-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anpassung der Konfiguration eines Fahrzeuginnenraums eines Kraftfahrzeugs. Daneben betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug und eine Umbauvorrichtung.
-
In Kraftfahrzeugen ist es mittlerweile technisch möglich, eine automatisierte Fahrt durchzuführen, die nicht dauerhaft durch einen Fahrer überwacht werden muss. In naher Zukunft ist mit einer zunehmenden Zulassung und Verbreitung entsprechender Fahrfunktionen zu rechnen. Der Automatisierungsgrad wird typischerweise in sechs Stufen unterteilt, wobei ab einer Autonomiestufe beziehungsweise einem SAE-Level von 3 von einer bedingten Automatisierung gesprochen wird, bei der keine durchgehende Überwachung des Fahrbetriebs durch den Fahrer mehr erforderlich ist. Wird eine Vollautomatisierung beziehungsweise eine Autonomiestufe beziehungsweise ein SAE-Level von 5 erreicht, wird von einer Vollautomatisierung gesprochen, bei der kein Fahrer mehr erforderlich ist.
-
Bei einer ausreichend hohen Automatisierung steht einem Fahrer beziehungsweise einem reinen Passagier, der automatisiert befördert wird, vielmehr Zeit zur Verfügung, fahrtfremde Tätigkeiten durchzuführen. Daher wird es für den automatisierten Fahrbetrieb zunehmend relevant, Fahrzeuginsassen ausreichend Raum beziehungsweise bestimmte Vorrichtungen im Innenraum bereitzustellen, die sie im Rahmen dieser fahrtfremden Tätigkeiten nutzen können. Hierbei haben unterschiedliche Kunden jedoch deutlich unterschiedliche Bedürfnisse beziehungsweise die Bedürfnisse an den verfügbaren Freiraum beziehungsweise eine Innenraumausstattung können sich für unterschiedliche Fahren unterscheiden.
-
Es ist daher beispielsweise aus Konzeptfahrzeugen bekannt, relativ lange Bewegungswege beziehungsweise Drehungen von Sitzen im Fahrzeuginnenraum zuzulassen, um den unterschiedlichen Anforderungen bei unterschiedlichen Fahrten entgegen zu kommen. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass für eine entsprechende Flexibilität zusätzlicher Bauraum und unter Umständen auch zusätzliche Komponenten und somit eine Erhöhung des Fahrzeuggewichts erforderlich sind. Die flexible Gestaltung eines Innenraums steht somit im Rahmen der Entwicklung eines Fahrzeugdesigns in unmittelbarer Konkurrenz zu anderen Entwicklungszielen, beispielsweise dem Design eines besonders kompakten oder leichten Fahrzeugs.
-
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, den Innenraum eines Kraftfahrzeugs besser an die konkreten Bedürfnisse eines bestimmten Benutzers bei einer bestimmten Fahrt anpassen zu können.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Anpassung der Konfiguration eines Fahrzeuginnenraums eines Kraftfahrzeugs gelöst, das die folgenden Schritte umfasst:
- - Erfassen einer durch einen Benutzer vorgegebenen Konfigurationsinformation, die beschreibt, welches Innenraummodul oder welche Innenraummodule in einem Fahrzeuginnenraum zukünftig angeordnet sein sollen,
- - automatisierter Umbau des Kraftfahrzeugs, derart, dass nach dem Umbau das durch die Konfigurationsinformation angegebene Innenraummodul oder die durch die Konfigurationsinformation angegebenen Innenraummodule in dem Fahrzeuginnenraum angeordnet sind,
- - Bereitstellen des Kraftfahrzeugs an den Benutzer.
