-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Folienanordnung mit einer transparenten Folie, auf deren einen Oberfläche im Konterdruck ein Druckbild aufgedruckt ist.
-
Die Anbringung eines Druckbildes im Konterdruck auf eine transparente Folie ist eine von mehreren üblichen Vorgehensweisen, wenn das Druckbild durch die transparente Folie hindurch betrachtbar sein soll. Im Konterdruck aufgedruckte Druckbilder sind verfahrensimmanent auf ihrer für den Betrachter zugänglichen Betrachtungsseite durch die sie tragende transparente Folie geschützt.
-
Ebenso ist bekannt, auf die von der transparenten Folie weg weisende Seite des Konterdruck-Druckbilds eine helle Farbschicht aufzutragen, um eine brillantere Farbwahrnehmung in dem Konterdruck-Druckbild zu erhalten. Bevorzugt ist die helle Farbschicht eine weiße Farbschicht, um für das Konterdruck-Druckbild einen möglichst neutralen Hintergrund - bezogen auf die Betrachtungsrichtung durch die transparente Folie hindurch - zu erhalten. Die genannte Farbschicht stellt außerdem eine Grundfarbe des Konterdruck-Druckbilds bereit, denn sie ist überall dort unverfälscht wahrnehmbar, wo das Konterdruck-Druckbild keinen Farbauftrag aufweist. Weiß ist auch deshalb eine bevorzugte Farbe der genannten Farbschicht, da die Farbe Weiß bei herkömmlichen Mehrfarbdrucksystemen nicht als Druckfarbe vorgesehen und auch nicht durch die mit Druckfarben allein mögliche subtraktive Farbmischung darstellbar ist.
-
Soll eine Folienanordnung bei Betrachtung ihrer zwei entgegengesetzten Außenseiten je ein gesondertes Druckbild zeigen, wird die Folienanordnung verhältnismäßig aufwendig: entweder wird dann zusätzlich zur oben genannten transparenten Folie auf eine weitere transparente Folie ein zweites Druckbild im Konterdruck aufgetragen und werden anschließend die beiden Folien mit ihren Druckbildern - gleichsam Rücken an Rücken - in der Regel unter Zwischenanordnung einer blickdichten Trennfolie verbunden, sodass eine Folienanordnung mit drei Folien entsteht, welche auf jeder ihrer beiden betrachtbaren Außenseiten ein anderes der beiden Druckbilder zeigt. Oder auf das erste Druckbild wird eine blickdichte Folie aufkaschiert, auf deren vom ersten Druckbild abgewandte Seite im weiteren Verlauf ein zweites Druckbild im Schöndruck aufgebracht wird oder ist. Im letztgenannten Fall umfasst die Folienanordnung zwar nur zwei Folien, dafür ist das zweite Druckbild jedoch ungeschützt Einflüssen aus seiner Außenumgebung ausgesetzt.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Folienanordnung anzugeben, welche bei Betrachtung ihrer beiden Außenseiten auf jeder Außenseite ein anderes Druckbild zeigt und welche mit möglichst geringem Aufwand herstellbar ist, insbesondere mit geringerem Aufwand herstellbar ist als oben dargestellt. Dabei soll wenigstens ein Druckbild nur durch eine transparente Folie betrachtbar sein.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Folienanordnung mit einer transparenten Folie, auf deren einen Oberfläche im Konterdruck ein erstes Druckbild aufgedruckt ist, wobei auf den Konterdruckauftrag eine Trennfarbschichtanordnung aufgebracht ist und wobei auf die Trennfarbschichtanordnung im Schöndruck ein zweites Druckbild aufgedruckt ist.
-
Die Trennfarbschichtanordnung bildet dabei eine Trenn- oder Abdeckschicht, die das in der jeweiligen Betrachtungsrichtung hinter ihr gelegene Druckbild für den Betrachter abdeckt, so dass aus der jeweiligen Betrachtungsrichtung im Wesentlichen nur das in Betrachtungsrichtung vor der Trennfarbschichtanordnung gelegene Druckbild erkennbar ist.
-
Der Begriff „Druckbild“ ist dabei in der vorliegenden Anmeldung strukturell zu verstehen, d. h. das Druckbild ist durch die es bildenden Druckfarbschichten bestimmt und nicht durch sein Motiv. So können das erste und das zweite Druckbild durchaus dasselbe Motiv zeigen, falls dies gewünscht ist. Es handelt sich jedoch um unterschiedliche Druckbilder im Sinne der vorliegenden Anmeldung, wenn diese Druckbilder durch gesonderte und voneinander körperlich verschiedene Farbauftragsschichten erzeugt sind. Der Begriff „erstes Druckbild“ ist daher synonym zu verstehen mit dem Begriff „Konterdruckauftrag“ und der Begriff „zweites Druckbild“ ist synonym zu verstehen mit dem Begriff „Schöndruckauftrag“.
