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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zufuhreinrichtung, mit der ein Entsaftungsgut mindestens einer um eine horizontale Rotationsachse rotierbaren Entsafterschnecke einer Saftpresse zugeführt werden kann. Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Saftpresse mit einer solchen Zufuhreinrichtung und einer um eine horizontale Rotationsachse rotierbaren Entsafterschnecke. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Küchenmaschine mit einer Saftpresse, die eine solche Zufuhreinrichtung aufweist. Die Angaben „horizontal“ und „vertikal“ beziehen sich dabei in dieser Schrift ebenso wie „oben“, „unten“ und davon abgeleitete Begriffe stets auf eine vorgesehene (bestimmungsgemäße) Verwendungsausrichtung der Zufuhreinrichtung bzw. der Saftpresse.
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Zur Gewinnung von Säften aus Obst, Gemüse oder Kräutern sind verschiedene Arten von Entsaftern bekannt. Als besonders vitamin- und enzymschonend haben sich darunter Saftpressen erwiesen, bei denen die Flüssigkeit durch mechanischen Druck von festen Bestandteilen getrennt wird. Derartiger Druck kann insbesondere mittels einer oder zweier Entsafterschnecken erzeugt werden,
die jeweils eine durchgehende, beispielsweise kreiszylindrische oder konische Welle und mindestens eine sich um die Welle windende und von dieser (bezogen auf die vorgesehene Rotationsachse) in radialer Richtung abstehende Wendel umfassen. Damit werden die jeweils zu entsaftenden Pflanzenteile gegen einen Widerstand gedrückt und so zerquetscht. Der Saft wird dann durch ein Sieb abgegeben, und die Rückstände (sogenannter „Trester“) werden ausgeworfen.
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Typen derartiger Saftpressen unterscheiden sich insbesondere durch die jeweilige Ausrichtung ihrer (mindestens einen) Entsafterschnecke, die (bei einer bestimmungsgemäßen Orientierung der Saftpresse) herkömmlicherweise eine vertikale oder eine horizontale Rotationsachse haben.
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Zum Einfüllen des zu entsaftenden Gutes weisen Saftpressen üblicherweise eine Zufuhreinrichtung in Form eines Gefäßes bzw. eines Trichters auf. Hat die Entsafterschnecke eine vertikal verlaufende Rotationsachse, kann dabei die Schwerkraft zur Zufuhr zur Entsafterschnecke ausgenutzt werden; so kann ein relativ großes Gefäß mit einer geeigneten, am Boden befindlichen Öffnung mit dem Entsaftungsgut befüllt werden und der eigentliche Entsaftungsprozess dann ohne weitere Intervention durch den Anwender erfolgen.
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Bei Typen mit um eine horizontale Achse rotierenden Entsafterschnecken wirken die Schwerkraft und eine durch eine Entsafterschnecke auf das jeweilige Gut ausgeübte Kraft in unterschiedliche Richtungen. Um eine kontinuierliche Zufuhr des Gutes zur Entsafterschnecke zu gewährleisten, muss dann ein Anwender üblicherweise das Entsaftungsgut sukzessive durch einen Einfüllschacht oder -trichter drücken.
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Solch eine Vorrichtung ist in der
EP 3 443 876 A1 offenbart, worin eine Zufuhreinrichtung für eine Saftpresse mit mindestens einer Entsafterschnecke, die um eine horizontale Rotationsachse rotiert, beschrieben ist. Die Zufuhreinrichtung weist einen Aufnahmebehälter zur Aufnahme eingefüllten Entsaftungsgutes und eine Rotationseinrichtung mit mindestens einem im Aufnahmebehälter um eine vertikale Rotationsachse rotierbaren Messer zum Zerkleinern des eingefüllten Entsaftungsgutes auf. Der Aufnahmebehälter weist eine Abgabeöffnung zur Abgabe zerkleinerten Entsaftungsgutes zur Entsafterschnecke hin auf.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Technik bereitzustellen, mit der ein Entsaftungsprozess bei Saftpressen mit um eine horizontale Rotationsachse rotierbarer Entsafterschnecke erleichtert wird, insbesondere so, dass eine ständige Ein- bzw. Nachfüllaktion des Anwenders während der Entsaftung entbehrlich wird.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Zufuhreinrichtung gemäß Anspruch 1, eine Saftpresse nach Anspruch 5 und eine Küchenmaschine gemäß Anspruch 8. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren offenbart.
