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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb einer Brennkraftmaschine mit einem Abgasrückführsystem mit den Merkmalen gemäß den Patentansprüchen.
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Zum Beispiel gemäß dem Dokument JPH10266902A ist es Stand der Technik, eine Brennkraftmaschine mit einer Abgasrückführung derart zu betreiben, dass in dem Abgasrückführsystem anhaftender Ruß verbrannt und somit entfernt wird. Dazu wird ein Kühler im Abgasrückführsystem zeitweise nicht von Kühlmittel durchströmt und die Temperatur des Abgases der Brennkraftmaschine wird erhöht. Teile des Abgasrückführsystems sind zudem mit katalytisch aktivem Material beschichtet.
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Gemäß dem Dokument
DE102009021517A1 ist es weiterhin Stand der Technik, zum Zweck einer Beseitigung von Ablagerungen in dem Kühler eines Abgasrückführsystems eine turbulente Abgasströmung herzustellen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Ablagerungen in einem Abgasrückführsystem mit möglichst geringem Aufwand so vollständig wie möglich zu entfernen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass beim Betrieb einer Brennkraftmaschine mit einem Abgasrückführsystem, in dem zumindest ein Bauteil angeordnet ist, welches während des Betriebs der Brennkraftmaschine von rückgeführtem Abgas durchströmt werden kann, so dass dem Abgasrückführsystem somit Wärme zugeführt werden kann, zum Zweck einer Entfernung von Ablagerungen an dem Bauteil/an den Bauteilen des Abgasrückführsystems dem Abgasrückführsystem in einem ersten Schritt Wärme derart mittels rückgeführtem Abgas zugeführt wird, dass die beim Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmte (aktuelle) Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile erreicht oder überschreitet, wobei wenn die beim Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmte Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile erreicht oder überschreitet, im weiteren Verlauf dem Abgasrückführsystem in einem zweiten Schritt keine Wärme oder nur eine geringe Wärmemenge mittels rückgeführtem Abgas zugeführt wird, so dass die beim Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmte Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile wieder unterschreitet, wobei dann, wenn die beim Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmte Temperatur des Bauteils/der Bauteile die maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile wieder unterschreitet, erneut dem Abgasrückführsystem gemäß dem ersten Schritt derart Wärme mittels rückgeführtem Abgas zugeführt wird, dass die beim Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmte Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile erneut erreicht oder überschreitet, wobei die Zufuhr von Wärme zu dem Abgasrückführsystem gemäß dem ersten Schritt und keine Zufuhr von Wärme oder nur eine Zufuhr einer geringen Wärmemenge zu dem Abgasrückführsystem gemäß dem zweiten Schritt solange aufeinanderfolgend erfolgen, bis ein definiertes Kriterium erfüllt ist.
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Gemäß einer ersten Ausführung der vorliegenden Erfindung erfolgt die Zufuhr von Wärme zu dem Abgasrückführsystem mittels rückgeführtem Abgas gemäß dem ersten Schritt, so dass die beim Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmte Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile erreicht oder überschreitet, derart, dass das Abgasrückführsystem mit rückgeführtem Abgas durchströmt wird und zwar auch dann, wenn es während des Betriebs der Brennkraftmaschine nicht vorgesehen ist, Abgas rückzuführen, wobei das rückgeführte Abgas eine Wärmemenge enthält, die ausreicht, dass die Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile erreicht oder überschreitet. D. h. bis zu dem Zeitpunkt, zu dem entschieden wird, dass eine Entfernung von Ablagerungen an dem Bauteil/an den Bauteilen des Abgasrückführsystems erfolgen sollte, wird das Abgasrückführsystem nicht mit rückgeführtem Abgas durchströmt, wobei ab diesem Zeitpunkt erfindungsgemäß das Abgasrückführsystem mit rückgeführtem Abgas durchströmt wird. D. h. wird die Brennkraftmaschine beispielsweise mit hoher Belastung betrieben und es erfolgt keine Abgasrückführung, wird gemäß dem ersten Schritt ein Durchströmen des Abgasrückführsystems mit rückgeführtem Abgas dennoch durchgeführt, insbesondere da die Temperatur des Abgases der Brennkraftmaschine vergleichsweise hoch ist, um erfindungsgemäß eine Entfernung von Ablagerungen an den Bauteilen des Abgasrückführsystems zu erreichen.
