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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erstellen einer elektrisch leitenden Verbindung eines ersten Leiterabschnitts und eines zweiten Leiterabschnitts sowie zum sicherheitskritischen Trennen der Verbindung im Brandfall, umfassend eine erste Anschlusskontakteinrichtung zur Kontaktierung des ersten Leiterabschnitts, eine zweite Anschlusskontakteinrichtung zur Kontaktierung des zweiten Leiterabschnitts und ein die erste Anschlusskontakteinrichtung und die zweite Anschlusskontakteinrichtung miteinander elektrisch verbindendes Sicherungselement. Sie betrifft außerdem ein Verfahren zum sicherheitskritischen Trennen einer elektrisch leitenden Verbindung eines ersten Leiterabschnitts und eines zweiten Leiterabschnitts im Brandfall, insbesondere mittels einer Vorrichtung nach der Erfindung.
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Vorrichtungen zum Erstellen einer elektrisch leitenden Verbindung eines ersten elektrischen Leiterabschnitts und eines zweiten elektrischen Leiterabschnitts sowie zum sicherheitskritischen Trennen der Verbindung in einem Versagensfall sind allgemein bekannt. Einen Versagensfall kann insbesondere ein Kurzschluss in einem elektrischen System darstellen, der unter anderem aufgrund eines Versagens von elektrischen Bauteilen oder Leitungen in einem Brandfall auftreten kann. Die betreffenden Vorrichtungen bewirken, dass sich ein in einem Teil des Systems auftretendes Versagen nicht auf das gesamte System auswirkt und einen Gesamtsystemausfall verursacht, sondern nur auf den vom Gesamtsystem elektrisch abkoppelbaren Teil beschränkt ist, also eine Funktion des übrigen Systems - wenn auch nur in einem beschränkten Umfang - erhalten bleibt.
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Aus der
EP 2 928 025 A1 ist eine Anschlussvorrichtung zum Anschließen einer mehradrigen Abzweigleitung an ein Flachkabel bekannt. Diese weist ein Anschlussvorrichtungsgehäuse auf, welches den Durchtritt des Flachkabels erlaubt. Im Inneren des Anschlussvorrichtungsgehäuses sind Durchdringungskontakte zur abisolierfreien Kontaktierung des Flachkabels angeordnet. Die Anschlussvorrichtung weist eine Abzweigleitungsbuchse für den Austritt der Abzweigleitung aus der Anschlussvorrichtung auf, wobei die Abzweigleitungsbuchse am Anschlussvorrichtungsgehäuse angeordnet ist. Die Abzweigleitungsbuchse weist ein Abzweigleitungs-Buchsengehäuse und eine darin angeordnete Sicherungsaufnahme für wenigstens einen Sicherungseinsatz zur Absicherung einer zugehörigen Ader der Abzweigleitung auf. Die Sicherungsaufnahme ist über eine Verbindungsleitung elektrisch mit den Durchdringungskontakten verbunden, und bildet elektrisch eine Trennstelle für die wenigstens eine abgesicherte Ader der Abzweigleitung, womit die jenseits der Trennstelle liegende Ader der Abzweigleitung durch Ansprechen des Sicherungseinsatzes elektrisch vom Flachkabel trennbar ist. Das Abzweigleitungs-Buchsengehäuse ist öffnungsfähig und der wenigstens eine Sicherungseinsatz ist durch Öffnen des Abzweigleitungs-Buchsengehäuses, ohne Öffnen des Anschlussvorrichtungsgehäuses auswechselbar. Mit einer solchen Vorrichtung kann in einem elektrischen System bei Auftreten eines Kurzschlusses in einem Teilsystem dieses vom übrigen System elektrisch abgekoppelt werden, so dass der Kurzschluss nur das Teilsystem, nicht jedoch das gesamte System lahmlegt. Bei diesem System ist von Nachteil, dass es erst zu einem Kurzschluss im System kommen muss, bevor der davon betroffene Teil entkoppelt wird.
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Aus der
EP 2 568 542 A1 ist außerdem bekannt eine Abzweigvorrichtung zum elektrischen Verbinden einer Abzweigleitung mit einer Durchgangsleitung, wobei die Abzweigvorrichtung zum Funktionserhalt der Durchgangsleitung im Brandfall mit einer thermisch auslösenden Trennvorrichtung ausgerüstet ist, die die elektrische Verbindung zwischen der Abzweigleitung und der Durchgangsleitung bei Anstieg der Umgebungstemperatur bei einem vorbestimmten brandtypischen Wert, einer sogenannten Trenntemperatur, selbsttätig trennt.