-
Erfindungsgemäß wird somit vorgeschlagen, bedarfsgerecht automatisiert den Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs umzubauen, um ihn gemäß einer von einem Benutzer vorgegebenen Konfigurationsinformation anzupassen. Durch die Nutzung austauschbarer Innenraummodule wird erreicht, dass im Fahrzeuginnenraum bedarfsgerecht nur jene Innenrummodule verbaut sein können, die ein Benutzer tatsächlich benötigt beziehungsweise nutzen möchte. Wie später noch detailiert erläutert werden wird, kann das Kraftfahrzeug hierbei automatisiert zum Umbau beziehungsweise von dort zur Bereitstellung an den Benutzers geführt werden. Somit kann beispielsweise ein Benutzer über ein Mobiltelefon oder eine beliebige andere Einrichtung mit einem gewissen zeitlichen Abstand zum Fahrtbeginn vorgeben, welche Ausstattung er bei der nächsten Fahrt nutzen möchte und das Kraftfahrzeug kann automatisiert entsprechend ausgestattet werden. Dieses Vorgehen kann in einem Kraftfahrzeug genutzt werden, das der Benutzer selbst besitzt. Besonders vorteilhaft kann das erfindungsgemäße Verfahren jedoch genutzt werden, um beispielsweise Kraftfahrzeuge, die im Rahmen einer Kraftfahrzeugvermietung beziehungsweise eines Carsharings an einen Benutzer bereitgestellt werden, vorangehend maßgeschneidert für diesen Benutzer auszustatten.
-
Der Umbau des Kraftfahrzeugs kann das Entfernen wenigstens eines bislang in dem Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs angeordneten Innenraummoduls aus dem Fahrzeuginnenraum und/oder das Anordnen wenigstens eines bislang nicht in dem Fahrzeuginnenraum angeordneten Innenraummodul umfassen. Das Kraftfahrzeug kann hierbei derart ausgestattet sein, dass es fest in dem Kraftfahrzeug verbaute Module und zusätzlich die im Rahmen eines automatisierten Umbaus austauschbare Innenraummodule umfasst. Um einen automatisierten Umbau des Kraftfahrzeugs mit geringem technischen Aufwand zu ermöglichen, können die austauschbaren Innenraummodule beispielsweise auf Schienen geführt sein und nach Anordnung in einer gewünschten Innenposition mit kraftfahrzeugseitig und/oder innenraummodulseitig vorgesehenen Verriegelungsvorrichtungen lösbar verriegelt werden. Soll das entsprechende Innenraummodul wieder ausgebaut werden, kann die Verriegelung gelöst, werden um das entsprechende Innenraummodul entlang der Schiene wieder aus dem Kraftfahrzeug zu ziehen.
-
Das Kraftfahrzeug kann automatisiert von einem Ausgangsort zu einem Umbauort fahren, an dem der Umbau erfolgt und/oder das Kraftfahrzeug kann nach dem Umbau automatisiert zu einem Bereitstellungsort fahren, an dem es an den Benutzer bereitgestellt wird. Diese Fahrten können insbesondere ohne einen Fahrer durchgeführt werden. Das Fahrzeug kann somit vollautomatisiert fahren. Hierbei kann das Kraftfahrzeug für sich genommen zum vollautomatisierten Fahren ausgebildet sein, so dass im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens nur noch entsprechende Zielpositionen an das Kraftfahrzeug übermittelt werden müssen. Alternativ ist es jedoch auch möglich, die vollautomatisierte Führung durch eine externe Einrichtung, beispielsweise einen Server, durchzuführen. Das automatisierte Führen des Kraftfahrzeugs zum Umbauort beziehungsweise zum Bereitstellungsort ermöglicht es, den erfindungsgemäßen automatischen Umbau des Kraftfahrzeugs ohne direkte Beteiligung des Benutzers oder eines anderen Fahrers vorzunehmen, wodurch ein hoher Komfort für den Benutzer erreicht wird.
-
Das Kraftfahrzeug kann nach dem Umbau und vor der Bereitstellung an den Benutzer automatisiert zu einer von dem Umbauort und dem Bereitstellungsort beabstandeten Ausstattungsposition fahren, an der, insbesondere automatisiert, ein Ausstattungselement in dem Kraftfahrzeug angeordnet wird. Dies kann insbesondere nur dann erfolgen, wenn eine Ausstattungsbedingung erfüllt wird, die von der Konfigurationsinformation abhängt.
