DE102018212637A1

DE102018212637A1 - Steuervorrichtungen für motorisierte Druckaufbauvorrichtungen und Verfahren zum Übermitteln zumindest einer Information zwischen zwei motorisierten Druckaufbauvorrichtungen

Info

Publication number: DE102018212637A1
Application number: DE102018212637.2A
Authority: DE
Inventors: Martin Wolff; Sebastian Klimpel
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2018-07-30
Filing date: 2018-07-30
Publication date: 2020-01-30
Also published as: EP3829945A1; JP7203191B2; JP2021530400A; CN112512879B; US20210245721A1; WO2020025373A1; US11548488B2; CN112512879A

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung (18) für eine erste motorisierte Druckaufbauvorrichtung (12) eines Bremssystems eines Fahrzeugs, welche zur Ausgabe zumindest einer ersten Information an eine Ansteuervorrichtung (20) einer zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) des Bremssystems ausgelegt ist, indem unter Berücksichtigung der jeweiligen ersten Information ein ersten Motor (12a) derart ansteuerbar ist, dass ein in zumindest einem Teilvolumen (16) des Bremssystems vorherrschender Druck (p) gemäß einem Druckänderungssignal (Δp) variiert ist, welches für die Ansteuervorrichtung (20) unter Verwendung einer zweiten Drucksensoreinrichtung (14b) der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) als die jeweilige erste Information deutbar ist. Die Erfindung betrifft auch die Ansteuervorrichtung (20) für die zweite motorisierte Druckaufbauvorrichtung (14) des Bremssystems zum Zusammenwirken mit der Steuervorrichtung (18). Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Übermitteln zumindest einer Information zwischen zwei motorisierten Druckaufbauvorrichtungen (12, 14) eines Bremssystems eines Fahrzeugs.

Description

Die Erfindung betrifft Steuervorrichtungen für jeweils eine motorisierte Druckaufbauvorrichtung eines Bremssystems eines Fahrzeugs. Ebenso betrifft die Erfindung motorisierte Druckaufbauvorrichtungen für ein Bremssystem eines Fahrzeugs und ein Bremssystem für ein Fahrzeug. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Übermitteln zumindest einer Information zwischen zwei motorisierten Druckaufbauvorrichtungen eines Bremssystems eines Fahrzeugs.
Stand der Technik
Aus dem Stand der Technik sind Steuervorrichtungen zum Ansteuern zumindest einer motorisierten Bremsdruckaufbauvorrichtung eines Bremssystems eines Fahrzeugs, wie beispielsweise eines Bremskraftverstärkers und/oder mindestens einer Hydraulikeinrichtung des Bremssystems, bekannt. Eine derartige Steuervorrichtung ist beispielsweise in der DE 10 2015 202 337 A1 beschrieben.
Offenbarung der Erfindung
Die vorliegende Erfindung schafft eine Steuervorrichtung für eine erste motorisierte Druckaufbauvorrichtung eines Bremssystems eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Ansteuervorrichtung für eine zweite motorisierte Druckaufbauvorrichtung des Bremssystems zum Zusammenwirken mit der Steuervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6, eine motorisierte Druckaufbauvorrichtung für ein Bremssystem eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 9, ein Bremssystem für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 11 und ein Verfahren zum Übermitteln zumindest einer Information zwischen zwei motorisierten Druckaufbauvorrichtungen eines Bremssystems eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 12.
Vorteile der Erfindung
Die vorliegende Erfindung schafft Möglichkeiten zum Übermitteln zumindest einer Information zwischen zwei verschiedenen motorisierten Druckaufbauvorrichtungen eines Bremssystems eines Fahrzeugs ohne eine Verwendung eines elektrischen Kommunikationssystems, wie beispielsweise eines Fahrzeugbussystems. Die vorliegende Erfindung kann insbesondere eine bidirektionale Kommunikation zwischen den zwei verschiedenen motorisierten Druckaufbauvorrichtungen des jeweiligen Bremssystems ermöglichen, ohne dass dazu ein Signal über das mindestens eine Fahrzeugbussystem weitergeleitet werden muss. Stattdessen ermöglicht die vorliegende Erfindung eine „hydraulische Schnittstelle“ zwischen den zwei verschiedenen motorisierten Druckaufbauvorrichtungen des gleichen Bremssystems, welche anstelle oder zusätzlich zu dem mindestens einen Fahrzeugbussystem genutzt werden kann. Die mittels der vorliegenden Erfindung geschaffene „hydraulische Schnittstelle“ erweitert die Möglichkeiten zum Übermitteln der zumindest einen Information zwischen den zwei verschiedenen motorisierten Druckaufbauvorrichtungen insbesondere bei einem Fehlerfall. Selbst im Falle eines vollständigen elektrischen Kommunikationsausfalls an dem Fahrzeug kann noch die zumindest eine Information über die „hydraulische Schnittstelle“ zwischen den zwei verschiedenen motorisierten Druckaufbauvorrichtungen übermittelt werden, sodass die zwei motorisierten Druckaufbauvorrichtungen weiterhin ihre Funktionsweise kombinieren und dadurch eine Bremsung des Fahrzeugs verlässlich bewirken können. Die vorliegende Erfindung trägt somit signifikant dazu bei, eine herkömmlicherweise häufig kritische Fahrsituation zu entschärfen.
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuervorrichtung dazu ausgelegt, unter Berücksichtigung der jeweiligen ersten Information den ersten Motor derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten ersten Motors der in zumindest dem Teilvolumen des Bremssystems vorherrschende Druck gemäß einem sinusförmigen oder binären Druckänderungssignal variiert ist, welches für die Ansteuervorrichtung unter Verwendung der zweiten Drucksensoreinrichtung als die jeweilige erste Information deutbar ist. Mittels eines sinusförmigen oder binären Druckänderungssignals ist eine genaue Informationsübermittlung von der Steuervorrichtung der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung an die Ansteuervorrichtung der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung möglich. Ein weiterer Vorteil einer Verwendung von sinusförmigen oder binären Druckänderungssignalen zum Übermitteln von Informationen besteht darin, dass derartige Druckänderungssignale verlässlich mittels einer vergleichsweise günstigen und relativ wenig Bauraum benötigenden Druckmesseinrichtung detektierbar sind.
