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Die Erfindung geht aus von einem Steckverbinder nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1 sowie einem System aus dem Steckverbinder und einem Gegensteckverbinder gemäß der Gattung des Anspruchs 8, einem Verfahren zum Montieren, einem Verfahren zum Stecken und einem Verfahren zum Trennen nach Anspruch 10, nach Anspruch 11 beziehungsweise nach Anspruch 12.
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Derartige Steckverbinder werden benötigt, um Steckverbindungen komfortabel ver- und entriegeln zu können.
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Stand der Technik
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Im Stand der Technik sind dem Fachmann sogenannte „PushPull“-Steckverbinder wohlbekannt. Das Bedienkonzept besteht üblicherweise darin, zur Entriegelung eine Hülse des Steckverbinders vom Gegenstecker weg zu ziehen, so dass sowohl die Bedienung der Entriegelungsvorrichtung als auch die Trennung des Steckers vom Gegenstecker in einer einzigen Bewegungsrichtung und so mit einer einzigen Handbewegung erfolgt. Üblicherweise besitzt der Gegenstecker ein Anbaugehäuse und kann z. B. an eine Gehäusewand angebaut sein, so dass dieser Vorgang in der Regel mit einer einzigen Hand ausgeführt wird.
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Die Druckschrift
EP 1 841 016 B1 offenbart einen metallischen Steckverbinder für den Einsatz in rauer und feuchter Industrieumgebung. Dieser besitzt ein rechteckig geformtes Steckverbindergehäuse, z. B. ein Zink-Druckguss-Steckverbindergehäuse, das einerseits von einer entsprechenden Entriegelungshülse umfasst ist, und in dem andererseits ein Steckereinsatz fixiert ist. Das Steckverbindergehäuse ist mit einer Entriegelungshülse versehen und weist eine Verriegelungseinrichtung auf, die während des Steckvorganges eine Verriegelung mit einem Gegenstecker bewirkt. Beim Zurückziehen der Entriegelungshülse werden für die Verriegelung vorgesehene Verriegelungshaken der Verriegelungseinrichtung „nach außen“ aus Verrastungsausnehmungen am Gegenstecker herausgehebelt.
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Die
DE 102 36 275 B3 zeigt eine Verriegelungseinrichtung für zwei miteinander zusammenfügbare Steckverbinder, wobei Rasthaken an einem der Steckverbinder in Rastausnehmungen des zweiten Steckverbinders beim Zusammenfügen der Steckverbinder eingreifen. Mittels eines Betätigers, hier einer Schiebehülse und daran angeformten Schrägen, können die Rasthaken angehoben und aus den Rastausnehmungen gehoben werden, wodurch ein Trennen der Steckverbinder möglich ist.
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Aus der
EP 1 337 008 A2 ist ein Steckverbinder bekannt, welcher einen Verriegelungsring aufweist, wobei der Verriegelungsring mittels einer Entriegelungshülse radial geweitet werden kann und so eine Verriegelung zu einem Gegensteckverbinder gelöst wird.
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Die
EP 1 959 523 B1 offenbart eine steckseitige Kodierung für eine unverwechselbare Steckung von zwei Steckverbindern, insbesondere zwei Push Pull Steckverbindern. Die Kodierung wird nachträglich in den Steckverbindereinsatz des ersten Steckverbinders eingesetzt und wirkt mit einer entsprechenden Gegenform am Steckverbindereinsatz des zweiten Steckverbinders zusammen. Die Kodierung verhindert ein Zusammenstecken des Steckverbinders mit einem anderen Gegensteckverbinder als dem vorgesehenen zweiten.
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Aus der
DE 298 23 719 U1 ist eine Kodiereinrichtung für zwei zueinander komplementäre Stecker bekannt, deren einer mit wenigstens einem ersten Kodierelement und deren anderer mit wenigstens einem dazu komplementären zweiten Kodierelement versehen ist, wobei wenigstens einer der Steckverbinder ein Gehäuse mit einem aufsteckbaren Überwurf umfasst, wobei an dem Überwurf wenigstens eines der Kodierelemente angeordnet ist.
