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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schiebetrittvorrichtung für ein Fahrzeug des Personentransports, insbesondere für ein Schienenfahrzeug oder Bus. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Schiebetritt der Schiebetrittvorrichtung und ein Fahrzeug mit einer solchen Schiebetrittvorrichtung.
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Vorbekannter Stand der Technik
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Es ist bekannt, dass Fahrzeuge zum Transport von Personen für gewöhnlich Schiebetüren oder Faltklapptüren aufweisen, durch welche Fahrgäste in das Fahrzeug einsteigen und aussteigen können.
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Weiterhin sind solche Fahrzeuge meist mit Vorrichtungen versehen, welche geeignet sind, einen Spalt zwischen einer Bahnsteigkante und einem Boden des Fahrzeugs zu überbrücken. Insbesondere können dafür ausfahrbare Trittvorrichtungen im Bodenbereich des Fahrzeugs vorgesehen sein, die im ausgefahrenen Zustand eine Vergrößerung eines Bodens des Fahrzeugs vom Innenraum des Fahrzeugs hin zur Bahnsteigkante und darüber hinaus bewirken.
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Die Offenlegungsschrift
WO 2018/134027 A1 offenbart ein Türmodul zur Anordnung in einer Türöffnung einer Wand eines Wagenkastens eines Schienenfahrzeugs. Dabei wird die Bewegung des wenigstens einen Türflügels zusammen mit der Bewegung des Schiebetritts in Richtung der ausgefahrenen Endposition gestartet und ein Erfassungssignal erzeugt. Der Schiebetritt ist im eingefahrenen Zustand unter dem Boden im Unterbodenbereich des Fahrzeugs verstaut.
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Nachteile des Stands der Technik
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Derartige Türvorrichtungen des Stands der Technik bedingen hinsichtlich der Gestaltungsfreiheit von gattungsgemäßen Fahrzeugen unerwünschte Wirkungen. Insbesondere stellt es sich als nachteilig dar, dass die verwendeten Schiebetritte im Unterbodenbereich des Fahrzeugs angeordnet sind.
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Problemstellung
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Türvorrichtung mit einem Schiebetritt für ein Fahrzeug bereitzustellen, welche einen einfachen und robusten Aufbau aufweist und gleichzeitig eine Verbesserung der konstruktiven Möglichkeiten bei einer Konzeption eines Fahrzeugs mit sich bringt.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Die obige Aufgabe wird durch einen Schiebetritt einer Schiebetrittvorrichtung für ein Fahrzeug nach Anspruch 1, durch eine Schiebetrittvorrichtung nach Anspruch 9 und durch ein Fahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug, nach Anspruch 15 gelöst.
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Der Schiebetritt weist dabei eine Mehrzahl von Trittelementen auf, die im Zusammenwirken zumindest teilweise den Schiebetritt bilden. Dabei sind mindestens zwei, bevorzugt mindestens fünf, besonders bevorzugt mindestens acht Trittelemente vorgesehen.
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Ein Trittelement zeigt dabei eine Gestalt mit zwei Kontaktseiten, einer Elementtrittfläche und einer Elementunterseite. Mindestens eine der zwei Kontaktseiten dient dazu, mit einem benachbarten Trittelement, bzw. mit einer Kontaktseite eines benachbarten Trittelements in physischen Kontakt zu treten. Insbesondere stützen sich benachbarte Trittelemente über die jeweiligen Kontaktseiten aneinander ab.
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Der Schiebetritt und insbesondere dessen Komponenten sind so gestaltet, dass Elementtrittflächen benachbarter Trittelemente zumindest einen Teil einer Schiebetrittfläche des Schiebetritts ausbilden.
