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Die Erfindung betrifft eine Radeinheit für ein Transportmittel sowie eine Sitzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug.
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Radeinheiten für Transportmittel sind aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise in Form eines Rads für Kinderwägen oder Rollstühle. Insbesondere bei Rollstühlen ist die Radeinheit oft besonders raumgreifend ausgebildet, was einen Transport des Transportmittels, beispielsweise des Rollstuhls, in einem Kraftfahrzeug erschwert, da besonders viel Transportraum vorgehalten werden muss.
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Darüber hinaus muss ein auf ein Transportmittel, wie Rollstuhl, angewiesener Fahrzeuginsasse von seinem Transportmittel auf einen Fahrzeugsitz eines Kraftfahrzeugs wechseln, wenn er mit dem Kraftfahrzeug mitbewegt werden soll.
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Die
KR 10 2016 0 059 373 A betrifft ein faltbares Rad, umfassend ein Reifenteil, ein Felgenteil, ein Speichenteil und ein Faltringteil. Das Reifenteil hat eine kreisförmige Form und kann einen Aufprall von außen absorbieren. Das Felgenteil stützt das Reifenteil, während es eine kreisförmige Form im Inneren (der Seite eines Rotationszentrums der kreisförmigen Form) des Reifenteils bildet. Das Speichenteil ist durch ein Scharnier an ein Teil des Felgenteils gekoppelt, um das Felgenteil zu stützen. Das Faltringteil ist durch ein Scharnier mit dem Inneren des Speichenteils gekoppelt, um das Speichenteil zu stützen und wird zum Rotationszentrum des Reifenteils.
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Die US 2015 / 0 084 398 A1 betrifft ein zusammenfaltbares Rad für ein Fahrrad mit einer ersten Nabe in Scheibenform, einer ersten Speiche, die so konfiguriert ist, dass sie radial erweitert und dann gefaltet wird, einer zweiten Speiche, die am anderen Ende der ersten Speiche montiert ist und eine erste Gelenkkopplungseinheit aufweist mit einer ersten Felge, die sich davon radial nach außen erstreckt und sich in Umfangsrichtung im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn erstreckt, und einem ersten Reifenteil, das auf der ersten Felge montiert ist.
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Die WO 2017/ 037 651 A1 offenbart ein faltbares Rad mit einer Doppelnabe, einer Felge mit gummierten Sektoren und Speichen, die jede Nabe schwenkbar mit den Sektoren der Felge verbinden. Die Sektoren der Felge können, ausgehend von einem ausgefahrenen Zustand, in dem die Naben einander angenähert sind, in einen zusammengeschobenen Zustand überführt werden. bei dem die Naben entlang der Radachse voneinander beabstandet sind.
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Aus der US 2004 / 0 000 439 A1 sind eine angetriebene Radanordnung und ein Verfahren und ein Roboterfahrzeug, das diese verwendet, bekannt. Das Fahrzeug enthält mindestens eine der Radanordnungen an seinem Fahrgestellkörper. Zusätzlich zu ihrer Fähigkeit, das Fahrzeug über eine Oberfläche anzutreiben, ist die Radbaugruppe zwischen einer eingefahrenen Konfiguration, in der die Radbaugruppe einen ersten Rolldurchmesser aufweist, und einer expandierten Konfiguration, in der die Radbaugruppe einen zweiten Rolldurchmesser aufweist, der größer als der erste Rolldurchmesser ist, umkonfigurierbar. Eine Antriebsmotoranordnung kann sowohl die Radanordnung drehen, z. B. das Fahrzeug über eine Oberfläche antreiben, als auch die Radanordnung selektiv vom ersten Rolldurchmesser zum zweiten Rolldurchmesser oder zu einem beliebigen Zwischenrolldurchmesser betätigen.