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Nachteilig wirkt sich bei den bekannten Kodiereinrichtungen aus, dass diese erst nachträglich für den Steckverbindertyp konzipiert sind und somit oft nur unzureichend an deren spezifische Eigenschaften angepasst sind. Ein weiterer Nachteil am Stand der Technik ist weiterhin, dass häufig Fehlsteckungen durch eine falsche Orientierung des Steckverbinders erfolgen, welche zu Schäden am Steckverbinder und/oder sogar zu hohen weiteren Folgekosten führen können.
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Aufgabenstellung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Steckverbinder, insbesondere einen Push-Pull-Steckverbinder, vorzuschlagen, der ein komfortables, korrektes Stecken ermöglicht und zudem einfach, kostengünstig und effizient herstellbar sowie einfach in der Handhabung ist.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder, welcher mit einem Gegensteckverbinder verrastbar ist, aufweisend
- - ein Steckverbindergehäuse mit mehreren Seiten, die jeweils eine flächige Form besitzen,
- - einen Steckverbindereinsatz, der im Steckverbindergehäuse fixiert oder zumindest fixierbar ist, und
- - eine Entriegelungshülse, welche das Steckverbindergehäuse umgreift und zur Entriegelung des Steckverbinders vom Gegensteckverbinder entgegen der Steckrichtung verschiebbar am Steckverbindergehäuse gehalten ist.
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Erfindungsgemäß weist die Entriegelungshülse an zwei gegenüberliegenden Seiten innenseitig unterschiedliche Konturen auf, um polarisierend mit dem Steckverbindergehäuse und dem Gegensteckverbinder zusammenzuwirken.
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Dies ist vorteilhaft, weil dadurch ein Fehlstecken, also ein Stecken in falscher Orientierung, das heißt Polarisation, von vorneherein ausgeschlossen wird. Bei richtiger Orientierung ist ein Stecken ohne Probleme möglich. Vorteilhafterweise wird so ein Stecken des Steckverbinders mit dem Gegensteckverbinder in der richtigen Polarisation ermöglicht und in der falschen Polarisation verhindert.
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Zum anderen ist die unterschiedliche Gestaltung der besagten beiden einander gegenüberliegenden Seiten der Entriegelungshülse besonders vorteilhaft, weil dadurch zusätzlich auch eine Fehlmontage verhindert wird. Schließlich blockiert dies auch das Einfügen eines falsch orientierten Steckverbindergehäuses in die Entriegelungshülse. So wird auch die richtige Montage für einen Monteur deutlich vereinfacht.
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Bevorzugt kann das Steckverbindergehäuse im Querschnitt quadratisch oder rechteckig geformt sein. Es kann bevorzugt vier Seiten, insbesondere zwei Breitseiten und zwei Schmalseiten, aufweisen, die sich einander parallel gegenüberstehen. Dementsprechend kann auch die Entriegelungshülse eine dazu passende, im Querschnitt rechteckige oder quadratische Form aufweisen.
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Vorteilhafter Weise weist der Steckverbinder ein Polarisationselement auf, das an einer Seite der Entriegelungshülse angeordnet ist, wobei diese Seite der Entriegelungshülse in Folgendem auch als Kodierseite bezeichnet wird. Das Polarisationselement blockiert den Steckvorgang, wenn der Steckverbinder falsch orientiert, das heißt in falscher Polarisation, mit einem Gegensteckverbinder gesteckt werden soll.
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Dieses ist dabei so ausgestaltet, dass es ein fehlerhaftes Stecken verhindert, da es vorteilhafter Weise vorauseilend, das heißt vor dem im Steckverbindergehäuse aufgenommenen Steckverbindereinsatz auf den Gegensteckverbinder trifft. Dadurch wird vorteilhafter Weise eine Beschädigung des Steckverbindereinsatzes verhindert. Bei richtiger Orientierung des Steckverbinders zum Gegensteckverbinder, das heißt bei korrekter Polarisation, ist ein Stecken ohne Probleme möglich. Das Polarisationselement kann die besagte innenseitige Kontur der Kodierseite der Entriegelungshülse bilden oder zumindest Bestandteil davon sein. Die Kontur der gegenüberliegenden Seite ist dementsprechend anders ausgestaltet; beispielsweise könnte es sich dabei um eine ebene Kontur handeln. Insbesondere kann diese Seite aber auch Rastmittel aufweisen, weshalb sie im Folgenden auch als Führungsseite bezeichnet wird.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die unterschiedliche innenseitige Ausgestaltung dieser beiden Seiten der Entriegelungshülse, nämlich der Kodierseite und der Führungsseite, und insbesondere durch das innerhalb der Entriegelungshülse angeordneten Polarisationselement, die Stecksicherheit und die Montagesicherheit erhöht wird. Von besonderem Vorteil ist dabei, dass dadurch kein nennenswertes Transportrisiko für das Polarisationselement entsteht. Das Polarisationselement ist - anders als in vielen bekannten Bauformen - keinen relevanten äußeren Umwelteinflüssen ausgesetzt. Dies erhöht wiederum die Lebensdauer des Steckverbinders. Schließlich kann das Polarisationselement gemäß der vorgenannten Bauform besonders stabil am Steckverbinder befestigt sein.
