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Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zum Montieren eines Nockenwellenverstellers an einer Nockenwelle für ein Kraftfahrzeug. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Montagesatz aus einer solchen Montagevorrichtung, einer Nockenwelle, einem Nockenwellenversteller und einem Lagerungsbauteil. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Montieren eines solchen Montagesatzes.
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Im Stand der Technik wird ein Nockenwellenversteller üblicherweise von vorne, d.h. von einer Stirnseite, der Nockenwelle frei zugänglich montiert. Zum Beispiel offenbart dazu die
DE 10 2014 219 990 A1 einen Nockenwellenversteller zum Antreiben einer Nockenwelle einer Verbrennungskraftmaschine, mit einem Stator und mit einem innerhalb davon drehbar angeordneten, konzentrischen Rotor, wobei der Stator eine Zentralaufnahme zum Aufnehmen der Nockenwelle aufweist, wobei an einem radialen Innenrand der Zentralaufnahme wenigstens ein radial nach innen ragender Vorsprung zum Hintergreifen eines radial nach außen ragenden Stegs der Nockenwelle vorhanden ist. Auch offenbart die
DE 10 2014 219 990 A1 eine Nockenwellenversteller-Nockenwelle-Kombination mit einem solchen Nockenwellenversteller und mit einer Nockenwelle, welche den radial auskragenden Steg aufweist, wobei der Vorsprung den Steg hintergreift, sowie ein Verfahren zum Montieren einer solchen Nockenwellenversteller-Nockenwelle-Kombination, wobei das Verfahren die Schritte beinhaltet: Anlegen des Vorsprungs axial nockenwellenseitig des Stegs an die Nockenwelle, wobei der Nockenwellenversteller um eine Anlagestelle herum zu der Nockenwelle um einen Winkel verschwenkt ist, und Verschwenken des Nockenwellenverstellers um die Anlagestelle, so dass der Nockenwellenversteller zu der Nockenwelle näherungsweise axial fluchtend ausgerichtet ist.
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Der Nockenwellenversteller wird also montiert, indem ein radial nach innen ragender Vorsprung des Nockenwellenverstellers einen radial nach außen ragenden Steg der Nockenwelle axial hintergreifend angelegt wird und der Nockenwellenversteller um eine Anlagestelle zu der Nockenwelle verschwenkt wird. Dazu ist es aber notwendig, dass ausreichender Bauraum zum Montieren des Nockenwellenverstellers in Axialrichtung vorhanden ist, damit der Nockenwellenversteller verschwenkt werden kann. Es ist also nur möglich, dieses Montageverfahren anzuwenden, wenn die axiale Stirnseite der Nockenwelle offen und frei zugänglich ist.
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Eine weitere Montagevorrichtung zeigt die
DE 10 2008 020 743 A1 . Offenbart ist eine Trägereinheit, der eine Kette, eine Spannschiene, eine Führungsschiene und drei Kettenräder zugeordnet sind. Diese Bauteile sind so angeordnet, dass deren Lage weitestgehend mit deren Betriebsstellung übereinstimmt. Die Bauteile sind derart vorpositioniert, dass eine freie Länge der Kette entfällt.
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Die
DE 196 07 819 A1 offenbart eine weitere Montagevorrichtung. Die vormontierbare Kettentriebeinheit umfasst ein Antriebsrad, eine Kette und zwei Abtriebsräder sowie eine Führungs- und Spannschiene. Die Führungs- und Spannschiene sind relative zueinander bewegbar ineinander geführt.
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Eine weitere Montagevorrichtung zeigt die
DE 40 25 126 A1 . Offenbart ist eine Montageträger, auf dem die einzelnen Elemente eines Nockenwellenantriebs vormontiert gehalten werden. Der Montageträger kann an der Stirnseite eines Verbrennungsmotors positioniert werden, sodass der Nockenwellenantrieb auch in schwer zugänglicher Position montiert werden kann.
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Die
DE 202 07 186 U1 offenbart eine weitere Montagevorrichtung mit einem Kurbelwellenrad und einem Nockenwellenrad, die durch eine Steuerkette miteinander in Verbindung stehen. Die vormontierte Steuerketteneinheit umfasst einen Tragkörper mit einer Radaufnahme und eine austauschbare Montagehilfe, die in dem Bereich der Radaufnahme anstelle eines Kurbel- oder Nockenwellenrades angeordnet ist.
