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Die Erfindung betrifft ein Schloss für mindestens einen Flügel, insbesondere Schiebeflügel, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art sowie eine korrespondierende Anlage mit mindestens einem bewegbaren Flügel, insbesondere einem Schiebeflügel, welcher ein solches Schloss aufweist.
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Aus dem Stand der Technik sind Schlösser für Flügel, insbesondere Schiebeflügel, in verschiedenen Variationen bekannt. Die sichere Verriegelung von Schiebetüren an einer Hauptschließkante gestaltet sich insofern schwierig, weil gleichzeitig Bewegungen in Schieberichtung, Hubbewegungen und Bewegungen in Durchgangsrichtung zuverlässig verhindert werden sollen. Einfache Hakenriegel lassen sich leicht ausheben. Dies kann durch Riegelkombinationen verhindert werden, welche zwei gegenläufige Riegel umfassen. Zudem sollte das Schloss sicher in seiner Endposition gehalten werden, um ein sicheres Ver- und Entriegeln zu gewährleisten.
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Aus der
EP 1 832 698 A1 ist beispielsweise ein Schloss für einen Flügel, mit einem Schlosskasten, welcher an einer Seite durch eine Stulpplatte abgeschlossen ist, und einer im Schlosskasten angeordneten Verriegelungsanordnung bekannt, welche eine gegenläufige Riegelkombination mit einem hakenförmigen ersten Schlossriegel und einem hakenförmigen zweiten Schlossriegel aufweist, welche gegeneinander verschwenkbar angeordnet sind und durch eine Öffnung in der Stulpplatte zwischen einer eingeschlossenen Offenstellung und einer aus dem Schlosskasten ausgeschlossenen Verriegelungsstellung bewegbar sind, in welcher die Schlossriegel jeweils in eine Aussparung in einer Schließplatte eingreifen. Ein Betätigungselement überführt bei einer entsprechenden Betätigung die gegenläufigen Schlossriegel aus der eingeschlossenen Offenstellung in die ausgeschlossene Verriegelungsstellung oder von der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in die eingeschlossene Offenstellung. Zudem blockiert eine Riegelsperre die Schwenkbewegung der Schlossriegel in der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung und gibt die Schwenkbewegung in der eingeschlossenen Offenstellung frei.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloss für mindestens einen Flügel, insbesondere einen Schiebeflügel, und eine korrespondierende Anlage mit einer solchen Riegelkombination anzugeben, welche sicher einen Schiebeflügel in seiner Endposition hält.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Schlosses für mindestens einen Flügel, insbesondere einen Schiebeflügel, nach Patentanspruch 1 und durch die Merkmale der Anlage mit mindestens einem bewegbaren Flügel, insbesondere einem Schiebeflügel, nach Patentanspruch 19 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Schloss für einen Flügel, insbesondere einen Schiebeflügel, anzugeben, welches sicher in seinen Endpositionen gehalten wird, umfasst eine Betätigungsvorrichtung ein mit mindestens einem Schlossriegel gekoppeltes Schubelement, welches zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endstellung verschiebbar gelagert ist, und eine Rastmechanik, welche in einer ersten Stellung das Schubelement für eine Schubbewegung in Richtung Endstellung freigibt und in einer zweiten Stellung das Schubelement in einer vorgegebenen Raststellung blockiert, wobei die Rastmechanik in der zweiten Stellung das Schubelement für eine Schubbewegung in Richtung Endstellung freigibt und für eine Gegenschubbewegung in Richtung Ausgangsstellung blockiert, wobei die Rastmechanik in einer dritten Stellung das Schubelement für eine Gegenschubbewegung in Richtung Ausgangsstellung freigibt. Des Weiteren umfasst das Schloss einen Schlosskasten, welcher an einer Seite durch eine Stulpplatte abgeschlossen ist, und eine im Schlosskasten angeordneten Verriegelungsanordnung, welche den mindesten einen Schlossriegel aufweist, wobei der mindestens eine Schlossriegel durch eine Öffnung in der Stulpplatte zwischen einer eingeschlossenen Offenstellung und einer aus dem Schlosskasten ausgeschlossenen Verriegelungsstellung bewegbar ist, in welcher der mindestens eine Schlossriegel in eine korrespondierende Aussparung einer Schließplatte eingreift. Die Betätigungsvorrichtung überführt bei einer entsprechenden Betätigung mindestens einen Schlossriegel aus der eingeschlossenen Offenstellung in die ausgeschlossene Verriegelungsstellung oder von der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in die eingeschlossene Offenstellung.
