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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grundkörper
- 2
- Obere gewölbte Fläche
- 2.1
- Linker Flächenabschnitt, Kraftmessbereich
- 2.2
- Rechter Flächenabschnitt, Kraftmessbereich
- 3
- Seitenfläche
- 3.1
- Seitenfläche, vorn
- 3.2
- Seitenfläche, hinten
- 4
- Untere gewölbte Fläche
- 5
- Linker Randbereich
- 6
- Rechter Randbereich
- 7
- Ausarbeitung, links
- 8
- Ausarbeitung, rechts
- 9
- Auflagerung, links
- 9.1
- Fläche
- 10
- Auflagerung, rechts
- 10.1
- Fläche
- 11
- Halterung
- 12
- Lagerdom
- 12.1
- Lagerdom, links
- 12.2
- Lagerdom, rechts
- 13
- Lauffläche
- 14
- Fahrzeugrad
- 15
- Reibbremseinheit
- 16
- Ausarbeitung
- 17
- Antenne, Kabelanschluss
- 18
- Schutzeinrichtung
- L
- Lineare Ausrichtung zur Symmetrieachse des Grundkörpers 1
- M
- Symmetrieachse senkrecht zu L
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Anpresskraftmess- und -prüfeinrichtung zur Erfassung der durch einen Reibkörper einer Reibbremseinheit an einem ruhenden Fahrzeugrad eines Fahrzeugs erzeugten Anpresskraft
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Die Erfindung betrifft eine Anpresskraftmess- und - prüfeinrichtung für ein Fahrzeug zur Erfassung der durch einen Reibkörper einer Reibbremseinheit an einem ruhenden Fahrzeugrad erzeugten Anpresskraft.
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Die Erfindung ist insbesondere anwendbar bei einem ruhenden Schienenfahrzeug zur Erfassung der Anpresskraft eines Reibkörpers einer Reibbremseinheit auf die Lauffläche jeweiligen Fahrzeugrades, wobei im Inspektionsmodus der in einer entsprechenden Halterung der Bremsensystems jeweils eingesetzte Bremsklotz vorübergehend gegen die erfindungsgemäße Einrichtung austauschbar ist.
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Eine Anwendung der Erfindung ist vorzugsweise für statische Messungen an einer Reibbremseinheit an einem Schienenfahrzeug vorgesehen, darüber hinaus ist eine Anwendung der Erfindung für andere Fahrzeuge mit einer Reibbremseinheit in entsprechend modifizierter Ausführung möglich.
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Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung kann bei einem ruhenden Schienenfahrzeug die auf eine Teilfläche des Fahrzeugrades, beispielsweise auf die Lauffläche des Fahrzeugrades, durch den Reibkörper einer Reibbremseinheit wirkende Anpresskraft bei erforderlichem Bremsvorgang vorzeitig ermittelt und dokumentiert werden.
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Die Erfindung dient bevorzugt dem Nachweis einer Funktionssicherheit jeweiliger Bremsenanordnung, und sie trägt somit insgesamt zu einer Erhöhung der Sicherheit des Schienenfahrzeugs im Fahrbetrieb bei.
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Zur Gewährleistung einer hohen Sicherheit bei Fahrzeugen, wie beispielsweise bei Schienenfahrzeugen beziehungsweise im gesamten Zugverkehr, ist ein zuverlässiges und wirksames Bremssystem gefordert, wobei nach dem Stand der Technik erforderliche Wertegrößen beispielsweise mittels einer entsprechenden Sensortechnik ermittelt und ausgewertet werden.
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Aus dem
DE 20 2008 005 499 ist eine Einrichtung zur Anpresskraftermittlung an einem Schienenfahrzeug mit wenigstens einer Bremseinrichtung und wenigstens einem mit einem drehbewegten Fahrzeugteil korrespondierenden Bremsmittel bekannt.
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Die Einrichtung ist aus einem Grundkörper mit Halteeinrichtung und Aufnahmen mit Kraftaufnahmemitteln gebildet und wird für einen Messvorgang mobil zwischen das Bremsmittel und einen Bereich einer Fläche des drehbewegten Fahrzeugteils fixierbar eingesetzt. Die Kraftaufnahmemittel sind mit einem Verstärker und einer Auswerteeinheit zur drahtlosen Datenübermittlung verbunden.
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Nachteilig bei dieser Einrichtung ist ein mehrteiliger Aufbau mit einer erforderlich hohen Positioniergenauigkeit und Fixierung der beweglichen Komponenten, die jedoch einem mechanischen Verschleiß unterliegen.