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Gemäß der ersten Ausführung erfolgt keine Zufuhr von Wärme oder nur eine Zufuhr einer geringen Wärmemenge zu dem Abgasrückführsystem mittels rückgeführtem Abgas gemäß dem zweiten Schritt, so dass die beim Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmte Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile wieder unterschreitet, wobei das Abgasrückführsystem überhaupt nicht mit rückgeführtem Abgas durchströmt wird oder mit einer gegenüber dem ersten Schritt verminderten Menge an rückgeführtem Abgas durchströmt wird. Es wird dem Abgasrückführsystem folglich entweder gar keine Wärme zugeführt oder nur wenig Wärme zugeführt, wobei das rückgeführte Abgas jedenfalls eine Wärmemenge enthält, die nicht ausreicht, dass die Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile erreicht oder überschreitet.
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Gemäß einer zweiten Ausführung der vorliegenden Erfindung besteht die Zufuhr von Wärme zu dem Abgasrückführsystem mittels rückgeführtem Abgas gemäß dem ersten Schritt, so dass die beim Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmte Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile erreicht oder überschreitet, darin, dass eine Erhöhung der Temperatur des rückgeführten Abgases erfolgt, wobei die Erhöhung der Temperatur des rückgeführten Abgases derart erfolgt, dass das rückgeführte Abgas eine Temperatur aufweist, welche eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile überschreitet. Gemäß der zweiten Ausführung besteht die Zufuhr von Wärme zu dem Abgasrückführsystem mittels rückgeführtem Abgas gemäß dem zweiten Schritt, so dass die beim Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmte Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile wieder unterschreitet darin, dass eine Absenkung der Temperatur des rückgeführten Abgases erfolgt. Alternativ zu der Absenkung der Temperatur des rückgeführten Abgases gemäß dem zweiten Schritt der zweiten Ausführung kann eine Absenkung der Menge an rückgeführtem Abgas erfolgen, so dass die beim Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmte Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile wieder unterschreitet. Zusätzlich zu der Absenkung der Temperatur des rückgeführten Abgases gemäß dem zweiten Schritt der zweiten Ausführung kann eine Absenkung der Menge an rückgeführtem Abgas erfolgen, so dass die beim Betrieb der Brennkraftmaschine bestimmte Temperatur des Bauteils/der Bauteile die/eine maximal zulässige Temperatur des Bauteils/der Bauteile wieder unterschreitet.
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Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht die Möglichkeit, Ablagerungen in einem Abgasrückführsystem nahezu vollständig zu entfernen, da insbesondere gemäß der zweiten Ausführung durch eine abwechselnde Erhöhung und Absenkung der Temperatur von rückgeführtem Abgas, wobei die Absenkung der Temperatur von rückgeführtem Abgas auch in Verbindung mit einer Absenkung des Abgasstroms durch das Bauteil/die Bauteile erfolgen kann oder allein durch eine Absenkung des Abgasstroms durch das Bauteil/die Bauteile bei gleichbleibend erhöhter Temperatur von rückgeführtem Abgas erfolgen kann, beliebig oft durchgeführt werden kann und durch die zeitweise Erhöhung der Temperatur von rückgeführtem Abgas über die maximal zulässige Bauteiltemperatur von Bauteilen des Abgasrückführsystems in Verbindung mit besonders heißem Abgas ein Verdampfen und Verbrennen/Oxidieren der Ablagerungen/der Kohlenwasserstoffe/des Rußes zuverlässig und effektiv erfolgt. Das erfindungsgemäße Verfahren verursacht nur einen geringen Aufwand, da weder teures katalytisch aktives Material benötigt wird, noch turbulente Abgasströmungen hergestellt werden müssen.
