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Die Erfindung betrifft eine Laufwerkskette für eine Pistenraupe mit mehreren sich in einer Kettenlaufrichtung der Laufwerkskette erstreckenden, nebeneinander angeordneten, flexiblen Kettenbändern, an denen eine Vielzahl quer zur Kettenlaufrichtung ausgerichteter und sich über die mehreren Kettenbänder erstreckender Kettensteganordnungen festgelegt ist. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Präparierung einer Skipiste mit einer Pistenraupe, wobei die Pistenraupe mit erfindungsgemäßen Laufwerksketten ausgestattet ist.
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Derartige Laufwerksketten für Pistenraupen zur Schneeoberflächenbearbeitung sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden beispielsweise in der Druckschrift
EP 2 778 027 B1 beschrieben. Die bekannten Laufwerksketten weisen mehrere in der Kettenlaufrichtung beabstandet zueinander angeordnete Kettensteganordnungen auf, wobei die Kettensteganordnungen nach außen gerichtete und beim Betrieb der Pistenraupe nacheinander in die Schneeoberfläche eingreifende Greifkanten aufweisen. Mit Hilfe der etwa eine Höhe von 10 cm aufweisenden Greifkanten wird die Schneeoberfläche bzw. sich an der Schneeoberfläche gebildete Eisplatten aufgebrochen.
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Die aufgebrochene Schneeoberfläche wird anschließend mit einer sich in Fahrtrichtung der Pistenraupe hinter den Laufwerksketten angeordneten Schneefräse bis zu einer Tiefe von etwa 10 cm gefräst, um das aufgebrochene Eis zu zerkleinern. Anschließend wird mit eines ebenfalls in der Fahrtrichtung hinter der Schneefräse angeordneten Schneefinishers eine gleichmäßige Schneeoberfläche hergestellt.
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Die Greifkanten dienen zusätzlich auch dazu, der Pistenraupe eine möglichst gute Traktion bei der Fahrt über die Skipiste zu ermöglichen.
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Bei den bekannten Laufwerksketten ist nachteilig, dass diese nur für die beschriebene Betriebsart verwendet werden können. So ist es beispielsweise nicht möglich, mit einer mit den aus dem Stand der Technik bekannten Laufwerksketten ausgerüsteten Pistenraupe, eine Skipiste zu befahren, deren Schneehöhe beispielsweise lediglich 5 cm beträgt, da die Greifkanten in den unter dem Schnee befindlichen Erdboden eingreifen und diesen beschädigen und aufwühlen würden. Zudem ist auch ein Betrieb der Pistenraupe auf nicht schneebedeckten Untergründen nicht möglich.
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Als Aufgabe der Erfindung wird daher angesehen, eine Laufwerkskette bereitzustellen, die flexibel an den jeweiligen Einsatzzweck sowie die Untergrundbeschaffenheit angepasst werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass jede Kettensteganordnung jeweils einen Kettensteg mit mehreren an einer den Kettenbändern abgewandten Stegaußenseite des Kettenstegs lösbar an dem Kettensteg festgelegten Laufelementen aufweist, die bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Laufwerkskette bei einer Pistenraupe mit einem Untergrund in Eingriff gebracht werden. Dadurch, dass die Kettenstege als Träger für die Laufelemente dienen, können die Laufelemente einfach ausgewechselt werden, wobei jeweils solche Laufelemente ausgewählt werden können, die an den Einsatzzweck angepasst sind. Bei einem herkömmlichen Betrieb der Pistenraupe können als Laufelemente vorteilhafterweise Schneegreifelemente verwendet werden, die zum Aufbrechen der Schneeoberfläche herkömmliche Greifkanten aufweisen. Erfindungsgemäß sind die Laufelemente aus Stahl und/oder einem Kunststoff gefertigt.
