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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung, insbesondere Gartenschneidvorrichtung, mit zumindest einem ersten und einem zweiten relativ zueinander bewegbaren Schneidelement, mit einem ersten und einem zweiten relativ zueinander bewegbaren Hebelelelement, insbesondere Griffelement, zum Öffnen und Schließen der Schneidelemente, aufweisend eine Antriebseinheit, die in zumindest einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, eine Bewegung des zweiten Schneidelements relativ zu dem ersten Schneidelement zumindest zu unterstützen, aufweisend eine Sensor- und/oder Steuervorrichtung die dazu vorgesehen ist, in Abhängigkeit einer zumindest auf ein Griffelement ausgeübten Kraft und/oder einer Schnittkraft der Schneidelemente die Antriebseinheit zuzuschalten.
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Stand der Technik
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Derartige Schneidvorrichtungen sind beispielsweise aus der
DE102016211975 A1 bekannt.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird eine Schneidvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Varianten und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die Erfindung geht aus von einer Schneidvorrichtung, insbesondere Gartenschneidvorrichtung, mit zumindest einem ersten und einem zweiten relativ zueinander bewegbaren Schneidelement, mit einem ersten und einem zweiten relativ zueinander bewegbaren Hebelelelement, insbesondere Griffelement, zum Öffnen und Schließen der Schneidelemente, aufweisend eine Antriebseinheit, die in zumindest einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, eine Bewegung des zweiten Schneidelements relativ zu dem ersten Schneidelement zumindest zu unterstützen, aufweisend eine Sensor- und/oder Steuervorrichtung die dazu vorgesehen ist, in Abhängigkeit einer zumindest auf ein Griffelement ausgeübten Kraft und/oder einer Schnittkraft der Schneidelemente, die Antriebseinheit zuzuschalten. Die vorgeschlagene Schneidvorrichtung kann beispielsweise im Landschaftsbau und Gartenbau als Gartenschere, Astschere, Rebschere, Hochentaster oder dergleichen eingesetzt werden. Unter einem Hochentaster ist insbesondere eine Garten-, Reb- oder Astschere an einer insbesondere teleskopierbaren oder längenverstellbaren Verlängerungsvorrichtung zu verstehen. Die Erfindung ist selbstverständlich auch an anderen Schneidvorrichtungen wie beispielsweise Scheren, Schneider oder dergleichen einsetzbar. Die Schneidelemente, sowie die Hebelelemente sind jeweils zueinander um einen Drehpunkt verlagerbar. Der Drehpunkt der Schneidelemente und der Drehpunkt der Hebelelemente kann auch identisch sein. Die Hebelelemente können die Griffelemente umfassen.
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Es wird eine Vorrichtung zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung, insbesondere zum mechanischen Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung vorgeschlagen. Derart, dass die Sensor- und/oder Steuervorrichtung unabhängig von zumindest einer auf die Griffelemente ausgeübten Kraft und/oder Schnittkraft der Schneidelemente, die Antriebseinheit nicht zuschaltet. Ein „Blockieren“ entspricht dabei nicht einem Ab-, Aus-, und/oder stromlos Schalten der Sensor- und/oder Steuervorrichtung. Vielmehr wird der durch die Sensor- und/oder Steuervorrichtung zu erfassende Parameter, insbesondere die Veränderung einer Kraft und/oder Lage, festgesetzt, blockiert und/oder „eingefroren“. Die Sensor- und/oder Steuervorrichtung bleibt derweil immer noch Betriebsbereit. Es wird jedoch selbst bei einer Veränderung des zu erfassende Parameters die Ausgabe eines veränderlichen Sensor- und/oder Steuersignals blockiert. Insbesondere wird dies durch Festsetzen bzw. blockieren eines Auslöseelements bzw. Schaltelements der Sensor- und/oder Steuervorrichtung erzielt. Dies stellt eine Alternative zur Abschaltung, insbesondere über einen Hauptschalter dar, der beispielsweise die Energieversorgung zum Akkumulator unterbricht. Somit lässt sich die Schneidvorrichtung sicher aufbewahren. Ebenso können Antriebsstrangkomponenten, beispielsweise ein Schneidelement, sicher ausgetauscht werden, insbesondere ohne eine mitunter unbeabsichtigte Aktivierung der Antriebseinheit. Ein Nutzer kann wahlweise zwischen Kraftunterstützungsbetrieb und reinem Handbetrieb der Schneidvorrichtung wählen.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Sensor- und/oder Steuereinrichtung einen Kraftsensor ausbildet und die Vorrichtung zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuereinrichtung eine Auskoppel-, Versteifungs-, und/oder Blockiervorrichtung für den Kraftsensor ist, insbesondere derart, dass die Sensor- und/oder Steuereinrichtung kein Signal zum Aktivieren der Antriebseinheit erzeugt bzw. erhält, insbesondere in einem blockierten Zustand. Ein Kraftsensor kann verschiedene Ausführungsformen annehmen. Beispielsweise kann er als Dehnmessstreifen, als Wägezelle, als Wegesensor, als Verlagerungssensor, als Feder-Schalter-Element welches bei Überschreiten einer bestimmten Federkraft den Schalter aktiviert oder deaktiviert, oder dergleichen ausgebildet sein. Eine Auskoppelvorrichtung entkoppelt den Kraftsensor vorteilhaft von einem Trägerelement, oder ein Trägerelement samt Kraftsensor, so dass keine oder nur noch eine geringere Kraft erfasst werden kann, insbesondere eine unter einem vorgegebenen Schwellwert liegende Kraft. Unter einer Versteifungsvorrichtung soll beispielsweise eine das Sensorträgerelement versteifenden Vorrichtung verstanden werden, so dass ebenfalls keine oder nur noch eine geringere Kraft erfasst werden kann. Unter einer Blockiervorrichtung, insbesondere einer mechanischen Blockiervorrichtung soll eine Vorrichtung verstanden werden, die eine Kraftmessung blockiert, insbesondere die ein Auslösen eines Schalters blockiert oder dergleichen. Vorteilhafterweise kann dadurch eine robuste Abschaltung, insbesondere Abschaltung eines Unterstützungsbetriebs der Schneidvorrichtung erzielt werden. Somit kann ein reiner Handbetrieb, eine sichere Verwahrung der Schneidvorrichtung, eine Energieeinsparung insb. bezogen auf die Akkumulatornutzungsdauer und/oder dergleichen erzielt werden. Die Anwenderfreundlichkeit kann dadurch gesteigert werden.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Schneidvorrichtung einen Schalter aufweist, der in Abhängigkeit einer zumindest auf ein Griffelement ausgeübten Kraft ein Schaltsignal zum Aktivieren oder deaktivieren der Antriebseinheit ausgibt, insbesondere wobei die Vorrichtung zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung, die Schaltfunktion blockiert bzw. die Umschaltbarkeit des Schalters verhindert. Dadurch kann, insbesondere mit einfachen mechanischen Mitteln, eine sichere Deaktivierung zumindest des Unterstützungsbetriebs oder des Motorbetriebs erzielt werden.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung zumindest einen Zustand und/oder eine Position zur Ermöglichung einer Aktivierung der Antriebseinheit aufweist, insbesondere mehrere Zustände und/oder verlagerbare Positionen aufweist, bevorzugt um eine Sensitivität der Sensor- und/oder Steuervorrichtung, insbesondere einen Schwellwert zur Aktivierung der Antriebseinheit, zu verändern. Dadurch kann zumindest der Unterstützungsbetrieb abgeschaltet, ermöglicht oder in Abhängigkeit unterschiedlicher Schwellwerte und/oder unterschiedlicher Proportionalitätsverhältnisse von aufgebrachter Handkraft und erzeugter Schnittkraft, ermöglicht werden.
