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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einlösung und Abrechnung von Gutscheinen, insbesondere im Ladenlokal des den Gutschein gewährenden Unternehmens, mittels einer mobilen Datenverarbeitungseinheit, vorzugsweise eines Smartphones oder eines Tablets, auf der oder dem eine mobile Anwendungssoftware installiert ist.
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Im Zuge der zunehmenden Verbreitung des Online-Handels, also dem Erwerb von Waren oder Dienstleistungen, die über Online-Portale im Internet erworben werden, geht der Groß- und Einzelhandel, soweit er eigene Geschäfte und Ladenlokale betreibt, dazu über, entweder selbst oder durch die Einschaltung von Drittunternehmen in Verbindung mit dem Bezug von Waren über das Internet, den anschließend ausgelieferten Waren oder Dienstleistungen Gutscheine beizufügen oder diese Gutscheine digital, etwa per E-Mail-Versand dem jeweiligen Kunden zu übermitteln, die in den besagten Geschäften oder Ladenlokalen bei dem Erwerb von Waren im Ladenlokal der Gutscheinanbieter in den Gutscheinen definierte Gutschriften zu gewähren, die dann vom Verkaufspreis der Ware bei der Bezahlung der Ware gegen Vorlage des Gutscheines gewährt werden, wobei anschließend der Gutschein vereinnahmt oder sonstig entwertet wird.
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Dabei sieht das Geschäftsmodell mit dem Versand der Gutscheine für den Fall der Einlösung der Gutscheine eine Provision zu Gunsten des Drittunternehmens vor, das die Gewähr und die Abwicklung des Gutscheingeschäftes organisiert. In diesem Zusammenhang stellt sich regelmäßig das Problem, dass zur ordnungsgemäßen Abrechnung der Provision für die durch die Kunden eingelösten Gutscheine auf die Kassendaten des den Gutschein gewährenden Unternehmens bzw. der einzelnen, an dem Gutscheingeschäft beteiligten Ladenlokale notwendig ist, um eine ordnungsgemäße Abrechnung des Gutscheingeschäftes, hier insbesondere der Provision, zu ermöglichen. Dabei stellen die Kassendaten eines Unternehmens selbstverständlich eine vertrauliche Information des Betreibers von Ladenlokalen, die an dem Gutscheingeschäft beteiligt sind, dar, so dass die Unternehmen eher nicht daran interessiert sind, ihre vertraulichen Kassendaten an ein Drittunternehmen zur Abrechnung der Gutscheinprovision zu übermitteln. Umgekehrt ist das für die Abwicklung des Gutscheingeschäftes zuständige Drittunternehmen daran interessiert, seine Provision auf der Basis aussagekräftiger Daten abzurechnen.
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Außerdem hat auch das den Gutschein gewährende Unternehmen ein Interesse an einem für die jeweiligen Kunden attraktiven Gutscheinmodell, da die Gewähr des Gutscheins regelmäßig einen persönlichen Besuch des Kunden im Ladenlokal des den Gutschein gewährenden Unternehmens voraussetzt, so dass dieses Unternehmen die Chance hat, den Kunden zu weiteren persönlichen Einkäufen in dem Ladenlokal zu motivieren und auf diesem Weg eine bis dato gegebenenfalls nicht bestehende Geschäftsbeziehung aufzubauen bzw. eine bereits bestehende Geschäftsbeziehung zu festigen.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die es Drittunternehmen erlaubt, ohne Zugriff auf die Kassendaten des Unternehmens oder des Ladenlokals, in dem ein oder mehrere Gutschein/e eingelöst werden, die für die Gewähr der Gutscheine vereinbarte Provision abzurechnen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Einlösung und Abrechnung von Gutscheinen insbesondere im Ladenlokal des den Gutschein gewährenden Unternehmens gemäß dem geltenden Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen dieser Vorrichtung können den geltenden Ansprüchen 2-11 entnommen werden.