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Bevorzugter Weise weist das Steckverbindergehäuse auf derjenigen Seite, welche dem Polarisationselement nach einer korrekten Montage zugewandt ist, eine entsprechende Gegenkontur auf, mit welcher das Polarisationselement zur Ent- und Verriegelung zusammenwirken kann. Diese Gegenkontur kann beispielsweise mindestens eine, insbesondere mindestens zwei parallel verlaufende Erhöhungen aufweisen, welche im montierten Zustand beidseitig des Polarisationselements angeordnet sind und die Entriegelungshülse an seinem Polarisationselement in Steckrichtung führen, so dass die Entriegelungshülse in sowie entgegen der Steckrichtung verschiebbar am Steckverbindergehäuse gehalten ist.
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Alternativ oder ergänzend kann diese Kontur eine Ausnehmung aufweisen. Der Abstand der beiden besagten Erhöhungen beziehungsweise die Breite dieser Ausnehmung kann dabei in etwa der Breite des Polarisationselements entsprechen oder etwas größer sein als diese, also die Breite des Polarisationselements z. B. um bis zu 4%, bevorzugt bis zu 7%, besonders bevorzugt bis zu 10%, insbesondere bis zu 13% und möglicherweise gar bis zu 16% überschreiten. Dadurch kann das Entriegelungselement, gegebenenfalls mit dem dafür nötigen „Spiel“, das heißt der mechanischen Toleranz, am Steckverbindergehäuse geführt werden und ist dennoch in seiner Polarisation festgelegt. Diese Gegenkontur dient somit der weiteren Erhöhung der Stecksicherheit und der Montagesicherheit, weil dadurch weder ein Montieren noch ein Stecken in falscher Polarisation möglich ist.
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An der Seite des Steckverbindergehäuses, welche dem Polarisationselement nach einer Montage gegenüberliegt, ist mindestens ein Rasthaken zur Verrastung des Steckverbinders mit dem Gegensteckverbinder angeordnet. Dieser kann beispielsweise mittig an der Entriegelungshülse angeordnet sein. Vorteilhafter Weise ist der Rasthaken dem Polarisationselement gegenüberliegend angeordnet, um ein Fehlstecken in falscher Polarisation besonders wirkungsvoll zu verhindern. Die Anzahl an Rasthaken ist beliebig, als vorteilhaft hat sich jedoch die Verwendung eines Rasthakens herausgestellt. Der Rasthaken besitzt also zumindest eine Doppelfunktion und insbesondere sogar eine Dreifachfunktion. Erstens dient er in vorteilhafter Weise dem sicheren Halten der Entriegelungshülse am Steckverbindergehäuse. Zweitens dient der Rasthaken dem Polarisationsschutz, also der Blockade eines fehlerhaften Steckens, und drittens erhöht er weiterhin auch die Montagesicherheit, da er ein fehlerhaftes Aufstecken der Entriegelungshülse auf das Steckverbindergehäuse verhindert.