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Eine erfindungsgemäße Zufuhreinrichtung ist für eine Saftpresse vorgesehen, die mindestens eine Entsafterschnecke aufweist, deren Rotationsachse (in einer bestimmungsgemäßen Verwendungsausrichtung) horizontal verläuft. Die Saftpresse kann dabei Teil einer multifunktionalen Küchenmaschine sein.
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Die Zufuhreinrichtung umfasst einen Aufnahmebehälter zur Aufnahme von eingefülltem Entsaftungsgut wie beispielsweise ganzem oder vorgeschnittenem Obst oder Gemüse. Weiterhin umfasst die Zufuhreinrichtung eine Rotationseinrichtung mit mindestens einem im Aufnahmebehälter um eine vertikale Rotationsachse rotierbaren Messer, mit dem das eingefüllte Entsaftungsgut zerkleinert werden kann.
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Der Aufnahmebehälter der Zufuhreinrichtung hat eine Abgabeöffnung, durch die zerkleinertes Entsaftungsgut zur Entsafterschnecke hin abgegeben (dieser also zugeführt) werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Saftpresse umfasst mindestens eine Entsafterschnecke, die um eine horizontale Rotationsachse rotierbar ist. Darüber hinaus umfasst die Saftpresse eine Zufuhreinrichtung gemäß einer der in dieser Schrift offenbarten Ausführungsformen: Diese dient der Zufuhr von eingefülltem Entsaftungsgut zur Entsafterschnecke.
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Insbesondere weisen die mindestens eine Entsafterschnecke und die zur Zufuhreinrichtung gehörige Rotationseinrichtung voneinander verschiedene Rotationsachsen auf, die vorzugsweise mittels eines gemeinsamen Antriebs (z.B. eines Elektromotors, den eine erfindungsgemäße Saftpresse umfassen kann) und/oder gleichzeitig rotiert werden können.
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Eine erfindungsgemäße Küchenmaschine umfasst eine erfindungsgemäße Saftpresse als eine von mehreren alternativ zu nutzenden Funktionskomponenten. Sie kann beispielsweise eine Basis mit einem Elektromotor sowie zwei oder mehr Aufsätze umfassen, von denen einer zusammen mit der Basis die Saftpresse ergeben kann.
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Die vorliegende Erfindung erlaubt somit ein Einfüllen des Entsaftungsgutes in den Aufnahmebehälter und eine anschließende Entsaftung, ohne dass der Anwender dabei wiederholt Entsaftungsgut nachfüllen muss. Das rotierende Messer bewirkt dabei eine insbesondere bei größerstückigem Entsaftungsgut vorteilhafte Zerkleinerung, durch die ein für ein Eingreifen der Entsafterschnecke in das ihr zugeführte Entsaftungsgut erforderlicher Druck gemindert wird. So kann das zerkleinerte Entsaftungsgut unter Ausnutzung der Schwerkraft und ohne zusätzliches Drücken durch einen Anwender automatisch zur Entsafterschnecke gelangen. Die Erfindung ermöglicht damit eine Automatisierung des Entsaftungsprozesses und bedingt so insbesondere eine Arbeitserleichterung und Zeitersparnis für den Anwender.
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Der Aufnahmebehälter kann sich zu seinem Boden hin verengen. Insbesondere kann er eine kegel- bzw. trichterartige Grundform aufweisen. Er kann einen abnehmbaren Deckel umfassen, in dem ein Einfüllschacht für Entsaftungsgut angeordnet sein kann. Damit kann verhindert werden, dass beim Zerkleinern auftretender Saft aus dem Aufnahmebehälter spritzt.
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Gemäß vorteilhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung hat der Aufnahmebehälter ein Fassungsvermögen von mindestens 0,5 Litern, mindestens 1 Liter oder mindestens 1,5 Litern. Auf diese Weise ist es einem Anwender möglich, zeitsparend Saft aus einer entsprechenden Menge Entsaftungsgut zu gewinnen. Alternativ oder zusätzlich kann der Aufnahmebehälter ein Fassungsvermögen von höchstens 4 Litern, höchstens 3 Litern oder höchstens 2,5 Litern haben. Die Zufuhreinrichtung bzw. die Saftpresse hat damit eine handliche Größe und ist im Haushalt gut zu verstauen.