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In einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung erfolgt weiterhin eine Schätzung der Dicke der Ablagerungen an einem Bauteil oder mehreren Bauteilen im Inneren des Abgasrückführsystems. Insbesondere erfolgt zunächst in Abhängigkeit der Schätzung der Dicke der Ablagerungen an einem Bauteil oder mehreren Bauteilen des Abgasrückführsystems ein Auslösen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Weisen mit anderen Worten die Ablagerungen infolge des Betriebs der Brennkraftmaschine eine gewisse Dicke auf, wird das erfindungsgemäße Verfahren initiiert. Weiterhin erfolgt die Bestimmung der (aktuellen) Temperatur des Bauteils/der Bauteile des Abgasrückführsystems bevorzugt unter Berücksichtigung der Dicke der Ablagerungen. Auf diese Weise kann eine der Realität möglichst nahekommende Temperatur des Bauteils/der Bauteile des Abgasrückführsystems bestimmt werden. Besonders bevorzugt wird die sich durch die erfindungsgemäße Erhöhung der Temperatur von rückgeführtem Abgas über die maximal zulässige Bauteiltemperatur des Bauteils/der Bauteile des Abgasrückführsystems reduzierende Dicke der Ablagerungen bei der Bestimmung der Temperatur des Bauteils/der Bauteile des Abgasrückführsystems berücksichtigt. Insbesondere wird nach einer erfolgten Erhöhung bzw. während der darauffolgenden Absenkung der Temperatur von rückgeführtem Abgas und/oder der darauffolgenden Absenkung des Abgasstroms durch das Bauteil/die Bauteile gemäß dem ersten Schritt und dem zweiten Schritt der zweiten Ausführung (oder natürlich nach dem zweiten Schritt der ersten Ausführung) die Dicke der dann noch vorhandenen verringerten Ablagerungen geschätzt, so dass bei einer darauffolgenden erneuten Erhöhung der Temperatur von rückgeführtem Abgas über die maximal zulässige Bauteiltemperatur des Bauteils/der Bauteile und/oder einer darauffolgenden erneuten Erhöhung des Abgasstroms durch das Bauteil/die Bauteile gemäß der zweiten Ausführung (oder natürlich dem ersten Schritt der ersten Ausführung), eine besonders präzise Bestimmung der Temperatur des Bauteils/der Bauteile des Abgasrückführsystems möglich ist, da der sich mit der Dicke der Ablagerungen ändernde Wärmeübergang zwischen dem Abgas und dem Bauteil/den Bauteilen mit berücksichtigt wird.
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Erfindungsgemäß wird weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung der beschriebenen Verfahren bereitgestellt. Diese Vorrichtung ist insbesondere Bestandteil eines Fahrzeuges.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel sowie den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
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Wie in 1 gezeigt, umfasst eine Brennkraftmaschine 1 ein Abgasrückführsystem 2. Im Bereich des Abgasrückführsystems 2 sind mehrere Bauteile angeordnet. Insbesondere umfasst das Abgasrückführsystem 2 Bauteile wie eine Abgasrückführleitung 3, ein Abgasrückführventil 4 und einen Abgasrückführkühler 5. Das Abgasrückführsystem 2 wird während des Betriebs der Brennkraftmaschine 1 von Abgas durchströmt. Dabei bilden sich im Abgasrückführsystem 2 bzw. innerhalb des Abgasrückführsystems 2 Ablagerungen. Diese Ablagerungen umfassen insbesondere Rußpartikel und Kohlenwasserstoffe.
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Die im Bereich des Abgasrückführsystems 2 angeordneten Bauteile weisen eine maximal zulässige Temperatur auf. D. h. diese maximale Bauteiltemperatur darf nicht oder nicht dauerhaft überschritten werden. Insbesondere der Kühler für das rückgeführte Abgas 5 weist eine maximal zulässige Bauteiltemperatur auf, die eingehalten werden muss, da dieses Bauteil sehr filigran ist, wobei diese maximal zulässige Bauteiltemperatur beispielsweise 600°C beträgt. Die Information über die maximal zulässige Bauteiltemperatur ist wie allgemein bekannt zum Beispiel in dem Steuergerät der Brennkraftmaschine 1 hinterlegt.
