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Die Erfindung betrifft eine schwimmfähige Plattform mit den Merkmalen nach Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bekannt sind schwimmfähige Plattformen, die geschleppt oder auf See verankert als Start- und/oder Landeplatz für Flugzeuge dienen.
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Die
DE 658 798 A beschreibt eine Plattform, die mehrere elastische nachgiebige Lagen längs und quer laufender Planken aus Holz, Kork oder ähnlichen, den statischen Auftrieb sichernden Baustoffen aufweist, die zwischen diesen Lagen in der neutralen Faser der Gesamtplattform eine biegsame Platte aus Stahl besitzt, die über eine ununterbrochene durchlaufende Ober- und Unterfläche verfügt und die mit einer zur Erzielung einer mattenartigen Nachgiebigkeit entsprechend geringen Bauhöhe gebaut ist.
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Ein Ausgleich der Wellenbewegung auf offener See ist damit nicht erreichbar, so dass diese Plattform nur örtlich und zeitlich begrenzt einsetzbar ist.
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Die schwimmfähige Station u. a. zur Landung von Flugzeugen nach
DE 1 286 931 A besteht aus einer Tragsäule mit einem Lastaufnahmeteil und einem Auftrieb liefernden Verdrängungskörper sowie einem Stabilisierungsgewicht, wobei der den Auftrieb liefernde Verdrängungskörper aus einem oder mehreren zu einem Verbund zusammengeschlossenen und von der Tragsäule getrennten Schwimmerteil besteht und die Tragsäule über ein Kardangelenk allseitig beweglich am Schwimmerteil aufgehangen ist. Die in die Tiefe des Wassers reichende Tragsäule begrenzt den Einsatz dieser Plattform.
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Aus der
GB 2 200 872 A ist weiter eine verborgene schwimmende Struktur bekannt, die als Landefläche für Flugzeuge auf See dient und die für lange Zeit unter Wasser stehen kann, um einer Entdeckung zu entgehen. Die Struktur verfügt über eine Flugzeuglandefläche, Auftriebskammern und ein Auftriebskontrollsystem. Zu den optionalen zusätzlichen Merkmalen gehören ein Gehäuse für die Unterbringung von Flugzeugpersonal oder Vorräten einschließlich Treibstoff, eine stabilisierte Landefläche für den Einsatz bei rauen Seebedingungen und ein Mittel zur Steuerung des Untertauchens oder Auftauchens, um den verdeckten Betrieb zu verbessern. Das Anheben der Landefläche sowie das Absenken wird durch Hydraulikzylinder realisiert.
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Die
US 2 399 611 A beschreibt eine Plattform mit einem Landedeck mit einer Tragstruktur sowie eine Vielzahl von Auftriebseinheiten, die in Abständen voneinander befestigt sind, wobei die Auftriebseinheiten in dem Aggregat der Plattform einen erheblichen Restauftrieb verleihen, wenn es bei Betriebstiefgang gefahren wird. Einige der Auftriebseinheiten weisen einen zentralen Schacht auf, der unten offen und oben geschlossen ist, eine geschlossene Kammer, die mit der Oberseite jedes Schachtes in Verbindung steht, eine Hebeeinrichtung in dem Schacht, die mit Verankerungsleinen verbunden werden kann, und eine Winde in einer mit der Hebeeinrichtung in dem Schacht verbundenen Auftriebskammer.
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Die
US 5 799 603 beschreibt eine modulare schwimmende Plattform, die neue Funktionen zur Verbesserung ihrer Stabilität und Leistung enthält. Ein Merkmal ist ein neuartiges Kardangelenk zwischen der schwimmenden Rumpfbaugruppe und dem Deck jedes Moduls in der schwimmenden Plattform. Ein weiterer neuartiger Aspekt betrifft einen Hubbalken in A-Rahmen-Konfiguration zur Abstützung von zwei schwimmfähigen Schiffskörpern in jeder Baugruppe. Jeder Rumpf ist schwenkbar an dem A-Rahmen an einem Punkt unterhalb des Schwerpunktes des Rumpfes befestigt, so dass der Angriffspunkt der aus seinem Auftrieb resultierenden Auftriebskraft immer oberhalb seiner Drehachse liegt. Ein Hydrauliksystem sorgt für die vertikale Stoßdämpfung und das Gleichgewicht jeder Rumpfbaugruppe. Darüber hinaus bietet die Flüssigkeitsströmung durch das Hydrauliksystem ein Mittel zur Erzeugung nutzbarer Energie.
