-
Die Erfindung betrifft die Steuerung einer Ausgabe an Bord eines Fahrzeugs. Insbesondere betrifft die Erfindung die Steuerung der Ausgabe auf mehreren Ausgabevorrichtungen.
-
Ein Fahrer oder ein Fahrgast an Bord des Fahrzeugs kann ein persönliches mobiles Gerät, beispielsweise ein Smartphone, einen Tablet Computer oder ein Laptop verwenden. Das Fahrzeug umfasst eine Anzeigevorrichtung, die mit dem mobilen Gerät gekoppelt werden kann, um die Ausgabe des Geräts auf die eingebaute Anzeigevorrichtung umzuleiten. Dabei kann insbesondere von einer größeren Anzeigefläche, einer besseren Anzeigeleistung bezüglich Darstellungsgeschwindigkeit, Auflösung, Farben oder Helligkeit, oder einer vorteilhaften Position der Anzeigevorrichtung profitiert werden.
-
Umfasst das Fahrzeug mehrere Anzeigevorrichtungen, die beispielsweise in einer Mittelkonsole, an einem Fahrzeughimmel oder im Bereich eines Handschuhfachs angeordnet sein können, kann es für einen Benutzer aufwändig sein, diejenige Anzeigevorrichtung auszuwählen, auf der die Darstellung eines mobilen Geräts stattfinden soll.
-
US 2013 / 0 222 266 A1 schlägt vor, die Richtung eines ersten elektronischen Geräts gegenüber einem zweiten elektronischen Gerät mittels eines Beschleunigungssensors zu bestimmen und eine Eingabe am zweiten Gerät bezüglich der Position des ersten Geräts auszuwerten.
-
Die Bestimmung der Ausrichtung eines mobilen Geräts an Bord eines Fahrzeugs mittels eines Beschleunigungssensors kann schwierig sein, da das Fahrzeug während der Fahrt selbst in Längs- und/oder Querrichtung beschleunigt oder verzögert werden kann und daher Kräfte auf das Gerät übertragen kann.
-
Eine der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, eine verbesserte Technik zur Steuerung einer Ausgabe eines mobilen Geräts auf einer an Bord eines Fahrzeugs angebrachten Ausgabevorrichtung bereitzustellen. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
-
Nach einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Betreiben eines mobilen Geräts an Bord eines Fahrzeugs Schritte des Bestimmens einer räumlichen Ausrichtung des mobilen Geräts in dem Fahrzeug, des Bestimmens einer Lage wenigstens einer am Fahrzeug angebrachten Ausgabevorrichtung; des Identifizierens einer der bestimmen Ausgabevorrichtungen basierend auf der erfassten Ausrichtung des mobilen Geräts; und des Ausgebens einer Ausgabe des mobilen Geräts auf der bestimmten Ausgabevorrichtung. Dabei erfolgt das Identifizieren der bestimmten Ausgabevorrichtung auf der Basis einer Auswertung der Ausrichtung des mobilen Geräts im Raum zu einer erfassten Ausrichtung des Fahrzeugs im Raum.
-
Eine Person an Bord des Fahrzeugs kann insbesondere eine Ausgabe des mobilen Geräts auf eine Ausgabevorrichtung des Fahrzeugs umleiten. Die Ausgabevorrichtung kann eine Anzeigevorrichtung umfassen, die insbesondere zur Darstellung von Text und/oder graphischen Informationen eingerichtet ist. Die Ausgabevorrichtung kann alternativ oder zusätzlich zur Widergabe von akustischen Informationen eingerichtet sein. So kann beispielsweise eine Ausgabe eines Telefongesprächs, eines Videoanrufs, eine Multimedia-Datenstroms oder die Ausgabe einer Applikation auf den Ausgabevorrichtungen gesteuert werden.