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Die US 2014 / 0 265 536 A1 offenbart ein anpassbares Rad mit einer zentralen Nabe, radialen Segmenten, die an einem proximalen Ende mit der zentralen Nabe verbunden sind und sich radial von der zentralen Nabe erstrecken, wobei jedes radiale Segment einen linearen Aktuator aufweist, der konfiguriert ist, um eine Länge des radialen Segments zu ändern und einen Schuh, der mit einem distalen Ende des radialen Segments verbunden ist, um eine Oberfläche zu kontaktieren, die von dem Rad überquert wird; und einen Verriegelungsmechanismus zum selektiven Verhindern einer Linearbewegung des Linearaktuators.
Aufgabe eines Ausführungsbeispiels der Erfindung ist, eine Radeinheit für ein Transportmittel sowie eine Sitzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, in der ein Transportmittel mit einer derartigen Radeinheit aufnehmbar ist, vorzuschlagen, durch die ein Transport des Transportmittels in einem Kraftfahrzeug verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Radeinheit für ein Transportmittel mit mindestens einer Radnabe, durch die eine Drehachse verläuft, und mit einer Mehrzahl von blattartigen Speichenkörpern, die, gleichmäßig, fächerartig entlang des Umfangs der Radnabe verteilt an der Radnabe bewegbar festgelegt sind und die jeweils an ihren der Radnabe abgewandten freien Enden ein Reifenelement umfassen, wobei jeder Speichenkörper von einer Axialkonfiguration, in der der Speichenkörper bezüglich seiner Längserstreckungsrichtung parallel oder schräg zur Drehachse der Radnabe angeordnet festgelegt ist, in eine Radialkonfiguration überführbar ist, in der der Speichenkörper bezüglich seiner Längserstreckungsrichtung quer zur Drehachse der Radnabe angeordnet und in mindestens einer Fahrstellung festgelegt ist, in der die Radeinheit zum eigenständigen Bewegen des Transportmittels durch die Reifenelemente auf einem Untergrund abrollend bewegbar ist. Die Reifenelemente bilden in Umfangsrichtung einen Fugen zwischen den Reifenelementen aufweisenden Ring. Mindestens ein Speichenkörper umfasst mindestens ein Dämpfelement, durch das der Speichenkörper zumindest in der Fahrstellung in seiner Längserstreckungsrichtung zumindest begrenzt nachgebbar ist.
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Dadurch, dass die Radeinheit eine Mehrzahl von blattartigen Speichenkörpern umfasst, die von der Radialkonfiguration in die Axialkonfiguration überführbar sind, ist die Radeinheit faltbar ausgebildet, wodurch weniger Raum zum Transport des Transportmittels, beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, vorgehalten werden muss.
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Die Speichenkörper können in der Axialkonfiguration parallel zur Drehachse der Radnabe angeordnet sein oder sich schräg bezüglich der Drehachse der Radnabe erstrecken. Wenn die Speichenkörper parallel zur Drehachse der Radnabe angeordnet sind, bilden diese, quer zur Drehachse der Radnabe betrachtet, eine kreis- oder kranzartige Anordnung.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass die einzelnen Speichenkörper manuell von der Radialkonfiguration in die Axialkonfiguration und wieder zurück überführbar sind. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn mindestens einer der Speichenkörper mittels eines zwischen Speichenkörper und Radnabe angeordneten Drehgelenks an der Radnabe drehbar festgelegt ist und/oder wenn die Radeinheit mindestens eine Antriebseinheit umfasst, die zumindest ein erstes Antriebsmittel umfasst, durch das der mindestens ein Speichenkörper insbesondere automatisch von der Axialkonfiguration in die Radialkonfiguration und zurück überführbar ist, insbesondere um das zwischen Radnabe und Speichenkörper angeordnete Drehgelenk drehbar ist.
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Durch das Vorsehen eines Drehgelenks an der Radnabe ist das Überführen der einzelnen Speichenkörper von der Axialkonfiguration in die Radialkonfiguration geführt möglich. Hierbei kann die Achse des Drehgelenks quer zur Drehachse und quer zur Längserstreckungsrichtung der Speichenkörper verlaufen. Ferner ist es denkbar, dass das Drehgelenk eine Rotation der Speichenkörper um eine Achse in Längserstreckungsrichtung der Speichenkörper ermöglicht. Hierdurch können die Speichenkörper beispielsweise um 90° bezüglich ihrer Längserstreckungsrichtung gedreht werden.