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Die im Kontext dieser Patentanmeldung gemachten Angaben zu einer Längsrichtung, Vertikalrichtung, Querrichtung und/oder Verschieberichtung beziehen sich auf einen bestimmungsgemäßen Einsatz des Schiebetritts bzw. der Schiebetrittvorrichtung in dem Fahrzeug. Die Längsrichtung ist dabei im Wesentlichen gleich einer Längsrichtung eines Wagenkastens des Fahrzeugs, oder auch einer Fahrtrichtung bei Geradeausfahrt. Die Querrichtung bestimmt sich bezüglich der Gestalt des Wagenkastens des Fahrzeugs und kann somit senkrecht zu einer möglichen Fahrtrichtung bei Geradeausfahrt des Fahrzeugs ausgerichtet sein. Insbesondere kann im vorliegenden Fall die Verschieberichtung der Trittvorrichtung gleich der Querrichtung sein, insbesondere wenn die Trittvorrichtung derart im Fahrzeug angeordnet ist, dass der Schiebetritt der Schiebetrittvorrichtung in Querrichtung des Fahrzeugs ausgefahren wird. Die Vertikalrichtung ist ebenfalls bezüglich des bestimmungsgemäßen Einsatzes des Fahrzeugs auf einer horizontalen Fläche zu verstehen. Die Vertikalrichtung verläuft senkrecht zur Querrichtung, Verschieberichtung und zur Lä ngsrichtu ng.
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Insbesondere zeigen Trittelemente eine längliche, insbesondere Leisten-förmige Gestalt, insbesondere mit einem Viereck-und/oder Rechteck-ähnlichen Querschnitt. Insbesondere ist dabei eine Länge eines Drittelements in einer Längsrichtung des Fahrzeugs um ein Vielfaches, insbesondere mindestens achtmal, bevorzugt mindestens fünfzehnmal, besonders mindestens achtzehnmal, größer als eine Breite eines Trittelements in einer Verschieberichtung des Schiebetritts und/oder als eine Höhe eines Trittelements in einer Vertikalrichtung des Schiebetritts, bzw. eines Fahrzeugs, insbesondere im bestimmungsgemäßen und ausgefahrenen Zustand des Schiebetritts.
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Gemäß einer zusätzlichen oder alternativen Ausgestaltung kann die Länge eines Trittelements oder die Länge der Trittelemente, und/oder die Ausdehnung des Schiebetritts in Längsrichtung im Wesentlichen der Breite der Türvorrichtungen entsprechen.
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Gemäß einer Ausgestaltungsform kann ein Trittelement eine Länge von mindestens 1 m, bevorzugt mindestens 1,3 m, und besonders bevorzugt von mindestens 1,5 m aufweisen. Zusätzlich oder alternativ dazu ist eine Breite eines Trittelements mit mindestens 5 cm, bevorzugt mindestens 8 cm, und besonders bevorzugt mit mindestens 10 cm vorzusehen. Weiterhin - zusätzlich oder alternativ - beträgt die Höhe eines Trittelements mindestens 1 cm, bevorzugt mindestens 2 cm, und besonders bevorzugt mindestens 3 cm.
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Insbesondere sind im Wesentlichen alle Trittelemente, gegebenenfalls mit Ausnahme von Endelementen und Randelementen, zumindest die zur effektiven Bildung des Schiebetritts beitragen Trittelemente, mit der gleichen Länge, der gleichen Breite und/oder dergleichen Höhe ausgebildet.
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Weiterhin weist der Schiebetritt Gelenkvorrichtungen auf, wobei jeweils zwei Trittelemente, insbesondere benachbarte Trittelemente mithilfe der Gelenkvorrichtung verdrehbar zueinander miteinander verbunden sind. Die Verbindung und/oder die Anordnung der Gelenkvorrichtungen im Bereich der Kontaktseiten der Trittelemente und/oder die Form mindestens einer Kontaktseite ist/sind derart gestaltet, angeordnet und konfiguriert, sodass ein maximaler Winkel zwischen den Elementtrittflächen im Wesentlichen nicht mehr als 180° betragen kann.
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Insbesondere sind die Gelenkvorrichtungen so angeordnet, dass Trittelemente bezüglich mindestens einer Drehachse zueinander verschwenkbar sind, wobei die Drehachse parallel zu einer Längsachse und/oder zu der Länge von Trittelementen verläuft. Die Anordnung kann dabei derart erfolgen, dass mindestens zwei Trittelemente bezüglich der Verschieberichtung und/oder bezüglich einer Breite oder Höhe der Trittelemente zueinander verschwenkbar und/oder klappbar verbunden sind. Insbesondere ist jedoch ein Verschwenken von Trittelementen in Längsrichtung unmöglich.