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Ferner geht die Erfindung aus von einer Schneidvorrichtung, insbesondere Gartenschneidvorrichtung, mit zumindest einem ersten und einem zweiten relativ zueinander bewegbaren Schneidelement, mit einem ersten und einem zweiten relativ zueinander bewegbaren Hebelelelement, insbesondere Griffelement, zum Öffnen und Schließen der Schneidelemente, aufweisend eine Antriebseinheit, die in zumindest einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, eine Bewegung des zweiten Schneidelements relativ zu dem ersten Schneidelement zumindest zu unterstützen, aufweisend eine Sensor- und/oder Steuervorrichtung die dazu vorgesehen ist, in Abhängigkeit einer zumindest auf ein Griffelement ausgeübten Kraft und/oder einer Schnittkraft der Schneidelemente die Antriebseinheit zuzuschalten, aufweisend einen Schalter der ein Schaltsignal zum Aktivieren oder deaktivieren der Antriebseinheit ausgibt.
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Es wird vorgeschlagen, dass ein Schalterauslöser einstückig mit dem Griffelement, insbesondere mit dem Griffgehäuse, ausgebildet ist. Dadurch kann das Griffgehäuse zumindest im Bereich der Sensor- und/oder Steuervorrichtung vollständig verschlossen werden, Schutz kann somit nicht eindringen. Das Griffgehäuse kann dadurch als Teil der Sensor- und/oder Steuervorrichtung dienen, insbesondere als Teil eines Kraftsensors. Dadurch können Bauteile eingespart, oder die Komplexität der Schneidvorrichtung reduziert werden.
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Ferner geht die Erfindung aus von einer Schneidvorrichtung, insbesondere einer Gartenschneidvorrichtung, mit zumindest einem ersten und einem zweiten relativ zueinander bewegbaren Schneidelement, mit einem ersten und einem zweiten relativ zueinander bewegbaren Hebelelement, insbesondere Griffelement, zum Öffnen und Schließen der Schneidelemente.
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Es wird vorgeschlagen, dass eine Verlagerung der Hebelelemente um einen ersten Winkel, eine Verlagerung der Schneidelemente um einen zweiten Winkel bewirkt, wobei der zweite Winkel größer als der erste Winkel ist, insbesondere eineinhalb bis dreimal so groß, bevorzugt doppelt so groß. Dadurch, dass eine Verlagerung der Hebelelemente um einen ersten Winkel, eine Verlagerung der Schneidelemente um einen zweiten Winkel bewirkt, wobei der zweite Winkel größer als der erste Winkel ist, wird das Einsatzgebiet der Schneidvorrichtung erweitert und/oder verbessert. Trotz verhältnismäßig kleinem Öffnungswinkel der Hebelelemente, können die Schneidelemente verhältnismäßig weit geöffnet werden. Dadurch lässt sich die Schneidvorrichtungen auch unter beengten Platzverhältnissen umfangreich einsetzten, beispielsweise innerhalb von Büschen oder Bäumen lassen sich auch noch dicke Äste, die einen großen Öffnungswinkel der Schneidelemente erfordern, durchtrennen, obwohl die Hebelelemente, insbesondere die Griffelemente nur bedingt geöffnet werden können, da sie beispielsweise an benachbarte Äste anschlagen. Mit einer Gartenschere, bei der die Öffnung der Griffelemente durch die Handgröße des Nutzers begrenzt ist, kann erfindungsgemäß der Öffnungswinkel vergrößert werden, wodurch auch dicke Äste durchtrennt werden können. Ferner kann die Schließgeschwindigkeit der Schneidelemente bzw. deren Schnittgeschwindigkeit durch die Übersetzung ins Schnelle erhöht werden. Damit kann die Schnittanzahl pro Zeiteinheit erhöht werden.
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Es wird ein Getriebe und/oder ein Verbinder vorgeschlagen, das/der eine Bewegung der Hebelelemente relativ zu einer Bewegung der Schneidelemente mit einer Übersetzung i < 1 übersetzt. Damit wird eine Übersetzung ins Schnelle mit den vorgenannten Vorteilen insbesondere Zugänglichkeit, Komfort, Schneidelemente-Öffnungswinkel-Vergrößerung und/oder Schnittgeschwindigkeitssteigerung ermöglicht.
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Ferner wird eine Schneidvorrichtung vorgeschlagen, aufweisend eine insbesondere motorische Antriebseinheit, die in zumindest einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, eine Bewegung des zweiten Schneidelements relativ zu dem ersten Schneidelement zumindest zu unterstützen. Derartige Mechanismen sind beispielsweise den Anmeldungen
DE102015206959A1 oder
DE102016211975A1 der Robert Bosch GmbH zu entnehmen. Speziell deren Figurenbeschreibungen sind eine Antriebseinheit, Kupplungseinheit, Rückstelleinheit, Getriebeeinheit, Seilwinde und/oder ein Antriebskraftübertragungselement, insbesondere ein in einer Öffnungsfeder der Griffelemente positioniertes Antriebskraftübertragungselement, insbesondere in Form eines Seils, zu entnehmen. Ergänzend sei Beispielhaft auf die
DE102015206959A1 (vgl. insb.