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Die Abgabeöffnung ist (in einer bestimmungsgemäßen Verwendungsausrichtung des Aufnahmebehälters) vorzugsweise in einem unteren Bereich, insbesondere im Boden des Aufnahmebehälters angeordnet. Von einer (sich aus einer Behälterbodenfläche und der Abgabeöffnung zusammensetzenden) bodenseitigen Gesamtgrundfläche des Aufnahmebehälters kann die Abgabeöffnung dann beispielsweise mindestens ein Fünftel oder mindestens ein Viertel ausmachen. Dies ermöglicht eine effektive sukzessive Zufuhr des zerkleinerten Entsaftungsgutes zur Entsafterschnecke und erlaubt zudem eine Anordnung der Entsafterschnecke derart, dass ihre mindestens eine Wendel teilweise in die Abgabeöffnung hineinragt; gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Saftpresse ist die Entsafterschnecke in dieser Weise angeordnet. Insbesondere kann dann die mindestens eine Wendel um eine Dicke des Behälterbodens des Aufnahmebehälters in die Abgabeöffnung hineinragend angeordnet sein, so dass ein (bezogen auf die Rotationsachse der Entsafterschnecke) radial äußerster Randpunkt der mindestens einen Wendel mit einer inneren Oberfläche des Behälterbodens in einer Ebene liegt. Ein rotierendes Schubwerkzeug (wie weiter unten beschrieben) kann dann ungeachtet der Dicke des Behälterbodens unmittelbar über die Wendel hinwegstreichen und damit zerkleinertes Entsaftungsgut besonders effektiv und zentral in die Entsafterschnecke schieben, die das zerkleinerte Entsaftungsgut damit besonders gut erfasst und effektiv vorantreibt. Insbesondere kann ein derart in die Abgabeöffnung hineinragender Teil der Wendel ein Bereich eines Förderabschnitts der mindestens einen Entsafterschnecke sein, wie er weite unten beschrieben ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Abgabeöffnung vorzugsweise höchstens die Hälfte oder höchstens ein Drittel der bodenseitigen Gesamtgrundfläche des Aufnahmebehälters aus: Eine derart nicht zu große Ausdehnung der Abgabeöffnung ermöglicht eine vorteilhafte Auslastung bzw. einen vorteilhaften Durchsatz der Saftpresse, beispielsweise bei einer vitamin- und enzymschonenden, mit höchstens 150 oder höchstens 100 Umdrehungen der Entsafterschnecke pro Minute relativ langsamen Entsaftung.
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Die Saftpresse kann vorzugsweise dazu eingerichtet sein, mit einer Drehzahl der Entsafterschnecke von höchstens 150 oder höchstens 100 Umdrehungen pro Minute als langsam-Entsafter (auch englisch als „Slow-Juicer“ bezeichnet) zu operieren.
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Die Rotationseinrichtung mit dem mindestens einen Messer ist vorzugsweise dazu eingerichtet, eingefülltes festes Entsaftungsgut in kleinere Stücke zu zerteilen, die also eine feste (insbesondere nichtflüssige) Konsistenz haben. Das Entsaftungsgut wird somit nicht in dem Aufnahmebehälter püriert, was eine vorzeitige Schädigung der Zellstruktur bedeuten und einen Oxidationsprozess des Entsaftungsgutes nachteilig fördern würde.
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Insbesondere kann eine Schneide des mindestens einen Messers ganz oder teilweise entlang einer Rotationsebene (also einer Ebene, zu der die (vertikale) Rotationsachse der Rotationseinrichtung orthogonal ist) verlaufen; dadurch wird ein sauberes Zerteilen der Lebensmittelstücke verbessert.
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Das mindestens eine Messer kann eine gerade, eine gezackte oder eine gekrümmte Schneide aufweisen. Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist das mindestens eine Messer sichelartig mit gekrümmter Schneide ausgebildet. Dadurch wird eine besonders gute Schneidwirkung erreicht.
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Gemäß vorteilhaften Ausführungsformen umfasst die Rotationseinrichtung mehrere Messer, deren jeweilige Parallelprojektionen (parallel zur vertikalen Rotationsachse) auf eine gemeinsame Rotationsebene zueinander um die vertikale Rotationsachse rotiert angeordnet sind, beispielsweise um einen Winkel von 180° (bei zwei Messern) oder 120° (bei drei Messern). In (bezogen auf die vertikale Rotationsachse) axialer Richtung können mehrere Messer der Rotationseinrichtung versetzt angeordnet sein.
