-
Die Erfindung betrifft eine Befestigungvorrichtung für Markisen an Gebäuden.
-
Zum Hintergrund der Erfindung ist festzuhalten, dass herkömmlicherweise Markisen mithilfe von Traghaltern beispielsweise in der Form von Wandkonsolen an Hauswänden befestigt werden. In der Regel werden zwei solcher Konsolen in der Nähe oder hinter den Gelenkarmen der Markise eingesetzt, um eine stabile Halterung der Markise am Gebäude zu erhalten.
-
Bei ausgefahrener Markise können hohe Kräfte auf die Halterung einwirken, wenn beispielsweise starke Winde die Markise beaufschlagen. Diese Kräfte werden über die Gelenkarme in die Wandkonsolen und folglich in deren Befestigungsuntergrund eingeleitet.
-
Eine übliche Wandkonsole hat vier Befestigungspunkte und zwar zwei oben und zwei unten, die einen kleinen vertikalen Abstand einnehmen. Entsprechend hoch sind die Kräfte und Drehmomente, die auf die einzelnen Befestigungsmittel, wie in der Regel in der Wand verankerte Schrauben, wirken.
-
Aufgrund der durch die geltenden Bauregeln, wie beispielsweise die geltende Energieeinsparverordnung (EnEV), veränderte Bauweise der Außenhaut von Wohngebäuden gestaltet sich die Befestigung von Markisen daran zunehmend schwierig. Insbesondere die immer dicker werdenden Wärmedämmlagen auf der Außenhaut aus mechanisch wenig stabilen Schaumkunststoffen sind für die üblichen Wandkonsolen als Befestigungselemente für Markisen praktisch ungeeignet.
-
Ausgehend von der geschilderten Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsvorrichtung für Markisen an Gebäuden anzugeben, die auch bei stabilitätskritischen Untergründen eine sichere Verankerung der Markise erlaubt.
-
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegebenen, folgenden Merkmale gelöst:
- - eine als torsionssteifes, im Querschnitt flaches Längsprofil ausgebildete Befestigungsschiene, die in ihrer Schienenlänge mindestens einer Teillänge der Markise entspricht,
- - eine Vielzahl von über die Länge der Befestigungsschiene verteilten Befestigungsöffnungen für die Aufnahme von Fixierelementen zur Verankerung der Befestigungsschiene am Gebäude, und
- - mindestens eine Aufnahme zur Lagerung der Traghalter der Markise.
-
Mithilfe der gegenüber den üblichen Wandkonsolen der deutlich längeren der Befestigungsschienen und der erheblich erhöhten Zahl von einsetzbaren Fixierelementen, wie Verankerungsschrauben in den in der Befestigungsschiene vorgesehenen Befestigungsöffnungen, erfolgt eine wirksame Lastverteilung der in die Befestigungsvorrichtung eingeleiteten Kräfte und Drehmomente auf eine größere Wandfläche und Anzahl von Fixierelementen, sodass die jeweils lokal wirkenden Kräfte deutlich verringert und dementsprechend auch von einem mechanisch weniger stabilen Untergrund aufgenommen werden können. Zu dieser Lastverteilung trägt die hohe Torsionssteifigkeit der Befestigungsschiene bei, da ein durch den Traghalter an einer Stelle der Befestigungsschiene eingebrachtes Drehmoment damit zuverlässig auf die gesamte Befestigungsschiene übertragen wird.
-
Die Befestigungsschiene muss sich zwar nicht zwangsläufig über die gesamte Länge der Markise erstrecken. Es können beispielsweise für eine drei Meter lange Markise drei Befestigungsschienen mit jeweils eine Länge von jeweils 80 cm und 12 Befestigungsöffnungen ausreichen. Bevorzugt ist für ein montagetechnisch rationelles und besonders sicheres Verankern der Markise jedoch eine Schienenlänge, die im Wesentlichen der Länge der Markise entspricht.
-
Eine besonders stabile Ausführung der Befestigungsschiene sieht in einer bevorzugten Ausführungsform ein Längsprofil mit einem flach-rechteckigen Zentralkörper und entlang der beiden Längsseiten eben abstehenden Seitenflanschen vor, in denen die Befestigungsöffnungen vorzugsweise gleichmäßig über die Schienenlänge verteilt angeordnet sind. Der Zentralkörper sorgt für die nötige Stabilität mit entsprechender Torsionssteifigkeit der Befestigungsschiene, die Seitenflansche stellen den Montageraum für die Fixierelemente der Befestigungsschiene zur Verfügung.
