DE102018205346A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Verschieben eines erkannten Objekts in einer virtuellen Umgebungskarte - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Verschieben eines erkannten Objekts in einer virtuellen Umgebungskarte Download PDF

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Kai Bretzigheimer
Felix Willmann
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein alternatives Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Verschieben eines erkannten Objekts in einer virtuellen Umgebungskarte eines mobilen Geräts,wobei ein erneutes Erkennen (S4) der Position einer zweiten Kante (x') durch mindestens einen Sensor (12) oder mindestens einen weiteren Sensor (13) erfolgt, wobei sich ein mobile Gerät (11) in einer zu einer ersten Bewegungsrichtung (s) im Wesentlichen entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung (s) mit einer im Wesentlichen konstanten zweiten Geschwindigkeit (v) bewegt, wobei die zweite Geschwindigkeit (v) kleiner als eine erste Geschwindigkeit (v) ist oder wobei ein Korrigieren (S2) einer Position einer ersten Kante (x') und der Position der zweiten Kante (x') basierend auf der ersten Geschwindigkeit (v) und einer ersten Gierrate (Ψ) des mobilen Geräts (11) sowie einer Latenz (t) des mindestens einen Sensors (12) erfolgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschieben eines erkannten Objekts in einer virtuellen Umgebungskarte eines mobilen Geräts, insbesondere eines Kraftfahrzeugs.
  • In modernen Kraftfahrzeugen kommen automatische Einparksysteme zum Einsatz. Diese automatischen Einparksysteme ermöglichen es einem Fahrzeugführer den Einparkvorgang vollautomatisch durchführen zu lassen. Dies steigert den Komfort und die Sicherheit bei Einparkvorgängen und insbesondere beim Rückwärtseinparken, da die Parklücke automatisch mittels Umgebungssensoren des Kraftfahrzeugs vermessen und, sofern die Parklücke groß genug ist, der Einparkvorgang mittels eines entsprechenden Einparkalgorithmus automatisch durchgeführt wird.
  • Das Vermessen einer Parklücke, insbesondere zum Rückwärtseinparken, erfolgt während des Fahrens. Dadurch ergibt sich eine Latenz des Abtastsignals der Umgebungssensoren. Diese Latenz führt zu einer Verschiebung der erkannten Position der Kanten der Parklücke in der virtuellen Umgebungskarte gegenüber der tatsächlichen Position der Kanten der Parklücke. Vor allem der Beginn der Parklücke wird dadurch mit einer Verschiebung nach vorne, also innerhalb des die Parklücke vorne begrenzenden Hindernisses, erkannt. Dies kann zu einem vorzeitigen Einlenken während des automatischen Einparkens und somit zu einer Kollision mit dem Hindernis vor der Parklücke führen.
  • Diese Verschiebung der erkannten Positionen der Kanten in der virtuellen Umgebungskarte gegenüber der tatsächlichen Position der Kanten kann auch bei anderen Anwendungen zu Problemen führen. Allgemein kann eine Verschiebung der erkannten Positionen der Kanten in der virtuellen Umgebungskarte eines Objekts gegenüber den tatsächlichen Positionen der Kanten des Objekts zu Fehlern in automatisierten Abläufen führen.
  • Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, Fehler in automatisierten Abläufen und insbesondere Kollisionen mit die Parklücke vorne begrenzenden Hindernissen zu vermeiden, welche auf der Verschiebung von Kanten von erkannten Objekten in einer virtuellen Karte relativ zu ihrer tatsächlichen Position basieren.
  • Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 oder 2 sowie die Vorrichtung gemäß dem weiteren unabhängigen Anspruch gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschieben eines erkannten Objekts in einer virtuellen Umgebungskarte eines mobilen Geräts, umfassend die folgenden Schritte:
    • a1) Erkennen einer Position einer ersten Kante x1 sowie einer Position einer zweiten Kante x2 eines Objekts in einer ersten Bewegungsrichtung s1 des mobilen Geräts basierend auf Informationen mindestens eines Sensors des mobilen Geräts. Dabei bewegt sich das mobile Gerät an dem Objekt mit einer im Wesentlichen konstanten ersten Geschwindigkeit v1 vorbei.
    • b1) In der virtuellen Umgebungskarte Speichern der Position der ersten Kante x1 und der Position der zweiten Kante x2 des Objekts.
    • c1) Erneutes Erkennen der Position der zweiten Kante x2' durch den mindestens einen Sensor oder mindestens einen weiteren Sensor. Dabei bewegt sich das mobile Gerät in einer zu der ersten Bewegungsrichtung s1 im Wesentlichen entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung s2 mit einer im Wesentlichen konstanten zweiten Geschwindigkeit v2 . Dabei ist die zweite Geschwindigkeit v2 kleiner als die erste Geschwindigkeit v1 .
    • d1) Verschieben der Position der zweiten Kante x2 in der virtuellen Umgebungskarte basierend auf der erneut erkannten Position der zweiten Kante x2' .
  • Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein alternatives Verfahren zum Verschieben eines erkannten Objekts () in einer virtuellen Umgebungskarte eines mobilen Geräts (), umfassend die folgenden Schritte:
    • a2) Erkennen einer Position einer ersten Kante x1 sowie einer Position einer zweiten Kante x2 eines Objekts in einer ersten Bewegungsrichtung s1 des mobilen Geräts basierend auf Informationen mindestens eines Sensors des mobilen Geräts.
    • Dabei bewegt sich das mobile Gerät an dem Objekt mit einer im Wesentlichen konstanten ersten Geschwindigkeit v1 vorbei.
