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Die Erfindung betrifft eine Gelenkanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine Gelenkanordnung mit einem Gelenk, über das zwei Elemente miteinander verbunden sind, ist z.B. aus der
WO 03/089800 A2 bekannt, wobei über das Gelenk jedoch lediglich eine rotatorische Bewegung des einen Elements in eine rotatorische Bewegung des anderen Elements überführen lässt. Die Anwendungsmöglichkeiten des Gelenks sind daher beschränkt.
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Das von Erfindung zu lösende Problem besteht darin, eine Gelenkanordnung mit anderen Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
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Dieses Problem wird durch die Bereitstellung der Gelenkanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Danach wird eine Gelenkanordnung bereitgestellt, mit
- - einem ersten und einem zweiten Element;
- - einem Gelenk, über das das erste und das zweite Element miteinander gekoppelt sind;
- - einem mit dem ersten Element verbundenen Gelenkkopf des Gelenks;
- - einer mit dem zweiten Element verbundenen Gelenkkopfaufnahme des Gelenks, in der der Gelenkkopf zumindest teilweise angeordnet ist;
- - mindestens einem Übertragungselement, über das eine Bewegung des Gelenkkopfs auf die Gelenkkopfaufnahme oder umgekehrt übertragbar ist; und
- - einer Führungskulisse, in der das Übertragungselement geführt ist, wobei
- - die Führungskulisse so ausgebildet ist und mit dem Übertragungselement zusammenwirkt, dass eine Rotation des ersten Elements ein Verschwenken des zweiten Elements aus einer Ausgangs- in eine Zielebene (und umgekehrt) und/oder eine lineare Bewegung des zweiten Elements aus einer Ausgangs- in eine Zielposition (und umgekehrt) hervorruft.
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Mit Hilfe des Gelenks der erfindungsgemäßen Gelenkanordnung lässt sich demnach eine Rotationsbewegung des ersten Elements, das zum Beispiel in Form einer Antriebswelle ausgebildet ist, in eine Schwenkbewegung und/oder in eine lineare Bewegung des zweiten Elements umsetzen.
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Die Führungskulisse ist beispielsweise als Aussparung (zum Beispiel in Form einer Nut) des Gelenkkopfes ausgebildet, wobei das Übertragungselement mit der Gelenkkopfaufnahme gekoppelt (insbesondere verbunden) ist. Denkbar ist, dass das Übertragungselement einstückig mit der Gelenkkopfaufnahme verbunden ist.
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Möglich ist allerdings auch der umgekehrte Fall; nämlich, dass die Führungskulisse als Aussparung der Gelenkkopfaufnahme ausgebildet und das Übertragungselement mit dem Gelenkkopf (zum Beispiel einstückig) verbunden ist.
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Der Gelenkkopf ist zum Beispiel zumindest teilweise rotationssymmetrisch ausgebildet; insbesondere in Form einer Kugel oder eines Kugelsegments. Denkbar ist, dass die Aussparung als geodätische Linie (Orthodrome) in einer Außenseite der Kugel verläuft, d.h. als Segment eines Großkreises der Kugel. Dies ist jedoch nicht zwingend. Die Aussparung könnte z.B. auch als Segment eines Kleinkreises der Kugel verlaufen.
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Bei dem Übertragungselement handelt es sich insbesondere um eine Kugel oder ein Kugelsegment, die (das) insbesondere entweder mit dem Gelenkkopf oder mit der Gelenkaufnahme gekoppelt ist. Insbesondere erfolgt die Kopplung so, dass das Übertragungselement relativ zu dem Gelenkkopf bzw. der Gelenkaufnahme rotierbar ist. Denkbar ist jedoch auch eine starre, zum Beispiel einstückige Verbindung der Kugel bzw. des Kugelsegments mit dem Gelenkkopf bzw. der Gelenkaufnahme.