Beispielsweise kann auf einer ersten Speichereinrichtung der Steuervorrichtung für die zumindest eine erste Information jeweils eine Druckänderungsanweisung bezüglich des für die Ansteuervorrichtung als die jeweilige erste Information deutbaren Druckänderungssignals hinterlegt sein, wobei die Steuervorrichtung dazu ausgelegt ist, unter Berücksichtigung der von der ersten Speichereinrichtung jeweils ausgelesenen Druckänderungsanweisung den ersten Motor derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten ersten Motors der in zumindest dem Teilvolumen des Bremssystems vorherrschende Druck gemäß dem entsprechenden Druckänderungssignal variiert ist. Mittels der Ausstattung der Steuervorrichtung mit einer derartigen ersten Speichereinrichtung kann die Steuervorrichtung leicht zum Ausgeben einer Vielzahl von Informationen an die Ansteuervorrichtung der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung ausgelegt werden.
Vorzugsweise ist als die zumindest eine erste Information eine von mindestens einer Bremswunscherfassungseinrichtung der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung ermittelte Fahrerbremswunschangabe bezüglich eines von einem Fahrer mittels seiner Betätigung eines Bremsbetätigungselements des Fahrzeugs angezeigten Fahrerbremswunsches, zumindest ein von der Steuervorrichtung festgelegter Soll-Betriebsparameter bezüglich eines mittels der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung auszuführenden Soll-Betriebsmodus und/oder zumindest eine Fehlermeldung bezüglich eines an der Steuervorrichtung und/oder an mindestens einer Komponente der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung vorliegenden Fehlers an die Steuervorrichtung der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung ausgebbar. In diesem Fall kann die Ansteuervorrichtung den Betrieb des von ihr angesteuerten zweiten Motors der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung verlässlich an die Fahrerbremswunschangabe, entsprechend des auszuführenden Soll-Betriebsmodus und/oder entsprechend des an der Steuervorrichtung und/oder an der mindestens einen Komponente der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung vorliegenden Fehlers anpassen.
Als vorteilhafte Weiterbildung kann die Ansteuervorrichtung zusätzlich zur Ausgabe zumindest einer zweiten Information an die Steuervorrichtung der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung ausgelegt sein, indem die Ansteuervorrichtung dazu ausgelegt ist, unter Berücksichtigung der jeweiligen zweiten Information den zweiten Motor derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten zweiten Motors der in zumindest dem Teilvolumen des Bremssystems vorherrschende Druck gemäß einem Druckänderungssignal variiert ist, welches für die Steuervorrichtung unter Verwendung einer ersten Drucksensoreinrichtung der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung als die jeweilige zweite Information deutbar ist. Ebenso kann die Steuervorrichtung zusätzlich noch zum Empfangen der zumindest einen von der Ansteuervorrichtung der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung ausgegebenen zweiten Information ausgelegt sein, indem, sobald eine erste Drucksensoreinrichtung der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung das mittels des Betriebs des zweiten Motors der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung in zumindest dem Teilvolumen des Bremssystems bewirkte Druckänderungssignal detektiert und ein dem detektierten Druckänderungssignal entsprechendes Sensorsignal an die Steuervorrichtung ausgibt, die Steuervorrichtung dazu ausgelegt ist, die entsprechende zweite Information aus dem ausgegebenen Sensorsignal auszulesen. Somit ist auch eine bidirektionale Kommunikation zwischen der Steuervorrichtung und der Ansteuervorrichtung mittels der hier beschriebenen Weiterbildungen der Steuervorrichtung und der Ansteuervorrichtung möglich.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Ansteuervorrichtung ist auf einer zweiten Speichereinrichtung der Ansteuervorrichtung für das jeweilige dem Druckänderungssignal entsprechende Sensorsignal die entsprechende erste Information hinterlegt, wobei die Ansteuervorrichtung dazu ausgelegt ist, die für das jeweilige Sensorsignal hinterlegte erste Information von der zweiten Speichereinrichtung auszulesen. Mittels einer einfach ausführbaren Ausstattung der Ansteuervorrichtung mit der zweiten Speichereinrichtung und einer nur wenig Arbeit erfordernden Programmierung der zweiten Speichereinrichtung kann die Ansteuervorrichtung somit zum Empfangen einer Vielzahl von Informationen ausgebildet werden.
Die vorausgehend beschriebenen Vorteile sind auch gewährleistet bei einer motorisierten Druckaufbauvorrichtung für ein Bremssystem eines Fahrzeugs mit einer entsprechenden Steuervorrichtung oder mit einer derartigen Ansteuervorrichtung.
Vorzugsweise ist die motorisierte Druckaufbauvorrichtung ein einem Hauptbremszylinder des Bremssystems vorlagerbarer oder vorgelagerter elektromechanischer Bremskraftverstärker, ein Pumpensystem mit mindestens einer Pumpe, eine motorisierte Kolben-Zylinder-Vorrichtung, eine integrierte Fremdkraftbremse oder eine elektrische Radbremse. Die vorliegende Erfindung kann somit für eine Vielzahl von herkömmlicherweise bereits in Fahrzeugbremssystemen eingesetzten motorisierten Druckaufbauvorrichtungen verwendet werden.
Auch ein Bremssystem für ein Fahrzeug mit einer entsprechenden ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung und einer derartigen zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung ermöglicht die oben beschriebenen Vorteile.