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Gemäß dem geltenden Anspruch 1 wird die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe dadurch gelöst, dass eine mobile Anwendungssoftware auf einer vorbekannten mobilen Datenverarbeitungseinheit, etwa auf einem Smartphone oder Tablett, installiert ist. Dabei werden in Reaktion auf einen Einkauf im On- oder Offline-Handel gewährte Gutscheine von den die Gutscheinen gewährenden Unternehmen an das für das Gutscheinprogramm verantwortliche Drittunternehmen übermittelt, das hierzu die mobile erwähnte Anwendungssoftware betreibt. Die Gutscheine sind jeweils mit einer eindeutigen Kennung und Definition über den Wert des Gutscheines und ggf. weiteren Informationen, etwa betreffend den Zeitraum der Gültigkeit des Gutscheins versehen. Das für das Gutscheinprogramm verantwortliche Unternehmen, das gleichzeitig Betreiber der mobilen Anwendungssoftware ist, übermittelt per E-Mail oder mittels eines anderen Datenkanals den Gutschein an ausgewählte Kunden, genauer gesagt an ausgewählte mobile Datenverarbeitungseinheiten von ausgewählten Kunden, wobei dann diese Gutscheine über die mobile Anwendungssoftware abrufbar sind, bzw. zur Anzeige gebracht werden können. Für den Fall, dass die Gutscheine nicht digital, also beispielsweise in Papierform gewährt werden, besteht die Möglichkeit, die vorliegenden Gutscheine mittels einer in die eingesetzte mobile Datenverarbeitungseinheit integrierten Kamera einzulesen und in der mobilen Anwendungssoftware abzuspeichern.
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Um die Gutscheine identifizieren zu können, sind diese jeweils mit einer eineindeutigen Kennung versehen, wobei es sich üblicherweise um einen ein- oder zweidimensionalen Barcode handelt. Diese in der mobilen Anwendungssoftware gespeicherten Gutscheine können dann im Ladenlokal des den Gutschein gewährenden Unternehmens eingelöst werden, indem die Gutscheine in Verbindung mit der Abrechnung eines Einkaufs in dem Ladenlokal an der Kasse über das Display der mobilen Datenverarbeitungseinheit entweder selbsttätig oder auf Abruf angezeigt und vorgelegt werden und anschließend mittels einer für diesen Zweck in dem Ladenlokal vorgehaltenen Scanvorrichtung, die zur Auslösung der erwähnten Kennung des oder der Gutscheins/e befähigt ist, ausgelesen und entwertet werden. Dabei greift die mobile Anwendungssoftware zum Zeitpunkt der Einlösung des Gutscheins selbsttätig auf die in die mobile Datenverarbeitungseinheit integrierte Geotagging-Einheit und die ebenfalls integrierte die Zeiterfassungseinheit zu und legt in einem von der mobilen Software selbsttätig angelegten Logging-Protokoll in Verbindung mit der den Gutschein identifizierenden Kennung des Gutscheins Ort, Datum und Uhrzeit der Gutscheineinlösung ab. Hierdurch ist das den Gutschein gewährende Drittunternehmen in der Lage, zum Zwecke der Abrechnung der Provision, die i.V.m. der Einlösung des Gutscheins mit dem betreffenden Betreiber des Ladenlokals vereinbart ist, auf der Basis des Logging-Protokolls abzurechnen. Anhand der in diesem Zusammenhang zum Zwecke der Abrechnung von dem Drittunternehmen übermittelten Daten ist das den Gutschein gewährende Unternehmen in der Lage, die übermittelten Daten mit den eigenen Kassendaten abzugleichen, ohne dass diese zu diesem Zweck herausgegeben werden müssten, so dass dann das Unternehmen die vereinbarte Provision nach dieser Prüfung gewähren kann.
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In vorteilhafter Weiterbildung greift die mobile Anwendungssoftware nach deren Aktivierung selbsttätig auf den Helligkeitsregler der Displayanzeige der mobilen Datenverarbeitungseinheit zu und stellt die Helligkeit der Displayanzeige selbsttätig auf einen zur Einlösung des oder der Gutscheine geeigneten Helligkeitswert ein. Hierdurch ist sichergestellt, dass die ordnungsgemäße Erfassung des oder der Gutscheins/e durch die in dem Ladenlokal eingesetzte Scanvorrichtung unabhängig von den dort herrschenden Lichtverhältnissen sichergestellt ist. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil die Abwicklung des Gutscheingeschäftes im Ladenlokal möglichst schnell abgewickelt werden soll, ohne dass der Nutzer der mobilen Datenverarbeitungseinheit umständlich geeignete Einstellungen etwa der Helligkeit an der von ihm eingesetzten mobilen Datenverarbeitungseinheit vornehmen muss, während die weitere Abwicklung der Bezahlvorgänge in dem Ladengeschäft hierdurch verzögert wird.
