-
Die Erfindung betrifft eine krückenähnliche Vorrichtung, um Personen mit Unterschenkel-, Knöchel- oder Fußverletzung das Gehen zu erleichtern, welche bei Nichtgebrauch zusammenklappbar ist.
-
Krücken werden üblicherweise dazu benutzt, es Personen, welche an einer Verletzung an oder der unteren Extremitäten leiden, zu ermöglichen, sich trotz einer daraus resultierenden Gehbehinderung ohne Hilfe Dritter gehend fortbewegen zu können. Beispielsweise sind Krücken bekannt, welche sich von der Schulter bzw. dem Unteram der verletzten Person bis hin zum Boden erstrecken, um das Gewicht der verletzten Person zu tragen. Als nachteilig bei derartigen Krücken erweist sich jedoch, dass diese die Bewegungsfreiheit, beispielsweise die Benutzung der Hände der verletzten Person für andere Aktivitäten beschränken und deren Benutzung oftmals als ermüdend und unkomfortabel empfunden wird. Auch ist es erforderlich, die Muskeln des Oberschenkels und des unteren Rückens zu benutzen, um den Unterschenkel in einer leicht rückwärtigen Art zu stützen und dabei einen ausreichenden Abstand vom Boden aufrecht zu erhalten, um eine Belastung der verletzten Extremität zu vermeiden, was zu schmerzhaften Folgeerkrankungen führen kann. Folglich besteht Bedarf an einer krückenähnlichen Vorrichtung, welche es dem Benutzer ermöglicht, einen gesundheitlichen Level körperlicher Aktivität aufrecht zu erhalten, und mit welcher insbesondere die Bewegungsfreiheit des verletzten Benutzers verglichen mit herkömmlichen Krücken erheblich verbessert wird.
-
Aus der Druckschrift
DE 699 22 935 T2 ist eine Gehvorrichtung bekannt, welche ein langgestrecktes, im Wesentlichen vertikales unitäres Beinelement mit einem oberen Abschnitt und einem unteren Abschnitt, eine im Wesentlichen horizontale Auflageplattform, die an dem Beinelement befestigt ist, um das Knie eines Benutzers und einen zugehörigen Unterschenkelabschnitt in einer abgewinkelten Position zu lagern, einen Stabilisierungsträger, der an dem oberen Abschnitt des Beinelements befestigt ist, um das obere Bein eines Benutzers in Position zu halten, und ein Fußelement an dem anderen Ende des Beinelementes aufweist, wobei der untere Abschnitt des Beinelementes so versetzt ist, dass das Ausmaß des Versatzes eine kontinuierliche Längsachse von der Hüfte durch das obere Bein hervorruft, und das Fußelement schneidet.
-
Als nachteilig bei derartigen Vorrichtungen erweist sich jedoch, dass diese aufgrund ihrer räumlichen Abmessungen wenig transportabel sind und beispielsweise die Mitnahme einer derartigen Gehvorrichtung in einem herkömmlichen PKW nicht ohne weiteres möglich ist. Dies resultiert jedoch wiederum in einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit der verletzten Person.