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Der Winkel zwischen den Elementtrittflächen liegt dabei in einer Ebene, die parallel zur Verschieberichtung und senkrecht zu einer Drehachse der Gelenkvorrichtung verläuft.
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Der Winkel ist dabei in Vertikalrichtung von oben zu messen, d. h. der Winkel wird von zwei Elementtrittflächen von benachbarten Trittelementen aufgespannt, und verläuft insbesondere im Wesentlichen nicht durch den Körper eines Trittelements.
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Gemäß einer Ausführungsform bilden die Trittelemente, insbesondere ein Großteil der Trittelemente, bevorzugt mindestens 70 % der Anzahl der Trittelemente, im Zusammenwirken eine tragende Struktur des Schiebetritts aus. Die sich dadurch ergebende Schiebetrittfläche des Schiebetritts weist dabei einen Lagerbereich zum Abstützen des Schiebetritts an einer Abstützstruktur der Schiebetrittvorrichtung und einen freien Bereich auf. Die durch die Trittelemente effektiv gebildete Struktur ist folglich geeignet, insbesondere durch eine geeignete Ausbildung der Trittelemente - gemäß eines einseitig eingespannten Balkens an der Abstützstruktur tragend aufgenommen zu werden.
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In Erweiterung dieses Grundprinzips wird dabei vorgeschlagen, dass mindestens die Trittelemente, die Gelenkvorrichtungen und die Abstützstruktur so miteinander verbunden und dimensioniert sind, dass im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Schiebetritts, insbesondere wenn der Schiebetritt maximal aus der Schiebetrittvorrichtung ausgefahren ist, dass der freie Bereich eine Belastung von mindestens 200 kg, insbesondere mindestens 350 kg, unter Beibehaltung dertragenden Struktur aufnehmen kann und über den Lagerbereich in die Abstützstruktur ableitbar ist. Zusätzlich oder alternativ können die beschriebenen Komponenten so ausgelegt sein, dass eine Belastung von mindestens 2000 N, insbesondere von mindestens 3500 N senkrecht zur Schiebetrittfläche verlaufend vom freien Bereich aufgenommen und über den Lagerbereich abgeleitet werden können.
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Gemäß einer Ausführungsform ist an einem Trittelement mindestens ein Gelenkelement zum Zusammenwirken der Gelenkvorrichtung vorgesehen. Das Gelenkelement kann dabei vorzugsweise an einem Übergangsbereich zwischen Elementtrittfläche und Kontaktseite, insbesondere drehbar, angeordnet oder damit verbindbar sein.
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Entsprechend einer spezifischen Ausgestaltungsform ist das Gelenkelement als (Fahrrad-)kettenglied-ähnliches Bauteil ausgestaltet, wobei das Gelenkelement zwei Drehachsen ermöglichen kann, d. h. im Zusammenspiel mit zwei Trittelementen zwei Drehachsen bezüglich der Trittelemente aufweist. Jeweils zwei Gelenkelemente sind folglich mittels mindestens einem Kettenglied-ähnlichen Bauteil derart verbunden, sodass die Trittelemente über zwei parallel verlaufende Drehachsen zueinander verdrehbar und/oder klappbar angeordnet sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die zur Bildung der Schiebetrittfläche beitragenden Trittelemente - außer ein Endelement und ein Randelement - so ausgebildet, dass sie beidseitig, insbesondere an beiden Seiten der Elementtrittfläche bezüglich der Verschieberichtung mit einem Gelenkelement verbunden werden können oder verbunden sind.
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Im Zuge einer bevorzugten Ausgestaltung wird offenbart, dass Trittelemente und Gelenkvorrichtungen derart ausgebildet und miteinander verbunden sind, sodass der Schiebetritt durch Verdrehung einzelner Trittelemente zueinander in sich aufrollbar ausgebildet ist. Insbesondere ist eine Aufrollachse einer so gebildeten Staurolle parallel zu einer Drehachse der zueinander verdrehbaren oder klappbaren Trittelemente, insbesondere der Gelenkvorrichtung ausgebildet.
