-
Die Erfindung betrifft eine Antriebseinheit mit einem Energiespeicher, der zumindest ein formelastisches Federband hat, das auf eine Biegerolle aufrollbar und von einer Biegerolle abrollbar ist.
-
Die Erfindung befasst sich nur beispielhaft auch mit einem Möbelstück, das eine Höhenverstelleinrichtung hat, die eine Antriebseinheit der eingangs erwähnten Art aufweist.
-
Aus der
DE 44 07 276 B4 ist bereits eine Ausstellvorrichtung für einen Flügel eines Fensters, einer Lüftungsklappe, Lichtkuppel, Tür oder dergleichen vorbekannt, der an einem Blendrahmen oder Mauer schwenkbar gelagert ist. Die vorbekannte Ausstellvorrichtung weist ein am Blendrahmen oder an der Mauer abgestütztes Ausstellelement auf, das mit einer manuellen oder motorischen Antriebseinheit in Antriebsverbindung steht. Das Ausstellelement weist zumindest ein, Zug- und Druckkräfte übertragendes flexibles Schubband aus einem elastischen Werkstoff auf, welches Schubband einen vorgewölbten Querschnitt hat. Dieser vorgewölbte Querschnitt des Schubbands ist unter zumindest einer abschnittsweisen Ausbildung einer im Wesentlichen ebenen Querschnittsform elastisch verformbar. Das Schubband, das auch in Querrichtung elastisch umlenkbar ist, ist als Federstahlband ausgebildet, das zwischen einer Abstützung am Flügel einerseits und einer Abstützung am Blendrahmen oder an der Mauer andererseits geradlinig ohne Führung freitragend verläuft. Aufgrund der Eigensteifheit des Schubbandes in den geraden Bandabschnitten ist keine separate Führungs- oder Halteeinrichtung für das Band erforderlich. Mittels dem Schubband können Zug- oder Druckkräfte übertragen werden, die aufgrund manueller oder motorischer Kraftaufbringung auf das Schubband einwirken.
-
Man hat auch bereits Möbelstücke geschaffen, deren Arbeitshöhe mittels einer Höhenverstelleinrichtung verstellbar ist. Dazu ist beispielsweise in zumindest einem Möbelbein ein Spindelantrieb mit einer Gewindespindel angeordnet, mit welchem Spindelantrieb die Länge des Möbelbeins verändert werden kann. Da auf den Arbeitsflächen eines insbesondere als Tisch ausgebildeten Möbelstückes sich häufig auch schwerere Gegenstände, wie beispielsweise ein Computer, ein Bildschirm oder dergleichen befindet, werden für solche Möbelstücke meist Höhenverstelleinrichtungen mit motorischem Antrieb bevorzugt.
-
Es besteht die Aufgabe, eine Antriebseinheit zu schaffen, in der sich eine Kraft derart speichern lässt, dass die Antriebseinheit mit möglichst geringem zusätzlichen Kraftaufwand ein Drehmoment in zumindest eine kraftwirkende Drehrichtung ausüben kann.
-
Die erfindungsgemäße Lösung besteht in den Merkmalen des geltenden Patentanspruchs 1.
-
Die erfindungsgemäße Antriebseinheit weist einen Energiespeicher auf, der zumindest ein formelastisches Federband hat, das auf eine Biegerolle aufrollbar und von einer Biegerolle abrollbar ist. Dabei kann sich der auf die Biegerolle aufgerollte Teilbereich des Federbandes von einem im entspannten Zustand des Federbandes gebogenen Bandquerschnitt unter Erzeugung einer Biegespannung in einen demgegenüber flachen oder abgeflachten Bandquerschnitt verformen. Die durch diese Verformung erzeugte Biegespannung wird in dem flachen oder abgeflachten Teilbereich des Federbandes gespeichert und steht dort auf Abruf bereit. Beim Abrollen des auf der Biegerolle aufgerollten Teilbereichs des Federbandes verformt sich das Federband von dem flachen oder abgeflachten Bandquerschnitt unter Erzeugung eines Rückdrehmoments an der Biegerolle in den gebogenen Bandquerschnitt zurück. Auf diese Weise ist die in dem flachen oder abgeflachten Teilbereich des Federbandes gespeicherte Biegespannung als Rückdrehmoment an der Biegerolle abrufbar. Das im Energiespeicher der erfindungsgemäßen Antriebseinheit erzeugte Rückdrehmoment kann verwendet werden, um eine manuelle oder motorische Antriebskraft auf einfache und vorteilhafte Weise zu unterstützen. Wird die im Energiespeicher der erfindungsgemäßen Antriebseinheit gespeicherte Biegespannung beispielsweise in der Höhenverstelleinrichtung eines Möbelstücks verwendet, lässt sich diese Höhenverstelleinrichtung selbst dann mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand in größere Arbeitshöhen verstellen, wenn auf dem Möbelstück vergleichsweise schwere Gegenstände lasten.