-
Um auch das zweite Druckbild vor Einflüssen von außen zu schützen, kann auf der von der Trennfarbschichtanordnung weg weisenden Seite des Schöndruckauftrags eine Schutzlage zur Abschirmung des zweiten Druckbilds vorgesehen sein. Je nach Anforderungen an die Folienanordnung und an den Schutz des zweiten Druckbilds kann die Schutzlage ausgewählt sein aus einem aufgedruckten oder aufgerakelten transparenten Lack oder/und einer aufkaschierten transparenten Folie oder/und einer aufextrudierten transparenten Polymerbeschichtung. Die aufkaschierte transparente Folie und die aufextrudierte transparente Polymerbeschichtung bieten dabei jeweils eine bessere Abschirmungswirkung als der transparente Lack. Die aufextrudierte Polymerbeschichtung bildet im einsatzbereiten Zustand der Folienanordnung eine Folie, die an Abgrenzung zur aufkaschierten Folie bzw. Kunststofffolie nachfolgend als aufextrudierte Folie bzw. Kunststofffolie bezeichnet ist. Wenn also die Folienanordnung zur Herstellung einer Verpackung für stückige Güter, wie beispielsweise Süßigkeiten, verwendet wird, wobei das zweite Druckbild auf der Innenseite der Verpackung zu erkennen sein soll, ist die Abschirmung des zweiten Druckbilds durch die aufkaschierte oder/und aufextrudierte transparente Folie bevorzugt.
-
Die Abschirmung des zweiten Druckbilds, insbesondere durch eine aufkaschierte oder/und aufextrudierte transparente Kunststofffolie, hat den weiteren Vorteil, dass wegen der starken Abschirmwirkung der Kunststofffolien mit einer derart ausgebildeten Folienanordnung Lebensmittelverpackungen hergestellt werden können, ohne dass für die zur Herstellung des ersten oder/und des zweiten Druckbilds sowie der Trennfarbschichtanordnung Lebensmittelfarben verwendet werden müssten. Denn durch die Abschirmung beider Druckbilder zu ihrer jeweiligen Außenseite durch je eine Kunststofffolie hin ist ein Kontakt mit dem verpackten Lebensmittel selbst bei hoher mechanisch-abrasiver Belastung ausgeschlossen. Der Hersteller der Folienanordnung ist dann in der Wahl der verwendeten Druckfarben weitestgehend frei.
-
Lebensmittelfarben sind zwar lebensmitteltauglich, jedoch häufig drucktechnisch schwieriger zu verarbeiten und in ihrer Farbwiedergabe weniger brillant als Druckfarben ohne Lebensmittelzulassung. Darüber hinaus sind lebensmitteltaugliche Druckfarben in der Regel teurer als eine gleiche Menge Druckfarben ohne Lebensmittelzulassung. Somit können insbesondere unter Verwendung einer Folienanordnung, bei welcher das erste und das zweite Druckbild sowie die zwischen diesen Druckbildern liegende Trennfarbschichtanordnung zwischen zwei transparenten Folien angeordnet sind, unbedenkliche Lebensmittelverpackungen mit qualitativ höherwertigen Druckbildern kostengünstiger hergestellt werden, als wenn lebensmitteltaugliche Druckfarben verwendet werden würden.
-
Zur Sicherstellung einer möglichst umfangreichen optischen Trennung von erstem und zweitem Druckbild ist es vorteilhaft, wenn die Trennfarbschichtanordnung wenigstens zwei aufeinanderfolgende Farbschichten unterschiedlicher Helligkeit oder/und Farbigkeit aufweist. Zwar kann es ausreichen, lediglich eine helle, insbesondere weiße Farbschicht zwischen dem ersten und dem zweiten Druckbild anzuordnen, jedoch können gerade kontrastreiche Druckbilder durch lediglich eine einzige helle Farbschicht durchscheinen. Die Farbschicht geringerer Helligkeit kann beispielsweise eine schwarze Farbschicht sein oder kann eine dunkelgraue Farbschicht, also allgemein eine unbunte Farbschicht sein.
-
Eine Farbschicht der Trennfarbschichtanordnung ist eine monochromatische Farbschicht, welche nur durch den Auftrag einer einzigen Farbe gebildet ist.
