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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Steckkontaktsystem zum elektrischen Verbinden wenigstens eines Leiters, insbesondere einer Masseleitung, mit einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs.
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Stand der Technik
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Bei Kraftfahrzeugen werden Masseleitungen von Verbrauchern üblicherweise über einen oder mehrere Ringkabelschuhe auf einen Gewindebolzen, der an die Karosserie des betreffenden Kraftfahrzeugs geschweißt ist, gesteckt und mittels einer Mutter darauf verschraubt. Teilweise werden auch keine Kabelschuhe verwendet, wobei stattdessen ein so genannter Massekamm zum Einsatz kommt, welcher mehrere Zinken aufweist, an welchem einzelne Leiter befestigt werden können. Dieser Massekamm wird allerdings ebenso wie die zuvor genannten Ringkabelschuhe üblicherweise über einen Gewindebolzen gestülpt und mit einer Mutter verschraubt.
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Speziell bei Gewindebolzen aus Aluminium kann es dabei zu Problemen kommen. Aufgrund oftmals relativ großer Vorspannkräfte, welche auf solche Aluminiumbolzen wirken, und aufgrund eines Vorspannkraftverlusts durch das Aluminiumsetzverhalten kann eine Klemmkraft verloren gehen. Dies kann zu Undichtigkeiten führen oder zum Versagen der Verschraubung. Dadurch kann sich der elektrische Übergangswiderstand erhöhen, der dann wiederum eine negative Beeinträchtigung nach sich ziehen kann, bis hin zum Ausfall von elektrischen Systemen. Das Undichtwerden stellt speziell im Feuchtraum ein Problem dar. Dort kann es zu elektrochemischen Prozessen kommen, die auf Dauer zum Ausfall des als Massebolzen dienenden Bolzens führen.
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Gemäß der
DE 198 37 314 A1 wird eine Vorrichtung für den Masseanschluss elektrischer Komponenten offenbart, die einen auf Massepotential liegenden an der Karosserie eines Fahrzeuges befestigbaren Bolzen umfassen und ein mit dem Bolzen lösbar verbindbares Anschlusselement, an dem eine Vielzahl der elektrischen Komponenten anschließbar ist, offenbart.
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Die
DE 31 32 346 A1 offenbart eine Füllstandsmessvorrichtung für einen Kraftstofftank, bestehend aus einem Hauptkörper, an dem ein einen Schwimmer tragender Schwimmerarm angebracht ist, einer den Hauptkörper tragenden Oberplatte, die mit dem Tank verbindbar ist und einem elektrischen Schaltkreis, dessen Ausgangssignal durch die Stellung des Schwimmerarms und damit durch den Füllstand verändert wird.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine besonders einfache und zuverlässige Lösung bereitzustellen, mittels welcher wenigstens ein Leiter, insbesondere eine Masseleitung, mit einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs elektrisch verbunden werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Steckkontaktsystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Steckkontaktsystem zum elektrischen Verbinden wenigstens eines Leiters, insbesondere einer Masseleitung, mit einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, umfasset ein Kontaktblech, an welchem der Leiter elektrisch leitend kontaktierbar ist. Der Leiter kann beispielsweise formschlüssig oder auch stoffschlüssig am Kontaktblech befestigt werden, beispielsweise durch Ultraschallschweißen, Toxen, Stecken oder dergleichen.
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Das erfindungsgemäße Steckkontaktsystem umfasst zudem eine durch das Kontaktblech hindurchgeführte und mit diesem verbundene Hülse, welche innseitig einen Kontaktbereich und eine Innenverzahnung aufweist. Das Kontaktblech und die Hülse bestehen aus einem elektrisch leitfähigen Material. Zum Steckkontaktsystem gehört zudem ein Bolzen, welcher an seinem unteren Ende an der Karosserie befestigbar ist sowie an seinem oberen Ende eine umlaufende Nut und eine Außenverzahnung zum Herstellen einer Steckverzahnung mit der Innenverzahnung der Hülse aufweist. Der Bolzen besteht ebenfalls auch aus einem elektrisch leitenden Material, beispielsweise aus Aluminium.