    • a2') Korrigieren der Position der ersten Kante x1' und der Position der zweiten Kante x2' basierend auf der ersten Geschwindigkeit v1 und einer ersten Gierrate Ψ1 des mobilen Geräts sowie einer Latenz tL des mindestens einen Sensors.
    • b2) In der virtuellen Umgebungskarte Speichern der korrigierten Position der ersten Kante x1' und der korrigierten Position der zweiten Kante x2' des Objekts.
  • Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Verschieben eines erkannten Objekts in einer virtuellen Umgebungskarte eines mobilen Geräts mittels eines der zuvor beschriebenen Verfahren. Die Vorrichtung umfasst mindestens einen Sensor, der an dem mobilen Gerät angeordnet ist und eingerichtet ist, um Positionen von Kanten eines Objekts zu erkennen. Weiter umfasst die Vorrichtung optional mindestens einen weiteren Sensor, der an dem mobilen Gerät angeordnet ist und eingerichtet ist, um die Positionen der Kanten des Objekts zu erkennen. Zudem umfasst die Vorrichtung eine Berechnungseinheit, die eingerichtet ist, die Schritte des einen der zuvor beschriebenen Verfahren durchzuführen.
  • Außerdem betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, das die zuvor beschriebene Vorrichtung umfasst.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung werden durch den mindestens einen Sensor an dem mobilen Gerät die Positionen xi der Kanten des Objekts erkannt, während sich das mobile Gerät an dem Objekt vorbei bewegt. Das mobile Gerät bewegt sich dabei mit der im Wesentlichen konstanten ersten Geschwindigkeit v1 an dem Objekt vorbei. Es wird zunächst die erste Kante x1 , des Objekts von dem mindestens einen Sensor erkannt, während sich das Fahrzeug in der ersten Bewegungsrichtung s1 dem Objekt nähert. Somit entspricht die erste Kante des Objekts der dem mobilen Gerät in der Bewegungsrichtung s1 am nächsten liegenden Kante des Objekts. Aus den dabei erhaltenen Informationen des mindestens einen Sensors wird die Position der ersten Kante x1 in der virtuellen Karte des mobilen Geräts gespeichert. Sobald sich das mobile Gerät an der ersten Kante vorbei bewegt hat, wird durch den mindestens einen Sensor die Position der zweite Kante x2 erkannt. Die zweite Kante entspricht der in Bewegungsrichtung s1 am weitesten weg Liegenden Kante des Objekts. Es kann auch mindestens ein weiterer Sensor an dem mobilen Gerät angebracht sein, der ebenfalls die Position der ersten Kante x1 oder die Position der zweiten Kante x2 erkennt, während sich das mobile Gerät an dem Objekt mit der im Wesentlichen konstanten Geschwindigkeit v1 vorbeibewegt.
  • Der mindestens eine Sensor oder der mindestens eine weitere Sensor des mobilen Geräts kann beispielsweise ein Ultraschallsensor, ein Kurzstreckenradar, LiDAR-Kamera oder dergleichen sein.
  • Der mindestens eine Sensor bzw. der mindestens eine weitere Sensor hat je nach Ausführung eine gewisse Latenz tL . Die Latenz tL ergibt sich aus dem Abstand d des jeweiligen Sensors zu dem zu erkennenden Objekt und der verwendeten Messmethode. Dabei wird die Latenz tL mit sinkendem Abstand d zu dem Objekt immer geringer.
  • Beispielsweise beträgt die Latenz tL für einen Ultraschallsensor im Abstand d von 5 Metern zu einem zu erkennenden Objekt: t L = 2 * d / v s = 10 m / 343,2 m / s = 0,03 s
    Figure DE102018205346A1_0001
    wobei tL die Latenz in s [Sekunden], d der Abstand des Sensors zum Objekt in m [Metern] und vs die Schallgeschwindigkeit in Luft von 343,2 m/s [Meter pro Sekunde] ist.
  • Aufgrund der ersten Geschwindigkeit v1 des mobilen Geräts und der Latenz tL des mindestens einen Sensors bzw. des mindestens einen weiteren Sensors ergibt sich eine Verschiebung sv der Position der Kante des Objekts x in der virtuellen Umgebungskarte gegenüber der tatsächlichen Position der Kante des Objekts.
  • Beispielsweise beträgt die Verschiebung sv bei Verwendung eines Ultraschallsensors in einem Abstand d von 5 m und einer ersten Geschwindigkeit v1 von 40 km/h [Kilometer pro Stunde] (11,1 m/s) : s v = v 1 * t L = 11,1  m / s * 0,03  s = 0,33  m
    Figure DE102018205346A1_0002
    wobei sV die Verschiebung in m, v1 die erste Geschwindigkeit in m/s und tL die Latenz in s ist.
  • Da die erste Geschwindigkeit v1 relativ hoch ist, ergibt sich ein relativ großer Versatz sV . Durch diesen Versatz sV werden die Position der ersten Kante x1 und die Position der zweiten Kante x2 gegenüber der tatsächlichen Position der jeweiligen Kante um sV versetzt in der virtuellen Umgebungskarte gespeichert.
  • Nach dem das Vorbeifahren des mobilen Geräts an dem Objekt mit der im Wesentlichen konstanten ersten Geschwindigkeit v1 beendet ist, wird die Bewegungsrichtung des mobilen Geräts umgekehrt. Da mobile Gerät nähert sich dann dem Objekt in der im Wesentlichen zur ersten Bewegungsrichtung s1 entgegengesetzten Bewegungsrichtung s2 . Dabei bewegt sich das mobile Gerät mit der im Wesentlichen konstanten zweiten Geschwindigkeit v2 . Die Geschwindigkeit v2 ist geringer als die erste Geschwindigkeit v1 . Durch das erneute vorbeifahren des mobilen Geräts an dem Objekt in der im Wesentlichen entgegengesetzten Bewegungsrichtung s2 mit einer geringeren Geschwindigkeit v2 < v1 ergibt sich für das erneute Erkennen der zweiten Kante eine geringere Verschiebung sV' < sV. Somit wird die Position der zweiten Kante x2' um einen geringeren Versatz sV' gegenüber der tatsächlichen Position der zweiten Kante versetzt in der virtuellen Umgebungskarte gespeichert.