Des Weiteren schafft auch ein Ausführen eines korrespondierenden Verfahrens zum Übermitteln zumindest einer Information zwischen zwei motorisierten Druckaufbauvorrichtungen eines Bremssystems eines Fahrzeugs die oben beschriebenen Vorteile. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Verfahren zum Übermitteln zumindest einer Information zwischen zwei motorisierten Druckaufbauvorrichtungen gemäß den oben erläuterten Ausführungsformen der Steuervorrichtung und der Ansteuervorrichtung weitergebildet werden kann.
Figurenliste
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:

1a und 1b schematische Darstellungen von Ausführungsformen der Steuervorrichtung und der Ansteuervorrichtung, bzw. des damit ausgestatteten Bremssystems, und ein Koordinatensystem zum Erläutern von deren Funktionsweisen;
2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Bremssystems für ein Fahrzeug; und
3 ein Koordinatensystem zum Erläutern einer Ausführungsform des Verfahrens zum Übermitteln zumindest einer Information zwischen zwei motorisierten Druckaufbauvorrichtungen eines Bremssystems eines Fahrzeugs.

Ausführungsformen der Erfindung
1a und 1b zeigen schematische Darstellungen von Ausführungsformen der Steuervorrichtung und der Ansteuervorrichtung, bzw. des damit ausgestatteten Bremssystems, und ein Koordinatensystem zum Erläutern von deren Funktionsweisen.
Das in 1a lediglich schematisch wiedergegebene Bremssystem 10 weist eine erste motorisierte Druckaufbauvorrichtung 12 und eine zweite motorisierte Druckaufbauvorrichtung 14 auf. Die motorisierten Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14 können auch als ein primärer Aktor und ein sekundärer Aktor des Bremssystems 10 bezeichnet werden. Jede der motorisierten Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14 weist einen eigenen Motor 12a und 14a auf. Außerdem ist jede der motorisierten Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14 (unabhängig von der anderen motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 oder 14) zur Steigerung eines in zumindest einem Teilvolumen 16 des Bremssystems 10 vorherrschenden Drucks p mittels eines Betriebs ihres Motors 12a oder 14a ausgelegt. Auf diese Weise kann mittels des in zumindest dem Teilvolumen 16 des Bremssystems 10 gesteigerten Drucks p mindestens ein Bremsdruck in mindestens einem (nicht dargestellten) Radbremszylinder des Bremssystems 10 gesteigert werden. Das mit den beiden motorisierten Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14 ausgestattete Bremssystem 10 kann z.B. ein Fremdkraftbremssystem oder ein Hilfskraftbremssystem sein. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine Verwendbarkeit einer im Weiteren beschriebenen (ersten) Steuervorrichtung 18 der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 und einer ebenfalls erläuterten Ansteuervorrichtung/zweiten Steuervorrichtung 20 der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14, bzw. der motorisierten Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14, auf keinen bestimmten Bremssystemtyp des Bremssystems 10 und auf keinen speziellen Fahrzeugtyp/Kraftfahrzeugtyp eines mit dem Bremssystem 10 ausgestatteten Fahrzeugs/Kraftfahrzeugs limitiert ist.
Die Steuervorrichtung 18 der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 ist dazu ausgelegt, den ersten Motor 12a der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 mittels mindestens eines Steuersignals S_12a derart anzusteuern, dass mittels eines Betriebs des angesteuerten ersten Motors 12a der in zumindest dem Teilvolumen 16 des Bremssystems 10 vorherrschende Druck p variierbar ist/variiert wird. Zusätzlich ist die Steuervorrichtung 18 zur Ausgabe zumindest einer ersten Information an die Ansteuervorrichtung 20 der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 ausgelegt. Dazu ist die Steuervorrichtung 18 dazu ausgelegt, unter Berücksichtigung der jeweiligen ersten Information den ersten Motor 12a derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten ersten Motors 12a der in zumindest dem Teilvolumen 16 des Bremssystems 10 vorherrschende Druck p gemäß einem Druckänderungssignal Δp₁ variiert ist, welches für die Ansteuervorrichtung 20 der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 unter Verwendung einer zweiten Drucksensoreinrichtung 14b der zweite motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 als die jeweilige erste Information deutbar ist. Eine Differenz zwischen Minimalwerten und Maximalwerten des Druckänderungssignals Δp₁ kann z.B. zwischen 1 bar bis 10 bar, vorzugsweise zwischen 1 bar bis 5 bar, liegen.
Die Ansteuervorrichtung 20 der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 ist dazu ausgelegt, den zweiten Motor 14a der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 mittels mindestens eines Steuersignals S_14a derart anzusteuern, dass auch mittels eines Betriebs des angesteuerten zweiten Motors 14a der in zumindest dem Teilvolumen 16 des Bremssystems 10 vorherrschende Druck p variierbar ist/variiert wird. Das Ansteuern des zweiten Motors 14 der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 mittels der Ansteuervorrichtung 20 erfolgt unter Berücksichtigung zumindest eines von der zweiten Drucksensoreinrichtung 14b ausgegebenen Sensorsignals S_14b . Die zweite motorisierte Druckaufbauvorrichtung 14 ist vorzugsweise ein ABS-System oder ein ESP-System (ESC-System), welches herkömmlicherweise bereits mit einem als die zweite Drucksensoreinrichtung 14b einsetzbaren Drucksensor ausgebildet ist.
Außerdem kann die Ansteuervorrichtung 20 mit der Steuervorrichtung 18 zusammenwirken, indem die Ansteuervorrichtung 20 zusätzlich zum Empfangen der zumindest einen von der Steuervorrichtung 18 der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 ausgebebenen ersten Information ausgelegt ist. Sobald die zweite Drucksensoreinrichtung 14b der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 das mittels des Betriebs des ersten Motors 12a der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 in zumindest dem Teilvolumen 16 des Bremssystems 10 bewirkte (und der ersten Information entsprechende) Druckänderungssignal Δp₁ detektiert und ein dem detektierten Druckänderungssignal Δp₁ entsprechendes Sensorsignal S_14b an die Ansteuervorrichtung 20 ausgibt, ist die Ansteuervorrichtung 20 dazu ausgelegt, die entsprechende erste Information aus dem ausgegebenen Sensorsignal S_14b auszulesen.