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Aus dem
DE 20 2015 001 850 U1 ist eine Einrichtung zur Bremskraftermittlung an einer Scheibenbremse eines ruhenden Schienenfahrzeugs bekannt, bei der eine Gehäuseanordnung mit Lastaufnahmemitteln und einer mit Erfassungs-, Sende- und Aufnahmemitteln verbundenen Sensoranordnung vorgesehen ist, wobei die Gehäuseanordnung Teilelemente aufweist, in denen jeweils wenigstens ein Sensor der Sensoranordnung angeordnet ist und ein jeweiliges Teilelement ein Druckelement aufweist.
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Nachteilig bei dieser Einrichtung ist ebenfalls ein mehrteiliger und hohem Verschleiß unterliegender Aufbau, der zudem einen hohen Positionieraufwand erfordert.
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Aus der PS
DE 44 25 598 C1 ist eine Vorrichtung für die automatische Anpresskraftermittlung an mehrfach oder einzeln an Radwellen angeordneten Bremsscheiben von Schienenfahrzeugen bekannt, die im Stillstand oder während der Fahrt ein mit einem am Wagenrahmen, -kasten oder Drehgestell gelagertes und an einen Bremszylinder angeschlossenes Bremsgestänge aufweist, das mit seiner Bremszange die Anpresskraft auf die Bremsscheibe überträgt, wobei im Bremsgestänge ein als Sensor ausgebildeter Anpresskraftaufnehmer zwischen Gelenklagern der Bremszange an einem Abschnitt einer Bremsentraverse (Bremsbrücke) angeordnet ist.
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Bei dieser Vorrichtung besteht ein Nachteil darin, dass der als Sensor ausgebildete Anpresskraftaufnehmer im Bremssystem in einem Abschnitt angeordnet ist, der von der Bremsscheibe entfernt angeordnet ist und der Sensor erst ein entsprechendes Signal erhält, das über eine vergleichsweise weite Strecke und über gelenkig gelagerte Teile des Bremssystems geleitet wird und daher Messfehlern und anderen Ungenauigkeiten ausgesetzt ist.
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Aus dem
DE 20 2010 012 124.8 ist eine Einrichtung zur Anpresskraftermittlung an einer Scheibenbremse eines ruhenden Schienenfahrzeugs bekannt, bei der ein Gehäuse mit einer Sensoranordnung und einem Lastaufnahmemittel flexibel zwischen Bremsbacke und Bremsscheibe eingesetzt ist und die von der Sensoranordnung ermittelten Werte über geeignete Mittel an eine Empfangseinrichtung geleitet werden.
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Nachteilig hierbei ist ebenfalls eine mehrteilige Ausführung, die einen hohen Positionieraufwand erfordert und darüber hinaus insbesondere bei Bewegung der Teilelemente einem erhöhten Verschleiß unterliegt.
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Aus der
US 4,016,755 sind ein Verfahren und eine Einrichtung zur dynamischen Messung von Bremskräften bei Eisenbahnfahrzeugen bekannt, wobei im Bremsblock beispielsweise Dehnungsmessstreifen eingearbeitet sind, die zur dynamischen Bremskraftmessung in zwei Normalkoordinatenrichtungen eingesetzt werden.
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Die Einrichtung besteht im Wesentlichen aus einer mehrteiligen Ausführung, die keine besonderen Lagerungen zur definierten Kraftein- und -ausleitung aufweisen.
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Aus der
US 3,415,115 ist ein Bremsschuh für ein Eisenbahnrad mit Messmitteln bekannt, die am Reibbelag des Bremsschuhs in einer Halterung angeordnet und zur Erkennung sowie Übertragung der auf das bewegte Rad einwirkenden Bremskraft vorgesehen sind.
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Nachteilig bei dieser Anordnung sind die mit dem Bremsschuh fest verbundenen Messmittel, die einerseits der Reibungswärme und dem Verschleiß des Bremsschuhs ausgesetzt sind, und die andererseits nur eine Feststellung des auf das bewegte Rad einwirkenden Bremskraft ermöglichen und dadurch für eine mobile Messung bzw. Prüfung der Bremskräfte des Bremssystems ungeeignet sind.
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Aus der
US 6,662,641 B2 sind ein Verfahren und eine tragbare Einrichtung zur Messung der Bremskraft an eine ruhenden Eisenbahnfahrzeug bekannt, wobei zwischen dem Bremsschuh der Bremseinrichtung und der Lauffläche entsprechenden Fahrzeugrades eine Sensoreinrichtung eingesetzt wird, die mit einem zugehörigen Anzeigemittel verbunden ist.