  • Es erfolgt also eine Korrektur der Position der zweiten Kante des Objekts.
  • Die Verschiebung sV beim erneuten Erkennen der Position der zweiten Kante x2' erfolgt aufgrund der im Wesentlichen entgegengesetzten Bewegungsrichtung s2 auch in die entgegengesetzte Richtung. Dies kann von Vorteil sein, da dann die Position der zweite Kante mit Sicherheit innerhalb der tatsächlichen Position Objektes und nicht außerhalb davon liegt.
  • Das Erkennen und Speichern der Position der ersten Kante kann auch vor dem Erkennen und Speichern der Position der zweiten Kante erfolgen.
  • Es kann das Erkennen der Position der ersten Kante x1 durch den mindestens einen Sensor oder den mindestens einen weiteren Sensor oder durch beide nacheinander erfolgen. Es kann auch das Erkennen der Position der zweiten Kante x2 durch den mindestens einen Sensor oder den mindestens einen weiteren Sensor oder durch beide nacheinander erfolgen. Zudem kann das erneute Erkennen der Position der zweiten Kante x2' durch den mindestens einen Sensor oder den mindestens einen weiteren Sensor oder durch beide nacheinander erfolgen.
  • Es kann jeweils eine Bildung eines Mittelwerts der Position der Kante xi basierend auf der von dem mindestens einen Sensor erkannten Position der Kante und der von dem mindestens einen weiteren Sensor erkannten Position der Kante erfolgen.
  • Dies führt dazu, dass Fehler in einem automatisierten Ablauf vermieden werden können, da die Position der zweiten Kante x2' des erkannten Objekts mit einem geringeren Versatz in der virtuellen Umgebungskarte gespeichert ist und somit die Position des Objekts relativ zum mobilen Gerät mit größerer Genauigkeit vorliegt und in dem automatisierten Ablauf verwendet werden kann.
  • Alternativ kann gemäß der vorliegenden Erfindung auch nach dem Erkennen der Position der ersten Kante x1 bzw. der Position der zweiten Kante x2 auch das Korrigieren der jeweiligen Position basierend auf der im Wesentlichen konstanten ersten Geschwindigkeit v1 und der ersten Gierrate Ψ1 sowie der Latenz tL des entsprechenden Sensors erfolgen. Da die erste Geschwindigkeit v1 und die erste Gierrate Ψ1 aus Informationen anderer Sensoren wie beispielsweise Gyroskopen und Beschleunigungssensoren bekannt sind und sich die Latenzzeit tL aus den Messungen des entsprechenden Sensors des mobilen Geräts ergibt, kann die Position der ersten Kante x1 bzw. die Position der zweiten Kante x2 gemäß folgender Formeln korrigiert werden: ψ 1 = ψ 1 * t L
    Figure DE102018205346A1_0003
    x i ' = x i + v 1 * t L * cos ( ψ 1 )
    Figure DE102018205346A1_0004
    wobei ψ1 ein erster Winkel um die vertikale Achse des mobilen Geräts in rad, Ψ1 die erste Gierrate in rad/s, tL die Latenz in s, v1 die erste Geschwindigkeit m/s, xi die ermittelte Position der Kante und xi ' die korrigierte Position der Kante ist.
  • Anschließend wird die korrigierte Position der ersten Kante x1' und die korrigierte Position der zweiten Kante x2' in der virtuellen Umgebungskarte des mobilen Geräts gespeichert.
  • Das Erkennen, Korrigieren und Speichern der Position der ersten Kante kann auch vor dem Erkennen, Korrigieren und Speichern der Position der zweiten Kante erfolgen.
  • Es kann das Erkennen der Position der ersten Kante x1 durch den mindestens einen Sensor oder den mindestens einen weiteren Sensor oder durch beide nacheinander erfolgen. Es kann auch das Erkennen der Position der zweiten Kante x2 durch den mindestens einen Sensor oder den mindestens einen weiteren Sensor oder durch beide nacheinander erfolgen.
  • Es kann jeweils eine Bildung eines Mittelwerts der korrigierten Position der Kante xi' basierend auf der von dem mindestens einen Sensor erkannten korrigierten Position der Kante und der von dem mindestens einen weiteren Sensor erkannten korrigierten Position der Kante erfolgen.
  • Durch die korrigierte Position der ersten Kante x1' und die korrigierte Position der zweiten Kante x2' können Fehler in einem automatisierten Ablauf vermieden werden, da die korrigierten Positionen der Kanten xi' des erkannten Objekts mit einem geringeren Versatz in der virtuellen Umgebungskarte gespeichert werden und somit die Position des Objekts relativ zum mobilen Gerät mit größerer Genauigkeit vorliegt und in dem automatisierten Ablauf verwendet werden kann.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt nach Schritt a1) oder a2) der Schritt a2') und anschließend die Schritte b1) oder b2) sowie die Schritte c1) und d1).
  • Es wird also die erkannte Position der ersten Kante x1 und die erkannte Position der zweiten Kante x2 gemäß Schritt a2') korrigiert und danach gespeichert.