-
Die Lage der Ausgabevorrichtung bezüglich des mobilen Geräts kann eine Richtung betreffen, in welcher die Ausgabevorrichtung vom mobilen Gerät aus gesehen liegt. Das mobile Gerät kann beispielsweise auf die Ausgabevorrichtung gerichtet oder gedeutet werden, um einen Bezug zwischen der Eingabe und der Eingabeeinrichtung herzustellen. Die Geste kann auch in Richtung der Ausgabevorrichtung erfolgen. Dieser Zusammenhang kann für einen Benutzer intuitiv erfassbar sein und die vom Benutzer gemeinte Ausgabevorrichtung kann rasch und genau bestimmbar sein.
-
Durch das Verwenden der Anzeigerichtung vom mobilen Gerät aus kann die Benutzung des mobilen Geräts bzw. die Verwendung einer darauf ablaufenden Applikation für einen Benutzer an Bord des Fahrzeugs vereinfacht sein. Insbesondere kann von einer Ausgabequalität oder anderen Vorteilen der am Fahrzeug angebrachten Ausgabevorrichtung profitiert werden.
-
Die Ausrichtungen der Ausgabevorrichtung und des Geräts können insbesondere bezüglich eines Referenzsystems bestimmt werden, das beide Elemente umgibt. Dieses Referenzsystem kann insbesondere die Erde sein.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird wenigstens eine der Ausrichtungen bezüglich eines umgebenden Magnetfelds bestimmt. Das Magnetfeld kann insbesondere ein Erdmagnetfeld umfassen. Eine Missweisung zwischen dem herrschenden Magnetfeld und dem geographischen Nordpol kann unerheblich sein, da sie bei einer Differenzbildung zwischen den Ausrichtungen von Fahrzeug und mobilem Gerät wegfallen kann. Das Magnetfeld kann insbesondere für eine Bestimmung der Lage der Ausgabevorrichtung in einer horizontalen Ebene verwendet werden.
-
Es ist weiterhin bevorzugt, dass eine Position des mobilen Geräts bezüglich des Fahrzeugs und die Lage der wenigstens einen Ausgabevorrichtung bezüglich der Position bestimmt werden. Beispielsweise kann die Lage der Ausgabevorrichtung davon abhängig sein, ob sich das mobile Gerät auf einem Vordersitz oder einem Rücksitz befindet. Müssen nur wenige Ausgabevorrichtungen an Bord des Fahrzeugs voneinander unterschieden werden, so kann die Bestimmung der Position des mobilen Geräts auch entfallen.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird eine Position der wenigstens einen Ausgabevorrichtung bezüglich des Fahrzeugs auf der Basis einer Identifikation des Fahrzeugs und einer der Identifikation zugeordneten Position der Ausgabevorrichtung bestimmt. Die Identifikation kann beispielsweise einen Fahrzeughersteller und/oder Fahrzeugtyp umfassen. Die Zuordnung der Position zur Identifikation kann beispielsweise in einer Tabelle oder einer Datenbank vorgehalten sein. In einer Ausführungsform ist die Zuordnung seitens des Fahrzeugs bekannt und kann nach außen bereitgestellt werden, beispielsweise auf Anfrage. In einer anderen Ausführungsform kann eine externe Stelle wie beispielsweise ein Server oder ein Dienst, optional in einer Cloud, die Position der Ausgabevorrichtung in einem Fahrzeug auf der Basis dessen Identifikation bestimmt werden.
-
In einer Weiterbildung dieses Ansatzes betrifft die Identifikation das individuelle Fahrzeug. Dabei kann die Identifikation für alle Fahrzeuge eindeutig sein. Auf diese Weise kann eine Ausstattung oder eine Nachrüstung des Fahrzeugs mit einer Ausgabevorrichtung berücksichtigt werden.
-
Die Position der Ausgabevorrichtung bezüglich des Fahrzeugs kann durch das Fahrzeug selbst an das Gerät bereitgestellt werden. Dazu kann es erforderlich sein, dass sich das Gerät gegenüber dem Fahrzeug identifiziert. Ist die Position der Ausgabevorrichtung nicht ohnehin seitens des Fahrzeugs bekannt, kann das Fahrzeug die Position beispielsweise von einem externen Dienst oder Server beziehen.