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Bei bestimmungsgemäßer Ausrichtung des Aufnahmebehälters kann das mindestens eine Messer bzw. mindestens eines der Messer in einer oberen Hälfte oder sogar einem oberen Drittel eines (befüllbaren) Innenraumes des Aufnahmebehälters angeordnet sein. Auf diese Weise wird eingefülltes Entsaftungsgut bereits in einem oberen Bereich, insbesondere kurz nach seinem Einfüllen zerkleinert. So kann die Aufnahmekapazität des Aufnahmebehälters erhöht werden.
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Erfindungsgemäß umfasst die Zufuhreinrichtung in der Rotationseinrichtung ein um die vertikale Rotationsachse rotierbares Schubwerkzeug, mit dem zerkleinertes Entsaftungsgut in die Abgabeöffnung (und zur Entsafterschnecke hin) geschoben werden kann. Dies minimiert im Aufnahmebehälter verbleibende Reste und gewährleistet eine kontinuierliche Zufuhr von Entsaftungsgut zur Entsafterschnecke.
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In - bezogen auf die vertikale Rotationsachse - axialer Richtung (ungeachtet jeweiliger Rotationsstellungen von Messer und Schubwerkzeug) ist das mindestens eine Schubwerkzeug vorzugsweise zwischen dem mindestens einen Messer und der Abgabeöffnung angeordnet, so dass also bei bestimmungsgemäßer Ausrichtung der Zufuhreinrichtung das mindestens eine Schubwerkzeug oberhalb der Abgabeöffnung und unterhalb des mindestens einen Messers angeordnet ist (wobei Schubwerkzeug, Messer und Abgabeöffnung zusätzlich gegeneinander rotiert angeordnet sein können).
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Das mindestens eine Schubwerkzeug kann eine Wendel, einen sich (wiederum bezogen auf die vertikale Rotationsachse) radial erstreckenden Balken und/oder eine Schaufel umfassen; letztere kann dann eine sich schräg und/oder gewölbt zu einer Rotationsebene erstreckende Oberfläche aufweisen: Auf diese Weise können die zerkleinerten Lebensmittelstücke zunehmend durch die Abgabeöffnung geschoben werden.
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Insbesondere kann das Schubwerkzeug einen Rand haben, der (bei jeweils geeigneter Rotationsstellung), in (bezogen auf die vertikale Rotationsachse) axialer Richtung höchstens 2mm, höchstens 1mm oder höchstens 0,5mm von einer bodenseitigen (einem Innenraum des Aufnahmebehälters zugewandten) Oberfläche des Aufnahmebehälters bzw. von einer unter der Abgabeöffnung, ggf. teilweise in die Abgabeöffnung hineinragenden Entsafterschnecke beabstandet sein.
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Gemäß vorteilhaften Ausführungsformen umfasst die Rotationseinrichtung mehrere Schubwerkzeuge, die zueinander um die vertikale Rotationsachse rotiert angeordnet sind, beispielsweise um einen Winkel von 180° (bei zwei Schubwerkzeugen) oder 120° (bei drei Schubwerkzeugen) versetzt zueinander.
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Die Rotationseinrichtung kann manuell oder mit einem Elektromotor (der Saftpresse) anzutreiben sein, an den die Rotationseinrichtung vorzugsweise anzukuppeln ist. Insbesondere umfasst die Zufuhreinrichtung vorzugsweise einen Adapter an einen Elektromotor der Saftpresse, mittels dessen die Rotationseinrichtung angetrieben werden kann. Ein derartiger Adapter kann eine einstellbare Kupplung zum Festlegen einer Drehzahl der Rotationseinrichtung und damit des mindestens einen Messers umfassen.
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Gemäß vorteilhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist die Rotationseinrichtung dazu eingerichtet, mit einer Drehzahl von höchstens 150 oder höchstens 100 Umdrehungen pro Minute zu rotieren. Auf diese Weise korrespondiert die Rotationseinrichtung vorteilhaft mit einer Entsafterschnecke einer Saftpresse, die als langsam-Entsafter operiert bzw. ausgebildet ist, und es können auftretende Oxidationsprozesse minimiert werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Rotationseinrichtung dazu eingerichtet sein, mit einer Drehzahl zu rotieren, die in einem Bereich von 600 bis 1800 Umdrehungen pro Minute liegt. In diesem Fall kann das eingefüllte Entsaftungsgut fein zerkleinert werden, ehe es mittels der Entsafterschnecke ausgequetscht wird. Dadurch kann eine besonders große Ausbeute an Saft aus dem Entsaftungsgut erzielt werden.