  • Dies erhöht die Genauigkeit der Position des erkannten Objekts in der virtuellen Umgebungskarte, sodass Fehler in einem automatisierten Ablauf, der die Position des Objekts in der virtuellen Karte benötigt, weiter reduziert werden können.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt nach Schritt c1) der folgende Schritt:
    c1') Korrigieren der Position der erneut erkannten zweiten Kante X2'' basierend auf der zweiten Geschwindigkeit v2 und einer zweiten Gierrate Ψ2 des mobilen Geräts sowie der Latenz tL des mindestens einen Sensors oder des mindestens einen weiteren Sensors. Dabei basiert in Schritt d1) das Verschieben der Position der zweiten Kante x2 in der virtuellen Umgebungskarte auf der korrigierten erneut erkannten Position der zweiten Kante x2''.
  • Analog zu Schritt a2') wird die in der zweiten Bewegungsrichtung s2 bei der im Wesentlichen konstanten zweiten Geschwindigkeit v2 erneut erkannte Position der zweiten Kante x2' mittels der zweiten Geschwindigkeit v2 und der zweiten Gierrate Ψ2 sowie der Latenz tL durch folgende Gleichungen korrigiert: ψ 2 = ψ 2 * t L
    Figure DE102018205346A1_0005
    x 2' ' = x 2 ' + v 2 * t L * cos ( ψ 2 )
    Figure DE102018205346A1_0006
    wobei W2 ein zweiter Winkel um die vertikale Achse des mobilen Geräts in rad, Ψ2 die zweite Gierrate in rad/s, tL die Latenz in s, v2 die zweite Geschwindigkeit m/s, x2' die erneut ermittelte Position der zweiten Kante und X2'' die korrigierte erneut ermittelte Position der zweiten Kante ist.
  • Durch die Korrektur der erneut ermittelten Position der zweiten Kante X2'' kann die Position des erkannten Objekts in der virtuellen Umgebungskarte noch genauer angegeben werden. Dies reduziert das Auftreten von Fehlern bei einem automatisierten Ablauf, der die Position des Objekts in der virtuellen Karte benötigt, nochmal weiter.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt in Schritt b1) oder b2) ein Bestimmen einer Länge L des Objekts basierend auf der Position der ersten Kante x1 und der Position der zweiten Kante x2 bzw. der korrigierten Position der ersten Kante x1' und der korrigierten Position der zweiten Kante x2' in der virtuellen Umgebungskarte.
  • Aus den gespeicherten Positionen der Kanten kann die Länge L des erkannten Objekts in der virtuellen Umgebungskarte ermittelt werden.
  • Dabei kann, sofern eine auch das erneute Erkennen der Position der zweiten Kante x2' und gegebenenfalls das Korrigieren der erneut erkannten Position der zweiten Kante x2'' erfolgt, die Position der ersten Kante x1 bzw. die korrigierte Position der ersten Kante x1' mittels der erneut erkannten Position der zweiten Kante x2' . bzw. der korrigierten erneut erkannten Position der zweiten Kante x2'' und der Länge L entsprechend in der virtuellen Karte verschoben werden.
  • Durch diese Maßnahmen kann in der virtuellen Karte beispielsweise für einen Benutzer die Länge L des erkannten Objekts auf einem Display dargestellt werden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt in Schritt a1) oder a2) ein Erkennen einer Tiefe T des Objekts in einer zu der ersten Bewegungsrichtung s1 im Wesentlichen senkrechten Richtung r entlang der ersten Bewegungsrichtung s1 basierend auf den Informationen des mindestens einen Sensors.
  • Durch diese Maßnahmen kann in der virtuellen Karte beispielsweise für einen Benutzer die Tiefe T des erkannten Objekts auf einem Display dargestellt werden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt in Schritt b1) oder b2) ein Bestimmen einer Kontur des Objekts basierend auf der Länge L und der Tiefe T. Außerdem erfolgt in Schritt d1), sofern dieser ausgeführt wird, ein Verschieben der Kontur basierend auf der verschobenen Position der zweiten Kante x2' bzw. x2''.
  • Durch die Länge L und die Tiefe T des erkannten Objekts kann eine Kontur des erkannten Objekts in der virtuellen Umgebungskarte bestimmt werden. Die Kontur kann auch im Schritt d1) in der virtuellen Umgebungskarte basierend auf der verschobenen Position der zweiten Kante x2' . bzw. der x2'' entsprechend verschoben werden. Die verschobenen Position der zweiten Kante kann entweder die erneut erkannte Position der zweiten Kante x2' oder die korrigierte erneut erkannte Position der zweiten Kante x2'' sein.
  • Durch diese Maßnahmen kann in der virtuellen Karte beispielsweise für einen Benutzer die Kontur des erkannten Objekts auf einem Display dargestellt werden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die zweite Geschwindigkeit v2 mindestens zweimal, bevorzugt mindestens fünfmal und besonders bevorzugt mindestens zehnmal kleiner als die erste Geschwindigkeit v1 .
  • Je geringer die zweite Geschwindigkeit v2 ist, desto geringer ist die Verschiebung sv der erneut erkannten Position der zweiten Kante x2' .
  • Beispielsweise beträgt die Verschiebung sv bei einer ersten Geschwindigkeit v1 von 40km/h (11,1 m/s) und einem 5 Meter entfernten Objekt (tL = 0,03s): s v = v 1 * t L = 11,1  m / 2 * 0,03  s = 0,33  m
    Figure DE102018205346A1_0007
    und bei einer zweiten Geschwindigkeit v2 von 1 m/s und einem 5 Meter entfernten Objekt (tL = 0,03s): s v = v 2 * t L = 1  m / s * 0,03  s = 0,03  m
    Figure DE102018205346A1_0008
  • Somit wird durch eine entsprechend geringere zweite Geschwindigkeit v2 und somit eine genauere Angabe der Position des Objekts in der virtuellen Umgebungskarte das Auftreten eines Fehlers in einem automatisierten Ablauf, der die Position des Objekts in der virtuellen Karte benötigt, reduziert.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Objekt eine Parklücke, die virtuelle Umgebungskarte eine virtuelle Umgebungskarte eines automatischen Einparksystems und das mobile Gerät ein Fahrzeug.