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Die Gelenkkopfaufnahme weist zum Beispiel mindestens einen Arm auf, mit dem sie den Gelenkkopf zumindest teilweise umgreift. Möglich ist insbesondere, dass die Gelenkaufnahme in Form eines Teils einer Hohlkugel ausgebildet ist, wobei die Führungskulisse auch an einer Innenseite des Teils der Hohlkugel und nicht an einer Außenseite des Gelenkkopfes ausgebildet sein kann. Beispielsweise verläuft die Führungskulisse in diesem Fall als Aussparung einer Innenseite des Teils der Hohlkugel; z.B. nach Art einer geodätischen Linie.
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Das Übertragungselement kann an dem Arm angeordnet sein; insbesondere ist das Übertragungselement mit dem Arm (zum Beispiel einstückig) verbunden oder auf andere Weise (s.o) mit dem Arm gekoppelt.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist das erste und/oder das zweite Element in Form einer Welle, d. h. insbesondere in Form eines länglichen rotierbaren Elementes, ausgeformt. Dies ist jedoch nicht zwingend. So kann zumindest eines der beiden mit dem Gelenk gekoppelten Elemente nicht als Welle ausgebildet sein.
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Beispielsweise handelt es sich bei dem ersten Element um eine Antriebswelle und bei dem zweiten Element um ein Lenkrad eines Kraftfahrzeuges, um eine mit einem Lenkrad eines Kraftfahrzeuges verbundene Komponente oder einen Abschnitt eines Lenkradkranzes eines Lenkrades eines Kraftfahrzeuges. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Gelenkanordnung kann somit eine Rotationsbewegung der Antriebswelle zum Beispiel in eine Schwenkbewegung des gesamten Lenkrads umgewandelt werden, so dass des Lenkrad beispielsweise durch Rotieren der Antriebswelle aus einer Betriebsposition in eine Warteposition und zurück geklappt werden kann (zum Beispiel nach Aktivieren eines autonomen Betriebsmodus des Fahrzeugs). Ähnlich könnte auch nur ein Abschnitt des Lenkradkranzes in eine derartige Warteposition geklappt werden; insbesondere, um dem Fahrzeugführer mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Denkbar ist auch, dass mit Hilfe der erfindungsgemäßen Gelenkanordnung ein lineares Verschieben von Teilen des Lenkrads oder des gesamten Lenkrads erfolgt; beispielsweise ein seitliches Verschieben und/oder nach vorne oder hinten (also zumindest näherungsweise entlang der Fahrzeuglängsachse).
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Die erfindungsgemäße Gelenkanordnung kann auch mindestens eine Antriebseinheit (zum Beispiel einen Elektromotor) zum Erzeugen einer Bewegung des ersten und/oder zweiten Elements umfassen. Insbesondere dient die Antriebseinheit zum Erzeugen einer Rotationsbewegung des ersten Elements.
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Die Erfindung betrifft auch eine Lenkradanordnung für ein Kraftfahrzeug, mit einem Lenkrad und mindestens einer erfindungsgemäßen Gelenkanordnung, wobei es sich bei dem ersten Element um eine Antriebswelle und bei dem zweiten Element um ein Lenkrad eines Kraftfahrzeugs, eine mit einem Lenkrad eines Kraftfahrzeugs verbundene Komponente oder einen Abschnitt eines Lenkrades, insbesondere eines Lenkradkranzes, des Lenkrades handelt, so dass durch Rotation der Antriebswelle ein Verschwenken des Lenkrads oder des Abschnitts des Lenkradkranzes relativ zu einem anderen Abschnitt des Lenkradkranzes erzeugbar ist.
