden, wobei als Parameter eine zwischen der ersten Maximalgeschwindigkeit und zweiten Maximalgeschwindigkeit liegende dritte Maximalgeschwindigkeit sowie ein zwischen dem ersten Mindestabstand und dem zweiten Mindestabstand liegender dritter Mindestabstand vorgegeben werden, wobei die vorgegebenen Parameter und/oder die vorgegebenen Werte während des Fahrbetriebes des Fahrzeuges (1) im Individualprofil durch eine Eingabe des Fahrzeugnutzers (2) schrittweise verschiebbar sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines autonom fahrenden Fahrzeuges, wobei einem Fahrzeugnutzer eine Anzahl von Fahrprofilen zur Auswahl angeboten wird und das Fahrzeug anschließend mit einem von dem Fahrzeugnutzer ausgewählten Fahrprofil betrieben wird.
  • Aus der DE 10 2016 012 774 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb eines autonom betreibbaren Fahrzeuges bekannt. Dabei wird einem Fahrzeugnutzer eine Anzahl von unterschiedlichen Fahrprofilen zur Auswahl ausgegeben, wobei in Abhängigkeit zumindest eines vom Fahrzeugnutzer ausgewählten Fahrprofils ein entsprechendes Fahrmuster vom Fahrzeug ermittelt wird und das Fahrzeug in Abhängigkeit des ermittelten Fahrmusters betrieben wird. Zudem sieht das Verfahren vor, dass das ermittelte Fahrmuster drahtlos an sich in einer Umgebung des Fahrzeuges befindende Verkehrsteilnehmer übermittelt wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb eines autonom fahrenden Fahrzeuges anzugeben.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Ein Verfahren zum Betrieb eines autonom fahrenden Fahrzeuges sieht vor, dass einem Fahrzeugnutzer eine Anzahl von Fahrprofilen zur Auswahl angeboten wird und das Fahrzeug anschließend mit einem von dem Fahrzeugnutzer ausgewählten Fahrprofil betrieben wird. Erfindungsgemäß werden dem Fahrzeugnutzer ein Komfortprofil, ein Sportprofil und ein Individualprofil als Fahrprofile zur Auswahl angeboten, wobei bei aktiviertem Komfortprofil bei einer Routenplanung kurvige Fahrstrecken gemieden werden und eine Längsregelung des Fahrzeuges derart durchgeführt wird, dass eine erste Maximalgeschwindigkeit nicht überschritten und ein erster Mindestabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug nicht unterschritten wird. Bei aktiviertem Sportprofil wird bei der Routenplanung eine schnellste Fahrtstrecke gewählt und die Längsregelung wird derart durchgeführt, dass eine die erste Maximalgeschwindigkeit überschreitende zweite Maximalgeschwindigkeit nicht überschritten und ein zweiter Mindestabstand nicht unterschritten wird. Hat der Fahrzeugnutzer das Individualprofil gewählt, werden Parameter der Fahrstrecke durch den Fahrzeugnutzer vorgegeben, wobei als Parameter eine zwischen der ersten Maximalgeschwindigkeit und zweiten Maximalgeschwindigkeit liegende dritte Maximalgeschwindigkeit sowie ein zwischen dem ersten Mindestabstand und dem zweiten Mindestabstand liegender dritter Mindestabstand werden vorgegeben, wobei die vorgegebenen Parameter und/oder die vorgegebenen Werte während des Fahrbetriebes des Fahrzeuges im Individualprofil durch eine Eingabe des Fahrzeugnutzers schrittweise verschiebbar sind.
  • Durch Anwendung des Verfahrens kann ein Verkehrsfluss durch autonom fahrende Fahrzeuge im Vergleich zu autonom fahrenden Fahrzeugen ohne Anwendung des Verfahrens verbessert, d. h. optimiert, werden.
  • Beispielsweise in Abhängigkeit von vorgebbaren Parametern, wie z. B. der Mindestabstand zum Vordermann und/oder in Abhängigkeit der Relativgeschwindigkeit in Bezug auf weitere Fahrzeuge auf benachbarten Fahrspuren, überholt das Fahrzeug je nach eingestelltem Fahrprofil zeitlich früher oder später und/oder auch mehr oder weniger aggressiv.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
  • Dabei zeigt die:
    • 1 schematisch einen Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines Fahrzeuges mit einem Fahrzeugnutzer auf einem Fahrzeugsitz.
  • Die einzige Figur zeigt einen Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht eines Fahrzeuges 1 mit einem Fahrzeugnutzer 2 auf einem Fahrzeugsitz 3, insbesondere einem Fahrersitz.
  • Das Fahrzeug 1 verfügt über ein Assistenzsystem zum autonomen Fahrbetrieb, wobei der Fahrzeugnutzer 2 bei aktiviertem autonomen Fahrbetrieb seine Fahraufgabe vollumfänglich an das Fahrzeug 1 abgibt.
