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Die Erfindung betrifft einen Schachteinsatz für einen Sammelschacht bestimmter Form, insbesondere runder Form, und Tiefe. In solchen Schächten sind typischerweise Einlassöffnungen vorgesehen, außerdem kann im Bodenbereich mindestens eine Pumpe vorgesehen sein, wobei der Bodenbereich als Pumpensumpf ausgeführt ist, insbesondere durch schräge Wandteile. Des Weiteren wird ein Verfahren zur Sanierung eines derartigen Schachtbauwerks infolge von Korrosionsbeschädigung gezeigt und besonders ein Verfahren zur Befestigung eines Schachteinsatzes für einen Sammelschacht vorgestellt.
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Schachtbauwerke, insbesondere Pumpenschächte werden typischerweise als Betonbauwerke ausgeführt, wobei ein meist runder Schacht eine oder mehrere Tauchpumpen enthält.
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Die
EP 0 611 269 A1 zeigt einen Pumpenschacht, der aus Beton geformt ist. Dieser Pumpenschacht weist abgeschrägte Wände auf, die einen Sumpf bilden in dessen Zentrum eine oder zwei Tauchpumpen zur Entleerung des Pumpenschachtes angeordnet ist.
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Die
DE 297 12 099 U1 zeigt eine Auskleidung für Kanalschächte mit einem Boden- und Seitenwandteil, wobei diese aus mehreren vorgefertigten Segmenten aus glasfaserverstärktem Kunststoff besteht, die zusammengefügt und dicht miteinander verbunden werden.
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Das Betonbauwerk sowie die maschinentechnischen Ausrüstungen für den Abwassertransport, unterliegen mehr oder weniger dem korrosiven Verschleiß durch die aggressive Atmosphäre innerhalb des Abwassertransportsystems. Deshalb müssen in der Regel auf Grund des korrosiven Verschleißes nach ca. 10 bis 15 Jahren das Betonbauwerk, sowie die darin befindlichen maschinentechnischen Ausrüstungen, erneuert werden. Für die Betonsanierung haben sich unterschiedliche Verfahren am Markt etabliert. Ein sehr verbreitetes Verfahren ist der Einbau von sogenannten Inlinern, also Auskleidungselementen für die Wandbereiche, welche jedoch nur im zylindrischen Teil des Schachtes Anwendung finden. Das speziell ausgeformte Schachtunterteil, in dem sich die Pumpen befinden, benötigt ein dafür konstruiertes und gefertigtes Einbauteil, welches ohne weitere Anpassungen in den in der Regel mit Bermen oder Vouten versehenen Betonunterteil eines Schachtbauwerks eingebaut werden kann.
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Ein Beispiel für ein solches Schachtunterteil zeigt die
EP 2 639 368 A1 . Die Schrift lehrt einen Schachtboden mit einer geneigten Wand oder einer geneigten Auflage an der die Pumpe angebracht ist. So lässt sich ein möglichst kleiner Pumpensumpf ausbilden. Die Befestigung des Schachtunterteils im Schachtbauwerk erfordert jedoch eine aufwändige Ausrichtung und Fixierung des Schachtunterteils im Schacht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde einen Bodeneinsatz für Schachtbauwerke zu schaffen, der einfach und kostengünstig herstellbar, einfach montierbar und dauerhaft fixierbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe in einem Sammelschacht, insbesondere zum Sammeln von Abwasser, wobei in dem Sammelschacht ein Einsatz vorgesehen ist, insbesondere zur Installation von Pumpen, wobei der Einsatz maßgenau an den Sammelschacht angepasst ist, wobei zwischen dem Sammelschacht und dem Einsatz ein Spalt entsteht, ist es vorgesehen in dem Spalt mindestens eine Schaumpatrone anzuordnen.
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Dies hat den Vorteil, dass der Spalt zwischen dem Einsatz und dem Sammelschacht durch den in der Schaumpatrone befindlichen Schaum gefüllt werden kann, wobei der Schaum nicht nachträglich von außen eingebracht werden muss, was oftmals nicht möglich ist, da manche Stellen schwer zugänglich sein können, sondern bereits im Spalt in den Schaumpatronen vorliegt. Gibt es davon mehrere, so können diese gleichmäßig im Spalt verteilt sein, so dass eine kontinuierliche Füllung des Spaltes mit Schaum gesichert ist. Als Schaummaterial bietet es sich an, dass die Schaumpatrone einen Polyurethan-Schaum enthält. Dieser geht bei Freisetzung entsprechend auf, wobei er den Spalt stabil füllt. Es können aber auch zu Polyurethan-Schaum vergleichbare Materialien Verwendung finden.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist an der Schaumpatrone eine Sollbruchstelle vorgesehen. Dies ermöglicht ein Öffnen der Schaumpatrone, entweder durch einen Öffnungsmechanismus, der von außerhalb des Spaltes betätigt werden kann. Der Einsatz kann also in dem Schacht eingebaut und ausgerichtet werden, dann können von außen die Schaumpatronen gebrochen werden, wodurch der Schaum dem Spat ausfüllt und den Einsatz sichert.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird die Sollbruchstelle der Schaumpatrone durch einen Automatismus, bei dem die Sollbruchstelle durch eine mechanische Last aufbrechbar ist betätigt. Dies ermöglicht, ein Einbauen des Einsatzes in den Schacht, bei dem der Einsatz ausgerichtet werden kann. Wird der Einsatz mit einer bestimmten Last belastet, dann brechen die Sollbruchstellen selbsttätig. Die Last kann beispielsweise aufgebracht werden, indem der Einsatz mit Wasser gefüllt wird. Hierfür kann vorzugsweise eine Markierung in dem Einsatz vorgesehen sein, die vorgibt, wieviel Wasser in den Einsatz eingelassen werden muss. Dies verhindert ein Anheben des Einsatzes im Schacht. Der Schaum neigt dazu, sich stark auszudehnen, wodurch seine Tragfähigkeit entsprechend abnimmt. Durch den fixierten Einsatz, kann sich der Schaum nur in beschränktem Rahmen ausdehnen, so dass er seine maximale Tragkraft entfalten kann. Eine stabile und innige Verbindung zwischen dem Schacht und dem Einsatz wird hergestellt.