Die vorausgehend beschriebenen Ausbildungen der Steuervorrichtung 18 und der damit zusammenwirkenden Ansteuervorrichtung 20 ermöglichen somit eine „hydraulische Schnittstelle“, über welche die Steuervorrichtung 18 und die Ansteuervorrichtung 20 miteinander verbunden sind. Über die „hydraulische Schnittstelle“ kann die zumindest eine erste Information (als Druckmodulation) von der Steuervorrichtung 18 an die Ansteuervorrichtung 20 übermittelbar sein/übermittelt werden. In dem Beispiel der 1a sind die Steuervorrichtung 18 und die Ansteuervorrichtung 20, bzw. ihre motorisierten Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14, über ein erstes elektrisches Netzwerk 22 und über ein zweites elektrisches Netzwerk 24 miteinander verbunden. Das erste elektrische Netzwerk 22 und das zweite elektrische Netzwerk 24 können beispielsweise jeweils ein Fahrzeugbussystem sein. Da aufgrund der realisierten „hydraulischen Schnittstelle“ jedoch die zumindest eine erste Information von der Steuervorrichtung 18 an die Ansteuervorrichtung 20 übermittelbar ist, kann allerdings mindestens eines der elektrischen Netzwerke 22 und 24 problemlos eingespart werden. Außerdem wird die von der Steuervorrichtung 18 und der Ansteuervorrichtung 20 realisierte „hydraulische Schnittstelle“ auch von einem gleichzeitigen Ausfall der elektrischen Netzwerke 22 und 24, beispielsweise aufgrund eines Wassereintritts oder eines Kurzschlusses, nicht/kaum beeinträchtigt. Während herkömmlicherweise ein derartiges Fehlerszenario jede Informationsübermittlung von der Steuervorrichtung 18 an die Ansteuervorrichtung 20 behindert, kann über die „hydraulische Schnittstelle“ selbst bei einem gleichzeitigen Ausfall der elektrischen Netzwerke 22 und 24 noch problemlos die zumindest eine erste Information von der Steuervorrichtung 18 an die Ansteuervorrichtung 20 übermittelt werden. Zusätzlich ist die „hydraulische Schnittstelle“ auf relativ kostengünstige Weise und mit einem vergleichsweise geringen Arbeitsaufwand bewirkbar.
Vorzugsweise sind die Steuervorrichtung 18 zur Ausgabe einer Vielzahl von ersten Informationen an die Ansteuervorrichtung 20 und die Ansteuervorrichtung 20 zum Empfangen der Vielzahl von ersten Informationen von der Steuervorrichtung 18 ausgelegt. Dazu kann auf einer ersten Speichereinrichtung 18a der Steuervorrichtung 18 für jede erste Information der Vielzahl von ersten Informationen jeweils eine Druckänderungsanweisung bezüglich des für die Ansteuervorrichtung 20 als die jeweilige erste Information deutbaren Druckänderungssignals Δp₁ hinterlegt sein. Die Steuervorrichtung 18 ist dann dazu ausgelegt, unter Berücksichtigung der von der ersten Speichereinrichtung 18a jeweils ausgelesenen Druckänderungsanweisung den ersten Motor 12a derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten ersten Motors 12a der in zumindest dem Teilvolumen 16 des Bremssystems vorherrschende Druck p gemäß dem entsprechenden Druckänderungssignal Δp₁ variiert ist. Die vorteilhafte Auslegung der Ansteuervorrichtung 20 zum Empfangen der Vielzahl von ersten Informationen ist beispielsweise realisierbar, indem auf einer zweiten Speichereinrichtung 20a der Ansteuervorrichtung 20 für jedes als Reaktion auf ein (einer der Vielzahl von ersten Informationen entsprechendes) detektiertes Druckänderungssignal Δp₁ von der zweiten Drucksensoreinrichtung 14b an die Ansteuervorrichtung 20 ausgegebenes Sensorsignal S_14b die entsprechende erste Information hinterlegt ist. Die Ansteuervorrichtung 20 ist dann dazu ausgelegt, die für das jeweilige Sensorsignal S_14b hinterlegte erste Information von der zweiten Speichereinrichtung 20a auszulesen. Eine Auslegung der Steuervorrichtung 18 und der Ansteuervorrichtung 20 zum Übermitteln einer Vielzahl von ersten Informationen von der Steuervorrichtung 18 an die Ansteuervorrichtung 20 ist somit relativ kostengünstig realisierbar.
Als die zumindest eine erste Information kann mindestens ein mittels einer Sensorik der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 ermittelter oder an die erste motorisierte Druckaufbauvorrichtung 12 bereitgestellter Messwert übermittelbar sein. Beispielsweise kann als die zumindest eine erste Information eine von mindestens einer (nicht dargestellten) Bremswunscherfassungseinrichtung der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 ermittelte Fahrerbremswunschvorgabe bezüglich eines von einem Fahrer mittels einer Betätigung eines (nicht dargestellten) Bremsbetätigungselements des Fahrzeugs angezeigten Fahrerbremswunsches an die Ansteuervorrichtung 20 übermittelt werden. Sofern die erste motorisierte Druckaufbauvorrichtung 12 als ein einem Hauptbremszylinder des Bremssystems 10 vorlagerbarer oder vorgelagerter elektromechanischer Bremskraftverstärker ausgebildet ist, verfügt die erste motorisierte Druckaufbauvorrichtung 12 in der Regel über einen Pedalwegsensor/Stangenwegsensor und/oder über einen Differenzwegsensor als ihre mindestens eine Bremswunscherfassungseinrichtung. Damit kann die Fahrerbremswunschvorgabe fortlaufend mittels der Bremswunscherfassungseinrichtung der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 ermittelt und als die zumindest eine erste Information über die „hydraulische Schnittstelle“ von der Steuervorrichtung 18 an die Ansteuervorrichtung 20 übermittelt werden. Die Übermittlung der Fahrerbremswunschvorgabe über die „hydraulische Schnittstelle“ von der Steuervorrichtung 18 an die Ansteuervorrichtung 20 ist außerdem selbst bei einem gleichzeitigen Ausfall der elektrischen Netzwerke 22 und 24 noch möglich. Die Ansteuervorrichtung 20 kann somit den zweiten Motor 14a der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 trotz eines gleichzeitigen Ausfalls der elektrischen Netzwerke 22 und 24 noch entsprechend der aktuellen Fahrerbremswunschvorgabe ansteuern, selbst wenn die zweite motorisierte Druckaufbauvorrichtung 14 über keine eigene Bremswunscherfassungseinrichtung verfügt.