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In Anbetracht des vorstehend beschriebenen Stands der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zu verringern oder zu vermeiden, insbesondere eine alternative Vorrichtung zu schaffen, die in einem Brandfall schnell und insbesondere schon vor einem Auftreten eines Kurzschlusses anspricht und einen davon betroffenen Teil eines elektrischen Systems sicher und schnell abtrennt.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1, also durch eine Vorrichtung zum Erstellen einer elektrisch leitenden Verbindung eines ersten Leiterabschnitts und eines zweiten Leiterabschnitts sowie zum sicherheitskritischen Trennen der Verbindung im Brandfall, umfassend eine erste Anschlusskontakteinrichtung zur Kontaktierung des ersten Leiterabschnitts, eine zweite Anschlusskontakteinrichtung zur Kontaktierung des zweiten Leiterabschnitts und ein die erste Anschlusskontakteinrichtung und die zweite Anschlusskontakteinrichtung miteinander elektrisch verbindendes Sicherungselement, welche Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass das Sicherungselement einen im Wesentlichen zylinderförmigen und hermetisch dichten Hohlkörper aus einem spröden Material aufweist, der mit einem sich bei Erwärmung ausdehnendem Medium gefüllt ist, derart, dass bei Überschreiten einer vorbestimmten Grenztemperatur der Hohlkörper zerbricht und die elektrische Verbindung zwischen der ersten Anschlusskontakteinrichtung und der zweiten Anschlusskontakteinrichtung unterbrochen wird.
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Im Hinblick auf ein Verfahren wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum sicherheitskritischen Trennen einer elektrisch leitenden Verbindung eines ersten Leiterabschnitts und eines zweiten Leiterabschnitts im Brandfall, insbesondere mittels einer Vorrichtung nach der Erfindung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei ein elektrisches Sicherungselement eine erste Anschlusskontakteinrichtung und eine zweite Anschlusskontakteinrichtung elektrisch miteinander verbindet, wobei das Sicherungselement einen im Wesentlichen zylinderförmigen und hermetisch dichten Hohlkörper aus einem spröden Material aufweist und ein darin befindliches Medium erwärmt wird, wobei sich das Medium in Folge der Erwärmung ausdehnt und wobei der Hohlkörper bei Überschreiten einer vorbestimmten Grenztemperatur durch Ausdehnung des Mediums zerbricht und die elektrische Verbindung zwischen der ersten Anschlusskontakteinrichtung und der zweiten Anschlusskontakteinrichtung getrennt wird.
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Der erste und der zweite Leiterabschnitt sind im Sinne der Erfindung elektrische Leiterabschnitte und dienen einer Übertragung von elektrischem Strom. Insbesondere kann der erste Leiterabschnitt eine Durchgangsleitung und der zweite Leiterabschnitt eine Abzweigungsleitung sein, wobei eine Mehrzahl von Verbrauchern mit jeweils einer Abzweigleitung unter Zwischenschaltung einer Vorrichtung nach der Erfindung an eine Durchgangsleitung angeschlossen werden kann. Die Leiterabschnitte können insbesondere mehradrig sein, wobei in der Vorrichtung für jede Ader eigene Anschlusskontakteinrichtungen vorgesehen sind. Außerdem kann für jede Ader ein eigenes Sicherungselement vorgesehen sein, die Vorrichtung also eine der Anzahl der Adern entsprechende Anzahl von Sicherungselementen aufweisen. Das Sicherungselement der Vorrichtung ist schaltungstechnisch zwischen der ersten Anschlusskontakteinrichtung und der zweiten Anschlusskontakteinrichtung angeordnet und bewirkt im Normalfall, also wenn kein Störfall vorliegt, eine Übertragung elektrischen Stroms von dem ersten Leiterabschnitt über die erste Anschlusskontakteinrichtung auf die zweite Anschlusskontakteinrichtung und den zweiten Leiterabschnitt. Bei einem Störfall, hier zum Beispiel in Form eines Brands, kommt es bestimmungsgemäß zu einem Ansprechen oder Auslösen des Sicherungselements, wodurch es zu einer Unterbrechung oder Trennung der elektrischen Verbindung zwischen der ersten Anschlusskontakteinrichtung und der zweiten Anschlusskontakteinrichtung kommt. Nach