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Die Erfindung betrifft Bürstenstopfmaschinen mit einem Stopfwerkzeug, einer Stößerzunge und einem Stößerantrieb, mit dem die Stößerzunge durch einen Stößerkanal des Stopfwerkzeugs zum Einstopfen von Borstenbündeln in einen an der Bürstenstopfmaschine bereitgehaltenen Borstenträger hindurchbewegbar ist, wobei der Stößerantrieb über ein Kraftübertragungselement mit der Stößerzunge verbunden ist.
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Derartige Bürstenstopfmaschinen werden dazu eingesetzt, Borstenbündel in Bündelaufnahmen eines an der Bürstenstopfmaschine bereitgehaltenen Borstenträgers, beispielsweise einer Bürste, insbesondere einer Zahnbürste, einzustopfen.
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Derartige Bürstenstopfmaschinen werden seit vielen Jahren in unterschiedlichsten Ausführungsformen verwendet. Für die wirtschaftliche Herstellung von Bürsten ist es von großer Bedeutung, die Handhabung und Bedienung derartiger Bürstenstopfmaschinen, auch im Wartungsfall, möglichst komfortabel zu gestalten und so notwendige Stillstandszeiten möglichst kurz zu halten. Besonders aufwendig gestaltet sich bei den bisher verwendeten Bürstenstopfmaschinen der Austausch ihrer Stößerzungen.
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Ferner kann es notwendig sein, für einen Musterwechsel eines zu bestopfenden Borstenträgers verschiedene Parameter der Bürstenstopfmaschine zu verändern. So zum Beispiel auch eine Zungentiefe der Stößerzunge, mit der die Stößerzunge aus einem dem bereitgehaltenen Borstenträger zugewandten Abgabeende des Stößerkanals zum Einstopfen von Borstenbündeln in Bündelaufnahmen eines Borstenträgers ausgeschoben wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Bürstenstopfmaschine der eingangs genannten Art bereitzustellen, deren Handhabung und Bedienung sowohl bei einem Wechsel der Stößerzunge als auch bei einer Veränderung der Zungentiefe der Stößerzunge im Vergleich zu den vorbekannten Bürstenstopfmaschinen verbessert ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird zunächst eine Bürstenstopfmaschine der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die die Mittel und Merkmale des ersten unabhängigen, auf eine Bürstenstopfmaschine gerichteten Anspruchs aufweist. Insbesondere wird zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagen, dass das Kraftübertragungselement eine Schnelleinstellvorrichtung zur Einstellung einer Zungentiefe der Stößerzunge aufweist, wobei die Schnelleinstellvorrichtung ein Stellmittel und einen Anschlag für die Stößerzunge umfasst, wobei eine Position des Anschlags an dem Kraftübertragungselement mit dem Stellmittel veränderbar ist. Dies zu dem Zweck, die Zungentiefe der Stößerzunge einzustellen. Der Anschlag kann zumindest mittelbar mit dem Stellmittel verbunden sein.
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Bevorzugt ist es, wenn das Stellmittel eine Stellschraube ist. Der Anschlag kann vorzugsweise in und entgegen einer Stoßrichtung der Stößerzunge durch den Stößerkanal und/oder entlang einer Längsachse verstellbar sein, um die Zungentiefe zu verändern.
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Mithilfe des Stellmittel, insbesondere mithilfe der Stellschraube, kann eine Position des Anschlags und damit eine Position der Stößerzunge relativ zu dem Kraftübertragungselement eingestellt werden. Durch eine Veränderung der Relativposition der Stößerzunge zu dem Kraftübertragungselement lässt sich schließlich die Zungentiefe der Stößerzunge verändern. Die Verstellung des Anschlags mithilfe des Stellmittels kann entlang einer Längsachse der Stößerzunge und damit in und/oder entgegen der Stoßrichtung der Stößerzunge erfolgen.
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Insbesondere dann wenn das Stellmittel als Stellschraube ausgebildet ist und diese eine Rändel aufweist, können die Verstellung des Anschlags und damit die Veränderung der Zungentiefe auf komfortable Weise und ohne den Einsatz von Werkzeug geschehen.
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Der Anschlag kann eine Einstecktiefe der Stößerzunge, insbesondere eines Zungenstiels der Stößerzunge, in das Kraftübertragungselement vorgeben und begrenzen und so in Abhängigkeit seiner eingestellten Position an dem Kraftübertragungselement eine Relativposition der Stößerzunge zu dem Kraftübertragungselement vorgeben. Die Relativposition der Stößerzunge kann einer bestimmten Zungentiefe entsprechen.