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Des Weiteren umfasst das Steckkontaktsystem ein Gehäuse mit einem Gehäuseunterteil, in welchem das Kontaktblech zusammen mit der Hülse angeordnet ist, und mit einem verschließbaren Gehäusedeckel, welcher an seiner Innenseite eine Schnappeinrichtung zum Herstellen einer Schnappverbindung mit der Nut der Hülse aufweist.
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Bei bestimmungsgemäßer Anordnung des Steckkontaktsystems an einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs liegt der Bolzen mit seiner Außenumfangsfläche, genauer mit seiner Mantelfläche, am Kontaktbereich der Hülse an. Der Bolzen bildet mit der Kontakthülse zum einen eine verdrehfeste Steckverzahnung sowie zum anderen eine Schnappverbindung. Die Innenverzahnung der Hülse und die Außenverzahnung des Bolzens bilden dabei die besagte Steckverzahnung aus, sodass die Hülse und der Bolzen nicht mehr relativ zueinander verdreht werden können. Die an der Innenseite des Gehäusedeckels vorgesehene Schnappeinrichtung greift zudem beim Überstülpen der Hülse über den Bolzen in der bestimmungsgemäßen Anordnung in die Nut und bildet die Schnappverbindung aus.
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Mittels des erfindungsgemäßen Steckkontaktsystems ist es also nicht mehr erforderlich, zur elektrischen Verbindung eines Leiters, insbesondere einer Masseleitung, mit einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs eine Schraubverbindung herzustellen. Insbesondere auf den Bolzen des erfindungsgemäßen Steckkontaktsystems wirken also keine Drehmomente ein, während die elektrische Verbindung zwischen dem Leiter und der Karosserie des Kraftfahrzeugs hergestellt wird.
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Das Gehäuse, in welchem das Kontaktblech zusammen mit der Hülse angeordnet ist, muss lediglich über den Bolzen gestülpt werden, welcher zuvor an der Karosserie des Kraftfahrzeugs mit einem Längsende befestigt worden ist. Die Innenverzahnung der Hülse und die Außenverzahnung des Bolzens greifen dabei formschlüssig ineinander, sodass automatisch und auf einfache Weise eine Verdrehsicherung hergestellt wird. Sobald die Innenverzahnung und die Außenverzahnung ineinander greifen, kann also die Hülse nicht mehr relativ zu dem Bolzen verdreht werden. Die an der Innenseite des Gehäusedeckels vorgesehene Schnappverbindung bildet zudem eine Sicherung gegen ein ungewolltes Abziehen. Die Schnappeinrichtung und die restliche Anordnung der Komponenten des Steckkontaktsystems werden so ausgeführt, dass die Schnappeinrichtung verrastet, wenn die Hülse in bestimmungsgemäßer Weise vollständig auf den Bolzen gesteckt worden ist.