-
In einer anderen Ausführungsform wird eine Position der Ausgabevorrichtung bezüglich des Fahrzeugs durch die Ausgabevorrichtung an das Gerät bereitgestellt. In dieser Variante muss das Fahrzeug keine Kenntnis über Existenz, Beschaffenheit oder Position der Ausgabevorrichtung haben. Insbesondere eine nachgerüstete Ausgabevorrichtung kann so verbessert an Bord des Fahrzeugs benützt werden.
-
Die Ausgabevorrichtung kann beweglich bezüglich des Fahrzeugs ausgebildet sein. Die Beweglichkeit kann insbesondere eine Verstellbarkeit, etwa in horizontaler oder vertikaler Richtung, umfassen. Außerdem kann eine Ausgabevorrichtung aktivierbar und deaktivierbar sein. Beispielsweise kann die Ausgabevorrichtung in einer ersten Position an einen Fahrzeughimmel angeschmiegt sein. In einer zweiten Position kann die Ausgabevorrichtung vom Fahrzeughimmel herabhängen, sodass ein ausgegebener Inhalt für eine Person an Bord des Fahrzeugs erkennbar ist. Das beschriebene Zusammenspiel mit der Eingabe kann in dieser Variante nur dann ermöglicht sein, wenn die Ausgabevorrichtung sich in der zweiten Position befindet.
-
Ist die Ausgabevorrichtung bezüglich des Fahrzeugs beweglich, so kann die Position der Ausgabevorrichtung beispielsweise seitens des Fahrzeugs bekannt sein und insbesondere auf eine korrespondierende Anfrage hin nach außen bereitgestellt werden. Auch die Ausgabevorrichtung selbst kann Kenntnis ihrer aktuellen Position am Fahrzeug haben und diese optional nach außen bereitstellen, insbesondere auf eine korrespondierende Anfrage hin.
-
In einer weiteren Ausführungsform wird eine Position des mobilen Geräts bezüglich des Fahrzeugs mittels eines vom Gerät bereitgestellten Radiosignals, und wenigstens zweiter Empfänger an Bord des Fahrzeugs bestimmt. Das Radiosignal kann insbesondere ein WLAN-, Bluetooth- oder NFC-Signal umfassen. Die Position des mobilen Geräts an Bord des Fahrzeugs kann ausreichend genau beispielsweise mittels Triangulation bestimmt werden, wenn Empfangsrichtungen an zwei beabstandeten Empfängern oder ein Verhältnis von an den Empfängern beobachtbaren Signalstärken des Radiosignals bekannt ist. In der Regel genügt bereits eine relativ grobe Positionsbestimmung des mobilen Geräts an Bord des Fahrzeugs, um die hierin beschriebene Technik zu ermöglichen. Die Position kann allgemein umso genauer bestimmt werden, je mehr Empfänger an Bord des Fahrzeugs angebracht sind.
-
Das Fahrzeug kann mehrere Ausgabevorrichtungen umfassen, wobei die Darstellung auf einer der Ausgabevorrichtungen bezüglich Lagen der Ausgabevorrichtungen bezüglich des Geräts gesteuert wird. Beispielsweise kann durch einfaches Ausrichten des mobilen Geräts auf eine der Ausgabevorrichtungen die Eingabe für diese Ausgabevorrichtung ausgewertet werden. In einer anderen Ausführungsform kann die Anzeigegeste in Richtung einer der Ausgabevorrichtungen erfolgen, wobei die Ausrichtung des mobilen Geräts unbeachtlich sein kann.
-
In beiden Ausführungsformen kann beispielsweise ein auf einem Bildschirm des mobilen Geräts dargestellter Inhalt auf eine der Ausgabevorrichtungen transferiert werden, indem der Inhalt oder ein stellvertretendes Symbol beispielsweise mittels einer Wisch-, Wurf- oder Schiebebewegung in Richtung einer der Ausgabevorrichtungen bewegt wird.