-
In vorteilhafter Weiterbildung der Trennwirkung der Trennfarbschichtanordnung, sodass bei Betrachtung des aus der jeweiligen Betrachtungsrichtung vor der Trennfarbschichtanordnung gelegenen einen Druckbildes das jeweils andere hinter der Trennfarbschichtanordnung gelegene Druckbild nicht durchscheint, kann die Trennfarbschichtanordnung wenigstens zwei aufeinander folgende Farbschichten aufweisen, von welchen eine eine unbunte Farbe aufweist und eine weitere eine Buntfarbe aufweist. Vorzugsweise ist die unbunte Farbe die Farbe größerer Helligkeit, etwa bevorzugt weiß, aber auch hellgrau, und ist die dunklere Farbschicht aus der Buntfarbe gebildet, beispielsweise aus dunklem Blau, Violett, dunklem Rot und dergleichen. Bevorzugt ist die Buntfarbe einer dunkleren Farbschicht der Trennfarbschichtanordnung so gewählt, dass sie aus der gleichen Farbfamilie stammt, wie die vorherrschende Farbe eines der beiden Druckbilder. Ist also beispielsweise die vorherrschende Farbe des zweiten Druckbilds blau, kann ein Durchscheinen durch die Trennfarbschichtanordnung zur Seite des ersten Druckbilds hin besonders sicher verhindert werden, wenn eine Farbschicht geringerer Helligkeit der Trennfarbschichtanordnung ebenfalls blau, „insbesondere dunkelblau ist. Die Blautöne, oder allgemein Farbtöne, der vorherrschenden Farbe des Druckbilds einerseits und der Farbschicht geringerer Helligkeit der Trennfarbschichtanordnung andererseits müssen sich dabei nicht entsprechen. Jedoch ist die Verhinderung eines Durchscheinens dann besonders wirkungsvoll, wenn die betreffende Farbe geringerer Helligkeit der Trennfarbschichtanordnung aus derselben Farbfamilie stammt wie die vorherrschende Farbe eines Druckbilds, jedoch eine geringere Helligkeit aufweist als die vorherrschende Farbe. Ist also beispielsweise die vorherrschende Farbe eines Druckbilds Hellblau oder Mittelblau, weist die Trennfarbschichtanordnung als Farbe geringerer Helligkeit bevorzugt Dunkelblau auf.
-
Beispielhaft sei nachfolgend anhand des CMYK-Farbraums gezeigt, wie zwei Farben hinsichtlich ihrer Helligkeit h verglichen werden können. Eine Farbe ist im CMYK-Farbraum eine Mischung der Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb. Die Farben können mit zugeordneten Farbanteilswerten c (cyan), m (magenta), g (gelb) und k (schwarz) zwischen 0 und 1 in die Mischung eingehen. Der Wert „0“ steht dabei für ein Fehlen der jeweiligen Grundfarbe, der Wert „1“ für den maximal möglichen Farbanteil.
-
Die Helligkeit h einer Farbe im subtraktiven CMYK-Farbraum für Druckfarben kann dann gemäß folgender Formel bestimmt werden:
wobei für die Gewichtungskoeffizienten a, b, c und d gilt: a + b + c + d = 1. Bevorzugt ist jeder der Gewichtungskoeffizienten von Null verschieden. Im Zweifel können alle Gewichtungskoeffizienten gleichwertig mit dem Betrag 0,25 angenommen werden. Beim Vergleich von unbunten Farben, also Grauwerten, kann a = b = c = 0 und d = 1 angenommen werden. Die Werte der Gewichtungskoeffizienten hängen beispielsweise von der Farbe und Beschaffenheit des bedruckten Untergrunds ab. Negative Werte von Gewichtungskoeffizienten sind ausgeschlossen. Höhere Beträge der Helligkeit h bedeuten eine höhere Helligkeit der beurteilten Farbe.
-
Selbstverständlich können auch vom obigen Modell abweichende Helligkeitsbeurteilungen angewendet werden. Das oben vorgestellte Modell soll nur ein mögliches Beurteilungsmodell aufzeigen.
-
Weisen das erste und das zweite Druckbild jeweils unterschiedliche vorherrschende Farben auf, so ist dann, wenn die Trennfarbschichtanordnung lediglich eine einzige Farbschicht geringerer Helligkeit aufweist, deren Farbe bevorzugt nach der vorherrschenden Farbe eines der beiden Druckbilder auszuwählen, beispielsweise nach der vorherrschenden Farbe des erwartungsgemäß weniger häufig oder/und weniger lang betrachteten Druckbilds, sodass dieses mit großer Sicherheit nicht zu dem häufiger oder/und länger betrachteten Druckbild durchscheint und dessen Betrachtung stören kann. Alternativ kann die Trennfarbschichtanordnung mehr als eine Farbschicht geringerer Helligkeit aufweisen, sodass für jede der vorherrschenden Farben der beiden Druckbilder je eine Farbschicht geringerer Helligkeit aus der gleichen Farbfamilie in der Trennfarbschichtanordnung vorgesehen ist.
