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Die Erfindung betrifft ein Kältegerät, die einen Kühlraum, eine Tür zum Verschließen des Kühlraums und ein Kamerasystem mit mehreren Komponenten zur Aufnahme von Bildern des Kühlraums bei geöffneter Tür aufweist. Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft anwendbar auf Kühlschränke.
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Es sind Kühlschränke der betreffenden Art bekannt, bei denen mehrere Komponenten des Kamerasystems teilweise oder ganz abgeschaltet sind, wenn die Tür geschlossen ist, aber mindestens eine Komponente auch bei geschlossener Tür in einem betriebsbereiten Zustand gehalten wird. Dabei verbraucht nachteiligerweise die in dem betriebsbereiten Zustand gehaltene Komponente auch bei geschlossener Tür vergleichsweise viel Energie. Das Kamerasystem wird nur dann vollständig in einen betriebsbereiten Zustand versetzt („hochgefahren“), wenn die Tür geöffnet wird. Die Türöffnung wird mittels eines herkömmlichen Türschalters detektiert. Diese Methode erfordert ein sehr schnelles Hochfahren der zuvor teilweise oder ganz abgeschalteten Komponenten. Dies wiederum schränkt eine Flexibilität bei der Auswahl der Komponenten ein.
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EP 2 787 311 A2 offenbart eine Türanordnung und einen Kühlschrank, der diese aufweist. Der Kühlschrank umfasst einen Hauptkörper mit einem Aufbewahrungsfach, in dem Lebensmittel aufbewahrt werden, eine Tür, die zum Öffnen oder Schließen des Aufbewahrungsfachs konfiguriert ist, eine Türanordnung, die konfiguriert ist, um die Tür schwenkbar mit dem Hauptkörper zu verbinden, eine Türöffnungs- / Schließbestimmungseinheit um zu bestimmen, ob ein Benutzer die Tür öffnen möchte oder nicht, und eine Steuerung, die konfiguriert ist, um einen Motor als Reaktion auf ein von der Türöffnungs- / Schließbestimmungseinheit erfasstes Signal anzutreiben.
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DE 10 2011 010 906 A1 offenbart ein Haushaltsgerät, insbesondere Kühl- und/oder Gefriergerät, wobei das Haushaltsgerät derart ausgebildet ist, dass es Mittel umfasst, mittels derer wenigstens eine Funktion des Haushaltsgerätes aktiviert werden kann, wobei das Haushaltsgerät wenigstens eine Erfassungseinheit aufweist oder mit wenigstens einer Erfassungseinheit zumindest zeitweise in Verbindung steht, die derart ausgebildet ist, dass mittels der Erfassungseinheit berührungslos die Anwesenheit eines Benutzers im Bereich des Haushaltsgerätes und/oder die Bewegung eines Benutzers relativ zu dem Haushaltsgerät erfassbar ist, und dass die Erfassungseinheit derart mit den Mitteln in Verbindung steht, dass die Mittel in Abhängigkeit der von der Erfassungseinheit erfassten Information die Funktion des Haushaltsgerätes auslösen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere ein Kältegerät der betreffenden Art bereitzustellen, das eine höhere Flexibilität bei der Auswahl der Komponenten des Kamerasystems bei geringem Energieverbrauch der Komponenten bei geschlossener Tür ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung und der Zeichnungen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Kältegerät aufweisend einen Kühlraum, eine Tür zum Verschließen des Kühlraums und ein Kamerasystem mit mehreren Komponenten zur Aufnahme von Bildern des Kühlraums bei geöffneter Tür, wobei das Kältegerät ferner mindestens einen Anwesenheitssensor zum Detektieren einer Anwesenheit eines Benutzers oder einer Person in der Nähe der Tür aufweist, bei geschlossener Tür ohne Detektion einer Anwesenheit des Benutzers sich mindestens eine Komponente des Kamerasystem in einem energiereduzierten Zustand befindet und das Kamerasystem bei geschlossener Tür mit Detektion einer Anwesenheit des Benutzers dazu eingerichtet ist, die sich in einem energiereduzierten Zustand befindliche mindestens eine Komponente in einen betriebsbereiten Zustand zu überführen.