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Der Anschlag kann als Anschlagbolzen ausgebildet sein und/oder als mechanischer Anschlag bezeichnet werden.
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Für eine Justierung der Schnelleinstellvorrichtung kann es in diesem Zusammenhang vorteilhaft sein, wenn der Anschlag, insbesondere der Anschlagbolzen, relativ zu dem Stellmittel positionsveränderlich ist. Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn der Anschlag ein in das Stellmittel, insbesondere in die Stellschraube, eingeschraubter Gewindebolzen ist. Auf diese Weise lässt sich der Anschlag mit hoher Genauigkeit relativ zu dem Stellmittel bewegen, um die Schnelleinstellvorrichtung zu justieren. Dies mit dem Ziel die mit dem Kraftübertragungselement verbundene Stößerzunge in eine Null- oder Ausgangsstellung relativ zu einem Abgabeende des Stößerkanals des Stopfwerkzeugs bringen zu können. Dies kann insbesondere vor einer ersten Inbetriebnahme der Bürstenstopfmaschine erfolgen.
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Hierzu kann beispielsweise die Stößerzunge in die gewünschte Ausgangsstellung relativ zu dem Abgabeende des Stößerkanals gebracht und anschließend an dem Kraftübertragungselement fixiert werden. Wenn die Stößerzunge ihre gewünschte Ausgangsposition relativ zu dem Abgabeende des Stößerkanals eingenommen hat, kann der Anschlag bis an die Stößerzunge, insbesondere bis an ein rückseitiges Ende eines Zungenstiels der Stößerzunge, bewegt werden. Ist dies erfolgt, können sowohl die Stößerzunge als auch der Anschlag fixiert oder arretiert werden. Die Fixierung des Anschlags kann dabei derart erfolgen, dass eine relative Positionsänderung des Anschlags zu dem Stellmittel unterbunden ist. Bei relativ zu dem Stellmittel fixiertem Anschlag kann eine Positionsänderung des Stellmittels, insbesondere eine Drehung der Stellschraube, direkt auf den Anschlag übertragen und in eine axiale Verstellung des Anschlags zur Veränderung und Einstellung der Zungentiefe der Stößerzunge umgesetzt werden.
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Die Schnelleinstellvorrichtung kann eine Halterung, insbesondere einen Rahmen, aufweisen, in oder an der der Anschlag, insbesondere der Anschlagbolzen, und auch das zuvor erwähnte Stellmittel angeordnet sein können.
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Mit Hilfe des zuvor erwähnten Stellmittels kann der Anschlag für die Stößerzunge, insbesondere der Anschlagbolzen, an dem Kraftübertragungselement aus der seiner vorgegebenen Ausgangsstellung, insbesondere in oder entgegen der Stoßrichtung der Stößerzunge, bewegt werden, um die Relativposition der Stößerzunge zu dem Kraftübertragungselement und dadurch die Zungentiefe der Stößerzunge zu verändern. Wenn das Stellmittel als Stellschraube ausgebildet ist, kann je nach Steigung eines Gewindes der Stellschraube so eine sehr genaue Einstellung und Vorgabe der Zungentiefe der Stößerzunge realisiert werden.
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Um die Bedienung der Schnelleinstellvorrichtung zu vereinfachen kann die Schnelleinstellvorrichtung, insbesondere die Halterung oder der Rahmen, eine Skala für die eingestellte Zungentiefe aufweisen. Ferner kann auch das Stellmittel, insbesondere die Stellschraube, eine Winkelskala aufweisen, an der ein Bediener einfach ablesen kann, um welchen Winkelbetrag das Stellmittel, insbesondere die Stellschraube, verstellt wurde. Über eine Gewindesteigung der Stellschraube und den bei der Einstellung vorgegebenen Drehwinkel, um den die Stellschraube gedreht wurde, kann dann die Veränderung der Zungentiefe der Stößerzunge bestimmt und anhand der Skala der Schnelleinstellvorrichtung abgelesen werden.
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Dem Anschlag, insbesondere dem Anschlagbolzen, kann eine Sicherungsmutter und/oder zumindest eine Sicherungsschraube zugeordnet sein. Mit Hilfe seiner Sicherungsmutter und/oder der zumindest einen Sicherungsschraube kann der Anschlag, insbesondere der Anschlagbolzen, in einer zuvor vorgegebenen Stellung relativ zu dem Stellmittel, insbesondere der Stellschraube, fixiert und zudem drehfest mit diesem verbunden werden.