Ebenfalls wird in Verbindung mit der Aktivierung der mobilen Anwendungssoftware von dieser selbsttätig ein üblicherweise in die mobile Datenverarbeitungseinheit integriertes Mikrofon aktiviert und im Weiteren das Tonsignal der zur Erfassung des auf dem Display präsentierten Gutscheins eingesetzten Scanvorrichtung aufgezeichnet und anschließend zusätzlich in dem bereits erwähnten Logging Protokoll in Verbindung mit der Kennung des Gutscheins reproduzierbar gespeichert. Hierdurch ist ein weiterer Nachweis für die tatsächliche Abwicklung der Einlösung und anschließende Entwertung des Gutscheins gespeichert, die ebenfalls zur Verifizierung der Abrechnung der Provision durch das Drittunternehmen einsetzbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung, aktiviert die mobile Anwendungssoftware nach deren Inbetriebnahme automatisch eine in die eingesetzte mobile Datenverarbeitungseinheit integrierte Kamera, die dann während des Einlösungsvorganges des Gutscheins das optische Signal des zur Auslesung des Gutscheins eingesetzten Scanners erfasst, insbesondere das optische Signal, das die erfolgreiche Erfassung eines oder mehrerer Gutscheins/e repräsentiert, aufzeichnet und anschließend ebenfalls in dem bereits erwähnten Logging-Protokoll i.V.m. der Kennung des oder der Gutscheine ablegt. Hierdurch ist ein weiteres Merkmal zur Verifizierung des Vorgangs der Gutscheineinlösung gespeichert.
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Eine weitere Verifikation des Einlösungsvorgangs des oder der Gutscheins/e in dem jeweiligen Ladenlokal wird durch eine so genannte Gestenerfassung mittels der mobilen Datenverarbeitungseinheit ermöglicht. Dies gelingt dadurch, dass mit der Aktivierung der mobilen Anwendungssoftware ein ebenfalls in die mobile Datenverarbeitungseinheit integrierter Beschleunigungssensor und/oder ein in diese mobile Datenverarbeitungseinheit integriertes Gyroskop aktiviert wird, das mit Hilfe dieser Sensoren anschließend die nach dem Aktivieren der Anwendungssoftware mit der mobilen Datenverarbeitungseinheit ausgeführten Bewegungen aufzeichnet und ebenfalls i.V.m. der Kennung des oder der eingelösten Gutscheine in dem Logging-Protokoll reproduzierbar ablegt. Auch dies stellt einen weiteren Beleg für die ordnungsgemäße Einlösung des oder der Gutscheins/e in dem jeweiligen Ladenlokal dar.
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Die vorstehend erläuterte Gestenerfassung kann aufgrund einer von der mobilen Anwendungssoftware, vorzugsweise nach Einholung der Zustimmung des Nutzers, mittels eines entsprechenden Zugriffs der mobilen Anwendungssoftware auf die Einstellungen des Betriebssystems der eingesetzten mobilen Datenverarbeitungseinheit ständig aktiviert sein, so dass eine für die Einlösung eines oder mehrerer Gutscheins/e typische Bewegung der mobilen Datenverarbeitungseinheit selbsttätig von der mobilen Anwendungssoftware erkannt wird und anschließend die mobile Anwendungssoftware selbsttätig aktivierbar ist, insbesondere die vorstehend erläuterte Aufzeichnung der Bewegungen der mobilen Datenverarbeitungseinrichtung, die in Verbindung mit der Einlösung eines oder mehrerer Gutscheine in dem jeweiligen Ladenlokal zur Einlösung des oder der Gutscheins/e ausgeführt werden. Bei dieser Einstellung ist es nicht mehr erforderlich, dass der Benutzer selbst die mobile Anwendungssoftware vor Einlösung des Gutscheins aktiviert, sondern vielmehr schaltet sich diese selbsttätig zu, sobald der Benutzer in dem Ladenlokal die für die Einlösung eines oder mehrerer Gutscheins/e typischen Bewegungen mit der eingesetzten mobilen Datenverarbeitungseinheit ausführt.
