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Die Erfindung betrifft eine Containeranordnung für eine transportable Leistungstransformatoreinheit mit wenigstens einem Container, in dem eine erste Kabeltrommel angeordnet ist, auf der ein erstes Hochspannungskabel mit einer ersten Länge aufgewickelt ist, wobei das Hochspannungskabel für eine Betriebsspannung A ausgelegt ist.
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Eine solche Containeranordnung ist aus der
WO 2017/186716 A1 bereits bekannt. Die dort beschriebene Containeranordnung dient zur Aufnahme von Komponenten für die Inbetriebnahme einer Anordnung von Leistungstransformatoren, so dass diese vor Ort schnell zusammengebaut werden kann. Die Containeranordnung umfasst Container, in denen Kabel, Kabeltrommeln, Kabelabspulvorrichtungen, steckbare Durchführungen, Prüf- und Übergangsstecker, Werkzeug und Verbindungsleitungen für die Kühlanlagen, Steuerschränke, Überspannungsableiter, sowie andere für die Inbetriebnahme nötige Komponenten der Transformatoren angeordnet sind.
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In Wechselspannung führenden elektrischen Versorgungsnetzen werden Transformatoren zum Umwandeln einer Oberspannung in eine Niederspannung oder umgekehrt eingesetzt. Insbesondere große Leistungstransformatoren können dabei die Größe eines Mehrfamilienhauses erreichen. Dabei sind die Transformatoren den jeweiligen Kundenanforderungen entsprechend ausgestaltet, so dass sie in aller Regel als maßgeschneiderte Einzelanfertigungen hergestellt werden. Im Fehlerfall stellen solche Transformatoren jedoch ein für die Sicherheit der Netzversorgung kritisches Bauteil dar, da durch den Ausfall des Transformators die diesem nachgeschaltete Energieversorgung unterbrochen wird. Um den fehlerhaften Transformator ersetzen zu können, muss ein Ersatztransformator aufwändig konzipiert und den Anforderungen entsprechend hergestellt werden. Dies kann zu Verzögerungszeiten bis zu über einem Jahr führen. Aufgrund seines hohen Gewichts und seiner Größe ist darüber hinaus der Transport des Ersatztransformators zeitaufwändig und kann je nach Wetterbedingungen mehrere Wochen dauern. Weitere Verzögerungen ergeben sich vor Ort aufgrund der lang dauernden Inbetriebnahme.
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Aus der
WO 2017/186748 ist eine Leistungstransformatoreinheit bekannt, die schnell transportiert und innerhalb kürzester Zeit vor Ort in Betrieb genommen werden kann. Die Leistungstransformatoreinheit verfügt über mehrere, beispielsweise drei einphasige Transformatoren, die flexibel an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden können. So kann beispielsweise jeder einphasige Transformator für eine bestimmte Eingangsspannung sowie für eine bestimmte Ausgangsspannung ausgelegt werden. Ein flexibel aufstellbarer Freiluftanschluss, der über eine Kabelverbindung mit dem Transformator verbunden ist, ermöglicht eine flexible Auswahl des Aufstellungsortes für die einphasigen Transformatoren.
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Zur flexiblen Ein- und Aufstellung der Leistungstransformatoreinheit sind Zusatzkomponenten erforderlich, die mit den einphasigen Transformatoren ebenfalls schnell und zum Aufstellungsort transportiert werden müssen, um dort einen schnellen und geordneten Zugriff auf die jeweils benötigten Komponenten zu ermöglichen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Containeranordnung der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit der die Zeit für die Inbetriebnahme einer transportablen Leistungstransformatoreinheit noch weiter verkürzt werden kann.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass in dem Container wenigstens eine weitere Kabeltrommel angeordnet ist, auf der ein weiteres Hochspannungskabel mit einer weiteren Länge aufgewickelt ist, wobei jedes weitere Hochspannungskabel ebenfalls für die Betriebsspannung A ausgelegt ist.