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Nach der zuvor erwähnten Erstinbetriebnahme der Bürstenstopfmaschine lässt sich so eine Drehung der Stellschraube, in eine Axialverschiebung der Stellschraube und des damit verbundenen Anschlags umsetzen, die je nach Drehrichtung, in und entgegen der Stoßrichtung der Stößerzunge erfolgen kann. Auf diese Weise kann die Zungentiefe der Stößerzunge durch Drehung der Stellschraube verändert werden.
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Zweckmäßig kann es ferner sein, wenn auch dem Stellmittel, insbesondere der Stellschraube, eine Stellmittelsicherungsmutter zugeordnet ist. Mit Hilfe dieser Stellmittelsicherungsmutter kann das Stellmittel nach erfolgter Verstellung der Zungentiefe verspannt werden, um ein unbeabsichtigtes Lösen oder Verstellen des Stellmittels während des hochdynamischen Betriebs der Bürstenstopfmaschine zu verhindern.
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Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird ferner eine Bürstenstopfmaschine mit den Mitteln und Merkmalen des Weiteren, unabhängigen Anspruchs vorgeschlagen, der ebenfalls auf eine Bürstenstopfmaschine der eingangs genannten Art gerichtet ist. Insbesondere wird zur Lösung der Aufgabe somit vorgeschlagen, dass die Bürstenstopfmaschine der eingangs genannten Art eine in Stoßrichtung der Stößerzunge ausgerichtete Führung für das Kraftübertragungselement und das Kraftübertragungselement eine Zungenwechselvorrichtung aufweisen. Dabei umfasst die Zungenwechselvorrichtung ein Kupplungselement, das zwischen einer Kupplungsstellung und einer Entkupplungsstellung bewegbar ist, wobei das Kraftübertragungselement bei in Kupplungsstellung befindlichem Kupplungselement in Führungsverbindung mit der Führung steht und bei in Entkupplungsstellung befindlichem Kupplungselement quer zu der Führung bewegbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, das Kraftübertragungselement vergleichsweise einfach von der Führung zu lösen und einen Wechsel der Stößerzunge vorzunehmen.
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Bisher war es immer notwendig, vergleichsweise viele Teile der Bürstenstopfmaschine zu demontieren, bis die Stößerzunge einerseits aus dem Stopfwerkzeug und andererseits aus dem Kraftübertragungselement gezogen werden konnte.
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Mit dem Kraftübertragungselement der erfindungsgemäßen Bürstenstopfmaschine gemäß unabhängigem Anspruch 7 ist es nun möglich, die Stößerzunge zunächst in Stoßrichtung ein Stück weit aus dem Kraftübertragungselement zu ziehen, dann das Kupplungselement aus der Kupplungsstellung in die Entkupplungsstellung zu bewegen, um anschließend das so frei gewordene Kraftübertragungselement quer zu der Führung wegzubewegen. Auf diese Weise wird Platz geschaffen, um die Stößerzunge entgegen ihrer eigentlichen Stoßrichtung nach hinten aus dem Stößerkanal des Stopfwerkzeugs zu ziehen und gegebenenfalls auszutauschen.
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Die Führung kann eine in Stoßrichtung ausgerichtete Führungsnut aufweisen. Die Führungsnut kann durch zwei Führungsschienen der Führung definiert und seitlich begrenzt sein. Außerdem ist es möglich, dass das Kupplungselement ein in Kupplungsstellung in die Führungsnut eingreifender Führungsbolzen ist. Der Führungsbolzen kann auch als Führungsstift bezeichnet werden.
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Befindet sich das Kupplungselement, also der Führungsbolzen, innerhalb der Führungsnut, wird eine seitliche oder quer zur Führung ausgerichtete Bewegung des Kraftübertragungselements der Bürstenstopfmaschine verhindert. Auf diese Weise kann effektiv verhindert werden, dass die Stößerzunge während des ordnungsgemäßen Betriebs der Bürstenstopfmaschine aus Versehen aus dem Stopfwerkzeug gelangt.
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Wenn das Kupplungselement entgegen der Rückstellkraft wenigstens eines Rückstellelements, insbesondere einer Rückstellfeder, aus der Kupplungsstellung in die Entkupplungsstellung bewegbar ist, kann die Sicherheit der Bürstenstopfmaschine gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen oder Lösen der Schnellwechselvorrichtung erhöht sein. Wird keine Kraft auf das Kupplungselement aufgebracht, wirkt die Rückstellkraft des Rückstellelements derart, dass das Kupplungselement stetig in seiner Kupplungsstellung, beispielsweise also in der Führungsnut, verbleibt. Erst dann, wenn eine erforderliche Lösekraft zum Verstellen des Kupplungselements entgegen der Rückstellkraft des wenigstens einen Rückstellelements aufgebracht und das Kupplungselement bewusst in Richtung seiner Entkupplungsstellung bewegt wird, lässt sich die Zungenwechselvorrichtung lösen und ein Wechsel der Stößerzunge vornehmen.
