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Die Erfindung betrifft einen mehrgängigen Achsantrieb eines Kraftfahrzeugs, mit einer Antriebseinheit und einem mit dieser in Wirkzusammenhang stehenden Planetengetriebe, das zumindest eine erste Planetenradstufe mit einem ersten gestuften Planetenradsatz und eine zweite Planetenradstufe mit einem zweiten gestuften Planetenradsatz aufweist, wobei die gestuften Planetenradsätze jeweils drehfest über einen Steg miteinander verbundene Einzelplaneten unterschiedlichen Außendurchmessers aufweisen, wobei an einer Ausgangswelle der zweiten Planetenradstufe, die drehfest mit einem zweiten Steg der zweiten Planetenradstufe gekoppelt ist, ein Differenzialgetriebe angeschlossen ist.
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Ein Planetengetriebe weist - wie nach allgemeinem Fachwissen bekannt - zumindest ein Sonnenrad / Sonne, zumindest ein Planetenrad / Planet, zumindest ein Hohlrad und zumindest einen Planetenträger / Träger auf. Auf die Wechselwirkung dieser einzelnen Getriebegrößen zueinander sei nachfolgend nicht eingegangen, da der Fachmann aus seiner Tätigkeit sowie der einschlägigen Literatur mit dieser vertraut ist.
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Gattungsgemäße mehrgängige elektrische Achsantriebe werden eingesetzt, um die Drehzahlen des zumindest einen Elektromotors dem gewünschten Abtrieb entsprechend zu wandeln. Bei einem solchen elektrischen Achsantrieb sind hohe Gesamtübersetzungen erforderlich.
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Aus dem Stand der Technik ist ein Umlaufräderschaltgetriebe mit hoher Gesamtübersetzungswirkung aus der
DE 10 2016 202 723 A1 bekannt. Dieses offenbart ein Umlaufräderschaltgetriebe, mit einem Leistungseingang, einem Leistungsausgang, einem Vorstufengetriebe, das durch den Leistungseingang getrieben wird, mit einem festen Übersetzungsverhältnis mit einem Vorstufensonnenrad, einem Vorstufenplanetensatz , einem Vorstufenplanetenträger und einem Vorstufenhohlrad, einem Laststufengetriebe das durch das Vorstufengetriebe getrieben wird, mit einem ersten Laststufensonnenrad, einem zweiten Laststufensonnenrad, Laststufenplaneten, einem ersten Laststufenplanetenträger und einem ersten Laststufenhohlrad.
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Die
DE 10 2016 202 723 A1 offenbart außerdem eine Doppelkupplungseinrichtung mit einer ersten Kupplung zur selektiven Ankoppelung des ersten Laststufensonnerades an den Vorstufenplanetenträger, und einer zweiten Kupplung, zur selektiven Ankoppelung des zweiten Laststufensonnenrades an den Vorstufenplanetenträger. Hierbei ist die Doppelkupplungseinrichtung zwischen dem Vorstufengetriebe und dem Laststufengetriebe angeordnet.
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Zwar ermöglicht diese Anordnung aus dem Stand der Technik bereits relativ hohe Gesamtübersetzungen, doch geht dies meist zulasten des mechanischen Wirkungsgrads.
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Ein weiteres Problem aus dem Stand der Technik ist die hohe Individualität, die an jede technische Realisierung eines mehrgängigen elektrischen Achsantriebs gestellt ist. So ist bei sich ändernden Rahmenbedingungen in der Regel eine Neugestaltung / ein Re-Design der gesamten Antriebsanordnung notwendig.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu beheben oder zumindest zu mildern. Insbesondere zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, die Leistungsdichte zu erhöhen und weitere Getriebeübersetzungen zu schaffen. Eine weitere Aufgabe liegt darin, die vorstehend genannten Motive bei gleichzeitiger Entwicklung eines Baukastensystems zu gewährleisten.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die gestuften Planetenradsätze in der Form, d.h. derart zueinander angeordnet sind, dass die umfänglich kleinsten Planeten der gestuften Planetenradsätze in einem kämmenden Wirkzusammenhang mit Hohlrädern sind, welche Hohlräder axial nebeneinander / benachbart zueinander angeordnet sind. Auf diese Weise ist die Leistungsdichte erhöht und eine zusätzliche Getriebeübersetzung geschaffen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche. Diese werden nachfolgend behandelt.
