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Die Erfindung betrifft einen Bündelvereinzelner eines Bürstenstopfwerkzeugs, mit einem Bündelabnehmer, der um eine Achse zwischen einer Übergabeposition an einem Stopfwerkzeug und einer zurück geschwenkten Position vor- und zurück schwenkbar ist und dabei mit einer Außenseite und einer in der Außenseite vorhandenen Ausnehmung längs eines Borstenmagazins entlang fährt und ein Bündel aus dem Borstenmagazin in der Ausnehmung aufnimmt.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Vereinzeln von Bündeln für ein Bürstenstopfwerkzeug.
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Solche Bündelvereinzelner umfassen im Stand der Technik immer einen plattenförmigen, eine kreissegmentförmige Außenseite aufweisenden Bündelabnehmer, der um eine vertikale Achse reversibel schwenkbar ist. Die Taktraten solcher Bündelvereinzelner nehmen stetig zu, gleichzeitig soll die Ausschussrate reduziert werden, was in sich ein Widerspruch ist. Die Borstenmagazine umfassen stehende Borsten, die quer zu ihrer Längsrichtung vorgespannt sind, sodass die Borsten im Borstenmagazin in Richtung einer offenen Seite des Borstenmagazins gedrückt werden, die durch die Außenseite des Bündelabnehmers begrenzt wird. Die Vorspannung des Borstenmagazins, sorgt dann dafür, dass beim Entlangbewegen der Ausnehmung an der offenen Seite Borsten in die Ausnehmung gedrückt werden. Der Bürstenhersteller gibt eine gewisse Maximaltoleranz an Borsten vor, die vereinzelt werden müssen, z.B. 5-10 % mehr oder weniger Borsten als die Idealanzahl der Borsten pro Büschel. Müssen beispielsweise 20 Borsten idealerweise abgenommen werden, so dürfen 18 bis 22 Borsten vereinzelt und zum Stopfen weiter transportiert werden, um Toleranzen zu erfüllen. Die hohen Taktraten sorgen aber für eine zunehmende Geschwindigkeit, mit der die Ausnehmung an der offenen Seite entlang fährt und damit für noch weniger Zeit zum Befüllen der Ausnehmung. Dies schlägt sich in einem höheren Risiko nieder, dass deutlich weniger als die erforderlichen Borsten in die Ausnehmung gelangen, auch wenn der Querschnitt der Ausnehmung auf genau die Maximaltoleranz, also auf die Aufnahme von 22 Borsten im obigen Beispiel ausgelegt ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Bündelvereinzelner zu schaffen, der bei hohen Taktraten eine hohe Zuverlässigkeit beim Befüllen der Ausnehmung hat. Zudem soll ein entsprechend verbessertes Verfahren zum Vereinzeln von Bündeln angegeben werden.
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Die obige Aufgabe wird durch einen Bündelvereinzelner, der eingangs genannten Art gelöst, bei dem eine Ausschiebevorrichtung vorhanden ist, die so ausgebildet ist, dass sie während des Vereinzelungsbetriebs auf der Strecke, in der die Ausnehmung an der offenen Seite des Borstenmagazins entlang fährt, den Querschnitt der Ausnehmung reduziert und Borsten aus der Ausnehmung in das Borstenmagazin zurück drückt. Die vorliegende Erfindung sieht vor, dass eine übergroße Ausnehmung verwendet wird, mit Hilfe derer leichter und mehr Borsten aus dem Borstenvorrat entnommen werden als dies gewünscht ist. Somit ist sichergestellt, dass in die Ausnehmung mehr Borsten eingeschoben werden als dies laut oberer Toleranzgrenze für den Stopfvorgang erlaubt wäre. Damit wird sichergestellt, dass im Gegensatz zum Stand der Technik nicht zu wenig Borsten in die Ausnehmung wandern. Nachdem die Borsten im Borstenmagazin einen Widerstand entgegen bringen, wenn Borsten aus der Ausnehmung zurückgedrückt werden, kann der verbleibende Querschnitt vollständig mit Borsten gefüllt sein, wodurch auch sehr genau die Anzahl der Borsten vorher festgelegt werden kann, die letztendlich zum Stopfwerkzeug transportiert werden. Durch die Erfindung lassen sich höhere Taktraten mit extrem hoher Zuverlässigkeit fahren.