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Gemäß der ersten Ausführung erfolgt zum Zweck einer Entfernung von Ablagerungen an den Bauteilen des Abgasrückführsystems 2 ein Durchströmen des Abgasrückführsystems 2 mit rückgeführtem Abgas. Dazu erfolgt zur Durchführung des ersten Schrittes der ersten Ausführung ein Öffnen des Abgasrückführventils 4, insbesondere dann, wenn die Brennkraftmaschine 1 mit hoher Last betrieben wird und das Abgas der Brennkraftmaschine 1 hohe Temperaturen aufweist, zum Beispiel größer 600°C und eine Rückführung von Abgas gar nicht vorgesehen ist, zur Senkung von Abgasemissionen oder der Erhöhung der Effizienz der Brennkraftmaschine 1.
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Gemäß der zweiten Ausführung erfolgt zum Zweck einer Entfernung von Ablagerungen an den Bauteilen des Abgasrückführsystems 2 in einem ersten Schritt eine Erhöhung der Temperatur des rückgeführten Abgases, beispielsweise durch die Durchführung später Verbrennungen bzw. die Durchführung von Nacheinspritzungen von Kraftstoff, so dass sich die Temperatur des Abgases der Brennkraftmaschine 1 erhöht und/oder durch ein Umgehen eines insbesondere bei Nutzkraftfahrzeugen im Abgasrückführsystem 2 angeordneten Vorkühlers und/oder einer pulsierenden Beaufschlagung dieses Vorkühlers mit Kühlmittel, wie es dem Fachmann allgemein bekannt ist. Die Temperatur des rückgeführten Abgases wird beispielsweise mittels eines Sensors bestimmt oder modelliert.
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Die Zufuhr von Wärme zu dem Abgasrückführsystem 2, die gemäß dem ersten Schritt der zweiten Ausführung durch eine Erhöhung der Temperatur des rückgeführten Abgases erfolgt, also des Abgases, welches durch das Abgasrückführsystem 2 und somit durch das Abgasrückführventil 4 und den Abgasrückführkühler 5 geleitet wird, erfolgt derart, dass das rückgeführte Abgas eine Temperatur aufweist, welche die maximal zulässige Temperatur des Bauteils des Abgasrückführsystems 2 überschreitet, was gemäß dem ersten Schritt der ersten Ausführung, in Verbindung mit einem Durchströmen des Abgasrückführsystems 2 mit rückgeführtem Abgas dadurch gegeben sein kann, dass die Brennkraftmaschine 1 mit hoher Last betrieben wird und das Abgas der Brennkraftmaschine 1 hohe Temperaturen aufweist, zum Beispiel größer 600°C. D. h. erfindungsgemäß ist die Temperatur des rückgeführten Abgases höher als die maximal zulässige Temperatur des Bauteils des Abgasrückführsystems 2, das von Ablagerungen befreit werden soll, so dass die in den Ablagerungen enthaltenen Kohlenwasserstoffe besonders zuverlässig abdampfen und der in den Ablagerungen enthaltene Ruß besonders zuverlässig verbrennt/oxidiert. Wenn der Kühler für das rückgeführte Abgas 5 eine maximal zulässige Bauteiltemperatur von beispielsweise 600°C aufweist, dann beträgt die zur Entfernung von Ablagerungen an diesem Bauteil des Abgasrückführsystems 2 erhöhte Temperatur des rückgeführten Abgases mindestens 600°C, d. h. bevorzugt über 600°C, beispielsweise 650°C.