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Erfindungsgemäß ist eine Containeranordnung bereitgestellt, die wenigstens einen Container aufweist, in dem wenigstens zwei Kabelrollen vorgesehen sind, wobei jede Kabelrolle mit einem Kabel bestückt ist, das für die gleiche Betriebsspannung, in diesem Fall A, ausgelegt ist. Die Kabel weisen unterschiedliche Längen auf. Erfindungsgemäß ist es daher möglich, in einem Container, der beispielsweise ein Schild mit der Aufschrift „Betriebsspannung A“ trägt, schnell das Kabel zu finden, das für den jeweiligen Einsatzort die richtige Länge aufweist. In diesem Zusammenhang ist es beispielsweise vorteilhaft, dass mehrere Container mit unterschiedlichen Betriebsspannungen, beispielsweise Betriebsspannung A, B oder C vorgesehen sind, die von ihrem Aufbau her identisch sind und sich nur durch die jeweilige Betriebsspannung unterscheiden, für welche die jeweiligen Kabel ausgelegt sind. Ist beispielsweise eine Ausgangsspannung von 138 kV erforderlich, kann im Rahmen der Erfindung bei der Inbetriebnahme sofort die richtigen Kabel in dem besagten Container mit der Betriebsspannung 138 kV gefunden werden. Wird lediglich ein kurzes Kabel benötigt, kann schnell auf die richtige Kabeltrommel, beispielsweise mit Hilfe eines Gabelstaplers, zugegriffen und diese zu dem jeweils gewünschten Ort transportiert werden. Erfindungsgemäß ist somit ein schneller und insbesondere sicherer Aufbau der transportablen Leistungstransformatoreinheit vor Ort ermöglicht. Die Kabel können im Rahmen der Erfindung selbstverständlich auch für höhere Spannungen ausgelegt sein als die auf dem Schild des jeweiligen Containers vermerkte Betriebsspannung A. Ist beispielsweise eine Betriebsspannung von 138 kV am Container auf einem Schild ausgewiesen, können die in dem Container angeordneten Kabel für eine Nennspannung von 155 kV ausgelegt sein. Ist auf dem Schild eines Container eine Betriebsspannung von beispielsweise 14,4 kV vermerkt, können die Kabel z.B. für eine Dauerbetriebsspannung von maximal 54 kV ausgelegt sein. Im Rahmen der Erfindung ist es ferner auch möglich, dass mehrere Kabel auf einer Kabeltrommel angeordnet sind.
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Zweckmäßigerweise ist jeder Container kastenförmig ausgestaltet und erstreckt sich in einer Längsrichtung, wobei die Kabeltrommeln in Längsrichtung hintereinander angeordnet sind. Gemäß dieser Weiterentwicklung der Erfindung kann das Innenvolumen des Containers besonders gut ausgenutzt werden. Die Kabeltrommel weist in der Regel einen liegenden zylinderförmigen Drehzylinder auf, der beidseitig von Seitenbegrenzungszungen überragt wird, so dass durch Drehen der Trommel in eine Drehrichtung das Kabel auf die Trommel gewickelt wird, wobei es innerhalb der Seitenbegrenzungen der Kabeltrommel verbleibt. Dabei ist die Drehachse der Kabeltrommel, wenn diese in dem Container angeordnet ist, parallel zur Längsrichtung ausgerichtet, in welche sich der Container erstreckt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verfügt jeder Container über zwei sich in Längsrichtung gegenüberliegende Stirnseiten und über zwei sich in Längsrichtung parallel zueinander erstreckende Seitenwände, die mit den Stirnseiten beidseitig verbunden sind, wobei eine der Seitenwände eine Seitentür aufweist oder als Seitentür ausgebildet, die so dimensioniert ist, dass Zugang zu allen Kabeltrommeln gleichzeitig gewährt ist und diese durch die Seitentür in diesen ein- oder ausgeführt werden können. Gemäß dieser vorteilhaften Weiterentwicklung verfügt der Container, der wieder kastenförmig ausgebildet ist, über wenigstens eine Seitentür. Die Seitentür ermöglicht den Zugriff auf alle Kabeltrommel gleichzeitig. Auf diese Weise kann jede Kabeltrommel zügig aus dem Container herausgenommen werden, um die transportable Leistungstransformatoranordnung noch schneller vor Ort in Betrieb zu nehmen. Der Container kann somit gemäß dieser Weiterentwicklung geöffnet werden und anschließend schnell die Auswahl getroffen werden, welche Kabeltrommel am besten geeignet ist, um den Anforderungen an die Leistungstransformatoranordnung gerecht zu werden.