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Besonders bevorzugt ist das Kupplungselement manuell aus seiner Kupplungsstellung in seine Entkupplungsstellung bewegbar. Dies auch entgegen der Rückstellkraft des wenigstens einen Rückstellelements.
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Das Kupplungselement kann ferner ein Sicherungselement umfassen, mit dem eine Bewegung des Kupplungselements in seine Entkupplungsstellung verhinderbar ist, wenn die Stößerzunge oder ein Teil der Stößerzunge, zum Beispiel ein Zungenstiel, noch mit dem Kraftübertragungselement verbunden ist. Das Sicherungselement verhindert somit ein ungewolltes Öffnen der Zungenwechselvorrichtung, wenn die Stößerzunge oder zumindest ein Teil der Stößerzunge, beispielsweise ein Zungenstiel der Stößerzunge, noch mit dem Kraftübertragungselement verbunden ist. Als besonders zweckmäßig hat es sich herausgestellt, wenn das Sicherungselement als Sicherungsstift ausgebildet ist.
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An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Erfindung auch eine Bürstenstopfmaschine der eingangs genannten Art betrifft, deren Kraftübertragungselement eine Schnelleinstellvorrichtung und eine Zungenwechselvorrichtung aufweist.
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Somit wird also auch eine Bürstenstopfmaschine vorgeschlagen, deren Schnelleinstellvorrichtung ein Stellmittel und einen mit dem Stellmittel verbundenen und verstellbaren, insbesondere relativ zu der Stellschraube positionsveränderlichen, Anschlag aufweist, mit dem eine Zungentiefe der Stößerzunge einstellbar ist, und die eine in Stopfrichtung ausgerichtete Führung für das Kraftübertragungselement aufweist und bei der das Kraftübertragungselement mit einer Zungenwechselvorrichtung ausgestattet ist, die ein Kupplungselement umfasst, das zwischen einer Kupplungsstellung und einer Entkupplungsstellung bewegbar ist, wobei das Kraftübertragungselement bei in Kupplungsstellung befindlichem Kupplungselement quer zu der Führung bewegbar ist. Somit wird also eine Bürstenstopfmaschine geschaffen, die die mit der zuvor ausführlich erwähnten Schnelleinstellvorrichtung verbundenen Vorteile mit den Vorteilen kombiniert, die mit der zuvor ebenfalls ausführlich beschriebenen Zungenwechselvorrichtung einhergehen können.
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Bei allen zuvor erwähnten und beschriebenen Bürstenstopfmaschinen kann das Kraftübertragungselement eine Zungennuss aufweisen. Mit Hilfe dieser Zungennuss kann die Stößerzunge, insbesondere über ihren Zungenstiel, lösbar mit dem Kraftübertragungselement verbindbar sein.
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Das Kraftübertragungselement kann ferner schwenkbar mit einem schwenkbar gelagerten Zungenhebel verbunden sein. Bei einer Bürstenstopfmaschine, die die zuvor bereits ausführlich beschriebene Zungenwechselvorrichtung aufweist, kann die quer zu der Führung ausführbare Bewegung des Kraftübertragungselements bei in Entkupplungsstellung befindlichen Kupplungselement dann eine Schwenkbewegung sein, die mit dem Kraftübertragungselement relativ zu dem seinerseits schwenkbar gelagerten Zungenhebel ausführbar ist.
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Der Stößerantrieb jeder der zuvor beschriebenen Bürstenstopfmaschinen kann einen Exzenter aufweisen, der über ein Pleuel mit einem, beispielsweise dem bereits zuvor erwähnten, Zungenhebel und/oder mit dem Kraftübertragungselement verbunden ist.
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Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Die Erfindung ist nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Schutzansprüche untereinander und/oder in Kombination einzelner oder mehrerer Merkmale des Ausführungsbeispiels. Es zeigen in zum Teil stark schematisierter Darstellung:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Bürstenstopfmaschine, die einen Stößerantrieb, einen schwenkbar gelagerten Zungenhebel sowie ein Kraftübertragungselement aufweist, an dem eine Stößerzunge der Bürstenstopfmaschine über das rückseitige Ende ihres Zungenstiels befestigt ist,
- 2 die in 1 gezeigte Bürstenstopfmaschine mit geöffneter Zungenwechselvorrichtung,
- 3 eine teilausgebrochene Seitenansicht des in den 1 und 2 dargestellten Kraftübertragungselements zur Veranschaulichung einerseits der Zungenwechselvorrichtung und andererseits der Schnelleinstellvorrichtung,
- 4 das in 3 dargestellte Kraftübertragungselement mit geöffneter Zungenwechselvorrichtung, sowie
- 5 eine geschnittene Seitenansicht des Kraftübertragungselements in seiner in 3 dargestellten Konfiguration mit geschlossener Zungenwechselvorrichtung, wobei zu erkennen ist, wie die Stößerzunge der Bürstenstopfmaschine mit dem rückseitigen Ende ihres Zungenstiels an dem Anschlagbolzen der Schnelleinstellvorrichtung des Kraftübertragungselements ansteht.