-
Aufgabe von Ausführungsformen der Erfindung ist es, eine krückenähnliche Vorrichtung anzugeben, mit welcher die Bewegungsfreiheit der verletzten Person weiter verbessert werden kann.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, wird diese Aufgabe gelöst durch eine krückenähnliche Vorrichtung, um Personen mit Unterschenkel-, Knöchel- oder Fußverletzungen das Gehen zu erleichtern, wobei die Vorrichtung ein langgestrecktes, im Wesentlichen vertikales Beinelement mit einem oberen Abschnitt und einem unteren Abschnitt, eine im Wesentlichen horizontale Auflageplattform, welche an dem Beinelement zwischen dem oberen und dem unteren Abschnitt des Beinelements befestigt ist, zum Lagern eines Knies und eines zugehörigen Unterschenkelabschnitts eines Benutzers der Vorrichtung in einer abgeknickten Position, Stabilisierungsmittel, welche an dem oberen Abschnitt des Beinelements befestigt sind, zum Halten der Vorrichtung an einem Oberschenkel des Benutzers, mit der Auflageplattform verbundene Befestigungsmittel zum Befestigen des Unterschenkelabschnitts des Benutzers an der Vorrichtung, und ein an einem unteren Ende des unteren Abschnitts des Beinelements angeordnetes, bei Gebrauch der Vorrichtung den Boden berührendes Fußelement aufweist. Dabei ist der obere Abschnitt des Beinelements mittels eines ersten Klappmechanismus an der Auflageplattform befestigt ist, um den oberen Abschnitt des Beinelements bei Nichtgebrauch der Vorrichtung auf die Auflageplattform zu klappen, und ist der untere Abschnitt des Beinelements mittels eines zweiten Klappmechanismus an der Auflageplattform befestigt ist, um den unteren Abschnitt des Beinelements bei Nichtgebrauch der Vorrichtung auf die Auflageplattform zu klappen.
-
Eine derartige Vorrichtung hat den Vorteil, dass diese es dem Benutzer ermöglicht, einen gesundheitlichen Level körperlicher Aktivität aufrecht zu erhalten, und mit dieser insbesondere die Bewegungsfreiheit des verletzten Benutzers verglichen mit herkömmlichen Krücken erheblich verbessert wird. So kann durch die Auflageplattform für die verletzte untere Extremität, welche an dem aufrechten vertikalen Beinelement als Stützeinrichtung befestigt ist, dass Gewicht der verletzten Person über die Hüfte, den Oberschenkel und das Knie anstatt durch die Schulter übertragen werden, was in einer natürlichen Verteilung des Gewichtes und einer Absenkung des Zentrums der Schwerkraft der verletzten Person resultiert. Zudem ermöglicht die Vorrichtung dem Benutzer das Gehen ohne hierzu seine Hände benutzen zu müssen, so dass dieser weiterhin normale bzw. gewöhnliche Tätigkeiten mit seinen Händen ausführen kann. Hierdurch wiederum kann die Beweglichkeit der verletzten Person bei gleichzeitiger Stabilisierung der verletzten Extremität erheblich gesteigert werden. Anzumerken ist ferner auch, dass eine derartigen Vorrichtung auch verwendet werden kann, um amputierten Personen, insbesondere Unterschenkelamputierten das Gehen zu erleichtern.
-
Dadurch, dass die Vorrichtung ein bei Gebrauch der Vorrichtung aufwärts, das heißt im Wesentlichen vertikal verlaufendes Beinelement aufweist, welches zweiteilig ausgebildet ist, wobei der obere Abschnitt des Beinelements mittels eines ersten Klappmechanismus an der Auflageplattform befestigt ist, um den oberen Abschnitt des Beinelements bei Nichtgebrauch der Vorrichtung auf die Auflageplattform zu klappen, und der untere Abschnitt des Beinelements mittels eines zweiten Klappmechanismus an der Auflageplattform befestigt ist, um den unteren Abschnitt des Beinelements bei Nichtgebrauch der Vorrichtung auf die Auflageplattform zu klappen, können weiter die räumlichen Abmessungen der Vorrichtung bei deren Nichtgebrauch erheblich reduziert werden. Somit ist eine derartige krückenähnliche Vorrichtung transportabel ausgebildet und ist beispielsweise die raumsparende Mitnahme einer derartigen Vorrichtung in einem herkömmlichen PKW ohne weiteres möglich ist. Dies resultiert wiederum in einer weiter optimierten Bewegungsfreiheit der verletzten Person. Bevorzugt ist dabei zumindest einer der Klappmechanismen mit einer Arretierung zum Sichern einer ausgeklappten Gebrauchsstellung und/oder einer eingeklappten Transportstellung der Vorrichtung versehen. Mit Hilfe einer derartigen Arretierung kann ein versehentliches Ausklappen bzw. ein versehentliches Einklappen der Vorrichtung vermieden werden, was die Funktionssicherheit erhöht.