-
Um das vom Energiespeicher der erfindungsgemäßen Antriebseinheit ausgeübte Rückdrehmoment vorteilhaft einsetzen zu können, kann es zweckmäßig sein, wenn die wenigstens eine Biegerolle mit einem Linearantrieb oder einem Drehantrieb in Antriebsverbindung steht.
-
Dabei sieht eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, dass der Linearantrieb als Spindelantrieb ausgebildet ist. Ist der Linearantrieb als Spindelantrieb ausgebildet, lässt sich das Rückdrehmoment auf einfache Weise in eine Linearbewegung umsetzen.
-
Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Spindelantrieb zumindest eine Gewindespindel hat, die mit der Biegerolle des Energiespeichers in Antriebsverbindung steht. Das auf die Biegerolle ausgeübte Rückdrehmoment wird somit auf die Gewindespindel übertragen, deren Drehbewegung anschließend in eine Linearbewegung der auf der Gewindespindel sitzenden Spindelmutter umsetzt.
-
Eine bevorzugte Weiterbildung gemäß der Erfindung sieht vor, dass das zumindest eine Federband als ein im Querschnitt gebogener Bandstahl ausgebildet ist. Ist das zumindest eine Federband als im Querschnitt gebogener Bandstahl ausgebildet, kann dieses Federband vergleichsweise hohe Biegespannungen aufnehmen und bei Bedarf als Rückdrehmoment auch wieder abgeben.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Energiespeicher durch eine von außerhalb des Energiespeichers kommende Krafteinwirkung betätigt wird und wenn die Krafteinwirkung die Biegerolle im Energiespeicher in eine kraftwirkende Drehrichtung bewegt. Diese von außerhalb kommende Krafteinwirkung, die insbesondere manuell aufgebracht werden kann, wirkt somit initial, um die im Energiespeicher der erfindungsgemäßen Antriebseinheit gespeicherte Biegespannung anschließend in ein Rückdrehmoment umzusetzen. Da somit insbesondere eine manuell aufgebrachte Kraft mit Hilfe des in der Antriebseinheit vorgesehenen Energiespeichers praktisch verstärkt werden kann, sind bereits geringe Kräfte ausreichend, um mithilfe der erfindungsgemäßen Antriebseinheit auch vergleichsweise hohe Antriebskräfte auszuüben.
-
Werden in einzelnen Antriebsfällen höhere Drehmomente benötigt, sieht eine vorteilhafte Weiterbildung gemäß der Erfindung vor, dass der Energiespeicher mehrere, auf wenigstens eine Biegerolle aufrollbare und von ihr abrollbare Federbänder hat.
-
Um das zumindest eine Federband sicher im Energiespeicher führen zu können, ist es vorteilhaft, wenn der Energiespeicher eine Bandführung hat, in welcher Bandführung der von der Biegerolle abgerollte Teilbereich des zumindest einen Federbandes vorzugsweise in entspanntem Zustand dieses Federband-Teilbereiches und insbesondere in einer langgestreckten und in Längsrichtung des Federbandes ungebogenen Position des Federband-Teilbereiches geführt ist.
-
Dabei sieht eine besonders einfache und bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, dass das der Biegerolle abgewandte Federband-Ende des zumindest einen Federbandes frei ist.