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Dies ergibt den Vorteil, dass zum Hochfahren der sich in einem energiereduzierten Zustand befindlichen Komponenten mehr Zeit zur Verfügung steht, da eine mögliche oder wahrscheinliche Türöffnung früher erkannt wird. Dies wiederum erlaubt die Verwendung auch von langsamer hochfahrenden Komponenten, d.h., von Komponenten, die vergleichsweise mehr Zeit benötigen, um in einen betriebsbereiten Zustand zu gelangen oder hochzufahren. Diese langsamer hochfahrenden Komponenten können beispielsweise preiswerter sein oder einen höheren Funktionsumfang aufweisen als bisher verwendete Komponenten. Diese langsamer hochfahrenden Komponenten können dann bei geschlossener Tür in einen energiereduzierten Zustand gebracht werden, ohne die Funktionalität des Kamerasystems zu beeinträchtigen, was Energie im Vergleich dazu spart, sie dauernd in ihrem betriebsbereiten Zustand zu halten.
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Es ist eine Weiterbildung, dass das Kältegerät einen Kühlschrank und/oder ein Gefriergerät aufweist oder ein Kühlschrank und/oder ein Gefriergerät ist. Es ist eine Weiterbildung, dass das Kältegerät ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Küchengerät, ist.
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Der Kühlraum dient zur Unterbringung von zu kühlendem Kühlgut und weist typischerweise eine frontseitige Beschickungsöffnung auf, welche durch die Tür verschließbar ist.
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Das Kamerasystem zur Aufnahme von Bildern des Kühlraums kann auch als „Camera-in-Fridge“ (CiF) bezeichnet werden. Insbesondere werden bei geschlossener Tür keine Bilder des Kühlraums aufgenommen.
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Das Detektieren einer Anwesenheit eines Benutzers „in der Nähe der Tür“ kann ein Detektieren der Anwesenheit in einem Raum vor der Tür und/oder ein Berühren der Tür umfassen. Das Detektieren der Anwesenheit des Benutzers in der Nähe der Tür umfasst insbesondere das Detektieren der Anwesenheit außen vor der Tür oder an der Tür.
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„Ohne Detektion“ bedeutet insbesondere, dass der mindestens eine Anwesenheitssensor keine Anwesenheit eines Benutzers in der Nähe der Tür detektiert. Analog bedeutet „mit Detektion“, dass der mindestens eine Anwesenheitssensor eine Anwesenheit eines Benutzers in der Nähe der Tür detektiert hat. „Mit Detektion“ kann auch als „in Reaktion auf“ eine Detektion verstanden werden.
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Unter einem energiereduzierten Zustand kann ein Zustand verstanden werden, bei dem eine Komponente angeschaltet ist, aber weniger Energie verbraucht als in ihrem betriebsbereiten Zustand. Ein solcher Zustand kann auch als „Standby-Zustand“ oder als „Ruhezustand“ bezeichnet werden. Unter einem energiereduzierten Zustand kann auch ein Zustand verstanden werden, bei dem die Komponente ausgeschaltet oder deaktiviert ist.
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Das Überführen der sich in einem energiereduzierten Zustand befindlichen mindestens einen Komponente in einen betriebsbereiten Zustand kann auch als Hochfahren dieser Komponente oder des Kamerasystems bezeichnet werden.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine Komponente eine Kamera und eine Ansteuerelektronik zur Ansteuerung der Kamera umfasst. Dies ergibt den Vorteil, dass auch eine preiswertere und/oder hochwertigere Kamera und/oder eine komplexe Ansteuerelektronik verbaubar sind und wenig Energie verbrauchen. Allgemein können eine oder mehrere Kameras vorhanden sein. Diese können mit einer jeweiligen Ansteuerelektronik oder mit einer gemeinsamen Ansteuerelektronik verbunden sein. Die Kamera kann eine Digitalkamera sein. Die Ansteuerelektronik kann in eine zentrale Steuereinheit des Kältegeräts integriert sein oder zusammen mit der Kamera ein Kameramodul bilden.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine Komponente zusätzlich ein Kommunikationsmodul umfasst. Dies ermöglicht eine schnelle und einfach umsetzbare Möglichkeit, von der Kamera aufgenommene Bilder zu übertragen.
