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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Parkassistenzsystems eines Fahrzeuges, wobei die Durchführung eines Parkvorganges des Fahrzeuges ferngesteuert mittels eines mobilen Endgerätes eines Fahrzeugnutzers erfolgt und die Anwesenheit des Fahrzeugnutzers während des Parkvorganges fahrzeugseitig überwacht wird.
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Im Allgemeinen sind Verfahren zum Betrieb von Parkassistenzsystemen für Fahrzeuge bekannt, wobei die Steuerung mittels eines mobilen Endgerätes erfolgt und die Anwesenheit eines Fahrzeugnutzers erforderlich ist und überwacht wird.
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Darüber hinaus beschreibt die
DE 10 2012 016 867 A1 ein Parkassistenzsystem zum automatischen Parken eines Fahrzeuges an einer festgelegten Parkposition. Das Parkassistenzsystem umfasst wenigstens einen im oder am Fahrzeug angeordneten Umfeldsensor zum Erfassen der Umgebung des Fahrzeuges und einen im Fahrzeug angeordneten Controller zur autonomen Steuerung des Fahrzeuges durch Längsführung und/oder Querführung. Dabei ist an der festgelegten Parkposition eine über eine drahtlose Kommunikationsverbindung mit dem im Fahrzeug angeordneten Controller verbindbare stationäre Verifikations- und Überwachungseinrichtung angeordnet, die zum Überwachen des automatischen Parkens ausgebildet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Parkassistenzsystems eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zum Betrieb eines Parkassistenzsystems zur Durchführung eines teilautomatisierten Parkvorganges eines Fahrzeuges sieht erfindungsgemäß vor, dass das Fahrzeug für den mittels eines mobilen Endgerätes des Fahrzeugnutzers fernsteuerbaren Parkvorgang mit einem Heimnetzwerk eines Fahrzeugnutzers verbunden wird und die Anwesenheit des Fahrzeugnutzers anhand erfasster Signale zumindest eines in das Heimnetzwerk integrierten und im Bereich einer Parkfläche angeordneten Sensors überwacht wird, wobei die Signale des zumindest einen Sensors periodisch abgefragt werden und der fernsteuerbare Parkvorgang nach einer vorgegebenen Zeitdauer einer ermittelten Abwesenheit des Fahrzeugnutzers abgebrochen wird.
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Durch Anwendung des Verfahrens wird der Parkvorgang des Fahrzeuges, insbesondere ein Einparkvorgang oder ein Ausparkvorgang, auf einen bzw. von einem Parkplatz beispielsweise in einer heimischen Garage, in Bezug auf die Anwesenheit des Fahrzeugnutzers sowohl fahrzeugseitig als auch extern mittels des zumindest einen Sensors erfasst.
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Mittels des Verfahrens ist es also möglich, die Anwesenheit des Fahrzeugnutzers zur Durchführung des Parkvorganges mittels eines Heimautomatisierungssystems und einem mit diesem über das Heimnetzwerk verbundenen Alarmsystem zu überwachen.
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Zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Komponenten sind fahrzeugseitig und fahrzeugextern vorhanden, so dass kein zusätzliches System implementiert oder eine zusätzliche Komponente integriert werden muss.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt die:
- 1 schematisch einen Ablauf eines Verfahrens zum Betrieb eines Parkassistenzsystems eines Fahrzeuges.
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In der einzigen Figur ist ein Ablauf eines Verfahrens zum Betrieb eines Parkassistenzsystems eines Fahrzeuges dargestellt.
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Ein vergleichsweise modernes Parkassistenzsystem ermöglicht einen teilautomatisierten Parkvorgang, insbesondere ein Manövrieren des Fahrzeuges, ferngesteuert von außen. Diese Fernsteuerung erfolgt mittels eines mobilen Endgerätes, insbesondere mittels eines Smartphones, eines Fahrzeugnutzers.