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Gemäß dem geltenden Anspruch 7 werden in diesem Zusammenhang insbesondere folgende Bewegungen als typisch für die Einlösung eines Gutscheines angesehen:
- - Verbringung der Datenverarbeitungseinheit in eine zumindest annähernd waagerechte Position,
- - Bewegung der Datenverarbeitungseinheit in zumindest annähernd horizontaler Richtung,
- - Drehbewegung der Datenverarbeitungseinheit um zumindest annähernd 180° und
- - Bewegung der Datenverarbeitungseinheit in zumindest annähernd entgegengesetzter horizontaler Richtung.
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Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Bewegungen:
- Üblicherweise nimmt der Nutzer seine mobile Datenverarbeitungseinheit in die Hand und zwar so, dass für ihn das Display erkennbar ist. Typischerweise handelt es sich dabei um eine zumindest annähernd waagerechte Position der mobilen Datenverarbeitungseinheit. In einem weiteren Schritt wird dann der Benutzer zur Präsentation des auf dem Display angezeigten Gutscheins die Datenverarbeitungseinheit über die Ladentheke hinweg in Richtung des Bedienpersonals bewegen, wobei es sich typischerweise um eine Bewegung in zumindest annähernd horizontaler Richtung vom Körper des Nutzers weg handelt. Für den weitaus häufigsten Fall, dass die Scaneinheit in die Ladentheke des Geschäftslokals integriert ist, wird dann der Nutzer eine Drehbewegung um ca. 180° ausführen, so dass das Display der Datenverarbeitungseinheit anschließend der in die Ladentheke integrierten Scaneinheit zugewandt ist. Nach abgeschlossenem Scanvorgang wird dann die mobile Datenverarbeitungseinheit wiederum in zumindest annähernd horizontaler Richtung in Richtung des Benutzers zurückbewegt, bevor er dann das Gerät wieder beispielsweise in einer Tasche verwahrt. Anstelle der Drehbewegung um zumindest annähernd 180° sind auch andere Drehbewegungen denkbar, insbesondere, wenn es sich bei der Scanvorrichtung um einen mobilen Scanner handelt, der seinerseits in Richtung des Displays der mobilen Datenverarbeitungseinheit bewegt wird, so dass alternativ auch andere Bewegungsmuster in der mobilen Anwendungssoftware abgelegt sein können, die ebenfalls zur selbsttätigen Aktivierung der mobilen Anwendungssoftware führen.
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In abermals vorteilhafter Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die mobile Anwendungssoftware auch in ständiger Datenverbindung mit der in die Datenverarbeitungseinheit integrierten Geotagging-Einheit stehen, so dass die mobile Anwendungssoftware in der Lage ist, selbsttätig zur Einlösung von in der Anwendungssoftware gespeicherten Gutscheinen geeignete Ladenlokale zu identifizieren und entweder selbsttätig oder auf Abruf dem Benutzer anzuzeigen.
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In vorteilhafter Weiterbildung dieser Funktion können mittels der Geotagging-Einheit in die Nähe des aktuellen Aufenthaltsortes des Nutzers liegende Ladenlokale erkannt werden, für die in der Anwendungssoftware gültige Gutscheine gespeichert sind, und dem Benutzer entweder selbsttätig oder auf Abruf angezeigt werden. Diese Funktion kann gegebenenfalls durch eine Wegleitfunktion ergänzt werden, mit der der Benutzer in das von ihm ausgewählte Ladenlokal geführt wird. In vorteilhafter Weiterbildung ist diese Funktion so ausgestaltet, dass entweder in den Voreinstellungen der Anwendungssoftware oder durch entsprechende Eingabe des Benutzers ein definierter Radius um den jeweiligen Aufenthaltsort des Nutzers herum angelegt ist, innerhalb dessen etwa zur Einlösung von Gutscheinen geeignete Ladenlokale zur Anzeige gebracht werden.