-
Die Verfügbarkeit der Ausgabevorrichtung kann in Abhängigkeit eines Fahrzustands des Fahrzeugs bestimmt werden. Beispielsweise kann eine Ausgabevorrichtung, die üblicherweise Fahr- oder Navigationsparameter an einen Fahrer des Fahrzeugs ausgibt, während der Fahrt nicht für die Darstellung von Inhalten durch das mobile Gerät freigegeben sein. Hält das Fahrzeug jedoch an, so kann diese Ausgabevorrichtung unter Umständen für den genannten Zweck benutzt werden. In einer weiteren Ausführungsform kann die Verfügbarkeit der Ausgabevorrichtung auch von der Art der darzustellenden Information abhängig sein. Beispielsweise kann eine Navigationsinformation von einer einem Fahrer des Fahrzeugs bereitgestellten Ausgabevorrichtung akzeptiert werden, während ein Multimediainhalt wie ein Videodatenstrom nicht akzeptiert werden kann.
-
Teile eines hierin beschriebenen Verfahrens können alternativ seitens des mobilen Geräts oder seitens des Fahrzeugs ausgeführt werden.
-
Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst ein mobiles Gerät zum Betrieb an Bord eines Fahrzeugs eine Kommunikationseinrichtung zur Übermittlung von Informationen an eine am Fahrzeug angebrachte Ausgabevorrichtung; eine erste Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung einer Ausrichtung des Geräts im Raum; eine zweite Bestimmungseinrichtung zur Bestimmung einer Ausrichtung des Fahrzeugs im Raum; und eine Verarbeitungseinrichtung, die dazu eingerichtet ist, die Lage der Ausgabevorrichtung auf der Basis der Ausrichtung des mobilen Geräts und der Ausrichtung des Fahrzeugs zu bestimmen, und eine Ausgabe des mobilen Geräts auf der Ausgabevorrichtung zu steuern.
-
Bestehende Techniken der Koppelung oder Datenübertragung zwischen einem mobilen Gerät und einem Fahrzeug, insbesondere einem Kraftfahrzeug, können hierzu vorteilhaft genutzt werden.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Fahrzeug eine Kommunikationseinrichtung zur Kommunikation mit einem mobilen Gerät an Bord des Fahrzeugs; eine am Fahrzeug angebrachte Ausgabevorrichtung; und eine Verarbeitungseinrichtung. Dabei ist die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, eine am mobilen Gerät erfasste Eingabe über die Kommunikationseinrichtung zu empfangen, eine durch das mobile Gerät bestimmte Ausrichtung des Geräts im Raum zu empfangen, eine Ausrichtung des Fahrzeugs im Raum zu bestimmen, eine Lage der Ausgabevorrichtung bezüglich des Geräts zu bestimmen, die Eingabe bezüglich der bestimmten Lage auszuwerten, und eine Ausgabe von Informationen des mobilen Geräts auf der Ausgabevorrichtung zu steuern.
-
Ein hierin beschriebenes mobiles Gerät oder ein hierin beschriebenes Fahrzeug können jeweils dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Vorteile des Verfahrens, des mobilen Geräts und des Fahrzeugs können dabei jeweils übertragbar sein. In einer weiteren Variante können Teile des Verfahrens auch durch eine Instanz außerhalb des Fahrzeugs ausgeführt werden, insbesondere durch einen Server oder einen Dienst, optional in einer Cloud. In allen Fällen kann die Darstellung von Inhalten des mobilen Geräts auf eine Ausgabevorrichtung an Bord des Fahrzeugs verbessert gesteuert werden.
-
Die Steuerung kann insbesondere verwendet werden, wenn das Fahrzeug dazu eingerichtet ist, seine Bewegung autonom zu steuern. In diesem Fall können insbesondere Multimediadaten oder andere Informationen, die nicht notwendigerweise der Bewegung des Kraftfahrzeugs zugeordnet sind, auf der Ausgabevorrichtung ausgegeben werden.
-
Die Verarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen werden oder umgekehrt.
-
Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben, in denen:
- 1 ein System mit einem Fahrzeug,
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens, und
- 3 einen beispielhaften Anwendungsfall der Steuerung einer Ausgabe eines mobilen Geräts auf einer Ausgabevorrichtung, die an einem Fahrzeug angebracht ist,
illustriert.