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Die Erfindung gemäß einer oder mehreren der voranstehenden Ausführungsformen ermöglicht erstmalig, einen Schiebetritt oder eine Schiebetrittvorrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen, wobei der Schiebetritt effizient in einem Unterbodenbereich des Fahrzeugs verstaut werden kann, wobei der Platzbedarf, insbesondere in Querrichtung des Fahrzeugs, deutlich unter einer Gesamtausdehnung des ausgefahrenen Schiebetritts in Querrichtung bzw. in Verschieberichtung liegt. Insbesondere muss erstmalig nicht ein Stauraum in Größe des ausgefahrenen Schiebetritts im Unterbodenbereich vorgehalten werden.
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Weiterhin wird die Verwendung von miteinander verbundenen Trittelementen zur Bildung eines Schiebetritts für eine Schiebetrittvorrichtung eines Fahrzeugs beansprucht. Die Trittelemente können dabei gemäß einer oder mehreren der voranstehenden Ausführungsformen ausgebildet sein und/oder mit einer Gelenkvorrichtung miteinander verbunden sein.
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Zusätzlich wird offenbart, dass der Schiebetritt mit einem Sensorelement ausgestattet ist, der so angeordnet und konfiguriert ist, dass damit Daten zur Bestimmung einer Position des Schiebetritts mindestens in Verschieberichtung bezüglich der Schiebetrittvorrichtung und/oder eines nicht zum Fahrzeug gehörenden Gegenstand, zum Beispiel einer Bahnsteigkante, erzeugt und bereitgestellt werden können. So wird erreicht, dass der aus Trittelementen gebildete Schiebetritt in einer automatisierten Anwendungsumgebung verwendet werden kann. Insbesondere ist denkbar, dass die Daten des Sensorelements in einer Steuervorrichtung der Schiebetrittvorrichtung oder in einer sonstigen Steuereinheit derart verarbeitet werden, sodass der Schiebetritt automatisch und unabhängig von der Größe einer zu überbrückenden Lücke bis zu einem zufriedenstellenden Maß ausgefahren werden kann.
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Gemäß einer spezifischen Ausgestaltung ist das Sensorelement in einem Randelement am freien Bereich des Schiebetritts angeordnet. Das Randelement ist dabei ausschließlich einseitig und nur mit einem einzigen benachbarten Trittelement verbunden. Indem das Sensorelement in dem Randelement vorgesehen ist, können besonders genaue Daten zur Positionsbestimmung über den Ausfahrgrad des Schiebetritts relativ zu einem nicht zum Fahrzeug gehörenden Element, wie zum Beispiel zu einer Bahnsteigkante, ermittelt werden.
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Weiterhin wird eine Schiebetrittvorrichtung für eine Türvorrichtung eines Fahrzeugs offenbart, wobei die Schiebetrittvorrichtung einen Schiebetritt nach einem oder mehreren der vorangestellten Ausführungsformen, eine Abstützstruktur zum Abstützen des Lagerbereichs des Schiebetritts und eine Stauvorrichtung zur Aufnahme des Schiebetritts aufweist.
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Insbesondere ist denkbar, dass die Schiebetrittvorrichtung mit einer Führungsvorrichtung zum Führen des Schiebetritts beim Verschiebevorgang in Verschieberichtung aufweist. Insbesondere kann die Führungsvorrichtung zumindest teilweise in Funktion der Abstützstruktur eingesetzt werden.
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Weiterhin kann die Schiebetrittvorrichtung eine Staurolle aufweisen, die mit dem Endelement des Schiebetritts so verbunden ist, dass durch Drehung der Staurolle um die Aufrollachse der Schiebetritt aufgerollt werden kann. Somit kann der Schiebetritt im eingefahrenen Zustand besonders platzsparend im Unterbodenbereich des Fahrzeugs gelagert werden.