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Es ist eine Weiterbildung, dass das Kommunikationsmodul zur Kommunikation mit anderen (internen) Instanzen des Kältegeräts vorgesehen ist. Diese internen Instanzen können einen Bildschirm des Kältegeräts (z.B. einen TFT-Bildschirm) oder einen Bildprojektor umfassen. Der Bildschirm kann von der Kamera aufgenommene Bilder zur Ansicht durch einen Benutzer darstellen. Der Bildprojektor kann von der Kamera aufgenommene Bilder zur Ansicht durch einen Benutzer projizieren, beispielsweise auf eine Fläche des Kältegeräts oder auf eine Fläche (z.B. einen Boden) in der Umgebung des Kältegeräts. Der Bildprojektor kann ein LED-Projektor sein.
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Es ist eine Weiterbildung, dass das Kommunikationsmodul zur Kommunikation mit mindestens einer externen Instanz vorgesehen ist. Die mindestens eine externe Instanz kann elektronische Nutzerendgeräte wie ein Smartphone, ein Tablet, einen Computer usw. umfassen. Die mindestens eine externe Instanz kann auch ein Netzwerk-Zugangspunkt wie ein WLAN-Router usw. sein. Die mindestens eine externe Instanz kann ein anderes Haushaltsgerät sein. Das andere Haushaltsgerät kann einen Bildschirm aufweisen, auf dem die aufgenommenen Bilder darstellbar sind. Dies ist insbesondere vorteilhaft, falls das Kältegerät selbst keinen Bildschirm aufweist. Das andere Haushaltsgerät kann ebenfalls ein Kältegerät sein, ist aber nicht darauf beschränkt, sondern kann z.B. auch ein Gargerät usw. sein.
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Das mindestens eine Kommunikationsmodul kann ein drahtgebundenes Kommunikationsmodul (z.B. ein Ethernet-Modul) und/oder ein drahtloses Kommunikationsmodul (z.B. ein WLAN-Modul oder ein Bluetooth-Modul) sein.
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Die Kamera oder deren Ansteuerelektronik können mit dem Kommunikationsmodul über eine Datenleitung verbunden sein, beispielsweise über eine Ethernet-Leitung, z.B. über eine zweiadrige („Two-Wire-“) Ethernet-Leitung.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine Anwesenheitssensor dazu eingerichtet ist, eine Annäherung an die Tür oder eine Berührung der Tür zu erkennen. Dies ergibt den Vorteil, dass Fehldetektionen, die nicht zu einer Türöffnung führen, besonders effektiv vermeidbar sind.
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Es ist eine für eine zuverlässige Erkennung einer Annäherung besonders vorteilhafte Weiterbildung, dass der mindestens eine Anwesenheitssensor dazu eingerichtet ist, eine Annäherung an einen Türgriff der Tür oder eine Berührung des Türgriffs der Tür zu erkennen. So kann es beispielsweise vermieden werden, das Kamerasystem hochzufahren, wenn eine Person an der Tür vorbeigeht. Auch kann so ein Hochfahren bei Vorbeigang von Haustieren effektiv vermieden werden.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass mindestens ein Anwesenheitssensor ein berührungsempfindlicher Sensor ist, der in den Türgriff eingebaut ist. So können vorteilhafterweise Fehldetektionen, die nicht zu einer Türöffnung führen, ganz besonders effektiv vermieden werden. Die Anwesenheit wird also hier durch Berührung detektiert.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine berührungsempfindliche Sensor ein kapazitiver Sensor, ein induktiver Sensor und/oder ein resistiver Sensor ist. Die Oberfläche des Türgriffs kann dabei als berührungsempfindlicher Flächensensor dienen. Es können ein oder mehrere berührungsempfindliche Sensoren in den Türgriff integriert sein.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass mindestens ein Anwesenheitssensor ein berührungslos arbeitender Sensor ist. Dies ermöglicht im Vergleich zu dem berührungsempfindlichen Sensor eine Detektion bereits in einem Abstand von dem Sensor und damit eine schnellere Detektion und folglich eine noch längere Zeit zum Hochfahren des Kamerasystems. Der berührungslos arbeitende Sensor kann ein Bewegungsmelder (der Bewegungen vor der Tür detektiert) und/oder ein Präsenzmelder (der auch eine statische Anwesenheit eines Benutzers vor der Tür detektieren kann) sein.