der Erfindung wird das Ansprechen oder Auslösen des Sicherungselements bewirkt durch eine Zerstörung dessen Hohlkörpers. Dabei nutzt die Erfindung die im Brandfall in der Nähe eines Brandherdes auftretende Hitzeentwicklung, die zu einer Erwärmung und damit thermischen Ausdehnung des in dem Hohlkörper hermetisch eingeschlossenen Mediums führt. Der Hohlkörper und das darin eingeschlossene Medium sind derart aufeinander abgestimmt, dass bei Überschreiten einer vorgewählten / vorbestimmten Grenztemperatur die Ausdehnung des Mediums so groß ist, dass der Hohlkörper dem durch das Medium ausgeübten Innendruck nicht mehr widerstehen kann und versagt, insbesondere bricht, platzt oder zerspringt. Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist, dass es in einem Brandfall nicht erst bei Auftreten eines Kurzschlusses, sondern allein schon durch eine Erwärmung des Mediums auf die Schwelltemperatur zu einem Ansprechen der Vorrichtung kommt. Dies kann besonders relevant in explosionsgefährdeter Umgebung sein, wo Kurzschlüsse und dadurch ggf. entstehende Funken zu vermeiden sind.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass die Vorrichtung besonders einfach auf unterschiedliche Ansprechtemperaturbereiche (Schwelltemperaturen) angepasst werden kann. Dies kann im Rahmen der Erfindung erfolgen, indem für die Vorrichtung mehrere unterschiedliche Sicherungselemente mit jeweiligem Hohlkörper zur Verfügung gestellt werden. Dabei ist jeder Hohlkörper auf einen bestimmten Temperaturbereich und eine bestimmte Schwelltemperatur eingestellt, zum Beispiel durch eine entsprechende Auswahl des jeweils im Hohlköper befindlichen Mediums und/oder durch Vorsehen mehr oder weniger großer Gasblasen in dem Medium, die eine Art kompressiblen Dämpfer bilden und damit die thermische Ausdehnung des Mediums beeinflussen, und/oder durch eine entsprechende Ausbildung und/oder Schwächung des Hohlkörpers selbst. Zusammenfassend kann die Vorrichtung mit einer Anzahl unterschiedlicher Sicherungselemente betrieben werden, wobei jedes für einen bestimmten Ansprechbereich und eine bestimmte Schwelltemperatur ausgelegt und insbesondere für einen Nutzer entsprechend gekennzeichnet ist, zum Beispiel durch einen Farbkodierung.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann eine elektrische Verbindung bewirkt werden, indem der Hohlkörper ein die erste Anschlusskontakteinrichtung elektrisch mit der zweiten Anschlusskontakteinrichtung verbindendes Leiterelement trägt. Dieses kann innerhalb oder außerhalb des Hohlkörpers angeordnet sein. Außerdem kann der Hohlkörper selbst elektrisch leitendend sein. Nach einer Ausführungsform kann auf eine Außenseite des Hohlkörpers eine elektrisch leitende Beschichtung aufgebracht sein, beispielswiese in Form einer vollflächigen Beschichtung oder zumindest einer elektrischen Leiterbahn. Die Beschichtung kann insbesondere ein Leitlack oder eine Metallisierung sein. Sie kann außerdem aufgedampft sein. Durch das Zerspringen des Hohlkörpers im Brandfall wird entweder die elektrische Verbindung selbst zerstört (zum Beispiel zerspringt auch eine auf den Hohlkörper aufgebrachte elektrisch leitende Beschichtung) oder der Hohlköper löst sich durch seine Zerstörung von der ersten und/oder zweiten Anschlusskontakteinrichtung, wodurch auch das vom Hohlkörper getragene Leiterelement gelöst und die elektrische Verbindung unterbrochen wird.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Hohlkörper ein Glashohlkörper. Dies ist im Hinblick auf die besonders geeigneten Eigenschaften von Glas wie hohe Sprödigkeit und Härte sowie die Art des Versagens (schlagartig, plötzlich) des Glashohlkörpers in Folge eines überhöhten Innendrucks (Zerplatzen oder Zerspringen) von Vorteil. Der Hohlkörper kann allerdings auch aus einem anderen Material mit entsprechenden mechanischen Eigenschaften bestehen. Alternativ oder zusätzlich kann der Hohlkörper eine Sollbruchstelle aufweisen. Diese ist derart ausgebildet, dass ein bestimmungsgemäßes Versagen zum Beispiel in Form von Zerbrechen des Hohlkörpers zwischen den elektrisch voneinander zu isolierenden Anschlusskontakteinrichtungen sichergestellt ist.