  • Im Mischverkehr, d. h. in einer Verkehrssituation mit autonom fahrenden Fahrzeugen 1 und nicht-autonom fahrenden Fahrzeugen, wobei ein Anteil autonom fahrender Fahrzeuge 1 bis zu 30 % beträgt, behindern sich die autonom fahrenden Fahrzeuge 1 untereinander sowie die nicht-autonom fahrenden Fahrzeuge, da heutige autonom fahrende Fahrzeuge 1 derart programmiert sind, dass diese erst dann ein Fahrmanöver durchführen, wenn kein anderes Fahrzeug behindert wird. Dies kann dazu führen, dass die autonom fahrenden Fahrzeuge 1 den Verkehr in einer solchen Verkehrssituation zunächst negativ beeinflussen.
  • Um einen Verkehrsfluss im autonomen Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 zu optimieren, wird dem Fahrzeugnutzer 2, insbesondere zu einem Fahrtantritt, beispielsweise auch während eines Fahrbetriebes, eine Anzahl möglicher einstellbarer Fahrprofile angeboten. Von diesen angebotenen Fahrprofilen wählt der Fahrzeugnutzer 2 eines aus, mit welchem das Fahrzeug 1 anschließend autonom betrieben wird.
  • Als einstellbare Fahrprofile werden dem Fahrzeugnutzer 2 ein Komfortprofil, ein Sportprofil und ein Individualprofil angeboten.
  • Ist das Komfortprofil aktiviert, werden bei einer Routenplanung des Fahrzeuges 1 kurvige Fahrstrecken weitestgehend vermieden und eine Längsregelung des Fahrzeuges 1 wird derart durchgeführt, dass eine vorgegebene erste Maximalgeschwindigkeit während des autonomen Fahrbetriebes im Komfortprofil nicht überschritten wird. Zudem ist ein erster Mindestabstand vorgegeben, den das Fahrzeug 1 zu einem vorausfahrenden Fahrzeug einhält. Beispielsweise beträgt die erste Maximalgeschwindigkeit 140 km/h, wobei der erste Mindestabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug z. B. 3 s beträgt. Insbesondere ist das Komfortprofil dazu vorgesehen, dass der Fahrzeugnutzer 2 während des Fahrbetriebes, z. B. an seinem Laptop, arbeiten kann.
  • Ist das Sportprofil, welches auch als Progressivprofil bezeichnet werden kann, von dem Fahrzeugnutzer 2 eingestellt und aktiviert, so wird bei der Routenplanung die schnellste Fahrstrecke ausgewählt und die Längsregelung wird derart durchgeführt, dass eine vorgegebene zweite Maximalgeschwindigkeit nicht überschritten und ein zweiter Mindestabstand des Fahrzeuges 1 zu einem vorausfahrenden Fahrzeug nicht unterschritten wird. Die zweite Maximalgeschwindigkeit beträgt z. B. 200 km/h und der zweite Mindestabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug beträgt 1 s.
  • Dabei ist die zweite Maximalgeschwindigkeit höher als die im Komfortprofil vorgegebene erste Maximalgeschwindigkeit und der zweite Mindestabstand ist kleiner als der erste Mindestabstand.
  • Das Individualprofil zum autonomen Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 ist vom Fahrzeugnutzer 2 konfigurierbar, wobei dieser frei wählen kann, ob kurvige Fahrstrecken gemieden werden sollen oder die schnellste Fahrstrecke gefahren werden soll.
  • Zunächst sind Parameter und Werte des Individualprofils voreingestellt, wobei diese Voreinstellung auf einer automatisch durchgeführten Berechnung des arithmetischen Mittels von Geschwindigkeits- und Abstandsregelwerten des Komfortprofils und des Sportprofils beruht.
  • Der Fahrzeugnutzer 2 kann zur Konfiguration des Individualprofils einen Geschwindigkeitswert als eine dritte Maximalgeschwindigkeit vorgeben, die zwischen der ersten Maximalgeschwindigkeit und der zweiten Maximalgeschwindigkeit liegt, wobei ein dritter Mindestabstand von dem Fahrzeugnutzer 2 vorgegeben werden kann, der zwischen dem ersten Mindestabstand und dem zweiten Mindestabstand liegt.