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Zum einen bietet das Steckkontaktsystem also eine besonders einfache Montagemöglichkeit zum Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen wenigstens einem Leiter und einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs. Das gesamte Steckkontaktsystem kann werkzeuglos verwendet werden, wobei aufgrund des Aufbaus des Steckkontaktsystems nur sehr geringe Kräfte auf die einzelnen Komponenten des Steckkontaktsystems einwirken. Dennoch kann eine dauerhaft zuverlässige elektrische Verbindung zwischen wenigstens einem Leiter, insbesondere einer Masseleitung, und einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs sichergestellt werden. Zum anderen bietet das erfindungsgemäße Steckkontaktsystem insbesondere den Vorteil, dass zwischen der Mantelfläche des Bolzens und dem Kontaktbereich der Hülse eine besonders große Kontaktfläche bereitgestellt werden kann. Dadurch kann eine relativ niederohmige Verbindung zwischen wenigstens einem Leiter, insbesondere einer Masseleitung, und der Karosserie des Kraftfahrzeugs hergestellt werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Kontaktbereich der Hülse mehrere Kontaktlamellen aufweist, welche sich beim Überstülpen der Hülse über den Bolzen an den Bolzen anschmiegen. Beispielsweise können die Kontaktlamellen radial nach innen gebogen sein, sodass diese beim Überstülpen der Hülse über den Bolzen aufgeweitet werden und sich an den Bolzen anschmiegen. Dadurch, dass der Kontaktbereich der Hülse vorzugsweise die nach innen gebogenen Kontaktlamellen aufweist, können Maßtoleranzen sowohl bei der Hülse als auch beim Bolzen besonders einfach ausgeglichen werden. Infolgedessen kann eine besonders gute elektrische Kontaktierung im Kontaktbereich sichergestellt werden. Zudem können durch die Kontaktlamellen auch im Betrieb, also im verbauten Zustand am Kraftfahrzeug, auftretende Vibrationen besonders gut kompensiert werden, ohne dass der elektrische Kontakt unterbrochen wird. Zudem können die Kontaktlamellen auch anderweitig geformt sein. Beispielsweise kann es sich auch um sogenannte Torsionslamellen handeln. Wesentlich ist, dass der Kontaktbereich mehrere Kontaktlamellen aufweist, welche sich an den Bolzen anschmiegen können.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass oberhalb und unterhalb vom Kontaktbereich jeweils ein O-Ring angeordnet ist, welche den Kontaktbereich abdichten. Dadurch kann sichergestellt werden, dass bei bestimmungsgemäßer Anordnung des Steckkontaktsystems der Kontaktbereich, an welchem der Bolzen anliegt, nicht feucht wird. Zum einen ist dies grundsätzlich vorteilhaft für die elektrische Verbindung zwischen dem Bolzen und der Hülse. Zum anderen ist dies besonders vorteilhaft, wenn der Bolzen und die Hülse aus unterschiedlichen metallischen Materialien hergestellt sind. Dadurch, dass in diesem Bereich keine Feuchtigkeit gelangen kann, kann eine Kontaktkorrosion zuverlässig verhindert werden oder zumindest extrem stark minimiert werden. Das so abgedichtete Steckkontaktsystem kann insbesondere auch in so genannten Feuchträumen des Kraftfahrzeugs verwendet werden, also in denjenigen Bereichen des Kraftfahrzeugs, welche äußeren Witterungseinflüssen unterliegen. Das Steckkontaktsystem kann also universell an der Kraftfahrzeugkarossiere verwendet werden, sei es innseitig oder außenseitig.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Gehäuse in Inneren mit einem Dichtmittel, insbesondere mit Butyl, ausgespritzt ist. Beispielsweise können am Kontaktblech mehrere Leiter, vorzugsweise Masseleitungen oder auch andere Leitungen, befestigt werden. Anschließend wird die Hülse mit dem Kontaktblech verbunden und dann wird diese Baugruppe im Gehäuseunterteil angeordnet. Anschließend kann beispielsweise das Dichtmittel ins Gehäuseunterteil eingebracht und anschließend der Gehäusedeckel geschlossen werden. Alternativ ist es auch denkbar, dass zuerst der Gehäusedeckel geschlossen und dann durch eine Öffnung das Dichtmittel eingespritzt wird. Insbesondere wenn das Steckkontaktsystem in einem Feuchtraum eines Kraftfahrzeugs verwendet wird, ist es vorteilhaft, wenn im Inneren des Gehäuses das Dichtmittel vorgesehen ist. Insbesondere Kontaktstellen, an welchen die Leiter im Kontaktblech angebracht sind, können so vor einem Feuchtigkeitseintrag geschützt werden. Des Weiteren werden weitere innen liegende