Ebenso kann als die zumindest eine erste Information auch zumindest ein von der Steuervorrichtung 18 festgelegter Soll-Betriebsparameter bezüglich eines mittels der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 auszuführenden Soll-Betriebsmodus an die Ansteuervorrichtung 20 übermittelt werden. Die Steuervorrichtung 18 kann insbesondere im sogenannten Master-Status der in einem Slave-Status vorliegenden Ansteuervorrichtung 20 den von der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 auszuführenden Soll-Betriebsmodus so zuweisen, dass ein Betrieb der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 mittels der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 unterstützt wird. Eine übermäßige Belastung einer der motorisierten Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14 kann auf diese Weise vermieden werden. Dies verlängert die Lebensdauern der motorisierten Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14.
Als Alternative oder als Ergänzung kann als die zumindest eine erste Information auch zumindest eine Fehlermeldung bezüglich eines an der Steuervorrichtung 18 und/oder an mindestens einer Komponente der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 vorliegenden Fehlers an die Ansteuervorrichtung 20 übermittelt werden. Die Ansteuervorrichtung 20 kann den Betrieb der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 somit im Bedarfsfall selbst an einen vollständigen Ausfall mindestens einer der beiden Vorrichtungen 12 und 18 anpassen.
Als vorteilhafte Weiterbildung kann die Ansteuervorrichtung 20 zusätzlich zur Ausgabe zumindest einer zweiten Information an die Steuervorrichtung 18 ausgelegt sein, indem die Ansteuervorrichtung 20 dazu ausgelegt ist, unter Berücksichtigung der jeweiligen zweiten Information den zweiten Motor 14a der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten zweiten Motors 14a der in zumindest dem Teilvolumen 16 des Bremssystems 10 vorherrschende Druck p gemäß einem Druckänderungssignal Δp₂ variiert ist, welches für die Steuervorrichtung 18 unter Verwendung einer ersten Drucksensoreinrichtung 12b der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 als die jeweilige zweite Information deutbar ist. Auch bei dem Druckänderungssignals Δp₂ kann eine Differenz zwischen seinen Minimalwerten und Maximalwerten z.B. zwischen 1 bar bis 10 bar, vorzugsweise zwischen 1 bar bis 5 bar, liegen. Bevorzugter Weise ist in diesem Fall auch die Steuervorrichtung 18 zusätzlich zum Empfangen der zumindest einen von der Ansteuervorrichtung 20 ausgegebenen zweiten Information ausgelegt. In diesem Fall ist die Steuervorrichtung 18, sobald die erste Drucksensoreinrichtung 12b das mittels des Betriebs des zweiten Motors 14a der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 in zumindest dem Teilvolumen 16 des Bremssystems 10 bewirkte (und der ausgegebenen zweiten Information entsprechende) Druckänderungssignal Δp₂ detektiert und ein dem detektierten Druckänderungssignal Δp₂ entsprechendes Sensorsignal S_12b an die Steuervorrichtung 18 ausgibt, dazu ausgelegt, die entsprechende zweite Information aus dem ausgegebenen Sensorsignal S_12b auszulesen.
Insbesondere können die Ansteuervorrichtung 20 zur Ausgabe einer Vielzahl von zweiten Informationen an die Steuervorrichtung 18 und die Steuervorrichtung 18 zum Empfangen der Vielzahl von zweiten Informationen von der Ansteuervorrichtung 20 ausgelegt sein. Gegebenenfalls ist beispielsweise auf der zweiten Speichereinrichtung 20a der Ansteuervorrichtung 20 für jede zweite Information der Vielzahl von zweiten Informationen jeweils eine Druckänderungsanweisung bezüglich des für die Steuervorrichtung 18 als die jeweilige zweite Information deutbaren Druckänderungssignals Δp₂ hinterlegt, wobei die Ansteuervorrichtung 20 dann dazu ausgelegt ist, unter Berücksichtigung der von der zweiten Speichereinrichtung 20a jeweils ausgelesenen Druckänderungsanweisung den zweiten Motor 14a derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten zweiten Motors 14a der in zumindest dem Teilvolumen 16 des Bremssystems vorherrschende Druck p gemäß dem entsprechenden Druckänderungssignal Δp₂ variiert ist. Die vorteilhafte Auslegung der Steuervorrichtung 18 zum Empfangen der Vielzahl von zweiten Informationen ist ebenfalls leicht realisierbar, indem auf der ersten Speichereinrichtung 18a der Steuervorrichtung 18 für jedes als Reaktion auf ein (einer der Vielzahl von zweiten Informationen entsprechendes) detektiertes Druckänderungssignal Δp₂ von der ersten Drucksensoreinrichtung 12b an die Steuervorrichtung 18 ausgegebenes Sensorsignal S_12b die entsprechende zweite Information hinterlegt ist, wobei die Steuervorrichtung 18 in diesem Fall dazu ausgelegt ist, die für das jeweilige Sensorsignal S_12b hinterlegte zweite Information von der ersten Speichereinrichtung 18a auszulesen. Die Weiterbildung der Steuervorrichtung 18 und der Ansteuervorrichtung 20 zum Übermitteln einer Vielzahl von zweiten Informationen von der Ansteuervorrichtung 20 an die Steuervorrichtung 18 ist somit leicht realisierbar.