  • Wählt der Fahrzeugnutzer 2 das Individualprofil, so hat der Fahrzeugnutzer 2 die Möglichkeit, während des Fahrbetriebes vorgegebene Parameter in Bezug auf die Fahrstrecke und/oder die vorgegebenen Werte in Bezug auf Maximalgeschwindigkeit und Mindestabstand schrittweise durch eine entsprechende Eingabe zu verschieben. Insbesondere erfolgt die Eingabe als Spracheingabe, wobei die Verschiebung der Werte wahlweise und schrittweise in Richtung der ersten Maximalgeschwindigkeit und des ersten Mindestabstandes zur Erhöhung des Komforts oder in Richtung der zweiten Maximalgeschwindigkeit und des zweiten Mindestabstandes, so dass das Fahrzeug 1 sportlicher fährt, erfolgt.
  • Befinden sich mehr Insassen als nur der Fahrzeugnutzer 2 in dem Fahrzeug 1, so richtet sich das Fahrzeug 1 bei der Spracheingabe zur Konfiguration des Individualprofils nach dem Fahrzeugnutzer 2, insbesondere nach dem Insassen, der das Fahrzeug 1 geordert und/oder bezahlt hat.
  • Ein oben beschriebenes Verfahren sieht zudem vor, dass der Tag in drei Zeitzonen, nämlich morgens, mittags und abends eingeteilt ist.
  • Fährt das Fahrzeug 1 im Individualprofil beispielsweise zu progressiv, also zu sportlich, so kann der Fahrzeugnutzer 2 durch eine Spracheingabe eine Fahrweise des Fahrzeuges 1 in Richtung Komfort verschieben. Alternativ oder zusätzlich kann der Fahrzeugnutzer 2 einen Regler zur Konfiguration betätigen, wie in der 1 beispielhaft gezeigt ist.
  • Der Fahrzeugnutzer 2 hat zudem die Möglichkeit, wie oben beschrieben, dass das mit dem Individualprofil fahrende Fahrzeug 1 sportlicher fährt, wobei der Fahrzeugnutzer 2 hierzu eine entsprechende Konfiguration, beispielsweise mittels Spracheingabe, vornimmt.
  • Die von dem Fahrzeugnutzer 2 gewünschte und auch vorgenommene Konfiguration wird in Abhängigkeit von den oben genannten Zeitzonen und dem Wochentag im Fahrzeug 1 gespeichert. Das Fahrzeug 1 lernt also über die Zeit, wie es sich bei diesem Fahrzeugnutzer 2 in Abhängigkeit von der Zeitzone und dem Wochentag verhalten soll. Eine derartige Konfiguration ist an ein weiteres Fahrzeug, sofern das beschriebene Verfahren in diesem Anwendung findet, übertragbar.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Fahrzeug
    2
    Fahrzeugnutzer
    3
    Fahrzeugsitz
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102016012774 A1 [0002]

Claims (3)

  1. Verfahren zum Betrieb eines autonom fahrenden Fahrzeuges (1), wobei einem Fahrzeugnutzer (2) eine Anzahl von Fahrprofilen zur Auswahl angeboten wird und das Fahrzeug (1) anschließend mit einem von dem Fahrzeugnutzer (2) ausgewählten Fahrprofil betrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fahrzeugnutzer (2) ein Komfortprofil, ein Sportprofil und ein Individualprofil als Fahrprofile zur Auswahl angeboten werden, wobei - bei aktiviertem Komfortprofil bei einer Routenplanung kurvige Fahrstrecken gemieden werden und eine Längsregelung des Fahrzeuges (1) derart durchgeführt wird, dass eine erste Maximalgeschwindigkeit nicht überschritten und ein erster Mindestabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug nicht unterschritten wird, wobei - bei aktiviertem Sportprofil bei der Routenplanung eine schnellste Fahrtstrecke gewählt wird und die Längsregelung derart durchgeführt wird, dass eine die erste Maximalgeschwindigkeit überschreitende zweite Maximalgeschwindigkeit nicht überschritten und ein als der erste Mindestabstand geringerer zweiter Mindestabstand nicht unterschritten wird und - bei aktiviertem Individualprofil Parameter der Fahrstrecke durch den Fahrzeugnutzer (2) vorgegeben werden, wobei als Parameter eine zwischen der ersten Maximalgeschwindigkeit und zweiten Maximalgeschwindigkeit liegende dritte Maximalgeschwindigkeit sowie ein zwischen dem ersten Mindestabstand und dem zweiten Mindestabstand liegender dritter Mindestabstand vorgegeben werden, wobei die vorgegebenen Parameter und/oder die vorgegebenen Werte während des Fahrbetriebes des Fahrzeuges (1) im Individualprofil durch eine Eingabe des Fahrzeugnutzers (2) schrittweise verschiebbar sind.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabe als Spracheingabe erfolgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebung in Abhängigkeit der Eingabe des Fahrzeugnutzers (2) in Richtung der ersten Maximalgeschwindigkeit und des ersten Mindestabstandes oder in Richtung der zweiten Maximalgeschwindigkeit und des zweiten Mindestabstandes erfolgt.
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