-
Insbesondere wenn mehrere, als Energiespeicher dienende Federbänder auf eine gemeinsame Biegerolle aufgerollt werden sollen, ist es vorteilhaft, wenn die der Biegerolle abgewandten Federband-Enden der im Energiespeicher vorgesehenen Federbänder unabhängig voneinander bewegbar und insbesondere unverbunden sind. Sind diese, der Biegerolle abgewandten Federband-Enden nicht miteinander verbunden, können eventuelle Längendifferenzen zwischen diesen zusammenwirkenden Federbändern gut ausgeglichen werden.
-
Die erfindungsgemäße Antriebseinheit ist in den verschiedensten Anwendungsbereichen vorteilhaft einsetzbar. Eine bevorzugte Anwendung sieht jedoch ein Möbelstück mit einer Höhenverstelleinrichtung vor, die eine wie oben beschriebene Antriebseinheit hat.
-
Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Möbelstück zumindest ein Möbelbein aufweist, das zur Höhenverstellung längenveränderbar ist, und wenn das zumindest eine Möbelbein mittels dem Linearantrieb der Antriebseinheit längenveränderbar ist.
-
Ein anderes vorteilhaftes Anwendungsbeispiel für die erfindungsgemäße Antriebseinheit betrifft einen Rollladen mit einem Rollladenbehang, der zum Anheben des Rollladenbehangs auf eine Welle aufrollbar oder zum Absenken des Rollladenbehangs von dieser Welle abrollbar ist, wobei die Welle dazu mittels der Antriebseinheit drehantreibbar ist und wobei diese Antriebseinheit gemäß den oben beschriebenen Merkmalen ausgestaltet sein kann.
-
Ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung betrifft eine Tafelanlage mit einer Tafel, die mit Hilfe einer Höhenverstelleinrichtung anhebbar oder absenkbar ist, wobei die Höhenverstelleinrichtung eine wie oben beschriebene Antriebseinheit hat.
-
Weiterbildungen gemäß der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung in Verbindung mit den Ansprüchen sowie der Zeichnung. Nachstehend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels noch näher beschrieben.
-
Es zeigt:
- 1 das Tischgestell eines als Tischmöbel ausgestaltete Möbelstücks in einer teilweise aufgeschnittenen perspektivischen Darstellung, wobei das Möbelstück eine Höhenverstelleinrichtung aufweist, die in die Möbelbeine integrierte Spindelantriebe aufweist, welche jeweils mit einer Antriebseinheit der Höhenverstelleinrichtung in Antriebsverbindung stehen,
- 2 den in das linke Möbelbein integrierten Spindelantrieb des in 1 gezeigten Möbelstücks mit der dem Spindelantrieb zugeordneten Antriebseinheit in einer teilweise aufgeschnittenen perspektivischen Detailansicht in dem in 1 mit ‚x‘ gekennzeichneten Bereich,
- 3 den in das rechte Möbelbein integrierten Spindelantrieb mit der ihm zugeordneten Antriebseinheit in einer ebenfalls teilweise aufgeschnittenen perspektivischen Detailansicht in dem in 1 mit ‚z‘ gekennzeichneten Bereich,
- 4 den in das linke Möbelbein des in 1 gezeigten Möbelstücks integrierten Spindelantrieb mit der ihm zugeordneten Antriebseinheit in einer schematischen Perspektiv-Darstellung,
- 5 ein weiteres als Tischmöbel ausgestaltetes Möbelstück in einer teilweise aufgeschnittenen perspektivischen Darstellung auf sein Tischgestell, wobei auch hier das Möbelstück eine Höhenverstelleinrichtung aufweist, die ähnlich wie in den 1 bis 4 ausgestaltet ist und in die Möbelbeine integrierte Spindelantriebe hat,
- 6 den in das linke Möbelbein integrierten Spindelantrieb des in 5 gezeigten Möbelstücks mit der dem Spindelantrieb zugeordneten Antriebseinheit in einer teilweise aufgeschnittenen perspektivischen Detailansicht in dem in 5 mit ‚y‘ gekennzeichneten Bereich,