-
Weiter kann der erste Klappmechanismus und/oder der zweite Klappmechanismus mit einer Rastvorrichtung ausgebildet sein, mittels welcher die Auflageplattform in verschiedenen Winkelstellungen relativ zu dem oberen Abschnitt des Beinelements arretierbar ist. So wird bei bekannten Gehvorrichtungen die Auflageplattform im Wesentlichen dauerhaft in einer Position horizontal, das heißt senkrecht zu dem vertikal verlaufenden Beinelement der Gehvorrichtung gehalten. Somit wird die verletzte Extremität im Wesentlichen dauerhaft in einem 90°Grad Winkel bezüglich des Oberschenkels der verletzten Person gehalten, wodurch die Blutversorgung der verletzten Extremität beeinträchtigt werden kann. Dadurch, dass der erste Klappmechanismus und/oder der zweite Klappmechanismus mit einer Rastvorrichtung ausgebildet ist, mittels welcher die Auflageplattform in verschiedenen Winkelstellungen relativ zu dem oberen Abschnitt des Beinelements arretierbar ist, kann der Winkel zwischen der Auflageplattform und dem oberen Abschnitt des Beinelements temporär variabel derart eingestellt und verändert werden, dass dauerhaft eine optimale Blutversorgung der verletzten Extremität sichergestellt ist. Die Rastvorrichtung kann hierbei beispielsweise eine an dem zweiten Klappmechanismus ausgebildete Rastverzahnung und ein mit dieser in unterschiedlicher Neigungsstellung in Eingriff bringbares, an dem ersten Klappmechanismus ausgebildetes Rastglied aufweisen. Ferner kann die Rastvorrichtung aber auch auf andere Art und Weise ausgebildet sein, beispielsweise mittels eines in ein entsprechendes Rastprofil eingreifenden Raststiftes.
-
Gemäß einer Ausführungsform weist das Fußelement zudem Mittel zur Stoßdämpfung auf. Hierdurch können die Auswirkungen, welche das Aufsetzen des Fußteils auf den Boden beim Laufen und insbesondere die Energie, welche entsteht, wenn das Fußelement den Boden berührt, absorbiert werden. Das Mittel zur Stoßdämpfung kann dabei ein Federstoßdämpfer sein. Ferner können die Mittel zur Stoßdämpfung aber auch durch geeignete Wahl des Materials des Fußelements, beispielsweise Carbon realisiert werden.
-
Zudem kann die Auflageplattform mit einer gepolsterten Fläche versehen sein, welche lösbar mit der Auflageplattform verbunden ist. Hierdurch kann der Komfort für den Benutzer der Vorrichtung weiter verbessert werden. Dadurch, dass die gepolsterte Fläche lösbar und somit austauschbar mit der Auflageplattform verbunden ist, können Druckstellen vermieden werden und ist eine bessere Anpassung an individuelle Bedürfnisse möglich, indem entsprechende Einsatzstücke gegeneinander austauschbar sind. Die gepolsterte Fläche ist hierbei bevorzugt aus einem Schaumstoffmaterial, insbesondere einem offenzelligen, viskoelastischen Schaumstoff gebildet, da die Eigenschaften derartiger Schaumstoffe zu einer möglichst gleichmäßigen Druckbelastung aller auf der Fläche liegenden Körperbereiche beitragen.
-
Gemäß einer Ausführungsform sind die Auflageplattform und die gepolsterte Fläche dabei über wenigstens einen Klettverschluss miteinander verbunden. Derartige Klettverschlüsse sind reversibel und können zudem ohne großen Aufwand geöffnet und geschlossen werden.