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der berührungslos arbeitende Sensor ein - z.B. kamerabasierter - Gestiksensor ist. So kann vorteilhafterweise ein Hochfahren bei einem Vorbeigang von Personen oder Haustieren oder bei einem zufälligen Aufenthalt einer Person vor dem Kältegerät besonders effektiv vermieden werden. Der Gestiksensor ist insbesondere dazu eingerichtet, Gesten vor dem Kältegerät zu erkennen und zugehörige Aktionen auszulösen. Insbesondere kann mittels des Gestiksensors bzw. einer Gestikerkennung auch eine Türöffnung ausgelöst werden. Die Türöffnung kann in einem definierten Zusammenhang - z.B. mit einer vorgegebenen Zeitverzögerung - mit dem Hochfahren der sich in einem energiereduzierten Zustand befindlichen mindestens eine Komponente des Kamerasystems ausgelöst werden. Eine gestikbasierte Türöffnung weist den Vorteil auf, dass auch grifflose Türen geöffnet werden können.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der berührungslos arbeitende Sensor ein Mikrofon ist. Dies ergibt den Vorteil, dass ein Hochfahren bei einem Vorbeigang von Personen oder Haustieren oder bei einem zufälligen Aufenthalt einer Person vor dem Kältegerät besonders effektiv vermieden werden kann. Das Mikrofon bzw. eine das Mikrofon nutzende Spracherkennungseinrichtung kann insbesondere dazu eingerichtet sein, vor dem Kältegerät ausgesprochene Sprachbefehle zu erkennen und zugehörige Aktionen auszulösen. Insbesondere kann mittels des Mikrofons bzw. der Spracherkennungseinrichtung auch eine Türöffnung ausgelöst werden. Die Türöffnung kann in einem definierten Zusammenhang - z.B. mit einer vorgegebenen Zeitverzögerung - mit dem Hochfahren der sich in einem energiereduzierten Zustand befindlichen mindestens eine Komponente des Kamerasystems ausgelöst werden. Eine sprachbasierte Türöffnung weist den Vorteil auf, dass auch grifflose Türen geöffnet werden können.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der mindestens eine berührungslos arbeitende Sensor in einem Griffbereich des Kühlgeräts angebracht ist, d.h., in der Nähe des Türgriffs (z.B. an, in oder neben einem Griffbock) oder in dem Türgriff.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass mindestens ein berührungslos arbeitender Sensor ein Ultraschallsensor ist. Ein Ultraschallsensor ermöglicht einen vorteilhafterweise besonders preiswerten Aufbau.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass mindestens ein berührungslos arbeitender Sensor ein Radarsensor ist. Ein Radarsensor ermöglicht vorteilhafterweise eine besonders präzise Detektion.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass mindestens ein berührungslos arbeitender Sensor ein optischer Sensor ist. Ein optischer Sensor kann den Benutzer vorteilhafterweise passiv detektieren.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass mindestens ein optischer Sensor ein IR-Sensor ist. IR-Sensoren weisen den Vorteil auf, dass sie preiswert sind und lebende Personen von nicht-lebenden Objekten effektiv unterscheiden können.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass mindestens ein optischer Sensor ein Hell/Dunkel-Sensor ist. Dieser optische Sensor kann ein oder mehrere einzelne Optodetektoren wie lichtabhängige Widerstände, Fotodioden usw. aufweisen.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass mindestens ein berührungslos arbeitender Sensor eine Kamera ist. Dies ermöglicht eine Objekterkennung eines Benutzers vor der Tür und damit eine besonders genaue Detektion eines kommenden Türöffnungsvorgangs. Auch können so durch Personenerkennung Zugangsbeschränkungen auf bestimmte Nutzer umgesetzt werden, beispielsweise unter Verwendung einer Gesichtserkennung.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Kältegeräts mit einem Kühlraum, einer Tür zum Verschließen des Kühlraums und einem Kamerasystem mit mehreren Komponenten zur Aufnahme von Bildern des Kühlraums bei geöffneter Tür, bei dem ein Raum vor der Tür auf Anwesenheit eines Benutzers überwacht wird, falls bei geschlossener Tür kein Benutzer vor der Tür detektiert wird, mindestens eine Komponente des Kamerasystems in einem energiereduzierten Zustand gehalten wird und, falls bei geschlossener Tür ein Benutzer vor der Tür detektiert wird, die sich in einem energiereduzierten Zustand befindliche mindestens eine Komponente in einen betriebsbereiten Zustand überführt wird. Das Verfahren kann analog zu dem Kältegerät ausgebildet werden und weist die gleichen Vorteile auf.