-
Bevorzugt werden alle Druckauftragsvorgänge, also der Auftrag des ersten Druckbilds im Konterdruck, der Trennfarbschichtanordnung und des zweiten Druckbilds im Schöndruck an ein und derselben Druckmaschine in einem einzigen Durchlauf der transparenten Folie durch die Druckmaschine erzeugt. Die Anzahl an Druckwerken in der Druckmaschine kann daher die Anzahl an in dem einen Durchlauf auf tragbaren Farben begrenzen. Daher weist die Trennfarbschichtanordnung bevorzugt nicht mehr als drei, besonders bevorzugt genau drei Farbschichten auf.
-
Zur noch besseren Abschirmung der beiden Druckbilder voneinander und zur noch besseren Vermeidung einer Störung der Betrachtung des einen Druckbilds durch ein Durchscheinen des jeweils anderen Druckbilds, kann die Trennfarbschichtanordnung wenigstens, aus den zuvor genannten Gründen vorzugsweise genau, drei aufeinander folgende Farbschichten aufweisen, von welchen wenigstens zwei Farbschichten Farbe unterschiedlicher Helligkeit aufweisen. Damit jedes der beiden Druckbilder einen bevorzugt hellen Untergrund hat, welcher die Farben des jeweiligen Druckbildes besser zur Geltung kommen lässt als ein dunkler Untergrund, weist die Trennfarbschichtanordnung gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung eine dunklere Farbschicht zwischen zwei helleren Farbschichten auf.
-
Zur Vereinfachung des Herstellungsverfahrens ist es vorteilhaft, wenn die wenigstens zwei, vorzugsweise genau zwei, helleren Farbschichten zur Reduzierung der Anzahl an aufzutragenden unterschiedlichen Farben identische Farben aufweisen.
-
Zur Vermeidung einer Folienanordnung mit unnötig hohem Flächengewicht oder mit unnötig komplizierter Lagenfolge ist der Raum zwischen dem Konterdruckauftrag und dem Schöndruckauftrag bevorzugt frei von weiteren Folien. Dies bedeutet, dass die Folienanordnung bevorzugt nicht mehr als zwei Folien aufweist, nämlich die im Konterdruck bedruckte transparente Folie und die auf das zweite Druckbild aufkaschierte oder/und aufextrudierte transparente Folie. In einfacheren Ausgestaltungen kann die Folienanordnung auch nur die im Konterdruck bedruckte transparente Folie aufweisen. Ebenso ist der Raum zwischen dem Konterdruckauftrag und dem Schöndruckauftrag bevorzugt frei von Kaschiermedien, wie beispielsweise Klebstoff, Extrusionsschmelze und dergleichen.
-
Zur möglichst naturgetreuen Darstellung eines Motivs im ersten oder/und im zweiten Druckbild ist bevorzugt das erste oder/und das zweite Druckbild im Mehrfarbendruck gedruckt. Es kann jedoch auch daran gedacht sein, nur eines der beiden Druckbilder im Mehrfarbendruck zu erzeugen und das jeweils andere Druckbild als Text-Druckbild oder Muster-Druckbild mit nur einer Druckfarbe zu erzeugen. Je weniger Druckauftragsvorgänge zur Herstellung der zwei Druckbilder zeigenden Folienanordnung der vorliegenden Anmeldung notwendig sind, desto einfacher ist es, den vollständigen Druckauftrag zur Herstellung der Folienanordnung vorteilhaft in einer einzigen Druckmaschine durchzuführen.
-
Auf die vorteilhafte Verwendung der oben beschriebenen Folienanordnung zur Herstellung einer Lebensmittelverpackung wurde bereits hingewiesen. Die vorliegende Erfindung betrifft daher auch eine Verwendung einer Folienanordnung, wie sie oben beschrieben ist, - unter Einbeziehung der Schutzlage zur Abschirmung des zweiten Druckbilds - zur Herstellung einer Verpackung, insbesondere Lebensmittelverpackung.