1,
2,
8-18),
DE102016211975A1 (vgl. insb.
2-5),
DE102010016296B4 (vgl. insb.
1-4),
WO2008023117A2 (vgl. insb.
1,
2a,
2b,
4) verwiesen. Aufbau und Anordnung der dort gezeigten Antriebselemente zum insbesondere semi-manuellen Betrieb von Schneidvorrichtung, sind ebenso anwendbar auf die vorliegende Erfindung und sollen deshalb als Ausführungsformen für mögliche Antriebseinheiten sowie Antriebselemente dieser Anmeldung verstanden werden.
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Diese Mechanismen können, insbesondere in Anlehnung an die vorgenannten Veröffentlichungen, an den Hebel- oder Griffelementen der hiesigen Schneidvorrichtung angreifen. Es ist aber auch vorstellbar, dass ein Antriebskraftübertragungselement am Getriebe bzw. Verbinder, am Zahnrad und/oder am Schneidelement angreift. Es kann ein Linearantrieb beispielsweise mit Gestängen, Zugseilen oder Zug-/Druckdrähten, beispielsweise in einer Hülse geführte Zug-/Druckdrähte, sowie andere Zug- und/oder Druckmechanismen zum Öffnen und/oder schließen der Schneid- bzw. Hebelelemente oder dergleichen, Verwendung finden. Die Antriebseinheit kann in oder an zumindest einem Hebelelement oder Griffelelement angeordnet sein.
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Ferner kann ein Sensor bzw. eine sensorisch wirkende Einrichtung zur Detektion einer auf das oder die Hebelelemente und/oder das oder die Griffelemente einwirkenden Kraft und/oder einer Kraftschwelle vorgesehen sein, insbesondere Bedien-, Scheid- und/oder Handkraft. Diese(r) kann beispielsweise analog zu den folgenden Anmeldungen vorgesehen sein:
DE102016211975A1 (vgl. BZ 40,
2-3),
DE102010016296B4 (vgl. BZ 16,
1 sowie [0005, 0006, 0009, 0010]),
WO2008023117A2 (BZ 13
2a,
2b),
DE20205106U1 (BZ 26,
6),
FR2462094 (BZ 10, 10'
1,
2). Es sind ebenso auch andere Sensorelemente zur Erfassung einer Handkraft, eines Verlagerungswegs (Wegesensor) oder dergleichen vorstellbar, z.B. Dehnmessstreifen, Wägezellen oder dergleichen.
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Wie beispielsweise der
DE102016211975A1 (vgl.
2, Griffelemente 16, 18),
DE102010016296B4 (BZ 2, 6, 13 Scherenhälfte, Handgriff, Akkumulator
1-2) oder
FR2462094 (BZ 6, 6'
1,
2) zu entnehmen ist, bauen Schneidvorrichtung, insbesondere Gartenscheren, durch die Vorsehung einer Handkraftunterstützung und die dadurch erforderlichen Antriebselemente, welche in den Hebel- bzw. Griffelementen untergebracht sein können, typischerweise etwas dicker. Insbesondere eines- oder beide Hebel- oder Griffelemente werden deshalb dicker, weil sie die Antriebsstrangelemente, Batterien, Steuerungselemente, Sensoren oder dergleichen aufnehmen müssen. Weil die Hebel- oder Griffelemente dadurch insbesondere auch in Schwenkrichtung breiter bzw. dicker werden, verringert sich der freie Schwenkwinkel der Schneidvorrichtung bezogen auf ein konstantes Handmaß. Zum ergonomisch sinnvollen Betrieb bzw. einer ergonomisch sinnvollen Ausgestaltung einer Gartenschere, muss diese nämlich für unterschiedliche Hände, maximal jedoch für große menschliche Hände ausgestaltet sein. Damit ist der maximale äußere Abstand der Griffelemente gewissermaßen vorgegeben. Um gerade bei derartigen Schneidvorrichtungen weiterhin große Öffnungswinkel der Schneidelemente zu ermöglichen, insbesondere Öffnungswinkel wie bei rein mechanischen (schlanken) Schneidvorrichtungen. Dadurch, dass erfindungsgemäß eine Verlagerung der Hebelelemente um einen ersten Winkel, eine Verlagerung der Schneidelemente um einen zweiten Winkel bewirkt, wobei der zweite Winkel größer als der erste Winkel ist, bzw. durch eine Übersetzung ins Schnelle, kann eine Schneidvorrichtung mit Antriebseinheit, insbesondere Schneidvorrichtung mit in den Hebel- und/oder Griffelementen integrierten Antriebsstrang und/oder Energieversorgungskomponenten, auch verhältnismäßig große Öffnungswinkel der Schneidelemente realisieren. Die Antriebseinheit kann außerdem die an den Hebelelementen anliegenden höheren Kräfte kompensieren, welche durch die Übersetzung ins Schnelle hervorgerufen werden, insbesondere gegenüber einer Übersetzung von i ≥ 1 bei konventionellen Schneidvorrichtungen. Konventionelle Schneidvorrichtungen erzielen nämlich entweder durch verhältnismäßig lange Hebelelemente gegenüber den Schneidelementen, durch Übersetzungsmechanismen ins Langsame und/oder durch eine Begrenzung des Öffnungswinkels der Schneidelemente eine für den Anwender einfach und komfortabel zu verwendenden Schneidvorrichtung, insbesondere Garten- oder Astschere. Insofern wird durch die Übersetzung ins Schnelle, in Verbindung mit einer insbesondere zuschaltbaren, besonders bevorzugt automatisch zuschaltenden Antriebskraftunterstützung bzw. einem Unterstützungsbetrieb, ein synergetischer Vorteil erzielt. Außerdem sind bei gleichen geometrischen Abmessungen der Schneidvorrichtung gegenüber insbesondere nicht motorisch unterstützten Schneidvorrichtungen komfortabel noch größere Öffnungswinkel der Schneidelemente realisierbar. Der Einsatzbereich der Schneidvorrichtung insbesondere der Garten- bzw. Astschere kann dadurch vergrößert werden. Auf Sägen für dickere Äste kann mitunter verzichtet werden. Vorteilhaft können Öffnungswinkel der Schneidelemente von >45°, insbesondere >55°, bevorzugt >65° realisiert werden.
