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Die Erfindung geht aus von einem dehnbaren Textil, insbesondere einem Bekleidungsstück, zur Anwendung an einem Körper eines Patienten, von einem Tragesystem zur Anwendung an einem Körper eines Patienten und einem Herzunterstützungssystem nach Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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Stand der Technik
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Herzunterstützungssysteme (englisch: ventricular assist device (VAD)) weisen üblicherweise eine intrakorporale Komponente, wie beispielsweise eine Herzpumpe, und extrakorporale Elemente, wie z. B. ein Steuergerät und/oder Batterien auf. Hierbei ist die intrakorporale Komponente über ein Kabel durch die Haut eines Patienten, der sogenannten Driveline, mit den extrakorporalen Elementen verbunden. Durch das Kabel erhält die intrakorporale Komponente ihre Ansteuersignale und wird mit elektrischer Energie zu ihrem Antrieb versorgt. Die extrakorporalen Elemente müssen 24 Stunden am Tag am Körper getragen werden, um die ordnungsgemäße Funktion der intrakorporalen Komponente zu gewährleisten.
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Die
DE 20 2005 020 525 U1 offenbart ein System zur mobilen Überwachung der Herzfunktionen. Das System weist eine externe zentrale Verwaltungseinheit auf, die extrakorporal angeordnet ist, und welche über elektrische Leiter in einem Kleidungsstück mit Elektroden zum Ableiten von elektrokardiographischen Signalen verbunden ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund wird mit dem hier vorgestellten Ansatz ein dehnbares Textil, insbesondere ein Bekleidungsstück, zur Anwendung an einem Körper eines Patienten vorgestellt.
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Das dehnbare Textil ist durch wenigstens eine, insbesondere stromführende und/oder datenleitende, elektrische Leitung gekennzeichnet, wobei die elektrische Leitung in einer Hauptrichtung in Schlangenform bzw. Mäanderform in dem Textil integriert oder an dem Textil derart angeordnet ist, dass bei einer Dehnung des Textils entlang der Hauptrichtung eine räumliche Positionierung der elektrischen Leitung und des Textils zueinander in Bezug auf die Hauptrichtung im Wesentlichen konstant bleibt.
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Unter einer elektrischen Leitung kann hierbei auch ein Strom- und/oder Datenkabel verstanden werden. Unter einem dehnbaren Textil kann ein Textil verstanden werden, welches sich bei einer Krafteinwirkung auf das Textil entsprechend einer resultierenden Kraftrichtung elastisch verformt, insbesondere streckt, und welches sich nach Abschluss der Krafteinwirkung wieder im Wesentlichen vollständig in seine ursprüngliche Form zurückzieht bzw. zurückbildet. Unter einer Hauptrichtung soll hierbei insbesondere eine Richtung verstanden werden, die in einer Ebene des Textils liegt und in welcher sich die elektrische Leitung im Wesentlichen erstreckt. Unter Schlangenform bzw. Mäanderform kann hierbei eine Ausbildung von abwechselnd nach links bzw. nach rechts offenen Buchten durch die elektrische Leitung entlang der Hauptrichtung in oder an dem Textil verstanden werden. Unter einer räumlichen Positionierung der elektrischen Leitung und des Textils zueinander in Bezug auf die Hauptrichtung kann hierbei eine räumliche Anordnung, insbesondere ein Abstand entlang der Hauptrichtung, zwischen einem beliebigen Punkt, bzw. einer beliebigen Stelle auf der elektrischen Leitung und einem direkt darüber oder darunter liegenden Punkt bzw. Stelle auf dem Textil verstanden werden. Diese räumliche Anordnung bzw. der Abstand der beiden Punkte bzw. Stellen zueinander ändert sich bei einer Dehnung des Textils entlang der Hauptrichtung nicht. Mit anderen Worten findet an einer beliebigen Position entlang der Hauptrichtung bei einer Dehnung des Textils zwischen der elektrischen Leitung und dem Textil keine Parallelverschiebung statt.
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Die elektrische Leitung kann oberhalb oder unterhalb des dehnbaren Textils angebracht sein. Die elektrische Leitung kann in einer weiteren Ausführungsform mit dem Textil verwoben sein. Weiterhin ist es möglich, dass die elektrische Leitung in einer Tasche oder in einer Lasche eingearbeitet bzw. eingenäht ist.