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Der „Vereinzelungsbetrieb“ ist nicht ein Einstellungsprozedur zum neuen Ausrichten und Einstellen des Bündelvereinzelners, sondern der Vereinzelungsbetrieb ist der laufende Betrieb, während dem der Bündelabnehmer in der Arbeitstaktrate des Bündelvereinzelner vor- und wieder zurückgeschwenkt wird. ird stets In jedem Takt wird durch eine eigene Ausschiebevorrichtung der Querschnitt der Ausnehmung so reduziert, dass ein Teil der zuerst aufgenommenen Borsten entweder beim Vorschwenken (d.h. beim Schwenken in Richtung zur Übergabeposition), oder in der hinteren, zur Übergabeposition entgegengesetzten Totpunktstellung oder beim Zurückschwenken nach vorherigem Befüllen der Ausnehmung zurück in das Borstenmagazin gedrückt werden. Das Befüllen selbst erfolgt immer während des Zurückschwenkens. Sollte die Strecke zum Zurückschwenken sehr groß sein, ist es denkbar, dass im ersten Teil der Strecke die Ausnehmung befüllt wird und im zweiten Teil der Strecke bereits Borsten wieder zurück in das Borstenmagazin gedrückt werden. Darüber hinaus ist es natürlich auch möglich, dass zum Beispiel bereits in der letzten Phase des Zurückschwenkens einige Borsten zurückgedrückt werden und dass dann auch in der Totpunktstellung und/oder beim Vorschwenken die restlichen überschüssigen Borsten in das Magazin gedrückt werden.
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Vorzugsweise werden jedoch überschüssige Borsten nur beim Vorschwenken, das heißt beim Schwenken in Richtung zur Übergabeposition, aus der Ausnehmung heraus gedrückt, sodass beim Zurückschwenken genügend Zeit für die Aufnahme der Borsten zur Verfügung steht. Vorzugsweise wird der Querschnitt während des Vor- oder Zurückschwenkens kontinuierlich reduziert, das heißt, es wird keine schlagartige Bewegung stattfinden, sondern der Bewegungsweg wird ausgenutzt, um eine kontinuierliche Querschnittsreduzierung herbeizuführen. Dies schließt ein Verklemmen von Borsten aus.
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Die Ausschiebevorrichtung kann ein am Bündelabnehmer befestigtes, bewegliches Teil sein, welches sich Abschnittweise über die Ausnehmung bewegen kann, wobei „über“ nicht heißen muss, dass das bewegliche Teil oberhalb der Ausnehmung liegt; es kann auch unterhalb der Ausnehmung liegen, oder in einem Schlitz im Bündelabnehmer. Es geht vielmehr hier generell darum, dass in Draufsicht auf den Bündelabnehmer eine Überschneidung von beweglichem Teil und Ausnehmung erfolgt und damit in Draufsicht der (freie) Querschnitt zur Aufnahme von Borsten reduziert wird.
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Das bewegliche Teil kann optional durch einen vom Bündelabnehmer entfernten Antrieb bewegt werden. Dieser Antrieb sitzt also nicht auf dem Bündelabnehmer, sondern außerhalb des Bündelabnehmers. Damit werden die Massen an bewegten Teilen reduziert.
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Eine Option hierbei besteht darin, dass der Antrieb eine stationäre oder eine angetriebene Kurvenbahn aufweist, entlang der ein Mitnehmer entlang fährt. Der Mitnehmer ist mit dem beweglichen Teil gekoppelt. Die Kurvenbahn ist so ausgebildet, dass das bewegliche Teil beim Vorschwenken abschnittsweise die Ausnehmung auf dem Bündelabnehmer schließt. Eine stationäre Kurvenbahn wird beispielsweise über eine Art Zylinderbahn realisiert, entlang derer der Mitnehmer entlang fährt. Die entsprechende Kurvenbahn hat unterschiedliche Abschnitte, mit unterschiedlichen Abständen von der Achse des Bündelabnehmers, um die dieser schwenkt. Dadurch lässt sich das bewegliche Teil so bewegen, dass es beim Vorschwenken gegen die Borsten in der Ausnehmung drückt. Die Kurvenbahn kann aber auch angetrieben sein, das heißt durch einen eigenen Antrieb gedreht werden, um bei dieser Drehung durch eine mechanische Koppelung mit dem beweglichen Teil zu dessen Bewegung radial nach außen zu führen.
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Das bewegliche Teil ist insbesondere ein Schwenkhebel oder ein reversibel verfahrbarer Stößel.