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Schließlich hat es sich bewährt, wenn die Anwendungssoftware mit einer Erinnerungsfunktion an uneingelöste Gutscheine bzw. durch Zeitablauf vor dem Verfall stehende uneingelöste Gutscheine versehen ist. Diese Erinnerungsfunktion ist mit Vorteil so ausgestaltet, dass sie mit einer in der mobilen Datenverarbeitungseinheit integrierten Kalenderfunktion derart zusammenwirkt, dass die Verfalldaten der Gutscheine, vorzugsweise mit Zustimmung des Benutzers, in dem Kalender angezeigt werden. In weiterer Ausgestaltung ist die Anwendungssoftware mit einer Erkennungseinrichtung für Datumsangaben auf den Gutscheinen versehen, die dann zur Aktivierung der Anzeige des Verfallsdatums innerhalb der mobilen Anwendungssoftware und/oder dem in die mobile Datenverarbeitungseinheit integrierten Kalender nutzbar ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung beispielhaft wiedergegebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1: eine Ablaufskizze zur Einlösung und Entwertung eines Gutscheins.
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1 zeigt den üblichen Ablauf eines Einlösevorgangs eines im Rahmen eines Gutscheinprogramms von einem Drittanbieter vermittelten Gutscheins 3 in einem an dem Gutscheinprogramm teilnehmenden Ladenlokal. Im Rahmen des erwähnten Gutscheinprogramms ist dabei dem Teilnehmer, dem Kunden 1, ein an diesem Programm üblicherweise in Verbindung mit einem Einkauf auf einem Online-Portal gewährter Gutschein 3 zum Einkauf in einem definierten Ladenlokal gewährter Gutschein 3 entweder in digitaler Form oder in Papierform übermittelt worden, der anschließend von dem Kunden 1 in einer auf einer mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 abgelegten Anwendungssoftware gespeichert ist. Hierzu kann der Gutschein 3 direkt von dem den Gutschein gewährenden Unternehmen oder von dem für das Gutscheinprogramm verantwortliche Unternehmen an die Anwendungssoftware, etwa per E-Mail, übermittelt worden sein oder vom Kunden 1 für den Fall, dass der Gutschein 3 in Papierform übermittelt wurde, mittels der in die digitale Datenverarbeitungseinheit integrierten Kamera eingelesen worden sein. Im Ergebnis ist also der Gutschein 3 in der mobilen Anwendungssoftware innerhalb der eingesetzten mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 gespeichert. Dieser Gutschein 3 ist üblicherweise mit einer eineindeutigen Kennung, etwa einem ein- oder zweidimensionalen Barcode 4, gekennzeichnet.
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Dabei ist die mobile Anwendungssoftware entweder nach entsprechender Aktivierung oder selbsttätig mit der Geotagging-Einheit der mobilen Datenverarbeitungseinheit 1, also einem Smartphone oder einem Tablet datenverbunden, so dass das Ladenlokal beim Betreten des Ladenlokals durch den Kunden 1 als solches erkannt wird und in einem Logging-Protokoll der mobilen Anwendungssoftware gespeichert wird. Der Kunde 1 hat dann die Möglichkeit, im Ladengeschäft entweder durch den Gutschein 3 definierte oder frei wählbare Produkte oder Dienstleistungen auszuwählen. Anschließend geht der Kunde 1 üblicherweise zur Kasse 5, um seinen Einkauf abzuschließen.
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An der Kasse 5 präsentiert der Kunde 1 entweder nach selbsttätiger oder von ihm vorgenommener Aktivierung der auf der mobilen Datenverarbeitungseinheit 1 gespeicherten mobilen Anwendungssoftware ein auf dem Display 6 der mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 angezeigten Gutschein 3, der mit einem eineindeutigen Barcode 4 gekennzeichnet ist. Dabei greift die mobile Anwendungssoftware selbsttätig auf den Helligkeitsregler der mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 zu und stellt diesen auf einen Helligkeitswert ein, der unabhängig von den Lichtverhältnissen in dem jeweiligen Ladenlokal die Helligkeit der Displayanzeige 6 so eingestellt, dass der Gutschein 3 in einer Helligkeit und Qualität angezeigt wird, die die Erfassung des Gutscheins 3 mit einem im Kassenbereich vorgehaltenen, fest installierten oder mobilen Scanner 7 ermöglicht.