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Vorteile der Erfindung
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Das dehnbare Textil hat den Vorteil, dass auch bei einer Dehnung des Textils die elektrische Leitung sicher innerhalb oder an dem Textil verbleibt, so dass die elektrische Leitung weder aus dem dehnbaren Textil herausrutscht, noch hineinrutscht. Generell können durch ein solch dehnbares Textil elektrische Leitungen sicher an bzw. in einem Bekleidungsstück, welches aus dem Textil gebildet wird, verstaut werden. Somit hängen keine elektrischen Leitungen aus dem Bekleidungsstück heraus, welche sich an Gegenständen in einer Umgebung eines das Bekleidungsstück tragenden Patienten verheddern können.
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Indem die räumliche Positionierung der elektrischen Leitung und des Textils zueinander in Bezug auf die Hauptrichtung im Wesentlichen konstant bleibt, wird zudem eine Anbringung von externen elektrischen bzw. elektronischen Geräten und insbesondere deren Kontaktierung bzw. deren Anschluss an die elektrische Leitung vereinfacht.
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Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die elektrische Leitung an wenigstens zwei Stellen entlang der elektrischen Leitung mechanisch, insbesondere formschlüssig, mit dem Textil verbunden ist. Denn hierdurch kann effektiv verhindert werden, dass die elektrische Leitung sich von dem Textil löst bzw. aus dem Textil herausrutscht.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die elektrische Leitung an den wenigstens zwei Stellen mit dem Textil vernäht und/oder verklebt ist. Denn durch ein Vernähen oder Verkleben kann in einfacher Weise ein Formschluss erreicht werden. Hierdurch wird die Sicherheit erhöht, dass die elektrische Leitung sich nicht von dem Textil ablöst bzw. aus dem Textil herausrutscht, unabhängig davon ob das Textil gedehnt wird oder nicht.
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Es ist ferner zweckmäßig, wenn die wenigstens zwei Stellen im Wesentlichen einem Anfang und einem Ende der elektrischen Leitung entsprechen. Denn hierdurch kann ein Ablösen und/oder Herausrutschen der elektrischen Leitung aus dem Textil noch effektiver verhindert werden.
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Unter einem Anfang bzw. einem Ende der elektrischen Leitung können hierbei beide Enden der elektrischen Leitung verstanden werden, mit welchen die elektrische Leitung an ein Signal-, Daten- und/oder Stromnetz angeschlossen wird. Die Enden können hierbei als elektrische Schnittstellen bzw. Stecker und/oder Steckverbindungen ausgebildet sein. Vorzugsweise können die beiden Enden die Stellen der elektrischen Leitung bilden, an denen die elektrische Leitung aus dem Textil herausgeführt wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Anfang der elektrischen Leitung als elektrische Steckverbindung ausgebildet ist, welche fest mit dem Textil verbunden ist. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Ende der elektrischen Leitung als elektrische Steckverbindung ausgebildet ist, die fest mit dem Textil verbunden ist.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die wenigstens zwei Stellen wenigstens zwei Kreuzungspunkten entsprechen, an denen die elektrische Leitung die Hauptrichtung kreuzt oder tangiert. In einem Ausführungsbeispiel kann die elektrische Leitung symmetrisch um die Hauptrichtung schlangenförmig bzw. mäanderförmig angeordnet sein, so dass die Kreuzungspunkte mittig zwischen den nach links und nach rechts offenen, sich abwechselnden Buchten zum Liegen kommen. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die elektrische Leitung an jedem Kreuzungspunkt, an jedem zweiten Kreuzungspunkt, an jedem dritten Kreuzungspunkt, an jedem vierten Kreuzungspunkt, oder in noch größeren Abständen an weiteren Kreuzungspunkten mit dem Textil mechanisch verbunden ist. Je mehr mechanische Verbindungen die elektrische Leitung mit dem Textil eingeht, desto präziser kann die Position der elektrischen Leitung gegenüber dem Textil bei einer Dehnung eingehalten werden.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Kreuzungspunkte diejenigen Punkte sind, an denen die elektrische Leitung die Hauptrichtung tangiert. Auch hier kann vorgesehen sein, dass die elektrische Leitung an allen Kreuzungspunkten oder nur an jedem zweiten Kreuzungspunkt, an jedem dritten Kreuzungspunkt, an jedem vierten Kreuzungspunkt oder in noch größeren Abständen an weiteren Kreuzungspunkten mit dem Textil verbunden ist.