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Die 1 und 2 zeigen eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Bürstenstopfmaschine. Die Bürstenstopfmaschine 1 weist ein Stopfwerkzeug 2 sowie eine Stößerzunge 3 auf. Die Stößerzunge 3 wird von einem Stößerantrieb 4 der Bürstenstopfmaschine 1 angetrieben und kann so zum Einstopfen von Borstenbündeln in einen an der Bürstenstopfmaschine 1 bereitgehaltenen Borstenträger 6 durch einen Stößerkanal 5 des Stopfwerkzeugs 2 bewegt werden.
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Dabei wird die Stößerzunge 3 durch den Stößerkanal 5 in einer alternierenden Bewegung hin und her bewegt (vgl. Pfl). Zur Aufspannung von Borstenträgern 6 weist die Bürstenstopfmaschine 1 einen Halterständer 7 auf, auf den das Stopfwerkzeug 2 und auch die Stößerzunge 3 beim Einstopfen von Borstenbündeln zu bewegt werden.
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Die einzustopfenden Borstenbündel werden mit Hilfe eines Bündelabteilers 8 aus einem Borstenmagazin 9 der Bürstenstopfmaschine 1 entnommen. In dem Borstenmagazin 9 ist ein Vorrat loser Borstenfilamente 10 vorgehalten. Durch eine mit dem Pfeil Pf2 angedeutete alternierende Bewegung des Bündelabteilers 8 werden aus dem Vorrat loser Borstenfilamente 10, der in dem Borstenmagazin 9 angeordnet ist, Borstenbündel abgeteilt und entnommen und dem Stopfwerkzeug 2 zugeführt.
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Über eine Ankerzuführvorrichtung 11 werden dem Stopfwerkzeug 2 Drahtanker zugeführt, mit deren Hilfe die Borstenbündel in Bündelaufnahmelöchern des bereitgehaltenen Borstenträgers 6 eingestopft werden. Zu diesem Zweck wird die Stößerzunge 3 in Stoßrichtung des Pfeils Pf1 durch den Stößerkanal 5 bewegt, wo sie zunächst auf einen bereitgehaltenen Drahtanker trifft, um diesen dann zusammen mit einem ebenfalls bereitgehaltenen Borstenbündel in einem Aufnahmeloch des an dem Halteständer 7 angeordneten Borstenträgers 6 einzustopfen und dort zuverankern.
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Der Stößerantrieb 4 ist über ein Kraftübertragungselement 12 mit der Stößerzunge 3 verbunden. Das Kraftübertragungselement 12 weist eine Schnelleinstellvorrichtung 13 auf, mit der eine Zungentiefe der Stößerzunge 3 manuell einstellbar ist. Zur Veränderung der Zungentiefe umfasst die Schnelleinstellvorrichtung 13 ein Stellmittel 14 in Form einer Stellschraube 14 und einen mit der Stellschraube 14 verbundenen, relativ zu der Stellschraube 14 positionsveränderlichen mechanischen Anschlag 15. Der Anschlag 15 ist bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel der Bürstenstopfmaschine 1 an einem Anschlagbolzen 15 ausgebildet. Der Anschlagbolzen 15 ist ein in die Stellschraube 14 eingeschraubter Gewindebolzen, was gut anhand der Schnittdarstellung aus 5 zu erkennen ist. Auf diese Weise können eine Relativposition des Anschlags/Anschlagbolzens 15 zu der Stellschraube 14 verändert werden.
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5 verdeutlicht ferner, dass der Anschlagbolzen 15 eine Anschlagfläche 15a aufweist, mit der er ein rückseitiges Stielende 16 eines Zungenstiels 29 der Stößerzunge 3 in Anschlagstellung kontaktiert. So kann der Anschlagbolzen 15 eine maximale Einschubtiefe der Stößerzunge 3 in die Schnelleinstellvorrichtung 13 begrenzen. In Stoßrichtung Pf1 sind die Stellschraube 14, der Anschlagbolzen 15 und die Stößerzunge 3 hintereinander angeordnet.