-
Bei dem Ausstattungselement kann es sich um ein zusätzliches Innenraummodul handeln, das im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet wird. Dies kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn bestimmte Innenrummodule nicht durch einen Betreiber einer Umbauvorrichtung angeboten werden, die den automatisierten Umbau des Kraftfahrzeugs durchführt. Besonders bevorzugt können an der Ausstattungsposition jedoch Zusatzgegenstände ergänzt werden, die selbst keine Komponenten des Fahrzeuginnenraums bilden. Beispielsweise können Getränke und/oder Nahrungsmittel an der Ausstattungsposition von einem Drittanbieter bereitgestellt werden. Beispielsweise ist es möglich, dass der Benutzer als Teil der Konfigurationsinformation angibt, dass er bei einer automatisierten Fahrt des Kraftfahrzeugs essen möchte. In diesem Fall kann beispielsweise im Rahmen des automatisierten Umbaus des Kraftfahrzeugs ein geeigneter Tisch im Kraftfahrzeug installiert werden, das Kraftfahrzeug kann anschließend zu einem Restaurant geführt werden und dort kann Essen für den Benutzer im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs bereitgestellt werden. Vorzugsweise kann ein Benutzer hierbei ein gemeinsames Interface, beispielsweise eine App auf einem Smartphone oder eine entsprechende Website, nutzen, um die zu nutzenden Innenraummodule und zusätzliche Ausstattungselemente vorzugeben. Anbieterseitig kann insbesondere ein gemeinsames Backend, das beispielsweise vom Hersteller des Kraftfahrzeugs oder von einem Anbieter eines Carsharing-Dienstes oder einer Autovermietung betrieben werden kann, genutzt, das die Konfigurationsinformationen erfasst und bedarfsgerecht Aufträge zur Bereitstellung von Ausstattungselementen an Drittanbieter weitergibt.
-
Das oder ein Backend, das die Konfigurationsinformationen von einem Benutzer erfasst, kann auch dazu dienen, einen geeigneten Umbauort, also den Ort, an dem eine entsprechende Umbauvorrichtung für den automatischen Umbau existiert, und/oder den Bereitstellungsort und/oder die Ausstellungsposition an das Kraftfahrzeug bereitzustellen. Hierbei können diese Ort direkt an das Kraftfahrzeug übermittelt werden, es können bereits Routen für das Kraftfahrzeug ermittelt und dann an das Kraftfahrzeug übermittelt werden, und/oder es kann unmittelbar eine Fernsteuerung des Kraftfahrzeug erfolgen. Das Backend kann zudem entsprechende Informationen an die genutzte Umbauvorrichtung und/oder eine Ausstattungsvorrichtung an der Ausstattungsposition bereitstellen, so dass diese auf die Ankunft des Kraftfahrzeugs vorbereitet sind und beispielsweise bereits passende Innenraummodule beziehungsweise Ausstattungselemente bereitstellen können. Der Benutzer kann insbesondere eine Wunschzeit angeben, zu der das Kraftfahrzeug mit der gewünschten Konfiguration bereitgestellt werden soll. Das Backend oder eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs kann dann planen, wann mit der Fahrt zu gewissen Punkten begonnen werden soll beziehungsweise zu welchem Zeitpunkt der automatisierte Umbau beziehungsweise die Ausstattung an einer Ausstattungsposition erfolgen soll.
-
Das Erfassen der Konfigurationsinformation, der Umbau des Kraftfahrzeugs und das Bereitstellen des Kraftfahrzeugs kann zeitlich nacheinander für verschiedene Konfigurationsinformationen, die durch den gleichen oder durch unterschiedliche Benutzer vorgegeben werden, wiederholt werden. Anders ausgedrückt kann das Kraftfahrzeug mehrmals gemäß unterschiedlicher Konfigurationsinformationen umgebaut werden, wobei jeweils vorhandene Innenraummodule ausgebaut beziehungsweise andere Innenraummodule eingebaut werden. Die Konfigurationsinformationen können jeweils vom gleichen Benutzer erfasst werden und das Kraftfahrzeug kann einem gleichen Benutzer bereitgestellt werden. Andererseits ist es jedoch auch möglich, das Kraftfahrzeug zu unterschiedlichen Zeitpunkten verschiedenen Benutzern bereitzustellen und jeweils vorangehend Konfigurationsinformationen zu erfassen, die der entsprechende Benutzer vorgegeben hat und das Kraftfahrzeug entsprechend umzubauen beziehungsweise auszustatten.
