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Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einem Projektionsmodul enthaltend eine Abblendlicht-Primäroptik und eine derselben zugeordnete erste Lichtquelle, eine Fernlicht-Primäroptik und eine derselben zugeordnete zweite Lichtquelle, eine in Hauptabstrahlrichtung vor der Abblendlicht-Primäroptik und der Fernlicht-Primäroptik angeordnete Sekundäroptik, mittels derer in einem Abblendlichtmodus, in dem ausschließlich die erste Lichtquelle aktiviert ist, ein von der Abblendlicht-Primäroptik abgestrahltes erste Lichtbündel entsprechend einer vorgegebenen Abblendlichtverteilung abgebildet wird, und in einem Fernlichtmodus, in dem die erste Lichtquelle und die zweite Lichtquelle aktiviert sind, das erste Lichtbündel zusammen mit dem von der Fernlicht-Primäroptik abgestrahlten zweiten Lichtbündel abgebildet wird zur Erzeugung der Fernlichtverteilung.
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Aus der
DE 10 2010 021 937 A1 ist ein Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einem Projektionsmodul bekannt, das eine einzige Sekundäroptik und zwei jeweils derselben zugeordnete Primäroptiken zur Erzeugung einer Abblendlicht- und/oder Fernlichtverteilung aufweist. Die Primäroptik weist zum einen eine Abblendlicht-Primäroptik sowie eine derselben zugeordnete erste Lichtquelle und zum anderen eine Fernlicht-Primäroptik sowie eine derselben zugeordnete zweite Lichtquelle auf, wobei durch Aktivieren der ersten Lichtquelle ein erstes Lichtbündel mittels der durch eine Linse ausgebildeten Sekundäroptik eine Abblendlichtverteilung und bei Aktivierung der ersten und zweiten Lichtquelle ein zweites Lichtbündel zur Fernlichtverteilung abgebildet wird. Es existieren gesetzliche Vorschriften in verschiedenen Ländern, nach denen lichttechnische Größen sowie diskrete Messorte festgelegt sind. Es existieren beispielsweise ECE-Regelungen der UNECE (United Nations Economic Commission for Europe) oder SAE-Regelungen der US-Behörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration). Die Abblendlichtfunktion wird in der ECE R112 mittels diskreter Beleuchtungsstärken an Orten einer Messwand in 25 m Entfernung bewertet. Demgemäß darf ein Prüfpunkt 50L in der Abblendlichtverteilung einen Beleuchtungsstärkeschwellwert nicht überschreiten. Im Vergleich zu einem Nachbarbereich ist an dem Prüfpunkt 50L somit eine Intensitätsabsenkung erforderlich. Eine vergleichbare Intensitätsabsenkung ist nach der SAE-Regelung am Ort 86D 3.5L erforderlich. Wird das Projektionsmodul von einem die gesetzlichen Anforderungen der Abblendlichtverteilung erfüllenden Abblendlichtmodus durch Hinzuschalten der zweiten Lichtquellen in einen Fernlichtmodus umgeschaltet, weist die Fernlichtverteilung Inhomogenitäten im Bereich des Prüfpunktes 50L auf. Im Bereich dieses Prüfpunktes entsteht quasi ein „dunkles Loch“ in der Fernlichtverteilung. Weist der Scheinwerfer getrennte Module für Abblendlicht und Fernlicht auf, kann der Ausgleich dieser Inhomogenität für die Fernlichtverteilung einfach durch entsprechende Ansteuerung der zweiten Lichtquelle ausgeglichen werden. Bei einem hier vorliegenden Projektionsmodul, bei dem die Abblend- und Fernlichtverteilung über eine gemeinsame Sekundäroptik erzeugt werden, stellt sich das Problem, diese unerwünschten Inhomogenitäten in der Fernlichtverteilung, die aufgrund gesetzlicher Vorschriften bezüglich der Abblendlichtverteilung hervorgerufen sind, auf einfache und effektive Weise zu beheben.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Scheinwerfer mit einem Projektionsmodul derart weiterzubilden, dass auf einfache und effektive Weise Inhomogenitäten in Bereichen einer Fernlichtverteilung, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben in eine Abblendlichtverteilung vorliegen, vermieden werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass eine Optikfläche der Abblendlicht-Primäroptik eine Aussparung aufweist, so dass in dem Abblendlichtmodus ein Prüfpunktbereich der Abblendlichtverteilung im Vergleich zu einem Nachbarbereich derselben eine verringerte Beleuchtungsstärke aufweist und/oder die Beleuchtungsstärke im Prüfpunktbereich der Abblendlichtverteilung kleiner ist als ein durch eine gesetzliche Regelung vorgegebener Beleuchtungsstärkeschwellwert, dass die Fernlicht-Primäroptik Ausgleichsmittel aufweist, so dass in dem Fernlichtmodus ein Teil des zweiten Lichtbündels so geführt wird, dass der Prüfpunktbereich der Fernlichtverteilung eine im Vergleich zum Abblendlichtmodus desselben erhöhte Beleuchtungsstärke aufweist und/oder die gleiche Beleuchtungsstärke aufweist wie der Nachbarbereich der Fernlichtverteilung.