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Zweckmäßigerweise ist in dem Container ein Haltegerüst vorgesehen, das zur Aufnahme mehrerer Kabeltrommeln eingerichtet ist, die in Längsrichtung hintereinander angeordnet sind. Gemäß dieser vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verfügt wenigstens ein Container über ein so genanntes Haltegerüst, das zur Aufnahme und zur stabilen Lagerung mehrerer Kabeltrommeln dient. Auf die Kabeltrommeln dieses Containers sind Kabel aufgerollt, die zur Verbindung von Zusatzkomponenten, aber auch zur Verbindung elektrischer Komponenten dienen, die an unterschiedlichen einphasigen Transformatoren der Leistungstransformatoreinheit angeordnet sind. Aufgrund der geringeren Spannungen, für die diese Versorgungskabel ausgelegt sind, kann die Kabeltrommel entsprechend kleiner dimensioniert sein, so dass mehrere Kabeltrommeln hintereinander in einen Container passen. Um auch hier eine strukturierte Ordnung vorzugeben, ist im Rahmen dieser weiteren Entwicklung der Erfindung ein Haltegerüst vorgesehen. Das Haltegerüst verfügt über hintereinander angeordnete Haltegerüstabschnitte, die nicht mit anderen Haltegerüstabschnitten verbunden sind. Die einzelnen Haltegerüstabschnitte können daher einzeln aus dem Container entfernt werden.
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Zweckmäßigerweise sind in dem Haltegerüst eine erste und eine zweite Reihe hintereinander angeordneter Kabeltrommeln vorgesehen, wobei die zweite Reihe über der ersten Reihe angeordnet ist. Gemäß dieser vorteilhaften Weiterentwicklung kann der Raum innerhalb des jeweiligen Containers noch effektiver durch die Kabeltrommeln genutzt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterentwicklung ist der Container ein 20 ft, ein 40 ft oder ein so genannter Highcube-Container. Gemäß dieser Variante der Erfindung entspricht die Dimensionierung oder mit anderen Worten die Größe des Containers einer Standardgröße, die dem Fachmann als solche bekannt ist, so dass genauere Ausführungen hierzu entfallen können.
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Zweckmäßigerweise sind in wenigstens einem Container mehrere steckbare Durchführungen angeordnet, wobei die Durchführungen für unterschiedliche Betriebsspannungen ausgelegt sind. Abweichend hiervon ist es im Rahmen der Erfindung jedoch auch möglich, eine Durchführung, die für eine Betriebsspannung A ausgerüstet ist, in dem Container anzuordnen, in dem die Kabeltrommel angeordnet sind, deren Kabel ebenfalls für eine Betriebsspannung A ausgelegt sind. Soll die Leistungstransformatoreinheit beispielsweise für eine Eingangsspannung A ausgelegt werden, ist lediglich der Container zu öffnen, der mit der Beschriftung „Betriebsspannung A“ versehen ist, wobei anschließend die Hochspannungsdurchführung und die Kabeltrommel mit der richtigen Kabellänge aus dem Container geholt werden.
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Vorteilhafterweise ist in wenigstens einem Container eine Schutz- und Steuereinrichtung angeordnet.
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Weitere Vorteile bringt es mit sich, wenn der Container auf einem Anhänger abgestellt ist, der mit Rädern ausgerüstet ist. Die Containeranordnung kann somit mit Hilfe eines Lastkraftwagens schnell und bequem transportiert werden kann.
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Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung unter Bezug auf die Figuren der Zeichnung, wobei gleiche Bezugszeichen auf gleich wirkende Bauteile verweisen und wobei
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines Containers einer erfindungsgemäßen Containeranordnung,
- 2 ein Beschriftungsschild des Containers gemäß 1,
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Containers einer erfindungsgemäßen Containeranordnung und
- 4 Container eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Containeranordnung zeigen, die auf Anhängern abgestellt sind.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Containers 1 einer erfindungsgemäßen Containeranordnung, wobei der Container 1 kastenförmig ausgestaltet ist. Der Container 1 erstreckt sich dabei in einer Längsrichtung zwischen einer ersten Stirnseite 2 zu einer zweiten Stirnseite 3. Zwischen den Stirnseiten 2 und 3 erstreckt sich in der besagten Längsrichtung eine Seitenwand 4, wobei eine sich parallel zu dieser erstreckende vordere Seitenwand nicht erkennbar ist, da diese als Seitentür 5 dient, die in 1 geöffnet ist, so dass der Zugriff auf das Innere des Containers 1 ermöglicht ist. Zwischen den Stirnseiten 2 und 3 erstreckt sich ferner eine obere Decke 6 sowie ein unterer Boden 7.