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In der Axialkonfiguration können beispielsweise alle Speichenkörper auf der dem Transportmittel zugewandten Seite oder auf der dem Transportmittel abgewandten Seite der Radnabe angeordnet sein. Ferner ist es denkbar, dass mindestens ein Speichenkörper auf der dem Transportmittel zugewandten Seite der Radnabe angeordnet ist und mindestens ein Speichenkörper auf der dem Transportmittel abgewandten Seite der Radnabe angeordnet ist.
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Darüber hinaus ist bei einer Ausführungsform der Radeinheit vorgesehen, dass mindestens einer der Speichenkörper jeweils mindestens zwei, insbesondere mindestens drei, Speichenelemente umfasst, die in Längserstreckungsrichtung des Speichenkörpers relativ zueinander bewegbar und ineinander teleskopierbar sind und die zumindest in einer Fahrstellung der mindestens einen Fahrstellung, in der die Länge des Speichenkörpers maximal ist, sowie in mindestens einer Parkstellung, in der die Länge des Speichenkörpers minimal ist, festlegbar sind und/oder dass die Antriebseinheit mindestens ein innerhalb eines Speichenkörpers angeordnetes zweites Antriebsmittel umfasst, durch das zumindest zwei Speichenelemente relativ zueinander bewegbar sind.
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Dadurch, dass mindestens ein Speichenkörper, insbesondere jeder Speichenkörper, mindestens zwei, insbesondere mindestens drei, Speichenelemente umfasst, ist die Erstreckung der Radeinheit sowohl in der Axialstellung als auch in der Radialstellung reduzierbar.
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Hierdurch ist eine noch kompaktere Ausgestaltung der Radeinheit ermöglicht. Ferner ist durch das Anordnen der einzelnen Speichenelemente in mindestens einer Fahrstellung ein Anpassen der Radeinheit an die jeweilige Fahrsituation ermöglicht.
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Um einen hohen Fahrkomfort in der mindestens einen Fahrstellung der Speichenkörper zu gewährleisten, erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Reifenelement des Speichenkörpers einen Abschnitt eines luftlosen Reifens umfassen und/oder wenn die Reifenelemente des Speichenkörpers bei Anordnung der Speichenkörper in der Radialkonfiguration und der Speichenelemente in der Parkstellung in Umfangsrichtung einen zumindest nahezu fugenlos geschlossenen Ring bilden und bei Anordnung der Speichenkörper in der Radialkonfiguration und der Speichenelement in der Fahrstellung in Umfangsrichtrichtung einen Fugen zwischen den Reifenelementen aufweisenden Ring bilden.
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Ein luftloser Reifen umfasst eine Ummantelung aus Gummi oder einem Polymer, der in Richtung auf die Nabe eine wabenartige Struktur aus elastischen Polymeren umfasst. Hierdurch funktioniert der luftlose Reifen ohne Druckluft. Dadurch, dass das Reifenelement in der Parkstellung zusammen mit den anderen Reifenelementen der anderen Speichenkörper in Umfangsrichtung einen zumindest nahezu fugenlos geschlossenen Ring bildet, entsteht durch das Ausfahren der Speichenkörper durch Verschieben der Speichenelemente radial nach außen Abstände zwischen den Reifenelementen, also Fugen. Hierdurch bedingt sind beim Betrieb der Radeinheit in der Fahrstellung der Speichenkörper Fugen zwischen zwei benachbarten Reifenelementen angeordnet.
