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Die Erfindung betrifft eine Luftleiteinrichtung, insbesondere für das Heck eines Kraftfahrzeugs und ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Luftleiteinrichtung.
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Luftleiteinrichtungen mit einem Luftleitelement sind an Kraftfahrzeugen dazu vorgesehen, die das Kraftfahrzeug umströmende Luft gezielt zu leiten, um beispielsweise den Abtrieb des Kraftfahrzeugs bei höheren Geschwindigkeiten zu erhöhen. Dazu sind beispielsweise am Heck des Kraftfahrzeugs so genannte Heckspoiler angeordnet. Auch ist es bekannt, dass solche Luftleitelemente zwischen einer eingefahrenen ersten Stellung und einer ausgefahrenen zweiten Stellung verfahrbar sind.
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Dabei entsteht zum einen jedoch das Problem, dass zwischen dem Luftleitelement und der Karosserie, an welcher das Luftleitelement verstellbar angelenkt ist, in der zweiten Stellung ein unerwünschter Luftspalt entsteht, welcher eine unerwünschte Luftdurchströmung bewirkt, welche die erwünschte Luftströmung am Luftleitelement nachteilig beeinflusst. Zum anderen kann das Luftleitelement gegenüber der sonstigen Fahrzeugkarosserie bzw. anderen Kraftfahrzeugbauteilen nur mit einem definierten Spalt verbaut werden, weil das Luftleitelement auch bei gegebenen Abweichungen im Rahmen der Toleranz sich frei bewegen können muss, ohne anzustoßen. Dadurch ist jedoch immer ein gewisser Spalt zwischen dem Luftleitelement und der sonstigen Karosserie vorhanden, in welcher gegebenenfalls hineingeblickt werden könnte.
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Die
EP 1 840 016 B1 und die
EP 1 840 017 B1 offenbaren ein Luftleitelement, das an der Karosserie verlagerbar angeordnet ist, wobei an der Karosserie ein verschwenkbares Verschlusselement angeordnet ist, welches an einem Gelenk gelenkig gelagert ist und umgeklappt wird, wenn das Luftleitelement verlagert wird. Dies hat den Nachteil, dass der Klappmechanismus durch eindringenden Schmutz etc. verschmutzt und damit außer Funktion gesetzt werden kann.
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Auch ist es aus diesen Druckschriften bekannt, dass ein Verschlusselement an der Karosserie einerseits und an dem Luftleitelement andererseits befestigt ist, um den Spalt jederzeit zu verschließen. Dies hat den Nachteil, dass das Verschlusselement ständig gebogen bzw. gewalkt wird und bei häufiger Beanspruchung daher reißen kann.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Luftleiteinrichtung zu schaffen, welche eine verbesserte Luftführung aufweist und gleichzeitig einen Blickschutz darstellt, wobei seine Dauerhaltbarkeit verbessert sein sollte. Auch ist es die Aufgabe ein Kraftfahrzeug mit einer verbesserten Luftleiteinrichtung zu schaffen.
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Die Aufgabe zur Luftleiteinrichtung wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft eine Luftleiteinrichtung mit einem verstellbaren Luftleitelement, welches an einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs verlagerbar angeordnet ist, wobei das Luftleitelement zwischen einer eingefahrenen ersten Stellung und einer ausgefahrenen zweiten Stellung verlagerbar ist, wobei das Luftleitelement in der eingefahrenen ersten Stellung benachbart zu einem ersten Karosserieelement angeordnet ist, wobei zwischen dem ersten Karosserieelement und dem Luftleitelement ein Spalt gebildet ist, wobei in dem Spalt ein Abdeckelement angeordnet ist, welches einen Grundkörper und eine stegartige elastische Lippe aufweist, welche von dem Grundkörper abragt, wobei die stegartige elastische Lippe an dem Luftleitelement in der eingefahrenen ersten Stellung anliegt und dadurch den Spalt verschließt. Dadurch wird mit dem Abdeckelement auch ein Verschlusselement gebildet, welches dauerfest ist und nicht durch häufiges Bewegen verschleißt. Gleichzeitig erreicht die elastische Lippe einen weitgehend dichten Verschluss des Spalts.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Grundkörper des Abdeckelements an dem ersten Karosserieelement anliegt oder angrenzt. Dadurch kann eine sichere Befestigung ohne nachteilige Hinterströmung des Abdeckelements erreicht werden, was auch Vorteile hinsichtlich entstehender Geräusche hat.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist es auch vorteilhaft, wenn der Grundkörper als ein Steg ausbildet ist, der zumindest an das erste Karosserieelement angrenzt oder an diesem anliegt. Durch die schmale stegartige Ausführungsform benötigt der Grundkörper nur wenig Bauraum und kann auch kostengünstig hergestellt werden, weil er wenig Material benötigt.