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Es ist vorteilhaft, wenn die elektrische Leitung an wenigstens einer weiteren Stelle entlang der elektrischen Leitung durch eine Führungsvorrichtung, insbesondere einer Schlaufe, lose an dem Textil entlanggeführt ist. Denn hierdurch kann ein Verrutschen der elektrischen Leitung an bzw. innerhalb des Textils bei einer Dehnung des Textils noch einfacher verhindert werden. Weiterhin kann dadurch erreicht werden, dass die elektrische Leitung auch bei mehrfachem Dehnen des Textils und Zurückführen des Textils in seine Ausgangsform an oder innerhalb des Textils seine schlangenförmige bzw. mäanderförmige Anordnung beibehält.
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Es ist weiter zweckmäßig, wenn das Textil als Gurt, insbesondere als Brustgurt oder Bauchgurt, ausgebildet ist. Denn als Gurt kann das dehnbare Textil in einfacher Weise an einem Körper eines Trägers, insbesondere eines Patienten, getragen werden. In einem dehnbaren Gurt kann die elektrische Leitung in vorteilhafter Weise eingenäht sein. Hierfür kann der Gurt derart doppelwandig ausgestaltet sein, dass sein inneres eine Lasche bildet, in welcher die elektrische Leitung schlangenförmig bzw. mäanderförmig eingelegt ist.
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Insbesondere wenn der Gurt als Brustgurt oder als Bauchgurt ausgestaltet ist, kann er in einfacher Weise am Körper des Patienten getragen werden. Die elektrische Leitung liegt dann ebenfalls eng am Körper des Patienten an und es besteht keine Gefahr, dass die elektrische Leitung lose um den Körper des Trägers bzw. Patienten herumhängt und sich an Gegenständen in der Umgebung des Trägers verheddert.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn eine Länge des Gurts entlang der Hauptrichtung verstellbar ist. Denn hierdurch kann der Gurt auf verschiedene Umfänge, insbesondere Brustumfänge oder Bauchumfänge von verschiedenen Trägern eingestellt werden, was den Tragekomfort des Gurts erhöht.
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Indem der Gurt einen lösbaren Verschluss aufweist kann er in einfacher Weise an dem Körper des Trägers angelegt, bzw. abgelegt werden. Optional kann vorgesehen sein, dass eine Vorrichtung zum Verstellen der Länge des Gurts an oder in dem Verschluss integriert ist.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Textil ein rutschfestes Material, insbesondere Gummi, aufweist. Denn hierdurch kann das Textil bzw. der Gurt am Körper des Trägers bzw. des Patienten sicher angebracht werden, ohne dass das Textil bzw. der Gurt an dem Körper des Trägers bzw. Patienten herabrutscht.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Textil wenigstens einen elektrischen Kontakt zur elektrischen Kontaktierung wenigstens eines externen Geräts, insbesondere eines Steuergeräts und/oder eines Akkumulators, mit der elektrischen Leitung aufweist. Denn hierdurch kann in einfacher Weise das externe Gerät mit der elektrischen Leitung elektrisch verbunden werden. Hierdurch entfallen aufwendige Anschlüsse.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn der elektrische Kontakt an den Stellen entlang der elektrischen Leitung ausgebildet ist, an denen die elektrische Leitung mechanisch mit dem Textil verbunden ist. Denn hierdurch kann die Ausbildung der elektrischen Kontaktstelle die Funktion der mechanischen Verbindung zwischen der elektrischen Leitung und dem Textil übernehmen. Somit kann eine zusätzliche mechanische Verbindung zwischen der Leitung und dem Textil entfallen.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Textil ein mechanisches Verbindungselement zum, insbesondere lösbaren, mechanischen Verbinden des externen Geräts mit dem Textil aufweist. Denn hierdurch entfallen weitere externe Halterungen für das externe Gerät. Ferner muss der Träger des Textils das externe Gerät nicht in der Hand halten.
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Eine lösbare mechanische Verbindung hat den Vorteil, dass das externe Gerät schnell und in einfacher Weise an das Textil angebracht und/oder von dem Textil wieder entfernt werden kann.