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Erfindungsgemäß erfolgt insbesondere gemäß dem ersten Schritt der zweiten Ausführung bzw. dem ersten Schritt der ersten Ausführung während des Betriebs der Brennkraftmaschine 1 mit einer erhöhten Temperatur des rückgeführten Abgases, die mindestens der maximal zulässigen Bauteiltemperatur entspricht bzw. bevorzugt über der maximal zulässigen Bauteiltemperatur liegt, eine Bestimmung einer aktuell vorliegenden Temperatur eines Bauteils oder mehrerer bzw. aller Bauteile des Abgasrückführsystems 2. Insbesondere erfolgt die Bestimmung der Temperatur des Abgasrückführkühlers 5. Diese Bestimmung der Temperatur eines Bauteils des Abgasrückführsystems 2 erfolgt beispielsweise anhand eines Temperaturmodells und/oder anhand einer Temperaturmessung. D. h. es kann zur Bestimmung der Temperatur eines Bauteils des Abgasrückführsystems 2 entweder nur eine Modellierung/Simulation der Temperatur dieses Bauteils erfolgen, insbesondere unter Beachtung der Temperatur des rückgeführten Abgases und weiteren Randbedingungen/Parametern oder nur einer Messung der Temperatur des Bauteils erfolgen oder eben anhand einer Kombination aus Modellierung/Simulation und Messung erfolgen. Die Bestimmung der Temperatur eines Bauteils des Abgasrückführsystems 2 kann folglich auch als Schätzung, Ermittlung oder Erfassung bezeichnet werden. Zunächst wird die geschätzte Temperatur des Bauteils bzw. der Bauteile des Abgasrückführsystems 2, insbesondere des Abgasrückführkühlers 5 geringer sein, als die maximal zulässige Bauteiltemperatur, zum Beispiel 300°C.
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Bedingt durch den Betrieb der Brennkraftmaschine 1 gemäß dem ersten Schritt der zweiten Ausführung mit einer erhöhten Temperatur des rückgeführten Abgases, die mindestens der maximal zulässigen Bauteiltemperatur entspricht bzw. bevorzugt über der maximal zulässigen Bauteiltemperatur liegt, also mindestens 600°C beträgt bzw. bedingt durch die Maßnahmen gemäß dem ersten Schritt der ersten Ausführung, erfolgt ein Ansteigen der Temperatur des Bauteils, wobei der Anstieg der Temperatur über der Zeit u. a. abhängig von der Dicke der Ablagerungen im Abgasrückführsystem 2 bzw. an dem Bauteil ist.
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Erfindungsgemäß erfolgt im weiteren Verlauf dann, wenn die zuvor beschriebene Bestimmung der Temperatur eines Bauteils, mehrerer bzw. aller Bauteile des Abgasrückführsystems 2 und insbesondere des Abgasrückführkühlers 5 ergibt, dass diese tatsächliche bzw. reale/aktuelle Temperatur des betreffenden Bauteils die maximal zulässige Bauteiltemperatur erreicht oder sogar schon überschritten hat, gemäß dem zweiten Schritt der zweiten Ausführung eine Absenkung der Temperatur des rückgeführten Abgases und/oder eine Absenkung des Abgasstroms durch das Bauteil/die Bauteile, d. h. eine Verringerung der Menge an rückgeführtem Abgas, das durch das betreffende Bauteil/die betreffenden Bauteile geleitet wird. D. h. zum Beispiel die Durchführung später Verbrennungen bzw. die Durchführung von Nacheinspritzungen von Kraftstoff wird nicht mehr oder nicht mehr so, wie bei der Erhöhung der Temperatur des Abgases durchgeführt. Es erfolgt somit eine Unterbrechung der Zufuhr von Wärme zu dem Abgasrückführsystem 2 zum Zweck der Entfernung von Ablagerungen. Infolgedessen erfolgt ein Absinken der Temperatur des betreffenden Bauteils. Praktisch wird diese Wirkung auch gemäß dem zweiten Schritt der ersten Ausführung erreicht, da dementsprechend das Abgasrückführsystem 2 überhaupt nicht mit rückgeführtem Abgas durchströmt wird oder nur mit einer verminderten Menge an rückgeführtem/rückzuführendem Abgas durchströmt wird.