-
Ebenso betrifft die vorliegende Erfindung eine Verpackung, insbesondere Lebensmittelverpackung, hergestellt unter Verwendung einer Folienanordnung, wie sie oben beschrieben ist, - unter Einbeziehung der Schutzlage zur Abschirmung des zweiten Druckbilds.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform einer solchen Verpackung kann diese in ihrem erstverschlossenen Zustand an ihrer dem Verbraucher zugewandten Außenseite Produktinformationen über den Inhalt der Verpackung zeigen. Diese Seite wird dem Verbraucher dargeboten, wenn die Lebensmittelverpackung im Handel angeboten wird. Auf ihrer dem verpackten Lebensmittelprodukt zugewandten Innenseite kann die Lebensmittelverpackung einen Präsentationsdekor zur Präsentation des Verpackungsinhalts zeigen, sodass nach dem Öffnen der Lebensmittelverpackung durch Umstülpen derselben die frühere Innenseite nun als Präsentation-Außenseite dargeboten wird. Daher ist die Lebensmittelverpackung bevorzugt umstülpbar ausgebildet, etwa als Beutel.
-
Zusätzlich oder alternativ zum Präsentationsdekor kann das nur bei Betrachtung der Verpackungsinnenseite erkennbare zweite Druckbild eine Information eines Gewinnspiels enthalten. Die Verpackung kann so zusätzlich Los eines Gewinnspiels sein.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung einer Folienanordnung, wie sie oben beschrieben ist, umfassend die folgenden Schritte:
- - Bereitstellen einer transparenten Folie,
- - Bedrucken einer Seite der transparenten Folie im Konterdruck und dadurch Erzeugen eines durch die transparente Folie hindurch betrachtbaren ersten Druckbildes,
- - Auftragen einer Trennfarbschichtanordnung auf den Konterdruckauftrag, und
- - Bedrucken der vom Konterdruckauftrag weg weisenden Seite der Trennfarbschichtanordnung im Schöndruck und dadurch Erzeugen eines zweiten Druckbildes.
-
Zu den Vorteilen des Verfahrens wird auf die obige Darstellung der Vorteile der Folienanordnung verwiesen. Besonders bevorzugt wird das Verfahren in einer einzigen Druckmaschine mit mehreren Druckwerken ausgeführt.
-
Zur oben beschriebenen Abschirmung des zweiten Druckbilds gegen Einflüsse von außen kann das Verfahren den folgenden weiteren Schritt umfassen:
- - Aufbringen einer transparenten Schutzlage auf den Schöndruckauftrag, sodass der Schöndruckauftrag durch die Schutzlage hindurch betrachtbar ist.
-
Dabei kann das Aufbringen der transparenten Schutzlage ein Aufdrucken oder Aufrakeln eines transparenten Schutzlacks oder das Aufkaschieren oder Aufextrudieren einer transparenten Schutzfolie umfassen. Das Aufbringen der transparenten Schutzlage, egal in welcher der beiden genannten optionalen Ausgestaltungen, kann ebenfalls in der genannten einzigen Druckmaschine erfolgen, in welcher auch alle Druckauftragsvorgänge ablaufen. Ein Aufdrucken eines transparenten Schutzlacks kann dann bevorzugt erfolgen, wenn die Schutzlage nicht vollflächig auf das zweite Druckbild aufgetragen werden soll, sondern ein musterartiger Druck des transparenten Schutzlacks gewünscht ist. Ein Aufrakeln ist im Falle eines vollflächig gewünschten Auftrags eines transparenten Schutzlacks einfacher und schneller, insbesondere wenn verhältnismäßig hohe Auftragsgewichte pro Flächeneinheit aufgetragen werden sollen.
-
Ist beispielsweise nur ein Flächenteil der Trennfarbschichtanordnung mit dem zweiten Druckbild bedruckt, während andere Flächenteile frei von dem zweiten Druckbild sind, kann es ausreichen, nur den das zweite Druckbild aufweisenden Flächenteil mit einem Schutzlack zu bedrucken und die übrigen Flächenteile ohne Schutzlack zu belassen. Gleiches gilt für den Fall, dass bereits das erste Druckbild nur auf einen Flächenteil der transparenten Kunststofffolie aufgedruckt ist, während andere Flächenteile der transparenten Kunststofffolie frei vom ersten Druckbild sind, und folglich auch die Trennfarbschichtanordnung nur auf den mit dem ersten Druckbild versehenen Flächenteil aufgetragen ist.
-
Wie oben bereits ausgeführt wurde, kann das Auftragen der Trennfarbschichtanordnung einen Auftrag von wenigstens zwei Farbschichten unterschiedlicher Helligkeit umfassen. Auch einzelne oder alle Farbschichten der Trennfarbschichtanordnung, sofern diese mehrere Farbschichten umfasst, können als Druckauftrag im Schöndruck oder durch Aufrakeln aufgetragen werden. Wiederum bietet der Druckauftrag die Möglichkeit, eine Trennfarbschicht nur lokal, jedoch nicht vollflächig aufzutragen.