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Zudem wird eine Anlage vorgeschlagen, welche mindestens einen Flügel und ein solches Schloss aufweist. Die Anlage kann beispielsweise als Türanlage mit mindestens einem Türflügel oder als Fensteranlage mit mindestens einem Fensterflügel ausgeführt werden.
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Durch die Rastmechanik wird das Schubelement in vorteilhafter Weise nach einer ersten Schubbewegung bei einer darauffolgenden Gegenschubbewegung in einer vorgegebenen Raststellung festgehalten, wobei die Rastmechanik das Schubelement nach einer nachfolgenden zweiten Schubbewegung für eine nachfolgende zweite Gegenschubbewegung freigibt. Dadurch kann das Schloss sicher in seiner Endposition gehalten werden und ein sicheres Ver- und Entriegeln des Schlosses gewährleistet werden. Zudem kann sich das Schubelement aufgrund einer Erschütterung oder eines Stoßes nicht von alleine aus seiner Endposition in die Ausgangsposition bewegen. Somit kann an einer Fluchtschiebetür sichergestellt werden, dass sich das Schloss nicht von alleine von seiner eingeschlossenen Offenposition in die ausgeschlossene Verriegelungsposition verstellt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung des Schlosses kann die Verriegelungsanordnung eine gegenläufige Riegelkombination aufweisen, welche einen hakenförmigen ersten Schlossriegel und einen hakenförmigen zweiten Schlossriegel aufweisen kann, welche gegeneinander verschwenkbar angeordnet sein können. Durch eine solche gegenläufige Riegelkombination lässt sich ein einfaches Ausheben der beiden Schlossriegel in vorteilhafter Weise verhindern.
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In weiter vorteilhafter Ausgestaltung des Schlosses kann die Rastmechanik ein Sperrelement und ein auf das Sperrelement wirkendes Federelement umfassen, welches das Sperrelement in der zweiten Stellung gegen eine am Schubelement angeordnete Rastnase drängt, so dass das Schubelement in der Raststellung festgelegt werden kann. Um eine einfache Verstellung des Sperrelements zu ermöglichen, kann das Sperrelement drehbeweglich um eine Drehachse im Schlosskasten gelagert werden. Das Sperrelement kann an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Aussparung aufweisen. Zudem kann die Rastnase in der zweiten Stellung in einer der Aussparungen angeordnet und gegen eine Bewegung in die Gegenschubrichtung blockiert werden. Das Sperrelement kann beispielsweise als rechteckiges Sperrblech ausgeführt werden. Dies ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Ausführung des Sperrelements.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Schlosses kann das Federelement als Schenkelfeder ausgeführt werden, wobei ein freies Ende eines ersten Schenkels an einer Lagerstelle anliegen kann, und der erste Schenkel über eine um ein Umlenkelement geführte Umlenkung mit einem zweiten Schenkel verbunden werden kann, dessen freies Ende als Bogen ausgebildet sein kann. Zudem kann der Bogen des Federelements am Sperrelement anliegen und eine Federkraft des Federelements auf das Sperrelement übertragen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Schlosses kann die Rastnase bei einer auf eine erste Schubbewegung in Richtung Endstellung folgende erste Gegenschubbewegung des Schubelements in Richtung Ausgangsstellung die Rastmechanik von der ersten Stellung in die zweite Stellung überführen, wobei die Rastnase bei einer auf die erste Gegenschubbewegung folgenden zweiten Schubbewegung des Schubelements die Rastmechanik von der zweiten Stellung in die dritte Stellung überführen kann, und wobei die Rastnase bei einer auf eine zweite Schubbewegung in Richtung Endstellung folgende zweite Gegenschubbewegung des Schubelements in Richtung Ausgangsstellung die Rastmechanik von der dritten Stellung in die erste Stellung überführen kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Schlosses kann die Endstellung des Schubelements der eingeschlossenen Offenstellung der beiden Schlossriegel entsprechen, und die Ausgangstellung des Schubelements kann der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung der beiden Schlossriegel entsprechen, wobei sich die beiden Schlossriegel in der eingeschlossenen Offenstellung befinden können, wenn sich das Schubelement in der Raststellung befindet.