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Insbesondere kann die Drehzahl der Rotationseinrichtung einer erfindungsgemäßen Zufuhreinrichtung und/oder der Entsafterschnecke einer erfindungsgemäßen Saftpresse vorzugsweise einstellbar sein, so dass ein Anwender zwischen verschiedenen Entsaftungsmodi wählen kann. Die Entsafterschnecke einer erfindungsgemäßen Saftpresse kann dabei austauschbar sein, so dass jeweils eine zu einer bestimmten Drehzahl passende Entsafterschnecke verwendet werden kann. Insbesondere kann die Entsafterschnecke einer erfindungsgemäßen Saftpresse eine erste Entsafterschnecke sein, und die Saftpresse kann eine weitere Entsafterschnecke umfassen, die für eine Entsaftung mit einer anderen Drehzahl optimiert ist als die erste.
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Gemäß vorteilhaften Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Saftpresse umfasst die Entsafterschnecke einen Pressabschnitt zum Zerdrücken von zerkleinertem Entsaftungsgut sowie einen Förderabschnitt zum Hinführen des zerkleinerten Entsaftungsgutes zum Pressabschnitt. Der Pressabschnitt kann dabei eine in (bezogen auf die Rotationsachse der Entsafterschnecke) axialer Richtung engere und/oder eine in (wiederum bezogen auf die horizontale Rotationsachse) radialer Richtung flachere Wendel aufweisen als der Förderabschnitt.
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Der Pressabschnitt hat bei derartigen Ausführungsformen vorzugsweise in mindestens einem Abschnitt eine konische Außenkontur (die durch den radial äußeren Rand der Wendel gegeben ist), wobei der zugehörige Kegel sich zum Förderabschnitt hin weitet. Der Förderabschnitt kann mindestens einen Abschnitt mit einer konischen und/oder mindestens einen Abschnitt mit einer kreiszylindrischen Außenstruktur umfassen.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es versteht sich, dass einzelne Elemente und Komponenten auch anders kombiniert werden können als dargestellt. Bezugszeichen für einander entsprechende Elemente sind figurenübergreifend verwendet und werden ggf. nicht für jede Figur neu beschrieben.
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Es zeigen schematisch:
- 1: eine erfindungsgemäße Saftpresse gemäß einer exemplarischen Ausführungsform in einer perspektivischen Darstellung;
- 2a: einen seitlichen Einblick in die in der 1 gezeigte Saftpresse; und
- 2b: einen Einblick in die in der 1 gezeigte Saftpresse von oben.
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Die 1 zeigt eine exemplarische Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Saftpresse 1 in perspektivischer Ansicht und bestimmungsgemäßer Verwendungsausrichtung. Die Saftpresse 1 umfasst dabei eine Antriebseinheit 30, eine Entsaftungseinheit 20 mit einer hinter einem Gehäuseteil 210 verborgenen, horizontalen Entsafterschnecke sowie eine erfindungsgemäße Zufuhreinrichtung 10, die einen Aufnahmebehälter 110 und einen abnehmbaren Deckel 120 mit einem Einfüllschacht 121 umfasst, durch den Entsaftungsgut, beispielsweise also zu entsaftendes Obst oder Gemüse oder Kräuter ganz oder in Teilen in den Aufnahmebehälter 110 gefüllt werden können.
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Die Entsaftungseinheit 20 und die Zufuhreinrichtung 10 sind vorzugsweise von der Antriebseinheit 30 ablösbar; insbesondere ist die Antriebseinheit 30 vorzugsweise alternativ mit mindestens einer anderen Funktionseinheit kombinierbar, so dass die gezeigte Saftpresse 1 Teil einer exemplarischen erfindungsgemäßen multifunktionalen Küchenmaschine ist, zu der außerdem die (nicht gezeigte) mindestens eine andere Funktionseinheit gehören kann.