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So ist es vorteilhaft, wenn der erste Steg der ersten Planetenradstufe drehfest mit dem ersten Sonnenrad der zweiten Planetenradstufe verbunden ist. Dies erhöht beispielsweise die Kompaktheit.
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Insbesondere von Vorteil ist es, wenn die Hohlräder eine gemeinsame tragende Struktur aufweisen, die fest mit dem Gehäuse verbunden ist, wodurch die axial nebengeordnete Struktur begünstigt ist.
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Sobald eine erste Ausgangswelle eines ersten Elektromotors drehfest mit einer Ausgangswelle der Antriebseinheit verbunden ist und die erste Ausgangswelle koaxial zur Ausgangswelle des Antriebsmoduls angeordnet ist, ist die Leistungsdichte weiter erhöht.
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Vorteilhafterweise ist eine zweite Ausgangswelle eines zweiten Elektromotors über eine erste Stirnradstufe mit der Ausgangswelle der Antriebseinheit verbunden und die zweite Ausgangswelle des zweiten Elektromotors ist parallel zur Ausgangswelle der Antriebseinheit angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ausgangswelle der Antriebseinheit mit einer Kupplungseinheit mit dem Planetengetriebe verbunden. Dies ermöglicht eine bauraumoptimierte Anordnung zwischen Antriebseinheit und Planetengetriebe.
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In der Ausführungsform, in der die Ausgangswelle der Antriebseinheit mit einer Kupplungseinheit mit dem Planetengetriebe verbunden ist, ist es zudem von Vorteil, wenn die zweite Ausgangswelle des zweiten Elektromotors über Stirnradstufen mit unterschiedlichen Übersetzungen in Wirkzusammenhang mit Kupplungselementen der Kupplungseinheit steht.
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Weiter bevorzugt weist die Kupplungseinheit ein erstes Kupplungselement und ein zweites Kupplungselement auf, wobei das erste Kupplungselement mit dem ersten Steg der ersten Planetenradstufe und das zweite Kupplungselement mit einem ersten Sonnenrad der ersten Planetenradstufe in Wirkzusammenhang bringbar sind.
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Insbesondere dann, wenn die Kupplungseinheit ein zweites Kupplungselement und ein drittes Kupplungselement aufweist, wobei das zweite Kupplungselement mit einer ersten Sonne der ersten Planetenradstufe und das dritte Kupplungselement mit einem zweiten Sonnenrad der ersten Planetenradstufe in Wirkzusammenhang bringbar sind, ist die Leistungsdichte erhöht.
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Ein weiterer vorteilhafter mehrgängiger Achsantrieb zeichnet sich dadurch aus, dass die Einzelplaneten des ersten gestuften Planetenradsatzes aus drei drehfest miteinander verbundenen Planeten bestehen, der Planetenradsatz also dreifach gestuft ist.
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Vorteilhafterweise weist die Kupplungseinheit ein weiteres Kupplungselement auf, das mit einem dritten Sonnenrad, das mit dem dritten Planeten kämmt, in Wirkzusammenhang bringbar ist. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Kupplungseinheit variabel aus den Kupplungselementen zusammengesetzt wird und dabei als Doppelkupplung, Dreifachkupplung oder als Vierfachkupplung ausgeführt wird.
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Im Rahmen der Erfindung ist es zudem möglich, das Differenzialgetriebe koaxial zur Mittelachse des Planetenradgetriebes anzuordnen und als koaxiales Differenzial auszugestalten. Alternativ hierzu ist das Differenzialgetriebe als achsparalleles Differenzial parallel zur Mittelachse des Planetenradgetriebes angeordnet und über eine weitere Stirnradstufe im kämmenden Wirkzusammenhang mit der Ausgangswelle des Planetenradgetriebes. Letztlich ist es auch möglich, dass das Differenzialgetriebe als winkelversetztes Differenzial orthogonal oder quer zur Mittelachse des Planetenradgetriebes angeordnet ist und über eine Winkelstufe im kämmenden Wirkzusammenhang mit der Ausgangswelle des Planetenradgetriebes steht.
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Anhand (teilweise abweichender) Begriffe sei ein weiterer - gegebenenfalls unabhängig beanspruchbarer - Aspekt nachfolgend geschildert.
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In diesem bevorzugten Aspekt der Erfindung ist ein mehrgängiger elektrischer Achsantrieb eines Kraftfahrzeugs, mit einem Elektromodul, das zumindest einen ersten Elektromotor aufweist, und mit einem mit dem Elektromodul verbundenen Planetengetriebe, das zumindest eine erste Planetenradstufe und eine zweite Planetenradstufe aufweist und an dessen Ausgangswelle ein Differenzialgetriebe angeschlossen ist, offenbart.