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Dabei wird entweder aufgrund der Aktivierung der mobilen Anwendungssoftware oder aufgrund einer nachstehend noch zu erläuternden Gestenerkennung von der mobilen Anwendungssoftware auf die in der mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 integrierte Kamera zugegriffen, d.h. die Kamera wird eingeschaltet. Ferner wird auf das in die mobile Datenverarbeitungseinheit 2 integrierte Mikrofon zugegriffen und dieses aktiviert sowie auf die in der mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 integrierte Zeiterfassung und die Geotagging-Funktion zugegriffen und anschließend Zeitpunkt und Ort der Vorlage des Gutscheins 3 in einem in der mobilen Anwendungssoftware angelegten Logging-Protokoll in Verbindung mit der Kennung des Gutscheines 3 abgelegt.
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Die angesprochene Gestenerkennung erfolgt dadurch, dass die mobile Anwendungssoftware auf einen ebenfalls in die mobile Datenverarbeitungseinheit 2 integrierten Beschleunigungssensor und/oder ein integriertes Gyroskop derart zugreift, dass mithilfe der genannten Sensoren im Weiteren die Bewegungen der mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 in dem bereits erwähnten Logging-Protokoll aufgezeichnet und abgelegt werden. Die sind typischerweise die Bewegungen, die von dem Kunden 1 bei der Vorlage des Gutscheins 3 ausgeführt werden, nämlich ein Verbringen der mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 in eine horizontale Position sowie eine Bewegung in horizontaler Richtung, also üblicherweise über die Ladentheke des Ladenlokals hinweg in Richtung des Bedienpersonals und anschließend eine Bewegung um etwa um 180°, um das Display 6 der mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 in Richtung eines in die Ladentheke integrierten Scanners 7 oder um etwa 90° zur Bewegung der mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 derart, dass das Display 6 in Richtung eines mobilen Scanners 7 weist, sowie nach abgeschlossenem Scanvorgang eine Rückbewegung der mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 in horizontaler Richtung, um die mobile Datenverarbeitungseinheit 2 zum Kunden 1 zurück zu bewegen. Auch diese erfassten Bewegungen der mobilen Datenverarbeitungseinheit 2 werden in Verbindung mit dem bereits erwähnten Zeit- und Ortstempel in dem erwähnten Logging-Protokoll gespeichert.
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Zusätzlich wird entweder aufgrund der Gestenerfassung oder aufgrund der Aktivierung der mobilen Anwendungssoftware mit der aktivierten, in die mobile Datenverarbeitungseinheit 2 integrierten Kamera der Scanvorgang des Gutscheins 3 aufgezeichnet, insbesondere das optische Signal, das die erfolgreiche Auslesung des Gutscheins 3 durch den Scanner 7 bestätigt. Gleichzeitig wird mittels des ebenfalls aktivierten Mikrofons das akustische Signal des Scanners 7, das ebenfalls die Erkennung des Gutscheines 3 bestätigt, aufgezeichnet und anschließend diese Daten ebenfalls in Verbindung mit der Kennung des eingelösten Gutscheins 3 in dem erwähnten Logging-Protokoll gespeichert.
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Nach dem erfolgreichen Scanvorgang wird mittels eines hier nicht weiter interessierenden Algorithmus von der mit dem Scanner 7 verbundenen Kasse des Ladenlokals auf den Einkauf des Kunden 1 ein Rabatt in Höhe des dem Gutschein 3 zugeordneten Betrags gewährt und der Gutschein 3 entwertet. Abschließend zeigt die mobile Anwendungssoftware in dem Display 6 den Gutschein 3 als entwertet bzw. eingelöst an. Dabei löst die mobile Anwendungssoftware die Entwertung des Gutscheins 3 üblicherweise in Reaktion auf die Erfassung des optischen und/oder akustischen Erkennungssignals des eingesetzten Scanners 7 aus. Auch diese Bildschirmanzeige wird von der mobilen Anwendungssoftware in Verbindung mit der Kennung des eingelösten Gutscheins 3 in dem Logging-Protokoll abgelegt.