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Die Schnelleinstellvorrichtung 13 umfasst einen Halter in Form eines Rahmens 17, in dem der Anschlagbolzen 15 und auch die Stellschraube 14 angeordnet sind. Gemäß den 3 und 4 weist der Rahmen 17 eine Skala 17a für die eingestellte Zungentiefe der Stößerzunge 3 auf. Die Stellschraube 14 ist mit einer Winkelskala 17b an ihrem Außenumfang versehen. Durch eine entsprechende Drehung an der Stellschraube 14 lässt sich die Position des Anschlagbolzens 15 innerhalb des Rahmens 17 verändern, was schließlich auch zu einer entsprechenden Änderung der Zungentiefe der Stößerzunge 3 führt.
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Dem Anschlagbolzen 15 ist eine Sicherungsmutter 18 zugeordnet. Mit Hilfe dieser Sicherungsmutter 18 kann der Anschlagbolzen 15 in seiner zuvor eingestellten Position an und relativ zu der Stellschraube 14 fixiert werden. Der Stellschraube 14 ist ebenfalls eine Stellmittelsicherungsmutter 19 zugeordnet, mit Hilfe derer die Stellschraube 14 verspannt und gegen ein unbeabsichtigtes Verstellen während des hochdynamischen Betriebs der Bürstenstopfmaschine 1 gesichert werden kann.
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Die Bürstenstopfmaschine 1 weist ferner eine in Stoßrichtung ausgerichtete Führung 20 für das Kraftübertragungselement 12 und die Stößerzunge 3 auf. Das Kraftübertragungselement 12 umfasst außerdem eine Zungenwechselvorrichtung 21. Die Zungenwechselvorrichtung 21 ist mit einem Kupplungselement 22 ausgestattet, das zwischen einer Kupplungsstellung und einer Entkupplungsstellung bewegbar ist. Das Kraftübertragungselement 12 steht bei in Kupplungsstellung befindlichem Kupplungselement 22 (vgl. 1, 3 und 5) in Führungsverbindung mit der Führung 20 und kann nur entsprechend dem von der Führung 20 vorgegebenen Freiheitsgrad bewegt werden. Wird das Kupplungselement 22 aus seiner Kupplungsstellung in seine Entkupplungsstellung bewegt (vgl. 2 und 4), wird die Führungsverbindung aufgehoben und das Kraftübertragungselement 12 kann quer zu der Führung 20 bewegt werden. Wird das Kraftübertragungselement 12 seitlich von der Führung 20 entfernt, kann die Stößerzunge 3 entgegen der Einstopfrichtung aus dem Stößerkanal 5 des Stopfwerkzeugs 2 gezogen und ausgetauscht werden.
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Die Führung 20 umfasst eine in Stoßrichtung ausgerichtete Führungsnut 23. In seiner Kupplungsstellung greift das Kupplungselement 22 in diese Führungsnut 23 ein. Zu diesem Zweck ist das Kupplungselement 22 ein in Kupplungsstellung in die Führungsnut 23 eingreifender Führungsbolzen oder Führungsstift. Die Führungsnut 23 wird seitlich durch zwei Führungsschienen 24 der Führung 20 begrenzt.
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Das Kupplungselement 22 kann entgegen der Rückstellkraft zweier Rückstellelemente 25, hier zweier Rückstellfedern 25, aus der Kupplungsstellung in die Entkupplungsstellung bewegt werden. Bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel der Zungenwechselvorrichtung 21 kann dies manuell erfolgen.
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Das Kupplungselement 22 ist außerdem mit einem Sicherungselement 26 verbunden, mit dem eine Bewegung des Kupplungselements 22 in seine Entkupplungsstellung verhindert ist, solange die Stößerzunge 3 mit ihrem Zungenstiel 29 mit dem Kraftübertragungselement 12 verbunden ist.
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Die Funktion des Sicherungselements 26 wird gut anhand der 3 und 5 deutlich. Hier ist zu erkennen, dass das Sicherungselement 26 eine Bewegung des Kupplungselements 22 blockiert, da es an dem Zungenstiel 29 der Stößerzunge 3 ansteht, wenn die Stößerzunge 3 noch mit dem Kraftübertragungselement 12 verbunden ist. Das Sicherungselement 26 ist als Sicherungsstift 26 ausgebildet, der über einen Haltesteg 27 mit dem Kupplungselement 22 verbunden ist.