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Weiterhin können geeignete Antriebsmittel vorgesehen sein, welche ein Aufrollen und Ausfahren der Trittelemente zur Bildung des Schiebetritts bewirken.
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Im Rahmen der Erfindung wird ein Fahrzeug mit einem Wagenkasten offenbart, wobei der Zugang von einer Außenseite des Fahrzeugs zum Innenraum des Wagenkastens mithilfe einer Türvorrichtung gemäß einer der im Voranstehenden beschriebenen Ausführungsformen oder einer Kombination derer ermöglicht wird.
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Besonders vorteilhaft zeigt sich die Verwendung eines Schiebetritts bzw. einer Schiebetrittvorrichtung gemäß einer der voranstehenden Ausführungsformen in einem Fahrzeug, wobei die Schiebetrittvorrichtung im Bereich einer Türvorrichtung des Fahrzeugs vorgesehen ist.
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Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen können beliebig, jedoch in sinnhafter Weise miteinander kombiniert werden, wobei beispielsweise die Führungsvorrichtung und die Stauvorrichtung funktional zusammengelegt auszubilden wäre, sodass sowohl die Stauvorrichtung als auch die Führungsvorrichtung zumindest teilweise gemeinsam die Abstützstruktur bildeten.
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Figurenliste
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Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsformen und dienen zusammen mit der Beschreibung der Erläuterung der Prinzipien der Erfindung. Die Elemente der Zeichnungen sind relativ zueinander und nicht notwendigerweise maßstabsgetreu.
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Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche oder entsprechend ähnliche Teile.
- 1 zeigt ein Schienenfahrzeug mit einer Türvorrichtung,
- 2 ein einen Ausschnitt eines Querschnitts durch das Schienenfahrzeug im Bereich einer Türvorrichtung mit einer Schiebetrittvorrichtung, und
- 3 zwei miteinander verbundene Trittelemente eines Schiebetritts der Schiebetrittvorrichtung gemäß 2.
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Ausführungsbeispiele
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Zur Verdeutlichung des Gesamtverständnisses wird anhand 1 ein als Schienenfahrzeug ausgebildetes Fahrzeug 100 dargestellt. Dieses umfasst zwei Waggons mit zwei Wagenkästen 102, wobei der Zugang für Fahrgäste von einer Außenseite 103 des Schienenfahrzeugs 100 zu einem Innenraum 106 des jeweiligen Wagenkastens 101 mithilfe einer Türvorrichtung 104 ermöglicht wird.
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Weiterhin ist das Fahrzeug 100 an einem Bodenbereich 105 über Drehgestelle 101 fahrbar auf Schienen 202 gelagert. Fährt das Fahrzeug 100 eine Haltestelle an, so ergibt sich zwischen der Türvorrichtung 103 und einer Bahnsteigkante 201 eines Bahnsteigs 200 der Haltestelle in einer Querrichtung des Fahrzeugs 100 ein Spalt (2).
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Bezüglich des Fahrzeugs wird eine Längsrichtung 5, eine Vertikalrichtung 6 und eine Querrichtung definiert.
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2 zeigt einen schematischen Ausschnitt durch das Fahrzeug 100 im Bereich der Türvorrichtungen 103. Dabei ist erkennbar, dass die Lücke zwischen dem Bahnsteig 201 und dem Boden 106 mithilfe eines Schiebetritts 1 überwunden werden kann. Ein auf dem Bahnsteig 200 oder im Innenraum 107 befindlicher Fahrgast vermag diese Lücke durch Überschreiten des Schiebetritts 1 überwinden zu können. Entsprechend ist im Bodenbereich 105 eine Schiebetrittvorrichtung 20 vorgesehen, deren wesentliche Komponente der einrollbare und ausfahrbare Schiebetritt 1 ist.
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Die bestimmungsgemäße Anordnung der Schiebetrittvorrichtung 20 im Fahrzeug 100 spezifiziert eine Verschieberichtung 5 des ausfahrbaren Schiebetritts 1, wobei im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Querrichtung des Fahrzeugs 100 mit der Verschieberichtung 5 zusammenfällt.