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Als Mitnehmer wird zum Beispiel eine Rolle verwendet, die auf der Kurvenbahn entlang fährt.
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Eine andere Option, die Ausschiebevorrichtung auf einfache Weise zu realisieren, besteht darin, einen stationären Abweiser zu verwenden. Dieser ist im Bereich der offenen Seite des Borstenmagazins und in Draufsicht auf den Bündelabnehmer so angeordnet, dass er sich mit der Ausnehmung beim Vorschwenken zunehmend überschneidet. Wandert also die Ausnehmung auf der Kreisbahn, die sie durch das Schwenken des Bündelabnehmers einnimmt, nach vorne, so steht ihr zunehmend der Abweiser im Wege, genauer gesagt den Borsten, die aus der Ausnehmung vorstehen, sodass die Borsten gegen den Abweiser fahren und der Abweiser mit seiner Abweiserfläche die auf der Kreisbahn bewegten Borsten nach außen in das Borstenmagazin zurückdrückt.
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Der Abweiser kann eine konvex gekrümmte Abweiserfläche haben, gegen die die Borsten in der Ausnehmung beim Vor- oder Zurückschwenken fahren und die schräg in die Bewegungsbahn der Borsten in der Ausnehmung hineinverläuft. Die konvexe Krümmung ist insbesondere eine stetige Krümmung, das heißt, der Teil der Abweiserfläche, der mit Borsten in Berührung kommt, hat keine Stufen oder Kanten.
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Die Ausschiebevorrichtung kann so ausgeführt sein, dass die Ausnehmung beim Zurückschwenken zunehmend geöffnet wird, vorzugsweise sogar in der zurückgeschwenkten Position komplett offen ist, nachdem sie anfänglich zumindest teilweise offen war.
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Eine Variante der Erfindung sieht vor, dass die Ausschiebevorrichtung zu einer Veränderung des Querschnitts der Ausnehmung sorgt, die beim Vorschwenken und Zurückschwenken gleich ist. Das bedeutet beim Zurückschwenken ist die Ausnehmung anfänglich kleiner als dann in der zurück geschwenkten Position und wird dann größer. Beim Vorschwenken wird sie dann in gleichem Maße erneut wieder kleiner. Eine andere Variante der Erfindung sieht jedoch vor, dass dieser Verlauf der Veränderung des Querschnitts der Ausnehmung beim Vorschwenken und Zurückschwenken unterschiedlich ist. Insbesondere ist die Ausnehmung beim Zurückschwenken stets komplett offen und wird nur beim Vorschwenken reduziert. Damit kann das Befüllen der Ausnehmung zusätzlich erleichtert werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Vereinzeln von Bündeln für ein Bürstenstopfwerkzeug kann unter Verwendung des erfindungsgemäßen Bündelvereinzelners durchgeführt werden. Es ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:
- Bereitstellen eines Bündelabnehmers, der um eine Achse zwischen einer Übergabeposition an einem Stopfwerkzeug und einer zurückgeschwenkten Position vor- und zurück schwenkbar ist und dabei mit einer Außenseite und einer in der Außenseite vorhandenen Ausnehmung längs eines Borstenmagazins entlang fährt,
- Befüllen der Ausnehmung während des Zurückschwenkens mit Borsten aus dem Borstenmagazin, und
- Herausdrücken von Borsten aus der Ausnehmung während des Vereinzelungsbetriebs, insbesondere während des Vorschwenkens, des Bündelabnehmers zurück in das Borstenmagazin.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht entsprechend vor, dass die Ausnehmung, sozusagen „überfüllt“ wird und mehr als die notwendigen Borsten aufnimmt, um dann durch das Herausdrücken auf die korrekte Anzahl an Borsten für das Bündel zukommen.
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Die Ausnehmung ist zum Beispiel während des Zurückschwenkens vorzugsweise komplett offen, das heißt zumindest in der vollständig zurückgeschwenkten Position, um hier genügend Borsten aufzunehmen.
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Der Querschnitt der Ausnehmung wird zum Beispiel während des Vereinzelungsbetriebs, insbesondere während des Vorschwenkens, um mindestens 10 %, bevorzugt mindestens 15 % reduziert, um sicher zu gehen, dass auch tatsächlich zu viele Borsten ursprünglich in der Ausnehmung enthalten waren. Dies gilt natürlich auch für den erfindungsgemäßen Bündelvereinzelner.