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Eine weitere Montagevorrichtung zeigt die
DE 296 11 059 U1 , wobei die Montagevorrichtung für eine in einem Schacht eines Verbrennungsmotors angeordneten Nockenwellenkettentrieb vorgesehen ist. An der Montagevorrichtung werden Bauelemente des Kettentriebs vormontiert gehalten. Die dafür ausgelegte Halteeinrichtung ist derart ausgebildet, dass die Montagevorrichtung durch eine vorbestimmte Zugbewegung von den Bauelementen gelöst wird.
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Die
EP 1 531 239 A2 offenbart eine weitere Montagevorrichtung für die Montage eines mit einer Kette versehenen Kettentriebs. Die Montagevorrichtung umfasst eine Positionierelement mit Befestigungsmitteln, an denen Bauteile des Kettentriebs lösbar anbringbar sind.
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Der Stand der Technik hat also immer den Nachteil, dass ein solches Montageverfahren nicht angewendet werden kann, wenn der Nockenwellenversteller mit allen zugehörigen Bauteilen in einem geschlossenen Kasten wie beispielsweise einem Zylinderkopf montiert werden muss.
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Es ist also die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu vermeiden oder wenigstens zu verringern. Insbesondere sollen eine Montagevorrichtung, ein Montagesatz sowie ein Montageverfahren bereitgestellt werden, die eine Montage des Nockenwellenverstellers an der Nockenwelle in einem geschlossenen Kasten ermöglichen. Es sollen dabei alle benötigten Bauteile, insbesondere der Nockenwellenversteller mit Zentralventilen, transportiert, in den Kasten eingesetzt und in dem Kasten montiert werden können. Dabei soll die Montagevorrichtung auf die Geometrie des Nockenwellenverstellers, der Nockenwelle sowie des Kastens, beispielsweise eines Zylinderkopfes, so abgestimmt sein, dass die Montagevorrichtung den Nockenwellenversteller aufnehmen, halten und führen kann, bis die endgültige Montageposition erreicht und gesichert ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß durch eine Montagevorrichtung zum Montieren eines Nockenwellenverstellers an einer Nockenwelle für ein Kraftfahrzeug gelöst, mit einer Aufnahme zum Halten des Nockenwellenverstellers, die einen Grundkörper und eine Greifvorrichtung zum Greifen des Nockenwellenverstellers aufweist, wobei die Greifvorrichtung so ausgebildet ist, dass sie in einem unbetätigten Zustand in eine den Nockenwellenversteller greifenden Position versetzt ist und in einem betätigten Zustand in eine den Nockenwellenversteller loslassenden Position versetzt ist.
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Dies hat den Vorteil, dass die Montagevorrichtung ohne äußeres Einwirken in der den Nockenwellenversteller greifenden Position gehalten wird. Dadurch muss die Greifvorrichtung nicht aktiv während der Montage betätigt werden, sondern es ist möglich, die Greifvorrichtung einmal zu öffnen und den Nockenwellenversteller aufzunehmen. So können bei der Montage beispielsweise die Hände eines Monteurs eingesetzt werden, um die Montagevorrichtung und damit auch den Nockenwellenversteller zu positionieren. Bis die Montagevorrichtung von dem Nockenwellenversteller gelöst wird, bleibt die Verbindung zwischen den beiden Bauteilen bestehen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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Zudem ist es zweckmäßig, wenn die Greifvorrichtung zumindest einen Greifarm aufweist, der relativ zu dem Grundkörper um ein Gelenk zwischen der greifenden Position und der loslassenden Position verschwenkbar gelagert ist. So kann vorteilhafterweise ein einfaches Öffnen der Greifvorrichtung, beispielsweise durch Drücken eines Abschnitts des Greifarms in Richtung zu dem Grundkörper hin, gewährleistet werden. Vorteilhafterweise ist es dadurch möglich, die Greifvorrichtung mit nur einer Hand oder mit einem Kran zu betätigen.