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In den 2a und 2b, die jeweils von der Seite bzw. von oben einen Einblick in die Saftpresse 1 geben, ist die um eine horizontal Rotationsachse A1 rotierbare Entsafterschnecke 220 mit ihrer Welle 221 und ihrer die Welle 221 umschlingenden und (bezogen auf die Rotationsachse A1 ) radial von der Welle 221 abstehenden Wendel 222 erkennbar.
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Die Entsafterschnecke 220 umfasst dabei vorliegend einen Pressabschnitt 223 und einen Förderabschnitt 224. Der Pressabschnitt 223 hat eine konische Außenkontur, die vorliegend von einem ebenfalls konischen Bereich des Gehäuseteils 210 umgeben ist. Darin kann zuvor zerkleinertes Entsaftungsgut mittels der Wendel 222 im Pressabschnitt 223 zerquetscht werden. Dabei aus der jeweiligen Zellstruktur entweichender Saft kann durch ein im Gehäuseteil 210 ausgebildetes Sieb 211 abgeführt werden; in der gezeigten Ausführungsform dient eine Abtropfrinne 212 einem sauberen Auffangen des Saftes. Der Trester kann durch einen Ausgang 213 im Gehäuseteil, der vorliegend (bezogen auf die Rotationsachse A1 und Richtung, in der das Entsaftungsgut von der Entsafterschnecke 220 vorangetrieben wird) axial hinter dem Pressabschnitt 223 angeordnet ist, abgegeben werden.
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Im Förderabschnitt 224 weist die Entsafterschnecke 220 eine im Wesentlichen kreiszylindrische Außenkontur auf. Die Wendel 222 ist hier weniger eng um die Welle 221 gewunden als im Pressabschnitt 223, d.h. benachbarte Windungen haben einen größeren Abstand voneinander als im Pressabschnitt 223, wo die Wendel 222 zudem flacher ausgebildet ist, in radialer Richtung also weniger weit von der Welle 221 absteht.
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Im Inneren des Aufnahmebehälters 110 der Zufuhreinrichtung 10 ist eine Rotationseinrichtung 130 erkennbar, die mittels eines (in den Figuren nicht sichtbaren) Elektromotors der Antriebseinheit 30 um eine vertikale Achse A2 rotierbar ist.
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Die Rotationsachse umfasst im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Messer 131a, 131b, die sich jeweils entlang einer Rotationsebene (orthogonal zur vertikalen Rotationsachse A2 ) erstrecken und beide in einer oberen Hälfte des Innenraumes des Aufnahmebehälters 110 angeordnet sind. In axialer Richtung (bezogen auf die Rotationsachse A2 ) sind die Messer 131a, 131b gegeneinander versetzt, das obere Messer 131b ist vorliegend sogar in einem obersten Drittel des Innenraumes angeordnet.
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Wie in der 2b zu erkennen ist, sind die Messer 131a, 131b jeweils sichelartig mit gebogener Schneide ausgebildet. Ihre jeweiligen Parallelprojektionen (parallel zur vertikalen Rotationsachse A2 ) auf eine gemeinsame Rotationsebene (z.B. auf den Boden des Aufnahmebehälters 110 sind zueinander um einen Winkel von 180° um die Rotationsachse A2 rotiert angeordnet.
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Der Aufnahmebehälter 110 weist eine Abgabeöffnung 112 auf, durch die von den Messern 131a, 131b zerkleinertes Entsaftungsgut zur Entsafterschnecke 220, insbesondere zu deren Förderabschnitt 224 hin abgegeben werden kann.
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Wie ebenfalls aus der 2b ersichtlich, ist die Abgabeöffnung 112 im gezeigten Ausführungsbeispiel in einem Sektorbereich eines Behälterbodens 111 des Aufnahmebehälters 110 angeordnet. Sie erstreckt sich vorliegend über eine Fläche, die zwischen einem Viertel und einem Drittel einer (sich aus einer Behälterbodenfläche und der Abgabeöffnung 112 zusammensetzenden) bodenseitigen Gesamtgrundfläche des Aufnahmebehälters 110 ausmacht.
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Die Rotationseinrichtung 130 der exemplarischen Zufuhreinrichtung 10 umfasst weiterhin zwei (um die vertikale Rotationsachse rotierbare) Schubwerkzeuge 132a, 132b, die - bei eine jeweilige Rotationsstellung vernachlässigender Betrachtung - jeweils unterhalb der Messer 131a, 131b und oberhalb der Abgabeöffnung 112 angeordnet sind. In einer Parallelprojektion entlang der vertikalen Achse A2 auf eine horizontale Ebene sind dabei die Messer 131a, 131b zu den Schubwerkzeugen 132a, 132b jeweils rotiert angeordnet.