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Auch bei dieser Lösung bestehen Nachteile in der einem hohen mechanischen Verschleiß unterliegenden Mehrteiligkeit sowie möglichen Messungenauigkeiten durch Verrutschen der Einrichtung entlang der Lauffläche.
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Aus der
WO 2014/029466 A2 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der die von Bremszangeneinheiten scheibengebremster Radsätze von Schienenfahrzeugen aufgebrachte Anpresskraft der Bremsbeläge auf den Bremsscheiben im eingebauten Zustand der Bremszangeneinheit während Instandhaltungs-, Kontroll- oder Wartungsarbeiten an dem Schienenfahrzeug gemessen werden kann.
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Hierbei ist eine Trägerplatte mit Kraftmesssensoren zum Messen der Anpresskräfte vorgesehen, die der Kontur des Bremsbelags ähnlich ist und die anstelle des Bremsbelags am Bremsbelagshalter befestigt werden kann und wobei über ein Kabel der Messwert der Anpresskraft einer Ablese-, Auswerte- und Speichereinheit zugeführt wird.
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Die Einrichtung ist für eine Verwendung an einer Reibbremse nicht geeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Reibbremse eines Fahrzeugrades, insbesondere für ein Fahrzeugrad eines ruhendes Schienenfahrzeuges, eine mobile Anpresskraftmess- und -prüfeinrichtung zu schaffen, die automatisch eine Erkennung und einen Nachweis sowie eine Dokumentation über die Kräfte und Funktionalität beziehungsweise Wirksamkeit der Reibbremse auf das entsprechende Fahrzeugrad durch das jeweilige Bremssystem ermöglicht.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer Anpresskraftmess- und -prüfeinrichtung mit den Merkmalen nach dem Patentanspruch 1 gelöst; vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen beschrieben.
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Gemäß dem ersten Merkmal der Erfindung ist ein Grundkörper vorgesehen, der in seiner Größe und den Abmessungen der Aufnahme beziehungsweise Halterung eines Bremsklotzes in der Reibbremseinheit eines jeweils ruhenden Schienenfahrzeugs angepasst ist und anstelle des Reibkörpers in die Halterung für den Bremsklotz gegenüber dem Fahrzeugrad eingesetzt wird.
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Der Grundkörper ist im Wesentlichen als einteiliger Verformungskörper ausgebildet und besteht bevorzugt aus einem Werkstoff, der sowohl als Träger formstabil ausgebildet ist und Schutzfunktionen eines Gehäuses erfüllt, wie auch bedingt biegeelastische Eigenschaften aufweist.
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Der Grundkörper weist eine segmentierte, gewölbte obere Fläche mit Auflagerungen und eine an den Krümmungsradius der Lauffläche eines Fahrzeugrades angepasste, gewölbte untere Fläche beziehungsweise einen gewölbten unteren Flächenabschnitt auf.
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Die obere und die untere gewölbte Fläche sind von einer vorderen sowie einer hinteren Seitenfläche begrenzt, die annähernd parallel zueinander angeordnet sind; die obere und untere Fläche sowie die Seitenflächen sind von einem linken und einen rechten Randbereich eingefasst, die als Kraftmessbereiche vorgesehen sind.
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Durch die dargestellte Ausbildung ist ein kompakter und im Wesentlichen quaderförmiger Grundkörper mit einer gewölbten oberen und dazu annähernd parallel angeordneten, gewölbten unteren Fläche gebildet.
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Zur Ausbildung des linken und rechten Kraftmessbereichs sind an der unteren gewölbten Fläche beziehungsweise am unteren gewölbten Flächenabschnitt des Grundkörpers einerseits im linken Randbereich, und andererseits zu diesem linear ausgerichtet beabstandet im rechten Randbereich, jeweils ein parallel zu der Lauffläche des Fahrzeugrades angeordneter und im Grundkörper fixierter Lagerdom vorgesehen, wobei jeder Lagerdom in der gewölbten Fläche eingesetzt und fixiert ist.
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Die Kraftmessbereiche an der Oberseite der oberen gewölbten Fläche sind frei von einer Krafteinleitung durch die Reibbremseinheit, ebenso der Teil des Flächenabschnitts an der gewölbten unteren Fläche zwischen den Lagerdomen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind im bevorzugt mittleren Abschnitt der oberen gewölbten Fläche des Grundkörpers und mittig gegenüber den Lagerdomen an der unteren gewölbten Fläche eine Halterung und beiderseits davon zwei voneinander beabstandete und über die obere gewölbte Fläche erhaben gebildete Auflagerungen vorgesehen.