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Es ist denkbar, die Reifenelemente derart auszugestalten, dass sie einen Querschnitt bezüglich der Längserstreckungsrichtung der Speichenkörper umfassen, der ein Anliegen der einzelnen benachbarten Reifenelemente in der Parkstellung umfasst und der beim Ausfahren der Speichenkörper durch eine Drehung der Speichenkörper um 90° auch in der Fahrstellung ein Anliegen zweier benachbarter Reifenelemente ermöglicht. Solchenfalls kann ein Reifenelement bezüglich der Längserstreckungsrichtung der Speichenkörper beispielsweise einen elliptischen Querschnitt umfassen, wobei die Reifenelemente in der Parkstellung mit dem Abschnitt des geringsten Durchmessers aneinander anliegen und in der Fahrstellung mit dem Abschnitt des größten Durchmessers aneinander anliegen.
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Die Anzahl der Speichenkörper kann grundsätzlich beliebig gewählt werden. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn 16 Speichenkörper vorgesehen sind.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass ein weiteres Antriebsmittel der Antriebseinheit zum Drehen der Speichenkörper um die in Längserstreckungsrichtung der Speichenkörper verlaufende Achse vorgesehen ist. Darüber hinaus ist es denkbar, dass das zweite Antriebsmittel zusätzlich zum Verschieben der einzelnen Speichenelemente in Längserstreckungsrichtung der Speichenkörper auch eine Drehung der Speichenelemente beim Überführen von der Parkstellung in die Fahrstellung realisiert. Schließlich ist bei einer Ausführungsform der Radeinheit vorgesehen, dass ausschließlich das äußerste Speichenelement, das zur Nabe den größten Abstand aufweist, beim Überführen von der Parkstellung in die Fahrstellung eine Rotation um die Achse quer zur Längserstreckungsrichtung der Speichenkörper erfährt. Die Drehung um die Achse quer zur Längserstreckungsrichtung der Speichenkörper kann beliebig sein. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Drehung einen Winkel von 90° umfasst.
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Bei einer Ausführungsform der Radeinheit ist vorgesehen, dass die Antriebseinheit ein drittes Antriebsmittel umfasst, durch das die Radnabe von einer Fahranordnung, in der die Drehachse der Radnabe im Wesentlichen parallel zu einem Fahrzeugboden verläuft, in einer Parkanordnung überführbar ist, in der die Drehachse der Radnabe im Wesentlichen quer oder schräg zu dem Fahrzeugboden verläuft und/oder dass die Antriebseinheit mindestens ein viertes Antriebsmittel umfasst, durch das mindestens eine Radnabe zum Drehen um die Drehachse antreibbar ist und/oder dass die Radeinheit mindestens eine Steuereinheit umfasst, durch die das erste Antriebsmittel, das zweite Antriebsmittel, das dritte Antriebsmittel und/oder das vierte Antriebsmittel der Antriebseinheit ansteuerbar sind.
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Dadurch, dass die Radnabe in einer Fahranordnung und in einer Parkanordnung anordenbar ist, ist der durch das Transportmittel benötigte Stauraum weiter reduziert.
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Die einzelnen Antriebsmittel der Antriebseinheit können grundsätzlich beliebig ausgebildet sein und beispielsweise einen mechanischen, pneumatischen oder hydraulischen Antrieb umfassen. Die Radeinheit lässt sich einfach und kostengünstig herstellen, wenn das erste Antriebsmittel, das zweite Antriebsmittel, das dritte Antriebsmittel und/oder das vierte Antriebsmittel der Antriebseinheit einen mechanische, elektrischen und/oder elektromagnetischen Antrieb umfassen, insbesondere wenn das zweite Antriebsmittel einen elektromagnetischen Direktantrieb umfasst.
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Durch das Vorsehen eines elektrischen und/oder elektromagnetischen Antriebs, ist ein Direktantrieb ermöglicht. Hierdurch sind beispielsweise die Abstände der einzelnen Speichenelemente zueinander getriebelos und genau einstellbar.
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Um den Fahrkomfort der Radeinheit weiter zu erhöhen, umfasst mindestens ein Speichenkörper mindestens ein Dämpfelement, durch das der Speichenkörper zumindest in der Fahrstellung in seiner Längserstreckungsrichtung zumindest begrenzt nachgebbar ist und/oder das Dämpfelement ist durch das mindestens eine zweite Antriebsmittel der Antriebseinheit gebildet.