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Es ist bevorzugt, wenn das Gelenk als ein Drehgelenk ausgebildet ist, das eine Rotation des Greifarms um eine parallel zu einer Längsachse der Montagevorrichtung versetzte Rotationsachse zulässt. So kann der Nockenwellenversteller einfach von außen an seiner Außenkontur gegriffen werden.
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Dabei wird unter der Längsachse der Montagevorrichtung die Achse verstanden, die mit einer Längsachse des Nockenwellenverstellers in der gegriffenen Position übereinstimmt. Das heißt, dass eine Axialrichtung die Richtung ist, die entlang der Längsachse der Montagevorrichtung sowie entlang jeder parallel zu der Längsachse versetzten Achse ausgerichtet ist. Unter einer Radialrichtung wird eine Richtung verstanden, die senkrecht zu der Längsachse ist.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Greifarm durch die Vorspannkraft einer Feder in die greifende Position und durch eine Betätigungskraft, die der Vorspannkraft der Feder entgegenwirkt, in die loslassende Position versetzt ist. So kann die Vorspannkraft der Feder ausreichend dimensioniert werden, um eine benötigte Haltkraft zu Verfügung zu stellen und gleichzeitig die Betätigungskraft möglichst gering zu halten, damit der Greifarm auch mit einer Hand betätigt werden kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Montagevorrichtung elektrisch oder elektromechanisch betätigbar. Beispielsweise kann die Montagevorrichtung an einem Motormontageband über eine Aufhängevorrichtung mit einem Stromkabel verbunden sein. Zur Betätigung der Montagevorrichtung, also zum Öffnen und zum Schließen der Greifvorrichtung bzw. Klemmvorrichtung der Montagevorrichtung, wird ein Elektromotor angetrieben, der über Gewindestangen mit der Greifvorrichtung bzw. dem Hebel zum Öffnen und zum Schließen gekoppelt ist und somit die Greifarme bewegt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Elektromotor über einen an der Montagevorrichtung angebrachten Schalthebel betätigbar. Dadurch kann beispielsweise der Monteur die Montagevorrichtung während des Montageprozesses betätigen.
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Außerdem ist es zweckmäßig, wenn die Greifvorrichtung formgleich zu einer Außenkontur des Nockenwellenverstellers ausgebildet ist. Das heißt insbesondere, dass der Greifarm eine Innenkontur aufweist, die mit der Außenkontur des Nockenwellenverstellers übereinstimmt, so dass der Greifarm in der greifenden Position bündig an dem Nockenwellenversteller anliegt und somit eine größere Haltekraft aufbringen kann.
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Bevorzugt ist es auch, wenn die Greifvorrichtung zumindest einen Aufnahmearm aufweist, der so ausgebildet ist, dass er in Zusammenwirken mit dem Greifarm den Nockenwellenversteller hält. Insbesondere ist es dabei vorteilhaft, wenn der Greifarm so verschwenkt wird, dass er in der greifenden Position eine Kraft auf den Nockenwellenversteller aufbringt, die den Nockenwellenversteller gegen den Aufnahmearm drückt. In vorteilhafter Weise wird somit der Nockenwellenversteller zwischen dem Greifarm und dem fest mit dem Grundkörper ausgebildeten Aufnahmearm eingeklemmt. So kann ein fester Griff des Nockenwellenverstellers nach Art einer Zangenwirkung gewährleistet werden, wobei zugleich nur ein Greifarm positioniert werden muss, um die Klemm- bzw. Greifwirkung zu erzielen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Aufnahmearm eine Innenkontur auf, die der Außenkontur des Nockenwellenverstellers entspricht, was vorteilhafterweise ein bündiges Anliegen des Nockenwellenverstellers an dem Aufnahmearm ermöglicht.
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Weiter ist es von Vorteil, wenn die Montagevorrichtung zwei Greifarme und vorzugsweise zwei Aufnahmearme aufweist, so dass zwei Nockenwellenversteller gleichzeitig gegriffen und montiert werden können. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die zwei Greifarme so angeordnet sind, dass sie gleichzeitig, vorzugsweise einhändig, betätigbar sind. Das heißt, dass die zwei Greifarme so angeordnet sind, dass eine Betätigungsrichtung der jeweiligen Betätigungskraft zum Öffnen/Betätigen der jeweiligen Greifarme dieselbe ist.