-
Zudem kann an dem oberen Abschnitt des Beinelements ein Handgriff zur Erleichterung der Benutzung der Vorrichtung angeordnet sein. So ist die Vorrichtung zwar generell derart ausgebildet, dass diese dem verletzten Benutzer das Gehen ermöglicht, ohne dass dieser hierzu seine Arme benutzen muss, so dass dieser weiterhin normale beziehungsweise gewöhnliche Tätigkeiten ausführen kann und die Bewegungsfreiheit des verletzten Benutzers deutlich erhöht wird, jedoch verleiht ein derartiger Handgriff dem Benutzer bei bestimmten Aktivitäten, beispielsweise einem Drehen der Vorrichtung, zusätzliche Stabilität. Hierdurch kann der Komfort beim Tragen der Vorrichtung weiter erhöht werden.
-
Weiter kann die Auflageplattform vertikal verschiebbar entlang des Beinelements einstellbar sein.
-
Auch können die Befestigungsmittel zum Befestigen des Unterschenkelabschnitts des Benutzers an der Auflageplattform horizontal verschiebbar entlang der Auflageplattform einstellbar sein.
-
Dass die Auflageplattform vertikal verschiebbar entlang des Beinelements sowie die Befestigungsmittel zum Befestigen des Unterschenkelabschnitts des Benutzers an der Auflageplattform horizontal verschiebbar entlang der Auflageplattform einstellbar sind, hat den Vorteil, dass ein und dieselbe Vorrichtung individuell und optimal an die physiologischen Gegebenheiten eines jeweiligen Benutzers angepasst werden kann.
-
Bevorzugt ist eine Unterseite des Fußelements zudem aus einem rutschfesten Material gebildet. Beispielsweise kann das Fußelement einen Fuß aufweisen, der aus einem kompressiblen Material wie Gummi besteht, um stoßdämpfend und rutschfest zu sein. Ferner kann das Fußelement weiter auch eine bei Gebrauch der Vorrichtung den Boden berührende langgestreckte horizontale Fläche zur zusätzlichen Stabilität bei Gebrauch der Vorrichtung aufweisen.
-
Zusammenfassend ist festzustellen, dass mit der vorliegenden Erfindung eine krückenähnliche Vorrichtung angegeben wird, um Personen mit Unterschenkel-, Knöchel- oder Fußverletzungen das Gehen zu erleichtern, mit welcher die Bewegungsfreiheit einer verletzten Person weiter verbessert werden kann.
-
Insbesondere wird eine Vorrichtung angegeben, welche es dem Benutzer ermöglicht, einen gesundheitlichen Level körperlicher Aktivität aufrecht zu erhalten, und mit welcher insbesondere die Bewegungsfreiheit des verletzten Benutzers verglichen mit herkömmlichen Krücken erheblich verbessert wird.
-
Dadurch, dass die Vorrichtung ein bei Gebrauch der Vorrichtung aufwärts, das heißt im Wesentlichen vertikal verlaufendes Beinelement aufweist, welches zweiteilig ausgebildet ist, wobei der obere Abschnitt des Beinelements mittels eines ersten Klappmechanismus an der Auflageplattform befestigt ist, um den oberen Abschnitt des Beinelements bei Nichtgebrauch der Vorrichtung auf die Auflageplattform zu klappen, und der untere Abschnitt des Beinelements mittels eines zweiten Klappmechanismus an der Auflageplattform befestigt ist, um den unteren Abschnitt des Beinelements bei Nichtgebrauch der Vorrichtung auf die Auflageplattform zu klappen, können zudem die räumlichen Abmessungen der Vorrichtung bei deren Nichtgebrauch erheblich reduziert werden. Somit ist eine derartige krückenähnliche Vorrichtung transportabel ausgebildet und ist beispielsweise die raumsparende Mitnahme einer derartigen Vorrichtung in einem herkömmlichen PKW ohne weiteres möglich.
-
Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung gemäß Ausführungsformen der Erfindung in einem komplett ausgeklappten Zustand;
- 2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung gemäß Ausführungsformen der Erfindung, wobei der obere Abschnitt des Beinelements auf die Auflageplattform geklappt ist;
- 3 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung gemäß Ausführungsformen der Erfindung in einem vollständig eingeklappten Zustand.
-
1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung 1 gemäß Ausführungsformen der Erfindung in einem komplett ausgeklappten Zustand.