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn der Grundkörper weiterhin auch an ein zweites Karosserieelement angrenzt oder an diesem anliegt. Dadurch kann der Grundkörper beispielsweise an dem einen Karosserieelement befestigt werden und relativ zu dem anderen Karosserieelement ausgerichtet werden.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn das erste Karosserieelement oder das zweite Karosserieelement als Scheibe ausgebildet ist, insbesondere als Heckscheibe des Kraftfahrzeugs. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Luftleiteinrichtung unterhalb der Unterkante der Heckscheibe angeordnet ist. So kann der Grundkörper benachbart zu der Unterkante der Scheibe bzw. Heckscheibe angeordnet werden.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist es vorteilhaft, wenn das Luftleitelement ein abragendes Stegelement aufweist, welches in der eingefahrenen ersten Stellung in dem Spalt angeordnet ist. Das abragende Stegelement ist in der eingefahrenen ersten Stellung strömungsgünstig in dem Spalt angeordnet.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das abragende Stegelement des Luftleitelements in der ausgefahrenen zweiten Stellung in Richtung hin zu der elastischen Lippe vorragt. Dadurch kann der Spalt auch in der ausgefahrenen zweiten Stellung reduziert oder verschlossen werden, was die Durchströmung behindert oder verhindert. Dies verbessert den Abtrieb aufgrund der Wirkung des Luftleitelements.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn in der ausgefahrenen zweiten Stellung des Luftleitelements sowohl die elastische Lippe als auch das abragende Stegelement in den Spalt zwischen dem Luftleitelement und dem Karosserieelement hineinragen und die Durchströmung des Spalts durch Luft behindern bzw. verhindern. Auch dadurch kann der Spalt auch in der ausgefahrenen zweiten Stellung reduziert oder verschlossen werden, was die Durchströmung behindert oder verhindert. Dies verbessert ebenso den Abtrieb aufgrund der Wirkung des Luftleitelements.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn in der ausgefahrenen zweiten Stellung des Luftleitelements sich die elastische Lippe und das abragende Stegelement berühren oder einen definierten Abstand zwischen sich belassen.
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Die Aufgabe zum Kraftfahrzeug wird mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Luftleiteinrichtung.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung detailliert erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Luftleitelements in einer eingefahrenen ersten Stellung,
- 2 einen vergrößerten Ausschnitt der 1,
- 3 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs, und
- 4 eine vergrößerte Schnittdarstellung eines Abdeckelements.
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Die 1 und 2 zeigen jeweils in einer entsprechenden Teilschnittdarstellung eine schematische Darstellung einer Luftleiteinrichtung 1 mit einem Luftleitelement 2 in einer eingefahrenen ersten Stellung, siehe die 1, bzw. in einer ausgefahrenen zweiten Stellung, siehe die 2.
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Das derart verstellbare Luftleitelement 2 der Luftleiteinrichtung 1 ist vorteilhaft mittels eines Anlenkelements 3 an der Karosserie 4 direkt oder indirekt angelenkt. Zur Verstellung des Luftleitelements 2 dient vorzugsweise zumindest ein Aktuator 5, beispielsweise ein elektromotorischer Aktuator.
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Das Luftleitelement 2 kann mittels des zumindest einen Aktuators 5 zwischen der eingefahrenen ersten Stellung, siehe 1, und der ausgefahrenen zweiten Stellung, siehe 2, verlagert werden und in diese Stellungen jeweils eingestellt werden, wobei das Luftleitelement 2 grundsätzlich auch in zumindest eine Zwischenstellung oder in beliebige Zwischenstellungen zwischen den beiden genannten Endstellungen einstellbar ist. Dabei sind die eingefahrene erste Stellung und die ausgefahrene zweite Stellung beispielsweise jeweils eine Endstellung für das Verfahren des Luftleitelements 2.
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Die 1 zeigt, dass das Luftleitelement 2 in der eingefahrenen ersten Stellung benachbart zu einem ersten Karosserieelement 6 angeordnet ist, wobei zwischen dem ersten Karosserieelement 6 und dem Luftleitelement 2 ein Spalt 7 gebildet ist. Auch ist das Luftleitelement 2 vorteilhaft benachbart zu einem zweiten Karosserieelement 8 angeordnet. Dabei ist das Karosserieelement 8 bevorzugt eine Scheibe, wie eine Heckscheibe, des Kraftfahrzeugs 50.