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Idealerweise weist die Entriegelungshülse an ihrer Führungsseite mindestens einen entsprechenden Haltebereich auf, in welchen der Rasthaken eingreifen kann, sodass ein sicheres Halten der Entriegelungshülse am Steckverbindergehäuse gewährleistet ist. Die Anzahl der erforderlichen Bereiche ist abhängig von der Anzahl der Rasthaken und dementsprechend ebenfalls beliebig.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn beidseitig des Rasthakens an dem Steckverbindergehäuse mindestens eine Führungsschiene angeformt, welche das Einführen des Steckverbindergehäuses in die Entriegelungshülse für den Anwender weiter vereinfacht. Die Anzahl an Führungsschienen ist beliebig. Idealerweise weist die Entriegelungshülse auf der dazugehörigen Seite entsprechende Bereiche auf, in welche die mindestens eine Führungsschiene eingreifen kann. Dies vereinfacht die Montage zusätzlich.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Polarisationselement zumindest bereichsweise konisch zulaufend ausgestaltet ist. Vorteilhafter Weise ist das Polarisationselement zu seinem Ende hin zumindest konisch zulaufend ausgestaltet. Insbesondere weist die konisch zulaufende Seite, genauer das konisch zulaufende Ende, in Richtung der Steckseite. Dieses konisch zulaufende Ende wirkt daher ähnlich wie eine Einführschräge und erleichtert das Stecken mit dem Gegensteckverbinder erheblich.
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So ermöglicht die Form einen bereichsweisen Toleranzausgleich, welcher das Zusammenstecken von Steckverbinder mit beispielsweise einem Gegensteckverbinder für einen Anwender erheblich erleichtert. Schließlich wird der Steckverbinder durch diese Form in Richtung des Gegensteckverbinders bei seiner Einführung vom ersten mechanischen Kontakt der entsprechenden Gehäuseteile vorjustiert.
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Das Ende des Polarisationselements kann im Wesentlichen trapezförmig ausgeführt sein. Es ist aber auch jede andere geeignete geometrische Form denkbar, durch die sich das Polarisationselement in Steckrichtung verjüngt, zum Beispiel dreieckig, rund, oval, etc. Die Form des Polarisationselements muss so gewählt sein, dass diese gut mit einer entsprechend korrespondierenden Ausnehmung des Gegensteckverbinders zusammenwirken kann und einfach ohne großen Aufwand in die Ausnehmung für einen Anwender einführbar ist ohne zu verkanten. Zudem ist die Form des Polarisationselements vorteilhafter Weise einfach zu fertigen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Polarisationselement in eine Ausnehmung, welche an einer Seite des Gegensteckverbindergehäuses angeordnet ist, einführbar. Die Kombination aus Polarisationselement und Ausnehmung gewährleistet besonders vorteilhaft sowohl für die optimale Steckpolarisation als auch für die optimale Montagepolarisation. Dadurch sind eine Fehlmontage und eine Fehlsteckung ausgeschlossen, denn Steckverbinder und Gegensteckverbinder lassen sich nur in einer einzigen Ausrichtung zusammenstecken.
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Idealerweise besteht der Steckverbinder aus einem stabilen Material, insbesondere Metall oder Kunststoff. Dabei können die Bestandteile des Steckverbinders aus den gleichen und/oder unterschiedlichen Materialien bestehen. Vorteil des Materials Kunststoff ist zudem seine isolierende Eigenschaft, während Metall vorteilhafter Weise eine hohe Stabilität und Belastbarkeit bietet.
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Vorteilhaft ist, wenn der Steckverbinder oder mindestens eines seiner Bestandteile aus Kunststoff besteht, weil diese Teile dann kostengünstig und effizient im Spritzgussverfahren herstellbar sind. Mit anderen Worten ist es vorteilhaft, wenn der Steckverbinder zumindest teilweise aus Spritzgusselementen besteht. Durch eine Automatisierung des Herstellverfahrens kann eine Produktion noch kostengünstiger und effizienter erfolgen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass es sich bei dem Steckverbinder um einen sogenannten „PushPull-Steckverbinder“ handelt. Die Verbindung des Polarisationselements mit dem PushPull-Steckverbinder ist besonders vorteilhaft. Ein solcher Push-Pull-Steckverbinder zeichnet sich üblicherweise dadurch aus, dass er eine, insbesondere die besagte, Entriegelungshülse aufweist. Zur Entriegelung von einem Gegensteckverbinder ist die jeweilige Entriegelungshülse des Steckverbinders entgegen der Steckrichtung, also vom Gegensteckverbinder weg, zu ziehen, so dass sowohl die Bedienung der Entriegelungsvorrichtung als auch die Trennung des Steckers vom Gegenstecker in einer einzigen Bewegungsrichtung und so mit einer einzigen Handbewegung erfolgt. Im Steckvorgang ist daher der Einsatz konventioneller Polarisationselemente aus baulichen Gründen erschwert.