-
Bevorzugt weist das Auftragen der Trennfarbschichtanordnung zur Erzielung einer möglichst vollständigen optischen Trennung des ersten und des zweiten Druckbildes einen Auftrag einer ersten, helleren Farbschicht, einer zweiten, dunkleren Farbschicht, und einer dritten, helleren Farbschicht, auf. Wie oben bereits ausgeführt wurde, kann die erste oder/und die zweite hellere Farbschicht durch eine unbunte Farbe, insbesondere Weiß, gebildet sein und kann bevorzugt die dunklere Farbschicht durch eine Buntfarbe gebildet sein.
-
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es stellt dar:
- 1 einen grobschematischen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Folienanordnung der vorliegenden Erfindung,
- 2 eine grobschematische Ansicht eines noch erstverschlossenen Verpackungsbeutels als vorteilhafte Ausführungsform einer Lebensmittelverpackung der vorliegenden Erfindung, gebildet unter Verwendung der Folienanordnung von 1 und
- 3 eine grobschematische Ansicht der Verpackung von 2 nach ihrem Öffnen und nach einem Umstülpen des den geöffneten Beutelrandes aufweisenden Verpackungsteils über den den ungeöffneten Beutelrand aufweisenden Verpackungsteil.
-
In 1 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Folienanordnung der vorliegenden Erfindung im Längsschnitt dargestellt und allgemein mit 10 bezeichnet. Die Darstellung von 1 ist grobschematisch, d. h. die einzelnen Lagendicken verhalten sich in der Darstellung nicht maßstäblich zueinander.
-
Die Folienanordnung 10 umfasst eine erste transparente Folie 12, welche auf ihrer Seite 12b im Konterdruckverfahren mit einem ersten Druckbild 14 bedruckt wird bzw. ist. Das erste Druckbild 14 ist bevorzugt in einem Mehrfarbendruckverfahren, etwa im Vierfarbdruck gemäß dem CMYK-Farbmodell hergestellt. Um in der 1 den Vierfarbdruck des ersten Druckbilds 14 anzudeuten, ist das erste Druckbild 14 parallel zur ersten transparenten Folie 12 durch Strichlinierungen in vier Lagen unterteilt, welche die vier Farbschichten Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb des ersten Druckbilds 14 repräsentieren. Die einzelnen Farbschichten des ersten Druckbilds 14 sind, der Vierfarbdrucktechnik entsprechend lokal unterschiedlich stark bzw. dicht aufgetragen, um ein farbiges Bildmotiv mit möglichst vielen Farbschattierungen wiedergeben zu können. Die Darstellung der 1 gibt aufgrund ihrer schematischen Natur die lokalen Unterschiede der Farbaufträge der genannten Druckfarben nicht wieder.
-
Auf die von der ersten transparenten Folie 12 weg weisende Seite des ersten Druckbilds 14 ist eine Trennfarbschichtanordnung 16 aufgetragen, im dargestellten Beispiel aufgedruckt, welche genau drei Farbschichten 18, 20 und 22 aufweist. Von diesen sind die beiden außen liegenden Farbschichten 18 und 22 hellere Farbschichten als die mittlere Farbschicht 20. Bevorzugt sind die außen liegenden Farbschichten 18 und 22 der Trennfarbschichtanordnung 16 unbunte helle Farben, besonders bevorzugt Weiß. Überall dort, wo im ersten Druckbild 14 keine der genannten vier Druckfarben aufgetragen ist, ist bei Betrachtung des ersten Druckbildes 14 durch die erste transparente Folie 12 hindurch die dem ersten Druckbild 14 nächstgelegene Farbschicht 18 zu erkennen. Sie bildet somit einen Untergrund des ersten Druckbildes 14.
-
Die zwischen den außen liegenden Farbschichten 18 und 22 gelegene mittlere Farbschicht 20 ist bevorzugt aus einer dunkleren Farbe als die Farbschichten 18 und 20 gebildet. Die Farbschicht 20 kann aus schwarzer Farbe gebildet sein. Bevorzugt ist sie jedoch aus einer dunklen Buntfarbe gebildet.