  • Die vorliegende Erfindung kann vorteilhaft in Verbindung mit einem automatischen Einparksystem eines Fahrzeugs zum Einsatz kommen. Durch mindestens einen der Sensoren des Fahrzeugs kann die Position der ersten Kante x1 einer Parklücke und die Position der zweiten Kante x2 der Parklücke erkannt werden. Dabei bewegt sich das Fahrzeug mit der im Wesentlichen konstanten ersten Geschwindigkeit v1 an der Parklücke vorbei. Nachdem das Fahrzeug an der Parklücke vorbei gefahren ist, kann das automatische Einparksystem den Einparkvorgang automatisiert vornehmen. Dabei werden die wie zuvor beschreiben korrigierten Positionen der Kanten der Parklücke oder die zuvor beschriebene Verschiebung der Position der zweiten Kante beim erneuten Annähern an die Parklücke in der im Wesentlichen entgegengesetzten Bewegungsrichtung mit der zweiten Geschwindigkeit durch das automatische Einparksystem verwendet.
  • Besonders vorteilhaft kann die vorliegende Erfindung mit einem automatischen Einparksystem bei einem Rückwärtseinparkvorgang zu Einsatz kommen.
  • Durch die genauerer Ermittlung der Position der Parklücke in der virtuellen Karte des automatischen Einparksystems des Fahrzeugs kann eine Kollision mit einem die Parklücke begrenzenden Hindernis vermieden werden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Verschieben der Parklücke bei einem Rückwärtseinparkmanöver erfolgt.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der mindestens eine Sensor oder der mindestens eine weitere Sensor entlang der ersten Bewegungsrichtung s1 hinten an dem mobilen Gerät angebracht. Zudem erfolgt zumindest das erneute Erkennen der Position der zweiten Kante mit dem hinten angebrachten Sensor.
  • Insbesondere bei einem Rückwärtseinparkvorgang durch ein automatisches Einparksystem kann durch den hinten am mobilen Gerät bzw. Fahrzeug angebrachte Sensor das erneute Erkennen der Position der zweiten Kante x2' vorteilhafter Weise durchgeführt werden, da dieser der zweiten Kante beim Zurücksetzten in die Parklücke am nächsten ist, was die Latenz tL verringert.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung können die Schritte a1/a2), ggf. a2') und b1/b2) für die Position der ersten Kante und für die Position der zweiten Kante jeweils getrennt ablaufen. Dabei können die Schritte während der Bewegung des beweglichen Objekts in der ersten Bewegungsrichtung s1 für die jeweilige Position jeder der beiden Kanten jeweils solange iterativ durchlaufen werden, bis jeweils eine minimale Latenz tL,min erreicht wird. Dies ist der Fall, wenn der entsprechende Sensor den minimal möglichen Abstand dmin zu der Position der jeweiligen Kante xi hat. Bei dem Abstand dmin des entsprechenden Sensors zu der Position der jeweiligen Kante xi des Objekts ist die Latenz tL,min und somit auch die Verschiebung sV,min bei dem Erkennen der Position der jeweiligen Kante xi minimal. Gleiches gilt für die Schritte c1), c1') und d1) bei dem erneuten Erkennen und Speichern der Position der zweiten Kante x2' in der zweiten Bewegungsrichtung x2 .
  • Figurenliste
    • 1 zeigt ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
    • 2A bis 2C zeigen eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Fahrzeug und eine beispielhafte Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einem Rückwärtseinparkvorgang.
    • 3A bis 3C zeigen schematisch verschieden angeordnete Sensoren an dem Fahrzeug.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
  • Die in den Figuren und deren Beschreibung dargestellten bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung, sind jedoch keinesfalls einschränkend auszulegen.
  • In 1 ist der prinzipielle Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer Ausführungsform schematisch Dargestellt. Ausgehend von einem optionalen Initialisierungsschritt S0 erfolgt zunächst in Schritt S1 ein Erkennen einer Position einer ersten Kante x1 sowie einer Position einer zweiten Kante x2 eines Objekts 10 in einer ersten Bewegungsrichtung s1 des mobilen Geräts 11. Dazu werden Informationen mindestens eines Sensors 12 des mobilen Geräts 11 verwendet. Das mobile Gerät 11 bewegt sich an dem Objekt 10 mit einer im Wesentlichen konstanten ersten Geschwindigkeit v1 vorbei. Es kann in Schritt S1 auch ein Erkennen einer Tiefe T des Objekts 10 in einer zu der ersten Bewegungsrichtung s1 im Wesentlichen senkrechten Richtung r entlang der ersten Bewegungsrichtung s1 basierend auf den Informationen des mindestens einen Sensors 12 erfolgen.
  • In einem anschließenden optionalen Schritt S2 kann ein Korrigieren der Position der ersten Kante x1' und der Position der zweiten Kante x2' erfolgen. Dazu wird basierend auf der ersten Geschwindigkeit v1 und einer ersten Gierrate Ψ1 des mobilen Geräts 11 sowie einer Latenz tL des mindestens einen Sensors 12 eine Verschiebung vS gegenüber der tatsächlichen Position der ersten Kante und der zweiten Kante berechnet.