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Figurenliste
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Da die Erfindung eine erfinderische Weiterentwicklung der beispielsweise durch die Druckschrift
DE 102016211975 A1 (Offengelegt am 04.01.2018, Anmelder Robert Bosch GmbH) veröffentlichten Schneidvorrichtung ist, bzw. eine Weiterentwicklung des Produkts Gartenschere „EasyPrune“ von Bosch darstellt, erscheint es sinnvoll auf dem Offenbarungsgehalt der vorgenannten Offenlegungsschrift aufzubauen. Es soll somit zumindest die gesamte Figurenbeschreibung [0016 - 0082] sowie die zugehörigen
1 bis
15 der Druckschrift
DE 102016211975 A1 als Teil dieser Anmeldung umfasst sein. Daraus geht insbesondere das Funktionsprinzip einer bevorzugt als Gartenschere ausgebildeten Schneidvorrichtung hervor. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten wird darin im Detail erläutert. Damit wird der Fachmann in die Lage versetzt die hiesige Weiterentwicklung zu verstehen und/oder Nachzubilden.
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Im Folgenden wird also insbesondere auf Unterschiede zur Schneidvorrichtung der
DE 102016211975 A1 , insbesondere deren Figurenbeschreibung [0016 - 0082] sowie deren
1 bis
15 eingegangen. Mitunter wird an Figuren oder Absätze angeknüpft. Zudem wird auf Aspekte der Anwendung der Schneidvorrichtung eingegangen, die zur Verallgemeinerung dieser Erfindung und Übertragung auch auf andere Schneidvorrichtungen dienlich sind.
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Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Weiterentwicklung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Gleichteile bezogen auf die
DE 102016211975 A1 , insbesondere deren Figurenbeschreibung [0016 - 0082] sowie deren
1 bis
15 sind mit identischen Bezugszeichen versehen und werden mitunter nicht erneut erläutert. Ähnliche, insbesondere erfindungsgemäß veränderte oder weiterentwickelte Bauteile, sind mit „tausender“-Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 Die Schneidvorrichtung in Form einer Gartenschere in einer perspektivischen Ansicht;
- 2 die Schneidvorrichtung gemäß 1 in einer Schnittdarstellung;
- 3 einen vergrößerten Ausschnitt der Schneidvorrichtung nach 2 in einer ersten Konfiguration;
- 4 einen vergrößerten Ausschnitt der Schneidvorrichtung nach 2 in einer zweiten Konfiguration;
- 5 einen vergrößerten Ausschnitt der Schneidvorrichtung nach 2 in einer zweiten Konfiguration in einer perspektivischen Darstellung;
- 6 eine Schneidvorrichtung in Form einer Astschere;
- 7 eine Schneidvorrichtung in Form eines Hochentasters;
- 8 einen vergrößerten Ausschnitt der Schneidvorrichtung nach 6 und 7;
- 9 den vergrößerten Ausschnitt gemäß 8 wobei die Schneid- und Hebelelemente geöffnet sind;
- 10 einen Ausschnitt einer alternativen Schneidvorrichtung analog dem Ausschnitt aus 3, die in den nicht dargestellten Bereichen identisch mit dem Aufbau der 3 ist.
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1 zeigt die Schneidvorrichtung 10 in Form einer Gartenschere in einer perspektivischen Ansicht. Die Schneidvorrichtung 10 weist zumindest ein erstes und ein zweites relativ zueinander bewegbares Schneidelement 12, 14 auf. Ferner weist sie ein erstes und zweites relativ zueinander bewegbares Hebelelelement 502, 504, insbesondere Griffelement 16, 18, zum Öffnen und Schließen der Schneidelemente 12, 14 auf. Die Schneidelemente 12,14 und die Griffelemente 16,18 bzw. Hebelelemente 502, 504 sind schwenkbar zueinander ausgebildet, insbesondere schwenkbar um ein Drehgelenk 42 bzw. einen Drehpunkt 505, bevorzugt ein gemeinsames Drehgelenk 42 bzw. einen gemeinsamen Drehpunkt 505 von Scheid- und Hebelelementen 12, 14, 502, 504. Ferner weist die Schneidvorrichtung 10 eine Öffnungsfeder 50 auf, die ein Antriebskraftübertragungselement 340 aufnimmt. Im Griffgehäuse 60, 6000 ist der Schiebeschalter 7300 verschiebbar aufgenommen.
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Der Schiebeschalter 7300 ermöglicht die Auswahl zumindest eines oder mehrere unterschiedlicher Kraftunterstützungsmodi. Ferner ermöglicht dieser in einer Schaltstellung die Blockierung der Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010. Er stellt damit eine Vorrichtung 8172 (vgl. 3-5) zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 dar, insbesondere zum mechanischen Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010. Ein Kennzeichnungselement 6001 (hier beispielhaft als Symbol und Wort dargestellt), ebenso anders (nur Wort bzw. nur Symbol oder dergleichen) vorstellbar, indiziert den jeweiligen Betriebsbereitschaftsmodus der Schneidvorrichtung 10 bzw. des Kraftunterstützungsbetriebs oder -modus.
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2 zeigt die Schneidvorrichtung
10 gemäß
1 in einer Schnittdarstellung. Bezüglich der Benennung der Bezugszeichen
12,
14,
16,
18,
20,
22,
32,
34,
38,
40,
42,
50,
54,
60,
65,
66,
80,
340,
401,
800 und deren prinzipieller Funktionsweise, Anordnung, und Zusammenspiel etc., sei auf die Figurenbeschreibung der
DE 102016211975 A1 , insbesondere [0016 - 0082] verwiesen. Das Funktionsprinzip des Kraftsensors
40, bzw. Sensors
401 ist insbesondere den [0057 und 0058] der
DE 102016211975 A1 zu entnehmen. Im Unterschied dazu ist allerdings ein Vorrichtung
8172 zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuereinheit
4010 vorgesehen auf die in den folgenden
3-5 eingegangen wird. Alternativ zur hier gezeigten Schneidvorrichtung
10 können das erste und zweite Griffelement
16,
18 auch ein erstes und zweites Hebelelement
502,
504 sein, wovon zumindest eines an einem Verlängerungselement fixiert sein kann, insbesondere an einem Verlängerungselement mit Griffelement, wobei dann vorteilhaft dieses Griffelement die Sensor- und/oder Steuervorrichtung
4010 aufnimmt und ein Antriebskraftübertragungselement
340 zwischen den Hebelelementen
502,
504 angeordnet ist.