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Zum Einhängen der Seitentür 5 sind Hakenverbindungen 8 erkennbar, die an der jeweiligen äußeren Kante der Stirnseiten 2 und 3 beziehungsweise der Kanten der Decke 6 als auch der Kante des Bodens 7 ausgebildet sind. Im Boden 7 sind ferner Ausnehmungen 9 erkennbar, in welche die Zinken eines Gabelstaplers eingeführt werden können, um den Container als Ganzes zu heben.
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In dem Container 1 sind zwei Kabeltrommeln 10 und 11 hintereinander angeordnet. Auf jeder Kabeltrommel 10, 11 ist ein Kabel 12 aufgewickelt, welches für eine maximale Betriebsspannung von 52 kV ausgelegt ist. Dabei ist das Kabel 12 der Kabeltrommel 11 länger als das Kabel 12 der Kabeltrommel 10. Im Inneren des Containers 1 ist auch ein Geräteschrank 13 erkennbar, in dem zweckmäßige Sensoren angeordnet sind. Ferner sind in einem Haltekorb 14 Zusatzkomponenten, wie Antriebe, Pumpen und Zuleitungen gelagert.
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Die Kabeltrommeln 10 und 11 sind über zweckmäßige Befestigungsmittel wie Ketten oder Haltegurte fest auf einer Tragepalette 15 befestigt, wobei jede Tragepalette 15 wieder über Ausnehmungen 9 verfügt, so dass der Zinken eines Gabelstaplers in diese eingeführt werden und die Kabelrommel bequem aus dem Container 1 herausgehoben werden kann.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Containerschilds 16 für einen Container 1 gemäß 1. Aus dem Containerschild 16 geht hervor, dass die Kabel, die innerhalb des Containers 1 angeordnet sind, für eine Betriebsspannung von 14,4 kV ausgelegt sind, wobei ein langes und ein kurzes Kabel 12 in dem Container 1 angeordnet ist.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Containers 1 der erfindungsgemäßen Containeranordnung, wobei der Container 1 vom Aufbau her dem in 1 gezeigten Container 1 gleicht. Im Gegensatz zu dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind jedoch innerhalb des Containers 1 nicht nur zwei Kabeltrommel, sondern eine ganze Anzahl von Kabeltrommeln 16 vorgesehen, die jeweils hintereinander in einer oberen Reihe 17 sowie einer unteren Reihe 18 angeordnet sind. Zum Halten der Kabeltrommeln 16 der jeweiligen Reihe 17 und 18 dient ein Haltegerüst 19, wobei das Haltegerüst 19 aus Haltegerüstabschnitten 20, 21, 22 und 23 besteht, die jeweils wieder über Ausnehmungen 9 für den Eingriff der Zinken eines Gabelstaplers verfügen. Die Haltegerüstabschnitte 20, 21, 22 und 23 sind nicht miteinander verbunden, so dass diese einzeln aus dem Container 1 heraus und in diesen hinein befördert werden können. Dies erleichtert die Verwendung von diesen Abschnitten gehaltenen Kabel, die wiederum unterschiedliche Längen aufweisen können. Jeder Haltegerüstabschnitt 20, 21, 22, 23 kann einer bestimmten Kabellänge zugeordnet sein, so dass alle Kabel dieses Haltegerüstabschnittes 20, 21, 22, 23 die gleiche Kabellänge aufweisen. In dem Container 1 ist ferner ein Schutz- und Überwachungsgerät 24 für eine Transformatoranordnung erkennbar.
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4 zeigt drei Container 1, die jeweils auf einem Anhänger 25 eines Fahrzeugs abgestellt sind. Dabei befinden sich die Container 1 in ihrer Transportstellung, in welcher alle Türen und insbesondere die Seitentüren 5 geschlossen sind. Auf diese Art und Weise können die Container 1 schnell zu dem jeweiligen Einsatzort transportiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2017/186716 A1 [0002]
- WO 2017/186748 [0004]