Komponenten ebenfalls vor einem Feuchtigkeitseintrag geschützt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Gehäusedeckel verschwenkbar am Gehäuseunterteil befestigt ist. Dies kann unter anderem die Montage des Steckkontaktsystems erleichtern, da der Gehäusedeckel und das Gehäuseunterteil verliersicher aneinander befestigt sind. Vorzugsweise ist der Gehäusedeckel dabei mittels eines Filmscharniers verschwenkbar am Gehäuseunterteil befestigt. Dies ist eine besonders einfache und günstige Möglichkeit, den Gehäusedeckel am Gehäuseunterteil zu befestigen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Gehäuse aus einem Kunststoff, insbesondere durch Spritzguss, hergestellt ist. Das Gehäuse kann dadurch zum einen ein relativ geringes Gewicht aufweisen und zum anderen kann das Gehäuse, insbesondere wenn es mittels Spritzguss hergestellt wird, in sehr großen Stückzahlen besonders kostengünstig hergestellt werden. Zudem bietet Kunststoff gute Eigenschaften als elektrischer Isolator.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Schnappeinrichtung zwei Schnapphaken aufweist, welche in der bestimmungsgemäßen Anordnung des Steckkontaktsystems die Nut des Bolzens umgreifen. Dadurch kann in der bestimmungsgemäßen Anordnung des Steckkontaktsystems eine besonders zuverlässige Schnappverbindung realisiert werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Kontaktblech ein Massekamm ist, welcher mehrere Zinken zum Kontaktieren mehrerer Leiter, insbesondere Masseleitungen, aufweist. So ist es mittels des Steckkontaktsystems möglich, in einem einzigen Montageschritt eine Vielzahl von Leitern, insbesondere Masseleitungen, elektrisch leitend mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs zu verbinden. Der Massekamm bietet zudem den Vorteil, dass beispielsweise für unterschiedliche Bordnetzvarianten immer wieder derselbe Massekamm verwendet werden kann, wobei bei verschiedenen Bordnetzvarianten beispielsweise unterschiedlich viele Zinken des Massekamms mit jeweiligen Masseleitungen verbunden werden. Durch die niedrige Varianz auf Seiten des Massekamms kann dieser in großen Stückzahlen besonders kostengünstig hergestellt werden.
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Schließlich sieht eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Innenverzahnung der Hülse und die Außenverzahnung des Bolzens mehrere Verdrehpositionen, insbesondere in Schritten von 45°, ermöglichen. Beispielsweise können die Innenverzahnung und die Außenverzahnung gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt acht Zähne aufweisen. In dem Fall ist es auf einfache Weise möglich, in 45°-Schritten unterschiedliche Ausrichtungen der Hülse zum Bolzen einzustellen, je nachdem in welche Richtung der wenigstens eine am Kontaktblech angebrachte Leiter relativ zur Karosserie des Kraftfahrzeugs ausgerichtet werden soll.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Figurenliste
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine Perspektivansicht eines Steckkontaktsystems zum elektrischen Verbinden mehrerer Masseleitungen mit einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, wobei das Steckkontaktsystem in seiner bestimmungsgemäßen Anordnung an der Karosserie dargestellt ist;
- 2 eine weitere Perspektivansicht des Steckkontaktsystems, wobei ein Gehäusedeckel in einem aufgeklappten Zustand dargestellt ist, sodass der Blick ins Innere eines Gehäuseunterteils freigegeben wird;
- 3 eine Perspektivansicht eines zum Steckkontaktsystem gehörenden Bolzens, welcher mit einem unteren Ende an der Karosserie befestigt ist, wobei ein oberes Ende des Bolzens in einer vergrößerten Ansicht dargestellt ist;
- 4 eine Perspektivansicht von unten auf das Gehäuse des Steckkontaktsystems;
- 5 eine Perspektivansicht auf einen Massekamm des Steckkontaktsystems, an welchem eine Hülse befestigt ist, die über den Bolzen gestülpt worden ist;
- 6 eine Draufsicht auf das Gehäuseunterteil, in welchem der Massekamm angeordnet ist;
- 7 eine Draufsicht auf das geschlossene Gehäuse des Steckkontaktsystems;
- 8 eine Schnittansicht entlang der in 7 gekennzeichneten Schnittebene A-A, noch bevor der Bolzen im Inneren der Hülse angeordnet worden ist; und in
- 9 eine Schnittansicht entlang der in 7 gekennzeichneten Schnittebene B-B nachdem der Bolzen im Inneren der Hülse angeordnet worden ist.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen worden.