Die in dem vorausgehenden Absatz beschriebene Weiterbildung der Steuervorrichtung 18 und der Ansteuervorrichtung 20 ermöglicht somit einen bidirektionalen Informationsaustausch zwischen der Steuervorrichtung 18 und der Ansteuervorrichtung 20 über die „hydraulische Schnittstelle“. Da die auf diese Weise realisierte Kommunikation zwischen der Steuervorrichtung 18 und der Ansteuervorrichtung 20 auch bei einem gleichzeitigen Ausfall der elektrischen Netzwerke 22 und 24 möglich ist, kann sie als eine redundante Kommunikation oder als eine erweiterte Kommunikation für den Fehlerfall bezeichnet werden. Mindestens eines der in 1a schematisch dargestellten elektrischen Netzwerke 22 und 24 kann in diesem Fall eingespart werden. Häufig kann jedoch auch auf die in dem vorausgehenden Absatz beschriebene Weiterbildung verzichtet werden.
Beispielsweise kann als die zumindest eine zweite Information auch zumindest ein von der Ansteuervorrichtung 20 festgelegter Soll-Betriebsparameter bezüglich eines mittels der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 auszuführenden Soll-Betriebsmodus an die Steuervorrichtung 18 übermittelt werden. Der Master-Status und der Slave-Status können somit beliebig zwischen den Vorrichtungen 18 und 20 festgelegt oder austauschbar sein. Außerdem kann als die zumindest eine zweite Information auch zumindest eine Fehlermeldung bezüglich eines an der Ansteuervorrichtung 20 und/oder an mindestens einer Komponente der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 vorliegenden Fehlers an die Steuervorrichtung 18 übermittelt werden. Die Vorrichtungen 18 und 20 können somit ihre Funktionsweisen und die der motorisierten Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14 an eine Vielzahl von Fehlerszenarien anpassen. Als die zumindest eine zweite Information auch kann mindestens ein mittels einer Sensorik der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung 14 ermittelter oder an die zweite motorisierte Druckaufbauvorrichtung 14 bereitgestellter Messwert übermittelt werden.
In dem Koordinatensystem der 1b ist eine Abszisse eine Zeitachse t (in Sekunden), während mittels einer Ordinate der in zumindest dem Teilvolumen 16 des Bremssystems 10 vorherrschende Druck p (in bar) wiedergegeben ist.
In das Koordinatensystem der 1b ist das Druckänderungssignal Δp₁ eingezeichnet. Erkennbar ist, dass bei der Ausführungsform der 1a und 1b die Steuervorrichtung 18 beispielhaft dazu ausgelegt ist, unter Berücksichtigung der jeweiligen ersten Information den ersten Motor 12a derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten ersten Motors 12a der zumindest in dem Teilvolumen 16 des Bremssystems 10 vorherrschende Druck p gemäß einem binären Druckänderungssignal Δp₁ variiert ist, welches für die Ansteuervorrichtung 20 unter Verwendung der zweiten Drucksensoreinrichtung 14b als die jeweilige erste Information deutbar ist. Auch das mittels des Betriebs des angesteuerten zweiten Motors 14a bewirkte Druckänderungssignal Δp₂ kann ein binares Druckänderungssignal Δp₂ sein.
2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Bremssystems für ein Fahrzeug.
Das in 2 schematisch dargestellte Bremssystem weist als motorisierte Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14 einen einem Hauptbremszylinder 30 des Bremssystems vorgelagerten elektromechanischen Bremskraftverstärker 12 und ein Pumpensystem/Hydrauliksystem 14 mit mindestens einer Pumpe auf. Das Pumpensystem 14 kann z.B. ein ABS-System oder ein ESP-System (ESC-System) sein. Die motorisierten Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14 sind mit den oben beschriebenen Steuervorrichtungen 18 und 20 ausgestattet. Die jeweilige Steuervorrichtung 18 und 20 kann eine Untereinheit ihrer motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 oder 14 oder getrennt von ihrer motorisierten Druckaufbauvorrichtung 12 oder 14 verbaut sein. Alternativ oder ergänzend kann das Bremssystem auch eine motorisierte Kolben-Zylinder-Vorrichtung, wie z.B. eine integrierte Fremdkraftbremse (Integrated Power Brake, IPB) mit einer der Vorrichtungen 18 oder 20 umfassen. Ebenso kann das Bremssystem anstelle mindestens eines seiner Radbremszylinder 32 auch je eine elektrische Radbremse mit einer der Vorrichtungen 18 oder 20 aufweisen. (Die mindestens eine elektrische Radbremse kann problemlos mit einem eigenen Drucksensor ausgestattet sein.) Als weitere Komponenten des Bremssystems sind noch ein Bremspedal 34 und ein Bremsflüssigkeitsreservoir 36 in 2 dargestellt.
Die Bremssysteme der 1 und 2 können aufgrund des vorteilhaften Zusammenwirkens ihrer Vorrichtungen 18 und 20 zum Realisieren der „hydraulischen Schnittstelle“ auch vorteilhaft (als „Fahrerassistenzsystem“) zum teilautomatisierten oder automatisierten Abbremsen des damit ausgestatteten Fahrzeugs/Kraftfahrzeugs eingesetzt werden. Die beiden Vorrichtungen 18 und 20 können auch Teil eines Systems zum automatisierten oder teilautomatisierten Fahren (umfassend einen autonomen oder teilautonomen Antrieb des Fahrzeugs/Kraftfahrzeugs) sein. Selbst während einer temporär fehlenden Verantwortungshoheit des Fahrers oder während eines gänzlichen Fehlens des Fahrers kann das Fahrzeug/Kraftfahrzeug verlässlich mittels der beiden Vorrichtungen 18 und 20 und ihrer motorisierten Druckaufbauvorrichtungen 12 und 14 abgebremst werden, wobei selbst ein vollständiger elektrischer Kommunikationsausfall am Fahrzeug/Kraftfahrzeug mittels der „hydraulischen Schnittstelle“ verlässlich überbrückt werden kann.