- 7 den in das rechte Möbelbein des in 5 gezeigten Möbelstücks integrierten Spindelantrieb mit der ihm zugeordneten Antriebseinheit in einer ebenfalls teilweise aufgeschnittenen perspektivischen Detailansicht in dem in 5 mit ‚z‘ gekennzeichneten Bereich,
- 8 die in das linke Möbelbein des in 5 gezeigten Möbelstücks integrierte Antriebseinheit in einer schematischen Perspektiv-Darstellung,
- 9 eine in einer schematischen Perspektivdarstellung gezeigte und an einer Wand montierbare Tafelanlage, deren Tafel mittels Linearantrieben wahlweise anhebbar oder absenkbar ist, wobei die Linearantriebe der hier gezeigten Tafelanlage mit Antriebseinheiten in Antriebsverbindung stehen, die einen Energiespeicher haben,
- 10 den rechten Linearantrieb der in 9 gezeigten Tafelanlage in einer perspektivischen Detail-Ansicht im Bereich ‚z‘ gemäß 9,
- 11 den linken Linearantrieb der in 9 gezeigten Tafelanlage in einer Detail-Perspektivansicht im Bereich ‚y‘ gemäß 9,
- 12 einen Rollladen mit einem Rollbehang, der mit Hilfe eines Drehantriebes wahlweise anhebbar oder absenkbar ausgestaltet ist, wobei der Drehantrieb des hier gezeigten Rollladens mit einer Antriebseinheit in Antriebsverbindung steht, die einen Energiespeicher beinhaltet,
- 13 den Rollladen aus 12 in einer vergrößerten Detail-Perspektivdarstellung im Bereich des mit der Antriebseinheit in Antriebsverbindung stehenden Drehantriebs, und
- 14 die dem Rollladen aus 12 zugeordnete Antriebseinheit mit dem, zumindest ein Federband aufweisenden Energiespeicher.
-
In den 1 bis 14 sind vier Ausführungs- und Anwendungsbeispiele 101, 105, 109 und 112 für eine Antriebseinheit 8 beziehungsweise 9 dargestellt. Die Antriebseinheiten 8, 9 weisen einen Energiespeicher auf, der zumindest ein formelastisches Federband 10 beziehungsweise 11 hat, das auf eine Biegerolle 12, 13 aufrollbar und von der Biegerolle 12 beziehungsweise 13 abrollbar ist. Dabei kann sich der auf die Biegerolle 12, 13 aufgerollte Teilbereich des Federbandes 10 beziehungsweise 11 von einem im entspannten Zustand des Federbandes 10, 11 gebogenen Bandquerschnitt unter Erzeugung einer Biegespannung in einen demgegenüber flachen oder abgeflachten Bandquerschnitt verformen, wobei der einen flachen oder abgeflachten Bandquerschnitt aufweisende Teilbereich des Federbandes 10, 11 jeweils auf die zugeordnete Biegerolle 12, 13 aufgerollt ist. Die durch diese Verformung erzeugte Biegespannung wird in dem flachen oder abgeflachten Teilbereich des Federbandes 10, 11 gespeichert und steht dort auf Abruf bereit. Beim Abrollen des auf der Biegerolle 12, 13 aufgerollten Teilbereichs des Federbandes 10, 11 verformt sich das jeweilige Federband 10, 11 von dem flachen oder abgeflachten Bandquerschnitt unter Erzeugung eines Rückdrehmoments an der Biegerolle 12 beziehungsweise 13 in den gebogenen Bandquerschnitt zurück. Auf diese Weise ist die in dem flachen oder abgeflachten Teilbereich des Federbandes 10, 11 gespeicherte Biegespannung als Rückdrehmoment an der jeweiligen Biegerolle 12, 13 abrufbar. Das im Energiespeicher 10, 11 der Antriebseinheiten 8, 9 erzeugte Rückdrehmoment kann verwendet werden, um eine motorische oder - wie in den hier gezeigten Ausführungsbeispielen - eine manuelle Antriebskraft auf einfache und vorteilhafte Weise zu unterstützen.
-
Das Federband 10, 11 der Antriebseinheiten 8, 9 ist jeweils als ein im Querschnitt gebogener Bandstahl ausgebildet. Das als im Querschnitt gebogener Bandstahl ausgebildete Federband 10, 11 der Antriebseinheiten 8, 9 kann vergleichsweise hohe Biegespannungen aufnehmen und bei Bedarf als Rückdrehmoment auch wieder abgeben.