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Schlosses kann das Schubelement als Schubstange mit einem Zahnsegment und mindestens einem Koppelelement ausgeführt werden. Dadurch kann die Schubstange über das Zahnsegment einfach mit einem Antrieb und/oder über ein erstes Koppelelement einfach mit einem Schließzylinder und/oder über ein zweites Koppelelement einfach mit einer Drückernuss gekoppelt werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Schlosses können die Schlossriegel spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet werden und jeweils an einem ersten Endbereich eine Verriegelungsnase ausbilden, welche im ausgeschlossenen Zustand einen Rand der Aussparung in der Schließplatte hintergreifen und im eingeschlossenen Zustand einander zugewandt sein können. Vorzugsweise wird der Abstand zwischen den Schwenkachsen der beiden Schlossriegel so gewählt, dass sich im eingeschlossenen Zustand nur ein kleiner Spalt zwischen den Verriegelungsnasen der Schlossriegel ergibt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Schlosses kann die Betätigungsvorrichtung ein Betätigungselement umfassen, welches über einen Betätigungsbolzen mit dem Schubelement gekoppelt sein kann. Das Betätigungselement kann beispielsweise als Schiebeelement mit einer Riegelsperre ausgeführt werden, welches zwischen einer Freigabeposition in der eingeschlossenen Offenstellung und einer Sperrposition in der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung verschoben werden kann. Hierbei kann das Betätigungselement bei einer entsprechenden Betätigung die gegenläufigen Schlossriegel aus der eingeschlossenen Offenstellung in die ausgeschlossene Verriegelungsstellung oder von der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in die eingeschlossene Offenstellung überführt werden. Zudem kann die Riegelsperre die Schwenkbewegung der Schlossriegel in der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung blockieren und in der eingeschlossenen Offenstellung freigeben. Des Weiteren kann das Betätigungselement einen schrägen Führungsschlitz umfassen, in welchem der Betätigungsbolzen geführt werden kann. Der schräge Führungsschlitz kann eine durch das Schubelement bewirkte Bewegung des Betätigungsbolzens, welche senkrecht zur Schieberichtung des Betätigungselements verläuft, einfach in die Schiebebewegung des Betätigungselements umwandeln. Zudem kann an den beiden Enden des Führungsschlitzes jeweils eine abgewinkelte Anschlagbucht ausgebildet sein. Der Betätigungsbolzen kann in der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in einer ersten Anschlagbucht und in der eingeschlossenen Offenstellung in einer zweiten Anschlagbucht angeordnet sein.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Anlage kann das Schloss beispielsweise an einem ersten Flügel angeordnet werden, und die Schließplatte kann an einem zweiten Flügel oder an einem Rahmen angeordnet werden. Zudem kann beispielsweise ein Drücker oder ein Profilzylinder oder ein Motorantrieb das Schiebelement zur Betätigung des Schlosses beaufschlagen.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen näher erläutert. In den zeichnerischen Darstellungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schlosses für einen Flügel, insbesondere einen Schiebeflügel, ohne Deckelblech in einer ausgeschlossenen Verriegelungsstellung, wobei eine Rastmechanik eine erste Stellung einnimmt,