-
Eine optisch besonders ansprechende Ausführung von Markise mit Befestigungsschiene ergibt sich durch die bevorzugte Weiterbildung einer Schienenbreite der Befestigungsschienen, die im Wesentlichen der Höhe der Markise entspricht.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Aufnahme zur Lagerung der Traghalter der Markise durch mindestens eine, vorzugsweise zwei parallel zueinander in der Befestigungsschienen verlaufende, längsrichtungsparallele Aufnahmenuten gebildet. Damit wird zum Einen eine stabile, gleichzeitig aber positionsvariable Lagerung der Markise an der Befestigungsschiene erreicht. Zum Anderen bilden die Aufnahmenuten eine Art modulares System, indem darin unterschiedliche Markisen mit einem zu Befestigungsschiene hin entsprechend angepassten Traghalter verankert werden können. Dies bedeutet auch, dass bei einem späteren Markisenwechsel die Wand selbst unangetastet bleibt, also keine neuen Bohrungen gesetzt werden müssen, und die neue Markise lediglich an der vorhandenen Befestigungsschiene angebracht werden muss. Die neue Markise kann dann auch im Maß von der vorherigen abweichen.
-
Bevorzugte Ausführungsformen der Aufnahmenuten sehen vor, dass diese als zwei hinterschnittene Nuten parallel zueinander in der Frontseite des Zentralkörpers der Befestigungsschiene angeordnet sind. Als Befestigungselemente der Traghalter können Klemmschlitten in den Aufnahmenuten mit darin einschraubbaren Befestigungsschrauben vorgesehen sein.
-
Für eine weitere Verbesserung der optischen Erscheinung sorgen zum Einen Abdeckungen für die Befestigungsöffnungen der Befestigungsschiene, die vorzugsweise als an die Befestigungsschiene anklipsbare Längsprofile ausgebildet sein können. Zum anderen können die offenen Bereiche der Aufnahmenut(en) für die Traghalter der Markise mit einem Deckprofil verschlossen werden. Dadurch werden die Aufnahmenuten auch vor Verschmutzung geschützt.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind in der Befestigungsschiene ein oder mehrere Kanäle zur Führung von elektrischen Kabeln oder zur Aufnahme anderer Funktionselemente, wie elektronische Steuergeräte, Funkempfänger oder dergleichen, angelegt. Durch den verdeckten Einbau dieser Komponenten wird wiederum der aufgeräumte optische Charakter der gesamten Markisenanlage unterstützt.
-
Dem gleichen Zweck dienen die optional einsetzbaren seitlichen Abdeckkappen für die Endbereiche der Befestigungsschiene(n), in denen vorzugsweise Durchbrechungen oder ausbrechbare Abschnitte zur Kabeldurchführung angelegt sein können.
-
In der Befestigungsschiene selbst und/oder jeglicher darin verwendeter Abdeckung können Zubehörelemente, insbesondere integrierte LED-Streifenbeleuchtungen, Einzelleuchten, wie Spots, Wärmestrahler oder dergleichen, angebracht sein.
-
Eine besonders geschickte Anbringungsmöglichkeit für solche Zubehörelemente besteht in einer Multifunktionsnut, die die jeweilige Abdeckung integriert ist.
-
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine ausschnittsweise Explosionsdarstellung einer Befestigungsvorrichtung,
- 2 eine Schmalseitenansicht einer Markise in ihrem Montagezustand an einer Gebäudewand,
- 3 und 4 eine perspektivische Teildarstellung und eine Frontansicht einer Markise mit Befestigungsschiene,
- 5 eine weggeschnittene Expansionsdarstellung einer Markise und Befestigungsschiene in einem Montagezwischenschritt,
- 6 eine perspektivische Teildarstellung einer Markise mit Befestigungsschiene in einer zweiten Ausführungsform,
- 7 bis 9 perspektivische Teildarstellungen von Befestigungsschienen in drei unterschiedlichen Ausführungsformen, sowie
- 10 bis 12 Vertikalschnitte durch die Befestigungsschienen gemäß den 7 bis 9.
-
Wie insbesondere aus 1 hervorgeht, weist eine Befestigungsvorrichtung 1 für eine Markise 2 als Hauptkomponente eine Befestigungsschiene 3 auf, die als torsionssteifes, beispielsweise aus Stahl oder Aluminium bestehendes Längsprofil ausgebildet ist. Dieses Längsprofil weist einen im Querschnitt flach-rechteckigen Zentralkörper 4 auf, dessen Boden 5 entlang beider Längsseiten 6 mit in gleicher Ebene abstehenden, einstückig damit ausgebildeten Seitenflanschen 7 verbreitert ist. In diesen Seitenflanschen 7 sind gleichmäßig über ihre Länge verteilt eine Vielzahl von Befestigungsöffnungen 8 angelegt, die jeweils zur Aufnahme von geeigneten Fixierelementen 10, beispielsweise in Form der in 1 gezeigten Befestigungsschraube, zur Verankerung der Befestigungsschiene 3 in einem Gebäudeteil, wie in einer Außenwand 9 (siehe 2), dienen.