-
Die durch die Federbänder 10, 11 der Antriebseinheiten 8, 9 gebildeten Energiespeicher werden durch eine von außerhalb der Energiespeicher kommende Krafteinwirkung betätigt, wobei die Krafteinwirkung die Biegerollen 12, 13 in den Energiespeichern in eine kraftwirkende Drehrichtung bewegen. Diese von außerhalb kommende Krafteinwirkung, die insbesondere - wie hier - manuell aufgebracht werden kann, wirkt somit initial, um die in den Energiespeichern der Antriebseinheiten 8, 9 gespeicherte Biegespannung anschließend in ein Rückdrehmoment umzusetzen. Da somit die manuell aufgebrachte Kraft mit Hilfe des in den Antriebseinheiten 8, 9 vorgesehenen Energiespeichers praktisch verstärkt werden kann, sind bereits geringe Kräfte ausreichend, um mit Hilfe der Antriebseinheiten 8, 9 auch vergleichsweise hohe Antriebskräfte auszuüben.
-
Während die Antriebseinheiten 8, 9 in den Ausführungsbeispielen 101, 105 und 109 mit Linearantrieben in Antriebsverbindung stehen, wirkt die Antriebseinheit 8 des in den 12 bis 14 gezeigten Ausführungsbeispieles demgegenüber mit einem Drehantrieb zusammen.
Während den Ausführungsbeispielen 101, 105 und 109 jeweils zwei Antriebseinheiten 8, 9 zugeordnet sind, um entsprechend hohe Antriebskräfte ausüben und verstärken zu können, ist beim Ausführungsbeispiel 112 eine einzelne Antriebseinheit 8 ausreichend.
-
In dem, die Ausführungsbeispiele 101 beziehungsweise 105 zeigenden 1 und 5 ist jeweils das Tischgestell 1 eines Möbelstücks dargestellt, das hier als Tischmöbel und insbesondere als Arbeitstisch ausgebildet ist. Den Möbelstücken 1 ist jeweils eine Höhenverstelleinrichtung zugeordnet, mit der die Höhe des Möbelstücks und insbesondere die Arbeitshöhe des Tischmöbels bei Bedarf verstellt werden kann.
-
Die als Tischmöbel ausgebildeten Ausführungsbeispiele 101, 105 weisen das in den 1 beziehungsweise 5 gezeigte Tischgestell 1 auf, das hier zwei voneinander beabstandete Möbelbeine 2, 3 hat. Die Möbelbeine 2, 3 sind zur Höhenverstellung jeweils mit Hilfe eines Linearantriebs 4, 5 längenveränderbar. Die in die Möbelbeine 2, 3 integrierten Linearantriebe 4, 5 sind hier jeweils als Spindelantrieb ausgebildet, der zumindest eine Gewindespindel 6, 7 hat. Jedem der hier als Spindelantrieb ausgebildeten Linearantriebe 4, 5 ist eine der oben beschriebenen Antriebseinheiten 8, 9 zugeordnet, die das erwähnte formelastische Federband 10, 11 als Energiespeicher aufweisen. Wird die in den als Energiespeicher dienenden Federbändern 10, 11 der Antriebseinheiten 8, 9 gespeicherte Biegespannung in der Höhenverstelleinrichtung der hier gezeigten Möbelstücke verwendet, lassen sich die Höhenverstelleinrichtungen dieser Möbelstücke selbst dann mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand in größere Arbeitshöhen verstellen, wenn auf den Möbelstücken 101, 105 vergleichsweise schwere Gegenstände lasten.
-
Aus den Detailansichten in den 2, 3 und 6, 7 wird deutlich, dass die Biegerollen 12, 13 der Antriebseinheiten 8, 9 mit dem Linearantrieb und insbesondere mit der Gewindespindel 6, 7 dieser Linearantriebe in Antriebsverbindung stehen. Mit Hilfe der Spindelantriebe lässt sich das in den Antriebseinheiten 8, 9 gespeicherte Rückdrehmoment auf einfache Weise in eine Linearbewegung umsetzen. Das auf die Biegerollen 12, 13 ausgeübte Rückdrehmoment wird somit jeweils auf die Gewindespindel 6, 7 übertragen, deren Drehbewegungen anschließend jeweils in eine Linearbewegung der auf der Gewindespindel 6, 7 sitzenden Spindelmutter umsetzt.