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Erfindungsgemäß erfolgt im weiteren Verlauf dann, wenn die Bestimmung der Temperatur eines Bauteils, mehrerer bzw. aller Bauteile des Abgasrückführsystems 2 und insbesondere des Abgasrückführkühlers 5 ergibt, dass diese tatsächliche bzw. reale/aktuelle Temperatur des betreffenden Bauteils die maximal zulässige Bauteiltemperatur wieder unterschreitet, beispielsweise wieder nur noch 500°C beträgt, zum Zweck der Fortführung der Entfernung von Ablagerungen an den Bauteilen des Abgasrückführsystems 2 gemäß dem ersten Schritt der zweiten Ausführung erneut eine Erhöhung der Temperatur des rückgeführten Abgases, beispielsweise durch die erneute Durchführung später Verbrennungen bzw. die Durchführung von Nacheinspritzungen von Kraftstoff oder durch die weiteren oben genannten Möglichkeiten, wie es dem Fachmann allgemein bekannt ist, wobei für den Fall, dass die zuvor erfolgte Absenkung der Temperatur von rückgeführtem Abgas zusammen mit einer Absenkung der Menge an rückgeführtem Abgas durch das Bauteil/die Bauteile erfolgt ist, die erneute Erhöhung der Temperatur des rückgeführten Abgases in Verbindung mit einer Erhöhung der Menge an rückgeführtem Abgas durch das Bauteil/die Bauteile erfolgt oder für den Fall, dass zuvor keine Absenkung der Temperatur von rückgeführtem Abgas erfolgt ist, sondern nur eine Absenkung/Verringerung der Menge an rückgeführtem Abgas durch das Bauteil/die Bauteile erfolgt ist, nur eine Erhöhung der Menge an rückgeführtem Abgas durch das Bauteil/die Bauteile erfolgt. Auch die erneute/wiederholte Erhöhung der Temperatur des rückgeführten Abgases erfolgt derart, dass das rückgeführte Abgas eine Temperatur aufweist, welche die maximal zulässige Temperatur des Bauteils des Abgasrückführsystems 2 überschreitet, wie schon beschrieben.
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Praktisch erfolgt zum Zweck der Fortführung der Entfernung von Ablagerungen an den Bauteilen des Abgasrückführsystems 2 die erneute Durchführung des ersten Schrittes der ersten Ausführung, wobei das Abgasrückführsystem 2 mit rückgeführtem Abgas durchströmt wird.
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Die Zufuhr von Wärme zu dem Abgasrückführsystem 2 gemäß dem ersten Schritt und keine Zufuhr von Wärme oder nur eine Zufuhr einer geringe Wärmemenge zu dem Abgasrückführsystem gemäß dem zweiten Schritt, d. h. die gemäß der zweiten Ausführung aufeinanderfolgende Erhöhung und Absenkung der Temperatur des rückgeführten Abgases, also des Abgases, welches durch das Abgasrückführsystem 2 und somit durch das Abgasrückführventil 4 und den Abgasrückführkühler 5 geleitet wird bzw. das gemäß der ersten Ausführung aufeinanderfolgende Durchströmen des Abgasrückführsystems mit rückgeführtem Abgas (erster Schritt) und das vollständige Unterbrechen des Durchströmens des Abgasrückführsystems mit rückgeführtem Abgas (erste Variante zweiter Schritt) oder das Vermindern des Durchströmens des Abgasrückführsystems mit rückgeführtem Abgas (zweite Variante zweiter Schritt), erfolgt erfindungsgemäß solange, bis ein bestimmtes Kriterium erfüllt ist. Dieses Kriterium kann eine Vorgabe sein, beispielsweise eine definierte Anzahl von Erhöhungen und/oder Absenkungen der Temperatur des (rückgeführten) Abgases (erste Ausführung) bzw. eine definierte Anzahl des Aufeinanderfolgens des ersten Schrittes und des zweiten Schrittes der ersten Ausführung bzw. zweiten Ausführung. Dieses Kriterium kann auch der Ablauf einer Zeitspanne sein und/oder das Vorliegen bzw. Nichtvorliegen bestimmter Randbedingungen, insbesondere betreffend den Betrieb der Brennkraftmaschine 1. Dieses Kriterium kann auch in Abhängigkeit der Dicke der Ablagerungen an einem, mehreren oder allen Bauteilen des Abgasrückführsystems 2 gebildet werden. D. h. unterschreitet beispielsweise die Dicke dieser Ablagerungen einen bestimmten Wert, dann erfolgt kein aufeinanderfolgendes Erhöhen und Absenken der Temperatur des (rückgeführten) Abgases bzw. kein Aufeinanderfolgen des ersten Schrittes und des zweiten Schrittes der ersten Ausführung mehr.