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Wenn das zweite Antriebsmittel einen elektromagnetischen Direktantrieb umfasst, ermöglichen die zwischen den einzelnen Speichenelementen vorherrschenden magnetischen Kräfte eine geringe Relativbewegung der einzelnen Speichenelemente zueinander. Hierdurch ist einfach und kostengünstig ein Dämpfelement realisiert.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass die einzelnen Komponenten der Radeinheit in ihren jeweiligen Stellungen, Konfigurationen oder Anordnungen durch die Antriebsmittel der Antriebseinheit in ihrer jeweiligen Position festgelegt gehalten sind. Wenn die Antriebsmittel der Antriebseinheit elektrische oder elektromagnetische Antriebe umfassen, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Radeinheit mindestens eine Festlegeeinheit umfasst, die mindestens ein, insbesondere mechanisches, erstes Festlegemittel umfasst, durch das mindestens ein Speichenkörper in der Axial-konfiguration und/oder in der Radialkonfiguration lösbar festlegbar oder festgelegt ist, die mindestens ein, insbesondere mechanisches, zweites Festlegemittel umfasst, durch das die Speichenelemente aneinander lösbar festlegbar sind, und/oder die mindestens ein drittes Festlegemittel umfasst, durch das die Radnabe in der Parkanordnung und/oder Fahranordnung festlegbar ist.
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Hierdurch kann gewährleistet werden, dass bei einer Unterbrechung der Zufuhr mit elektrischer Energie die einzelnen Komponenten der Radeinheit nicht ungewollt aus ihrer Stellung, Anordnung oder Konfiguration herausbewegt werden können.
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Schließlich erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Radeinheit mindestens eine, insbesondere elektrische Energiespeichereinrichtung umfasst, durch die zumindest das erste Antriebsmittel, das zweite Antriebsmittel, das dritte Antriebsmittel und/oder das vierte Antriebsmittel der Antriebseinheit und/oder die Steuereinheit mit, insbesondere elektrischer, Energie versorgbar ist, und die mindestens ein Anschlussmittel umfasst, durch das die Energiespeichereinrichtung mit einer Energiequelle verbindbar oder verbunden ist.
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Das Anschlussmittel kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein. Beispielsweise kann es ein von den anderen Komponenten der Radeinheit separates oder separierbares Bauteil umfassen. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn das Anschlussmittel innerhalb oder an einem Speichenkörper angeordnet ist, insbesondere durch den Speichenkörper gebildet ist. Solchenfalls kann die Radeinheit bauteilreduziert ausgebildet sein.
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Die Radeinheit erweist sich mit den zuvor genannten Ausführungsformen als vorteilhaft. Ferner ist es dem Transportmittel durch den Aufbau der einzelnen Speichenkörper ermöglicht, über Treppen und Kanten zu fahren. Es kann beispielsweise ein Verfahrweg von 21 cm ermöglicht werden und somit die Höhe abgedeckt werden, die eine Treppenstufe laut der Deutschen Industrie Norm (DIN) 18065 haben kann. Auch ein Bordstein, welcher maximal 20 cm hoch sein kann, kann somit überwunden werden. Trifft die Radeinheit auf eine Treppe, können die Speichenkörper, welche mit einer Kante in Berührung kommen, eingezogen und wieder ausgefahren werden, sobald die Kante überwunden ist. Mittels der Steuereinheit, welche Stufen und Hindernisse erkennen kann, kann dieses Einziehen gesteuert werden. Der Vorgang kann solchenfalls so oft wiederholt werden, bis die Treppe bewältigt ist. Je nach Verfahrweg der einzelnen Speichenkörper, kann das Rad von 17 Zoll bis 37 Zoll ausgelegt werden.