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Nach der Erfindung weist eine Abblendlicht-Primäroptik eine Aussparung auf, die frei von Lichtführungsmitteln ist. Der sich an die Aussparung der Abblendlicht-Primäroptik anschließende Bereich kann zur Lichtumlenkung genutzt werden, wobei das Licht im Wesentlichen so umgelenkt wird, dass es mittels der Sekundäroptik in einem Nachbarbereich zu einem Prüfpunktbereich abgebildet wird. Die Aussparung der Abblendlicht-Primäroptik korrespondiert zu dem Prüfpunktbereich der Abblendlichtverteilung. Die Aussparung bewirkt, dass ein Teil des auf die Abblendlicht-Primäroptik auftreffenden Lichtbündels nicht gezielt weiter zur Sekundäroptik umgelenkt wird, sondern stattdessen für die Nutzung der Sekundäroptik verloren ist. Die Aussparung ermöglicht somit in einem Abblendlichtmodul auf einfache Weise ein „Ausblenden“ eines Lichtbündelteils eines auf die Abblendlicht-Primäroptik treffenden Lichtbündels, welches für die Beleuchtung des Prüfpunktbereiches verantwortlich wäre. Damit in einem Fernlichtmodus des erfindungsgemäßen Projektionsmoduls die aufgrund der verminderten Beleuchtungsstärke im Prüfpunktbereich hervorgerufene Inhomogenität vermieden wird, weist die Fernlicht-Primäroptik Ausgleichsmittel zum Ausgleich der in der Abblendlichtverteilung auftretenden Inhomogenität im Prüfpunktbereich auf, so dass ein Teillichtbündel eines zweiten Lichtbündels, das der Fernlicht-Primäroptik zugeordnet ist, so geführt wird, dass es auf den Prüfpunktbereich trifft und somit im Vergleich zum Abblendlichtmodus zur Erhöhung der Beleuchtungsstärke führt. Im Prüfpunktbereich erfolgt somit eine Angleichung der Beleuchtungsstärke an die Nachbarbereiche auf annähernd das gleiche Niveau wie im Prüfpunktbereich. Unter gleiche Beleuchtungsstärke wird ein Beleuchtungsstärkeband mit einem Maximalwert und einem Minimalwert verstanden, innerhalb dessen von einer homogenen Lichtverteilung gesprochen werden kann. Der Beleuchtungsstärkegradient zwischen den Bereichen innerhalb des Beleuchtungsstärkebandes ist relativ klein, so dass von einem homogenen Übergang gesprochen werden kann.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Aussparung der Abblendlicht-Primäroptik in einem Randbereich einer Optikfläche derselben und/oder auf einer der Fernlicht-Primäroptik zugewandten Seite derselben Optikfläche angeordnet. Vorteilhaft kann die Aussparung auf diese Weise einfach hergestellt werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Aussparung als eine Nut ausgebildet, die sich von einer vorderen Randkante zu einer hinteren Randkante der Optikfläche erstreckt. Die vordere Randkante und die hintere Randkante begrenzen einen unteren Rand der Abblendlicht-Primäroptik, der als eine Hell/Dunkel-Grenze der Lichtverteilung abgebildet wird. Vorteilhaft kann hierdurch einfach der Prüfpunktbereich in der Abblendlichtverteilung adressiert werden, so dass eine signifikante Helligkeitsverringerung/Intensitätsverringerung an dem Prüfpunktbereich erfolgt.