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Es ist jedoch auch möglich und vorteilhafterweise beim Betrieb der Pistenraupe bei niedrigen Schneehöhen von lediglich wenigen Zentimetern vorteilhaft, dass es sich bei mindestens einem Laufelement um ein Schneeverdichtungselement handelt, wobei das Schneeverdichtungselement mindestens einen Laufrand aufweist, wobei der mindestens eine Laufrand einen Schneeverdichtungsbereich des Schneeverdichtungselement abschnittsweise umgibt, wobei sich der Schneeverdichtungsbereich zu einer dem Kettensteg abgewandten Laufelementaußenseite öffnet und sich entgegen der Kettenlaufrichtung erstreckt. In den vergangenen Jahren sind sämtliche größeren Skigebiete dazu übergegangen, mindestens einzelne Skipisten mit künstlich erzeugtem Schnee zu präparieren, um die Öffnung des Skigebiets über die gesamte Wintersaison zu ermöglichen. Dabei entstehen vor allem zu Beginn der Saison, wenn eine Bearbeitung der Schneeoberflächen durch mit herkömmlichen Laufwerksketten ausgerüsteten Pistenraupen auf Grund der noch geringen Schneehöhe nicht möglich ist, erhebliche und insbesondere durch Wind verursachte Schneeverluste. Indem die Pistenraupe zur Verdichtung des Schnees mit Hilfe des erfindungsgemäßen Schneeverdichtungselements verwendet wird, kann dieser Verlust minimiert werden und zudem eine befahrbare Schneeoberfläche auch bei äußerst geringen Schneehöhen von nur wenigen Zentimetern Schneehöhe hergestellt werden.
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Beim Betrieb der mit den erfindungsgemäßen Schneeverdichtungselementen ausgerüsteten Laufwerksketten greifen die Laufränder in den Schnee ein, wobei bei einer weiteren Fortbewegung der Laufwerkskette in der Kettenlaufrichtung Schnee in den Schneeverdichtungsbereich gedrückt und auf diese Weise in dem Schneeverdichtungsbereich zusammengepresst und verdichtet wird. Der Laufrand weist vorteilhafterweise eine im Vergleich zu bekannten Greifkanten große Aufstandsfläche auf, so dass bei Verwendung des Schneeverdichtungselements ein Eingreifen des Laufrands in den unter dem Schnee befindlichen Untergrund und damit eine Beschädigung des Untergrunds vermieden wird. Auf diese Art und Weise kann die erfindungsgemäße Laufwerkskette auch bei äußerst geringen Schneehöhen und sogar auf nicht beschneiten Untergründen verwendet werden, ohne dass der Untergrund beschädigt wird.
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Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine dem Schneeverdichtungsbereich zugewandte Randinnenseite des Laufrands U-förmig, V-förmig oder hufeisenförmig ausgestaltet ist. Es hat sich herausgestellt, dass derartig ausgestaltete Laufränder bzw. durch diese Laufränder vorgegebene Schneeverdichtungsbereiche zu einer besonders guten Verdichtung des Schnees in dem Schneeverdichtungsbereich beitragen.
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Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Schneeverdichtungselement mehrere quer zur Kettenlaufrichtung nebeneinander angeordnete Laufränder aufweist. Erfindungsgemäß beträgt eine Breite eines Laufrands quer zu der Kettenlaufrichtung zwischen 4 und 10 cm, vorteilhafterweise zwischen 5 und 8 cm und besonders vorteilhafterweise 6 cm. Durch die Anordnung mehrerer derartiger Laufränder an einem Laufelement wird ein Austausch der Schneeverdichtungselemente beispielsweise gegen Schneegreifelemente vereinfacht, da nicht mehrere einzelne Schneeverdichtungselemente mit jeweils einem Laufrand abmontiert werden müssen.
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Um den Einsatz des erfindungsgemäßen Schneeverdichtungselements insbesondere bei niedrigen Schneehöhen zu ermöglichen und um eine möglichst gute Schneeverdichtung zu erreichen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Randhöhe des Laufrands zwischen 0,5 cm und 5 cm, vorteilhafterweise zwischen 1 cm und 4 cm und besonders vorteilhafterweise 2,5 cm beträgt. Es hat sich herausgestellt, dass eine derartige Ausgestaltung zu besonders guten Ergebnissen bei der beabsichtigten Verwendung zur Schneeverdichtung führt.