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Um die Stößerzunge 3 an dem Kraftübertragungselement 12 zu fixieren, weist dieses eine Zungennuss 28 auf. Die Zungennuss 28 umfasst eine seitlich auf den Zungenstiel 29 der Stößerzunge 3 zustellbare Klemmschraube 30. Wird die Klemmschraube 30 gelöst, kann der Zungenstiel 29 in Richtung der Stoßrichtung des Stopfwerkzeugs 2 und der Stößerzunge 3 ein Stück weit aus der Zungennuss 28 gezogen werden. Sobald der Zungenstiel 29 aus der Zungennuss 28 entfernt ist, stößt das Sicherungselement 26 nicht mehr an den Zungenstiel 29 der Stößerzunge 3 an und kann frei bewegt werden. So kann das Kupplungselement 22 durch einen Zug an einem Betätigungselement 31 entgegen der Rückstellkraft der beiden Rückstellfedern 25 aus seiner Kupplungsstellung in seine in 4 gezeigte Entkupplungsstellung bewegt werden kann.
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Dabei wird das Kupplungselement beziehungsweise der Führungsbolzen 22 aus der Führungsnut 23 der Führung 20 bewegt und das Kraftübertragungselement 12 kann seitlich von der Führung 20 weggeschwenkt werden, um die Stößerzunge 3 entgegen der Einstoßrichtung des Stopfwerkzeugs 2 aus dem Stößerkanal 5 zu ziehen. Dies ist in 2 veranschaulicht.
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Zu diesem Zweck ist das Kraftübertragungselement 12 schwenkbar mit einem schwenkbar gelagerten Zungenhebel 32 verbunden, der seinerseits über ein Pleuel 33 mit dem Stößerantrieb 4 in Kraftübertragungsverbindung steht. Das Pleuel 33 ist mit einem Exzenter 34 des Stößerantriebs 4 verbunden und mit einem dem Exzenter 34 abgewandten Ende gelenkig an dem Zungenhebel 32 angelagert. Auf diese Weise kann eine Rotationsbewegung des Stößerantriebs 4 über den Exzenter 34, das Pleuel 33, den Zungenhebel 32 und das Kraftübertragungselement 12 in eine alternierende Stoßbewegung der Stößerzunge 3 umgesetzt werden.
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Die Einstellung der Zungentiefe der Stößerzunge 3 kann auf nachfolgende Weise vorgenommen werden:
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Zur Einstellung der Zungentiefe der Stößerzunge 3 können zunächst die Zungennuss 28 und die der Stellschraube 14 zugeordnete Stellmittelsicherungsmutter 19 gelöst werden. Anschließend lässt sich über die Stellschraube 14 die gewünschte Zungentiefe einstellen. Ist die gewünschte Zungentiefe erreicht, so muss die Stößerzunge 3 nur noch bis in Anschlagstellung an den Anschlagbolzen 15 geschoben werden. Anschließend werden die Zungennuss 28 und auch die Stellmittelsicherungsmutter 19 für die Stellschraube 14 wieder angezogen. Diese Einstellung der Zungentiefe kann in jeder Stellung des Stopfwerkzeugs 2 ohne zusätzliche Messmittel durchgeführt werden. Zur Überprüfung der eingestellten Zungentiefe können die an der Schnelleinstellvorrichtung 13 vorgesehene Skala 17a und die Winkelskala 17b an der Stellschraube 14 verwendet werden.
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Bevor die Schnelleinstellvorrichtung 13 auf die zuvor beschriebene Art und Weise verwendet werden kann, sollte die Schnelleinstellvorrichtung 13 justiert werden. Dazu kann die Stößerzunge 3 zunächst „auf Null“ gestellt werden. Hierbei wird das Stopfwerkzeug 2 in seinen unteren Totpunkt, also in eine Position, in der es der Halterung 7 für die Borstenträger 6 am nächsten ist, bewegt. Dann wird die Stößerzunge 3 bündig zu Werkzeugbacken des Stopfwerkzeugs 2 ausgerichtet. Hierbei wird die Stößerzunge 3 bündig zu einer Austrittsöffnung des Stößerkanals 5 ausgerichtet. Anschließend wird die Zungennuss 28 angezogen, um den Zungenstiel 29 und damit die Stößerzunge 3 an dem Kraftübertragungselement 12 zu fixieren. Anschließend kann die Stellschraube 14 bündig auf einen Nullpunkt der Skala 17a an dem Rahmen 17 eingestellt werden. Nun kann der Anschlagbolzen 15 über seine Schlüsselflächen 35 soweit aus der Stellschraube 14 gedreht werden, bis er am rückseitigen Stielende 16 der Stößerzungen 3 ansteht. Zuletzt wird der Anschlagbolzen 15 mit Hilfe der Sicherungsmutter 18 verspannt und somit fixiert. Nach dieser Justage der Schnelleinstellvorrichtung 13 kann eine präzise Verstellung der Zungentiefe der Stößerzunge 3 durch ein einfaches Drehen der Stellschraube 14 erfolgen, wodurch die Lage des Anschlagbolzens 15 an dem Rahmen 17 der Schnelleinstellvorrichtung 13 und damit die Zungentiefe der Stößerzunge 3 angepasst werden kann.