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Darüber hinaus wird die Aufgabe gelöst durch eine Sitzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einer, am Fahrzeugboden einer Fahrgastzelle angeordneten Aufnahmeeinrichtung, in der oder an der eine Radeinheit, mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale, eines Transportmittels in der Axialkonfiguration und/oder in der Radialkonfiguration lösbar festlegbar ist.
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Hierdurch kann auf das Vorsehen eines Kraftfahrzeugsitzes verzichtet werden. Das Transportmittel kann in der Fahrgastzelle mit der Radeinheit in der Aufnahmeeinrichtung festgelegt sein. Hierbei können die Speichenkörper in der Axialkonfiguration quer zum Fahrzeugboden erstreckt in die Aufnahmeeinrichtung eingesteckt sein oder die Aufnahmeeinrichtung die Speichenkörper in der Radialkonfiguration umschließen. In der Radialkonfiguration können die Speichenköper in der Parkstellung oder in der Fahrstellung angeordnet sein. Wenn die Speichenkörper in der Parkstellung angeordnet sind, ist die Erstreckung des Transportmittels quer zum Fahrzeugboden minimal.
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Durch das Vorsehen einer Sitzvorrichtung, bei der das Transportmittel mit der Radeinheit über die Aufnahmeeinrichtung festlegbar ist, ist nicht nur auf einen Fahrzeugsitz verzichtbar, sondern es muss auch kein Transportraum, beispielsweise im Kofferraum des Kraftfahrzeugs zum Transport des Transportmittels vorgesehen werden.
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Die Aufnahmeeinrichtung kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Aufnahmeeinrichtung mindestens ein Greifmittel umfasst, durch das jeweils mindestens ein Reifenelement eines Speichenkörpers bezüglich der Längserstreckungsrichtung des Speichenkörpers hintergreifbar ist. Hierdurch kann auf einfache Weise ein Hintergriff gebildet werden.
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Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Aufnahmeeinrichtung mindestens ein elektrisches Kontaktmittel umfasst, durch das die Energiespeichereinrichtung der Radeinheit über das Anschlussmittel der Radeinheit mit, insbesondere elektrischer Energie, versorgbar ist. Solchenfalls kann das elektrische Kontaktmittel in der Aufnahmeeinrichtung ausgebildet sein und beim Umschließen der Reifenelemente der Speichenkörper einen elektrischen Kontakt schließen.
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Schließlich erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Aufnahmeeinrichtung mindestens ein flächenhaftes Aufnahmemittel für ein Rückenteil des Transportmittels umfasst, an dem das Transportmittel, insbesondere flächenhaft anordenbar festlegbar ist. Hierdurch ist ein ortsfestes Anordnen der Radeinheit und/oder des Transportmittels verbessert.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Radeinheit und der Sitzvorrichtung.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 Eine perspektivische Vorderansicht auf ein Ausführungsbeispiel der Radeinheit in einer Axialkonfiguration der Speichenkörper;
- 2 Eine perspektivische Vorderansicht auf das Ausführungsbeispiel der Radeinheit gemäß 1 in der Radialkonfiguration der Speichenkörper in der Fahrstellung;
- 3 Eine perspektivische Vorderansicht auf das Ausführungsbeispiel der Rad-einheit gemäß 1 in der Radialkonfiguration der Speichenkörper in der Parkstellung;
- 4 Eine schematische Seitenansicht auf einen Faltvorgang der Radeinheit;
- 5 Eine schematische geschnittene Vorderansicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer Aufnahmeeinrichtung einer Sitzvorrichtung in einer geöffneten Position der Aufnahmeeinrichtung;
- 6 Eine schematische geschnittene Vorderansicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer Aufnahmeeinrichtung einer Sitzvorrichtung in einer geschlossenen Position der Aufnahmeeinrichtung.