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3 stellt einen vergrößerten Ausschnitt der Schneidvorrichtung nach 2 in einer ersten Konfiguration dar. Die Vorrichtung 8172 zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 ist in einer freigebenden bzw. nicht blockierenden Stellung dargestellt. Der Schiebeschalter 7300 ist in einer von den Schneidelementen 12, 14 beabstandeten Position. Die Vorrichtung 8172 zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 ist in einer den Kraftunterstützungsbetrieb ermöglichenden Stellung. Sie ist mit dem Schiebeschalter 7300 verbunden. Über die Rastelemente 7301, 7302 kann der Schiebeschalter 7300 gegenüber dem Griffgehäuseelement 6000 zumindest hinreichend kraft- und/oder formschlüssig in Position gehalten werden, andere Haltevorrichtung sind selbstverständlich vorstellbar.
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Die Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 ist dazu ausgebildet einen Betriebszustand in dem ein Kraftunterstützungsbetrieb erforderlich ist zu sensieren. Zudem kann die Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 oder weitere Sensoren (hier nicht dargestellt) einen Betriebszustand sensieren, bei dem zum Zwecke der Betriebssicherheit der Schneidvorrichtung, insbesondere bei Anordnung eines Objekts zwischen den Griffelementen 16, 18, ein Unterstützungsbetrieb auszusetzen und/oder abzuschalten ist, insbesondere automatisch auszusetzen und/oder abzuschalten. Die Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 ist dazu vorgesehen eine Schnittkraft Fcut zu sensieren. Zudem oder alternativ kann die Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 dazu vorgesehen sein, eine auf das zweite Griffelement 18 wirkende Kraft Fuser zu sensieren, insbesondere relativ zu dem ersten Griffelement 16 und/oder relativ zu dem Kraftübertragungselement bzw. Hebel bzw. Hebelarm 8000. Vorzugsweise kann die Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 dazu vorgesehen sein, eine jeweils anliegende Kraft Fuser , Fcut oder eine Überschreitung einer Grenzkraft zu erfassten. Die Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 ist zwischen dem Hebel 800 und dem Griffelement 18 angeordnet. Zur Bereitstellung der Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 weist die Schneidvorrichtung zumindest eine Feder 6800 und/oder eine Dämpfungselement 6810 und einen Schalter 7200 auf, insbesondere einen Mikroschalter. Die Feder 6800 und/oder das Dämpfungselement 6810 stützen den Hebel bzw. Hebelarm 8000 gegenüber dem zweiten Griffelement 18 bzw. Griffgehäuse 6000 ab. Sofern bei einem Schließen der Schneidvorrichtung 10 eine Handkraft Fuser auf die Griffelemente 16, 18 wirkt, beispielsweise zum Schneiden eines Schnittguts, wirkt eine resultierende Schneidkraft Fcut auf die Schneidelemente 12, 14. Sofern eine Federkraft Fgs der Feder 6800 und/oder des Dämpfungselements 6810 überschritten wird, kann mit zunehmender Kompression der Feder 6800 und/oder des Dämpfungselements 6810 bzw. Handkraft Fuser und/oder Schnittkraft Fcut das zweite Griffelement 18 relativ zum Hebel 8000 bewegt werden, insbesondere verschwenkt werden. Dazu sind der Hebel 8000 und das Griffelement 18 um das gemeinsame weitere Drehgelenk 6500 (vgl. 4) zumindest begrenzt schwenkbar angeordnet. Die Feder 6800 koppelt sozusagen das Griffelemente 1800 mit dem Hebel 8000 bzw. zweiten Schneidelement 14 in zumindest einem Betriebszustand. Das Griffelement 18 ist gegenüber dem Hebel 8000 vorteilhaft begrenzt um das Drehgelenk 6500 schwenkbar, beispielsweise durch korrespondierende Formschlusselemente 6010 an dem zweiten Griffelement 18 und dem Hebel 8000, insbesondere um eine Überlastung oder Schädigung der Schneidvorrichtung 10, insbesondere der Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 zu vermeiden. Das zweite Griffelement 18 wird vorteilhaft an einem freien Ende des Hebels 8000 mittels der Feder 6800 gegen den Hebel 8000 abgestützt. Auf den Hebel 8000 ist vorteilhaft ein Aufnahmeelement 6900 aufgesteckt. Das Aufnahmeelement 6900 dient als Aufnahme für den Schalter 7200, insbesondere als Steckaufnahme mittels Verbindern 7220. Zudem kann das Aufnahmeelement 6900 als Stütz- und/oder Positionierelement für die Feder 6800 dienen.
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Soweit die auf das Griffelement 18 ausgeübte Bedienkraft Fuser zur Betätigung der Schneidelement 12, 14 eine Federkraft Fgs übersteigt, verschwenkt das Griffelement 18 relativ zum Hebel 8000. Im vorliegenden Fall nährt sich die Außenseite 6400 des Griffelements 18 dem Hebel 8000 an.