-
1 zeigt ein System 100 mit einem Fahrzeug 105, insbesondere einem Kraftfahrzeug, weiter bevorzugt einem Personenkraftfahrzeug. An Bord des Fahrzeugs 105 befindet sich ein mobiles Gerät 110, das insbesondere als Smart Device, Smartphone, Tablet Computer, Laptop oder ähnliche Vorrichtung ausgebildet sein kann. Das mobile Gerät 110 ist bevorzugt ein persönliches Gerät, indem es zur im Wesentlichen ausschließlichen Nutzung durch eine vorbestimmte Person eingerichtet ist. Außerdem ist das Gerät 110 bevorzugt frei an Bord des Fahrzeugs 110 beweglich.
-
Das Gerät 110 umfasst eine Verarbeitungseinrichtung 115, eine Eingabeeinrichtung 120, eine insbesondere drahtlose Schnittstelle 125 und eine Bestimmungsvorrichtung 130 zur Bestimmung einer Ausrichtung des mobilen Geräts 110 in Raum. Anders als dargestellt sind die Komponenten des mobilen Geräts 110 bevorzugt miteinander integriert ausgeführt oder in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet.
-
Die Verarbeitungseinrichtung 115 umfasst bevorzugt einen Mikrocomputer oder Microcontroller. Die Schnittstelle 125 kann drahtgebunden, beispielsweise nach dem USB-Standard, oder drahtlos, etwa nach dem NFC-, WLAN- oder Bluetooth-Standard ausgeführt sein. Die Bestimmungsvorrichtung 130 kann insbesondere einen Magnetfeldsensor umfassen, der die Richtung eines umgebenden Magnetfelds, insbesondere des Erdmagnetfelds, bestimmen kann. Die Eingabeeinrichtung 120 kann insbesondere dazu eingerichtet sein, eine Eingabe zu erfassen. Dazu kann die Eingabeeinrichtung 120 Teil eines Touchscreens sein. Der Touchscreen kann auch dazu eingerichtet sein, als Ausgabevorrichtung des mobilen Geräts 110 zu arbeiten.
-
An Bord des Fahrzeugs 105 ist wenigstens eine Ausgabevorrichtung 135 angebracht, die insbesondere zur optischen und/oder akustischen Ausgabe eingerichtet sein kann. In 1 sind beispielhaft drei optische Ausgabevorrichtungen 135.1 auf einer linken Fahrzeugseite, 135.2 in der Mitte des Fahrzeugs 105 und 135.3 auf einer rechten Fahrzeugseite vorgesehen. Rein exemplarisch befinden sich die Ausgabevorrichtungen 135 im Bereich von Vordersitzen des Fahrzeugs 105. In anderen Ausführungsformen können eine oder mehrere Vorrichtungen an beliebigen Positionen an Bord des Fahrzeugs 105 positioniert sein, beispielsweise im Bereich eines Fahrzeugfonds, etwa in einer Kopfstütze eines Sitzes der ersten Sitzreihe, befestigt an einem Himmel des Fahrzeugs 105 oder an einer beliebigen anderen Stelle. Üblicherweise wird eine flächige Ausgabevorrichtung 135 verwendet, es kann aber auch eine andere Vorrichtung wie ein Projektionssystem oder ein Head-Up-Display Verwendung finden. Ausgabeparameter einer Ausgabevorrichtung 135 können in Abhängigkeit vorliegender Möglichkeiten und Bedürfnisse gewählt werden, beispielsweise bezüglich einer Größe, einer Geschwindigkeit, eines Seitenverhältnisses oder einer Farbtiefe der Anzeige.