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Die 1 bis 3 zeigen eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehene Radeinheit für ein Transportmittel (in den Figuren nicht explizit dargestellt). Die Radeinheit 2 umfasst eine Radnabe 4, durch die eine Drehachse 6 verläuft. An der Radnabe 4 ist eine Mehrzahl von plattenartigen Speichenkörpern 8 angeordnet. Die Speichenkörper 8 sind gleichmäßig fächerartig entlang des Umfangs der Radnabe 4 verteilt, an der Radnabe 4 bewegbar festgelegt. Die Speichenkörper 8 umfassen an dem der Radnabe 4 abgewandten freien Ende jeweils ein Reifenelement 10. 1 zeigt die Speichenkörper 8 in einer Axialkonfiguration, in der die Speichenkörper 8 bezüglich ihrer jeweiligen Längserstreckungsrichtung im Wesentlichen parallel zur Drehachse 6 der Radnabe 4 angeordnet festgelegt sind. Aus dieser Axialkonfiguration sind die Speichenkörper 8 in einer Radialkonfiguration gemäß den 2 und 3 überführbar, in der die Speichenkörper 8 bezüglich ihrer Längserstreckungsrichtung im Wesentlichen quer zur Drehachse 6 der Radnabe 4 angeordnet sind.
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In der Radialkonfiguration können die Speichenkörper 8 in einer Fahrstellung angeordnet sein (2), in der die Radeinheit 2 zum eigenständigen Bewegen des Transportmittels durch die Reifenelemente 10 auf einem Untergrund abrollend bewegbar ist oder in einer Parkstellung (3), in der die Erstreckung der Speichenkörper 8 in ihre Längserstreckungsrichtung minimal ist. Zum Überführen der Speichenkörper 8 von der Axialkonfiguration in die Radialkonfiguration und wieder zurück, umfasst die Radeinheit 2 zwischen den jeweiligen Speichenkörpern 8 und der Radnabe 4 jeweils ein Drehgelenk 12. Das Überführen von der Axialkonfiguration in die Radialkonfiguration kann manuell erfolgen oder durch ein erstes Antriebsmittel 14 einer Antriebseinheit 16, durch die die Speichenkörper 8, bzw. jeweils ein Speichenkörper 8 automatisch von der Axialkonfiguration in die Radialkonfiguration zurück überführbar ist.
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Um die Länge der Speichenkörper 8 einstellen zu können, umfasst die Radeinheit 2 bei dem in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils drei Speichenelemente 18, die zusammen den Speichenkörper 8 bilden und die in Längserstreckungsrichtung des Speichenkörpers 8 relativ zueinander bewegbar, insbesondere ineinander teleskopierbar, sind. Innerhalb der einzelnen Speichenelemente 18 sind zweite Antriebsmittel 20 der Antriebseinheit 16 vorgesehen, durch die jeweils zwei benachbarte Speichenelemente 18 relativ zueinander bewegbar sind.
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Die Reifenelemente 10 der Speichenkörper 8 umfassen einen luftlosen Reifen. Hierbei sind die Reifenelemente 10 derart ausgebildet, dass sie in der Parkstellung (3) in Umfangsrichtung bezüglich der Radnabe 4 betrachtet, einen zumindest nahezu fugenlos geschlossenen Ring bilden. Beim Anordnen der Speichenkörper 8 in der Fahrstellung (2) sind zwischen den einzelnen Reifenelementen 10 Fugen angeordnet.
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Auch die Radnabe 4 ist bezüglich ihrer Anordnung bezüglich des Transportmittels veränderbar. Hierzu umfasst die Radnabe 4 ein drittes Antriebsmittel 22 (4), durch das die Radnabe 4 von einer Fahranordnung, in der die Drehachse 6 der Radnabe 4 im Wesentlichen parallel zu einem Fahrzeugboden verläuft, in einer Parkanordnung überführbar ist, in der die Drehachse 6 der Radnabe 4 im Wesentlichen quer oder schräg zu dem Fahrzeugboden verläuft.