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Die Dicke der Ablagerungen an einem, mehreren oder allen Bauteilen des Abgasrückführsystems 2 kann beispielsweise geschätzt werden anhand der Menge an Abgas, welche bei einem bestimmten Öffnungsquerschnitt des Abgasrückführventils 4 durch das Abgasrückführsystem 2 geleitet wird.
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Die zum Beispiel auf diese Weise geschätzte Dicke der Ablagerungen wird erfindungsgemäß auch bei der Bestimmung der Temperatur eines Bauteils oder mehrerer bzw. aller Bauteile des Abgasrückführsystems 2 verwendet. D. h. die Bestimmung der Temperatur eines Bauteils oder mehrerer bzw. aller Bauteile des Abgasrückführsystems 2 erfolgt erfindungsgemäß in Abhängigkeit der Dicke der Ablagerungen an einem, mehreren oder allen Bauteilen des Abgasrückführsystems 2. Insbesondere erfolgt eine Bestimmung der Temperatur eines Bauteils oder mehrerer bzw. aller Bauteile des Abgasrückführsystems 2 nachdem eine Erhöhung der Temperatur des Abgases zum Zweck der Entfernung von Ablagerungen (erster Schritt der zweiten Ausführung) unterbrochen wurde bzw. der erste Schritt der ersten Ausführung (Abgasrückführsystem wird mit rückgeführtem Abgas durchströmt) unterbrochen wurde unter Berücksichtigung der durch die Erhöhung der Temperatur des Abgases (zweite Ausführung) bzw. die Durchströmung des Abgasrückführsystem mit rückgeführtem Abgas (erste Ausführung) zum Zweck der Entfernung von Ablagerungen verminderten Schichtdicke der Ablagerungen, also des sich dadurch verändernden Wärmeübergangs zwischen Abgas und dem betreffenden Bauteil.
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Erfindungsgemäß erfolgt in einer weiteren Ausführung die Bestimmung der jeweils aktuell vorliegenden Temperatur eines Bauteils oder mehrerer bzw. aller Bauteile des Abgasrückführsystems 2 zusätzlich unter Berücksichtigung der Menge an Wärme, die infolge der Erhöhung der Temperatur (gemäß dem ersten Schritt der zweiten Ausführung) des rückgeführten Abgases bzw. infolge der Durchströmung des Abgasrückführsystems mit rückgeführtem Abgas gemäß dem ersten Schritt der ersten Ausführung beim Verdampfen der in den Ablagerungen enthaltenen Kohlenwasserstoffe aufgenommen und/oder der Menge an Wärme, die bei der Oxidation des Rußes freigesetzt wird.
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Bevorzugt erfolgt während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, insbesondere während der Erhöhung der Temperatur des Abgases gemäß dem ersten Schritt der zweiten Ausführung bzw. während der Durchströmung des Abgasrückführsystem mit rückgeführtem Abgas gemäß dem ersten Schritt der ersten Ausführung die Einstellung einer möglichst großen Menge an Abgas, die durch das Abgasrückführsystems 2 geleitet wird, insbesondere durch geeignete Einstellung des Abgasrückführventils 4, so dass möglichst viel von den abgetragenen Ablagerungen, d. h. von den verdampften Kohlenwasserstoffen und dem verbrannten Ruß aus dem Abgasrückführsystem 2 abtransportiert wird.
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Weiterhin erfolgt in Abhängigkeit der Schätzung der Dicke der Ablagerungen an Bauteilen des Abgasrückführsystems 2 ein Auslösen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Weisen die Ablagerungen infolge des Betriebs der Brennkraftmaschine 1 eine gewisse Dicke auf, wird das erfindungsgemäße Verfahren gestartet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009021517 A1 [0003]