-
Der Zentralkörper 4 ist in der Frontseite 11 vor seinem in Montageposition oberen und unteren Seitenrand 12 jeweils mit in Längsrichtung durchlaufenden, hinterschnittenen Aufnahmenuten 13 versehen, die zur später noch näher erörterten Lagerung der in 2 bis 5 erkennbaren Traghalter 14 der Markise 2 dienen.
-
Der Zentralkörper 4 der Befestigungsschiene 3 ist ferner zentral mit einem in Längsrichtung durchgehenden Kanal 15 beispielsweise zur Führung von elektrischen Kabeln versehen.
-
Wie aus 4 erkennbar ist, entspricht die Schienenlänge SL im Wesentlichen der Länge ML der Markise 2. Ihre Breite SB ist etwas größer als die Höhe MH des Gehäuses der Markise 2.
-
Wie insbesondere anhand von 1 und 5 erläutert werden kann, wird zur Montage der Markise 2 zuerst die Befestigungsschiene 3 an der entsprechenden Gebäude Position mithilfe der Fixierelemente 10 angeschraubt. Danach können die beiden Seitenflansche 7 mit den sichtbaren Schraubenköpfen der die Fixierelemente 10 bildenden Schrauben mithilfe der als Winkelprofile ausgebildeten, streifenförmigen Abdeckungen 16 verborgen werden. Letztere können auf den Außenrand 21 der Seitenflansche 7 und eine Rastnut 22 an der Seitenwand 23 des Zentralkörpers 4 aufgeklipst werden.
-
Die Endbereiche 17 der Befestigungsschiene 3 werden mit Abdeckkappen 18 verschlossen, wobei in den Abdeckkappe 18 Durchbrechungen 19 zur Durchführung von (nicht gezeigten) Kabeln in den Kanal 15 und ausbrechbare, durch entsprechende Schwächungslinien 20 gebildete Abschnitte angelegt sind.
-
Danach werden die beiden Traghalter 14 der Markise 2 an der Befestigungsschiene 3 durch entsprechende, in den Aufnahmenuten 13 verschiebbar geführte Schlitten 24 verankert, in die Fixierschrauben 25 eingeschraubt werden. Damit ist der Fuß 26 des jeweiligen Traghalters 14 auf der Befestigungsschiene 3 festgelegt. Die offenen Bereiche der Aufnahmenuten 13 werden anschließend mit einem Deckprofil 27 verschlossen. Schließlich wird auf den Traghaltern 14 die Markise 2 selbst üblicher Weise montiert, sodass der in 2 gezeigte Endmontagezustand erreicht ist.
-
In 6 ist eine ähnliche Konfiguration einer Befestigungsvorrichtung 1 mit Markise 2 nach Art einer Explosionsdarstellung gezeigt. Hier ist an der unteren Abdeckung 16 der Seitenflansche 7 eine Leuchte 28 in Form eines Spots montiert, der über Kabel im Hohlraum zwischen der Abdeckung 16 und der Befestigungsschiene 3 mit Strom versorgt werden kann. Im Übrigen kann für die Beschreibung der 6 auf die 1 bis 5 verwiesen werden. Funktional gleiche Komponenten sind mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen und bedürfen keiner nochmaligen Erläuterung.
-
In 7 und 10 ist eine einfache Befestigungsschiene 3 mit aufgeklipsten Abdeckungen 13 und einer Abdeckkappen 18 an den Endbereichen gezeigt. Bei den Ausführungsformen gemäß den 8 und 11 bzw. 9 und 12 ist eine etwas größere Abdeckung 16' gezeigt, in deren Eckbereich zwischen den beiden Schenkeln 29, 30 eine in Längsrichtung verlaufende Multifunktionsnut 31 eingeformt ist. Auch die Abdeckkappe 18' ist entsprechend der weiteren Ausbuchtung der Abdeckung 16' größer ausgelegt.
-
Bei der Variante gemäß 8 und 11 ist in der Multifunktionsnut 31 ein LED-Leuchtstreifen 32 eingelegt, der für eine in Längsrichtung durchgehende Beleuchtung des Bereichs oberhalb und unterhalb der Markise 2 sorgt.
-
Bei der in 9 und 12 gezeigten Variante sind in der Multifunktionsnut 31 Sockel 33 für Leuchten 28 wiederum in Form von Spots verankert.
-
Die Befestigungsschienen 3 und die Montage der Markise 2 über Traghalter 14 in den Aufnahmenuten 13 sind übereinstimmend mit den Ausführungsformen gemäß den 1 bis 6 und bedürfen keiner nochmaligen Erörterung.