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Darüber hinaus kann die Radeinheit 2 ein viertes Antriebsmittel 24 umfassen, durch das die mindestens eine Radnabe 4 zum Drehen um die Drehachse 6 antreibbar ist. Bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel umfassen das erste Antriebsmittel 14, das zweite Antriebsmittel 20, das dritte Antriebsmittel 22 und das vierte Antriebsmittel 24 der Antriebseinheit 16 einen elektrischen oder elektromagnetischen Antrieb. Dadurch, dass insbesondere das zweite Antriebsmittel 20 der Antriebseinheit 16 einen elektromagnetischen Direktantrieb umfasst, bildet bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel das zweite Antriebsmittel 20 der Antriebseinheit 16 ein Dämpfelement 26. Hierdurch kann der Speichenkörper 8 bei einer Belastung in seiner Längserstreckungsrichtung zumindest geringfügig nachgeben.
- 1 zeigt die Radeinheit 2 in der Axialkonfiguration der Speichenkörper 8. In dieser sind bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel mehrere Speichenkörper parallel zur Drehachse 6 und auf einer dem Transportmittel abgewandten Seite angeordnet. Darüber hinaus sind Speichenkörper 8 auf der Seite der Radnabe 4 angeordnet, die dem Transportmittel zugewandt ist.
- 2 zeigt die Radeinheit 2 in der Radialkonfiguration und der Fahrstellung der Speichenkörper 8. In der Fahrstellung ist die Erstreckung der Speichenkörper 8 maximal.
- 3 zeigt die Radeinheit 2 in der Radialkonfiguration und in der Parkstellung der Speichenkörper 8. In dieser ist die Erstreckung der Speichenkörper in ihren Längserstreckungsrichtungen minimal.
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Anhand von 4 wird kurz die Funktionsweise der Radeinheit 2 beschrieben. Ausgehend von einer Anordnung der Speichenkörper 8 in der Radialkonfiguration und in der Fahrstellung, werden die Speichenkörper 8 durch Drehen um das Drehgelenk 12 von der Radialkonfiguration in die Axialkonfiguration überführt. In der Axialkonfiguration können dann die Speichenkörper 8 von der Fahrstellung in die Parkstellung überführt werden. Hierbei verschieben sich die einzelnen Speichenelemente 18 der Speichenkörper 8 ineinander. Zeitgleich oder anschließend kann die Radnabe 4 durch das dritte Antriebsmittel von der Fahranordnung in die Parkanordnung überführt werden.
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Die 5 und 6 zeigen eine schematische geschnittene Draufsicht auf eine Sitzvorrichtung 28 eines Kraftfahrzeugs. Die Sitzvorrichtung 28 umfasst eine Aufnahmeeinrichtung 30, in der oder an der eine Radeinheit 2 eines Transportmittels in der Axialkonfiguration und/oder in der Radialkonfiguration lösbar festlegbar ist. Hierzu umfasst die Aufnahmeeinrichtung 30 bei den in den 5 und 6 gezeigten Ausführungsbeispiel Greifelemente 32, die jeweils ein Reifenelement 10 hintergreifen.
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5 zeigt die Sitzvorrichtung 28 mit geöffneten Greifelementen 32 der Aufnahmeeinrichtung 30. Bei dieser Anordnung ist ein Reifenelement 10 der Speichenkörper 8 der Radeinheit 2 in der Aufnahmeeinrichtung 30 anordenbar.
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6 zeigt die Sitzvorrichtung 28 mit geschlossenen Greifelementen 32 der Aufnahmeeinrichtung 30. Solchenfalls sind die Reifenelemente gegen ein Bewegen hintergriffen und die Radeinheit 2 an der Sitzvorrichtung 28 festgelegt.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung, können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Radeinheit
- 4
- Radnabe
- 6
- Drehachse
- 8
- Speichenkörper
- 10
- Reifenelement
- 12
- Drehgelenk
- 14
- erstes Antriebsmittel
- 16
- Antriebseinheit
- 18
- Speichenelement
- 20
- zweites Antriebsmittel
- 22
- drittes Antriebsmittel
- 24
- viertes Antriebsmittel
- 26
- Dämpfelement
- 28
- Sitzvorrichtung
- 30
- Aufnahmeeinrichtung
- 32
- Greifelement