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Wie oben bereits erwähnt, lässt sich mit Hilfe der erfindungsgemäßen Gelenkanordnung durch eine Rotationsbewegung der Antriebswelle ein Verschwenken des Lenkrads oder des Abschnitts des Lenkradkranzes erzeugen; zum Beispiel, um das Lenkrad oder den Abschnitt des Lenkradkranzes in eine Warteposition zu klappen. Denkbar ist, dass das Gelenk der Gelenkanordnung entsprechend an dem Lenkradkranz angeordnet ist. Möglich ist jedoch auch, das Gelenk an einem anderen Teil des Lenkrades zu positionieren, zum Beispiel an einer Lenkradspeiche; insbesondere, um einen größeren Bereich des Lenkrades klappen zu können. Möglich ist auch eine Positionierung des Gelenks an dem Lenkstock des Fahrzeuges, insbesondere, um ein Verschwenken des gesamten Lenkrades zu ermöglichen. Denkbar ist natürlich auch, dass mehrere erfindungsgemäße Gelenkanordnungen vorhanden sind, mit denen mehrere unterschiedliche zweite Elemente geklappt werden können; z.B. ein Lenkrad eines Kraftfahrzeugs, eine mit einem Lenkrad eines Kraftfahrzeugs verbundene Komponente und/oder ein Abschnitt eines Lenkrades, insbesondere eines Lenkradkranzes, des Lenkrades.
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Wie oben ebenfalls bereits erwähnt, kann eine Antriebseinheit (insbesondere ein Elektromotor) vorhanden sein, die die Antriebswelle antreibt. Möglich ist, dass die Antriebseinheit mit dem Lenkradkranz (insbesondere unmittelbar) verbunden ist, wobei die Antriebseinheit beispielsweise zumindest näherungsweise in der Ebene des Lenkradkranzes positioniert ist.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Antriebswelle und/oder die Antriebseinheit über ein Halteelement mit dem Lenkradkranz verbunden und in einem Abstand von dem Lenkradkranz positioniert. Möglich ist hier, dass die Antriebswelle an dem Halteelement gelagert ist. Darüber hinaus kann der (verschwenkbare) Abschnitt des Lenkradkranzes einen Anlagebereich aufweist, mit dem er vor dem Verschwenken in die Zielebene an einem anderen Abschnitt des Lenkradkranzes anliegt. Beispielsweise liegt der verschwenkbare Abschnitt des Lenkradkranzes an mindestens einer Stirnseite des restlichen, insbesondere nicht verschwenkbaren Abschnitts des Lenkradkranzes an.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer Gelenkanordnung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem ersten Zustand;
- 2 die Gelenkanordnung aus 1 in einem zweiten Zustand;
- 3 eine Abwandlung der Gelenkanordnung aus den 1 und 2 in einem ersten Zustand;
- 4 die Gelenkanordnung der 3 in einem zweiten Zustand;
- 5 ein Lenkradskelett eines Lenkrades für ein Kraftfahrzeug mit zwei erfindungsgemäßen Gelenkanordnungen;
- 6 eine perspektivische Ansicht eines Teilbereichs des Lenkradskeletts aus 5;
- 7 eine perspektivische Ansicht des kompletten Lenkradskeletts aus 5;
- 8 schematisch ein Ausschnitt eines abgewandelten Lenkradskeletts mit einer erfindungsgemäßen Gelenkanordnung; und
- 9 eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausgestaltung eines Lenkradkranzes mit zwei erfindungsgemäßen Gelenkanordnungen.
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Die in 1 dargestellte erfindungsgemäße Gelenkanordnung 1 umfasst ein erstes Element 2, das zum Beispiel in Form einer Antriebswelle oder eines mit einer Antriebswelle verwendbaren Adapterstücks ausgeformt ist. Das erste Element 2 ist über ein Gelenk 3 mit einem zweiten Element 4 gekoppelt, wobei es sich bei dem zweiten Element 4 zum Beispiel ebenfalls um ein mit einer im Prinzip beliebigen Komponente koppelbaren Adapterstück oder einen Abschnitt einer Komponente eines Kraftfahrzeuges handelt (s.u.).
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Das Gelenk 3 umfasst einen mit dem ersten Element 2 verbundenen, kugelförmigen Gelenkkopf 31 sowie einer mit dem zweiten Element 4 verbundenen Gelenkkopfaufnahme 32, wobei der Gelenkkopf 31 zumindest teilweise in der Gelenkkopfaufnahme 32 angeordnet ist. Die Gelenkkopfaufnahme 32 ist zum Beispiel in Form einer Gabel oder eines Abschnitts einer Hohlkugel ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel der 1 weist die Gelenkkopfaufnahme 32 miteinander verbundene längliche Arme 321, 322 auf, die jeweils angepasst an die Oberfläche des Gelenkkopfes 31 gekrümmt verlaufen (insbesondere nach Art eines Kreisbogens.