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Zur Erfassung dieser Schwenkbewegung bzw. Schwenkkraft und/oder zumindest einer Schwellwertüberschreitung dieser Schwenkbewegung bzw. Schwenkkraft, weist die Sensor- und/oder Steuereinrichtung 4010 zumindest einen Schalter 7200 auf. Der Schalter 7200 ist als Mikroschalter ausgebildet, insbesondere als Öffner oder Wechsler. Der Schalter 7200 weist ein als Schwenkhebel ausgebildetes Auslöseelement 7100 auf. Es ist zu einer Auslösung des Schalters 7200 vorgesehen und sensiert vorteilhaft ein Ausschwenken bzw. eine Distanzierung des Auslöseelement 7100 vom Griffgehäuse 6000. Das Auslöseelement 7100 stützt sich an einem Druckelement 8100 ab. Das Druckelement 8100 ist mit dem Schiebeschalter 7300 verbunden, insbesondere einstückig ausgebildet. Das Druckelement 8100 ist gewissermaßen als Arm, insbesondere gegenüber dem Schiebeschalter 7300 zumindest begrenzt biegsamer Arm ausgebildet. Sofern der Hebel 8000 unter Krafteinwirkung auf die Schneidvorrichtung 10 und unter Kompression der Feder 6800 bzw. des Dämpfungselements 6810 verlagert wird, kann das Auslöseelement 7100 ausschwenken; eine Distanz zwischen Druckelement 8100 bzw. der Innenseite 6300 des zweiten Griffelements 18 und Schalter 7200 nimmt zu. Im vorliegenden Beispiel aktiviert der Schalter 7200, beim Ausschwenken des Auslöseelement 7100, ab einem gewissen Auslenkungsgrad die Antriebseinheit 20 - somit fungiert der Schalter 7200 als Schwellwertschalter. Alternativ könnte der Schalter 7200 oder ein weiteres Sensorelement auch ein korrespondierend zum jeweiligen Auslenkungsgrad proportionales Signal ausgeben. Eine Steuereinrichtung der Schneidvorrichtung 10 könnte dieses Signal als Schwellwertsignal und/oder als proportionales Signal zur Schwellwert- und/oder Proportionalkraftsteuerung der Antriebseinheit 20 verwenden. Zusätzliche Einstellelemente könnten die Schwellwert- oder Proportionalkraft verändern bzw. verstehen. Somit ließe sich ein Kraftschwellwert- und/oder Kraftproportionaler Unterstützungsbetrieb der Schneidvorrichtung 10 bereitstellen. Andere Krafterfassungsmöglichkeiten zur Kraftschwellwert- oder Proportionalkraft Ermittlung oder dergleichen, beispielsweise mit als Dehnmessstreifen, Wägezellen, Drucksensoren, Wegesensoren oder dergleichen ausgebildeten Sensoren, erschließen sich dem Fachmann hieraus. Im vorliegenden Beispiel ergibt sich aus dem Zusammenspiel des gegen die Federkraft der Feder 6800 und das Griffgehäuse 6000 verschwenkbaren Schalters 7200, eine Sensor- und/oder Steuereinrichtung 4010 für die Schneidvorrichtung 10, insbesondere zumindest zur Sensierung einer Kraftschwelle und/oder Steuerung eines Unterstützungsbetriebs.
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In einem Zustand in dem das Auslöseelement
7100 an dem Schalter
7200, insbesondere flächig anliegt, oder zumindest nur geringer beabstandet ist, ist der Schalter
7200 deaktiviert. Somit wird der Schalter
7200 als Schwellwertschalter bei einem definierten Ausschwenken des Auslöseelements
7100 aktiviert bzw. deaktiviert. (Vgl. hierzu auch die Vergrößerungsdarstellung
40 der
2 und
3 der
DE102016211975A1 ) Das Auslöseelements
7100 kann sich am Griffgehäuse
6000 direkt abstützten oder an dem Druckelement
8100 abstützen oder dergleichen. Der Schiebeschalter
7300 kann ferner als Unterstützungsbetriebseinstellelement dienen. Er kann vorteilhaft durch eine Verschiebung relativ zum Schalter
7200, sei es beispielsweise durch die Nachgiebigkeit des Druckelements
8100 (hier als bedingt nachgiebige Zunge bzw. Arm ausgebildet), unterschiedliche Abstände des Druckelements
8100 zum Auslöseelement
7100 bzw. Schalter
7200, insbesondere in Abhängigkeit dessen Schiebeposition, einen Nocken der in Abhängigkeit der Schiebeposition dichter oder ferner am Schwenkpunkt des Druckelements
8100 liegt und/oder dergleichen, zur Unterstützungsbetriebszuschaltung bei unterschiedlichen Schwellwerten oder Proportionalkraftverhältnissen vorgesehen sein. Für weitere Details zur Schwellwertanpassung sei auf das letzte Drittel des [0058] der
DE 102016211975 A1 verwiesen.
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Gemäß 4 wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung 8172 zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 vorgesehen, insbesondere zum mechanischen Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010. Dazu weist das Druckelement 8100 am freien Ende eine Lasche 8120 auf. Diese Lasche 8120 weist eine Ausnehmung 8121 auf vgl. 5. Die Ausnehmung 8121 dient als Formschlusselement für eine Rastnase 7210 des Aufnahmeelements 6900 für den Schalter 7200. Sofern der Schiebeschalter 7300, mit dem die Lasche 8210 über das Druckelement 8100 verbunden ist, nach rechts bzw. in Richtung der Schneidelemente 12,14 der Schneidvorrichtung 10 verschoben wird, verrasten Rastnase 7210 und Lasche 8210 miteinander. Dadurch wird das Druckelement 8100 mit dem Aufnahmeelement 6900 bzw. mit dem Schalter 7200 verbunden bzw. bewegungsgekoppelt. Durch seine flexible Anbindung am Schiebeschalter 7300 kann es auch einer Verlagerung des Griffelements 18 bzw. Schiebeschalters 7300 relativ zum Hebelelement 8000 bzw. Schalter 7200 ausgleichen. Somit wird ein Ausschwenken des Auslöseelements 7100 blockiert, insbesondere unabhängig von einer auf die Griffelemente 16, 18 bzw. die Schneidelemente 12, 14 aufgebrachten Handkraft bzw. Schneidkraft. Dadurch lässt sich ein insbesondere kraftabhängiger Unterstützungsbetrieb blockieren bzw. deaktivieren. Die Vorrichtung 6172 zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010, ist hier eine mechanischen Vorrichtung 6172 zum Blockieren. Es wäre ebenso denkbar beispielsweise eine magnetische Blockiervorrichtung, oder elektromagnetische Blockiervorrichtung vorzusehen. Am Druckelement 8100 oder Aufnahmeelement 6900 könnten Permanentmagnete angeordnet sein die abhängig von einer Position des Druckelements 8100 oder Aufnahmeelements 6900 die Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 blockieren. Ebenso können elektrisch aktivierbare Magnete daran angeordnet sein, die beispielsweise bei Bestromung insbesondere unabhängig von der Position des Druckelements 8100 oder Aufnahmeelements 6900 zueinander, die Sensor- und/oder Steuervorrichtung 4010 blockieren würden.
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Ebenso vorstellbar ist, dass eine hier nicht dargestellte Sensor- und/oder Steuereinrichtung die zumindest einen Kraftsensor ausbildet oder aufweist, eine Vorrichtung zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuereinrichtung aufweist. Dazu kann beispielsweise ein Dehnmesstreifen oder Wegsensor insbesondere mechanisch an zumindest einem Ankoppelpunkt auskoppelt bzw. entkoppelt werden, so dass er kein veränderliches Signal mehr ausgibt. Es ist auch vorstellbar, dass durch ein Versteifungselement ein derartiger oder andersartiger Kraftsensor derart versteift wird, dass er zumindest ein sehr viel kleineres Signal, insbesondere mit einer sehr viel kleineren Veränderung unter Kraftbeaufschlagung der Schneidvorrichtung ausgibt als tatsächlich anliegt. Somit kann ebenfalls eine Blockiervorrichtung für den Kraftsensor bzw. Sensor- und/oder Steuereinrichtung erzielt werden, insbesondere derart, dass die Sensor- und/oder Steuereinrichtung kein oder ein sehr viel geringeres Signal zum Aktivieren der Antriebseinheit erzeugt und/oder erhält.