- 2 eine schematische Detaildarstellung der Rastmechanik des erfindungsgemäßen Schlosses aus 1,
- 3 eine schematische Draufsicht des erfindungsgemäßen Schlosses für einen Flügel aus 1 während einer ersten Schubbewegung eines Schubelements, wobei die Rastmechanik eine erste Zwischenstellung einnimmt,
- 4 eine schematische Detaildarstellung der Rastmechanik des erfindungsgemäßen Schlosses aus 3,
- 5 eine schematische Draufsicht des erfindungsgemäßen Schlosses für einen Flügel aus 1 während der ersten Schubbewegung des Schubelements in einer eingeschlossenen Offenstellung, wobei die Rastmechanik eine weitere Zwischenstellung einnimmt,
- 6 eine schematische Detaildarstellung der Rastmechanik des erfindungsgemäßen Schlosses aus 5,
- 7 eine schematische Detaildarstellung der Rastmechanik des erfindungsgemäßen Schlosses aus 5 während einer ersten Gegenschubbewegung in der ersten Stellung,
- 8 eine schematische Draufsicht des erfindungsgemäßen Schlosses für einen Flügel aus 1 in der eingeschlossenen Offenstellung, wobei die Rastmechanik eine zweite Stellung einnimmt und eine weitere Gegenschubbewegung des Schubelements blockiert,
- 9 eine schematische Detaildarstellung der Rastmechanik des erfindungsgemäßen Schlosses aus 8,
- 10 eine schematische Detaildarstellung der Rastmechanik des erfindungsgemäßen Schlosses während einer zweiten Schubbewegung in einer dritten Stellung, und
- 11 eine schematische Detaildarstellung der Rastmechanik des erfindungsgemäßen Schlosses während einer zweiten Gegenschubbewegung in der zweiten Stellung.
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Wie aus 1 bis 11 ersichtlich ist, umfasst das dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses 1 für mindestens einen Flügel, insbesondere einen Schiebeflügel, einen Schlosskasten 3, welcher an einer Seite durch eine Stulpplatte 3.1 abgeschlossen ist, und eine im Schlosskasten 3 angeordnete Verriegelungsanordnung 10, welche mindestens einen Schlossriegel 12A, 12B aufweist. Der mindestens eine Schlossriegel 12A, 12B ist durch eine Öffnung in der Stulpplatte 5 zwischen einer eingeschlossenen Offenstellung und einer aus dem Schlosskasten 3 ausgeschlossenen Verriegelungsstellung bewegbar, in welcher der mindestens eine Schlossriegel 12A, 12B in eine korrespondierende Aussparung einer Schließplatte 5 eingreift. Eine Betätigungsvorrichtung 20 überführt bei einer entsprechenden Betätigung mindestens einen Schlossriegel 12A, 12B aus der eingeschlossenen Offenstellung in die ausgeschlossene Verriegelungsstellung oder von der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in die eingeschlossene Offenstellung.
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Erfindungsgemäß umfasst die Betätigungsvorrichtung 20 ein mit dem mindestens einen Schlossriegel 12A, 12B gekoppeltes Schubelement 6, welches zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endstellung verschiebbar gelagert ist, und eine Rastmechanik 30, welche in einer ersten Stellung das Schubelement 6 für eine Schubbewegung Auf1 in Richtung Endstellung freigibt und in einer zweiten Stellung das Schubelement 6 in einer vorgegebenen Raststellung blockiert. Hierbei gibt die Rastmechanik 30 in der zweiten Stellung das Schubelement 6 für eine Schubbewegung Auf2 in Richtung Endstellung frei und blockiert das Schubelement 6 für eine Gegenschubbewegung Ab1 in Richtung Ausgangsstellung. Zudem gibt die Rastmechanik 30 in einer dritten Stellung das Schubelement 6 für eine Gegenschubbewegung in Richtung Ausgangsstellung frei.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Verriegelungsanordnung 10 eine gegenläufige Riegelkombination auf, welche einen hakenförmigen ersten Schlossriegel 12A und einen hakenförmigen zweiten Schlossriegel 12B umfasst. Die beiden hakenförmigen Schlossriegel 12A, 12B sind gegeneinander verschwenkbar im Schlosskasten 3 angeordnet.