-
Das Kraftfahrzeug kann nur für ein bestimmtes Zeitintervall an einen bestimmten Benutzer bereitgestellt werden, beispielsweise im Rahmen einer Kraftfahrzeugvermietung oder eines Carsharings. Hierbei kann der Benutzer insbesondere im Rahmen der Buchung des Kraftfahrzeugs die Konfigurationsinformation vorgeben, so dass das Kraftfahrzeug mit einer gewünschten Konfiguration zu einem gewünschten Zeitpunkt an ihn bereitgestellt werden kann.
-
Der Benutzer kann die Konfigurationsinformation und/oder den oder einen Bereitstellungsort, an dem das Kraftfahrzeug an den Benutzer bereitgestellt wird, und/oder eine Bereitstellungszeit, an der das Kraftahrzeug an dem Bereitstellungsort bereitgestellt wird, mit einer von dem Kraftfahrzeug und/oder dem Bereitstellungsort und/oder dem oder einem Umbauort, an dem der Umbau des Kraftfahrzeugs erfolgt, beabstandeten Eingabeeinrichtung, insbesondere einer mobilen Kommunikationseinrichtung, vorgeben. Beispielsweise kann diese Vorgabe durch eine App auf einem Smartphone oder über eine Website, die beispielsweise über ein Smartphone bedienbar ist, erfolgen.
-
Im Rahmen dieser Vorgabe können auch bestimmte Ausstattungselemente vorgebbar sein, mit denen das Fahrzeug nach dem Umbau an einer Ausstattungsposition ausgestattet werden soll beziehungsweise es kann für bestimmte Ausstattungselemente vorgebbar sein, woher diese abgeholt werden sollen. Beispielsweise kann es möglich sein, dass bestimmte Ausstattungselemente, beispielsweise bestimmte Nahrungsmittel oder Getränke, von verschiedenen Anbietern bereitgestellt werden, wobei der Benutzer im Rahmen der Vorgabe der anderen Informationen auch angeben kann, welche dieser Bezugsquellen genutzt werden soll. Die von dem Benutzer vorgegebenen, oben genannten Daten können insbesondere alle an ein gemeinsames Backend bereitgestellt werden, das, wie oben erläutert, beispielsweise von dem Automobilhersteller des Kraftfahrzeugs oder von einer Autovermietung oder einem Carsharing-Dienst betrieben werden kann. In Abhängigkeit der von dem Benutzer an das entsprechende Backend bereitgestellten Informationen kann dieses wiederum Informationen bezüglich automatisch anzufahrender Punkte beziehungsweise zu befahrender Fahrtrouten an das Kraftfahrzeug bereitstellen und Informationen bezüglich der genutzten Innenraummodule an eine Umbauvorrichtung beziehungsweise Informationen bezüglich der zu ergänzenden Ausstattungselemente an einen Ausstatter übermitteln.
-
Es ist möglich, dass nicht an allen Umbauorten beziehungsweise in allen Umbauvorrichtungen, die zum Umbau genutzt werden, stets alle potentiell erforderlichen Innenraummodule bereitstehen. Eine Zentraleinrichtung, beispielsweise ein Backend, die die Konfigurationsinformationen von dem Benutzer erhält, kann daher in Abhängigkeit von dieser Konfigurationsinformation und insbesondere in Abhängigkeit eines Standorts des Benutzers beziehungsweise eines gewünschten Bereitstellungsortes für das Kraftfahrzeug und/oder einem Ausgangsort, an dem sich das Kraftfahrzeug momentan befindet, beziehungsweise sich voraussichtlich zu dem Zeitpunkt, an dem eine Fahrt zu dem Umbauort erfolgen soll, voraussichtlich befinden wird, einen Umbauort beziehungsweise eine Umbauvorrichtung auswählen, die alle gewünschten Innenraummodule bereitstellen kann, wobei zugleich der erforderliche Fahrweg bis zur Bereitstellung des Kraftfahrzeugs an einen Benutzer und/oder eine Fahrzeit bis zur Bereitstellung an den Benutzer und/oder ein Energieverbrauch bis zur Bereitstellung an den Benutzer minimiert werden kann.