Aus einem Vergleich der 1 bis 3 und 5 bis 7 wird deutlich, dass die auf den gegenüberliegenden Schmalseiten des Möbelstücks angeordneten Linearantriebe 4, 5 in gegensinnige Drehrichtungen in eine Hub- oder Absenkbewegung versetzt werden können. Aus einer zusammenschauenden Betrachtung der 1 bis 3 und 5 bis 7 wird ebenfalls deutlich, dass die Antriebseinheiten 8, 9 der hier gezeigten Möbelstücke 101, 105 in ihren Drehbewegungen über eine Verbindungswelle 16 synchronisiert sind, die mit den Biegerollen 12, 13 der Antriebseinheiten 8, 9 sowie mit den damit drehfest verbundenen Gewindespindeln 6, 7 der Linearantriebe 4, 5 in Antriebsverbindung stehen.
-
Bei dem in den 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel 101 stehen die den gebogenen Bandquerschnitt aufweisenden Teilbereiche der Federbänder 10, 12 in die, dem gegenüberliegenden Tischbein zugewandte Richtung vor und werden unterhalb der hier nicht dargestellten Tischplatte in Federband-Führungen 14, 15 geführt. Diese Federband-Führungen 14, 15, die zur Aufnahme des entspannten und eine gebogene Querschnittsform aufweisenden Federband-Teilbereiches eine schlitzförmige Führungsöffnung haben, sind in Schiebeführungen 20 verschieblich geführt, die eine Anpassung der jeweiligen Schiebeposition der in den Schiebeführungen 20 geführten Federband-Führungen 14, 15 an den Durchmesser des auf die benachbarte Biegerolle 12, 13 aufgewickelten Federband-Teilbereiches erlauben.
-
Bei dem in den 5 bis 8 gezeigten Ausführungsbeispiel 105 sind die Federbänder 10, 11 der Antriebseinheiten 8, 9 in den längenveränderbaren Möbelbeinen 2, 3 angeordnet. Dabei verläuft der von der Biegerolle 10, 11 abgerollte Federband-Teilbereich etwa achsparallel zur Möbelbein-Längsachse des entsprechenden Möbelbeines 2, 3.
-
Die der Höhenverstelleinrichtung der in den 1 bis 4 und 5 bis 8 gezeigten Möbelstücke 101, 105 zugeordneten Antriebseinheiten 8, 9 lassen sich auch andernorts vorteilhaft einsetzen, wo eine Drehbewegung in einer Drehrichtung gespeichert und in der anderen Drehrichtung unterstützt werden soll. So können die Antriebseinheiten beispielsweise auch in Rollläden, Tafeln oder dergleichen vorteilhaft eingesetzt werden.
-
Das in den 9 bis 11 gezeigte Ausführungsbeispiel 109 zeigt eine Tafelanlage mit einer Tafel 21, die mit Hilfe von zwei Linearantrieben 4, 5 anhebbar oder absenkbar ausgestaltet ist. Die Linearantriebe 4, 5 sind jeweils in einem Antriebsgehäuse 22, 23 untergebracht, das aus zumindest zwei und hier drei teleskopartig ineinander verschiebbaren Gehäuseteilen gebildet ist. Jeder der Linearantriebe 4, 5 hat eine Gewindespindel 6, 7, die in Verschieberichtung der Tafel 21 wirkt. Diese Linearantriebe 4, 5 sind auch hier als Spindelantriebe ausgebildet, deren Gewindespindeln 6, 7 mit den Biegerollen 10, 11 jeweils eines der Antriebseinheiten 8, 9 in Antriebsverbindung stehen. Auch die in der Tafelanlage 109 verwendeten Antriebseinheiten 8, 9 sind in ihren Drehbewegungen über eine Verbindungswelle 16 synchronisiert, die mit den Biegerollen 12, 13 der Antriebseinheiten 8, 9 sowie mit den damit drehfest verbundenen Gewindespindeln 6, 7 der Linearantriebe 4, 5 in Antriebsverbindung stehen. Da ein Anheben der Tafel 21 mit Hilfe der Linearantriebe 4, 5 und der damit zusammenwirkenden, die Energiespeicher aufweisenden Antriebseinheiten 8, 9 unterstützt wird, und da die Drehbewegung an den Antriebseinheiten 8, 9 mit Hilfe der Verbindungswelle 16 synchronisiert werden, wird die zum Anheben und Absenken der schweren Tafel 21 erforderliche Schiebebewegung wesentlich unterstützt und dem Anwender erleichtert.