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Die beiden Schubwerkzeuge 132a, 132b sind vorliegend jeweils als sich (bezogen auf die vertikale Rotationsachse A2 ) radial erstreckende Balken ausgebildet, die zueinander um 180° um die Rotationsachse A2 rotiert angeordnet sind.
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In einer Rotationsstellung, in der ein jeweiliges Schubwerkzeug 132a, 132b die Abgabeöffnung 112 passiert, weist das Schubwerkzeug 132a, 132b (bzw. dessen untere Kante) vorzugsweise einen Abstand zur Wendel 222 (bzw. zu dessen radial äußerster Kante) auf, der höchstens 2mm, höchstens 1mm oder höchstens 0,5mm beträgt. Ein Abstand des jeweiligen Schubwerkzeugs 132a, 132b zum Behälterboden 111 des Aufnahmebehälters 110 beträgt in einer entsprechenden Rotationsstellung, in der das Schubwerkzeug 132a, 132b den Behälterboden 111 passiert, vorzugsweise analog höchstens 2mm, höchstens 1mm oder höchstens 0,5mm. Insbesondere ragt die Wendel 222 der Entsafterschnecke 220 vorzugsweise teilweise in die Abgabeöffnung 112 hinein, beispielsweise um eine Dicke des Behälterbodens 111 (gemessen jeweils in Richtung der Rotationsachse A2 ). Auf diese Weise wird das durch die Abgabeöffnung 112 abgegebene zerkleinerte Entsaftungsgut besonders gut vom Förderabschnitt 224 erfasst und effektiv vorangetrieben.
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Mittels eines Bedienungsknopfes 310 der Antriebseinheit 30 ist vorzugsweise eine Drehzahl der Entsafterschnecke 220 um die horizontale Rotationsachse A1 und/oder der Rotationseinrichtung 130 um die vertikale Rotationsachse A2 einstellbar. Vorzugsweise ist dabei eine jeweilige Drehzahl von höchstens 150 oder sogar höchstens 100 Umdrehungen pro Minute einstellbar. Die damit relativ langsame Rotation ermöglicht eine Reduktion von Oxidationsprozessen am Entsaftungsgut und damit ein vitamin- und enzymschonendes Entsaften.
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Offenbart ist eine Zufuhreinrichtung 10 für eine Saftpresse 1 mit mindestens einer Entsafterschnecke 220, die um eine horizontal verlaufende Rotationsachse A1 rotierbar ist. Die Zufuhreinrichtung 10 umfasst einen Aufnahmebehälter 110 zur Aufnahme eingefüllten Entsaftungsgutes und eine Rotationseinrichtung 130 mit mindestens einem im Aufnahmebehälter 110 um eine vertikale Rotationsachse A2 rotierbaren Messer 131a, 131b zum Zerkleinern des eingefüllten Entsaftungsgutes. Der Aufnahmebehälter 110 weist eine Abgabeöffnung 112 auf, durch die zerkleinertes Entsaftungsgut zur Entsafterschnecke 220 hin abgegeben werden kann.
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Offenbart sind ferner eine Saftpresse 1 mit einer Entsafterschnecke 220 sowie eine Küchenmaschine mit einer Saftpresse 1 als einer von mehreren alternativ zu nutzenden Funktionskomponenten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Saftpresse
- 10
- Zufuhreinrichtung
- 20
- Entsaftungseinheit
- 30
- Antriebseinheit
- 110
- Aufnahmebehälter
- 111
- Behälterboden
- 112
- Abgabeöffnung
- 120
- Deckel
- 121
- Einfüllschacht
- 130
- Rotationseinrichtung
- 131a,131b
- Messer
- 132a, 132b
- Schubwerkzeug
- 210
- Gehäuseteil
- 211
- Sieb
- 212
- Abtropfrinne
- 213
- Ausgang
- 220
- Entsafterschnecke
- 221
- Welle
- 222
- Wendel
- 223
- Pressabschnitt
- 224
- Förderabschnitt
- 310
- Bedienungsknopf
- A1
- Rotationsachse der Entsafterschnecke
- A2
- Rotationsachse der Rotationseinrichtung