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Letztlich soll noch auf die
JP 2002-234 485 A verwiesen werden, die einen Flugplatz beschreibt, bei dem eine große Anzahl von festen Betonobjekten in dreidimensionalen Richtungen angeordnet sind. Der Festkörper besteht aus Spannbeton und hat die Form eines regelmäßigen Hexaeders. Die Peripherie des Flugplatzes ist mit einer Wellen-Dissipationsvorrichtung versehen, um einen wellenbedingten Bruch des Flugplatzes zu verhindern.
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Aufgabe der Erfindung ist es, auch bei größeren Plattformen die Lagestabilität zu gewährleisten.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei einer schwimmfähige Plattform bestehend aus einem Schwimmköper, einem Zwischenkörper und einem Lastaufnahmekörper, die durch eine kardanische Lagerung mit zwei sich schneidenden zueinander rechtwinkligen Kippachsen miteinander gekoppelt sind, so dass der Lastaufnahmekörper frei beweglich ist und eine im Wesentlichen waagerechte Position beibehält und wobei der Lastaufnahmekörper wasserseitig und zentrisch über ein Stabilisierungsgewicht verfügt, und mindestens der Lastaufnahmekörper senkrecht höhenverstellbar und/oder das Stabilisierungsgewicht senkrecht absenkbar angeordnet sind, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Höhenverstellung des Lastaufnahmekörpers gegenüber dem Zwischenkörper durch hydraulisch betriebene Teleskoprohre realisiert ist, wobei jeweils mindestens zwei Teleskoprohre miteinander verbunden sind, die Verbindungen gegenüberliegend angeordnet sind und die Verbindungen Lagerböcke für die Kippachse des Lastaufnahmekörpers aus der kardanischen Lagerung tragen.
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Die Vorteile dieser Ausgestaltung bestehen darin, dass die Plattform auch in flacheren Gewässern einsetzbar ist und eine optimale Positionierung der Plattform in der Höhe realisierbar ist bei Gewährleistung der notwendigen Lagestabilität auch bei höherem Wellengang infolge eines tiefliegenden Schwerpunktes der Plattform.
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Auch der Lastaufnahmekörper ist mit dem Stabilisierungsgewicht bevorzugt durch eine teleskopisch ausfahrbare Verbindung gekoppelt. Dabei sieht eine bevorzugte Ausführung vor, dass mindestens ein freibleibender Endbereich der teleskopischen Verbindung des Lastaufnahmekörpers jeweils mit dem Stabilisierungsgewicht über sich nach außen erstreckende Dämpfungsflächen und/oder einen Antrieb verfügen. Die Dämpfungsflächen wirken Bewegungen nach oben bzw. nach unten entgegen. Mittels des Antriebs können ausgleichende Bewegungen gesteuert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die kardanische Lagerung oder mindestens eine Kippachse der kardanischen Lagerung sperrbar ist. Dies soll insbesondere bei der Landephase genutzt werden, um Eigenschwingungen durch die Stoßbelastung bei der Landung zu verhindern.
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Um eine möglichst große Start- und Landefläche zu erhalten, sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung vor, dass die flächenmäßige Ausdehnung des Lastaufnahmekörpers in der Waagerechten größer ist als die des Schwimmkörpers. Das ist bei der oben beschriebenen Höhenverstellbarkeit möglich.
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Ferner können dann auch unterhalb des Lastaufnahmekörpers bzw. im Lastaufnahmekörper Räumlichkeiten für das Bedienpersonal und notwendige Technikräume vorgesehen sein.
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnung erläutert werden.
- 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung die Plattform zum Landen und/oder Starten von Flugkörpern.