-
In den 12 bis 14 ist ein als Rollladen ausgebildetes Ausführungsbeispiel 112 mit einem Rollbehang 24 gezeigt, der zum Anheben und Absenken des Rollbehangs 24 auf eine Wickelwelle 25 aufrollbar oder von der Wickelwelle 25 abrollbar ist. Um die zum Aufrollen oder Abrollen des Rollbehangs 24 erforderliche Drehbewegung auf die Wickelwelle 25 aufbringen zu können, ist die Wickelwelle 25 über einen Drehantrieb drehantreibbar. Der der Wickelwelle 25 zugeordnete Drehantrieb kann dabei als motorischer oder - wie hier - als manueller Drehantrieb ausgebildet sein. Um das zum Verdrehen der Wickelwelle 25 erforderliche Drehmoment aufbringen und den dabei erforderlichen Kraftaufwand für den Anwender reduzieren zu können, ist dem Drehantrieb die Antriebseinheit 8 zugeordnet, die das als Energiespeicher dienende Federband 10 hat. Das Federband 10 ist auf die Biegerolle 12 aufrollbar und von der Biegerolle 12 abrollbar. Dabei kann sich der auf die Biegerolle 12 aufgerollte Teilbereich des Federbandes 10 von einem im entspannten Zustand des Federbandes 10 gebogenen Bandquerschnitt unter Erzeugung der Biegespannung in einen demgegenüber flachen oder abgeflachten Bandquerschnitt verformen, wobei der einen flachen oder abgeflachten Bandquerschnitt aufweisende Teilbereich des Federbandes 10 jeweils auf die zugeordnete Biegerolle 12 aufgerollt ist. Auch bei dem hier allerdings mit einem Drehantrieb zusammenwirkende Ausführungsbeispiel 112 wird die durch die Verformung erzeugte Biegespannung in dem flachen oder abgeflachten Teilbereich des Federbandes 10 gespeichert und steht dort auf Abruf bereit. Beim Abrollen des auf der Biegerolle 12 aufgerollten Teilbereichs des Federbandes 10 verformt sich das Federband 10 von dem flachen oder abgeflachten Wandquerschnitt unter Erzeugung eines Rückdrehmoments von der Biegerolle 12 in den gebogenen Bandquerschnitt zurück. Auf diese Weise ist die in dem flachen oder abgeflachten Teilbereich des Federbandes 10 gespeicherte Biegespannung als Rückdrehmoment an der Biegerolle 12 abrufbar. Durch das im Energiespeicher 10 der Antriebseinheit 8 erzeugte Rückdrehmoment wird die zum Aufrollen des Rollbehangs 24 erforderliche Antriebskraft auf einfache und vorteilhafte Weise unterstützt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Tischgestell
- 2
- (linkes) Möbelbein
- 3
- (rechtes) Möbelbein
- 4
- Linearantrieb
- 5
- Linearantrieb
- 6
- Gewindespindel (des Linearantriebs 4)
- 7
- Gewindespindel (des Linearantriebs 5)
- 8
- Antriebseinheit
- 9
- Antriebseinheit
- 10
- Federband (der Antriebseinheit 8)
- 11
- Federband (der Antriebseinheit 9)
- 12
- Biegerolle (der Antriebseinheit 8)
- 13
- Biegerolle (der Antriebseinheit 9)
- 14
- Federband-Führung (für das Federband 10)
- 15
- Federband-Führung (für das Federband 11)
- 16
- Verbindungswelle
- 20
- Schiebeführung
- 21
- Tafel
- 22
- Antriebsgehäuse (für die Tafel 21)
- 23
- Antriebsgehäuse (für die Tafel 21)
- 24
- Rollbehang
- 25
- Wickelwelle
- 101
- Tischmöbel (gemäß den 1 bis 4)
- 105
- Tischmöbel (gemäß den 5 bis 8)
- 109
- Tafelanlage (gemäß den 9 bis 11)
- 112
- Rollladen (gemäß den 12 bis 14)
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-