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Die Erfindung liefert hier eine besonders vorteilhafte Lösung, da es erfahrungsgemäß bei PushPull-Steckverbindern im Stand der Technik leider sehr oft zu den genannten Fehlmontagen und Fehlsteckungen kommt.
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Ein bevorzugtes System für eine Steckverbindung weist den Steckverbinder und einen Gegensteckverbinder auf. Der Gegensteckverbinder besitzt zwei einander gegenüberliegende Außenseiten, von denen eine mit der Führungsseite und die andere mit der Kodierseite der Entriegelungshülse korrespondiert, das heißt beim Stecken des Steckverbinders mit dem Gegensteckverbinder in mechanischen Kontakt gebracht wird. Diese beiden einander gegenüberliegenden Außenseiten des Gegensteckverbinders unterscheiden sich in ihrer Außenkontur voneinander, indem sie unterschiedliche Anformungen und/oder Ausnehmungen aufweisen. Die Kontur jeder dieser beiden Außenseiten ist dazu geeignet mit den innenseitigen Konturen der dazugehörigen Führungs- bzw. Kodierseite der Entriegelungshülse im Steckvorgang zusammenzuwirken und so bei korrekter Polarisation den Steckvorgang zu ermöglichen, sowie bei unkorrekter Polarisation den Steckvorgang zu verhindern.
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Insbesondere besitzt eine der beiden Seiten eine mit dem Polarisationselement korrespondierende Polarisationsausnehmung oder eine damit korrespondierende Polarisationsanformung. Die Polarisationsausnehmung kann eine entsprechend der Form des Polarisationselements ausgestaltete Ausnehmung sein, welche minimal breiter ausgeführt ist als das Polarisationselement, damit dieses vorteilhafter Weise ohne zu verkanten oder zu verklemmen darin geführt werden kann. Alternativ kann die Polarisationsanformung beispielsweise mindestens eine, insbesondere mindestens zwei parallel verlaufende Erhöhungen aufweisen, welche im montierten Zustand beidseitig des Polarisationselements angeordnet sind und die Entriegelungshülse an seinem Polarisationselement in Steckrichtung führen, so dass die Entriegelungshülse in sowie entgegen der Steckrichtung verschiebbar am Steckverbindergehäuse gehalten ist. Der Abstand der beiden besagten Erhöhungen beziehungsweise die Breite dieser Ausnehmung kann dabei in etwa der Breite des Polarisationselements entsprechen oder etwas größer sein als diese, also die Breite des Polarisationselements z.B. um bis zu 4%, bevorzugt bis zu 7%, besonders bevorzugt bis zu 10%, insbesondere bis zu 13% und möglicherweise gar bis zu 16% überschreiten. Dadurch kann das Entriegelungselement, gegebenenfalls mit dem dafür nötigen „Spiel“, das heißt der mechanischen Toleranz, am Gehäuse des Gegensteckverbinders geführt werden und ist dennoch in seiner Polarisation festgelegt. Diese Gegenkontur dient somit der weiteren Erhöhung der Stecksicherheit und der Montagesicherheit, weil dadurch kein Stecken in falscher Polarisation möglich ist. Beim Stecken wird das Polarisationselement in dieser Polarisationsanformung beziehungsweise in der Polarisationsausnehmung des Gegensteckverbinders geführt. Dies geschieht bevorzugt vorauseilend, also bevor der Steckverbindereinsatz, genauer die darin aufgenommenen Kontaktelemente, und der Gegensteckverbindereinsatz, insbesondere darin aufgenommene Kontaktelemente, miteinander in Berührung beziehungsweise in mechanischen und elektrischen Kontakt kommen. Somit ist eine elektrische Fehlkontaktierung ausgeschlossen. Dieses ist insgesamt vorteilhaft durch die Orientierung bei der Montage, die Orientierung beim Stecken und die innenliegende unterschiedliche Ausgestaltung der Seiten der Entriegelungshülse, welcher dadurch optimal geschützt ist.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Montieren eines Steckverbinders, insbesondere des vorgenannten Steckverbinders, welches die folgenden Schritte umfasst:
- a) Einsetzen des Steckverbindereinsatzes in das Steckverbi ndergehäuse,
- b) Verrasten des Steckverbindereinsatzes in dem Steckverbi ndergehäuse,
- c) Einsetzen des Steckverbindergehäuses in die Entriegelungshülse in der korrekten Polarisation unter Zusammenwirken der Konturen der Entriegelungshülse mit dem Steckverbindergehäuse,
- d) Verrasten des Steckverbindergehäuses in der Entriegelungshülse.