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So ist es eine Ausgestaltung, dass - insbesondere berührungslos - auf Annäherung an einen Türgriff und/oder auf eine Berührung des Türgriffs überwacht wird. Die Annäherung an den Türgriff kann insbesondere durch berührungslos Bewegungsdetektion und/oder Präsentdetektion erfolgen.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
- 1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Skizze eines Kältegeräts gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel; und
- 2 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Skizze eines Kältegeräts gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Skizze eines Kältegeräts in Form eines Kühlschranks 1. Der Kühlschrank 1 weist einen frontseitig offenen Kühlraum 2, eine Tür 3 zum Verschließen des Kühlraums 2 und ein Kamerasystem 4 auf.
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Das Kamerasystem 4 weist mehreren Komponenten 5, 6, 7 zur Aufnahme von Bildern des Kühlraums 2 bei geöffneter Tür 3 auf, nämlich eine Kamera 5 (z.B. ein CCD-Kameramodul), eine Ansteuerelektronik 6 zur Ansteuerung der Kamera 5 und hier auch ein Kommunikationsmodul in Form eines WLAN-Moduls 7. Über das WLAN-Modul 7 können von der Kamera 5 aufgenommene Bilder drahtlos an externe Instanzen übertragen werden. Jedoch kann das WLAN-Modul 7 auch noch für andere Zwecke verwendet werden, beispielsweise für eine Fernabfrage oder eine Fernsteuerung des Kühlschranks 1, für Software-Updates usw. Die Komponenten 5 bis 7 können mittels der zentralen Steuereinheit 8 gezielt in einen energiereduzierten Zustand versetzt (z.B. deaktiviert) oder in einen betriebsbereiten Zustand (z.B. aktiviert) versetzt werden.
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Die Komponenten 5 bis 7 können grundsätzlich beliebig in dem Kühlschrank 1 verteilt sein oder zusammengefasst sein, z.B. in einem oder mehreren gemeinsamen Modulen. Vorliegend sind die Komponenten 5 bis 7 verteilt eingezeichnet, wobei sich die Kamera 5 in der Tür 3 befindet und bei geschlossener Tür 3 in den Kühlraum 2 gerichtet ist. Die Ansteuerelektronik 6 befindet sich an einer zentralen Steuereinheit 8 und kann in diese integriert sein.
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Die Kamera 5 ist mit der Ansteuerelektronik 6 bzw. der zentralen Steuereinheit 8 über eine Datenleitung 9 datentechnisch gekoppelt. Die Datenleitung 9 kann eine Two-Wire-Ethernet-Leitung sein. Das WLAN-Modul 7 ist mit der Ansteuerelektronik 6 bzw. der zentralen Steuereinheit 8 ebenfalls über eine Datenleitung 10, z.B. eine Two-Wire-Ethernet-Leitung, datentechnisch gekoppelt.
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Der Kühlschrank 1 weist ferner einen Anwesenheitssensor 11 zum Detektieren einer Anwesenheit eines Benutzers vor der Tür 3 auf. Der Anwesenheitssensor 11 ist hier ein in einen Türgriff 12 der vertikal verschwenkbaren Tür 3 integrierter berührungsempfindlicher Sensor 13, z.B. ein kapazitiver Flächensensor. Mittels des berührungsempfindlichen Sensors 13 kann eine Berührung des Türgriffs 12 durch einen Benutzer detektiert werden, und damit seine Anwesenheit an der geschlossenen Tür 3. Der berührungsempfindliche Sensor 13 überwacht den Raum vor der Tür 3 dergestalt, dass bei einer Berührung des Türgriffs 12 auf eine Anwesenheit des Benutzers vor der Tür 3 geschlossen wird, welcher die Tür 3 öffnen möchte. Der berührungsempfindliche Sensor 13 ist mit der zentralen Steuereinrichtung datentechnisch gekoppelt, z.B. über eine Two-Wire-Ethernet-Leitung.