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Der Schlosskasten 3 umfasst ein nicht näher dargestelltes Gehäuse mit einer Bodenplatte und einer Deckelplatte. Die Stulpplatte 5 schließt den Schlosskasten 3 in Richtung Schließplatte 7 ab. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Stulpplatte 5 nur eine nicht näher bezeichnete Öffnung, welche die Schlossriegel 12A, 12B in der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung durchgreifen. Die Schließplatte 7 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel nur eine nicht näher bezeichnete Aussparung für den Eingriff der Schlossriegel 12A, 12B auf.
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Wie aus 1 bis 11 weiter ersichtlich ist, umfasst die Rastmechanik 30 ein im dargestellten Ausführungsbeispiel als rechteckiges Sperrblech 32A ausgeführtes Sperrelement 32, welches drehbeweglich um eine Drehachse 33 im Schlosskasten 3 gelagert ist, und ein auf das Sperrelement 32 wirkendes Federelement 34. Zudem weist das Sperrelement 32 an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Aussparung 32.1, 32.2 auf. Das Federelement 34 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Schenkelfeder ausgeführt. Hierbei liegt ein freies Ende eines ersten Schenkels 34.1 an einer Lagerstelle 36 an, und der erste Schenkel 34.1 ist über eine um ein Umlenkelement 35 geführte Umlenkung 34.2 mit einem zweiten Schenkel 34.3 verbunden, dessen freies Ende als Bogen 34.4 ausgebildet ist. Der Bogen 34.4 des Federelements 34 liegt am Sperrelement 32 an und überträgt eine Federkraft des Federelements 34 auf das Sperrelement 32.
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Wie aus 1, 3, 5 und 8 ersichtlich ist, ist das Schubelement 6 als Schubstange 6A mit einem Zahnsegment 6.1 und mindestens einem Koppelelement 9 ausgeführt. Zudem ist das Schubelement 6 im dargestellten Ausführungsbeispiel über eine als Zahnrad 8 ausgeführte Übertragungsvorrichtung 5 mit einem weiteren als Schubstange 7A mit Zahnsegment 7.1 ausgeführten Schubelement 7 gekoppelt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Schubelement 6 ist mit einer nicht näher bezeichneten ersten Zusatzverriegelung gekoppelt, die beispielsweise als nach unten aus dem Schlosskasten 3 ragende Schließstange ausgeführt ist. Das weitere Schubelement 7 ist mit einer nicht näher bezeichneten zweiten Zusatzverriegelung gekoppelt, die beispielsweise als nach oben aus dem Schlosskasten 3 ragende Schließstange ausgeführt ist. Zudem wandelt die als Zahnrad 8 ausgeführte Übertragungsvorrichtung eine Schubbewegung des Schubelements 6 in eine entgegengesetzte Gegenschubbewegung des weiteren Schubelements 7 um bzw. wandelt eine Drehbewegung des Zahnrads 8 über die Zahnsegmente 6.1, 7.1 in entsprechende Translationsbewegungen der Schubelemente 6, 7 um. Die Drehung des Zahnrads 8 kann beispielweise von einem nicht dargestellten Antriebsmotor erzeugt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Schubelement 6 über ein erstes Koppelelement 9 mit einem nicht näher bezeichneten Schließzylinder gekoppelt und kann über ein nicht näher dargestelltes zweites Koppelelement mit einer Drückernuss gekoppelt werden. Dadurch kann das Schiebelement 6 zur Betätigung des Schlosses 1 von einem Drücker und/oder Profilzylinder und/oder Motorantrieb beaufschlagt werden.