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Fernlicht-Primäroptik auf einer der Abblendlicht-Primäroptik zugewandten Seite eine Erhebung auf. Die Erhebung bildet quasi einen Fortsatz eines das zweite Lichtbündel aufnehmenden Lichtführungsmittels der Fernlicht-Primäroptik. Vorteilhaft trifft auf die Erhebung ein solcher Teil des Lichtes, der ansonsten bei Nichtvorliegen der Erhebung für die Fernlichtverteilung nicht genutzt werden könnte. Durch entsprechende Ausbildung der Erhebung kann die Beleuchtungsstärkesenke in den Prüfpunktbereich angehoben werden, so dass keine Inhomogenitäten bzw. signifikanten Beleuchtungsstärke unterschiedlich zwischen dem Prüfpunktbereich und dem Nachbarbereich in der Fernlichtverteilung bestehen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Erhebung als eine Feder ausgebildet, die vorzugsweise passgenau in eine Nut der Abblendlicht-Primäroptik eingreift. Über die Erhebung ist die Fernlicht-Primäroptik formschlüssig mit der Abblendlicht-Primäroptik verbunden, wobei eine relative Querverschiebung zwischen der Abblendlicht-Primäroptik und der Fernlicht-Primäroptik quer zu einer Hauptabstrahlrichtung und quer zu einer Vertikalebene verhindert wird. Da sich auf einer der Lichtaustrittsseite der Erhebung abgewandten Seite eine Lichtzuführung der Fernlicht-Primäroptik anschließt, kann durch die Erhebung ausschließlich ein Teil des zweiten Lichtbündels, welches von der der Fernlicht-Primäroptik zugeordneten zweiten Lichtquelle abgestrahlt wird, durch die Erhebung hindurchtreten.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Erhebung der Fernlicht-Primäroptik in einem Abstand zu der Ausnehmung der Abblendlicht-Primäroptik angeordnet sein, wobei eine Lichtaustrittsfläche der Erhebung derart ausgebildet ist, dass das durch die Erhebung geleitete an der Lichtaustrittsfläche austretende Licht in Richtung der Aussparung der Abblendlicht-Primäroptik geführt wird. Auf diese Weise wird der durch die Aussparung bereitgestellte Raum für den in dem Fernlichtmodus zusätzlich bestimmten Lichtstrom des Prüfpunktbereiches genutzt. Die Erhebung bildet somit eine Erweiterung der Fernlicht-Primäroptik, die dazu vorgesehen ist, den Prüfpunktbereich zusätzlich auszuleuchten, so dass Inhomogenitäten zu dem Nachbarbereich der Fernlichtverteilung vermieden werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Erhebung an einem einzigen Lichtfinger einer Mehrzahl von Lichtfingern angeordnet, wobei die Lichtfinger zu einer gemeinsamen Lichtaustrittsfläche der Fernlicht-Primäroptik zusammenlaufen. An einem freien Ende der Lichtfinger ist jeweils die zweite Lichtquelle angeordnet, mittels derer das zweite Lichtbündel abgestrahlt wird. Vorteilhaft ermöglichen die Lichtfinger eine gezielte Lichtführung von einer Mehrzahl von Lichtquellen an die gemeinsame Lichtaustrittsfläche der Fernlicht-Primäroptik, so dass durch Überlagerung mit dem von der Abblendlicht-Primäroptik abgestrahlten ersten Lichtbündel die vorgegebene Fernlichtverteilung erzeugt werden kann.