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Detektiert der berührungsempfindliche Sensor 13 bei geschlossener Tür 3 keine Berührung, so deaktiviert die zentrale Steuereinheit 8 eine oder mehrere der Komponenten 5 bis 7, insbesondere alle Komponenten 5 bis 7, oder hält sie deaktiviert. Das WLAN-Modul 7 kann darüber hinaus für andere Zwecke aktiviert werden. Ob die Tür 3 geschlossen oder geöffnet ist, kann z.B. mittels eines herkömmlichen Türschalters (o. Abb.) detektiert werden.
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Wird der Türgriff 12 bei geschlossener Tür 3 berührt, fährt die zentrale Steuereinheit 8 die deaktivierten Komponenten 5 bis 7 in einen betriebsbereiten Zustand hoch. Die Zeitdauer zwischen Berührung der des Türgriffs 12 und dem Öffnen der Tür steht den Komponenten nun im Vergleich zur Nutzung nur des Türschalters zum Hochfahren zusätzlich zur Verfügung. Mit Öffnen der Tür 3 - ggf. nach einer vorgegebenen Zeitdauer - nimmt die Kamera 5 Bilder des Kühlraums 2 auf. Die mit den Bildern zusammenhängenden Bilddaten können über das WLAN-Modul 7 ausgesandt und können z.B. auf einem ggf. vorhandenen Bildschirm (o. Abb.) dieses Kühlschranks 1, auf einen Nutzerendgerät und/oder auf einem Bildschirm eines anderen Haushaltsgeräts angezeigt und ggf. gespeichert werden.
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Mit Schließen der Tür 3 und Loslassen des Türgriffs 12 durch den Benutzer deaktiviert die zentrale Steuereinheit 8 die eine oder die mehreren der Komponenten 5 bis 7 wieder.
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2 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Skizze eines Kältegeräts in Form eines Kühlschranks 21. Der Kühlschrank 21 ist ähnlich zu dem Kühlschrank 1 aufgebaut, wobei jedoch nun anstelle des berührungsempfindlichen Sensors 13 ein Anwesenheitssensor 11 in Form eines berührungslos arbeitenden Sensors 22 vorhanden ist. Dazu ist der berührungslos arbeitende Sensor 22 in der Nähe eines herkömmlichen Türgriffs 23 einer Tür 24 angeordnet, nämlich hier oberhalb des Türgriffs 23.
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Der berührungslos arbeitende Sensor 22 kann ein Bewegungsmelder oder ein Präsenzmelder sein. Dadurch kann die Anwesenheit eines Benutzers bei Annäherung an den Türgriff 23 erkannt werden, bevor dieser den Türgriff 23 berührt. Der berührungslos arbeitende Sensor 22 kann ein Ultraschallsensor, ein Radarsensor, ein optischer Sensor (insbesondere ein IR-Sensor, eine Kamera oder ein Hell/Dunkel-Sensor) usw. sein.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So kann der berührungslos arbeitende Sensor auch an anderer Stelle in der Nähe des Türgriffs angeordnet sein, beispielsweise unterhalb oder (bei Frontalansicht) neben dem Türgriff. Ferner kann der berührungslos arbeitende Sensor in dem Türgriff verbaut sein. Auch können mehrere Sensoren verbaut sein, z.B. mindestens ein berührungsempfindlicher Sensor und mindestens ein berührungslos arbeitender Sensor. Darüber hinaus können mehrere Kameras Bilder aus dem Kühlraum aufnehmen. Außerdem können mehrere Kühlräume vorhanden sein, die wie oben beschrieben mittels mindestens einer jeweiligen Kamera fotografiert werden können. Die mehrere Kühlräume können jeweilige Türen und Türgriffe aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kühlschrank
- 2
- Kühlraum
- 3
- Tür
- 4
- Kamerasystem
- 5
- Kamera
- 6
- Ansteuerelektronik
- 7
- WLAN-Modul
- 8
- Zentrale Steuereinheit
- 9
- Datenleitung
- 10
- Datenleitung
- 11
- Anwesenheitssensor
- 12
- Türgriff
- 13
- Berührungsempfindlicher Sensor
- 21
- Kühlschrank
- 22
- Berührungslos arbeitender Sensor
- 23
- Türgriff
- 24
- Tür
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2787311 A2 [0003]
- DE 102011010906 A1 [0004]