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Die Plattform weist zwei Ebenen auf. In der ersten oder unteren Ebene sind der Schwimmkörper 3 und der Zwischenkörper 2 angeordnet, verbunden durch Kippgelenke, die um die Kippachse 6 drehen. Die Zweite, die obere Ebene nimmt der Lastaufnahmekörper 1 ein. Der Lastaufnahmekörper 1 dient als Lande- und/oder Startplatz. Er ist größenmäßig so ausgelegt, dass er den Schwimmkörper 3 und den darin angeordneten Zwischenkörper 2 überragt. So wird die notwendige Größe für die Lande- und/oder Startfläche zur Verfügung gestellt. Fernen befinden sich in und/oder unter dem Lastaufnahmekörper 1 Räumlichkeit für Technik und Personal. Diese Räumlichkeiten können auch unten an dem Lastaufnahmekörper 1 aufgehangen sein mit Durchgängen auf die Oberseite des Lastaufnahmekörpers 1.
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Der Vorteil dieser Anordnung besteht u. a. auch darin, dass die Räumlichkeiten nicht der Wellenbewegung ausgesetzt sind, denn durch die kardanische Anordnung und das Stabilisierungsgewicht nimmt der Lastaufnahmekörper 1 eine Ruhelage ein.
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Die Größe des Lastaufnahmekörpers 1 ist realisierbar dadurch, dass die Kippachse 5 zwischen dem Lastaufnahmekörper 1 und dem Zwischenkörper 2 aus der ersten in die zweite Ebene höhenverlagert ist und dabei auch noch in unterschiedliche Abstände zur ersten Ebene verfahrbar ist.
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Dazu dienen Teleskoprohre 7, wobei jeweils zwei Rohre miteinander verbunden sind, diese Verbindungen 8 gegenüberliegend angeordnet sind und Träger für die Lagerböcke 9 der Kippachse 5 sind. Dargestellt in einem Ausschnitt des Lastaufnahmekörpers 1 ist hier nur eine Verbindung 8 mit Lagerbock 9.
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In der 1 sind der Schwimmkörper 3, der Zwischenkörper 2 und der Lastaufnahmekörper 1 von quadratischer Form. Es sind aber auch andere Formen möglich, wie z. B. kreisförmig oder anderweitig. Quadratisch und kreisförmig haben den Vorteil, dass die zentrische Anordnung des Stabilisierungsgewichtes 4 vergleichsweise einfach realisierbar ist. Eine rechteckige Anordnung fördert die Manöverierbarkeit.
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Das Stabilisierungsgewicht 4 dient dazu, den Schwerpunkt der Plattform möglichst tief, d. h. im Wasser 14 zu halten, so dass das Rollen, Stampfen und die Krängungen des Lastaufnahmekörpers 1 infolge der Bewegung des Wassers 14 vermieden werden.
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Das Stabilisierungsgewicht 4 ist über eine teleskopisch ausfahrbaren Verbindung 10 mit dem Lastaufnahmekörper 1 unter Durchdringung des Zwischenkörpers 2 verbunden und ist so an Wassertiefen und die Intensität der Wellenbewegung anpassbar.
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Ferner verfügt die gezeigte teleskopisch ausfahrbare Verbindung über Dämpfungsflächen 11, die etwaigen Bewegungen des Lastaufnahmekörpers 1 entgegenwirken.
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Wenn die Lagerung des Stabilisierungsgewichtes 4 nicht am Lastaufnahmekörper 1 vorgenommen wird, bietet die Lagerung des Lastaufnahmekörpers 1 nur auf der Kippachse 5 keine Lagestabilität, selbst wenn, wie vorgesehen, die Kippachse 5 und 6 sperrbar sein sollen. Insofern bedarf es dann noch weiterer Abstützungen zwischen dem Zwischenkörper 2 und dem Lastaufnahmekörper 1 und/oder dem Lastaufnahmekörper 1 und dem Schwimmkörper 3, wobei diese Abstützungen auf die jeweilige Bewegung des Zwischenkörpers 2 bzw. des Schwimmkörpers 3 reagieren und ihre Länge dieser Bewegung anpassen, so dass die waagerechte Lage des Lastaufnahmekörpers 1 nicht negativ beeinflusst wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lastaufnahmekörper
- 2
- Zwischenkörper
- 3
- Schwimmkörper
- 4
- Stabilisierungsgewicht
- 5
- Kippachse Lastaufnahmekörper / Zwischenkörper
- 6
- Kippachse Zwischenkörper / Schwimmkörper
- 7
- Teleskoprohre
- 8
- Verbindungen der Teleskoprohre
- 9
- Lagerböcke für Kippachse 5
- 10
- Teleskopisch ausfahrbare Verbindung
- 11
- Dämpfungsfläche
- 12
- Wasser