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Ferner ist es zweckmäßig, wenn der Grundkörper der Montagevorrichtung einen vorzugsweise in einer sich zu der Radialrichtung der Montagevorrichtung senkrecht erstreckenden Ebene angeordneten Hauptflansch aufweist, der zum radialen Abstützen an einem die Nockenwelle aufnehmenden Lagerungsbauteil ausgebildet ist. Dadurch wird vorteilhafterweise ermöglicht, dass die Montagevorrichtung mit dem gegriffenen Nockenwellenversteller beispielsweise von radial außen in eine Öffnung in dem Lagerungsbauteil eingesetzt werden und soweit in Radialrichtung versetzt wird, beispielsweise abgesenkt wird, bis der Hauptflansch auf dem Lagerungsbauteil aufliegt bzw. sich an diesem abstützt. Durch geeignete Positionierung des Hauptflanschs kann somit die radiale Position des Nockenwellenverstellers relativ zu der Nockenwelle präzise ausgerichtet werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Grundkörper der Montagevorrichtung einen Zentriervorsprung/Zentrierabsatz aufweist, der zum zu dem Lagerungsbauteil zentrierten Ausrichten der Montagevorrichtung ausgebildet ist. Vorzugsweise ist der Zentriervorsprung konzentrisch zu der Längsachse der Montagevorrichtung ausgerichtet und erstreckt sich in Axialrichtung. Dadurch kann der Nockenwellenversteller vorteilhafterweise in jeder Richtung quer zu der Längsachse in einer bestimmten Position positioniert werden, in der er vorzugsweise mit der Nockenwelle verschraubt werden kann. Vorzugsweise ist der Zentriervorsprung umlaufend ausgebildet.
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Außerdem ist es bevorzugt, wenn der Grundkörper der Montagevorrichtung einen Axialflansch aufweist, der zum axialen Anliegen an dem Lagerungsbauteil ausgebildet ist. Dadurch kann eine Position der Montagevorrichtung und damit auch des Nockenwellenverstellers relativ zu dem Lagerungsbauteil und damit zu der Nockenwelle in Axialrichtung festgelegt werden. Somit können die beiden aneinander zu montierenden Bauteile präzise ausgerichtet werden. Dabei ist der Axialflansch vorzugsweise in einer sich zu der Axialrichtung der Montagevorrichtung senkrecht erstreckenden Ebene angeordnet, was vorteilhafterweise ein bündiges Anliegen an einer axialen Stirnfläche des Lagerungsbauteils ermöglicht.
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Ferner wird die Aufgabe der Erfindung auch durch einen Montagesatz gelöst, mit einer erfindungsgemäßen Montagevorrichtung, einer Nockenwelle, einem Nockenwellenversteller zum Verstellen der Phasenlage der Nockenwelle gegenüber einer Kurbelwelle und mit einem Lagerungsbauteil, in dem die Nockenwelle gelagert ist, wie beispielsweise einem Zylinderkopf.
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Weiterhin wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Montageverfahren zum Montieren eines erfindungsgemäßen Montagesatzes gelöst, wobei in einem ersten Montageschritt der Nockenwellenversteller durch die Montagevorrichtung gegriffen wird, wobei in einem zweiten Montageschritt die Montagevorrichtung mit dem gegriffenen Nockenwellenversteller quer zur Längsachse der Montagevorrichtung in das Lagerungsbauteil eingeführt wird, wobei in einem dritten Montageschritt die Montagevorrichtung mit dem gegriffenen Nockenwellenversteller in eine Richtung entlang der Längsachse der Montagevorrichtung verlagert wird, bis der Nockenwellenversteller die Position erreicht, in der er an der Nockenwelle montiert wird, und wobei in einem vierten Montageschritt der Nockenwellenversteller vorzugsweise durch Einsetzen, insbesondere Einschrauben, einer Zentralschraube oder eines Zentralventils, an der Nockenwelle angebracht wird.