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6 - 9 zeigen eine alternative erfindungsgemäße Schneidvorrichtung 10 in Form einer Astschere 500. Sie weist ein erstes und ein zweites relativ zueinander bewegbares Schneidelement 12, 14 und ein erstes und ein zweites relativ zueinander bewegbares Hebelelement 502, 504, insbesondere Griffelement 16, 18, zum Öffnen und Schließen der Schneidelemente 12, 14 auf. Erfindungsgemäß führt eine Verlagerung der Hebelelemente 502, 504 um einen ersten Winkel 506 zu einer Verlagerung der Schneidelemente 12, 14 um einen zweiten Winkel 508, wobei der zweite Winkel 508 größer als der erste Winkel 506 ist. Von den Hebelelementen 502, 504 auf die Schneidelemente 12,14 liegt also eine Übersetzung ins Schnelle vor. Ein Übersetzungsverhältnis des Übersetzungsmechanismus bzw. des Getriebes ist somit i < 1. Im vorliegenden Beispiel beträgt der erste Winkel 506 rund 40° und der zweite Winkel 508 rund 50°. Bei einem Öffnen oder Schließen der Hebelelemente 502, 504, um einen Öffnungs- bzw. Schließwinkel 506, ist also der Öffnungs- bzw. Schließwinkel 508 der Schneidelemente 12, 14 verhältnismäßig größer als der Öffnungswinkel 506 der Hebelelemente 502, 504. Das an den Hebelelementen 502,504 aufzubringende Moment bzw. die erforderliche Kraft zur Durchtrennung eines zu schneidenden Gegenstands, wird damit gegenüber herkömmlichen Schneidvorrichtungen mit gleichen Abmessungen aber einer Übersetzung mit i≥1 vergrößert. Vorteilhafterweise kann dadurch ein Öffnungswinkel der Hebelelemente 502, 504 bzw. der Griffelemente 16, 18 gegenüber einem Öffnungswinkel der Schneidelemente 12, 14 verringert werden, insbesondere um die Zugänglichkeit zu Ästen innerhalb von Bäumen, Hecken oder anderen zu schneidenden Gegenständen zu verbessern. Oftmals ist dort nämlich die Bewegungsfreiheit begrenzt und die mitunter langen Hebel- bzw. Griffelemente 16, 18, 502, 504 können nur bedingt geöffnet werden. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann aber trotz begrenztem Öffnungswinkel 506 der Hebel- bzw. Griffelemente 16, 18, 502, 504 ein verhältnismäßig großer Ast bzw. zu schneidender Gegenstand, durchtrennt werden, bzw. ein verhältnismäßig großer Öffnungswinkel 508 der Schneidelemente 12, 14 erzielt werden. Herkömmliche Schneidvorrichtungen beispielsweise Astscheren, weisen demgegenüber entweder eine direkte Übersetzung (i = 1) oder eine Übersetzung ins Langsame auf (also i > 1), so dass die zum Schließen der Hebel- bzw. Griffelemente 16, 18, 502, 504 erforderliche Kraft möglichst gering ist - mit dem Nachteil, dass dadurch jedoch die Zugänglichkeit bei beengten Platzverhältnissen eingeschränkt ist, so dass mitunter insbesondere dickere zu schneidende Gegenstände nicht zwischen den Schneidelementen 12, 14 positioniert werden können. Erfindungsgemäß sind Winkelverhältnisse möglich, bei denen der zweite Öffnungswinkel 508 größer als der erste Öffnungswinkel 506 ist, insbesondere wobei der zweite Öffnungswinkel 508 rund eineinhalb bis dreimal größer, bevorzugt doppelt so groß ist, wie der erste Öffnungswinkel 506. Der zweite Öffnungswinkel 508 ist insbesondere >45°, bevorzugt >55°, besonders bevorzugt >65°.
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Gemäß den 1 bis 4 wird die Übersetzung ins Schnelle beispielhaft ermöglicht durch eine Vorrichtung zur Kraftübertragung, insbesondere ein Getriebe bzw. Verbinder 510, 552. Dieser ist zur Bewegungsübertragung einer Bewegung des zweiten Hebelelements 504 relativ zum ersten Hebelelement 502 auf das zweite Schneidelement 14 relativ zum ersten Schneidelement 12 vorgesehen. Das Übersetzungsverhältnis des Verbinders 510 bzw. des Getriebes beträgt dabei i<1. Zur Erzeugung der Übersetzung i<1 ist die Hebelarmlänge 520 mit der der Verbinder 510, insbesondere ein Drehpunkt 512 des Verbinders 510, gegenüber einem Drehpunkt 518 der Hebelelemente 502, 504 positioniert ist, größer, als die Hebelarmlänge 522, mit der der Verbinder 510, insbesondere ein weiterer Drehpunkt 514 des Verbinders 510, gegenüber einem Drehpunkt 516 der Schneidelemente 12,14 positioniert ist. Die Drehpunkte 512, 514 des Verbinders 510 sind typischerweise in gegenüberliegenden Endbereichen des Verbinders 510 angeordnet. Vorstellbar ist hier, beispielsweise, dass die Drehpunkte 512, 514 verstellbar, beispielsweise in Langlöchern mit Rastpositionen oder dergleichen verstellbar ausgebildet sind. Dadurch ließen sich unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse ermöglichen, insbesondere könnte ein Anwender in Abhängigkeit der Zugänglichkeit eines zu schneidenden Gegenstands damit den Öffnungswinkel der Hebelelemente 502, 504 verändern.