-
Im Rahmen des Umbaus können wenigstens ein Fahrzeugsitz und/oder wenigstens eine Fahrzeugbank und/oder wenigstens ein Tisch und/oder wenigstens eine Vorrichtung zur Medienwiedergabe, insbesondere ein Bildschirm, und/oder ein Videospielgerät als Innenraummodule in den Fahrzeuginnenraum eingebaut oder aus diesem ausgebaut werden. Beispielsweise kann eine Fahrzeugbank entfernt werden, um Platz für einen großen Bildschirm zu schaffen oder umgekehrt.
-
In dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein Kraftfahrzeug genutzt werden, dessen Fahrzeuginnenraum wenigstens eine Schiene zur Führung wenigstens eines Innenraummoduls im Rahmen des Umbaus und/oder wenigstens eine Befestigungsvorrichtung, die mit einer Befestigungsvorrichtung eines jeweiligen Innenraummoduls zusammenwirkt, um das Innenraummodul im Fahrzeuginnenraum zu fixieren, aufweist. Die Befestigungsvorrichtung kann das Innenraummodul insbesondere in einer Endposition verankern. Die Befestigungsvorrichtung kann rein mechanisch sein und beispielsweise durch eine Umbauvorrichtung beziehungsweise einen Teil der Umbauvorrichtung, beispielsweise einen Roboterarm, ver- beziehungsweise entriegelt werden. Es ist jedoch auch möglich, dass ein Befestigen beziehungsweise Lösen des Innenraummoduls durch die Befestigungsvorrichtung mit Hilfe eines kraftfahrzeugseitigen oder innenraummodulseitigen Aktors erfolgt. Dies kann es ermöglichen, zum Umbau des Kraftfahrzeugs eine einfachere Mechanik zu nutzen. Der Aktor kann durch eine kraftfahrzeugseitige Steuereinrichtung angesteuert werden, die beispielsweise mit der genutzten Umbauvorrichtung zur Synchronisation drahtgebunden oder drahtlos kommunizieren kann. Es ist jedoch auch möglich, dass der entsprechende Aktor durch die Umbauvorrichtung selbst angesteuert wird.
-
Wenigstens ein Innenraummodul, das im Rahmen des Umbaus aus dem Fahrzeuginnenraum ausgebaut wird, kann gereinigt und/oder gewartet und/oder mit Verbrauchsmaterial befüllt und/oder geprüft und zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen eines weiteren automatisierten Umbaus des gleichen Kraftfahrzeugs oder eines weiteren Kraftfahrzeugs in das oder das weitere Kraftfahrzeug eingebaut werden. Die genannten Prozesse können vorzugsweise vollständig oder zumindest weitgehend automatisiert ablaufen. Durch die Nutzung aller oder von Teilen der genannten Wiederaufarbeitungsschritte für die Innenraummodule kann sichergestellt werden, dass diese in optimalem Zustand an einen Benutzer bereitgestellt werden.
-
Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist. Das Kraftfahrzeug kann insbesondere wechselbare Innenraummodule umfassen. Beispielsweise können, wie obig erläutert, Schienen und/oder Befestigungsvorrichtungen für entsprechende Innenraummodule vorgesehen sein. Vorzugsweise umfasst das Kraftfahrzeug eine Steuereinrichtung, die zur vollautomatisierten Führung des Kraftfahrzeugs eingerichtet ist. Hierdurch kann das Kraftfahrzeug wie obig erläutert selbst den Umbauort bzw. die Umbauvorrichtung anfahren und nach dem Umbau durch eine automatisierte Führung an den Benutzer bereitgestellt werden.