Für eine Zulassungsfähigkeit eines solchen mittels des mobilen Endgerätes durchführbaren Parkvorganges ist die Anwesenheit des Fahrzeugnutzers erforderlich, da dieser dafür verantwortlich ist, den Parkvorgang zu überwachen.
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Ein dem Fahrzeug zur Verfügung stehender Parkplatz grenzt unmittelbar an ein Wohnhaus des Fahrzeugnutzers, wobei das Wohnhaus ein Heimautomatisierungssystem und ein Alarmsystem umfasst, die über Heimnetzwerk miteinander verbunden sind. Dadurch, dass das Heimautomatisierungssystem und das Alarmsystem über das Heimnetzwerk miteinander verbunden sind, kann das Heimautomatisierungssystem auf Informationen des Alarmsystems zugreifen. Zudem ist es möglich, dass ein internetfähiges Gerät, welches über Zugangsdaten des Heimnetzwerkes verfügt und somit autorisiert ist, sich mit dem Heimnetzwerk verbinden kann.
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Das Alarmsystem weist eine Anzahl von Sensoren auf, wobei zumindest ein Sensor, beispielsweise eine Kamera auf den Parkplatz des Fahrzeuges gerichtet ist.
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Das im Folgenden beschriebene Verfahren sieht vor, das Heimnetzwerk, insbesondere erfasste Signale des zumindest einen auf den Parkplatz gerichteten Sensors, zur Überwachung der Anwesenheit des Fahrzeugnutzers bei der Durchführung des ferngesteuerten Parkvorganges zu nutzen.
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Dabei beginnt das Verfahren mit Start S und endet mit Ende E, wobei in Bezug auf Entscheidungen ein Ja mit einem j und ein Nein mit einem n dargestellt sind.
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Zur Überwachung des Fahrzeugnutzers, um das Parkassistenzsystem als teilautonomes System ferngesteuert nutzen zu können, ist es in einem ersten Verfahrensschritt S1 zunächst erforderlich, das Fahrzeug in Bezug auf das Heimnetzwerk einzurichten. Dazu ist es erforderlich, dass ein Fahrzeugschlüssel im Fahrzeug vorhanden ist.
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In einem zweiten Verfahrensschritt S2 wird ermittelt, ob das Fahrzeug in Bezug auf das Heimnetzwerk autorisiert ist. Ist dies nicht der Fall, wird das Verfahren beendet.
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Ist das Fahrzeug im Heimnetzwerk autorisiert, wird in einem dritten Verfahrensschritt S3 ermittelt, ob ein Fahrzeugschlüssel des Fahrzeuges erkannt wird. Wird der Fahrzeugschlüssel nicht erkannt, wird das Verfahren ebenfalls beendet. Wird der Fahrzeugschlüssel erkannt, wird in vierten Verfahrensschritt S4 eine Verbindung des Fahrzeugschlüssels zu dem im Voraus gewählten Heimnetzwerk des hauseigenen Heimautomatisierungssystems und Alarmsystems hergestellt und das Fahrzeug autorisiert.
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Ein fünfter Verfahrensschritt S5 sieht vor, dass ermittelt wird, ob die Autorisierung erfolgreich war, wobei bei nicht erfolgreicher Autorisierung das Verfahren beendet wird.
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War die Autorisierung erfolgreich, wird in einem sechsten Verfahrensschritt S6 eine Funkschnittstelle am Fahrzeug aktiviert und auf eine Datenverbindung mit dem Heimnetzwerk gewartet, und in einem siebenten Verfahrensschritt S7 überprüft, ob das Fahrzeug mit dem Heimnetzwerk verbunden ist.
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Insbesondere wird die Autorisierung am Heimnetzwerk einmalig ausgeführt, und Autorisierungsdaten werden sowohl im Fahrzeug als auch im Heimnetzwerk gespeichert, so dass die Autorisierungsdaten für zukünftige Anwendungen zur Verfügung stehen.
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Ist keine Datenverbindung zwischen dem Fahrzeug und dem Heimnetzwerk hergestellt, springt das Verfahren zurück zu dem sechsten Verfahrensschritt S6, wohingegen bei bestehender Datenverbindung in einem achten Verfahrensschritt S8 ermittelt wird, ob eine Verbindungsqualität ausreichend ist.