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Es ist vorteilhaft, wenn das Verbindungselement eingerichtet ist, eine Rastverbindung, eine Klipverbindung, eine Klettverbindung und/oder eine magnetische Verbindung mit dem externen Gerät einzugehen. Denn diese Verbindungen ermöglichen es, dass externe Gerät schnell, einfach und sicher an dem Textil anzubringen bzw. davon zu lösen.
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Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn der elektrische Kontakt derart an dem Verbindungselement angeordnet oder integriert ist, dass bei einer geschlossenen mechanischen Verbindung zwischen dem Verbindungselement und dem externen Gerät die elektrische Kontaktierung zwischen der elektrischen Leitung und dem externen Gerät hergestellt wird und/oder wenn bei einer gelösten mechanischen Verbindung zwischen dem Verbindungselement und dem externen Gerät die elektrische Kontaktierung zwischen der elektrischen Leitung und dem externen Gerät unterbrochen wird. Denn hierdurch kann das externe Gerät gleichzeitig mechanisch mit dem Textil und elektrisch mit der darin befindlichen elektrischen Leitung verbunden werden. Weiterhin kann die elektrische Verbindung zwischen dem externen Gerät und der elektrischen Leitung und die mechanische Verbindung zwischen dem externen Gerät und dem Textil gleichzeitig gelöst werden. Eine solche Kombination einer mechanischen und elektrischen Schnittstelle minimiert notwendige Handgriffe eines Nutzers des externen Geräts bzw. Trägers des Textils. Hierdurch wird ein Risiko einer Fehlbedienung minimiert.
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Die zuvor genannten Vorteile gelten in entsprechender Weise auch für ein Tragesystem zur Anwendung an einem Körper eines Patienten mit einem Steuergerät zum Steuern eines Herzunterstützungssystems und/oder mit wenigstens einem Akkumulator zum Bereitstellen von Energie an ein Herzunterstützungssystem und mit einem dehnbaren Textil nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen. Der Akkumulator kann hierbei zusätzlich dazu ausgebildet sein, Energie an das Steuergerät bereitzustellen.
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Es ist weiterhin von Vorteil, wenn das Steuergerät und/oder der Akkumulator eingerichtet ist, eine, insbesondere lösbare, mechanische Verbindung mit dem Textil einzugehen und die elektrische Leitung elektrisch zu kontaktieren. Denn hierdurch können alle für ein Herzunterstützungssystem notwendigen Komponenten und Elemente in unmittelbarer Nähe zueinander positioniert werden, und eng am Körper des Trägers des Textils anliegen. Hierdurch können lose herabhänge elektrische Leitungen bzw. Kabel vermieden werden, die die einzelnen Komponenten bzw. Elemente miteinander elektrisch verbinden.
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Insbesondere eine lösbare mechanische Verbindung des Akkumulators bzw. eine Batterie mit dem Textil ermöglicht es, den Akkumulator bzw. die Batterie durch einen einfachen Handgriff auszutauschen.
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Die zuvor genannten Vorteile gelten in entsprechender Weise auch für ein Herzunterstützungssystem mit einer Herzpumpe und einem Tragesystem nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen. Indem das Tragesystem, insbesondere als Gurt, direkt am Körper des Patienten getragen werden kann, kann die Driveline, also die elektrische Leitung, die die Herzpumpe mit elektrische Energie speist und mit Ansteuersignalen ansteuert, von ihrer Länge her kurzgehalten werden. Hierdurch wir die Gefahr des Verhedderns der driveline mit Gegenständen in der Umgebung des Trägers weiter reduziert. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Textil des Tragesystems einen Anschluss bzw. eine elektrische Kontaktierung für die Driveline bereitstellt.
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Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Verwendung eines Tragesystems nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen zur Anwendung an einem Körper eines Patienten mit einem Herzunterstützungssystem nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlichen Elemente werden gleiche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung der Elemente verzichtet wird.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines dehnbaren Textils zur Anwendung an einem Körper eines Patienten gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 eine schematische Darstellung eines dehnbaren Textils gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel; sowie
- 3 eine schematische Darstellung eines Tragesystems gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Nachfolgend wird ein dehnbares Textil, insbesondere ein Bekleidungsstück, zur Anwendung an einem Körper eines Patienten beschrieben, wobei das dehnbare Textil wenigstens eine, insbesondere stromführende und/oder datenleitende, elektrische Leitung aufweist, wobei die elektrische Leitung in einer Hauptrichtung in schlangenform bzw. mäanderform in dem Textil integriert oder an dem Textil derart angeordnet ist, dass bei einer Dehnung des Textils entlang der Hauptrichtung eine räumliche Positionierung der elektrischen Leitung und des Textils zueinander in Bezug auf die Hauptrichtung im Wesentlichen konstant bleibt.