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Generell gelten sämtliche vorgenannten Merkmale des Bündelvereinzelners auch für das Verfahren und umgekehrt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreiben und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf ein vereinfacht dargestelltes Bürstenstopfwerkzeug mit einem Bündelvereinzelner nach der Erfindung, der aber nur abschnittsweise dargestellt ist,
- 2 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bündelvereinzelners,
- 3 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bündelvereinzelners,
- 4 eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bündelvereinzelners,
- 5 eine vergrößerte Detailansicht des Bündelvereinzelners nach 2,
- 6 nacheinander folgende Schritte, die der Bündelvereinzelner nach 2 ausführt, um damit das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen und,
- 7 sechs aufeinander folgende Schritte, die der Bündelvereinzelner nach 4 durchläuft, um das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
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In 1 ist ein Bündelvereinzelner 10 eines Stopfwerkzeugs 12 dargestellt, welches eine Spitze 14 aufweist, die in Richtung des Pfeiles X hin- und her verfahrbar ist. Eine Zunge 16 sorgt dafür, dass ein Borstenbündel über die Spitze in einen Borstenträger 18 gestoßen wird. Ein nicht gezeigter Anker, der mit dem Bündel durch die Zunge 16 eingestoßen wird, sorgt für die Verankerung des Bündels im Borstenträger 18.
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Der Bündelvereinzelner 10 umfasst einen sogenannten Bündelabnehmer 20, welcher um eine vorzugsweise vertikale Achse A vor- und zurück schwenkbar ist, und zwar bedeutet die Schwenkung nach vorne die Schwenkung in Richtung zu einer Übergabeposition, in welcher ein vereinzeltes Bündel in einer Ausnehmung 22 im Stopfwerkzeug 12 aufgenommen wird. Ein Zurückschwenken ist das Schwenken in die Gegenrichtung, also weg von der Spitze 14, bis zu einem hinteren Totpunkt, der als zurückgeschwenkte Position bezeichnet wird.
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Ein Borstenmagazin 24 grenzt an den Bündelabnehmer 20 an, die stehend und in Richtung des Pfeiles Y belasteten Borsten 26 drücken in Richtung zu einer offenen Seite 28 des Borstenmagazins 24. In diesem Bereich können die Borsten 26 gegen eine Außenseite 30 des Bündelabnehmers 20 drücken.
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Die Außenseite 30 ist zumindest abschnittsweise, vorzugsweise komplett kreissegmentförmig mit einem Radius, der bis zur Achse A reicht.
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In die 2 ist ein Abstreifer 32 dargestellt, der in Schwenkrichtung zwischen dem Borstenmagazin 24 und der Übergabeposition liegt und der eine zur Außenseite 30 im wesentlichen komplementäre Gegenfläche 34 hat. Der Spalt zwischen der Außenfläche 30 und den Gegenfläche 34 ist minimal, in jedem Fall deutlich geringer als der Durchmesser einer Borste.
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Die Außenseite 30 besitzt eine von ihr ausgehende Ausnehmung 38 zum Aufnehmen von Borsten.
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Wenn die Ausnehmung 38 entlang der offenen Seite 28 des Borstenmagazins 24 entlang läuft, werden Borsten in die Ausnehmung 38 hineingedrückt. Die Ausnehmung wird dann mehr oder weniger stark befüllt.
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Der Querschnitt der Ausnehmung 38 ist so auf die Anzahl der zu vereinzelnden Borsten für jedes Bündel abgestimmt, dass der Querschnitt übergroß ist. Es wird damit sichergestellt, dass in jedem Fall mehr Borsten in die Ausnehmung 38 beim Verschwenken eindringen als später abgegeben werden müssen.
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Das Bestücken der Ausnehmung 38 mit Borsten 26 beginnt schon beim Zurückschwenken, sobald die Ausnehmung 38 die offene Seite 28 erreicht hat. Bis zum Erreichen der zurückgeschwenkten Position und auch danach beim Vorschwenken können weitere Borsten in die Ausnehmung 38 eingedrückt werden.
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Es ist jedoch eine Ausschiebevorrichtung 40 vorgesehen, die dafür sorgt, dass überzählige Borsten aus der Ausnehmung 38 beim Vorschwenken in Richtung Stopfposition zurück in das Borstenmagazins 24 gedrückt werden.
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In 2 ist eine rein stationäre Ausschiebevorrichtung 40 dargestellt, die im Wesentlichen aus einem stationären, das heißt ortsfesten und nicht mitverschwenkten Abweiser 42 besteht, der eine in Draufsicht gesehen radial einwärts der Außenseite 30 verlaufende, konvex gekrümmte Abweiserfläche 44 hat.