  • Anschließend erfolgt in Schritt S3 ein in der virtuellen Umgebungskarte Speichern der Position der ersten Kante x1 bzw. der korrigierten Position der ersten Kante x1' und der Position der zweiten Kante x2 bzw. der korrigierten Position der zweiten Kante x2' des Objekts 10. Es kann in Schritt S3 auch ein Bestimmen einer Länge L des Objekts (10) basierend auf der Position der ersten Kante x1 bzw. der korrigierten Position der ersten Kante (x1') und der Position der zweiten Kante (x2 ) bzw. der korrigierten Position der zweiten Kante (x2') in der virtuellen Umgebungskarte erfolgen. Ferner kann in Schritt S3 ein Bestimmen einer Kontur 14 des Objekts 10 basierend auf der Länge L und der Tiefe T in der virtuellen Umgebungskarte erfolgen.
  • Die Schritte S1 bis S3 können während der Bewegung des beweglichen Objekts 11 in der ersten Bewegungsrichtung s1 jeweils für die jeweilige Position der beiden Kanten getrennt ablaufen. Dabei können die Schritte S1 bis S3 iterativ jeweils für die jeweilige Position der beiden Kanten ausgeführt werden, bis jeweils eine minimale Latenz tL,min erreicht wird. Dies ist der Fall, wenn der entsprechende Sensor 12 den minimal möglichen Abstand dmin zu der Position der jeweiligen Kante xi hat. Bei diesem minimalen Abstand dmin des entsprechenden Sensors 12 zu der Position der jeweiligen Kante xi des Objekts 10 ergibt sich eine minimale Latenz tL,min und somit auch eine minimale Verschiebung sV,min der Position der Kanten xi in der virtuellen Karte gegenüber der tatsächlichen Position der Kanten.
  • In einem optionalen Schritt S4 kann anschließend ein erneutes Erkennen der Position der zweiten Kante x2' durch den mindestens einen Sensor 12 oder mindestens einen weiteren Sensor 13 erfolgen. Das mobile Gerät 11 bewegt sich dabei in einer zu der ersten Bewegungsrichtung s1 im Wesentlichen entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung s2 . Die Bewegung erfolgt mit einer im Wesentlichen konstanten zweiten Geschwindigkeit v2 bewegt, wobei die zweite Geschwindigkeit v2 kleiner als die erste Geschwindigkeit v1 ist. Die zweite Geschwindigkeit v2 kann dabei mindestens zweimal, bevorzugt mindestens fünfmal und besonders bevorzug mindestens zehnmal kleiner als die erste Geschwindigkeit v1 sein.
  • In einem optionalen Schritt S5 kann ein Korrigieren der Position der erneut erkannten zweiten Kante x2'' basierend auf der zweiten Geschwindigkeit v2 und einer zweiten Gierrate Ψ2 des mobilen Geräts 11 sowie der Latenz tL des mindestens einen Sensors 12 oder des mindestens einen weiteren Sensors 13 erfolgen.
  • In einem optionalen Schritt S6 kann ein Verschieben der Position der zweiten Kante x2 in der virtuellen Umgebungskarte auf der erneut erkannten Position der zweiten Kante x2' bzw. auf der korrigierten erneut erkannten Position der zweiten Kante x2'' basieren. Es kann auch ein Verschieben der Kontur 14, sofern diese in Schritt S3 bestimmt wurde, erfolgen. Das Verschieben der Kontur 14 basiert auf der verschobenen Position der zweiten Kante x2' bzw. x2''.
  • Analog zu den Schritten S1 bis S3 können die Schritte S4 bis S6 während der Bewegung des mobilen Geräts 11 in der zweiten Bewegungsrichtung s2 iterativ für die Position der zweiten Kante x2' ausgeführt werden, bis jeweils eine minimale Latenz tL,min erreicht wird. Dies ist der Fall, wenn der entsprechende Sensor 12, 13 den minimal möglichen Abstand dmin zu der Position der zweiten Kante x2' des Objekts 10 hat. Bei diesem minimalen Abstand dmin ergibt sich eine minimale Latenz tL,min und somit auch eine minimale Verschiebung sV,min der Position der zweiten Kanten x2' in der virtuellen Karte gegenüber der tatsächlichen Position der zweiten Kante.
  • In 2A bis 2C wird schematisch das erfindungsgemäße Verfahren wie in 1 dargestellt bei einem Rückwärtseinparkvorgang mit einem automatischen Einparksystem illustriert. Ein Fahrzeug 11 bewegt sich mit einer im Wesentlichen konstanten ersten Geschwindigkeit v1 von 40km/h auf eine Parklücke 10 zwischen zwei Hindernissen 15 zu (2A). Die Bewegung des Fahrzeugs 11 erfolgt in einer ersten Bewegungsrichtung s1 parallel zu der Parklücke 10. Ein Sensor 12, beispielsweise ein Ultraschallsensor, erkennt eine Position einer ersten Kante x1 der Parklücke 10. Aufgrund der ersten Geschwindigkeit v1 und einer Latenz des Sensors 12 wird die Position der ersten Kante x1 in einer virtuellen Umgebungskarte des automatischen Einparksystems mit einer Verschiebung vs gespeichert. Ebenso wird im Verlauf des Vorbeifahrens an der Parklücke 10 (2B) eine Position einer zweiten Kante x2 der Parklücke 10 von dem Sensor 12 erkannt. Auch die Position der zweiten Kante x2 wird in der virtuellen Umgebungskarte mit einer entsprechenden Verschiebung xV gegenüber der tatsächlichen Position der zweiten Kante gespeichert. Neben der Position der jeweiligen Kante xi wird auch eine Tiefe T der Parklücke 10 beim Vorbeifahren durch den Sensor 12 bestimmt.