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Wie aus 1, 3, 5 und 8 weiter ersichtlich ist, sind die Schlossriegel 12A, 12B spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet und bilden jeweils an einem ersten Endbereich eine Verriegelungsnase 14A, 14B aus, welche im ausgeschlossenen Zustand einen Rand der Aussparung in der Schließplatte 7 hintergreift, wie aus 1 ersichtlich ist. Wie aus 6 und 8 weiter ersichtlich ist, sind die Verriegelungsnasen 14A, 14B der gegenläufig verschwenkbaren Schlossriegel 12A, 12B im eingeschlossenen Zustand einander zugewandt und innerhalb des Schlosskastens 3 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Schlossriegel 12A, 12B spiegelsymmetrisch zu einer Mittelachse der Öffnung in der Stulpplatte 5 angeordnet, wobei der Abstand zwischen den Schwenkachsen der beiden Schlossriegel 12A, 12B so gewählt ist, dass sich im eingeschlossenen Zustand nur ein kleiner Spalt zwischen den Verriegelungsnasen 14A, 14B der beiden Schlossriegel 12A, 12B ergibt, wie aus 5 und 7 ersichtlich ist.
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Wie aus 1, 3, 5 und 8 weiter ersichtlich ist, umfasst die Betätigungsvorrichtung 20 ein Betätigungselement 20A, welches über einen Betätigungsbolzen 24 mit dem Schubelement 6 gekoppelt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Betätigungselement 20A als Schiebeelement mit einer Riegelsperre 20B ausgeführt, welches zwischen einer Freigabeposition in der eingeschlossenen Offenstellung und einer Sperrposition in der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung verschiebbar ist. Das Betätigungselement 20A überführt bei einer entsprechenden Betätigung die gegenläufigen Schlossriegel 12A, 12B aus der eingeschlossenen Offenstellung in die ausgeschlossene Verriegelungsstellung oder von der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in die eingeschlossene Offenstellung überführt. Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, blockiert die Riegelsperre 20B die Schwenkbewegung der Schlossriegel 12A, 12B in der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung. Wie aus 5 und 8 weiter ersichtlich ist gibt die Riegelsperre 20B die Schwenkbewegung in der eingeschlossenen Offenstellung frei. Zudem umfasst das Betätigungselement 20A einen schrägen Führungsschlitz 22, in welchem der Betätigungsbolzen 24 geführt ist, so dass der schräge Führungsschlitz 22 eine durch das Schubelement 6 bewirkte Bewegung des Betätigungsbolzens 24, welche senkrecht zur Schieberichtung des Betätigungselements 20A verläuft, in die Schiebebewegung des Betätigungselements 20A umwandelt.
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Wie aus 1, 3, 5 und 8 weiter ersichtlich ist, ist an den beiden Enden des Führungsschlitzes 22 jeweils eine abgewinkelte Anschlagbucht 26A, 26B ausgebildet. Hierbei ist der Betätigungsbolzen 24 in der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in einer ersten Anschlagbucht 26A angeordnet, wie aus 1 ersichtlich ist, und in der eingeschlossenen Offenstellung in einer zweiten Anschlagbucht 26B angeordnet, wie aus 5 und 8 ersichtlich ist.
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Wie aus 1, 3, 5 und 8 weiter ersichtlich ist, weisen die gegenläufig verschwenkbaren Schlossriegel 12A, 12B jeweils an einem zweiten Endbereich einen stabilen Bolzen 16A, 16B mit Axialbohrung auf, welche drehbeweglich im Schlosskasten 3 gelagert sind. Die gegenläufig verschwenkbaren Schlossriegel 12A, 12B weisen jeweils zwischen dem ersten Endbereich und dem zweiten Endbereich eine erste Führungskontur auf, welche jeweils mit einer an der Riegelsperre 20B ausgebildeten zweiten Führungskontur zusammenwirken und einen Formschluss ausbilden. Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, liegen die Schlossriegel 12A, 12B im ausgeschlossenen Zustand an der in seine Sperrposition ausgefahrenen Riegelsperre 20B an. Hierbei liegt der in der Darstellung oben angeordnete erste Schlossriegel 12A mit der ersten Seite an einer in der Darstellung oben angeordneten ersten Anlagefläche der Riegelsperre 20B an und hintergreift mit seiner Verriegelungsnase 14A einen in der Darstellung oben angeordneten Rand der Aussparung im Schließblech 7. Gleichzeitig liegt der erste Schlossriegel 12A mit einer gegenüberliegend zur ersten Seite angeordneten zweiten Seite an einem in der Darstellung oben angeordneten Rand der Öffnung in der Stulpplatte 5 an. Der in der Darstellung unten angeordnete zweite Schlossriegel 12B liegt mit der ersten Seite an einer in der Darstellung unten angeordneten zweiten Anlagefläche der Riegelsperre 20B an und hintergreift mit seiner Verriegelungsnase 14B einen in der Darstellung unten angeordneten Rand der Aussparung im Schließblech 7. Gleichzeitig liegt der zweite Schlossriegel 12B mit einer gegenüberliegend zur ersten Seite angeordneten zweiten Seite an einem in der Darstellung unten angeordneten Rand der Öffnung in der Stulpplatte 5 an.