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Das Sicherungselement kann insbesondere von einem ersten und einem zweiten Klammerelement, insbesondere metallischen Klammerelement gehalten sein. Das erste Klammerelement ist elektrisch mit der ersten Anschlusskontakteinrichtung und das zweite Klammerelement elektrisch mit der zweiten Anschlusskontakteinrichtung verbunden. Zumindest eines der Klammerelemente kann derart ausgebildet sein, dass es im Brandfall und bei einem Ansprechen des Sicherungselements zu einem Lösen des Hohlkörpers aus dem entsprechenden Klammerelement kommt. Zum Beispiel kann bzw. können das erste Klammerelement und/oder das zweite Klammerelement jeweils einen ersten Klemmarm und einen zweiten Klemmarm aufweisen. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung sind diese zueinander im Wesentlichen parallel und auf in radialer Richtung einander gegenüberliegenden Seiten des Sicherungselements angeordnet. Man kann auch sagen, dass dabei der Hohlkörper in radialer Richtung gehalten ist. Bei einer anderen Ausführungsform weist jedes Klammerelement nur einen Klemmarm auf. Diese sind zueinander im Wesentlichen parallel und auf in axialer Richtung einander gegenüberliegenden Seiten des Sicherungselements angeordnet und der Hohlkörper ist in axialer Richtung gehalten, was ein besonders sicheres Versagen des Hohlkörpers im Schadensfall bewirkt, da die Stelle, an der der Hohlköper versagt, in jedem Fall zwischen den diesen haltenden Klemmarmen liegt. Die Lagebezeichnungen radial und axial werden hier mit Bezug auf die Längsachse des Sicherungselements verwendet.
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Wenn nach einer Weiterbildung der Erfindung ein Spalt zwischen dem ersten Klemmarm und dem zweiten Klemmarm zu zumindest einer Seite hin offen ausgebildet ist, sind ein Anordnen des Sicherungselements zwischen den beiden Klemmarmen sowie ein Entfernen oder Austreten von Bruchstücken des Hohlkörpers im Versagensfall besonders einfach und sicher möglich. Die Klemmarme sind vorzugsweise derart ausgebildet und ausgerichtet, dass die Öffnung zwischen ihnen bei einer bestimmungsgemäßen Montage der Vorrichtung nach unten offen ist, so dass Bruchstücke des Hohlkörpers besonders einfach und sicher aus dem Klemmraum zwischen den Klemmarmen herausfallen können.
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Eine Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper soffittenartig ausgebildet ist und zum Beispiel beiderseits zylinderendseitig jeweils eine Kontaktkappe aufweist, die jeweils mit einem innerhalb oder außerhalb des Hohlkörpers angeordneten Leiter elektrisch leitend verbunden sind. Der Leiter kann separat von Hohlkörper oder einteilig damit ausgebildet sein. Die Kontaktkappen können jeweils als Metallkappe ausgebildet sein, insbesondere derart, dass sie sich endseitig am zylinderförmigen Hohlkörper befinden und eine Kontaktierung in axialer Richtung ermöglichen. Derartige Kontaktkappen sind für eine endseitige Klemmung des Hohlkörpers in axialer Richtung von Vorteil.
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Die Vorrichtung kann als Abzweigungsbuchse oder Verteilerbuchse mit einem Gehäuse ausgebildet sein. Das Gehäuse kann insbesondere ein mit einem Deckel verschließbares Gehäuseteil umfassen, in dem die Anschlusskontakteinrichtungen und das Sicherungselement bzw. die Sicherungselementen angeordnet sind. Vorzugsweise weist das Gehäuse ein Sockelelement auf, das die Anschlusskontakteinrichtungen und die Sicherungselemente trägt. Das Gehäuse und das Sockelelement sind vorzugsweise aus einem isolierenden und/oder feuerbeständigen Material wie Kunststoff oder Keramik gebildet. Die erste und die zweite Anschlusskontakteinrichtung sind durch das Sockelelement und das Gehäuse elektrisch voneinander isoliert.