-
Zudem betrifft die Erfindung eine Umbauvorrichtung, die zum automatisierten Umbau eines Kraftfahrzeugs gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren eingerichtet ist. Hierbei werden vorzugsweise aufeinander abgestimmte Kraftfahrzeuge und Umbauvorrichtungen genutzt, so dass beispielsweise nach dem Fahren des Kraftfahrzeugs an eine bestimmte Umbauposition Innenraummodule durch eine lineare Bewegung in das Kraftfahrzeug eingeschoben oder aus diesem herausgezogen werden können. Es ist jedoch auch möglich, eine komplexere Aktorik der Umbauvorrichtung vorzusehen. Beispielsweise kann im Rahmen des Umbaus wenigstens ein mehrachsiger Roboterarm genutzt werden. Die Umbauvorrichtung kann zudem Förderelemente zur Bereitstellung bzw. zum Abtransport von Innenraummodulen aufweisen, so dass nicht benötigte Innenraummodule in ein zugeordnetes Lager verbracht werden können bzw. benötigte Innenraummodule aus diesem Lager abgeholt werden können. Vorzugsweise kommuniziert die Umbauvorrichtung mit einer Zentraleinrichtung, die die von dem Benutzer vorgegebene Konfigurationsinformationen oder hieraus abgeleitete Informationen an die Umbauvorrichtung bereitstellt. Prinzipiell wäre es jedoch auch möglich, Konfigurationsinformationen direkt von einer benutzerseitigen Vorrichtung, beispielsweise von einem Smartphone, oder von dem Kraftfahrzeug an die Umbauvorrichtung bereitzustellen.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den folgenden Ausführungsbeispielen und den zugehörigen Zeichnungen. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- 2 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
-
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zur Anpassung einer Konfiguration eines Fahrzeuginnenraums eines Kraftfahrzeugs 4. Hierbei werden zunächst durch einen Benutzer 1 vorgegebene Konfigurationsinformationen erfasst, die beschreiben, welche Innenraummodule in einem Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs 4 zukünftig angeordnet sein sollen. Dies kann beispielsweise im Rahmen der Anmietung des Kraftfahrzeugs 4 bzw. im Rahmen der Buchung des Kraftfahrzeugs 4 im Rahmen eines Carsharings erfolgen. Es wäre jedoch auch möglich, dass der Benutzer 1 Besitzer des Kraftfahrzeugs 4 ist und für eine spätere Fahrt eine andere Innenraumausstattung als die momentan vorhandene wünscht.
-
Die Konfigurationsinformationen bzw. Informationen, aus denen diese ermittelt werden, können durch den Benutzer 1 an einer Eingabeeinrichtung 2 eingegeben werden, die separat von dem Kraftfahrzeug 4 ausgebildet ist und insbesondere eine mobile Kommunikationseinrichtung, beispielsweise ein Smartphone, sein kann. Über eine entsprechende App bzw. über eine Webseite können die Informationen an eine Zentraleinrichtung 3 bereitgestellt werden. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Backendserver handeln, der vom Hersteller des Kraftfahrzeugs, einem Kraftfahrzeugvermieter oder einem Carsharingdienst betrieben werden kann.
-
Im gezeigten Ausführungsbeispiel möchte der Benutzer 1 beispielsweise im Rahmen einer automatisierten Fahrt in dem Kraftfahrzeug gemeinsam mit einem Begleiter Mittagessen. Er gibt daher einen gewünschten Bereitstellungsort und eine Bereitstellungszeit, ab der das Kraftfahrzeug 4 bereitstehen soll, an, sowie die Information, dass während der Fahrt ein Mittagessen für zwei Personen erfolgen soll. Zudem gibt er vor, welches Essen serviert werden soll.
-
Nach der Übertragung dieser Informationen an die Zentraleinrichtung 3 überträgt diese zunächst notwendige Fahrrouten an das Kraftfahrzeug 4, also insbesondere Informationen, wann das Kraftfahrzeug 4 eine Umbauvorrichtung, die entsprechende Modifikationen des Kraftfahrzeugs vornimmt, anfahren soll und an welchem Umbauort sich diese befindet, eine Ausstattungsposition 6, an der im beschriebenen Ausführungsbeispiel das bestellte Essen abgeholt werden soll, und eine Bereitstellungsposition und Bereitstellungszeit, an und zu der das Kraftfahrzeug für den Benutzer 1 bereitgestellt werden soll. Zudem übermittelt die Zentraleinrichtung 3 eine Liste der im Kraftfahrzeug 4 zu verbauenden Innenraummodule an die Umbauvorrichtung 5 sowie Informationen, welche Ausstattungselemente, also insbesondere welches Essen, an der Ausstattungsposition 6 bereitgestellt werden soll.