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In 5 ist ein Abschnitt des Abweisers 42 und der Abweiserfläche 44 dargestellt. Darüber hinaus sind verschiedene Stellungen der Ausnehmung 38 zu sehen, die diese beim Vorschwenken und Zurückschwenken einnimmt.
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Es ist gut zu erkennen, dass der Abweiser 42 teilweise in die Bewegungsbahn der Ausnehmung 38 und damit in die Bewegungsbahn der Borsten 26 hineinverläuft.
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Ist die Ausnehmung 38 noch relativ weit vorne (linke Position in 5), so steht der Abweiser 42 in diesem Bereich so, dass er die Ausnehmung 38 teilweise schließt. Mit zunehmender Positionierung in Richtung zurückgeschwenkter Position (nach rechts in 5) verläuft die Abweiserfläche 44 jedoch radial zunehmend einwärts, sodass der Abweiser 42 die Ausnehmung 38 immer weniger verschließt.
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Die Krümmung der Abweiserfläche 44 ist stetig, ohne Sprünge oder Kanten.
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Im Folgenden wird das Verfahren erläutert, mit dem eine exakte Anzahl an Borsten für ein Borstenbündel aus dem Borstenmagazin 24 entnommen werden.
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Beim Zurückschwenken des Bündelabnehmers 20 kommt die Ausnehmung in den Bereich der offenen Seite 28 des Borstenmagazins 24, sodass Borsten 26 in die Ausnehmung 38 hineingedrängt werden. Mit zunehmendem Verschwenken in Richtung der zurückgeschwenkten Position wird der Querschnitt der Ausnehmung 38 immer größer, sodass immer mehr Borsten 26 hineingedrängt werden.
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Vor Erreichen der komplett zurückgeschwenkten Position oder erst in der zurückgeschwenkten Position ist dann die gesamte Ausnehmung 38 offen. Dies ist jedoch nicht einschränkend zu verstehen. In 5 ist das entstehende Borstenbüschel in der ganz rechten Stellung der Ausnehmung 38 nur zum besseren Erkennen der Grenzen der Teile mit übertrieben viel Abstand der Borsten zueinander und zur Wand der Ausnehmung dargestellt. In Wirklichkeit sind auch hier die Borsten gedrängt in der vollständig offenen Ausnehmung untergebracht.
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Der Abweiser 42 könnte auch variabel einstellbar sein und in der zurückgeschwenkten Position weniger Querschnitt freigeben, wenn weniger Borsten pro Bündel abgenommen werden sollen.
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Während des Vereinzelungsbetriebs, hier bei der Bewegung in Richtung zur Spitze, das heißt beim Vorschwenken, gelangen die Borsten 26 in Kontakt mit der Abweiserfläche 44, die sich schräg in die Bewegungsbahn der Borsten 26 in der Ausnehmung 38 hinein erstreckt. Durch diese Schräge werden die überzähligen Borsten in der Ausnehmung 38 zurück in das Borstenmagazin 24 gedrückt.
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Wenn dann die Ausnehmung 38 den Abstreifer 32 erreicht hat, wird die Ausnehmung 38 geschlossen, und das Bündel wird entlang der Gegenfläche 34 zur Spitze 14 transportiert.
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Derselbe Bündelabnehmer 20 kann auch eingesetzt werden, wenn weniger Borstenbündel vereinzelt werden sollen. Hierzu kann der Abweiser 42 manuell oder motorisch radial nach außen in Richtung des Pfeiles Z verstellt werden, sodass er die Ausnehmung 38 stärker überdecken kann.
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Bei der Ausführungsform nach 3 ist die Ausschiebevorrichtung 40 nicht durch ein rein stationäres Teil gebildet. Vielmehr ist ein bewegliches Teil, hier ein Stößel 50, über ein Lager 52 radial verschiebbar am Bündelabnehmer 20 befestigt. Der Stößel 50 ist vorzugsweise durch eine Feder radial nach innen zur Achse A beaufschlagt.
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Am innenseitigen Ende des Stößels 50 trägt dieser einen Mitnehmer 54 in Form einer Rolle, die an einer Kurvenbahn 56 abläuft. Die Kurvenbahn 56 weißt Abschnitte auf, die bezogen auf die Achse A weiter entfernt und näher an ihr liegen. Durch die unterschiedlich weit von der Achse A liegenden Abschnitte der Kurvenbahn 56 wird der Stößel 50 mehr oder weniger weit nach außen gedrängt. Der Stößel 50 kann dadurch die Ausnehmung 38, über welcher der Stößel 50 liegt, teilweise schließen.