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Ferner ist es bevorzugt, wenn die Montagevorrichtung in einem fünften Montageschritt von dem Nockenwellenversteller, vorzugsweise durch Aufbringen einer Betätigungskraft, die den Greifarm entgegen der Vorspannkraft der Feder in die loslassende Position versetzt, gelöst wird.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn in einem sechsten Montageschritt die Montagevorrichtung relativ zu dem Nockenwellenversteller in entlang der Längsachse der Montagevorrichtung verlagert wird, und/oder wenn in einem siebten Montageschritt die Montagevorrichtung relativ zu dem Nockenwellenversteller quer zu der Längsachse herausgezogen wird.
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Insbesondere ist es bevorzugt, wenn in dem ersten Montageschritt eine Betätigungskraft auf den Greifarm aufgebracht wird, so dass der Greifarm nach außen verschwenkt, die Montagevorrichtung dann auf den Nockenwellenversteller aufgelegt wird, bis eine Innenkontur des Greifarms und/oder des Aufnahmearms an dem Nockenwellenversteller anliegt, und danach die Betätigungskraft aufgehoben wird, so dass die Vorspannkraft der Feder den Greifarm gegen den Nockenwellenversteller drückt.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn in dem zweiten Montageschritt die Montagevorrichtung in der Radialrichtung in das Lagerungsbauteil eingesetzt wird, bis der Hauptflansch der Montagevorrichtung an einer radialen Außenfläche des Lagerungsbauteils anliegt.
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Auch ist es zweckmäßig, wenn in dem dritten Montageschritt die Montagevorrichtung in Axialrichtung verlagert wird, bis der Zentriervorsprung an einem Innendurchmesser des Lagerungsbauteils und/oder bis ein Absatz des Nockenwellenverstellers an der Nockenwelle anliegt.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe von Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Montagevorrichtung,
- 2 eine perspektivische, zur 1 gedrehten Darstellung der Montagevorrichtung,
- 3 bis 5 einen ersten Montageschritt eines Montageverfahrens zum Montieren eines Nockenwellenverstellers mittels der Montagevorrichtung an einer Nockenwelle,
- 6 einen zweiten Montageschritt des Montageverfahrens,
- 7 einen zweiten Montageschritt des Montageverfahrens,
- 8 einen vierten Montageschritt des Montageverfahrens,
- 9 einen fünften Montageschritt des Montageverfahrens,
- 10 einen sechsten Montageschritt des Montageverfahrens, und
- 11 und 12 einen siebten Montageschritt des Montageverfahrens.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäße Montagevorrichtung 1, die eingesetzt wird, um einen Nockenwellenversteller 2 an einer Nockenwelle 3 zu montieren (vergleiche 3 bis 12). Die Montagevorrichtung 1 weist eine Aufnahme 4 zum Halten des Nockenwellenverstellers 2 auf. Die Aufnahme 4 besitzt einen Grundkörper 5 und eine Greifvorrichtung 6. Dabei ist die Greifvorrichtung 6 so ausgebildet, dass sie in einem unbetätigten Zustand in eine den Nockenwellenversteller 2 greifenden Position versetzt ist und in einem betätigten Zustand in eine den Nockenwellenversteller 2 loslassenden Position versetzt ist.
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Die Montagevorrichtung 1 weist in allen Fign. dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Aufnahmen 4 auf und ist somit ausgelegt, um zwei Nockenwellenversteller 2 zu greifen und diese zu montieren. Die Montagevorrichtung 1 kann aber auch nur eine Aufnahme 4 besitzen, auch wenn dies nicht dargestellt ist. Da die zwei Aufnahmen 4 den gleichen Aufbau besitzen, wird im Folgenden lediglich eine Aufnahme 4 beschrieben.
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Die Greifvorrichtung 6 weist einen Greifarm 7 auf. Der Greifarm 7 ist um eine Axialrichtung A um ein Gelenk 8 relativ zu der Montagevorrichtung 1 bzw. dem Grundkörper 5 der Montagevorrichtung 1 verschwenkbar gelagert. Der Greifarm 7 weist einen Bogenabschnitt 9 und einen Hebelabschnitt 10 auf, die durch das Gelenk 8 voneinander getrennt werden.