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Während die Halterung beispielsweise zur Handhabung des Grundkörpers und gegenüber der Reibbremseinheit lastfrei angeordnet und für wechselbaren Einsatz in das und aus dem Bremsengehäuse vorgesehen ist, sind die Auflagerungen sowohl zur Fixierung im Bremsengehäuse wie auch insbesondere zur Kraftaufnahme aus der Reibbremseinheit und Kraftübertragung auf den Grundkörper und Bildung von Kraftmessbereichen vorgesehen.
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Die Auflagerungen sind vorzugsweise mit einer definierten, gleichen Höhe über der oberen gewölbten Fläche angeordnet, aber mit unterschiedlichen Oberflächen ausgebildet.
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Während die Oberfläche einer Auflagerung größer und in zur oberen gewölbten Fläche in Querlage angeordnet ist, ist die Oberfläche der anderen Auflagerung kleiner ausgebildet und erstreckt sich in Längsrichtung zur oberen gewölbten Fläche.
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Die Anordnung der Auflagerungen an der oberen gewölbten Fläche kann in Bezug auf ihre Oberflächen vertauscht werden, sie befinden sich jedoch annähernd mittig am Grundkörper und in Abhängigkeit von der Lage und Anordnung der Halterung an der oberen gewölbten Fläche.
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Die Höhe der Auflagerungen über der gewölbten oberen Fläche ist im Wesentlichen abhängig von der Größe und Krafteinleitung durch die Reibbremseinheit, der Anordnung und Größe der Lagerdome sowie der Lauffläche des Fahrzeugrades.
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Mit dieser Ausbildung und Anordnung der Auflagerungen wird insbesondere eine mittige und annähernd dreipunktartige, von Seitenkräften freie Kraftaufnahme aus der Reibbremseinheit auf den Grundkörper erzielt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Lagerdome gegenüber der Lauffläche des Fahrzeugrades beispielsweise halbzylindrisch, punkt- oder kugelförmig ausgebildet mit dem Ziel, nur Normalkräfte über die Oberflächen zu übertragen.
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Die Anordnung der Lagerdome ist vorzugsweise in der unteren gewölbten Fläche des Grundkörpers in einer Linie vorgesehen, wobei ihre jeweilige Oberfläche in einem gleichen Abstand gegenüber der Lauffläche des Fahrzeugrades ausgerichtet und wobei die Körper der Lagerdome in der unteren gewölbten Fläche fixiert eingesetzt sind.
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Die Ausführung der Lagerdome ist für verschiedene Anwendungsfälle variabel anpassbar.
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Durch die Anordnung der Auflagerungen an der oberen gewölbten Fläche gegenüber den an der unteren gewölbten Fläche fixierten Lagerdomen werden in den bremskraftfreien Randbereichen des Grundkörpers Kraftmessbereiche, hier ein linker und ein rechter Kraftmessbereich, gebildet.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind zur Verwendung der Kraftmessbereiche im linken und rechten Randbereich vorzugsweise in der vorderen Seitenfläche des Grundkörpers symmetrisch angeordnete Ausarbeitungen vorgesehen.
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Die erwähnten Ausarbeitungen sind für den Einsatz von Messaufnehmern ausgebildet, die zur Erfassung mechanischer Dehnungen des Grundkörpers vorgesehen sind.
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Hierbei können als Messaufnehmer bevorzugt Dehnmessstreifen eingesetzt werden; darüber hinaus können geeignete andere Mittel zur Feststellung einer Dehnung im jeweiligen Bereich des Druckkörpers verwendet werden.
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Außerdem ist vorzugsweise mittig in der vorderen Seitenfläche eine abdeckbare Ausarbeitung zur Aufnahme von Mitteln zur Energieversorgung, der Erkennung und Erfassung sowie Weiterleitung von Mess- und Prüfinformationen vorgesehen.
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Schließlich ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, die erfassten Messsignale - ausgehend von den Messaufnehmern und der abdeckbaren Ausarbeitung - drahtlos über eine geschützte Antenne oder durch ein geschütztes Kabel an entsprechende Empfangs- und Verarbeitungseinrichtungen zu übertragen.