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Auch hier ist vorgesehen, dass Verfahren zu beenden, wenn in dem achten Verfahrensschritt S8 ermittelt wird, dass die Verbindungsqualität unzureichend ist. Ansonsten wird ein neunter Verfahrensschritt S9 ausgeführt und ein Manöver, insbesondere ein Parkvorgang, ausgewählt. Dabei kann das Manöver, z. B. mittels des mobilen Endgerätes, d. h. des Smartphones, als Bediengerät ausgewählt werden.
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In einem zehnten Verfahrensschritt S10 wird die Überwachung der Anwesenheit des Fahrzeugnutzers im Heimnetzwerk gestartet, wobei das Fahrzeug diesen Vorgang auslöst, und das Fahrzeug hierzu einen Befehl zur Überwachung an das Heimnetzwerk übermittelt.
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Das Heimnetzwerk nutzt nun die an das Heimnetzwerk angeschlossenen Sensoren, beispielsweise die Kamera und Bewegungssensoren, insbesondere des Alarmsystems, wobei diese Sensoren auch Bestandteil des Heimautomatisierungssystems sein können.
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Dabei werden die Sensoren genutzt, um anhand erfasster Signale den Fahrzeugnutzer im Umfeld des Fahrzeuges zu erkennen. Dazu sind gegebenenfalls zusätzlich bilderkennende Algorithmen auf einem an das Heimnetzwerk angeschlossenen Serversystem erforderlich, um eine Personenkamera über die angeschlossenen Sensoren, insbesondere Kameras, zu ermöglichen.
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Ob der Fahrzeugnutzer am Fahrzeug erkannt wird, wird in einem elften Verfahrensschritt S11 ermittelt. Wird hierbei keine Person, d. h. kein Fahrzeugnutzer, im Umfeld des Fahrzeuges erkannt, wird in einem zwölften Verfahrensschritt S12 über die Funkschnittstelle vom Heimnetzwerk an das Fahrzeug eine entsprechende Statusmeldung übermittelt, eine Funktion abgebrochen und das Manöver, also der Parkvorgang, beendet.
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Wird der Fahrzeugnutzer im Umfeld des Fahrzeuges erkannt, wird dies in einem dreizehnten Verfahrensschritt S13 an das Fahrzeug übermittelt und für eine vorgegebene Zeitdauer eine Funktionsausführung, d. h. die Ausführung des Manövers, also des Parkvorganges, erlaubt.
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Innerhalb dieser vorgegebenen Zeitdauer muss eine erneute Erkennung einer Person, insbesondere des Fahrzeugnutzers im Umfeld des Fahrzeuges erfolgen, um die weitere Ausführung des Parkvorganges zu erlauben.
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Gleichzeitig wird eine Verbindungsstabilität der Datenverbindung zwischen dem Fahrzeug und dem Heimnetzwerk kontinuierlich überwacht, wobei bei erfasster unzureichender Verbindungsstabilität die Durchführung des ferngesteuerten Parkvorganges abgebrochen wird, da eine zeitliche Anforderung zwischen Erkennung der Anwesenheit des Fahrzeugnutzers im Heimnetzwerk und eine entsprechende Signalisierung an das Fahrzeug nicht sichergestellt werden kann.
Eine solche teilautomatisierte Funktion, d. h. der mittels des mobilen Endgerätes ferngesteuerte Parkvorgang, kann derart ausgelegt sein, dass die Durchführung des Parkvorganges möglich ist, wenn der Fahrzeugnutzer außerhalb des Fahrzeuges erkannt wird. Somit kann sichergestellt werden, dass die Durchführung nur an spezifischen Orten und unter spezifischen Bedingungen ausgeführt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- E
- Ende
- S
- Start
- S1 bis S13
- Verfahrensschritt
- j
- Ja
- n
- Nein
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012016867 A1 [0003]