-
Insbesondere zeigt 1 eine krückenähnliche Vorrichtung 1, um Personen mit Unterschenkel-, Knöchel- oder Fußverletzungen, das heißt Verletzungen der unteren Extremitäten das Gehen zu erleichtern.
-
Wie 1 zeigt, weist die Vorrichtung 1 ein langgestrecktes, im Wesentlichen vertikales Beinelement 2 mit einem oberen Abschnitt 3 und einem unteren Abschnitt 4 auf. Zu erkennen ist weiter eine nach oben offene muldenähnlich horizontale Auflageplattform 5, welche an dem Beinelement 2 zwischen dem oberen 3 und dem unteren Abschnitt 4 des Beinelements 2 befestigt ist.
-
Die Auflageplattform 5 dient dabei dazu, den unteren Teil des Beines der verletzten Person unterhalb des Knies zu tragen. Insbesondere ist die Auslageplattform 5 zum Lagern des Knies und eines zugehörigen Unterschenkelabschnitts eines Benutzers der Vorrichtung 1 ausgebildet, wobei das Beinelement 2 als aufrechte vertikale Stützeinrichtung dient.
-
Dabei weist die Vorrichtung 1 gemäß den Ausführungsformen der 1 Stabilisierungsmittel 6 zum Halten eines Oberschenkels des Benutzers in der Vorrichtung 1 auf, welche an dem oberen Abschnitt des Beinelements 2 befestigt sind. 1 zeigt dabei einen oberen Träger 7, um das obere Bein in der Vorrichtung 1 zu halten und auszurichten, sowie einen unteren Träger 8, um das Knie des Benutzers in Position zu halten. Zu erkennen ist auch ein mit der Auflageplattform 5 verbundenes Befestigungsmittel 9 zum Befestigen des Unterschenkelabschnitts des Benutzers an der Vorrichtung 1.
-
1 zeigt zudem ein an einem unteren Ende des unteren Abschnitts 4 des Beinelementes 2 angeordnetes Fußelement 10, welches bei Gebrauch bzw. Benutzung der Vorrichtung 1 den Boden berührt.
-
Eine derartige Vorrichtung 1 hat den Vorteil, dass diese es dem Benutzer ermöglicht, einen gesundheitlichen Level körperlicher Aktivität aufrecht zu erhalten, und mit dieser insbesondere die Bewegungsfreiheit des verletzten Benutzers verglichen mit herkömmlichen Krücken erheblich verbessert wird. So kann durch die Auflageplattform 5 für die verletzte untere Extremität, welche an dem aufrechten vertikalen Beinelement 2 als Stützeinrichtung befestigt ist, dass Gewicht der verletzten Person über die Hüfte, den Oberschenkel und das Knie anstatt durch die Schulter übertragen werden, was in einer natürlichen Verteilung des Gewichtes und einer Absenkung des Zentrums der Schwerkraft der verletzten Person resultiert. Zudem ermöglicht die Vorrichtung 1 dem Benutzer das Gehen ohne hierzu seine Hände benutzen zu müssen, so dass dieser weiterhin normale bzw. gewöhnliche Tätigkeiten mit seinen Händen ausführen kann. Hierdurch wiederum kann die Beweglichkeit der verletzten Person bei gleichzeitiger Stabilisierung der verletzten Extremität erheblich gesteigert werden.
-
Als nachteilig bei einer derartigen Vorrichtung erweist sich jedoch, dass diese aufgrund ihrer räumlichen Abmessungen wenig transportabel sind und beispielsweise die Mitnahme einer derartigen Gehvorrichtung in einem herkömmlichen PKW nicht ohne weiteres möglich ist. Dies resultiert jedoch wiederum in einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit der verletzten Person.