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Diese Verfahrensschritte a) bis d) gewährleisten dem Anwender eine einfache und schnelle Montage.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Stecken eines zuvor insbesondere in der vorgenannten Weise montierten Steckverbinders mit einem Gegensteckverbinder, welches die folgenden Schritte umfasst:
- e) Bereichsweises Einführen des Steckverbinders in das Gehäuse des Gegensteckverbinders,
- f) Vorauseilend in mechanischen Kontakt bringen von Steckverbindergehäuse und Gehäuse des Gegensteckverbinders durch die Entriegelungshülse,
- g) Zusammenwirken von den Konturen von Entriegelungshülse und dem Gehäuse des Gegensteckverbinders, dass sie in einander gleiten können und so das Steckverbindergehäuse und das Gehäuse des Gegensteckverbinders Entriegelungshülse in der korrekten Polarisation zusammenführen,
- h) Verrasten der Entriegelungshülse am Gehäuse des Gegensteckverbinders, und zeitgleich
- i) Verrasten des Steckverbinders mit dem Gegensteckverbinder mittels mindestens einem Rasthaken, während gleichzeitig
- j) das Steckverbindergehäuse sich in seiner endgültigen für den gesteckten Zustand vorgesehenen Relativposition zum Gehäuse des Gegensteckverbinders befindet, und zeitgleich
- k) der Steckverbindereinsatz sich in seiner endgültigen für den gesteckten Zustand vorgesehenen Relativposition zu einem Einsatz des Gegensteckverbinders befindet.
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Durch die Verfahrensschritte e) bis k) wird das Zusammenstecken von Steckverbinder und Gegensteckverbinder vereinfacht und ein Fehlstecken in falscher Orientierung verhindert.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Trennen eines zuvor verriegelten Steckverbinders von einem Gegensteckverbinder, welches die folgenden Schritte umfasst:
- x) Entriegeln des Steckverbinders von dem Gegensteckverbinder durch Ziehen der Entriegelungshülse entgegen der Steckrichtung,
- y) Lösen der Verrastung zwischen Steckverbinder und Gegensteckverbinder,
- z) Trennen von Steckverbinder und Gegensteckverbinder.
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Dieses Verfahren mit den Schritten x) bis z) ist ermöglicht dem Anwender ein schnelles, sicheres Trennen von Steckverbinder und Gegensteckverbinder. Zudem sichert das Verfahren, dass Steckverbinder und Gegensteckverbinder nicht unbeabsichtigt voneinander getrennt werden können. Dies dient wiederum zur Erhöhung der Sicherheit des Anwenders.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung von Steckverbindergehäuse und Entriegelungshülse
- 2 eine Schnittdarstellung durch Steckverbindergehäuse und Entriegelungshülse
- 3 eine Schnittdarstellung durch Steckverbindergehäuse und Entriegelungshülse
- 4 eine perspektivische Darstellung von Entriegelungshülse und Gegensteckverbinder
- 5 eine perspektivische Darstellung von Entriegelungshülse und Gegensteckverbinder
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Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
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Die 1 zeigt eine perspektivische Darstellung von einem Steckverbindergehäuse 1 und einer Entriegelungshülse 2, welche Bestandteile des Steckverbinders sind. Die Entriegelungshülse 2 ist im Vordergrund und das Steckverbindergehäuse 1 im Hintergrund der 1 dargestellt. Die Entriegelungshülse 2 und das Steckverbindergehäuse 1 sind in dieser Figur voneinander getrennt gezeigt. Um die Übersichtlichkeit der Figuren zu wahren sind in sämtlichen Figuren die Steckverbindergehäuse ohne die Steckverbindereinsätze dargestellt. Die Steckverbindereinsätze sind grundsätzlich so ausgestaltet, dass sie in dem Steckverbindergehäuse 1 aufnehmbar und sicher fixierbar sind. Steckverbindereinsätze für Steckverbindergehäuse sind in unterschiedlichsten Ausführungsformen dem Fachmann auf dem Gebiet der Steckverbinder hinreichend bekannt, wobei ihre jeweilige Ausgestaltung für die in dieser Ausführung beschriebene Funktion des Steckverbinders jedoch nicht maßgeblich ist.