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Weiter ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Befestigung eines Einsatzes in einem Sammelschacht bereitzustellen, bei dem der beschriebene Einsatz mit Schaumpatronen Verwendung findet. Hierfür wird in einem ersten Schritt der Einsatz auf dem Schachtboden ausgerichtet, in einem zweiten Schritt die Sollbruchstelle der Schaumpatrone gebrochen, wobei in einem dritten Schritt der Schaum den Spalt zwischen dem Sammelschacht und dem Einsatz ausfüllt und in einem vierten Schritt der Schaum aushärtet und einen festen Verbund zwischen dem Sammelschacht und dem Einsatz schafft. Dies hat den Vorteil, dass eine einfache und sichere Montage des Einsatzes im Schacht ermöglicht ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird zusätzlich zwischen dem ersten und dem zweiten Schritt der Einsatz bis zur Markierung befüllt wird, insbesondere mit Wasser, wobei durch die Last des Wassers die Sollbruchstellen gebrochen werden. Dies vereinfacht das Verfahren weiter, indem die automatische Öffnung der Schaumpatronen bei vorhandener Last sicherstellt, dass in dem Einsatz genügend Wasser vorhanden ist, dass ein Anheben des Einsatzes durch den Schaum verhindert ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen und aus den Zeichnungen selbst.
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1 zeigt einen Sammelschacht 1 wie er typischerweise zur Sammlung von Abwasser angelegt wird. Derartige Schächte sind betoniert, wobei der Beton im Laufe der Jahre durch Verwitterung geschwächt wird.
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Zur Sanierung eines derartigen Sammelschachtes ist es üblich einen Schachteinsatz 3 vorzusehen, der geschwächte Stellen überdeckt und gleichzeitig eine vorteilhafte Geometrie für den Schachtboden vorsieht oder zusätzlich Befestigungspunkte für im Schacht zu installierende Pumpen oder Armaturen bietet.
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Dieser Schachteinsatz 3 wird also maßgenau für den Sammelschacht 1 hergestellt, wobei für das Einbringen auf den Schachtboden 2 entsprechendes Untermaß berücksichtigt werden muss. Dies führt dazu, dass zwischen dem Sammelschacht 1 und dem Schachteinsatz 3 ein Spalt 7 entsteht. In diesem Spalt 7 sind an verschiedenen Stellen Schaumpatronen 4 vorgesehen, die möglichst gleichmäßig im Spalt 4 verteilt sein sollten.
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Der Schachteinsatz 3 wird im Sammelschacht 1 gemäß der Vorgaben ausgerichtet, wobei insbesondere darauf zu achten ist, dass der Schachtsumpf an der niedrigsten Stelle liegt und eventuelle Halterungen für Pumpen vertikal und horizontal an externen Anschlüssen orientiert ausgerichtet sind.
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Ist der Schachteinsatz 3 soweit ausgerichtet, so können die im Spalt 7 vorgesehenen Schaumpatronen 4 geöffnet werden. Ein darin enthaltener Schaum, beispielsweise ein Polyurethan-Schaum, kann sich im Spalt 7 ausbreiten und aushärten.
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Als Schaum kann jedes Material verwendet werden, das die Eigenschaft hat, sich in einem derartigen Spalt zu verteilen, soweit aufzugehen, dass der Spalt komplett gefüllt wird und dann noch so auszuhärten, dass der Einsatz fest im Schacht verankert ist.
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Um beim Aufquellen des Schaumes im Spalt 7 ein Anheben des Schachteinsatzes 3 im Sammelschacht 1 zu unterbinden, ist es eine Idee der Erfindung, den Schachteinsatz 3 zuerst auszurichten, ihn dann mit Wasser 5 zu füllen. Um sicher zu stellen, dass die Masse des Wassers 5 ausreicht, ein Anheben und damit eine eventuelles Dejustieren des Schachteinsatzes 3 zu verhindern, ist im Schachteinsatz 3 eine Markierung 6 vorgesehen, die die Notwendige Füllhöhe vorgibt.
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Eine Abstimmung der Sollbruchstellen der Schaumpatronen 4 mit der eingefüllten Menge Wassers 5 kann derart erfolgen, dass die Schaumpatronen 4 erst dann brechen, wenn das Wasser 5 die Markierung 6 erreicht. Somit ist auf jeden Fall gesichert, dass der Schachteinsatz 3 beim Einschäumen ausreichend gegen Anheben beschwert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schacht
- 2
- Schachtboden
- 3
- Schachteinsatz
- 4
- Schaumpatronen
- 5
- Wasser
- 6
- Markierung
- 7
- Spalt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0611269 A1 [0003]
- DE 29712099 U1 [0004]
- EP 2639368 A1 [0006]