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Dieser Aspekt der Offenbarung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass eine Elektromodulausgangswelle über zumindest eine Doppelkupplung mit der ersten und der zweiten Planetenradstufe koppelbar ist. Folglich ist die Doppelkupplung im Drehmomentübertragungspfad nunmehr zwischen dem Elektromodul und dem Planetengetriebe angeordnet. Dies erhöht die Modularität der Anordnung dadurch, dass die einzelnen Komponenten für variierende Anwendungen jeweils austauschbar sind.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erste Ausgangswelle des ersten Elektromotors über eine Zahnradverbindung mit einer zweiten Ausgangswelle eines zweiten Elektromotors verbunden. Auf diese Weise sind zwei Elektromotoren für die Antriebsleistung verantwortlich, was die Antriebsleistung und das Drehzahlspektrum des mehrgängigen elektrischen Achsantriebs erhöht. In dieser Ausführungsform realisiert die Elektromodulausgangswelle, in die die Leistung beider Elektromotoren eingespeist ist, beide Eingangsstufen der Doppelkupplung. Je nach geschalteter Kupplung wird folglich ein variierendes Übersetzungsverhältnis der Drehzahl der Elektromodulausgangswelle erreicht.
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Alternativ dazu, dass die erste Ausgangswelle des ersten Elektromotors über eine Zahnradverbindung mit einer zweiten Ausgangswelle eines zweiten Elektromotors verbunden ist, sind in einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel auf der ersten Ausgangswelle eine erste Verzahnungsstufe und eine zweite Verzahnungsstufe angeordnet. Auf diese Weise gewährleistet ein einzelner Elektromotor zwei unterschiedliche Eingangsdrehzahlen der jeweiligen Kupplungseingänge der Doppelkupplung. Dies erhöht die Leistungsdichte und das erreichbare Übersetzungsverhältnis des mehrgängigen elektrischen Achsantriebs.
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In der Ausführungsform mit der ersten Verzahnungsstufe und der zweiten Verzahnungsstufe auf der ersten Ausgangswelle stellen die erste und die zweite Verzahnungsstufe weiter bevorzugt unmittelbar die zwei Eingangsstufen der Doppelkupplung dar. So ist ein hohes Maß an Kompaktheit bei sehr hohen Übersetzungsverhältnissen realisiert.
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So ist es von Vorteil, wenn die Elektromodulausgangswelle starr mit einer ersten Ausgangswelle des ersten Elektromotors verbunden ist. Weiter bevorzugt ist die Elektromodulausgangswelle einteilig mit der ersten Ausgangswelle des ersten Elektromotors verbunden. So ist die Leistungsdichte erhöht, indem die erste Ausgangswelle des ersten Elektromotors eine unmittelbare, von Übertragungsverlusten befreite Eingangsgröße der Doppelkupplung darstellt.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des mehrgängigen elektrischen Achsantriebs zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Planeteneinheit einen ersten gestuften Planetenradsatz und die zweite Planeteneinheit einen zweiten gestuften Planetenradsatz aufweist. Bei diesen gestuften Planetenradsätzen weist das jeweilige Planetenrad des Planetengetriebes einen Stufensprung auf, woraus zwei Verzahnungsebenen resultieren. Dieser Umstand ermöglicht besonders hohe Übersetzungen mit nur einem Zahnrad.
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In der Ausführungsform, in der der mehrgängige elektrische Achsantrieb zumindest zwei gestufte Planeteneinheiten aufweist, sind der erste gestufte Planetenradsatz und der zweite gestufte Planetenradsatz weiter bevorzugt zueinander spiegelsymmetrisch angeordnet. Dies ermöglicht ein bauraumoptimiertes, kompaktes Übersetzungsverhältnis.
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Weiter bevorzugt rollen in der Ausführungsform, in der der mehrgängige elektrische Achsantrieb zumindest zwei gestufte Planeteneinheiten aufweist, der erste gestufte Planetenradsatz und der zweite gestufte Planetenradsatz in einem gemeinsamen Hohlrad ab. Auf diese Weise ist das Planetengetriebe weiter bauraum- und bauteilzahloptimiert. Das Hohlrad ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform unmittelbar drehfest mit dem Gehäuse verbunden.