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6 und
7 offenbaren darüber hinaus exemplarisch aber auch einen Seilzug
524. Der Seilzug
524 ist zwischen Umlenkvorrichtungen
526,
528 insbesondere Umlenkrollen aufgespannt. Am ersten und zweiten Hebelelement
502,
504 ist je eine Umlenkvorrichtung angeordnet. Der Seilzug
524 kann auch mehrfach zurückgeführt sein, beispielweise um zusätzliche Umlenkrollen, wodurch das Übersetzungsverhältnis vergrößert wird. Der Seilzug
524 wird von einer nicht dargestellten Seilwinde, beispielsweise einer Seilwinde nach dem Prinzip der Seilwinde gemäß
2, oder einem Linearantrieb angetrieben, welcher durch eine Antriebseinheit (hier nicht dargestellt), insbesondere eine pneumatisch, hydraulisch, elektromotorische Antriebseinheit oder andere Antriebsvorrichtung oder dergleichen angetrieben ist. Als beispielhafter Mechanismus sei hier zudem auf die
3 -
5 der
DE 102016211975A1 verwiesen, bei dem eine in einem Griffelement
16 untergebrachter Antriebseinheit
20 über eine Getriebeeinheit
38 und eine Kupplungseinheit
22 eine Seilwinde
32 antreibt, die über ein Antriebskraftübertragungselement
340 in Form eines Seils
34 das andere Griffelement
18 verlagert.
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Derartige Antriebsstrangkomponenten können in der 6 und 7 im Hebelelement und/oder Griffelement 18, 504 untergebracht sein. Das oder die Griffelemente 16, 18 weisen einen, je einen oder mehrere (Hand-)kraftsensor(en) 530 auf. Der oder die (Hand-)kraftsensor(en) 530 erfasst eine auf die Griffelement 16, 18 ausgeübte Kraft. In Abhängigkeit der Kraft und/oder einer Kraftschwelle wird zumindest ein Unterstützungsbetrieb zugeschaltete. Der Unterstützungsbetrieb lässt sich proportional zur Kraft oder in Abhängigkeit einer Kraftschwelle zuschalten. Die Sensitivität des Sensors oder die Menge der Kraftunterstützung ist vorteilhaft einstellbar ausgebildet, beispielsweise über ein Einstellrad, -Schieber, Schalter, Potentiometer oder dergleichen. Ebenso kann die Kraftunterstützung, insbesondere die zur erfassten Kraft proportionale Kraftunterstützung, in diskreten Stufen oder stufenlos einstellbar ausgebildet sein.
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Am Griffelement 18 ist ferner ein Akkumulator 534 angeordnet. Zwischen den Griffelementen 16, 18 (oder auch zwischen den Hebelelementen 502, 504) kann ein Anschlagsensor 532 angeordnet sein, um ein Abschalten der Antriebseinheit zu veranlassen, wenn die Griffelemente 16,18 Ihre Endposition erreicht haben. Aus dem Vergleich von 1 und 2, ist zudem ersichtlich, dass das Griffelement 16 abnehmbar ausgebildet ist. Dadurch kann aus der Astschere 500 eine Hochentaster 536 gemacht werden, bzw. eine Astschere 500 mit nur einem Arm bzw. Griffelement 18. Der Hochentaster 536 ist aktivierbar über ein Betätigen des Griffelements 18 bzw. ein komprimieren des Kraftsensors 530. Eine nicht dargestellte Öffnungsfeder, welche zwischen den Hebelelementen 502 und 504 wirken kann, kann die Schneidelemente 12, 14 öffnen, der Seilzug 524 diese wieder schließen.
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In Anlehnung an die 3 - 5 kann auch hier ein Sensor- und/oder eine Steuervorrichtung vorgeschlagen werden, die eine hier nicht dargestellte Vorrichtung zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung aufweist. Beispielsweise kann eine Schaltfunktion eines im Griffelement 18 positionierten Schalters, der in Abhängigkeit einer auf das Griffelement ausgeübten Kraft zumindest einen Unterstützung aktiviert, durch eine Vorrichtung zum blockieren bzw. arretieren einer Umschaltbarkeit des Schalters vorgesehen werden. Ebenso können Dehnmesstreifen, welche beispielsweise im Griffelement 18 angeordnet sind und zur Erfassung einer auf das oder die Griffelemente 16, 18 ausgeübten Kraft ausgebildet sind, blockiert werden, insbesondere wobei der Sensor in Abhängigkeit einer zumindest auf ein Griffelement 18 ausgeübten Kraft ein Schaltsignal zum Aktivieren oder deaktivieren der Antriebseinheit ausgibt. Ebenso kann eine derartige Vorrichtung zum Blockieren der Sensor- und/oder Steuervorrichtung mehrere Zustände und/oder verlagerbare Positionen aufweist, um eine Sensitivität der Sensor- und/oder Steuervorrichtung, insbesondere einen Schwellwert zur Aktivierung der Antriebseinheit, zu verändern.
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10 offenbart in Anlehnung an die Schneidvorrichtung gemäß 1-5 eine Schneidvorrichtung 10, insbesondere Gartenschneidvorrichtung, mit zumindest einem ersten und einem zweiten relativ zueinander bewegbaren Schneidelement 12, 14, mit einem ersten und einem zweiten relativ zueinander bewegbaren Hebelelelement 502, 504, insbesondere Griffelement 16, 18, zum Öffnen und Schließen der Schneidelemente 12, 14, aufweisend eine Antriebseinheit 20, die in zumindest einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, eine Bewegung des zweiten Schneidelements 14 relativ zu dem ersten Schneidelement 12 zumindest zu unterstützen. Ferner aufweisend eine Sensor- und/oder Steuervorrichtung, die dazu vorgesehen ist, in Abhängigkeit einer zumindest auf ein Griffelement 16, 18 ausgeübten Kraft und/oder einer Schnittkraft der Schneidelemente 12, 14 die Antriebseinheit 20 zuzuschalten. Zudem aufweisend einen Schiebeschalter 7300 der bei Verlagerung zumindest ein Schaltsignal zum Aktivieren oder deaktivieren der Antriebseinheit 20 ausgibt, wobei ein Schalterauslöser 8110 einstückig mit dem Griffelement 18, insbesondere mit dem Griffgehäuseelement 6000, insbesondere mit der Innenseite des Griffgehäuseelements 6000 ausgebildet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016211975 A1 [0002, 0014, 0016, 0017, 0018, 0019, 0020, 0024, 0029, 0034]
- DE 102015206959 A1 [0014]
- DE 102010016296 B4 [0014, 0016, 0017]
- WO 2008023117 A2 [0014, 0016]
- DE 20205106 U1 [0016]
- FR 2462094 [0016, 0017]