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Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, entspricht die dargestellte untere Ausgangstellung des Schubelements 6 der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung der beiden Schlossriegel 12A, 12B. Wie aus 5 weiter ersichtlich ist, entspricht die dargestellte obere Endstellung des Schubelements 6 der eingeschlossenen Offenstellung der beiden Schlossriegel 12A, 12B.
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Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist die am Schubelement 6 angeordnete Rastnase 38 in der Ausgangsstellung des Schubelements 6 unterhalb des Sperrelements 32 angeordnet. Der Bogen 34.4 des zweiten Federschenkels 34.3 liegt in der dargestellten ersten Stellung der Rastmechanik 30 in einer ersten Aussparung 32.1 des Sperrelements 32 an.
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Wie aus 3 und 4 weiter ersichtlich ist, wirkt die Rastnase 38 bei einer in der Darstellung nach oben gerichteten ersten Schubbewegung Auf1 auf das Sperrelement 32, welches sich gegen die Federkraft des Federelements 34 leicht im Gegenuhrzeigersinn dreht, wobei der Bogen 34.4 des zweiten Federschenkels 34.3 sich jedoch nicht aus der ersten Aussparung 32.1 heraus bewegt. Durch den Betätigungsbolzen 24 wird die erste Schubbewegung Auf1 des Schubelements 6 auf das Betätigungselement 20A übertragen, welches die beiden Schlossriegel 12A, 12B von der ausgeschlossenen Verriegelungsstellung in Richtung eingeschlossene Offenstellung überführt.
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Wie aus 5 und 6 weiter ersichtlich ist, wird das Schubelement 6 bis zu seiner Endstellung verschoben, in welcher die Rastnase 38 oberhalb des Sperrelements 32 angeordnet ist. Durch die Federkraft des Federelements 34 wird das Sperrelement 32 wieder im Uhrzeigersinn zurückgedreht und die Rastmechanik 30 nimmt wieder die erste Stellung ein, wie aus 7 ersichtlich ist.
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Wie aus 8 und 9 weiter ersichtlich ist, wirkt die Rastnase 38 bei einer in der Darstellung nach unten gerichteten ersten Gegenschubbewegung Ab1 auf das Sperrelement 32, welches sich gegen die Federkraft des Federelements 34 im Gegenuhrzeigersinn dreht, wobei sich der Bogen 34.4 des zweiten Federschenkels 34.3 aus der ersten Aussparung 32.1 heraus bewegt und an einer geraden Seite des Sperrelements 32 anliegt. Zudem klemmt eine zweite Aussparung 32.2 des Sperrelements 32 die Rastnase 38 ein, so dass das Schubelement 6 in der vorgegebenen Raststellung festgelegt und für eine weitere Bewegung in Richtung Ausgangsstellung blockiert ist.
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Wie aus 8 weiter ersichtlich ist, ist der Betätigungsbolzen 24 in der Raststellung des Schubelements 6 immer noch in der zweiten Anschlagbucht 26B angeordnet und die beiden Schlossriegel 12A, 12B befinden sich noch in der eingeschlossenen Offenstellung. Somit verhindert die Rastmechanik 30, dass sich das Schubelement durch eine ungewollte erste Gegenschubbewegung Ab1, welche beispielsweise durch Erschütterungen oder durch einen Schlag ausgelöst wird, in die Ausgangstellung bewegt und die beiden Schlossriegel 12A, 12B in die ausgeschlossene Verriegelungsstellung bewegt werden.