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Um das erreichbare Übersetzungsverhältnis weiter zu erhöhen, weist die erste Planeteneinheit des mehrgängigen elektrischen Achsantriebs in einer bevorzugten Variante mehr als ein Sonnenrad, vorzugsweise zwei Sonnenräder, auf. Das zweite Sonnenrad der ersten Planeteneinheit kämmt mit dem vom ersten Sonnenrad angetriebenen Planetenträger, der etwa als gestufter Planetenradsatz ausgestaltet ist. Somit ist eine weitere Erhöhung der Leistungsdichte nicht nur des Planetenträgers, sondern des gesamten mehrgängigen elektrischen Achsantriebs erreicht.
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In noch einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen mehrgängigen elektrischen Achsantriebs weist die Doppelkupplung weitere Stufen auf, um als Dreifachkupplung oder als Vierfachkupplung ausgestaltet zu sein, um somit mit einer dritten Planeteneinheit und einer vierten Planeteneinheit als Ausgangsgröße der Dreifach-Kupplung oder der Vierfachkupplung koppelbar zu sein. Der Begriff Doppelkupplung im Rahmen dieser Offenbarung ist als nicht in der Anzahl limitierend zu verstehen. Vielmehr beinhaltet er die Aussage, dass zumindest zwei Eingangs- und Ausgangsstufen koppelbar sind. Sobald eine Dreifachkupplung oder Vierfachkupplung realisiert ist, sind die Leistungsdichte sowie das erreichbare Übersetzungsverhältnis von dem Elektromodul zum Abtrieb weiter erhöht.
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In anderen Worten ausgedrückt zielt diese Erfindung darauf ab, eine Doppelkupplung zwischen einem Elektromotor einem ersten Planetenradsatz anzuordnen. Dieses allgemeine Funktionsprinzip erhöht die Leistungsdichte und ermöglicht es, zusätzliche Getriebeübersetzungen zu implementieren.
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Dieser übergeordnete erfinderische Gedanke ist durch verschiedene technische Ausführungsformen weiterentwickelt. So ist es vorzugsweise möglich, einen Durchtrieb durch den ersten Planetenradsatz zu schalten. Hierbei ist der Antrieb über die Sonne des ersten Planetenradsatzes realisiert. Weiter bevorzugt sind die gestuften Planetenradsätze spiegelsymmetrisch angeordnet und ein gemeinsames Hohlrad der Doppelstufe ist insbesondere drehfest gegenüber dem Gehäuse fixiert.
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Im Rahmen der Erfindung ist es weiter ermöglicht, den Träger der ersten Stufe mit Sonne der zweiten Stufe zu verbinden und wahlweise den Abtrieb über den Träger des zweiten Planetenradsatzes zu realisieren. Der das Elektromodul antreibende Motor ist bevorzugt koaxial zur Elektromodulausgangswelle angeordnet. Alternativ ist der Motor achsparallel zur Elektromodulausgangswelle angeordnet.
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Die Getriebeausgangswelle stellt den Eingang zum Differenzial dar. Das Differenzial ist in verschiedenen Ausführungen realisierbar. Als Beispiele seien eine koaxiale Ausführung, eine achsparallele Ausführung oder ein Winkeltrieb genannt. So ist die Integration des Differenzials in Planetenbauweise als Alternative zum Kegelraddifferenzial ausformbar.
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Die vorliegende Erfindung sei nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Diese zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen mehrgängigen elektrischen Achsantriebs mit einer Doppelkupplung in einer ersten Ausführungsform;
- 2 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen mehrgängigen elektrischen Achsantriebs in einer zweiten Ausführungsform mit zwei Verzahnungsstufen auf einer Ausgangswelle;
- 3 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen mehrgängigen elektrischen Achsantriebs in einer dritten Ausführungsform mit einer zweiten Sonne an einem ersten Planetenradsatz;
- 4 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen mehrgängigen elektrischen Achsantriebs in einer vierten Ausführungsform mit einer Dreifachkupplung; und
- 5 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen mehrgängigen elektrischen Achsantriebs in einer fünften Ausführungsform mit einer Vierfachkupplung.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die einzelnen Komponenten der verschiedenen Ausführungsformen sind - sofern vom Erfindungsgedanken abgedeckt -untereinander austauschbar. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen mehrgängigen elektrischen Achsantrieb 1 eines Kraftfahrzeugs. Der mehrgängige elektrische Achsantrieb 1 hat ein Antriebseinheit 2, das zumindest einen ersten Elektromotor 3 aufweist, und ein mit dem Antriebseinheit 2 verbundenes Planetengetriebe 4, das zumindest eine erste Planetenradstufe 5 und eine zweite Planetenradstufe 6 aufweist und an dessen Ausgangswelle 7 ein Differenzialgetriebe 8 angeschlossen ist. Erfindungsgemäß ist eine Ausgangswelle 9 der Antriebseinheit über zumindest eine Kupplungseinheit 10 (bspw. als Doppelkupplung 30a) mit der ersten und der zweiten Planetenradstufe 5, 6 koppelbar ist. Folglich ist die Kupplungseinheit 10 zwischen dem Antriebseinheit 2 und dem Planetengetriebe 4 angeordnet.