-
Die Ausgabevorrichtung 135 kann mittels einer Verarbeitungseinrichtung 140 gesteuert werden, die üblicherweise an Bord des Fahrzeugs 105 angebracht ist. Zur Kommunikation mit dem mobilen Gerät 110 kann außerdem eine Schnittstelle 145 vorgesehen sein, die wie die Schnittstelle 125 des mobilen Geräts 110 bevorzugt drahtlos ausgeführt ist. Wie in 1 dargestellt ist, können auch mehrere Schnittstellen 145 vorgesehen sein, vorliegend beispielhaft eine erste Schnittstelle 145.1 und eine zweite Schnittstelle 145.2, die bevorzugt an unterschiedlichen Stellen des Fahrzeugs 105 angeordnet sind. Außerdem kann eine Bestimmungseinrichtung 150 vorgesehen sein, die dazu eingerichtet ist, eine Ausrichtung des Fahrzeugs 105 im Raum zu bestimmen. In einer Ausführungsform ist die Bestimmungseinrichtung 150 ähnlich wie die Bestimmungseinrichtung 130 ausgelegt und insbesondere dazu eingerichtet, die Ausrichtung des Fahrzeugs 105 bezüglich eines externen Magnetfelds, insbesondere des Erdmagnetfelds, zu bestimmen. In einer anderen Ausführungsform kann die Bestimmungseinrichtung 150 auch beispielsweise auf der Basis von bestimmten Positionen des Fahrzeugs 105 zu unterschiedlichen Zeitpunkten dessen Bewegung und daraus folgend dessen Ausrichtung bestimmen. Zusätzlich kann die Bestimmungseinrichtung 150 mit einem Beschleunigungssensor ausgestattet sein, um beispielsweise eine Veränderung der Ausrichtung verbessert feststellen zu können.
-
Um eine Ausgabe des mobilen Geräts 110 auf eine der Ausgabevorrichtungen 135 zu steuern, soll die Lage der Ausgabevorrichtungen 135 bezüglich des mobilen Geräts 110 bestimmt werden. Dazu sollen Ausrichtungen des Fahrzeugs 105 und des mobilen Geräts 110 im Raum bestimmt und miteinander in Kontext gesetzt werden. Eine Eingabe auf der Eingabeeinrichtung 120 des mobilen Geräts 110 kann dann bezüglich der Lage der Ausgabevorrichtung 135 ausgewertet werden. Insbesondere kann die Geste auf eine Ausgabevorrichtung 135 bezogen werden, auf die das mobile Gerät 110 gerichtet ist. Anschließend kann eine Anzeige des mobilen Geräts 110 auf der Ausgabevorrichtung 135 gesteuert werden. Es ist zu beachten, dass mehrere Ausgabevorrichtungen 135 an Bord des Fahrzeugs 105 üblicherweise ausreichend voneinander beabstandet sind, sodass die Lage einer Ausgabevorrichtung 135 bezüglich des mobilen Geräts 110 nur sehr grob bestimmt werden muss, um die von einem Benutzer beabsichtige Ausgabevorrichtung 135 zu identifizieren.
-
Vom mobilen Gerät 110 auf eine der Ausgabevorrichtungen 135 ausgegebene Inhalte können insbesondere Multimediainhalte, beispielsweise einen Videodatenstrom umfassen. Wird das Fahrzeug 105 von einem Fahrer gesteuert, so kann eine Ausgabevorrichtung 135 im Blickfeld des Fahrers unter Umständen nicht für die Darstellung von Inhalten durch das mobile Gerät 110 freigegeben sein. Steht das Fahrzeug 105 still oder wird es mittels einer autonomen Steuervorrichtung 155 gesteuert, so kann eine Ausgabe von Informationen des mobilen Geräts 110 auf beliebigen Ausgabevorrichtungen 135 möglich sein.
-
Das System 100 umfasst optional eine externe Stelle 160, die insbesondere als Server oder Dienst, beispielsweise in einer Cloud, bereitgestellt sein kann. Eine Kommunikation mit der externen Stelle 160 kann durch die Kommunikationseinrichtung 110 mittels der Schnittstelle 125 oder seitens des Fahrzeugs 105 mittels einer der Schnittstellen 145 erfolgen. Bestimmungen der hierin beschriebenen Technik können in unterschiedlichen Ausführungsformen alternativ seitens des mobilen Geräts 110, des Fahrzeugs 105 oder der externen Stelle 160 durchgeführt werden. Außerdem kann die externe Stelle 160 dazu eingerichtet sein, auf eine entsprechende Anfrage des mobilen Geräts 110 oder des Fahrzeugs 105 hin bestimmte Informationen zur Verfügung zu stellen, insbesondere betreffend einer oder mehrerer Ausgabevorrichtungen 135 an Bord des Fahrzeugs 105.