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In der Oberfläche des Gelenkkopfs 31 sind zwei Führungskulissen in Form von linienartig verlaufenden Nuten 41, 42 ausgebildet, in denen jeweils ein Übertragungselement in Form einer Kugel 51, 52 geführt ist. Die Kugeln 51, 52 sind mit der Gelenkkopfaufnahme 32 rotierbar gekoppelt. Beispielsweise weisen die Arme 321, 322 der Gelenkkopfaufnahme 32 hierfür jeweils eine entsprechende Kugelaufnahme auf, aus der die jeweilige Kugel 51, 52 in die zugehörige Nut 41, 42 hineinragt. Die Nuten 41, 42 verlaufen derart, dass eine Rotation des ersten Elements 2 und damit eine Rotation des Gelenkkopfes 31 zu einer Bewegung der Gelenkkopfaufnahme 32, die eine Schwenkbewegung des zweiten Elements 4 hervorruft. Beispielsweise folgt zumindest eine der Nuten 41, 42 einer geodätischen Linie des Gelenkkopfes 31, d. h. zumindest eine der Nuten 41, 42 verläuft entlang eines Teilsegments eines Großkreises des Gelenkkopfs 31. Dies ist jedoch nicht zwingend. Vielmehr ist auch denkbar, dass zumindest eine der Nuten 41, 42 keiner geodätischen Linie des Gelenkkopfes 31 folgt, sondern als Abschnitt eines Kleinkreises in Bezug auf den Gelenkkopf 31 verläuft.
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Beispielsweise erzwingt eine Rotation des ersten Elements 2 entlang einer Rotationsrichtung R eine Bewegung der Kugeln 51, 52 entlang der Nuten 41, 42, wodurch Kräfte auf die Gelenkkopfaufnahme 32 wirken, die ein Verschwenken der Gelenkkopfaufnahme 32 und damit des zweiten Elements 4 nach unten (in Richtung des Pfeiles S) hervorrufen. Insbesondere lässt sich somit durch eine Rotation des ersten Elements 3 ein Verschwenken des zweiten Elements aus einer Ausgangsposition (insbesondere aus einer Ausgangsebene) in eine vorgebbare Zielposition (insbesondere in eine Zielebene) erzeugen. Der maximal mögliche Schwenkwinkel (Knickwinkel) und die Schwenkrichtung hängen von der Länge und dem Verlauf der Führungsnuten 41, 42 ab. Gemäß 2 wird ein maximaler Schwenkwinkel nach unten von etwa 50° erreicht. Mit der Gestaltung des Verlaufs (z,B, der Orientierung) und/oder der Form (insbesondere der Breite und/oder der Tiefe) der Führungsnuten 41, 42 lässt sich zudem insbesondere die Geschwindigkeit, mit der das Verschwenken in die Zielebene erfolgt, beeinflussen.
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Der verschwenkte Zustand der Gelenkkopfaufnahme 32 und des zweiten Elements 4 ist in 2 gezeigt. Es ist natürlich auch umgekehrt möglich, durch Rotation des ersten Elementes 2 das zweite Element 4 zurück in die Ausgansebene zu schwenken oder durch eine Schwenkbewegung des zweiten Elements 4 eine Rotationsbewegung des ersten Elements 2 zu erzeugen; im letzten Fall wäre die aktive Seite der Gelenkanordnung 1 nicht ihre in den 1 und 2 linke Seite mit dem ersten Element 2, sondern die rechte Seite mit dem zweiten Element 4.