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Der erste Elektromotor 3 weist eine erste Ausgangswelle 11 auf. Diese ist über eine Zahnradverbindung mit einer zweiten Ausgangswelle 12 eines zweiten Elektromotors gekoppelt. Die Leistung der ersten Ausgangswelle 11 und der zweiten Ausgangswelle 12 wird in die Ausgangswelle 9 eingespeist und über einen der Übertragungspfäde der Kupplungseinheit 10 in das Planetengetriebe gegeben.
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Um das Übersetzungsverhältnis des Planetengetriebes 4 zu erhöhen, weist die erste Planetenradstufe 5 einen ersten gestuften Planetenradsatz 14 auf. Dieser setzt sich aus zwei Einzelplaneten 14a, 14b zusammen, wobei der kleinere der beiden Einzelplaneten 14a, 14b mit 14a referenziert ist. Dazu spiegelsymmetrisch weist die zweite Planetenradstufe 6 einen zweiten gestuften Planetenradsatz 15 auf. Dieser setzt sich aus zwei Einzelplaneten 15a, 15b zusammen, wobei der kleinere der beiden Einzelplaneten 15a, 15b mit 15a referenziert ist. Die Eingangsgröße in die erste Planetenradstufe 5 ist von einem ersten Sonnenrad 16a die erste Planetenradstufe 5 und einem zweiten Sonnenrad 16b die erste Planetenradstufe 5 realisiert. Die Eingangsgrö-ße in die zweite Planetenradstufe 6 ist von einem ersten Sonnenrad 17a in die zweite Planetenradstufe 6 und einem zweiten Sonnenrad 17b in die zweite Planetenradstufe 6 realisiert.
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Das Differenzial 8 ist über verschiedene Arten implementierbar. Beispielhaft führen die Figuren drei Arten auf, nämlich ein koaxiales Differenzial 21, ein achsparalleles Differenzial 22 bzw. ein winkelversetztes Differenzial 23.
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Ein Hohlrad 24, das gegenüber einem Gehäuse 27 unbeweglich ist, kämmt mit beiden Planetenradsätzen 15, 16. Ein erster Steg 25 und ein zweiter Steg 26 sind schematisch angedeutet.
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Die Kupplungseinheit 10 ist nach Bedarf schaltbar. In Bezug auf 1 ist bei einem höheren Übersetzungsverhältnis die erste Planetenradstufe 5 zu schalten, deren Ausgang auf das zweite Sonnenrad 17 der zweiten Planetenradstufe 6 wirkt. Bei einem geringeren Übersetzungsverhältnis ist direkt die zweite Planetenradstufe 6 schaltbar, welche die erste Planetenradstufe 5 überbrückt.
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Es sei erwähnt, dass die Kupplungseinheit 10 in Bezug auf den Drehmomentfluss zwischen dem Antriebseinheit 2 und dem Planetengetriebe 4 angeordnet ist. Wahlweise ist die Kupplung außerdem noch axial zwischen dem Antriebseinheit 2 und dem Planetengetriebe 4 angeordnet.
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Das im Zusammenhang mit 1 geschilderte grundsätzliche Funktionsprinzip der vorliegenden Erfindung trifft auch auf die weiteren Ausführungsformen in den 2 bis 5 zu. Diese verwenden für die gleichen Komponenten, wie vorstehend erwähnt, dieselben Bezugszeichen. In der vorliegenden Figurenbeschreibung sei deshalb aus Prägnanzgründen nur auf die einzelnen Unterschiede der jeweiligen Ausführungsformen hingewiesen. Hinsichtlich einer detaillierten Beschreibung des jeweiligen Funktionsprinzips sei auf die Beschreibung von 1 verwiesen.