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Bei einer Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Durchführung eines entsprechenden Mess- und Prüfvorgangs an einer Reibbremseinheit eines ruhenden Schienenfahrzeugs wird zunächst die Reibbremse bzw. der Bremsklotz aus der Halterung der Reibbremseinheit entfernt und an deren Stelle der erfindungsgemäß ausgebildete Grundkörper lagerichtig eingesetzt.
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Der Grundkörper ist hierbei in der Reibbremsenaufnahme derart eingesetzt und fixiert, dass die Auflagerungen an der Reibbremsaufnahme entsprechend kontaktiert und die an der unteren, gewölbten Fläche angeordneten beiden Lagerdome in gleichgerichteter, selbstausrichtender Anordnung gegen die Lauffläche des Fahrzeugrades gerichtet sind.
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Durch eine anschließend in üblicher Weise mit einer vorgegebenen Kraft aus der Reibbremseinheit erfolgende Bewegung in Richtung Grundkörper wird dieser gegen die Lauffläche des Fahrzeugrades bewegt, wodurch die Lagerdome zunächst in einer Linie mit der Lauffläche des Fahrzeugrades kontaktiert werden.
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Durch nachfolgend weiteren Druckaufbau gegen den eingesetzten Grundkörper wird dessen mittlerer Abschnitt über die Auflagerungen weiter belastet.
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Dadurch wird der Grundkörper nur im Bereich der gewölbten oberen Fläche außerhalb der lastfreien Kraftmessbereiche beansprucht, wobei der Grundkörper wegen der an der gewölbten unteren Fläche voneinander außermittig beabstandet angeordneten Lagerdome in seinem mittleren Bereich definiert verformt.
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Durch eine derart erzwungene Verformung beziehungsweise Biegung des mittleren Bereiches des Grundkörpers erfolgt eine mechanische Dehnung in dem Abschnitt des Grundkörpers, die von den Dehnungsmessstreifen der Sensoranordnung in den Messstellen erfasst wird, wobei der Grad beziehungsweise das Maß der Verformung als eine Größe der auf den Grundkörper beziehungsweise die Bremsbacken und die Lauffläche jeweiligen Fahrzeugrades wirkenden Anpresskraft dargestellt und dokumentiert wird.
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Dieses Maß beziehungsweise diese Größe stellt letztlich die Größe der effektiv auf die Lauffläche des Fahrzeugrades wirkenden Anpresskraft dar.
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Mit der Erfindung besteht gegenüber den bekannten Lösungen ein Vorteil darin, dass mit geringem Bedien- und Teileaufwand eine querkraftfreie beziehungsweise querkraftreduzierte und somit annähernd ideale, punktförmige Kraftweiterleitung durch fast unabhängige Kraftmessbereiche erreicht wird.
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Darüber hinaus ist durch mechanisches Skalieren, das heißt, durch eine Anpassungskonstruktion für verschiedene Raddurchmesser von Schienenfahrzeugen, mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich.
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Ferner ist durch die Anordnung eines Mess-PCs im Innenraum des Grundkörpers die Möglichkeit gegeben, automatisch einen Mess- und Prüfablauf am jeweiligen Bremsensystem zur Erfassung von durch Systemdrücke hervorgerufenen Kraftwirkungen durchzuführen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen:
- 1: Eine vereinfachte Darstellung der Einrichtung in schräger Parallelprojektion;
- 2: eine Vorderansicht der Einrichtung nach 1;
- 3: eine Draufsicht auf die Einrichtung gemäß 2.
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In der 1 der Zeichnung sowie in Verbindung mit den 2 und 3 ist eine gemäß der Erfindung ausgebildete Anpresskraftmess- und -prüfeinrichtung mit einem Grundkörper dargestellt, der mit der Position 1 gekennzeichnet ist.
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Der Grundkörper 1 besteht bevorzugt aus einem nicht näher bezeichneten, aber bedingt biegeelastischen Werkstoff, der im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet ist und eine segmentierte, gewölbte obere Fläche 2 mit einem linken und einem rechten Kraftmessbereich 2.1 und 2.2 aufweist.
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Die gewölbte obere Fläche 2 ist von parallel zueinander beabstandeten Seitenflächen 3 begrenzt, die als vordere und hintere Seitenfläche 3.1 und 3.2 gekennzeichnet sind.
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Der Grundkörper 1 weist weiterhin zu der segmentierten gewölbten oberen Fläche 2 eine dazu parallel beabstandet angeordnete, ebenfalls gewölbte untere Fläche 4 auf.