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Fernlicht-Primäroptik unterhalb der Abblendlicht-Primäroptik angeordnet, wobei ein unterer Rand der Abblendlicht-Primäroptik auf einem oberen Rand der Fernlicht-Primäroptik aufliegt. Die Fernlicht-Primäroptik und die Abblendlicht-Primäroptik sind vorzugsweise flächig aneinanderliegend angeordnet, so dass sie eine gemeinsame Primäroptikbaueinheit bilden. Vorteilhaft kann die Primäroptik somit platzsparend angeordnet sein.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Sekundäroptik als eine einzige Linse ausgebildet, durch die das von der Abblendlicht-Primäroptik abgestrahlte erste Lichtbündel und dass von der Fernlicht-Primäroptik abgestrahlte zweite Lichtbündel so umgelenkt werden, dass die entsprechende Abblendlichtverteilung bzw. Fernlichtverteilung erzeugt wird. Das Projektionsmodul weist somit einen kompakten Aufbau auf.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Projektionsmoduls,
- 2 eine vergrößerte Darstellung einer Primäroptik des Projektionsmoduls,
- 3 eine Explosionsdarstellung einer Abblendlicht-Primäroptik und einer Fernlicht-Primäroptik der Primäroptik nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- 4 eine seitliche Darstellung der Primäroptik nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- 5 eine Rückansicht der Primäroptik gemäß 4,
- 6a eine Abblendlichtverteilung des Projektionsmoduls mit einer Beleuchtungssenke in einem Prüfpunktbereich X,
- 6b eine Fernlichtverteilung des erfindungsgemäßen Projektionsmoduls mit dem Ausgleichsmittel in dem Prüfpunktbereich X und
- 6c eine Fernlichtverteilung des Projektionsmoduls ohne ein erfindungsgemäßes Ausgleichsmittel für den Prüfpunktbereich X.
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Ein erfindungsgemäßer Scheinwerfer für Fahrzeuge ist als ein Projektionsmodul 1 ausgebildet, das innerhalb eines nicht dargestellten Gehäuses des Scheinwerfers angeordnet ist. Das Gehäuse des Scheinwerfers ist in üblicherweise durch eine glasklare Abdeckscheibe verschlossen. Das Projektionsmodul 1 weist eine Mehrzahl von Lichtquellen 2, 3 auf, die in den Figuren schematisch und nur beispielhaft durch einen Kreis dargestellt sind. Den Lichtquellen 2, 3 ist eine Primäroptik 4 zugeordnet, die das von den Lichtquellen 2, 3 abgestrahlte Licht so umformen, dass es auf die Sekundäroptik 5 trifft, mittels derer das Licht zu der vorgegebenen Abblendlichtverteilung AL oder Fernlichtverteilung FL abgebildet wird.
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Die Primäroptik 4 weist zum einen eine Abblendlicht-Primäroptik 4' auf, der eine erste Lichtquelle 2 zugeordnet ist. Die Abblendlicht-Primäroptik 4' weist ein einstückiges Optikelement auf, an dessen Randseiten das von der ersten Lichtquelle 2 abgestrahlte erste Lichtbündel 6 mehrfach umgelenkt wird, bevor es an einer vorderseitigen Optikfläche 7 in Hauptabstrahlrichtung H bzw. in Richtung der als eine Projektionslinse ausgebildeten Sekundäroptik 5 austritt. Die Abblendlicht-Primäroptik 4' weist mehrere Optiksegmente auf, denen jeweils eine gesonderte erste Lichtquelle 2 zugeordnet ist.