-
Gemäß den Ausführungsformen der 1 ist der obere Abschnitt 3 des Beinelements 2 dabei mittels eines ersten Klappmechanismus 11 an der Auflageplattform 5 befestigt, um den oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2 bei Nichtgebrauch der Vorrichtung 1 auf die Auflageplattform 5 zu klappen. Gemäß den Ausführungsformen der 1 ist hierbei ein erstes Drehgelenk 12 vorgesehen, um den oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2 auf die Auflageplattform 5 zu klappen. Die entsprechende Drehbewegung wird dabei in 1 durch den mit Bezugszeichen 13 versehenen Pfeil symbolisiert. Der erste Klappmechanismus 11 gemäß den Ausführungsformen der 1 ist dabei zudem mit einer Arretierung zum Sichern einer ausgeklappten Gebrauchsstellung und/oder einer eingeklappten Transportstellung versehen. Hierdurch kann ein versehentliches Ausklappen bzw. ein versehentliches Einklappen des oberen Abschnitts 3 des Beinelements 2 vermieden werden, wodurch die Funktionssicherheit erhöht wird.
-
Zudem ist der untere Abschnitt 4 des Beinelements 2 mittels eines zweiten Klappmechanismus 14 an der Auflageplattform 5 befestigt, um den unteren Abschnitt 3 des Beinelements 2 bei Nichtgebrauch der Vorrichtung 1 auf die Auflageplattform 5 zu klappen. Gemäß den Ausführungsformen der 1 ist hierbei ein zweites Drehgelenk 15 vorgesehen, um den unteren Abschnitt 4 des Beinelements 2 auf die Auflageplattform 5 zu klappen. Die entsprechende Drehbewegung wird dabei in 1 durch den mit Bezugszeichen 16 versehenen Pfeil symbolisiert. Der zweite Klappmechanismus 14 gemäß den Ausführungsformen der 1 ist dabei wiederum mit einer Arretierung zum Sichern einer ausgeklappten Gebrauchsstellung und/oder einer eingeklappten Transportstellung versehen. Hierdurch kann wiederum ein versehentliches Ausklappen bzw. ein versehentliches Einklappen des unteren Abschnitts 4 des Beinelements 2 vermieden werden, wodurch die Funktionssicherheit weiter erhöht wird.
-
Anzumerken ist hierbei, dass unter einem Klappmechanismus hierin allgemein eine Vorrichtung verstanden wird, welche die Ausschwenk- oder Klappbewegung eines klappbaren Elements ermöglicht, wobei die Funktionen des ersten und des zweiten Klappmechanismus auch auf andere, bekannte Art und Weise realisiert werden können.
-
Die Vorrichtung 1 gemäß den Ausführungsformen der 1 hat dabei den Vorteil, dass dadurch, dass der obere Abschnitt 3 des Beinelements 2 mittels des ersten Klappmechanismus 11 an der Auflageplattform 5 befestigt ist, um den oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2 bei Nichtgebrauch der Vorrichtung 1 auf die Auflageplattform 5 zu klappen, und der untere Abschnitt 4 des Beinelements 2 mittels des zweiten Klappmechanismus 14 an der Auflageplattform 5 befestigt ist, um den unteren Abschnitt 4 des Beinelements 2 bei Nichtgebrauch der Vorrichtung 1 auf die Auflageplattform 5 zu klappen, die räumlichen Abmessungen der Vorrichtung 1 bei deren Nichtgebrauch erheblich reduziert werden können. Somit ist die krückenähnliche Vorrichtung 1 gemäß den Ausführungsformen der 1 transportabel ausgebildet und ist beispielsweise die raumsparende Mitnahme der Vorrichtung 1 in einem herkömmlichen PKW ohne weiteres möglich. Dies resultiert wiederum in einer weiter optimierten Bewegungsfreiheit der verletzten Person.