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Ein Steckkontaktsystem 10 zum elektrischen Verbinden mehrere Masseleitungen mit einer Karosserie 12 eines Kraftfahrzeugs ist in einer Perspektivansicht in 1 gezeigt. Das Steckkontaktsystem 10 umfasst ein Gehäuse 14, das ein Gehäuseunterteil 16 und einen Gehäusedeckel 18 aufweist. Der Gehäusedeckel 18 ist über ein Filmscharnier 20 mit dem Gehäuseunterteil 16 verbunden. Der Gehäusedeckel 18 kann dadurch aufgeklappt und zugeklappt werden.
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In 2 ist das Steckkontaktsystem 10 in einer weiteren Perspektivansicht gezeigt. Im Gehäuseunterteil 16 ist ein Kontaktblech in Form eines Massekamms 22 angeordnet. Der Massekamm 22 umfasst mehrere Zinken 24, an welchen jeweilige Masseleitungen elektrisch leitend angebunden werden können. Die Masseleitungen können beispielsweise formschlüssig oder auch stoffschlüssig an den jeweiligen Zinken 24 angebracht werden, beispielsweise durch Ultraschallschweißen, Toxen, Stecken und dergleichen. Durch eine hier nicht näher bezeichnete Durchgangsöffnung des Massekamms 22 ist eine Hülse 26 hindurchgeführt, welche über einen mit der Karosserie 12 verbundenen Bolzen 28 gesteckt worden ist. Der Bolzen 28 kann beispielsweise an die Karosserie 12 angeschweißt worden sein. Der Gehäusedeckel 18 weist zudem an seiner Innenseite 30 eine aus zwei Schnapphaken 32 ausgebildete Schnappeinrichtung auf. Die beiden Schnapphaken 32 sind in einer Vertiefung 34 angeordnet, welche bei geschlossenem Gehäusedeckel 18 als Aufnahmeraum für den Bolzen 28 dient.
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In 3 ist der an der Karosserie 12 befestigte Bolzen 28 in einer Perspektivansicht gezeigt. Dieser ist an seinem unteren Ende 36 an der Karosserie 12 befestigt. Ein oberes Ende 38 des Bolzens 28 ist zudem in einer vergrößerten Darstellung gezeigt.
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Der Bolzen 28 weist an seinem oberen Ende 38 eine Außenverzahnung 40 und eine umlaufende Nut 42 auf. Die Außenverzahnung 40 kann beispielsweise durch einen Fräsvorgang hergestellt werden, indem einzelne in Längsrichtung beziehungsweise in Axialrichtung des Bolzens 28 verlaufende Nuten eingefräst werden. Die umlaufende Nut 42 kann beispielsweise ebenfalls durch einen Fräsvorgang hergestellt werden, indem ein Fräswerkzeug in Umfangsrichtung entlang des Bolzens 28 geführt wird. Die im Zusammenhang mit 2 erwähnten Schnapphaken 32 an der Innenseite 30 des Gehäusedeckels 18 greifen bei bestimmungsgemäßer Anordnung des Steckkontaktsystems 10 in die umlaufende Nut 42 am oberen Ende 38 des Bolzens 28 ein. Auf die Funktion beziehungsweise auf den Zweck der Außenverzahnung 40 am oberen Ende 38 des Bolzens 28 wird später noch genauer eingegangen.