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Um die Traktion der Laufwerkskette beispielsweise auf steileren Pisten zu erhöhen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass es sich bei mindestens einem Laufelement um einen Laufdorn handelt. Bei dem Laufdorn handelt es sich um ein dornförmiges Element, das einige Zentimeter tief in die Schneeoberfläche eingreift, um die Traktion der erfindungsgemäßen Laufwerkskette zu vergrößern.
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Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Laufdorn lösbar an der Laufelementaußenseite des Schneeverdichtungselements anordenbar ist. Auf diese Art und Weise können die Kettenstege zunächst beispielsweise ausschließlich mit Schneeverdichtungselementen bestückt werden und vor dem Befahren steilerer Pistenabschnitte an einzelnen Schneeverdichtungselementen Laufdorne angeordnet werden. Hierbei ist eine vorherige Demontage einzelner Schneeverdichtungselemente nicht erforderlich.
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Um die Traktion der Laufwerkskette weiter zu verbessern oder um einen herkömmlichen Betrieb der Laufwerkskette zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass es sich bei mindesten einem Laufelement um ein Schneegreifelement handelt, wobei das Schneegreifelement eine sich mindestens abschnittsweise von der Außenseite des Kettenstegs quer zur Kettenlaufrichtung erstreckende Greifkante aufweist. Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Höhe der Greifkante größer ist als eine Höhe des Schneeverdichtungselements. Erfindungsgemäß ist eine durch eine dem Kettensteg gegenüberliegende Fläche gebildete Lauffläche des Schneegreifelements erheblich kleiner, als eine durch eine entsprechende Fläche des Laufrands gebildete Lauffläche des Schneeverdichtungselements.
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Zur einfachen Befestigung der Laufelemente an den Kettenstegen ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Kettenstege mehrere quer zur Kettenlaufrichtung beabstandet zueinander angeordnete Gewindebohrungen aufweisen, wobei sich die Gewindebohrung von der Stegaußenseite in Richtung einer der Stegaußenseite entgegengesetzt liegenden Steginnenseite erstrecken. Vorteilhafterweise weisen auch die Schneeverdichtungselemente entsprechende Gewindebohrungen auf, so dass die Laufdorne einfach sowohl direkt mit dem Kettensteg als auch mit dem Schneeverdichtungselement verbunden werden können.
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Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Kettensteg auf der Stegaußenseite mindestens eine Ausnehmung aufweist, wobei die Laufelemente an ihrer bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Stegaußenseite zugewandten Laufelementunterseite eine an eine Ausnehmungsgeometrie der Ausnehmung mindestens abschnittsweise angepasste Form aufweist, so dass das Laufelement formschlüssig mit dem Kettensteg in Eingriff bringbar ist. Auf diese Weise kann eine besonders robuste und stabile Verbindung zwischen dem Kettensteg und dem Laufelement erreicht werden.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Präparierung einer Skipiste mit einer Pistenraupe. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, dass die Pistenraupe die voranstehend beschriebenen Laufwerksketten mit zahlreichen Schneeverdichtungselementen aufweißt, wobei die Pistenraupe eine in Fahrtrichtung der Pistenraupe hinter den Laufwerksketten angeordnete Schneefräse und einen in der Fahrtrichtung hinter der Schneefräse angeordneten Schneefinisher aufweist, wobei ein aus Schnee bestehender Untergrund mit den Schneeverdichtungselementen zunächst verdichtet wird, wobei anschließend eine Schneeoberfläche mit der Schneefräse gefräst wird, um Eis an der Schneeoberfläche aufzubrechen und wobei anschließend mit dem Schneefinisher die gefräste Schneeoberfläche geglättet wird. Auf diese Weise kann eine Skipiste auch bei niedrigen Schneehöhen für den Skibetrieb präpariert werden.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Schneeoberfläche maximal bis zu einer Tiefe von 2 cm gefräst wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Laufwerkskette werden anhand von der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Pistenraupe mit erfindungsgemäßen Laufwerksketten,
- 2a eine schematisch dargestellte Ansicht auf eine Steginnenseite des erfindungsgemäßen Kettenstegs,
- 2b eine schematisch dargestellte Ansicht auf eine Stegaußenseite des in 2a dargetsllten Kettenstegs,
- 3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schneeverdichtungselements und
- 4 eine ausschnittsweise dargestellte schematische Ansicht auf eine Laufwerkskette, bei der Schneeverdichtungselemente, Laufdorne und Schneegreifelemente eingesetzt wurden.