-
2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200, das insbesondere in Verbindung mit dem System 100 ausgeführt werden kann. Das Verfahren 200 kann als Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln vorliegen. Dabei kann es auf einer der Verarbeitungsvorrichtungen 115, 140 ablaufen oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sein. Die im Folgenden beschriebenen Schritte des Verfahrens 200 müssen nicht notwendigerweise in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden.
-
In einem Schritt 205 wird eine Eingabe an der Eingabeeinrichtung 120 des mobilen Geräts 110 erfasst. In einem Schritt 210 kann die Ausrichtung des mobilen Geräts 110 bestimmt werden. Dies erfolgt bevorzugt und bezüglich eines Referenzsystems, welches auch das Fahrzeug 105 umfasst. In einem Schritt 215 kann die Ausrichtung des Fahrzeugs 105 bestimmt werden. Dazu kann insbesondere die Bestimmungseinrichtung 150 verwendet werden.
-
In einem Schritt 220 kann die Position des mobilen Geräts 110 im Fahrzeug 105 bestimmt werden. In einer Ausführungsform wird die Position manuell eingegeben. In einer anderen Ausführungsform wird die Position geschätzt, beispielsweise aufgrund einer Sitzbelegung im Fahrzeug 105 oder einer Annahme, in welcher Sitzreihe oder auf welcher lateralen Seite des Fahrzeugs 105 sich das mobile Gerät 110 befindet. In noch einer Ausführungsform kann die Position auch dynamisch bestimmt werden, beispielsweise auf der Basis von Richtungen oder Feldstärken eines von der Kommunikationseinrichtung 125 des mobilen Geräts 110 ausgesandten Radiosignals an unterschiedlichen Kommunikationseinrichtungen 145 an Bord des Fahrzeugs 105.
-
In einem Schritt 225 kann die Position einer Ausgabevorrichtung 135 im Fahrzeug 105 bestimmt werden. In einer Ausführungsform ist die Position der Ausgabevorrichtung 135 seitens des Fahrzeugs 105 bzw. der Verarbeitungseinrichtung 140 bekannt. In einer anderen Ausführungsform kann die Position einer Ausgabevorrichtung 135 von dieser abgefragt werden. In noch einer weiteren Ausführungsform kann die Information auf der Basis einer Identifikation des Fahrzeugs 105 bestimmt werden, beispielsweise durch Anfrage an der externen Stelle 160. Dabei kann die Identifikation beispielsweise einen Hersteller, einen Fahrzeugtyp und/oder ein Baujahr umfassen. In einer anderen Ausführungsform kann die Identifikation ein individuelles Fahrzeug 105 bezeichnen. Die Information der Position der Ausgabevorrichtung 135 kann dann an diejenige Komponente 115, 140, 160 gebracht werden, an der die weiteren Bestimmungen durchgeführt werden.
-
In einem Schritt 230 kann die Lage der Ausgabevorrichtung 135 bezüglich des mobilen Geräts 110 bestimmt werden. Diese Bestimmung erfolgt bevorzugt auf der Basis der in den Schritten 210 und 215 bestimmten Ausrichtungen. Wurden beispielsweise jeweils Ausrichtungen bezüglich des Erdmagnetfelds bestimmt, so kann es ausreichen, die bestimmten Werte voneinander abzuziehen, um die relative Lage der Ausgabevorrichtung 135 bezüglich des mobilen Geräts 110 zu bestimmen.
-
In einem Schritt 235 kann die im Schritt 205 erfasste Eingabe ausgewertet werden. Dabei kann die Auswertung insbesondere unter Berücksichtigung der im Schritt 230 bestimmten relativen Lage erfolgen. In einem Schritt 240 kann dann eine Ausgabe auf der Ausgabevorrichtung 135 gesteuert werden.