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Die 3 und 4 betreffen eine Abwandlung der Gelenkanordnung aus den 1 und 2. Danach umfasst die Gelenkkopfaufnahme 32 drei Arme 321-323 und entsprechend drei Übertragungselemente 51-53, die jeweils in eine zugehörige Nut 41-43 der Oberfläche des Gelenkkopfes 31 eingreifen. Denkbar sind natürlich auch mehr als drei Arme. Zum Beispiel könnte ein vierter Arm vorhanden sein, der dem Arm 323 gegenüberliegt.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung natürlich nicht auf eine bestimmte Ausführung das Gelenkkopfes 31 und der Gelenkkopfaufnahme 32 beschränkt ist. So muss die Gelenkkopfaufnahme 32 nicht unbedingt längliche Arme aufweisen, sondern könnte auch flächig, zum Beispiel als Abschnitt einer Hohlkugel, insbesondere pfannenartig, ausgebildet sein. Möglich ist auch, dass der Gelenkkopf 31 nicht kugelförmig ausgebildet ist, sondern eine andere, zum Beispiel ovale, Form besitzt. Die Gestalt der Gelenkkopfaufnahme 32 könnte entsprechend angepasst sein.
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5 zeigt ein Lenkradskelett 10 eines Lenkrades eines Kraftfahrzeuges, an dem zwei erfindungsgemäße Gelenkanordnungen 100 mit Gelenken 300 angeordnet sind. Die Gelenke 300 sind beispielsweise angelehnt an das Ausgangsbeispiel der 1 und 2 ausgestaltet. Das erste Element der Gelenke 300 ist jeweils in Form einer von einem zugeordneten Antrieb in Form eines Elektromotors 200 angetriebenen Antriebswelle 20 ausgebildet, wobei die Antriebswelle 20 mit einem kugelförmigen Gelenkkopf 310 zusammenwirkt; vgl. auch die Detailansichten der 6 und 7. Der Gelenkkopf 310 ist teilweise von einer Gelenkaufnahme 320 umgeben, wobei die Gelenkaufnahme 320 zwei Arme 3201, 3202 aufweist, von denen kugelförmige Übertragungselemente (in 5-7 verdeckt) jeweils in eine Führungsnut, von denen nur die eine Nut 410 zu erkennen ist, des Gelenkkopfes 310 eingreifen. Die Arme 3201, 3202 sind in dem Ausgangsbeispiel der 5-7 unterschiedlich ausgebildet. So weist zum Beispiel der hintere Arm 3202 eine größere Höhe (d. h. eine größere Ausdehnung senkrecht zur Lenkradkranzebene) auf als der vordere Arm 3101. Dies ist jedoch nicht zwingend. Denkbar ist natürlich auch, dass die beiden Arme 3201, 3202 dieselbe Form besitzen.
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Die Gelenkkopfaufnahme 320 ist jeweils mit einem zweiten Element in Form eines Abschnitts 101 des Lenkradskeletts 10 verbunden. Der Abschnitt 101 bildet einen Abschnitt eines Lenkradkranzes des Lenkrads aus. Durch die Verbindung der Antriebswelle 20 mit dem Abschnitt 101 über das Gelenk 300 führt eine Rotation der Antriebswelle 20 zu einer Schwenkbewegung des Abschnitts 101 (und damit des durch den Abschnitt 101 ausgebildeten Abschnitt des Lenkradkranzes) relativ zu dem übrigen Abschnitt 102 des Lenkradskeletts 10 (und damit des entsprechendes Abschnitts des Lenkrads). Der Abschnitt 101 des Lenkradskeletts 10 lässt sich somit durch Aktivieren der Elektromotoren 200 aus einer Ausgangsposition bzw. Ausgangsebene in eine Zielposition bzw. Zielebene nach unten oder nach oben wegklappen; vgl. 7, die sowohl die Ausgangsposition als auch die Zielposition des Abschnitts 101 zeigt.
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Die Elektromotoren 200 sind jeweils zumindest teilweise von einer Abdeckung 201 umgeben, die an dem Lenkradskelett 10 festgelegt oder einstückig mit dem Lenkradskelett 10 ausgebildet ist. Entsprechend sind die Elektromotoren 200 in der Haupterstreckungsebene des Lenkradskeletts 10 positioniert.