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Um das Schloss 1 wieder zu verriegeln, wird das Sperrelement 32 durch eine in der Darstellung nach oben gerichtete zweite Schubbewegung Auf2 aus der in 9 dargestellten Raststellung in Richtung Endstellung bewegt. Dadurch wirkt die Rastnase 38 gegen die Federkraft des Federelements 34 auf das Sperrelement 32 und dreht das Sperrelement im Gegenuhrzeigersinn. Wenn die Rastnase 38 die zweite Aussparung 32.2 verlassen hat, dreht die Federkraft des Federelements 34 das Sperrelement 32 in eine in 10 dargestellte dritte Stellung, in welcher das Sperrelement 32 waagerecht angeordnet ist.
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Wie aus 11 weiter ersichtlich ist, wirkt die Rastnase 38 bei einer in der Darstellung nach unten gerichteten zweiten Gegenschubbewegung Ab2 auf das Sperrelement 32, welches sich gegen die Federkraft des Federelements 34 im Gegenuhrzeigersinn dreht, bis sich der Bogen 34.4 des zweiten Federschenkels 34.3 in der zweiten Aussparung 32.2 anliegt und sich das Sperrelement 32 wieder in seiner ersten Stellung befindet. Im Unterschied zur 2 hat sich das Sperrelement 32 jedoch um 180° gedreht und der Bogen 34.4 liegt in der zweiten Aussparung 32.2 und nicht in der ersten Aussparung 32.1 an. Durch den Betätigungsbolzen 24 wird die zweite Gegenschubbewegung Ab2 des Schubelements 6 auf das Betätigungselement 20A übertragen, welches die beiden Schlossriegel 12A, 12B von der eingeschlossenen Offenstellung in Richtung ausgeschlossene Verriegelungsstellung überführt.
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Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schlosses können in einer Türanlage oder einer Fensteranlage mit mindestens einem bewegbaren Flügel, insbesondere einem Schiebeflügel, eingesetzt werden. Hierbei kann das Schloss 1 an einem ersten Flügel, und die Schließplatte 7 an einem zweiten Flügel oder an einem Rahmen angeordnet werden. Die das Schubelement 6 beaufschlagenden Betätigungsmittel können einen Drücker oder einen Profilzylinder oder einen Motorantrieb umfassen. Hierbei können die Betätigungsmittel über Kopplungsmittel, wie beispielsweise Schubbleche, Wirbelhebel, Kipphebel oder ähnliches mit dem Schubelement 6 gekoppelt werden und dieses bewegen.
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Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schlosses umfassen eine Rastmechanik, welche eine ungewollte Verriegelung des Schlosses in vorteilhafter Weise verhindert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schloss
- 3
- Schlosskasten
- 3.1
- Stulpplatte
- 5
- Schließplatte
- 6, 7
- Schubelement
- 6A, 7A
- Schubstange
- 6.1,7.1
- Zahnsegment
- 8
- Zahnrad
- 9
- Koppelelement
- 10
- Verriegelungsanordnung
- 12A, 12B
- hakenförmiger Schlossriegel
- 14A, 14B
- Verriegelungsnase
- 16A, 16B
- Bolzen
- 20
- Betätigungsvorrichtung
- 20A
- Betätigungselement
- 20B
- Riegelsperre
- 22
- Führungsschlitz
- 24
- Betätigungsbolzen
- 26A, 26B
- Anschlagbucht
- 30
- Rastmechanik
- 32
- Sperrelement
- 32A
- Sperrblech
- 32.1, 32.2
- Aussparung
- 33
- Drehachse
- 34
- Federelement
- 34.1
- erster Federschenkel
- 34.2
- Umlenkung
- 34.3
- zweiter Federschenkel
- 34.4
- Bogen
- 35
- Umlenkelement
- 36
- Lagerstelle
- 38
- Rastnase
- Auf1, Auf2
- Schubbewegung
- Ab1,Ab2
- Gegenschubbewegung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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