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Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden beispielhaften und nicht beschränkenden Beschreibung der Erfindung anhand von Figuren. Diese sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 eine teilgeschnittene Ansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung,
- 2 eine vergrößerte Detailansicht der 1,
- 3 eine teilgeschnittene Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung,
- 4 eine vergrößerte Detailansicht der 2 und
- 5 schematische Darstellungen zweier Ausführungsformen eines Sicherungselements.
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Die in den 1 bis 4 dargestellte Vorrichtung 1 weist ein mit einem nicht gezeigten Deckel verschließbares und zu öffnendes Gehäuse 2 aus einem isolierenden Kunststoff auf. Das Gehäuse 2 weist zwei feuchtigkeitsisolierte Buchsen 3, 4 für einen in den Figuren nicht gezeigten und als Durchgangsleitung ausgebildeten ersten Leiterabschnitt auf. Es weist außerdem zumindest eine ebensolche Buchse (nicht dargestellt) für einen als Abzweigleitung ausgebildeten zweiten Leiterabschnitt (nicht dargestellt) auf.
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In dem Gehäuse 2 ist mittig ein Sockelelement 5 aus einer Keramik angeordnet. Auf der dem Gehäuse 2 abgewandten Seite des Sockelelements 5 sind isolierende Trennwände 6 angeordnet, zwischen oder neben denen sich jeweils ein Aufnahmeraum 7 für eine Ader des ersten Leitungsabschnitts befindet. Da die 1 bis 4 jeweils Schnittdarstellungen sind, ist der in den Figuren vordere Aufnahmeraum 7 geschnitten dargestellt. Jedem Aufnahmeraum 7 ist eine erste Anschlusskontakteinrichtung 8 zugeordnet. Diese besteht im Wesentlichen aus einem Sockel 9, einem darüber angeordneten Klemmelement 10 und einem mit dem Klemmelement 10 mit einem Gewinde 11 in Eingriff stehenden und axialfest an zwei benachbarten Trennwänden 6 angeordnetem Trägerelement 12, das von einer Isolationskappe 13 abgedeckt ist. Der Sockel 9 ist ortsfest am Sockelelement 5 ausgebildet. Das Klemmelement 10 ist mittels einer Feder 14 gegenüber dem Trägerelement 12 in Richtung des Sockels 9 vorgespannt. Durch gegenseitiges Verschrauben von Trägerelement 12 und Klemmelement 10 kann eine zwischen dem Sockel 9 und dem Klemmelement 10 befindliche Leiterader geklemmt werden. Dabei wird sie gegen ein den Sockel 9 übergreifendes Kontaktierungselement 15 gepresst, so dass die Leiterader elektrisch leitend mit dem Kontaktierungselement 15 verbunden ist. Das Kontaktierungselement 15 weist zwei erste Klammerelemente 16 auf, die jeweils zwei einander gegenüberliegende Klemmarme 17 besitzen.
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Jeder ersten Anschlusskontakteinrichtung 8 sind außerdem zwei zweite Anschlusskontakteinrichtungen 18, 19 zugeordnet, die am Sockelelement 5 angeordnet sind. Die zweite Anschlusskontakteinrichtung 18 umfasst ein Kontaktierungselement 20, das einerseits mit einer Klemmeinrichtung 21 für eine nicht dargestellte Leitungsader einer Abzweigleitung und andererseits mit einem Klammerelement 22 versehen ist. Die zweite Anschlusskontakteinrichtung 19 umfasst ein Kontaktierungselement 23, das einerseits mit einer Klemmeinrichtung 24 für eine nicht dargestellte Leitungsader einer weiteren Abzweigleitung und andererseits mit einem Klammerelement 25 versehen ist. Die Klemmeinrichtungen 21, 24 sind in Form von Federzugklemmen ausgebildet. Eine abisolierte Ader der Abzweigleitung wird in die Klemmeinrichtung 21 bzw. 24 eingebracht und kontaktiert doch elektrisch leitend das jeweilige Kontaktierungselement 20 bzw. 23. Jedes Klammerelement 22, 25 weist zwei einander gegenüberliegende Klemmarme 26 auf.