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Kabelanschlussseitig ist an das Steckverbindergehäuse 1 ein Kabeleinführbereich mit einem Gewinde einer Kabelverschraubung angeformt. Die Steckseite ist der Kabelanschlussseite gegenüberliegend angeordnet. Das Steckverbindergehäuse 1 besitzt einen rechteckigen Querschnitt und weist vier zueinander rechtwinklig und/oder parallel angeordnete Seiten auf, nämlich zwei Breitseiten und zwei Schmalseiten, die aus Übersichtlichkeitsgründen nicht mit Bezugszeichen versehen sind. Dabei stehen die beiden Breitseiten und die beiden Schmalseiten einander parallel gegenüber.
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Die Entriegelungshülse 2 besitzt einen rechteckigen Querschnitt und somit vier rechtwinklig und/oder parallel zueinander angeordnete Seiten, nämlich zwei schmale und zwei breite Seiten, die einander jeweils parallel gegenüberstehen. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind die Seitenwände nicht mit Bezugszeichen versehen. Aufgrund der Perspektive ist jedoch nur eine Innenseite einer dieser beiden schmalen Seiten, die im Folgenden als Kodierseite bezeichnet wird, in der Zeichnung sichtbar. Innenseitig an der Kodierseite ist das Polarisationselement 3 angeformt, das in der 2 genauer zu sehen ist. Der Kodierseite parallel gegenüberliegend weist die Entriegelungshülse 2 die zweite schmale Seite auf, die im Folgenden als Führungsseite bezeichnet wird.
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Die 2 zeigt die Entriegelungshülse 2 und das Steckverbindergehäuse 1 in einem zusammengefügten und miteinander mittels mindestens eines Rasthakens 6 verrasteten Zustand in einer Schnittdarstellung. Der Schnitt dieser Schnittdarstellung ist so durch die Entriegelungshülse 2 und das Steckverbindergehäuse 1 gelegt, dass sowohl die vorgenannte Verrastung als auch das Polarisationselement 3 zu sehen sind.
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Die Kabelanschlussseite des Steckverbindergehäuses 1 ist auf der linken Bildseite dargestellt, die dazugehörige Steckseite ist entsprechend gegenüberliegend angeordnet. Das Steckverbindergehäuse 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel mittels zweier Rasthaken 6 auf der einen und ebenfalls einem Rasthaken auf der dazugehörigen gegenüberliegenden Seite, siehe 3, in der Entriegelungshülse 2 gehalten. Die Rasthaken 6 weisen dabei in Steckrichtung und verhindern ein unbeabsichtigtes Abziehen der Entriegelungshülse 2 vom Steckverbindergehäuse 1.
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Das Polarisationselement 3 ist mittig auf einer Seite der Entriegelungshülse 2 angeformt. In der 2 ist das Polarisationselement 3 mittig zwischen den zwei Rasthaken 6 positioniert. Das Polarisationselement 3 ist in der Schnittdarstellung zumindest bereichsweise, nämlich zu seinem Ende hin, konisch zulaufend ausgebildet. Die Form ergibt sich in diesem Beispiel aus einem länglichen Rechteck, an welches in Richtung der Steckseite ein gleichschenkliges Trapez angeformt ist. Die schmalere Seite der beiden parallelen Seiten ist in Richtung der Steckseite ausgerichtet. Diese Form ist in ihrer dreidimensionalen Ausgestaltung an den Kanten mit Fasen versehen, sodass das Einführen des Polarisationselements 3 in eine Ausnehmung 5 an einem Gegensteckverbinder 4 erleichtert ist. Dieses ist in den 4 und 5 zu sehen.
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Die 3 zeigt den Steckverbinder in einer gegenüber der vorangegangenen Darstellung gedrehten Ansicht mit Blick die zuvor verdeckte Seite in einer entsprechenden Schnittdarstellung.