-
Gemäß den Ausführungsformen der 1 sind der erste Klappmechanismus 11 und der zweite Klappmechanismus 14 dabei zudem mit einer Rastvorrichtung 17 ausgebildet, mittels welcher die Auflageplattform 5 in verschiedenen Winkelstellungen relativ zu dem oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2 arretierbar ist. Dies hat den Vorteil, dass der Winkel zwischen der Auflageplattform 5 und dem oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2 temporär variabel derart eingestellt und verändert werden, dass dauerhaft eine optimale Blutversorgung der verletzten Extremität sichergestellt werden kann. Die Rastvorrichtung 17 gemäß den Ausführungsformen der 1 weist dabei eine in 1 nicht gezeigte, an dem zweiten Klappmechanismus ausgebildete Rastverzahnung und ein mit dieser in unterschiedlicher Neigungsstellung in Eingriff bringbares, an dem ersten Klappmechanismus ausgebildetes Rastglied auf. Ferner kann die Rastvorrichtung aber auch auf andere Art und Weise ausgebildet sein, beispielsweise mittels eines in ein entsprechendes Rastprofil eingreifenden Raststiftes.
-
Gemäß den Ausführungsformen der 1 weist das Fußelement 10 weiter Mittel zur Stoßdämpfung 18 auf, wobei es sich bei den Mitteln zur Stoßdämpfung gemäß 1 um einen Federstoßdämpfer 19 handelt. Ferner können die Mittel zur Stoßdämpfung aber auch durch geeignete Wahl des Materials des Fußelements, beispielsweise Carbon realisiert werden.
-
Die Auflageplattform 5 der in 1 gezeigten Vorrichtung 1 ist zudem mit einer gepolsterten Fläche 20 versehen, welche lösbar mit der Auflageplattform 5 verbunden ist. Die gepolsterte Fläche 20 ist hierbei bevorzugt aus einem Schaumstoffmaterial, insbesondere einem offenzelligen, viskoelastischen Schaumstoff gebildet, da die Eigenschaften derartiger Schaumstoffe zu einer möglichst gleichmäßigen Druckbelastung aller auf der Fläche liegenden Körperbereiche beitragen.
-
Gemäß den Ausführungsformen der 1 ist die gepolsterte Fläche hierbei mittels eines in 1 nicht gezeigten Klettverschlusses und somit austauschbar mit der Auflageplattform verbunden.
-
Zu erkennen ist weiter ein an dem oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2 angeordneter Handgriff 21. Die Kraft des Gewichts, welches auf die Auflageplattform 5 aufgebracht wird, wird dabei vom Knie hin zum Fußelement 1 übertragen, wobei ein Teilgewicht auch durch eine Hand an dem Handgriff 21 getragen werden kann, wodurch die Bedienbarkeit, beispielsweise das Drehen der Vorrichtung 1, weiter erleichtert wird.
-
Zu erkennen sind zudem eine Reihe von in dem oberen Abschnitt 3 des Beinelements ausgebildeten Befestigungslöchern 22, über welche die Auflageplattform 5 mittels eines entsprechenden Befestigungs- oder Schraubstiftes vertikal verschiebbar entlang des Beinelements 2 ausgebildet ist.
-
Auch zeigt 1 eine in der Auflageplattform 5 ausgebildete längliche Nut 23, über welche das Befestigungsmittel 9 zum Befestigen des Unterschenkelabschnitts des Benutzers an der Vorrichtung 1 horizontal verschiebbar entlang der Auflageplattform 5 ausgebildet ist.
-
Hierdurch kann ein und dieselbe Vorrichtung 1 individuell und optimal an die physiologischen Gegebenheiten eines jeweiligen Benutzers angepasst werden.
-
Gemäß den Ausführungsformen der 1 ist zudem eine Unterseite 24 des Fußelements 10 aus einem rutschfesten Material gebildet. Gemäß den Ausführungsformen der 1 weist das Fußelement 10 dabei einen Fuß auf, der aus einem kompressiblen Material wie Gummi besteht, um stoßdämpfend und rutschfest zu sein. Ferner kann das Fußelement aber auch beispielsweise eine langgestreckte horizontale Fläche zur zusätzlichen Stabilität aufweisen.
-
2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung 1 gemäß Ausführungsformen der Erfindung, wobei der obere Abschnitt 3 des Beinelements 2 auf die Auflageplattform geklappt ist. Komponenten und Bauteile mit gleicher Funktion oder Konstruktion wie in 1 tragen dabei dieselben Bezugszeichen und werden nicht extra erörtert.