-
Auf die vom ersten Druckbild 14 fernliegende Außenseite der Trennfarbschichtanordnung 16, also im dargestellten Beispiel auf die vom ersten Druckbild 14 fernliegende Außenseite der Farbschicht 22, ist ein zweites Druckbild 24 aufgetragen. Im Gegensatz zum ersten Druckbild 14 ist das zweite Druckbild 24 nur mit einer Druckfarbe erzeugt. Beispielsweise kann das zweite Druckbild 24 ein sich von der Farbschicht 22 farblich abhebender Text sein oder ein Präsentationsdekor, etwa ein regelmäßiges Muster, wie etwa die Darstellung eines Korbgeflechts.
-
Im Gegensatz zum ersten Druckbild 14 ist das zweite Druckbild 24 im Schöndruck auf die Farbschicht 22 aufgedruckt. Um das erste Druckbild 14 oder das zweite Druckbild 24 zu sehen, muss der Betrachter die freiliegenden Oberflächen 12a und 26a der Folienanordnung 10 aus entgegengesetzten Blickrichtungen betrachten.
-
Die Oberfläche 26a der Folienanordnung 10 ist die von den Druckbildern 14 und 24 weg weisende Oberfläche einer zweiten transparenten Folie 26, welche zur Abschirmung des zweiten Druckbilds 24 auf dieses aufkaschiert ist. Alternativ kann die Folie 26 auf das zweite Druckbild 24 aufextrudiert sein.
-
Die Trennfarbschichtanordnung 16 dient dazu, die Druckbilder 14 und 24 voneinander optisch derart zu trennen, dass bei Betrachtung des einen Druckbilds nur dieses und nicht auch das in der jeweiligen Blickrichtung dahinterliegende andere Druckbild erkennbar ist. In jeder möglichen von zwei Blickrichtungen liegt daher die Trennfarbschichtanordnung 16 zwischen den beiden Druckbildern 14 und 24.
-
Die beiden außen liegenden Farbschichten 18 und 22 der Trennfarbschichtanordnung 16 bilden als helle Farbschichten, insbesondere weiße Farbschichten 18 und 22 einen jeweiligen Hintergrund für das erste Druckbild 14 bzw. das zweite Druckbild 24. Gerade bei der Verwendung weißer Farbschichten 18 und 22 können farbige Motive mit hoher Farbbrillanz oder/und mit hohem Kontrast in den beiden Druckbildern 14 und 24 erzeugt werden.
-
Allerdings haben Versuche gezeigt, dass weiße Farbschichten oder allgemein helle Farbschichten häufig eine nur unzureichende optische Barriere bilden und selbst bei der Verwendung dicker weißer Farbschichten ein in der jeweiligen Betrachtungsrichtung hinter der weißen Farbschicht gelegenes Druckbild unerwünschterweise durch die weiße Farbschicht hindurchscheinen kann und somit das eigentlich betrachtete, vor der weißen Farbschicht gelegene Druckbild stören kann.
-
Die Verwendung einer dunkleren Farbschicht 20 zwischen den helleren Farbschichten 18 und 22 der Trennfarbschichtanordnung 16 sorgt für eine nahezu perfekte optische Trennung der beiden Druckbilder 14 und 24. Die optische Trennungswirkung kann insbesondere dadurch gesteigert werden, dass die dunklere Farbschicht 20 mit einer Farbe aus derselben Farbfamilie hergestellt wird, die in jenem Druckbild vorherrscht, dessen Durchscheinen durch die Trennfarbschichtanordnung 16 bevorzugt verhindert werden soll. Bevorzugt ist für die Farbschicht 20 derselbe Farbton gewählt, der auch den Farbton der vorherrschenden Farbe des optisch zu blockierenden Druckbilds bildet, oder ein dunklerer Farbton derselben Farbe.
-
Ein weiterer Vorteil dieser Verwendung einer Buntfarbe zur Herstellung der Farbschicht 20 liegt darin, dass ein möglicherweise auftretendes geringfügiges Durchscheinen der Farbschicht 20 durch eine oder beide der Farbschichten 18 und 22 jenes Druckbild, gemäß dessen vorherrschender Farbe die Buntfarbe der Farbschicht 20 ausgewählt ist, nicht nur nicht stört, sondern dessen Farbeindruck sogar vorteilhaft verstärken kann.
-
Ist beispielsweise das Druckbild 24, welches an einer aus der Folienanordnung 10 gebildeten Verpackung auf der im noch verschlossenen Zustand der Verpackung unzugänglichen Innenseite gelegen ist, ein Text eines Gewinnspiels, welcher mit schwarzer Farbe gut lesbar auf den bevorzugt weißen Untergrund gedruckt ist, den die nächstgelegene Farbschicht 22 der Trennfarbschichtanordnung 16 bildet, kann ein Durchscheinen des Textes des Druckbilds 24 zur Außenseite der Verpackung dadurch verhindert werden, dass auch die dunklere Farbschicht 20 der Trennfarbschichtanordnung 16 mit schwarzer Farbe gebildet wird.