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3 zeigt zwei Trittelemente 10 des Schiebetritts 1 im Querschnitt. Jedes Trittelement 10 ist dabei als leisten- oder lattenförmiges Bauteil ausgebildet und weist eine als Elementtrittfläche 12 ausgebildete, oben liegende Oberfläche, eine unten liegende Elementunterseite 14 und jeweils zwei seitliche Kontaktseiten 11 auf, wobei die Elementtrittfläche 12 und die Elementunterseite 14 im bestimmungsgemäßen Einsatz in Querrichtung bzw. in Verschieberichtung 5, und die Kontaktflächen in Vertikalrichtung 6 ausgerichtet sind.
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Die Trittelemente 10 sind mithilfe einer Gelenkvorrichtung 15 verschwenkbar miteinander verbunden, wobei die sich dabei ausbildenden Drehachsen 16 und 17 jeweils eine feste Position bezüglich des damit assoziierten Trittelements 10 einnehmen. Die Gelenkvorrichtung 15 verbindet die jeweiligen Drehachsen 16 und 17 über ein Kettengliedähnliches Bauteil, sodass die Trittelemente 10 über beide Drehachsen 16 und 17 miteinander verschwenkbar verbunden angeordnet sind.
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Die Verbindung der Trittelemente 10 ist so gestaltet, dass ein sich zwischen den Elementtrittflächen 12 aufspannender Winkel 7 maximal 180°, oder wenige Grade mehr, einstellt. Dies wird dadurch erreicht, indem die Drehachsen 16 bzw. 17 in einem Übergangsbereich 13 zwischen einer Kontaktseite 11 und der Elementtrittfläche 12 vorgesehen sind, und im Zusammenwirken damit die Kanten und Flächen der Kontaktseiten 11 als begrenzende Anschlag beider Trittelemente 10 zueinander fungiert. Somit sind die Trittelemente 10 so weit auseinander schwenkbar miteinander verbunden, bis die Kontaktseiten 11 beider Trittelemente 10 miteinander in begrenzenden Kontakt treten. Auf diese Weise ist es möglich, eine tragende Struktur des Schiebetritts 1 mithilfe einer Mehrzahl von miteinander verbundenen Trittelementen 10 zu bilden, wobei der Schiebetritt 1 in Vertikalrichtung 6 von oben belastet werden kann, jedoch eine Beaufschlagung von unten zu einem Einklappen von Trittelementen 10 führen würde.
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2 zeigt die Schiebetrittvorrichtung 20 mit einem teilweise ausgefahrenen Schiebetritt 10. Dabei sind eine Mehrzahl an Trittelemente 10 mittels Gelenkvorrichtungen 15 miteinander verbunden, wobei ein dem Bahnsteig 200 zugewandten Ende des Schiebetritts 1 als freier Bereich 4 oder freies Ende des Schiebetritts 1 und ein zwischen einer Führungsvorrichtung 23 der Schiebetrittvorrichtung 20 befindlicher Bereich des Schiebetritts 1 als Lagerbereich 3 bezeichnet werden kann. Die Führungsvorrichtung 23 fungiert dabei als Abstützstruktur der Schiebevorrichtung 20 und nimmt mindestens Querkräfte, verursacht durch eine Belastung des freien Bereichs 4 des Schiebetritts 1, auf und leitet diese in den Bodenbereich 105 des Fahrzeugkastens 102 ein.
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Weiterhin ist eine Stauvorrichtung 21 vorgesehen, wobei der Schiebetritt 1 durch eine Drehung einer Aufrollachse 22 in Form einer Staurolle 24 aufgerollt und platzsparend im Bodenbereich 105 gelagert werden kann. Der Schiebetritt 1 ist über ein Endelement 18 mit der Staurolle 24 verbunden. Das letzte Trittelement am freien Bereich 4 des Schiebetritts 1 ist als Randelement 19 gestaltet, welches nur einseitig mit einem Trittelement 10 verbunden ist. Darüber hinaus sind alle Trittelemente 10 des Schiebetritts 1 beidseitig mit einem benachbarten Trittelement 10 verbunden.