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Die Gelenkanordnungen 100 der 7 unterscheiden sich von denjenigen der 5 und 6 darin, dass der Gelenkkopf 310 nicht starr mit der Antriebswelle 20 verbunden ist, sondern die Verbindung nach Art einer Kardanaufhängung erfolgt. Dabei ist die Antriebswelle 20 jeweils mit einem Haltestück 2001 verbunden, von dem Verbindungselemente 2002 (zum Beispiel jeweils in Form eines Stiftes oder einer Kugel) nach innen abstehen und mit dem Gelenkkopf 310 gekoppelt sind. Des Weiteren weisen im Ausführungsbeispiel der 7 die Arme 3201, 3202 der Gelenkkopfaufnahme 320 unterschiedliche Längen in Umfangsrichtung des Lenkradskeletts 10 auf. Der längere Arm 3202 bildet einen Anschlag 3203 aus, der zum Beispiel in Kontakt mit den Verbindungselementen 2002 kommen und somit die Schwenkbewegung (zum Beispiel nach unten) des Abschnitts 101 des Lenkradskeletts 10 begrenzen kann.
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Es wird zudem angemerkt, dass das Abklappen des Abschnitts 101 des Lenkradskeletts auch mit nur einem Gelenk 300 oder mit mehr als zwei Gelenken 300 realisiert werden kann. Denkbar ist auch, dass an dem Lenkrad 10 mehrere Gelenkanordnungen 100 vorhanden sind, mit denen mehrere Abschnitte des Lenkradskeletts (und damit des Lenkradkranzes) unabhängig voneinander verschwenkt werden können. Darüber hinaus müssen die Gelenkanordnungen 100 (insbesondere die Gelenke 300) nicht zwingend identisch ausgebildet sein. Beispielsweise ist denkbar, dass eine Gelenkanordnung eine starre Verbindung zwischen der Antriebswelle und dem Gelenkkopf aufweist, während die andere Kardanverbindung aufweist. Möglich ist auch, dass das Lenkrad zusätzlich konventionelle Gelenkverbindungen besitzt.
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In 8 ist eine alternative Möglichkeit zur Anordnung des Elektromotors 200 an dem Lenkradskelett 10 dargestellt. Danach weist das Lenkradskelett 10 im Bereich des Lenkradkranzes einen gabelförmigen Abschnitt 110 mit zwei Armen 111, 112 auf, zwischen denen ein zumindest teilweise hülsenförmiger Aufnahmebereich 113 ausgebildet ist, in dem der Elektromotor 200 zumindest teilweise angeordnet ist. Die in den 5-7 dargestellte Abdeckung 201 könnte somit entfallen. Zudem ist eine Befestigung des Elektromotors 200 unmittelbar, zumindest ohne die Verwendung eines Halteblechs, an dem Lenkradskelett möglich. Damit könnte der Einfluss von Bauteiltoleranzen (insbesondere bei der Ausrichtung der Achse des Elektromotors 200) reduziert werden.
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9 betrifft eine alternative Ausgestaltung der Anordnung der Gelenke 300 an dem Lenkradskelett 10. Danach befindet sich die Antriebswelle 20 nicht in der Lenkradkranzebene, sondern ist darunter in einem Abstand zu dem Lenkradskelett 10 angeordnet. Entsprechend befinden sich auch der Gelenkkopf 310 und die Gelenkkopfaufnahme 320 unterhalb des Lenkradskeletts 10 und damit unterhalb des Lenkradkranzes des Lenkrades. Denkbar ist auch, dass der in 9 nicht dargestellte Elektromotor 200 in der Ebene der Antriebswelle 20 positioniert ist.