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An einem unteren Rand 9 der Abblendlicht-Primäroptik 4' bzw. der vorderseitigen Optikfläche 7 ist eine Aussparung 10 vorgesehen. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Abblendlicht-Primäroptik 4' ohne Aussparung 10 ist die vorderseitige Optikfläche 7 und damit die Lichtaustrittsfläche der Abblendlicht-Primäroptik 4' verkleinert. Die Aussparung 10 ist in einem solchen Bereich der vorderseitigen Optikfläche 7 der Abblendlicht-Primäroptik 4' angeordnet, der zu einem Prüfpunktbereich X in der Abblendlichtverteilung AL korrespondiert. Dieser Prüfpunktbereich X muss entsprechend gesetzlicher Vorgaben eine geringere Beleuchtungsstärke aufweisen als ein Nachbarbereich N der Abblendlichtverteilung AL. Bei dem Prüfpunktbereich X handelt es sich um den Prüfpunkt 50L, der nach einer ECE-Regelung einen vorgegebenen Beleuchtungsstärkeschwellwert nicht überschreiten darf. Es handelt sich somit um eine lokale Intensitätsabsenkung bzw. Helligkeitsabsenkung in den Prüfpunktbereich X. Die Anforderungen bezüglich der gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Erzeugung der Abblendlichtverteilung AL können somit erfüllt werden. Ein Lichtanteil des ersten Lichtbündels 6, der im Wesentlichen für die Beleuchtung des Prüfpunktbereiches X verantwortlich wäre, wird durch Vorhandensein der Aussparung 10 „ausgeblendet“ bzw. der Sekundäroptik 5 nicht zur Verfügung gestellt. In der Abbildungsebene der Sekundäroptik 5 ist durch die Aussparung 10 kein Licht vorhanden, so dass ein „Loch“ in der Abblendlichtverteilung AL entsteht.
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Die Aussparung 10 ist als eine Nut ausgebildet, die sich von einer vorderen Randkante 11 der Optikfläche 7 zu einer hinteren Randkante 12 derselben Optikfläche 7 erstreckt. Die vordere Randkante 11 und die hintere Randkante 12 begrenzen den unteren Rand 9 der Abblendlicht-Primäroptik 4', der als eine Hell/Dunkel-Grenze der Abblendlichtverteilung AL abgebildet wird.
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Im Abblendlichtmodus erfolgt die Erzeugung der Abblendlichtverteilung AL, wobei ausschließlich die ersten Lichtquellen 2 aktiviert sind. Die zweiten Lichtquellen 3 sind deaktiviert. Das von den ersten Lichtquellen 2 abgestrahlte erste Lichtbündel 6 wird ausschließlich von der Abblendlicht-Primäroptik 4' in Richtung der Sekundäroptik 5 abgestrahlt.
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In einem Fernlichtmodus wird eine Fernlichtverteilung FL erzeugt, bei der die ersten Lichtquellen 2 und die zweiten Lichtquellen 3 aktiviert sind. Während das erste Lichtbündel 6 vermittels der Abblendlicht-Primäroptik 4' der Sekundäroptik 5 zur Verfügung gestellt wird, wird ein von den zweiten Lichtquellen 3 abgestrahltes zweite Lichtbündel 13 über die Fernlicht-Primäroptik 4" der Sekundäroptik 5 zur Verfügung gestellt. Die Fernlicht-Primäroptik 4" ist unterhalb der Abblendlicht-Primäroptik 4' angeordnet. Sie weist eine vorderseitige Optikfläche 14 (gemeinsame Lichtaustrittsfläche) auf, von der entgegen der Hauptabstrahlrichtung H eine Mehrzahl von lichtführenden Lichtfingern 15 abragen. An freien Enden der Lichtfinger 15 sind jeweils die zweiten Lichtquellen 3 angeordnet. Die vordere Optikfläche 14 weist mehrere Segmente 14' auf, an denen das zweite Lichtbündel 13 so abgestrahlt, dass es zusammen mit dem ersten Lichtbündel 2 durch die Sekundäroptik 5 entsprechend der Fernlichtverteilung FL abgebildet wird. Damit die Beleuchtungssenke im Prüfpunktbereich X ausgeglichen wird, weist die Fernlicht-Primäroptik 4" als Ausgleichsmittel eine Erhebung 16 auf, die so ausgebildet ist, dass ein Teil 13' des zweiten Lichtbündels 13 mittels der Sekundäroptik 5 in den Prüfpunktbereich X abgebildet wird. In der Abbildungsebene der Sekundäroptik 5 ist im Vergleich zu dem Abblendlichtmodus zusätzlich Licht im Bereich der Aussparung 10 vorhanden. Dieses Licht wird im Fernlichtmodus durch die Sekundäroptik 5 auf die Straße abgebildet, so dass das „Loch“ geschlossen wird.