3 zeigt ein Koordinatensystem zum Erläutern einer Ausführungsform des Verfahrens zum Übermitteln zumindest einer Information zwischen zwei motorisierten Druckaufbauvorrichtungen eines Bremssystems eines Fahrzeugs.
Beim Ausführen des Verfahrens wird ein erster Motor einer ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung unter Berücksichtigung der jeweiligen Information derart angesteuert, dass mittels eines Betriebs des angesteuerten ersten Motors ein in zumindest einem Teilvolumen des Bremssystems vorherrschender Druck p gemäß einem Druckänderungssignal Δp₁ variiert wird, welches für eine Ansteuervorrichtung der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung unter Verwendung einer Drucksensoreinrichtung der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung als die jeweilige Information deutbar ist. In dem Koordinatensystem der 3 ist eine Abszisse eine Zeitachse t (in Sekunden), während mittels einer Ordinate der in zumindest dem Teilvolumen des Bremssystems vorherrschende Druck p (in bar) wiedergegeben ist. Das Druckänderungssignal Δp₁ ist in das Koordinatensystem der 1b eingezeichnet. Anstelle oder als Ergänzung zu einem binären Signal kann somit auch mindestens ein sinusförmiges Signal über die „hydraulische Schnittstelle“ übertragen werden.
Das in zumindest dem Teilvolumen des Bremssystems bewirkten Druckänderungssignal Δp₁ wird mittels der Drucksensoreinrichtung der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung detektiert und ein dem Druckänderungssignal entsprechendes Sensorsignal wird mittels der Drucksensoreinrichtung an die Ansteuervorrichtung ausgegeben. Die dem ausgegebenen Sensorsignal entsprechende Information wird anschließend mittels der Ansteuervorrichtung ausgelesen. Damit bewirkt auch das hier beschriebene Verfahren die oben genannten Vorteile. Das Verfahren kann auch die weiteren oben beschriebenen Vorgänge umfassen.
Beispiele für die motorisierten Druckaufbauvorrichtungen sind oben schon aufgezählt. Eine Ausführbarkeit des hier beschriebenen Verfahrens ist auch auf keinen bestimmten Bremssystemtyp des Bremssystems und auf keinen speziellen Fahrzeugtyp/Kraftfahrzeugtyp eines mit dem Bremssystem ausgestatteten Fahrzeugs/Kraftfahrzeugs beschränkt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102015202337 A1 [0002]

Claims

Steuervorrichtung (18) für eine erste motorisierte Druckaufbauvorrichtung (12) eines Bremssystems eines Fahrzeugs, welche dazu ausgelegt ist, einen ersten Motor (12a) der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (12) derart anzusteuern, dass mittels eines Betriebs des angesteuerten ersten Motors (12a) ein in zumindest einem Teilvolumen (16) des Bremssystems vorherrschender Druck (p) variierbar ist; dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (18) zusätzlich zur Ausgabe zumindest einer ersten Information an eine Ansteuervorrichtung (20) einer zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) des Bremssystems ausgelegt ist, indem die Steuervorrichtung (18) dazu ausgelegt ist, unter Berücksichtigung der jeweiligen ersten Information den ersten Motor (12a) derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten ersten Motors (12a) der in zumindest dem Teilvolumen (16) des Bremssystems vorherrschende Druck (p) gemäß einem Druckänderungssignal (Δp₁) variiert ist, welches für die Ansteuervorrichtung (20) unter Verwendung einer zweiten Drucksensoreinrichtung (14b) der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) als die jeweilige erste Information deutbar ist.
Steuervorrichtung (18) nach Anspruch 1, wobei die Steuervorrichtung (18) dazu ausgelegt ist, unter Berücksichtigung der jeweiligen ersten Information den ersten Motor (12a) derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten ersten Motors (12a) der in zumindest dem Teilvolumen (16) des Bremssystems vorherrschende Druck (p) gemäß einem sinusförmigen oder binären Druckänderungssignal (Δp₁) variiert ist, welches für die Ansteuervorrichtung (20) unter Verwendung der zweiten Drucksensoreinrichtung (14b) als die jeweilige erste Information deutbar ist.
Steuervorrichtung (18) nach Anspruch 1 oder 2, wobei auf einer ersten Speichereinrichtung (18a) der Steuervorrichtung (18) für die zumindest eine erste Information jeweils eine Druckänderungsanweisung bezüglich des für die Ansteuervorrichtung (20) als die jeweilige erste Information deutbaren Druckänderungssignals (Δp₁) hinterlegt ist, und wobei die Steuervorrichtung (18) dazu ausgelegt ist, unter Berücksichtigung der von der ersten Speichereinrichtung (18a) jeweils ausgelesenen Druckänderungsanweisung den ersten Motor (12a) derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten ersten Motors (12a) der in zumindest dem Teilvolumen (16) des Bremssystems vorherrschende Druck (p) gemäß dem entsprechenden Druckänderungssignal (Δp₁) variiert ist.
Steuervorrichtung (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als die zumindest eine erste Information eine von mindestens einer Bremswunscherfassungseinrichtung der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (12) ermittelte Fahrerbremswunschangabe bezüglich eines von einem Fahrer mittels seiner Betätigung eines Bremsbetätigungselements des Fahrzeugs angezeigten Fahrerbremswunsches, zumindest ein von der Steuervorrichtung (18) festgelegter Soll-Betriebsparameter bezüglich eines mittels der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) auszuführenden Soll-Betriebsmodus und/oder zumindest eine Fehlermeldung bezüglich eines an der Steuervorrichtung (18) und/oder an mindesten einer Komponente der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (12) vorliegenden Fehlers an die Ansteuervorrichtung (20) der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) ausgebbar ist.