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In den 1 und 2 ist zu erkennen, dass in dem Spalt 7 ein Abdeckelement 9 angeordnet ist. Das Abdeckelement 9 weist dabei einen Grundkörper 10 und eine davon abragende stegartige elastische Lippe 11 auf, siehe auch die vergrößerte Darstellung in 4. Der Grundkörper 10 ist vorzugsweise aus einem thermoplastischen Material oder auch aus einem elastomeren Material, wie die elastische Lippe 11. Dabei kann das Abdeckelement 9 beispielsweise entsprechend in einem Zweikomponentenspritzgussverfahren hergestellt sein oder in einem Einkomponentenverfahren. Im Schnitt hat das gezeigte Ausführungsbeispiel des Abdeckelements 9 eine etwa y-förmige Gestalt. Dabei ist der Grundkörper 10 abgewinkelt und die elastische Lippe 11 ragt dort vom Grundkörper 10 ab, wo er seine Abwinkelung aufweist. Der Grundkörper kann aber auch anderweitig ausgebildet sein.
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In 1 ist zu erkennen, dass die stegartige elastische Lippe 11 an dem Luftleitelement 2 in der eingefahrenen ersten Stellung anliegt und dadurch den Spalt 7 verschließt. Die Lippe 11 dient in der eingefahrenen ersten Stellung als Dichtlippe, die an dem Luftleitelement 2 anliegt und sich dabei beispielsweise etwas elastisch verformt, um eine sichere dichtende Anlage zu erreichen.
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Der Grundkörper 10 ist beispielsweise mit einem Karosserieelement 6 verbunden, um das Abdeckelement 9 dauerfest zu platzieren. Dazu liegt der Grundkörper 10 des Abdeckelements 9 an dem ersten Karosserieelement 6 an oder ist angrenzend dazu angeordnet und vorteilhaft auch derart befestigt.
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In den 1, 2 und 4 ist auch zu erkennen, dass der Grundkörper 10 als ein Steg ausbildet ist, der zumindest an das erste Karosserieelement 6 angrenzt oder an diesem anliegt. Dadurch wird der benötigte Bauraum minimiert und die für die Herstellung benötigte Materialmenge wird ebenso reduziert.
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Die 1 und 2 zeigen weiterhin, dass das Luftleitelement 2 ein abragendes Stegelement 12 aufweist. Dieses abragende Stegelement 12 ragt von dem Luftleitelement 2 hin zu dem Karosserieelement 6 ab und ist in der eingefahrenen ersten Stellung in dem Spalt 7 angeordnet.
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In der ausgefahrenen zweiten Stellung, siehe 2, ragt das das abragende Stegelement 12 des Luftleitelements 2 in Richtung hin zu der stegartigen elastischen Lippe 11 vor. Dies bewirkt, dass in der ausgefahrenen zweiten Stellung des Luftleitelements sowohl die stegartige elastische Lippe 11 als auch das abragende Stegelement 12 in den Spalt 7 zwischen dem Luftleitelement 2 und dem Karosserieelement 6 ragen und diesen verengen oder gar verschließen, falls sich die elastische Lippe 11 und das Stegelement 12 treffen und berühren. Dies bewirkt vorteilhaft, wenn die Durchströmung des Spalts 7 von Luft behindert bzw. verhindert wird.
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Dabei kann es vorkommen, dass in der ausgefahrenen zweiten Stellung des Luftleitelements 2 sich die stegartige elastische Lippe 11 und das abragende Stegelement 12 berühren oder zumindest einen definierten Abstand d zwischen sich belassen.
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Die 3 zeigt schematisch ein Kraftfahrzeug 50 mit einer Luftleiteinrichtung 51 mit einem Luftleitelement 52. Das Luftleitelement 52 ist dabei vorteilhaft am Heck des Kraftfahrzeugs 50 angeordnet, insbesondere unterhalb der Scheibe, wie der Heckscheibe. Das Luftleitelement 52 ist vorteilhafterweise mittels zumindest eines Aktuators 5 zwischen einer eingefahrenen ersten Stellung und einer ausgefahrenen zweiten Stellung einstellbar bzw. verstellbar.
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Dazu ist das Luftleitelement 52 verlagerbar an der Karosserie 53 des Kraftfahrzeugs 50 direkt oder indirekt angelenkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Luftleiteinrichtung
- 2
- Luftleitelement
- 3
- Anlenkelement
- 4
- Karosserie
- 5
- Aktuator
- 6
- erstes Karosserieelement
- 7
- Spalt
- 8
- zweites Karosserieelement
- 9
- Abdeckelement
- 10
- Grundkörper
- 11
- elastische Lippe
- 12
- Stegelement
- 50
- Kraftfahrzeug
- 51
- Luftleiteinrichtung
- 52
- Luftleitelement
- 53
- Karosserie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1840016 B1 [0004]
- EP 1840017 B1 [0004]