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Der Grundkörper 1 ist ferner durch einen rechten und einen linken Randbereich 5 und 6 begrenzt, und bevorzugt in der vorderen Seitenfläche 3.1 sind beabstandet voneinander angeordnete Ausarbeitungen eingebracht, die für einen linken beziehungsweise einen rechten Messaufnehmer 7 und 8 vorgesehen sind.
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An der in 1 zeichnungsgemäß oben dargestellten gewölbten oberen Fläche 2 sind weiterhin im mittleren Bereich am Grundkörper 1 voneinander beabstandete Auflagerungen 9 mit einer oberen Fläche 9.1 und eine Auflagerung 10 mit einer oberen Fläche 10.1 in gleicher Erstreckung oberhalb der gewölbten oberen Fläche 2 angeordnet, wobei die Flächen 9.1 und 10.1 in unterschiedlicher Lage angeordnet sind und verschieden große Bereiche aufweisen.
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Während gemäß der Ausführung die Fläche 9.1 der linken Auflagerung 9 in Querlage zur oberen gewölbten Fläche 2 ausgerichtet und im Verhältnis größer ausgebildet ist, befindet sich die Auflagerung 10 in annähernd paralleler Ausrichtung zur oberen gewölbten Fläche 2 und die Fläche 10.1 ist kleiner ausgebildet.
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Die Lage der Auflagerungen 9 und 10 ist austauschbar, und sie bilden eine annähernd dreipunktartige Auflagerung für den Grundkörper 1.
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Im vorzugsweise mittleren Bereich des Grundkörpers 1 ist an dessen oberer gewölbten Fläche 2 eine lastfreie Halterung 11 zur Handhabung des Grundkörpers 1 vorgesehen.
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Wie weiterhin aus der 2 in Verbindung mit den 1 und 3 erkennbar ist, sind an der unteren gewölbten Fläche 4 vorzugsweise zwei Lagerdome 12 angeordnet.
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Die Lagerdome 12 sind voneinander beabstandet in einer Linie L (3) symmetrisch und gegenüberliegend ausgerichtet angeordnet, wobei der linke Lagerdom 12.1 im zeichnungsgemäß linken Randbereich 5 und andererseits der rechte Lagerdom 12.2 im rechten Randbereich 6 des Grundkörpers 1 an beziehungsweise in der unteren gewölbten Fläche 4 fixiert sind.
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Die Lagerdome 12.1 und 12.2 weisen gegenüber einer schematisch dargestellten Lauffläche 13 eines ebenfalls schematisch dargestellten Fahrzeugrades 14 eine erhabene und vorzugsweise punkt- oder kugelförmige Oberfläche auf, die für einen punktförmigen Kontakt mit der Lauffläche 13 bei einer durch eine Reibbremseinheit 15 auf den Grundkörper 1 einwirkenden Bremskraft erforderlich sind.
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Bei einer entsprechenden und in senkrechter Richtung M zur Symmetrieachse L wirkenden Bremskraft durch die Reibbremseinheit 15 auf die Flächen 9.1 und 10.1 der Auflagerungen 9 und 10 wird der Grundkörper 1 mit den Lagerdomen 12.1 und 12.2 gegen die Lauffläche 13 gepresst, wodurch der Grundkörper 1 bedingt verformt und so eine Dehnung der Sensoranordnung beziehungsweise Dehnungsmessstreifen in den Messstellen 7 und 8 (1) bewirkt wird.
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In der 3 ist eine Draufsicht auf die Einrichtung gemäß der 1 dargestellt.
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In der 3 ist erkennbar, dass die Lagerdome 12.1 und 12.2 symmetrisch und entlang der Mittellinie L zwischen der vorderen und hinteren Seitenfläche 3.1 und 3.2 im linken und rechten Randbereich 5 und 6 an der unteren gewölbten Fläche 4 des Grundkörpers 1 angeordnet sind.
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Aus den 1 bis 3 ist schließlich erkennbar, dass im mittleren Bereich der Vorderseite 3.1 des Grundkörpers 1 eine abdeckbare Ausarbeitung 16 für den Einsatz von Mitteln zur Erfassung, Verarbeitung und Weiterleitung von Messsignalen, beispielsweise eine Antenne 17, vorgesehen ist, die durch eine Schutzeinrichtung 18 gegen Beschädigungen oder andere Störeinflüsse umgeben ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008005499 [0008]
- DE 202015001850 U1 [0011]
- DE 4425598 C1 [0013]
- DE 202010012124 [0015]
- US 4016755 [0017]
- US 3415115 [0019]
- US 6662641 B2 [0021]
- WO 2014/029466 A2 [0023]