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1 zeigt als Beispiel eines dehnbaren Textils einen Ausschnitt eines als Gurt 1 ausgestalteten Bekleidungsstücks in der Draufsicht. Der Gurt 1 weist eine stromführende und/oder datenleitende elektrische Leitung 2 auf. Die elektrische Leitung 2 ist hierbei schlangenförmig entlang einer durch den Pfeil 4 dargestellten Hauptrichtung 4 in dem Gurt 1 integriert. Der Gurt 1 ist hierbei doppelwandig ausgeführt und bildet eine Lasche, in welcher die elektrische Leitung 2 angeordnet ist.
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Die Schlangenform bedingt, dass die elektrische Leitung 2 eine gedachte Linie entlang der Hauptrichtung 4 mehrfach und regelmäßig an Kreuzungspunkten 5 durchkreuzt. Die elektrische Leitung 2 ist an einem ersten Kreuzungspunkt 5a, der einen Anfang 6 elektrischen Leitung 2 darstellt, und an einem Kreuzungspunkt 5b, der ein Ende 7 der elektrischen Leitung 2 darstellt, mit dem Gurt 1 fest vernäht oder verklebt. In einer alternativen Ausführungsform ist die elektrische Leitung 2 an allen Kreuzungspunkten 5 fest mit dem Gurt 1 verbunden.
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In der mittleren und unteren Abbildung der 1 ist der Gurt 1 in einem gedehnten (Mitte) bzw. stark gedehnten (unten) Zustand dargestellt. Es ist klar ersichtlich, dass Abstände zwischen den Kreuzungspunkten 5 größer werden und sich die elektrische Leitung 2 ebenfalls entlang der Hauptrichtung 4 mit ausdehnt.
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In der unteren Abbildung ist der Gurt 1 gegenüber der oberen Abbildung um eine Strecke 8 (dargestellt durch den Doppelpfeil) gedehnt.
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An den Kreuzungspunkten 5 können elektrische Anschlüsse zur Kontaktierung der elektrischen Leitung 2 durch ein Steuergerät und/oder einen Akkumulator vorgesehen sein.
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Der Gurt 1 ist aus einem flexiblen, dehnbaren Material bzw. Textil gefertigt. Insbesondere kann der Gurt 1 wenigstens teilweise aus Gummi bestehen oder eine Gummierung aufweisen, so dass er rutschfest an einem Träger bzw. an dem Patienten angebracht werden kann.
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In 2 ist eine schematische Darstellung eines Abschnitts des Gurts 1 in einer Seitenansicht im Schnitt entlang der Hauptrichtung 4 gezeigt. Die Kreuzungspunkte 5 liegen auf der Hauptrichtung 4 und sind im Wesentlichen gleich beabstandet voneinander an dem Gurt 1 mechanisch befestigt. Die mechanische Befestigung der elektrischen Leitung 2 erfolgt hierbei durch Schlaufen 20, welche den Gurt 1 mit der elektrischen Leitung 2 formschlüssig verbinden bzw. vernähen. In einer alternativen Ausführungsform kann die elektrische Leitung 2 an den Kreuzungspunkten 5 auch an das Textil bzw. an den Gurt 1 angeklebt sein.
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An den Gurt 1 ist ein mechanisches Verbindungselement in Form eines Trägerelements 25 angebracht, um als Aufnahme für ein Steuergerät und/oder ein Akkumulator zu dienen. Das Trägerelement 25 kann beispielsweise als Rastverbindung, als Clipverbindung, als Klettverbindung und/oder als magnetische Verbindung ausgestaltet sein. Das Trägerelement 25 überdeckt in diesem Ausführungsbeispiel einen Bereich von drei Kreuzungspunkten 5, an denen die elektrische Leitung 2 die Hauptrichtung 4 durchkreuzt. An den beiden äußeren Kreuzungspunkten 5 ist an der elektrischen Leitung 2 als elektrische Kontaktierung ein Federkontaktstift 26 angebracht, um das Steuergerät und/oder den Akkumulator elektrisch zu kontaktieren. Die elektrische Kontaktierung erfolgt hierbei, indem das Steuergerät und/oder der Akkumulator mechanisch mit dem Trägerelement 25 verbunden wird.