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In 2 ist eine Ausführungsform schematisch dargestellt, in der auf der ersten Ausgangswelle 12 zwei Ritzel angebracht sind, welche eine erste Stirnradstufe 28 und eine zweite Verzahnungsstufe 29 darstellen. Die erste und zweite Stirnradstufe 28, 29 sind die unmittelbaren Eingangsstufen der Doppelkupplung 30a. Folglich ist ein hohes Maß an Kompaktheit erlangt. Hinsichtlich der weiteren Komponenten des mehrgängigen elektrischen Achsantriebs 1 sei auf die Beschreibung von 1 verwiesen.
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In der Ausführungsform aus 3 ist in der ersten Planetenradstufe 5 neben dem ersten Sonnenrad 16 ein drittes Sonnenrad 18 angeordnet. Dies ermöglicht ein höheres und variableres Übersetzungsverhältnis, das von dem erfindungsgemäßen mehrgängigen elektrischen Achsantrieb 1 realisiert werden kann. Das dritte Sonnenrad 18 kämmt mit der zweiten gestuften Planetenradsatz 15. Hinsichtlich der weiteren Komponenten des mehrgängigen elektrischen Achsantriebs 1 sei auf die Beschreibung von 1 verwiesen.
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In der Ausführungsform aus 4 ist die Antriebseinheit 2 (wie in der Ausführungsform aus 1) aus dem ersten Elektromotor 3 und dem zweiten Elektromotor 13 zusammengesetzt. Die Ausgangswelle 9 schließlich hat drei Eingangspfäde für eine Dreifachkupplung 30b. Der erste gestufte Planetenradsatz 14 ist dementsprechend dreifach gestuft, woraus die erste Planetenradstufe 5, die zweite Planetenradstufe 6 und eine dritte Stufe 19 resultieren. Hinsichtlich der weiteren Komponenten des mehrgängigen elektrischen Achsantriebs 1 sei auf die Beschreibung von 1 verwiesen.
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In der Ausführungsform aus 5 ist die Antriebseinheit 2 (wie in der Ausführungsform aus 1) aus dem ersten Elektromotor 3 und dem zweiten Elektromotor 13 zusammengesetzt. Die Ausgangswelle 9 schließlich hat vier Eingangspfäde für eine Vierfachkupplung 30c. Der erste gestufte Planetenradsatz 14 ist dementsprechend vierfach gestuft, woraus die erste Planetenradstufe 5, die zweite Planetenradstufe 6, die dritte Stufe 19 und eine vierte Stufe 20 resultieren. Hinsichtlich der weiteren Komponenten des mehrgängigen elektrischen Achsantriebs 1 sei auf die Beschreibung von 1 verwiesen. Außerdem ist neben den beiden Einzelplaneten 14a, 14b noch ein dritter Einzelplanet 14c Teil dieser Ausführungsform.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mehrgängiger Achsantrieb
- 2
- Antriebseinheit
- 3
- Erster Elektromotor
- 4
- Planetengetriebe
- 5
- Erste Planetenradstufe
- 6
- Zweite Planetenradstufe
- 7
- Ausgangswelle
- 8
- Differenzialgetriebe
- 9
- Ausgangswelle Antriebseinheit
- 10
- Kupplungseinheit
- 11
- Erste Ausgangswelle
- 12
- Zweite Ausgangswelle
- 13
- Zweiter Elektromotor
- 14
- Erster gestufter Planetenradsatz
- 14a
- Erster Einzelplanet
- 14b
- Zweiter Einzelplanet
- 14c
- Dritter Einzelplanet
- 15
- Zweiter gestufter Planetenradsatz (15a,b,c)
- 15a
- Erster Einzelplanet
- 15b
- Zweiter Einzelplanet
- 16a
- Erstes Sonnenrad der ersten Planetenradstufe
- 16b
- Zweites Sonnenrad der ersten Planetenradstufe
- 17a
- Erstes Sonnenrad der zweiten Planetenradstufe
- 17a
- Zweites Sonnenrad der zweiten Planetenradstufe
- 18
- Drittes Sonnenrad
- 19
- Dritte Stufe
- 20
- Vierte Stufe
- 21
- Koaxiales Differenzial
- 22
- Achsparalleles Differenzial
- 23
- Winkelversetztes Differenzial
- 24
- Hohlrad
- 25
- Erster Steg
- 26
- Zweiter Steg
- 27
- Gehäuse
- 28
- Erste Stirnradstufe
- 29
- Zweite Stirnradstufe
- 30a
- Doppelkupplung
- 30b
- Dreifachkupplung
- 30c
- Vierfachkupplung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016202723 A1 [0004, 0005]