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In 1 ist schematisch eine Pistenraupe 1 mit Laufwerksketten 2 dargestellt. Die Laufwerksketten 2 laufen bei einer Vorwärtsfahrt in einer Kettenlaufrichtung 3 um nicht dargestellte Antriebs- Führungs- und Laufräder herum.
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Die Laufwerksketten 2 weisen eine Vielzahl quer zur Kettenlaufrichtung 3 ausgerichteter und Kettensteganordnungen 4 auf.
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Die 2a und 2b zeigen schematisch dargestellte Ansichten eines Kettenstegs 5 einer solchen Kettensteganordnung. Der Kettensteg 5 ist an einer Steginnenseite 6 mit mehreren Kettenbändern 7 durch Schraubverbindungen 8 festgelegt.
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An einer Stegaußenseite 9 weist der Kettensteg 5 eine Ausnehmung 10 auf, in der mehrere in Richtung der Steginnenseite 6 ausgerichtete Gewindebohrungen 11 angeordnet sind. Nicht dargestellte Laufelemente sind so ausgestaltet, dass die Laufelemente in der Ausnehmung 10 formschlüssig angeordnet werden können und über Schrauben mit den Gewindebohrungen 11 verbunden werden können.
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In 3 ist schematisch ein Schneeverdichtungselement 12 dargestellt. Das Schneeverdichtungselement 12 weist zwei nebeneinander angeordnete und einstückig ausgestaltete Laufränder 13 auf. Die beiden Laufränder 13 gehen ebenfalls einstückig in zwei Laufrandsabschnitte 14 über, die mit Laufrandabschnitten 14 benachbart angeordneter Schneeverdichtungselemente 12 zu zweiteilig ausgestalteten Laufrändern 13 verbunden werden können.
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Die Laufränder 13 umgeben jeweils abschnittsweise einen Schneeverdichtungsbereich 15 des Schneeverdichtungselements 12. Der Schneeverdichtungsbereich 15 öffnet sich zu einer Laufelementaußenseite 16 und erstreckt sich bei bestimmungsgemäßer Anordnung an einer Laufkette entgegen der Kettenlaufrichtung bis zu einer Hinterkante 17 des Schneeverdichtungselements 12. Wandinnenseiten 18 der Laufränder 13 sind V-förmig ausgestaltet. Eine Randhöhe 19 der Laufränder beträgt 2cm.
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Das Schneeverdichtungselement 12 weist an einer Laufelementunterseite 20 eine an eine Ausnehmungsgeometrie einer Ausnehmung eines Kettenstegs abschnittsweise angepasste Form auf, so dass das Schneeverdichtungselement 12 formschlüssig mit dem Kettensteg in Eingriff bringbar ist. Zudem weist das Schneeverdichtungselement 12 mehrere Bohrungen 21 auf, durch die Schrauben geführt werden können, um das Schneeverdichtungselement 12 mit Gewindebohrungen des Kettenstegs zu verbinden. Es ist aber auch möglich, dass das Schneeverdichtungselement 12 durch abschnittsweise in den Bohrungen 12 angeordnete Laufdorne mit den Gewindebohrungen verbunden wird. Bei dieser Ausgestaltung weisen die Laufdorne vorteilhafterweise an die Gewindebohrungen angepasste Gewinde auf.
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In 4 ist ausschnittsweise schematisch eine Laufwerkskette 2 dargestellt, bei der Schneeverdichtungselemente 12, Laufdorne 22 und ein Schneegreifelement 23 eingesetzt wurden. Das Schneegreifelement weist eine Greifkante 24 auf.
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In den Darstellungen sind jeweils exemplarisch einzelne Elemente mehrerer gleichartiger Elemente mit einem Bezugszeichen gekennzeichnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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