-
3 zeigt einen beispielhaften Anwendungsfall der Steuerung einer Ausgabe eines mobilen Geräts 110 auf einer Ausgabevorrichtung 135, die bevorzugt an einem Fahrzeug 105 angebracht ist. Beispielhaft wird von einer ersten Ausgabevorrichtung 135.1 und einer zweiten Ausgabevorrichtung 135.2 ausgegangen, die vom mobilen Gerät 110 aus links bzw. rechts am Fahrzeug 105 angebracht sind. Die Ausgabe des mobilen Geräts 110 kann auf eine Ausgabevorrichtungen 135.1 oder 135.2 umgeleitet oder gespiegelt werden, wobei eine zu verwendende Ausgabevorrichtung 135 identifiziert werden kann, wie im Folgenden genauer gezeigt wird.
-
Bevorzugt wird die Ausgabe auf der Ausgabevorrichtung 135.1, 135.2 auf eine Eingabe 305 hin begonnen, die beispielsweise einen Druck auf eine Funktionstaste oder eines sensitiven Bereichs auf dem mobilen Gerät 110, eine mit dem gesamten mobilen Gerät 110 vollführte Geste oder eine auf der Eingabevorrichtung 120 des mobilen Geräts 110 getätigte Eingabegeste umfassen kann.
-
In einer ersten Ausführungsform weist die Eingabe 305 auf der Eingabeeinrichtung 120 des mobilen Geräts 110 auf die erste Ausgabevorrichtung 135.1. Insbesondere kann die Eingabe 305 eine Geste umfassen, etwa eine lineare Bewegung, die eine Richtung im Raum definiert, und die auf eine der Ausgabevorrichtungen 135 gerichtet ist. Dabei kann das mobile Gerät 110 in einer beliebigen Richtung ausgerichtet sein. In Abhängigkeit der Eingabe 305 kann eine Ausgabe des mobilen Geräts 110 auf der ersten Ausgabevorrichtung 135.1 gesteuert werden. Insbesondere kann die erste Ausgabevorrichtung 135.1 die Ausgabe einer auf dem mobilen Gerät laufenden Applikation darstellen.
-
In einer zweiten Ausführungsform kann das mobile Gerät 110 selbst auf eine der Ausgabevorrichtungen 135, vorliegend auf die erste Ausgabevorrichtung 135.1 gerichtet sein, wobei eine Eingabe 305 auf dem mobilen Gerät 110 bezüglich des Geräts 110 ausgewertet wird. Die Eingabe kann praktisch eine beliebige Äußerung des Benutzers betreffen, beispielsweise einen Tastendruck. Die Auswahl einer zu verwendenden Ausgabevorrichtung 135 kann hierbei durch Deuten des Geräts 110 auf die betreffende Ausgabevorrichtung 135 erfolgen. Die Eingabe 305 kann dann mit Bezug auf die erste Ausgabevorrichtung 135.1 ausgewertet werden, sodass eine entsprechende Ausgabe auf der Ausgabevorrichtung 135.1 bewirkt werden kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- System
- 105
- Fahrzeug
- 110
- mobiles Gerät
- 115
- Verarbeitungseinrichtung
- 120
- Eingabeeinrichtung
- 125
- Schnittstelle
- 130
- Bestimmungsvorrichtung
- 135
- Ausgabevorrichtung
- 135.1
- erste Ausgabevorrichtung
- 135.2
- zweite Ausgabevorrichtung
- 135.3
- dritte Ausgabevorrichtung
- 140
- Verarbeitungseinrichtung
- 145
- Schnittstelle
- 145.1
- erste Schnittstelle
- 145.2
- zweite Schnittstelle
- 150
- Bestimmungseinrichtung
- 155
- autonome Steuervorrichtung
- 160
- externe Stelle
- 200
- Verfahren
- 205
- Erfassen Eingabegeste
- 210
- Bestimmen Ausrichtung mobiles Gerät
- 215
- Bestimmen Ausrichtung Fahrzeug
- 220
- Bestimmen Position des Geräts im Fahrzeug
- 225
- Bestimmen Position einer Ausgabevorrichtung im Fahrzeug
- 230
- Bestimmen Lage der Ausgabevorrichtung bezüglich Gerät
- 235
- Auswerten Geste
- 240
- Steuern Ausgabe auf Ausgabevorrichtung
305
Eingabe