-
Immer dann, wenn die Kombination aus der Farbe bzw. vorherrschenden Farbe eines optisch zu blockierenden Druckbilds einerseits und der Farbe der dunkleren Farbschicht 20 der Trennfarbschichtanordnung 16 besonders kontrastarm ist oder wenn die Farbe bzw. vorherrschende Farbe des optisch zu blockierenden Druckbilds deutlich heller ist als die Farbe der dunkleren Farbschicht 20, kann ein Durchscheinen des optisch zu blockierenden Druckbilds durch die Trennfarbschichtanordnung 16 nahezu sicher verhindert werden.
-
In 2 ist beispielsweise eine aus der Folienanordnung 10 gebildete Verpackung 30 in Gestalt eines Flowpacks dargestellt. Die Verpackung 30 weist einen für Flowpacks typischen unteren Siegelrand 32 und einen oberen Siegelrand 34 auf. Eine für Flowpacks ebenfalls typische Längssiegelnaht 38, welche im dargestellten Beispiel orthogonal zwischen den Siegelrändern 32 und 34 verläuft, ist in der Darstellung von 2 auf der für den Betrachter der 2 nicht erkennbaren Rückseite der Verpackung 30 gelegen. In 3 ist sie dargestellt.
-
Die Verpackung 30 enthält beispielsweise Süßigkeiten, die selbst wieder von Verpackungsmaterial umgeben sein können, sodass die Verpackung 30 eine sogenannte Sekundärverpackung sein kann.
-
Auf der in 2 alleine erkennbaren Außenseite der Verpackung 30, welche von der Oberfläche 12a der ersten transparenten Folie 12 gebildet ist, ist nur das erste Druckbild 14 erkennbar, welches für den Verbraucher Produktinformationen über den Inhalt der Verpackung 30 und werbliche Darstellungen enthalten kann, die das Interesse des Verbrauchers für die Verpackung 30 und das darin verpackte Produkt steigern sollen.
-
Das Druckbild 24 ist dagegen ein regelmäßiges Muster, beispielsweise der stilisierte Linienverlauf eines Geflechts in Leinwandbindung, wie man es von geflochtenen Körben und dergleichen kennt.
-
Hat sich der Verbraucher für die Verpackung 30 und sein Produkt entschieden, kann er die Verpackung an seinem oberen Rand 36 des Siegelrands 34 öffnen, beispielsweise durch aufreißen des Siegelrands 34.
-
Als Beutelverpackung ist die Verpackung 30 umstülpbar, sodass ihre von der Oberfläche 26a gebildete Innenseite nach außen gekehrt werden kann. Die geöffnete und teilweise umgestülpte Verpackung 30 ist in 3 gezeigt. Die obere Hälfte der Verpackung 30 wurde dabei umgestülpt und radial außen über die untere Hälfte der Verpackung 30 gelegt. Die frühere Außenseite der Verpackung 30 ist somit nicht mehr erkennbar, dafür die frühere Innenseite der Verpackung 30. Der die so geöffnete und teilweise umgestülpte Verpackung 30 betrachtende Verbraucher sieht somit nur noch das Druckbild 24, das beispielsweise ein Präsentationsdekor zeigt. Somit kann der Verbraucher in Gesellschaft anderer Personen den Inhalt der Verpackung 30 in einem neutralen Behältnis mit ansprechendem Dekor selbst dann anbieten, wenn ihm kein Geschirr und dergleichen zur Verfügung steht, etwa an einem Lagerfeuer oder auf einem Zeltplatz.
-
Zum Zeitpunkt des Anbietens hat sich der Verbraucher bereits für das Produkt entschieden, sodass die werblichen Abbildungen auf der Außenseite ihre Wirkung bereits entfaltet haben, und zwar aufgrund der Trennfarbschichtanordnung 16 ungestört durch das zweite Druckbild 24, welches die Möglichkeit bieten soll, den Inhalt der Verpackung 30 ohne großen Aufwand ansprechend und unaufdringlich anbieten zu können.
-
Im dargestellten Anwendungsbeispiel ist das zweite Druckbild 24 mit nur einer Farbschicht erzeugt. Selbst verständlich kann auch das zweite Druckbild 24 durch einen Mehrfarbendruck mit mehreren Farbschichten erzeugt sein, wenn dies gewünscht ist.