  • Aus der Position der ersten Kante x1 bzw. der Position der zweiten Kante x2 kann mittels der ersten Geschwindigkeit v1 und einer ersten Gierrate Ψ1 des Fahrzeugs 11 sowie der Latenz tL des Sensors 12 eine korrigierte Position der ersten Kante x1' bzw. eine korrigierte Position der zweiten Kante x2' ermittelt werden. Optional kann auch eine Länge L der Parklücke 10 mit Hilfe der Position der ersten Kante x1 bzw. der korrigierten Position der ersten Kante x1' und der Position der zweiten Kante x2 bzw. der korrigierten Position der zweiten Kante x2' ermittelt werden. Sofern die Länge L und Tiefe T ermittelt wurden, kann auch eine Kontur 14 der Parklücke 10 basierend auf der Tiefe T und der Länge L in die virtuelle Umgebungskarte eingetragen werden. Nachdem das Fahrzeug 11 an der Parklücke 10 vorbei gefahren ist kann das automatische Einparksystem den Rückwärtseinparkvorgang selbständig durchführen. Dabei können die korrigierten Positionen der Kanten xi' für den Rückwärtseinparkvorgang von dem automatischen Einparksystem verwendet werden. Aufgrund der Korrektur der Positionen der Kanten xi' kann eine Kollision mit den Hindernissen 15 vermieden werden. Dazu wird die Bewegung des Fahrzeugs gestoppt und umgekehrt, sodass sich das Fahrzeug in einer zweiten Bewegungsrichtung s2 auf die Parklücke zu bewegt. Die zweite Bewegungsrichtung verläuft im Wesentlichen in entgegengesetzter Richtung zu der ersten Bewegungsrichtung. Dabei bewegt sich das Fahrzeug mit einer im Wesentlichen konstanten Geschwindigkeit von 1 m/s. Mit einem weiteren Sensor 13 kann optional die Position der zweiten Kante x2' der Parklücke 10 erneut erkannt werden. Da die Geschwindigkeit v2 wesentlich geringer als die erste Geschwindigkeit v1 ist, ist auch die entsprechende Verschiebung vs der Position der zweiten Kante x2' in der virtuellen Umgebungskarte gegenüber der tatsächlichen Position der zweiten Kante wesentlich geringer. Zudem ist die Verschiebung vs in diesem Fall analog zu der zweiten Bewegungsrichtung s2 in die entgegengesetzte Richtung gerichtet. Somit ist die erneut erkannte Position der zweiten Kante x2' mit Sicherheit von dem Hindernis 15 an der zweiten Kante weg in die Parklücke 10 hinein verschoben. Daher kann eine Kollision mit dem Hindernis 15 an der zweiten Kante beim zurücksetzen in die Parklücke 10 besonders effektiv vermieden werden.
  • Die 3A bis 3C zeigen schematisch mögliche Anordnungen des Sensors 12 und des weiteren Sensors 13. Die vorliegende Erfindung insbesondere das Verfahren wie in 1 und 2A bis 2C beispielhaft illustriert kann mit nur einem Sensor 12 an dem Fahrzeug 11 wie in 3A dargestellt durchgeführt werden. Dabei kann der Sensor 12 mittig an einer Seite des Fahrzeugs angeordnet sein. Der Sensor kann in einem Bereich von im Wesentlichen 180° Positionen von Kanten von Objekten erkennen. Ferner kann der Sensor 12 nur in einem in Bewegungsrichtung hinten gelegenen Bereich des Fahrzeugs 11 wie in 3B dargestellt angeordnet sein. Es können auch wie in 3C illustriert ein Sensor 12 in einem in Bewegungsrichtung vorne gelegenen Bereich des Fahrzeugs 11 und ein weiterer Sensor 13 in einem in Bewegungsrichtung hinten gelegenen Bereich des Fahrzeugs 11 angeordnet sein.
  • Bezugszeichenliste
  • x1
    Position der ersten Kante
    x1'
    korrigierte Position der ersten Kante
    x2
    Position der zweiten Kante
    x2'
    korrigierte Position der zweiten Kante
    x2'
    erneut erkannte Position der zweiten Kante
    x2''
    korrigierte erneut ermittelte Position der zweiten Kante
    s1
    erste Bewegungsrichtung
    s2
    zweite Bewegungsrichtung
    sV
    Verschiebung
    r
    zu der ersten Bewegungsrichtung s1 im Wesentlichen senkrechte Richtung
    v1
    erste Geschwindigkeit
    v2
    zweite Geschwindigkeit
    Ψ1
    erste Gierrate
    Ψ2
    zweite Gierrate
    ψ1
    erster Winkel
    ψ2
    zweiter Winkel
    tL
    Latenz
    d
    Abstand
    vs
    Schallgeschwindigkeit
    1
    Verfahren
    10
    Objekt, Parklücke
    11
    mobiles Gerät/Fahrzeug
    12
    Sensor
    13
    weiterer Sensor
    14
    Kontur
    15
    Hindernis

Claims (12)

  1. Verfahren (1) zum Verschieben eines erkannten Objekts in einer virtuellen Umgebungskarte eines mobilen Geräts (11), umfassend die folgenden Schritte: a1) Erkennen (S1) einer Position einer ersten Kante (x1) sowie einer Position einer zweiten Kante (x2) eines Objekts (10) in einer ersten Bewegungsrichtung (s1) des mobilen Geräts (11) basierend auf Informationen mindestens eines Sensors (12) des mobilen Geräts (11), wobei sich das mobile Gerät (11) an dem Objekt (10) mit einer im Wesentlichen konstanten ersten Geschwindigkeit (v1) vorbei bewegt; b1) in der virtuellen Umgebungskarte Speichern (S3) der Position der ersten Kante (x1) und der Position der zweiten Kante (x2) des Objekts (10); c1) erneutes Erkennen (S4) der Position der zweiten Kante (x2') durch den mindestens einen Sensor (12) oder mindestens einen weiteren Sensor (13), wobei sich das mobile Gerät (11) in einer zu der ersten Bewegungsrichtung (s1) im Wesentlichen entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung (s2) mit einer im Wesentlichen konstanten zweiten Geschwindigkeit (v2) bewegt, wobei die zweite Geschwindigkeit (v2) kleiner als die erste Geschwindigkeit (v1) ist; d1) Verschieben (S6) der Position der zweiten Kante (x2) in der virtuellen Umgebungskarte basierend auf der erneut erkannten Position der zweiten Kante (x2').