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In 3 ist eine schematische Darstellung eines Herzunterstützungssystems 70 gezeigt. Das Herzunterstützungssystem 70 weist eine nicht näher spezifizierte Herzpumpe 60 auf, die dazu eingerichtet ist, intrakorporal ein Herz eines Trägers bzw. eines Patienten zu unterstützen. Das Herzunterstützungssystem 70 weist weiterhin ein Tragesystem 50 auf.
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Das Tragesystem 50 weist einen Gurt 1 auf, der durch eine Schnalle 10 lösbar verschlossen werden kann. An der Schnalle 10 kann ein Verstellmechanismus 11 angeordnet sein, um eine Länge des Gurts 1 abhängig von einem Umfang eines Körpers des Patienten einzustellen. Der Gurt 1 kann als Brustgurt oder Bauchgurt ausgebildet sein, und mit einer rutschfesten Gummierung auf einer Innenseite versehen sein. In dem Gurt 1 ist die elektrische Leitung 2 integriert. Der Gurt 1 weist weiterhin in diesem Ausführungsbeispiel zwei Trägerelemente 25 mit jeweils zwei Federkontaktstiften 26 auf. Über die Trägerelemente 25 und deren elektrische Kontaktstifte 26 kann ein Steuergerät für die Herzpumpe 60 an dem Gurt 1 lösbar befestigt und mit der elektrischen Leitung 2 elektrisch kontaktiert werden. Alternativ oder zusätzlich können durch das Trägerelement 25 und die Federkontaktstifte 26 ein Akkumulator 28 an dem Gurt 1 angebracht und elektrisch mit der elektrischen Leitung 2 verbunden werden.
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Das Tragesystem 50 kann hierbei derart ausgelegt sein, dass an dem Gurt 1 über eines der Trägerelemente 25 das Steuergerät 27 und über ein weiteres Trägerelement 25 der Akku 28 an dem Gurt 1 angebracht ist. Hierdurch kann eine für den Patienten angenehme Gewichtsverteilung an dem Gurt 1 erreicht werden. Der Akkumulator 28 versorgt nun über die elektrischen Federkontaktstifte 26 und über die elektrische Leitung 2 das Steuergerät 27 mit elektrischer Energie. Das Steuergerät 27 kann seinerseits elektrische Energie und/oder Ansteuersignale über eine Driveline 30, die das Steuergerät 27 mit der Herzpumpe 60 verbindet, an die Herzpumpe 60 liefern.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass an dem Steuergerät 27 ein weiterer Akkumulator 28 angebracht sein kann. Hierdurch kann eine Redundanz in der Stromversorgung erreicht werden.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Tragesystem 50 wenigstens zwei Steuergeräte 27 aufweist, welche über Trägerelemente 25 an dem Gurt 1 befestigbar und über Federkontaktstifte 26 mit der elektrischen Leitung 2 elektrisch verbindbar sind. Auch hierdurch kann die Redundanz des Tragesystems 50 weiter gesteigert werden. Da weitere Trägerelemente 25 entlang der Hauptrichtung 4 (angedeutet durch zwei gekrümmte Doppelpfeile) an dem Gurt 1 angebracht werden können, über welche weitere externe Geräte, wie beispielsweise weitere Akkumulatoren 28 mit der elektrischen Leitung 2 verbunden werden können, kann die Redundanz des Tragesystems 50 noch weiter gesteigert werden.
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Optional kann das Tragesystem 50 ein Netzteil 29 aufweisen, mit welchem einerseits das Steuergerät 27 direkt mit elektrischer Energie versorgt werden kann und/oder andererseits die Akkumulatoren 28 aufgeladen werden können. Das Netzteil 29 ist hierbei über ein Stromkabel 31 mit dem Steuergerät 27 lösbar verbunden. Alternativ oder zusätzlich kann das Stromkabel 31 an die Akkumulatoren 28 angeschlossen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005020525 U1 [0003]