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Ein Wechsel der Stößerzunge 3 kann unter Verwendung der Zungenwechselvorrichtung 21 auf die nachfolgende Art und Weise geschehen:
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Zum Wechseln der Stößerzunge 3 wird zunächst die Zungennuss 28 geöffnet, indem die Klemmschraube 30 der Zungennuss 28, die den Zungenstiel 29 seitlich beaufschlagt und festklemmt, gelöst wird. Anschließend wird die Stößerzunge 3 soweit aus dem Kraftübertragungselement 12 gezogen, bis ihr Zungenstiel 29 und insbesondere ein rückseitiges Stielende 16 der Stößerzunge 3 nicht mehr von dem Sicherungselement 26 erfasst wird. Das Sicherungselement ist nun frei und über das Betätigungselement 31 kann das Kupplungselement 22 aus der Führungsnut 23 der Führung 20 gezogen werden. Nun kann das Kraftübertragungselement 12 zur Seite weggeschwenkt werden, wodurch der Zungenstiel 29 inklusive Stößerzunge 3 freikommt und entgegen der Einstopfrichtung aus dem Stößerkanal 5 des Stopfwerkzeugs 3 nach hinten rausgezogen werden kann. Der Einbau einer neuen Stößerzunge 3 kann dann in umgekehrter Reihenfolge der zuvor beschriebenen Schritte durchgeführt werden.
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Während des Betriebs der Bürstenstopfmaschine 1 sorgen die beiden Rückstellelemente 25 dafür, dass der Führungsbolzen 22 in die Führungsnut 23 der Führung 20 gedrückt wird. Zusätzlich sorgt der Sicherungsstift 26 dafür, dass der Führungsbolzen 22 nicht unbeabsichtigt aus der Führungsnut 23 der Führung 20 springen kann. Dies da er am Zungenstiel 29 der Stößerzunge 3 ansteht und somit ein Anheben des Kupplungselements/des Führungsbolzens 22 in seine Entkupplungsstellung effektiv verhindert.
Die Erfindung befasst sich mit Verbesserungen auf dem technischen Gebiet der Herstellung von Bürsten. Hierzu wird eine Bürstenstopfmaschine 1 vorgeschlagen, die eine Zungenwechselvorrichtung 21 und/oder eine Schnelleinstellvorrichtung 13 aufweist. Die Schnelleinstellvorrichtung 13 erlaubt eine weitgehend oder gar vollständig werkzeuglose Anpassung der Zungentiefe der Stößerzunge 3, während die Zungenwechselvorrichtung 21 einen besonders komfortablen Wechsel der Stößerzunge 3 erlaubt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bürstenstopfmaschine
- 2
- Stopfwerkzeug
- 3
- Stößerzunge
- 4
- Stößerantrieb
- 5
- Stößerkanal
- 6
- Borstenträger
- 7
- Halteständer für 6
- 8
- Bündelabteiler
- 9
- Borstenmagazin
- 10
- Borstenfilamente
- 11
- Ankerzuführvorrichtung
- 12
- Kraftübertragungselement
- 13
- Schnelleinstellvorrichtung
- 14
- Stellmittel/Stellschraube
- 15
- Anschlag/Anschlagbolzen
- 15a
- Anschlagfläche an 15
- 16
- rückseitiges Stielende von 3
- 17
- Halterung/Rahmen
- 17a
- Skala
- 17b
- Winkelskala
- 18
- Sicherungsmutter
- 19
- Stellmittelsicherungsmutter
- 20
- Führung
- 21
- Zungenwechselvorrichtung
- 22
- Kupplungselement/Führungsbolzen
- 23
- Führungsnut
- 24
- Führungsschiene
- 25
- Rückstellelement/Rückstellfeder
- 26
- Sicherungselement/Sicherungsstift
- 27
- Haltesteg
- 28
- Zungennuss
- 29
- Zungenstiel
- 30
- Klemmschraube
- 31
- Betätigungselement
- 32
- Zungenhebel
- 33
- Pleuel
- 34
- Exzenter
- 35
- Schlüsselflächen