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Der Schiebetritt 1 kann durch Abrollen der Staurolle 24 aus der Führungsvorrichtung 23 in Verschieberichtung 5 herausgeschoben werden, bis ein Spalt zwischen Fahrzeug 100 und einem Bahnsteig 200 überbrückt ist. Wird die Türvorrichtung 103 geschlossen, so kann durch ein Rollen der Staurolle 24 der Schiebetritt vollständig in den Bodenbereich 105 eingezogen werden. Die zueinander klappbare Anordnung der Trittelemente 10 ermöglicht zum einen eine tragende Struktur des Schiebetritts 1 bei Belastung von oben, und zum anderen, dass der Schiebetritt 1 in sich aufgerollt werden kann.
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Weiterhin kann der Schiebetritt 1, insbesondere das Endelement 18, ein Sensorelement 8 aufweisen, mit dessen Hilfe ein Abstand des Schiebetritts 1 zur Bahnsteigkante 201 oder auch eine Überdeckung mit dem Bahnsteig 200 bestimmt werden kann. Indem das Sensorelement 8 in geeigneter Weise mit einer Sensorvorrichtung und/oder mit einer geeignet ausgebildeten Steuervorrichtung verbunden ist, kann ein Ausfahren und/oder Einfahren des Schiebetritts aus bzw. in die Stauvorrichtung 21 und/oder Führungsvorrichtung 23 automatisiert abgebildet werden.
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Weiterhin kann eine Sensorvorrichtung der Schiebetrittvorrichtung derart im Bodenbereich 105 vorgesehen sein, sodass - zur Verbesserung oder Ermöglichung der automatischen Steuerung - eine Position des Schiebetritts 1 relativ zum Wagenkasten 102 detektiert werden kann.
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Wenngleich hierin spezifische Ausführungsformen dargestellt und beschrieben worden sind, liegt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die gezeigten Ausführungsformen geeignet zu modifizieren, ohne vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Beispielsweise kann die beschriebene Trittvorrichtung 20 auch in einem nicht-schienengebundenen Fahrzeug, zum Beispiel einem Bus, Verwendung finden.
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Weiterhin ist möglich, dass die Verschieberichtung der Schiebetrittvorrichtung in Längsrichtung eines Fahrzeugs ausgerichtet ist, insbesondere wenn eine Türvorrichtung eines solchen Fahrzeugs an einer Rückwand des Fahrzeugs vorgesehen ist. Unabhängig davon ist die Form der Trittelemente 10 geeignet zu wählen, sodass der Winkel zwischen den Elementtrittflächen im Wesentlichen 180° nicht überschreitet; beispielsweise können die Trittelemente geeignete, abwechselnde trapezoides Querschnittsformen aufweisen. Die nachfolgenden Ansprüche stellen einen ersten, nicht bindenden Versuch dar, die Erfindung allgemein zu definieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schiebetritt
- 2
- Schiebetrittfläche
- 3
- Lagerbereich
- 4
- freier Bereich
- 5
- Verschieberichtung
- 6
- Vertikalrichtung
- 7
- Winkel
- 8
- Sensorelement
- 9
- Längsrichtung
- 10
- Trittelement
- 11
- Kontaktseite
- 12
- Elementtrittfläche
- 13
- Übergangsbereich
- 14
- Elementunterseite
- 15
- Gelenkvorrichtung
- 16
- Drehachse
- 17
- Drehachse
- 18
- Endelement
- 19
- Randelement
- 20
- Schiebetrittvorrichtung
- 21
- Stauvorrichtung
- 22
- Aufrollachse
- 23
- Führungsvorrichtung
- 24
- Staurolle
- 25
- Sensorelement
- 26
- Außenbereich
- 100
- Fahrzeug
- 101
- Drehgestell
- 102
- Wagenkasten
- 103
- Türvorrichtung
- 104
- Fahrzeugkante
- 105
- Bodenbereich
- 106
- Boden
- 107
- Innenraum
- 200
- Bahnsteig
- 201
- Bahnsteigkante
- 202
- Schienen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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