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Die Erhebung 16 ist vorzugsweise einem Lichtfinger 15 zugeordnet bzw. bildet einen Fortsatz oder eine seitliche Auswölbung dieses Lichtfingers 15. Die Erhebung 16 weist eine Lichtaustrittsfläche 17 auf, die nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß 3 stetig bzw. differenziell stetig an die vorderseitige Oberfläche 14 bzw. der Segmente 14' anschließt. Die Erhebung 16 erstreckt sich hierbei als eine Feder 16', die passgenau in der Aussparung 10 der Abblendlicht-Primäroptik 4' angeordnet ist. Hierdurch ist die Abblendlicht-Primäroptik 4' quer zur Hauptabstrahlrichtung H formschlüssig mit der Fernlicht-Primäroptik 4" verbunden.
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Wie aus 6b ersichtlich ist, kann hierdurch ein homogener Übergang von dem Prüfpunktbereich X in den Nachbarbereich N der Fernlichtverteilung FL erreicht werden. Ohne Vorhandensein der Erhebung 16 würde eine Fernlichtverteilung 18 im Prüfpunktbereich X eine Beleuchtungsstärkesenke bzw. Intensitätsabsenkung (dunkle Stelle) aufweisen.
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Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung gemäß den 4 und 5 kann eine Erhebung 16" auch so an den Lichtfinger 15 angeformt sein, dass die Lichtaustrittsfläche 17 der Erhebung 16" in einem Abstand zu der Aussparung 10 der Abblendlicht-Primäroptik 4' angeordnet ist. Die Erhebung 16' ist so geformt bzw. die Lichtaustrittsfläche 17 derselben derart ausgebildet, dass der durch die Lichtaustrittsfläche 17 austretende Teil 13" des zweiten Lichtbündels 13 durch die Aussparung 10 aus der Primäroptik 4 austritt und auf die Sekundäroptik 5 trifft. Die Aussparung bzw. die Nut 10 der Abblendlicht-Primäroptik 4' wird quasi mittels der Erhebung 16" von hinten „ausgeleuchtet“.
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Gleiche Bauteile bzw. Bauteilfunktionen der Ausführungsbeispiele sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Der untere Rand 9 der Abblendlicht-Primäroptik 4' liegt auf einem oberen Rand der Fernlicht-Primäroptik (4") auf, vorzugsweise flächig.
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Die Erfindung nutzt somit die für die Einhaltung der fotometrischen Messwerte der Abblendlichtverteilung AL erforderliche Aussparung 10 zur Lichtabstrahlung bzw. Durchleitung eines Lichtbündelteils 13" der Fernlicht-Primäroptik 4", um die Beleuchtungsstärke in dem Prüfpunktbereich X zu erhöhen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Projektionsmodul
- 2
- 1. Lichtquelle
- 3
- 2. Lichtquelle
- 4,4',4"
- Abblendlicht-Primäroptik/Fernlicht-Primäroptik
- 5
- Sekundäroptik
- 6
- 1. Lichtbündel
- 7
- vorderseitige Optikfläche
- 8
- Segmente
- 9
- unterer Rand
- 10
- Aussparung/Nut
- 11
- vordere Randkante
- 12
- hintere Randkante
- 13,13'
- Lichtbündel
- 14,14'
- vorderseitige Optikfläche
- 15
- Lichtfinger
- 16,16'
- Erhebung
- 17
- Lichtaustrittsfläche
- 18
- Fernlichtverteilung
- AL
- Abblendlichtverteilung
- FL
- Fernlichtverteilung
- H
- Hauptabstrahlrichtung
- X
- Prüfpunktbereich
- N
- Nachbarbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010021937 A1 [0002]