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Die Montagevorrichtung 1 weist einen quer zu der Axialrichtung A hervorstehenden Trageabschnitt 11 auf. Eine Richtung, die sich senkrecht zu der Axialrichtung A erstreckt wird im Folgenden als eine Radialrichtung bezeichnet. Der Hebelabschnitt 10 weist einen Betätigungsabschnitt 12 auf, dessen Form an die Form des Trageabschnitts 11 angepasst ist. Der Betätigungsabschnitt 12 ist in Radialrichtung weiter außen als der Trageabschnitt 11 angeordnet und ist so gelagert, dass er bei Aufbringen einer Betätigungskraft FB in Richtung zu dem Trageabschnitt 11 hin um das Gelenk 8 verschwenkt wird. Dadurch wird der Bogenabschnitt 9 radial nach außen verschwenkt und eine loslassende Position der Montagevorrichtung 1 eingenommen.
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Der Bogenabschnitt 9 ist durch eine Feder 13 vorgespannt, so dass der Bogenabschnitt 9, wenn keine Betätigungskraft FB wirkt, in der greifenden Position ist. Die Feder 13 drückt also den Bogenabschnitt 9 in Radialrichtung nach innen. Eine Innenkontur des Bogenabschnitts 9 ist auf eine Außenkontur des Nockenwellenverstellers 2 abgestimmt. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Bogenabschnitt 9 kreisbogenförmige mit dem Mittelpunkt auf der Längsachse der Montagevorrichtung 1 bzw. der Aufnahme 4 ausgebildet.
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Der Grundkörper 5 der Montagevorrichtung 1 weist einen Aufnahmearm 14 auf, der kreisbogenförmig mit dem Mittelpunkt auf der Längsachse der Montagevorrichtung 1 bzw. der Aufnahme 4 ausgebildet ist. Durch die Federkraft drückt der Bogenabschnitt 9 den Nockenwellenversteller 2 gegen den Aufnahmearm 14 und hält so den Nockenwellenversteller 2 in der greifenden Position. Der Aufnahmearm 14 ist unbeweglich relativ zu der Montagevorrichtung 1 ausgebildet.
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Die Montagevorrichtung 1 weist einen Hauptflansch 15 auf, der integral mit dem Grundkörper 5 ausgebildet ist. Der Hauptflansch 15 ist in einer zu der Radialrichtung der Montagevorrichtung 1 senkrechten Ebene angeordnet. Der Hauptflansch 15 weist eine Anlagefläche 16 an seiner radialen Innenseite auf, die zum Anliegen bzw. Abstützen an einer radialen Außenfläche 17 eines Lagerungsbauteils 18 (vergleiche 3 bis 12) dient.
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Die Montagevorrichtung 1 weist einen als Zentrierabsatz ausgebildeten Zentriervorsprung 19 auf, der in Axialrichtung A von einer Zentrierfläche 20 hervorsteht, die in einer Ebene angeordnet ist, welche senkrecht zu der Axialrichtung A ist und parallel beabstandet zu einer Ebene ist, die senkrecht zu der Axialrichtung A ist und durch den Greifarm 7 verläuft. Der Zentriervorsprung 19 steht in der Axialrichtung A in Richtung zu dem Greifarm 7 hin hervor. Der Zentriervorsprung 19 weist einen kreisförmigen Querschnitt auf mit dem Mittelpunkt auf der Längsachse der Montagevorrichtung 1 bzw. der Aufnahme 4. Der Zentriervorsprung 19 und die Lage des Zentriervorsprungs 19 sind auf einen Innendurchmesser des Lagerungsbauteils 18 abgestimmt.
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Die Montagevorrichtung 1 weist einen Axialflansch 21 auf. Der Axialflansch 21 wird in diesem Ausführungsbeispiel integral durch die Zentrierfläche 20 gebildet. Der Axialflansch 21 ist so auf das Lagerungsbauteil 18 abgestimmt, dass in einer Position, in der der Nockenwellenversteller 2 an der Nockenwelle 3 montiert wird, an einer sich senkrecht zu der Axialrichtung A erstreckenden Anlagefläche 22 des Lagerungsbauteils 18 anliegt (vergleiche 3 bis 12).
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3 bis 12 zeigen Montageschritte eines Montageverfahrens zum Montieren des Nockenwellenverstellers 2 an der Nockenwelle 3 mittels der Montagevorrichtung 1. Dabei ist die Nockenwelle 3 in einem Zylinderkopf 23 gelagert, der als das Lagerungsbauteil 18 dient.