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An der gezeigten Seite verfügt das Steckverbindergehäuse 1 über einen Rasthaken 6. Dieser ist mittig an der Entriegelungshülse 2 und dem Polarisationselement 3 gegenüberliegend angeordnet. Die Wirkrichtung des einen Rasthakens 6 auf dieser Seite ist identisch mit der Wirkrichtung der beiden Rasthaken 6 auf der anderen Seite. Seitlich des Rasthakens 6 ist jeweils eine Führungsschiene angeformt, welche die Einführung des Steckverbindergehäuses 1 in die Entriegelungshülse 2 für den Anwender vereinfacht.
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Die 2 und 3 zeigen den Vorteil des Polarisationselements 3 bei der Montage des Steckverbindergehäuses 1 mit der Entriegelungshülse 2. Ein fehlerhafter Zusammenbau wird dadurch verhindert.
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Die 4 zeigt einen Gegensteckverbinder 4, genauer ein Gegensteckverbindergehäuse, und die Entriegelungshülse 2 in perspektivischer Darstellung. Der Übersichtlichkeit halber sind in dieser Figur die beiden Elemente getrennt dargestellt. Zusammengesteckt sind sie in der 5 gezeigt. Die Entriegelungshülse 2 entspricht dabei der in den 1 bis 3 gezeigten Entriegelungshülse 2.
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Bei dem Gegensteckverbinder 4 ist in den 4 und 5 jeweils ohne Steckverbindereinsatz gezeigt. Die Steckverbindereinsätze sind so ausgestaltet, dass sie in dem Gehäuse des Gegensteckverbinder 4 aufnehmbar und sicher fixierbar sind. Steckverbindereinsätze für Steckverbindergehäuse und korrespondierende Gegensteckverbindergehäuse sind im Stand der Technik hinreichend bekannt. Bei dem gezeigten Gehäuse des Gegensteckverbinders 4 handelt es sich exemplarisch um ein Anbaugehäuse zur Montage an der Wand eines Gerätes, einer Anlage oder ähnlichem. Anstelle eines Anbaugehäuses könnte es sich bei dem Gehäuse des Gegensteckverbinders 4 auch um ein Sockelgehäuse oder ein Durchführungsgehäuse oder ein Tüllengehäuse handeln. Die genannten Gehäusearten sind im Stand der Technik hinreichend bekannt. Das Gehäuse des Gegensteckverbinders 4 muss so gewählt sein, dass es mit dem Steckverbindergehäuse korrespondiert.
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Das Gehäuse des Gegensteckverbinders 4 weist auf einer Seite eine Ausnehmung 5 auf, in welche das Polarisationselement 3 der Entriegelungshülse 2 eingreift und mit der es zusammenwirkt. Bei der Ausnehmung 5 handelt es sich um einen rechteckigen Ausschnitt in der Wand des Gehäuses des Gegensteckverbinders 4.
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In der 5, ebenfalls eine perspektivische Darstellung, sind die in der 4 noch getrennten Elemente, das Gehäuse des Gegensteckverbinders 4 und die Entriegelungshülse 2, zusammengesteckt. In dieser Figur ist zu sehen, wie die Ausnehmung 5 und das Polarisationselement 3 zusammenwirken. Diese Zusammenwirkung definiert das korrekte Stecken. Ein Fehlstecken von Steckverbinder und Gegensteckverbinder 4 wird dadurch vermieden.
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Auch wenn in den Figuren verschiedene Aspekte oder Merkmale der Erfindung jeweils in Kombination gezeigt sind, ist für den Fachmann - soweit nicht anders angegeben - ersichtlich, dass die dargestellten und diskutierten Kombinationen nicht die einzig möglichen sind. Insbesondere können einander entsprechende Einheiten oder Merkmalskomplexe aus unterschiedlichen Ausführungsbeispielen miteinander ausgetauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steckverbindergehäuse
- 2
- Entriegelungshülse
- 3
- Polarisationselement
- 4
- Gegensteckverbinder
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Rasthaken
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1841016 B1 [0004]
- DE 10236275 B3 [0005]
- EP 1337008 A2 [0006]
- EP 1959523 B1 [0007]
- DE 29823719 U1 [0008]