-
2 zeigt die krückenähnliche Vorrichtung 1 gemäß den Ausführungsformen der 1, wobei der obere Abschnitt 3 des Beinelements 2 mittels des ersten Klappmechanismus 11 auf die Auflageplattform 5 geklappt ist.
-
Insbesondere wurde dabei der obere Abschnitt 3 des Beinelements 2 ausgehend von der in 1 gezeigten Gebrauchsstellung der krückenähnlichen Vorrichtung 1 durch Umklappen entlang des ersten Drehgelenks 12 auf die Auflageplattform geklappt.
-
Wie 2 zeigt, resultiert dies in einer deutlichen Reduzierung der räumlichen Abmessungen der krückenähnlichen Vorrichtung 1 verglichen mit der in 1 gezeigten Gebrauchsstellung.
-
3 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer krückenähnlichen Vorrichtung 1 gemäß Ausführungsformen der Erfindung in einem vollständig eingeklappten Zustand. Komponenten und Bauteile mit gleicher Funktion oder Konstruktion wie in 1 oder 2 tragen dabei dieselben Bezugszeichen und werden nicht extra erörtert.
-
3 zeigt die krückenähnliche Vorrichtung 1 gemäß den Ausführungsformen der 1, wobei nunmehr auch der untere Abschnitt 4 des Beinelements 2 mittels des zweiten Klappmechanismus 14 auf die Auflageplattform 5 geklappt ist.
-
Insbesondere wurde dabei neben dem oberen Abschnitt 3 des Beinelements 2 auch der untere Abschnitt 4 des Beinelements 2 ausgehend von der in 1 gezeigten Gebrauchsstellung der krückenähnlichen Vorrichtung 1 durch Umklappen entlang des zweiten Drehgelenks 15 auf die Auflageplattform geklappt.
-
Wie 3 zeigt, können die räumlichen Abmessungen der Vorrichtung 1 somit bei deren Nichtgebrauch erheblich reduziert werden. Folglich ist die krückenähnliche Vorrichtung 1 transportabel ausgebildet und ist beispielsweise die raumsparende Mitnahme der Vorrichtung 1 in einem herkömmlichen PKW ohne weiteres möglich ist. Dies resultiert wiederum in einer weiter optimierten Bewegungsfreiheit der verletzten Person.
-
Obwohl zumindest eine beispielhafte Ausführungsform in der vorhergehenden Beschreibung gezeigt wurde, können verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen werden. Die genannten Ausführungsformen sind lediglich Beispiele und nicht dazu vorgesehen, den Gültigkeitsbereich, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration in irgendeiner Weise zu beschränken. Vielmehr stellt die vorhergehende Beschreibung dem Fachmann einen Plan zur Umsetzung zumindest einer beispielhaften Ausführungsform zur Verfügung, wobei zahlreiche Änderungen in der Funktion und der Anordnung von in einer beispielhaften Ausführungsform beschriebenen Elementen gemacht werden können, ohne den Schutzbereich der angefügten Ansprüche und ihrer rechtlichen Äquivalente zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- krückenähnliche Vorrichtung
- 2
- Beinelement
- 3
- oberer Abschnitt
- 4
- unterer Abschnitt
- 5
- Auflageplattform
- 6
- Stabilisierungsmittel
- 7
- oberer Träger
- 8
- unterer Träger
- 9
- Befestigungsmittel
- 10
- Fußelement
- 11
- erster Klappmechanismus
- 12
- erstes Drehgelenk
- 13
- Drehbewegung
- 14
- zweiter Klappmechanismus
- 15
- zweites Drehgelenk
- 16
- Drehbewegung
- 17
- Rastvorrichtung
- 18
- Mittel zur Stoßdämpfung
- 19
- Federstoßdämpfer
- 20
- gepolsterte Fläche
- 21
- Handgriff
- 22
- Befestigungsloch
- 23
- Nut
- 24
- Unterseite
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-