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In dem ersten Montageschritt (vergleiche 3 bis 5) wird die Betätigungskraft FB auf den Greifarm 7 aufgebracht, so dass sich die Greifvorrichtung 6 öffnet. Die Montagevorrichtung 1 wird auf den Nockenwellenversteller 2 aufgesetzt. Durch die Vorspannkraft der Feder 13 wird die Montagevorrichtung 1 in die den Nockenwellenversteller 2 greifende Position versetzt, wenn keine Betätigungskraft FB wirkt. Die Montagevorrichtung 1 ist somit fest mit dem Nockenwellenversteller 2 verbunden.
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In dem zweiten Montageschritt (vergleiche 6) wird die Montagevorrichtung 1 in der Radialrichtung abgesenkt und in den Zylinderkopf 23 eingeführt, bis die Anlagefläche 16 des Hauptflansches 15 an der radialen Außenfläche 17 des Zylinderkopfes 23 anliegt.
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In dem dritten Montageschritt (vergleiche 7) wird die Montagevorrichtung 1 in der Axialrichtung A verlagert, bis der Zentriervorsprung 19 an dem Innendurchmesser des Zylinderkopfes 23 anliegt. Dabei liegt auch ein Zentrierflansch 24 des Nockenwellenverstellers 2 an einer radialen Außenfläche 25 der Nockenwelle 3 an. Der Axialflansch 21 liegt an der Anlagefläche 22 an, so dass ein weiteres Verlagern des Nockenwellenverstellers 2 relativ zu dem Zylinderkopf 23 in der einen Richtung in der Axialrichtung A nicht möglich ist. Dies ist also die Position, in der der Nockenwellenversteller 2 mit der Nockenwellen 3 verschraubt wird.
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In dem vierten Montageschritt (vergleiche 8) wird eine Zentralschraube/ein Zentralventil 26 in den Nockenwellenversteller 2 und die Nockenwelle 3 eingesetzt. Der Nockenwellenversteller 2 und die Nockenwelle 3 werden aneinander befestigt.
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In dem fünften Montageschritt (vergleiche 9) wird die Betätigungskraft FB auf den Greifarm 7 aufgebracht, so dass die Montagevorrichtung 1 in die loslassende Position versetzt wird. Zum Herausziehen der Montagevorrichtung 1 wird die Montagevorrichtung 1 in dem sechsten Montageschritt in die Axialrichtung A in Richtung weg von dem Nockenwellenversteller 2 versetzt (vergleiche 10), bis der Zentriervorsprung 19 nicht mehr den Innendurchmesser des Zylinderkopfes 23 hintergreift. Anschließend wird die Montagevorrichtung 1 in dem siebten Montageschritt aus dem Zylinderkopf 23 quer zur Axialrichtung A herausgezogen (vergleiche 11).
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12 zeigt die Montagevorrichtung 1 die von dem Nockenwellenversteller 2 gelöst ist und nicht mehr in dem Zylinderkopf 23 eingesetzt ist. Die Montagevorrichtung 1 kann nun eingesetzt werden, um einen weiteren Nockenwellenversteller 2 an einer weiteren Nockenwelle 3 zu montieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Montagevorrichtung
- 2
- Nockenwellenversteller
- 3
- Nockenwelle
- 4
- Aufnahme
- 5
- Grundkörper
- 6
- Greifvorrichtung
- 7
- Greifarm
- 8
- Gelenk
- 9
- Bogenabschnitt
- 10
- Hebelabschnitt
- 11
- Trageabschnitt
- 12
- Betätigungsabschnitt
- 13
- Feder
- 14
- Aufnahmearm
- 15
- Hauptflansch
- 16
- Anlagefläche
- 17
- radiale Außenfläche
- 18
- Lagerungsbauteil
- 19
- Zentriervorsprung
- 20
- Zentrierfläche
- 21
- Axialflansch
- 22
- Anlagefläche
- 23
- Zylinderkopf
- 24
- Zentrierflansch
- 25
- radiale Außenfläche
- 26
- Zentralschraube/Zentralventil
- A
- Axialrichtung
- FB
- Betätigungskraft