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Auch die Kurvenbahn 56 ist kontinuierlich gekrümmt, ohne abrupte Querschnittssprünge, Kanten oder dergleichen.
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Der Verlauf des Querschnitts der Ausnehmung 38 ist auch hier, wie in 5 dargestellt so, dass der Querschnitt der Ausnehmung 38 beim Vorschwenken kontinuierlich abnimmt.
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Auch hier kann optional der Stößel 50 die gesamte Ausnehmung 38 in der zurückgeschwenkten Position freigeben, optional natürlich auch schon vorher.
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Ferner ist es möglich, über eine Änderung der Lage der Kurvenbahn 56 oder eine andere Kurvenbahn andere Querschnittsverläufe zu realisieren.
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Eine weitere Möglichkeit der Steuerung des beweglichen Teils, hier des Stößels 50, besteht darin, dass die Kurvenbahn 56 und das entsprechende Teil 60 ebenfalls während der Bewegung des Bündelabnehmers 20 bewegt und geschwenkt werden. Auch hierdurch lassen sich andere Verläufe bezüglich der Querschnittsänderung der Ausnehmung 38 realisieren.
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Die Ausführungsform nach 4 entspricht im Wesentlichen der nach 3. Anstelle eines Stößels 50 ist hier als bewegliches Teil ein Hebel 62 vorgesehen, der an einem Schwenklager 64 auf dem Bündelabnehmer 20 gelagert ist. Der Hebel 62 ist zweiarmig ausgebildet und hat einen Arm, der den Mitnehmer 54 trägt und mit dem dieser entlang der Kurvenbahn 56 entlang läuft. Der andere Arm wird je nach Lage des Mitnehmers 54 mehr oder weniger stark über die Ausnehmung 38 geschwenkt, um diese mehr oder weniger freizugeben oder zu schließen.
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Auch hier können natürlich die Kurvenbahn und das entsprechende Teil 60 nicht nur stationär wie bei 3 sein, sondern beim Schwenken selbst bewegt werden oder auch nach außen verstellt werden, wenn Bündel mit anderen Querschnitten erzeugt werden sollen.
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Bei sämtlichen Ausführungsformen wird der Querschnitt der Ausnehmung zwischen der am meisten geöffneten Position, üblicherweise der zurückgeschwenkten Position und der am stärksten geschlossenen Stellung der Ausnehmung 38 um mindestens 10 %, insbesondere mindestens 15 % reduziert.
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Die sechs aufeinanderfolgenden Teilfiguren in 6 zeigen die verschiedenen Positionen des Bündelabnehmers 20 bei der Ausführungsform nach 2, wo gut zu erkennen ist, dass die Ausschiebevorrichtung 40 stationär bleibt, wogegen der Bündelabnehmer 20 hin- und her geschwenkt wird.
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In 7 sind die unterschiedlichen Positionen des Hebels 62 gemäß der Ausführungsform nach 4 gut zu sehen, die diese während einer hin- und her Bewegung ausführt, weil sich sein Mitnehmer 54 an der Kurvenbahn 56 entlang bewegt, die unterschiedlich weit von der Achse A entfernte Abschnitte hat.
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Die 4 zeigt die zurückgeschwenkte Position des Bündelabnehmers 20 und die komplett offene Ausnehmung 38.
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Bei sämtlichen Ausführungsformen wirkt die Ausschiebevorrichtung auch auf die Ausnehmung 38 während des Entlangbewegens am Abstreifer 32, damit auch nach Verlassen der offenen Seite 28 der Querschnitt der Ausnehmung 38 gleich bleibt, bis zur Übergabe an das Stopfwerkzeug 12. Dies ist unabhängig von den dargestellten Ausführungsformen der Fall.
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Alternativ zu den gezeigten Ausführungsformen kann auch während des Zurückschwenkens und/oder im hinteren Totpunkt, d. h. in der hintersten Stellung, ein Teil der überflüssigen Borsten oder alle Borsten aus der Ausnehmung heraus gedrückt werden. Wichtig dabei ist jedoch, dass dieses Herausdrücken der Borsten in jedem Takt erfolgt, d. h. im laufenden Betrieb.