Ansteuervorrichtung (20) für die zweite motorisierte Druckaufbauvorrichtung (14) des Bremssystems zum Zusammenwirken mit der Steuervorrichtung (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche dazu ausgelegt ist, unter Berücksichtigung eines von der zweiten Drucksensoreinrichtung (14b) der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14b) ausgegebenen Sensorsignals (S_14b) einen zweiten Motor (14a) der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) derart anzusteuern, dass mittels eines Betriebs des angesteuerten zweiten Motors (14b) der in zumindest dem Teilvolumen (16) des Bremssystems vorherrschende Druck (p) variierbar ist; dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuervorrichtung (20) zusätzlich zum Empfangen der zumindest einen von der Steuervorrichtung (18) der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (12) ausgegebenen ersten Information ausgelegt ist, indem, sobald die zweite Drucksensoreinrichtung (14b) das mittels des Betriebs des ersten Motors (12a) der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (12) in zumindest dem Teilvolumen (16) des Bremssystems bewirkte Druckänderungssignal (Δp₁) detektiert und ein dem detektierten Druckänderungssignal (Δp₁) entsprechendes Sensorsignal (S_14b) an die Ansteuervorrichtung (20) ausgibt, die Ansteuervorrichtung (20) dazu ausgelegt ist, die entsprechende erste Information aus dem ausgegebenen Sensorsignal (S_14b) auszulesen.
Ansteuervorrichtung (20) nach Anspruch 5, wobei die Ansteuervorrichtung (20) zusätzlich zur Ausgabe zumindest einer zweiten Information an die Steuervorrichtung (18) der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (12) ausgelegt ist, indem die Ansteuervorrichtung (20) dazu ausgelegt ist, unter Berücksichtigung der jeweiligen zweiten Information den zweiten Motor (14b) derart anzusteuern, dass mittels des Betriebs des angesteuerten zweiten Motors (14b) der in zumindest dem Teilvolumen (16) des Bremssystems vorherrschende Druck (p) gemäß einem Druckänderungssignal (Δp₂) variiert ist, welches für die Steuervorrichtung (18) unter Verwendung einer ersten Drucksensoreinrichtung (12b) der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (12) als die jeweilige zweite Information deutbar ist.
Ansteuervorrichtung (20) nach Anspruch 5 oder 6, wobei auf einer zweiten Speichereinrichtung (20a) der Ansteuervorrichtung (20) für das jeweilige dem Druckänderungssignal (Δp₁) entsprechende Sensorsignal (S_14b) die entsprechende erste Information hinterlegt ist, und wobei die Ansteuervorrichtung (20) dazu ausgelegt ist, die für das jeweilige Sensorsignal (S_14b) hinterlegte erste Information von der zweiten Speichereinrichtung (20a) auszulesen.
Steuervorrichtung (18) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zum Zusammenwirken mit der Ansteuervorrichtung (20) nach Anspruch 6, wobei die Steuervorrichtung (18) zusätzlich zum Empfangen der zumindest einen von der Ansteuervorrichtung (20) der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) ausgegebenen zweiten Information ausgelegt ist, indem, sobald eine erste Drucksensoreinrichtung (12b) der ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (12) das mittels des Betriebs des zweiten Motors (14b) der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) in zumindest dem Teilvolumen (16) des Bremssystems bewirkte Druckänderungssignal (Δp₂) detektiert und ein dem detektierten Druckänderungssignal (Δp₂) entsprechendes Sensorsignal (S_12b) an die Steuervorrichtung (18) ausgibt, die Steuervorrichtung (18) dazu ausgelegt ist, die entsprechende zweite Information aus dem ausgegebenen Sensorsignal (S_12b) auszulesen.
Motorisierte Druckaufbauvorrichtung (12, 14) für ein Bremssystem eines Fahrzeugs mit einer Steuervorrichtung (18) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 8 oder einer Ansteuervorrichtung (20) nach Anspruch 5 bis 7.
Motorisierte Druckaufbauvorrichtung (12, 14) nach Anspruch 9, wobei die motorisierte Druckaufbauvorrichtung (12, 14) ein einem Hauptbremszylinder (30) des Bremssystems vorlagerbarer oder vorgelagerter elektromechanischer Bremskraftverstärker (12), ein Pumpensystem (14) mit mindestens einer Pumpe, eine motorisierte Kolben-Zylinder-Vorrichtung, eine integrierte Fremdkraftbremse oder eine elektrische Radbremse ist.
Bremssystem für ein Fahrzeug mit einer ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (12) nach Anspruch 9 oder 10 und einer zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) nach Anspruch 9 oder 10.
Verfahren zum Übermitteln zumindest einer Information zwischen zwei motorisierten Druckaufbauvorrichtungen (12, 14) eines Bremssystems eines Fahrzeugs mit den Schritten: Ansteuern eines ersten Motors (12a) einer ersten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (12) unter Berücksichtigung der jeweiligen Information derart, dass mittels eines Betriebs des angesteuerten ersten Motors (12a) ein in zumindest einem Teilvolumen (16) des Bremssystems vorherrschender Druck (p) gemäß einem Druckänderungssignal (Δp₁) variiert wird, welches für eine Ansteuervorrichtung (20) der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) unter Verwendung einer Drucksensoreinrichtung (14b) der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14) als die jeweilige Information deutbar ist; Detektieren des in zumindest dem Teilvolumen (16) des Bremssystems bewirkten Druckänderungssignals (Δp₁) und Ausgeben eines dem Druckänderungssignal (Δp₁) entsprechenden Sensorsignals (S_14b) an die Ansteuervorrichtung (20) mittels der Drucksensoreinrichtung (14b) der zweiten motorisierten Druckaufbauvorrichtung (14); und Auslesen der dem ausgegebenen Sensorsignal (S_14b) entsprechenden Information mittels der Ansteuervorrichtung (20).