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Somit liegt nach abgeschlossener Einlösung des Gutscheins 3 in dem Logging-Protokoll der mobilen Anwendungssoftware ein vollständiges Protokoll des Einlösevorgangs des oder der Gutscheins/e 3 vor, die von der mobilen Anwendungssoftware selbsttätig an eine zentrale Datenverarbeitungseinheit 2 des Drittunternehmens übermittelt wird, die für das besagte Gutscheinprogramm verantwortlich ist. Dieses Unternehmen ist aufgrund der empfangenen Daten in der Lage, gegenüber den teilnehmenden Ladenlokalen eine Abrechnung über die von diesen Ladenlokalen in diesem Zusammenhang zu gewährenden Provisionen vorzulegen. Bedarfsweise ist das besagte Drittunternehmen in der Lage, aufgrund der i.V.m. dem Einlösevorgang des Gutscheins 3 erzeugten Daten den Einlösungsvorgang gerichtsfest zu dokumentieren. Dabei hat diese Dokumentation für alle beteiligten Unternehmen den Vorteil, dass die Abrechnung der Provision ohne Zugriff auf die Kassendaten der den Gutschein 3 gewährenden Unternehmen und Ladenlokale erfolgen kann.
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In der Zeichnung nicht dargestellt, aber gleichwohl Gegenstand der erfindungsgemäßen Lösung sind weitere in die mobile Anwendungssoftware integrierte Zusatzfunktionen, die den Kunden 1 bei der Einlösung der Gutscheine 3 unterstützen. Insbesondere können in der mobilen Anwendungssoftware dem Kunden 1 mittels eines Zugriffs auf die Geotagging-Funktion in einem von dem Kunden 1 zu definierenden Umkreis die Ladenlokale angezeigt werden, zu denen in der mobilen Anwendungssoftware gültige Gutscheine 3 zur Einlösung bereitstehen. Durch einen weiteren Zugriff auf die erwähnte Geo-Tagging-Funktion kann sich der Kunde 1 mittels einer entsprechenden Wegführungsfunktion in die entsprechenden Ladenlokale führen lassen.
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Im Übrigen weist die mobile Anwendungssoftware eine Erinnerungsfunktion an noch nicht eingelöste Gutscheine 3 auf, die vorteilhafterweise mit der Kalenderfunktion der mobilen Datenverarbeitungseinheit verbunden ist, so dass der Kunde 1 rechtzeitig vor Ablauf der Gutscheine die Möglichkeit zur Einlösung dieser Gutscheine 3 nutzen kann.
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Vorstehend ist somit eine Vorrichtung beschrieben, die in vorteilhafter Weise die teilnehmenden Kunden 1 in die Lage versetzt, Gutscheinprogramme besser zu nutzen und insoweit gewährte Rabatte zu ihrem geldwerten Vorteil nach Belieben mitzunehmen. Für die an dem Gutscheinprogramm teilnehmenden Unternehmen hat die mobile Anwendungssoftware den Vorteil, dass für die teilnehmenden Unternehmen und Ladenlokale zur korrekten Abrechnung der Gutscheinprogramme keinerlei Zugriff auf die Kassendaten der entsprechenden Unternehmen erforderlich ist. Für das die entsprechenden Gutscheinprogramme organisierende Unternehmen hat die erfindungsgemäße Lösung den Vorteil, dass eine ordnungsgemäße Abrechnung der in diesem Zusammenhang anfallenden Provisionen ermöglicht ist, ohne dass hierzu der übliche Ablauf im Geschäftsbetrieb der teilnehmenden Ladenlokale oder Geschäfte gestört wird und ein Zugriff auf sensible Daten der teilnehmenden Unternehmen und Ladenlokale erforderlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kunde
- 2
- mobile Datenverarbeitungseinheit
- 3
- Gutschein
- 4
- Barcode
- 5
- Kasse
- 6
- Display
- 7
- Scanner