-
Das Kraftfahrzeug 4 kann dann zu einem ausreichend frühen Zeitpunkt automatisiert zu der Umbauvorrichtung 5 gefahren werden und dort mit einer für ein gemeinsames Mittagessen zweckmäßigen Innenraumausstattung ausgestattet werden. Eine beispielhafte Innenraumausstattung ist in 2 dargestellt. In dem Fahrzeuginnenraum 7 ist bereits eine Sitzbank 8 fest installiert. Ergänzend werden weitere Innenraummodule 9, 10 ergänzt, um eine zweckmäßige Ausstattung für ein gemeinsames Mittagessen zu schaffen. Hierbei handelt es sich um einen Tisch und eine weitere Sitzbank. Der Austausch von Innenraummodulen wird später noch genauer erläutert werden.
-
Nach Abschluss des automatisierten Umbaus des Kraftfahrzeugs 4 wird dieses automatisiert zu der Ausstattungsposition 6 geführt, an der, wie ebenfalls schematisch in 2 dargestellt ist, Ausstattungselemente 11, in diesem Fall die Gerichte und optionale Getränke für das geplante Mittagessen, im Fahrzeuginnenraum 7 des Kraftfahrzeugs 4 angeordnet werden. Anschließend wird das Kraftfahrzeug 4 automatisiert an eine Bereitstellungsposition, beispielsweise zu der aktuellen Position des Benutzers 1, geführt.
-
Das Wechseln von Innenraummodulen wird im Folgenden mit Bezug auf 2 genauer erläutert werden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass bei einer späteren Fahrt durch den gleichen Benutzer 1 oder einen anderen Benutzer eine Konfiguration gewünscht ist, die ein komfortables Videospielen während einer längeren Fahrt ermöglicht. Hierzu sollen als Innenraummodul 12 ein großer Bildschirm und als Innenraummodul 13 ein Videospielgerät in dem Fahrzeuginnenraum 7 angebracht werden. Nachdem das Kraftfahrzeug 4, wie vorangehend erläutert, zu der Umbauvorrichtung 5 geführt wurde, werden zunächst die Innenraummodule 9, 10 aus dem Fahrzeuginnenraum 7 entfernt. Um dies zu erleichtern, sind im Fahrzeuginnenraum 7 des Kraftfahrzeugs 4 Schienen 14 vorgesehen, an denen die Innenraummodule 9, 10 geführt sind. Die Innenraummodule 9, 10 können somit durch eine relativ einfache Aktorik der Umbauvorrichtung 5 linear aus dem Kraftfahrzeug gezogen werden. Um ein leichteres Greifen durch eine entsprechende Aktorik zu ermöglichen, sind Kopplungspunkte 15 an den Innenraummodulen 9, 10 vorgesehen. Um auch komplexere Ein- und Ausbauvorgänge von Innenraummodulen zu ermöglichen, kann die Umbauvorrichtung jedoch auch komplexere Aktoriken, beispielsweise wenigstens einen mehrachsigen Roboterarm, umfassen. Die Innenraummodule 9, 10 können an ihrer endgültigen Einbauposition durch nicht gezeigte Befestigungsvorrichtungen, beispielsweise Haken oder einrastende Zapfen, gesichert sein. Diese können beispielsweise durch eine fahrzeugseitige Aktorik betätigbar sein, um die Innenraummodule im Fahrzeuginnenraum 7 zu sichern.
-
Nachdem die Innenraummodule 9, 10 aus dem Fahrzeuginnenraum 7 entfernt wurden, können die Innenraummodule 12, 13 entsprechend in den Fahrzeuginnenraum 7 eingesetzt und optional durch Befestigungsvorrichtungen gesichert werden. Die Innenraummodule 9, 10 können anschließend durch eine Transportvorrichtung der Umbauvorrichtung 5 beispielsweise in ein Lager transportiert werden, aus dem sie später bedarfsgerecht wieder bereitgestellt werden können. Besonders bevorzugt erfolgt zuvor jedoch eine Reinigung und Prüfung und, falls erforderlich, eine Wartung der Innenraummodule 9, 10. Bei bestimmten Innenraummodulen, beispielsweise bei temporär in den Fahrzeuginnenraum 7 integrierten Kühlschränken, ist es beispielsweise auch möglich, diese vor einem Einbau mit bestimmtem Verbrauchsmaterial, beispielsweise mit gekühlten Getränkten, zu bestücken.