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Ein Sicherungselement 27 ist einerseits von dem Klammerelement 22 der zweiten Anschlusskontakteinrichtung 18 und andererseits von dem Klammerelement 16 der ersten Anschlusskontakteinrichtung 8 gehalten. Ein weiteres Sicherungselement 28 ist einerseits von dem Klammerelement 25 der zweiten Anschlusskontakteinrichtung 19 und andererseits von dem weiteren Klammerelement 16 der ersten Anschlusskontakteinrichtung 8 gehalten. Jedes Sicherungselement 27, 28 umfasst einen im Wesentlichen zylinderförmigen und hermetisch dichten Hohlkörper 29 aus einem spröden Material, hier aus Glas. Im dem hermetisch dichten Innenvolumen 30 des Hohlkörpers 29 befindet sich ein Medium, das sich bei Erwärmung ausdehnt. Die Menge und die thermischen Dehnungseigenschaften des Medium sind derart auf den Hohlkörper 29 abgestimmt, dass bei Überschreiten einer vorbestimmten Grenztemperatur der Hohlkörper 29 zerbricht.
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Bei den in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsformen ist die Außenseite des Hohlkörpers 29 mit einer elektrisch leitenden Beschichtung 31 versehen (siehe in 5). Diese wird bei Einbringen der Sicherungselemente 27, 28 in den zwischen den Klemmarmen 17, 26 von diesen kontaktiert, so dass ein Stromfluss zwischen einerseits dem Kontaktierungselement 15 der ersten Anschlusskontakteinrichtung 8 und andererseits den Kontaktierungselementen 20 bzw. 23 der zweiten Anschlusskontakteinrichtungen 18, 19 möglich ist, wobei Strom über die leitende Beschichtung des Hohlkörpers 29 geleitet wird.
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Kommt es in einem Brandfall zu einem Ansteigen der Temperatur, dehnt sich das Medium in dem Hohlkörper 29 aus. Bei Überschreiten der Schwelltemperatur führt der dann durch das Medium auf den Hohlkörper 29 ausgeübte Innendruck zu einem Versagen des Hohlköpers 29 in Form von Zerbrechen, Zerspringen oder Platzen und das Sicherungselement 27, 28 spricht an. Das Trennen der elektrischen Verbindung zwischen den Kontaktierungselementen 15, 20, 23 erfolgt dann durch eine Zerstörung der elektrischen Leitung 33 / Beschichtung 31 an sich und/oder dadurch, dass sich der Hohlkörper 29 in Folge seiner Zerstörung von den Klammerelementen 16, 22, 25 löst und herausfällt und so die elektrische Verbindung zwischen den Klemmarmen 17, 26 und dem Sicherungselement 27, 28 getrennt wird.
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5 zeigt schematische Darstellungen zweier Ausführungsformen des Sicherungselements 27, 28. In der ersten Ausführungsform ist der Hohlkörper 29 mit der elektrisch leitenden Beschichtung 31 versehen, die für eine Stromleitung Sorge trägt. In der zweiten Ausführungsform ist der Hohlkörper 29 beiderseits zylinderendseitig jeweils mit einer Kontaktkappe 32 versehen. Diese sind vorliegend jeweils als Metallkappe 32 ausgebildet und mit einem innerhalb des Hohlkörpers 29 durch dessen Innenraum 30 geführten Leiter 33 elektrisch leitend verbunden. Eine Sollbruchstelle 34 stellt ein Versagen des Hohlkörpers 29 zwischen den zu dessen Aufnahme in der Vorrichtung bestimmten Klammerelementen 16, 22, 25 sicher.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Buchse
- 4
- Buchse
- 5
- Sockelelement
- 6
- Trennwand
- 7
- Aufnahmeraum
- 8
- erste Anschlusskontakteinrichtung
- 9
- Sockel
- 10
- Klemmelement
- 11
- Gewinde
- 12
- Trägerelement
- 13
- Isolationskappe
- 14
- Feder
- 15
- Kontaktierungselement
- 16
- Klammerelement
- 17
- Klemmarme
- 18
- zweite Anschlusskontakteinrichtung
- 19
- zweite Anschlusskontakteinrichtung
- 20
- Kontaktierungselement
- 21
- Klemmeinrichtung
- 22
- Klammerelement
- 23
- Kontaktierungselement
- 24
- Klemmeinrichtung
- 25
- Klammerelement
- 26
- Klemmarme
- 27
- Sicherungselement
- 28
- Sicherungselement
- 29
- Hohlkörper
- 30
- Innenvolumen
- 31
- Beschichtung
- 32
- Kontaktkappe
- 33
- Leiter
- 34
- Sollbruchstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2928025 A1 [0003]
- EP 2568542 A1 [0004]