  2. Verfahren (1) zum Verschieben eines erkannten Objekts in einer virtuellen Umgebungskarte eines mobilen Geräts (11), umfassend die folgenden Schritte: a2) Erkennen (S1) einer Position einer ersten Kante (x1) sowie einer Position einer zweiten Kante (x2) eines Objekts (10) in einer ersten Bewegungsrichtung (s1) des mobilen Geräts (11) basierend auf Informationen mindestens eines Sensors (12) des mobilen Geräts (11), wobei sich das mobile Gerät (11) an dem Objekt (10) mit einer im Wesentlichen konstanten ersten Geschwindigkeit (v1) vorbei bewegt; a2') Korrigieren (S2) der Position der ersten Kante (x1') und der Position der zweiten Kante (x2') basierend auf der ersten Geschwindigkeit (v1) und einer ersten Gierrate (Ψ1) des mobilen Geräts (11) sowie einer Latenz (tL) des mindestens einen Sensors (12); b2) in der virtuellen Umgebungskarte Speichern (S3) der korrigierten Position der ersten Kante (x1') und der korrigierten Position der zweiten Kante (x2') des Objekts (10).
  3. Verfahren (1) nach Anspruch 1 und 2, wobei nach Schritt a1) oder a2) (S1) der Schritt a2') (S2) und anschließend die Schritte b1) oder b2) (S3) sowie die Schritte c1) (S4) und d1) (S6) erfolgen.
  4. Verfahren (1) nach Anspruch 1 oder 3, umfassend nach Schritt c1) (S4) den folgende Schritt: c1') Korrigieren (S5) der Position der erneut erkannten zweiten Kante (x2'') basierend auf der zweiten Geschwindigkeit (v2) und einer zweiten Gierrate (Ψ2) des mobilen Geräts (11) sowie der Latenz (tL) des mindestens einen Sensors (12) oder des mindestens einen weiteren Sensors (13), wobei in Schritt d1) (S6) das Verschieben der Position der zweiten Kante (x2') in der virtuellen Umgebungskarte auf der korrigierten erneut erkannten Position der zweiten Kante (x2'') basiert.
  5. Verfahren (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei in Schritt b1) oder b2) (S3)ein Bestimmen einer Länge (L) des Objekts (10) basierend auf der Position der ersten Kante (x1) und der Position der zweiten Kante (x2) bzw. der korrigierten Position der ersten Kante (x1') und der korrigierten Position der zweiten Kante (x2') in der virtuellen Umgebungskarte erfolgt.
  6. Verfahren (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei in Schritt a1) oder a2) (S1) ein Erkennen einer Tiefe (T) des Objekts (10) in einer zu der ersten Bewegungsrichtung (s1) im Wesentlichen senkrechten Richtung (r) entlang der ersten Bewegungsrichtung (s1) basierend auf den Informationen des mindestens einen Sensors (12) erfolgt.
  7. Verfahren (1) nach Anspruch 5 und 6, wobei in Schritt b1) oder b2) (S3) ein Bestimmen einer Kontur (14) des Objekts (10) basierend auf der Länge (L) und der Tiefe (T) erfolgt und wobei in Schritt d1) (S6), sofern dieser ausgeführt wird, ein Verschieben der Kontur (14) basierend auf der verschobenen Position der zweiten Kante (x2', x2'') erfolgt.
  8. Verfahren (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 7, wobei die zweite Geschwindigkeit (v2) mindestens zweimal, bevorzugt mindestens fünfmal und besonders bevorzugt mindestens zehnmal kleiner als die erste Geschwindigkeit (v1) ist.
  9. Verfahren (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Objekt (10) eine Parklücke, die virtuelle Umgebungskarte eine virtuelle Umgebungskarte eines automatischen Einparksystems und das mobile Gerät (11) ein Fahrzeug ist.
  10. Vorrichtung zum Verschieben eines erkannten Objekts in einer virtuellen Umgebungskarte eines mobilen Geräts (11) mittels des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche, umfassend: - mindestens einen Sensor (12), der an dem mobilen Gerät (11) angeordnet ist und eingerichtet ist, um Positionen von Kanten (xi) eines Objekts (10) zu erkennen; - optional mindestens einen weiteren Sensor (13), der an dem mobilen Gerät (11) angeordnet ist und eingerichtet ist, um die Positionen der Kanten (xi) des Objekts (10) zu erkennen; - eine Berechnungseinheit, die eingerichtet ist, die Schritte des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche durchzuführen.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei der mindestens eine Sensor (12) oder der mindestens eine weitere Sensor (13) entlang der ersten Bewegungsrichtung (s1) hinten an dem mobilen Gerät (11) angebracht ist und zumindest das erneute Erkennen der zweiten Kante (x2') mit dem hinten angebrachten Sensor (12, 13) erfolgt.
  12. Fahrzeug (11) umfassend eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11.
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