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Zur Ankopplung der Antriebswelle 20 und damit des Gelenkkopfs 310 an dem Lenkradskelett 10 ist ein Halteelement 400 vorgesehen, wobei das Halteelement 400 ein Kugellager 401 aufweist, über das die Antriebswelle 20 an dem Halteelement 400 gelagert ist. Darüber hinaus umfasst das Halteelement 400 einen Befestigungsbereich (zum Beispiel umfassend eine Befestigungsöffnung), mit dem es an dem Lenkradskelett 10 festgelegt ist. Denkbar ist auch, dass der Elektromotor zum Antreiben der Antriebswelle 20 ebenfalls über das Halteelement 400 mit dem Lenkradskelett 10 verbunden ist. Selbstverständlich könnte anstelle des Kugellagers 401 auch ein anderer Lagertyp verwendet werden; zum Beispiel ein Gummilager (etwa, um möglichen unerwünschten Torsionsspannungen entgegenzuwirken). Das Lager ist insbesondere entsprechend einer auf die Antriebswelle wirkenden Biegebeanspruchung auszulegen.
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Die Gelenkkopfaufnahme 320 ist ebenfalls in der Ebene der Antriebswelle 20 und des Gelenkkopfes 310 unterhalb des Lenkradskeletts 10 angeordnet, wobei das mit der Gelenkkopfaufnahme 320 verbundene zweite Element nicht nur den Abschnitt 101 des Lenkradskeletts 10 umfasst, sondern auch ein Verbindungsstück 325. Das Verbindungsstück 325 ist in einem unteren Bereich 326 mit der Gelenkkopfaufnahme 320 verbunden und koppelt mit einem oberen Bereich 327 an den Abschnitt 101 des Lenkradskeletts 10 an.
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Der obere Bereich 327 des Verbindungsstücks 325 weist zudem einen dem anderen Abschnitt 102 des Lenkradskeletts 10 zugewandten Anlagebereich in Form eines Anschlags 328 auf. In der in 9 gezeigten Ausgangsposition des Abschnitts 101 liegt ein Ende 103 des anderen Abschnitts 102 des Lenkradskeletts an dem Anschlag 328 an. Denkbar ist auch, dass das Ende 103 des Abschnitts 102 und der Anschlag 328 nicht stumpf aneinander anliegen, sondern zueinander komplementär ausgebildete Strukturen ausbilden, die zum Beispiel eine Führung des Endes 103 auf den Anschlag 328 zu und/oder einen Formschluss zwischen dem Ende 103 und dem Anschlag 328 realisieren. So ist es denkbar, dass sich das Ende 103 auf den Anschlag 328 zu (zum Beispiel kegelartig) verjüngt und der Anschlag 328 eine entsprechende trichterförmige Struktur aufweist, in die sich das Ende 103 hineinerstreckt.
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Es wird darauf hingewiesen, dass Elemente der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele natürlich auch in Kombination miteinander verwendet werden können. So könnte die in 7 dargestellte Kardanverbindung zwischen dem ersten Element und dem Gelenkkopf natürlich auch in den anderen Ausführungsbeispielen verwendet werden. Darüber hinaus wird angemerkt, dass die erfindungsgemäße Gelenkanordnung wie oben bereits erwähnt nicht zwingend in einem Lenkradkranz des Fahrzeuges angeordnet sein muss. Denkbar ist auch eine Anordnung in einer Lenkradspeiche und/oder an dem Lenkstock des Fahrzeugs (zum Beispiel, um ein Abklappen des gesamten Lenkrads zu ermöglichen). Darüber hinaus könnte die erfindungsgemäße Gelenkanordnung natürlich auch in anderen Fahrzeugkomponenten angeordnet sein; z.B. in sonstigen Bedienelementen oder in Rastelementen, wobei die Gelenkanordnung insbesondere zum zumindest teilweisen Abklappen oder Wegklappen dieser Elemente dient. Möglich ist selbstverständlich darüber hinaus, dass die erfindungsgemäße Gelenkanordnung nicht in einer Fahrzeugkomponente angeordnet ist, sondern in einer im Prinzip beliebigen anderen (insbesonderen mechanischen) Komponente; z.B. in einer sonstigen Maschinenkomponente.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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