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In 4 ist das Gehäuse 14 des Steckkontaktsystems 10 in einer Perspektivansicht von unten gezeigt. Zum Gehäuseunterteil 16 gehört eine Gehäusehülse 44, welche die Hülse 26 (siehe unter anderem 2) außenumfangsseitig umgibt. Die gesamte hier gezeigte Baugruppe kann über den Bolzen 28 gestülpt werden, um die am Massekamm 22 angeschlossenen Masseleitungen elektrisch leitend mit der Karosserie 12 des betreffenden Kraftfahrzeugs zu verbinden. Dies kann vollkommen werkzeuglos erfolgen. Insbesondere müssen dabei keine Schraubverbindungen angezogen werden.
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In 5 sind nur der Massekamm 22 zusammen mit der Hülse 26 gezeigt, nachdem diese über den Bolzen 28 gestülpt worden sind. Diese Darstellung dient vor allem dazu, das Ineinandergreifen der Außenverzahnung 40 am oberen Ende 38 des Bolzens 28 und einer Innenverzahnung 46 der Hülse 26 zu verdeutlichen.
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Beim Überstülpen der Hülse 26 über den Bolzen 28 greifen die Innenverzahnung 46 und die Außenverzahnung 40 ineinander, infolgedessen eine verdrehfeste Verbindung zwischen dem Bolzen 28 und der Hülse 26 hergestellt wird. Da der Massekamm 22 fest, insbesondere verdrehfest, mit der Hülse 26 verbunden ist, kann der Massekamm 22 dann auch nicht mehr relativ zum Bolzen 28 verdreht werden, infolgedessen an den einzelnen Zinken 24 angebrachte Masseleitungen auch nicht mehr gegenüber dem Bolzen 28 und somit auch nicht mehr gegenüber der Karosserie 12 verdreht werden können.
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Vorzugsweise sind die Außenverzahnung 40 am oberen Ende 38 des Bolzens 28 sowie die Innenverzahnung 46 der Hülse 26 so ausgebildet, dass der Massekamm 22 in unterschiedlichen Verdrehpositionen an dem Bolzen 28 angeordnet werden kann. Im hier gezeigten Fall weisen die Innenverzahnung 46 und die Außenverzahnung 40 jeweils acht Zähne beispielsweise entsprechende Vertiefungen auf, sodass der Massekamm 22 in 45°-Schritten in unterschiedlichen Drehpositionen zum Bolzen 28 positioniert werden kann.
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In 6 ist das Gehäuseunterteil 16 in einer Draufsicht gezeigt, wobei der Massekamm 22 im Gehäuse 14 angeordnet und die Hülse 26 bereits am Massekamm 22 befestigt worden ist. In dieser Draufsicht ist nochmal gut die Innenverzahnung 46 der Hülse 26 zu erkennen, welche im Zusammenspiel mit der insbesondere in 3 gut erkennbaren Außenverzahnung 40 des oberen Endes 38 des Bolzens 28 eine Steckverzahnung eingehen kann.
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In 7 ist das Steckkontaktsystem 10 ohne die Karosserie 12 in einer Draufsicht gezeigt.
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In 8 ist das Steckkontaktsystem 10 ohne die Karosserie 12 in einer Seitenschnittansicht entlang einer in 7 gekennzeichneten Schnittebene A-A dargestellt. In der vorliegenden Darstellung wurde der Bolzen 28 noch nicht in die Hülse 26 eingeführt. Im Inneren der Hülse 26 sind mehrere Kontaktlamellen 48 angeordnet, welche einen Kontaktbereich für den Bolzen 28 ausbilden. Die Kontaktlamellen 48 sind in radialer Richtung leicht nach innen gebogen, welche beim Einführen des Bolzens 28 leicht aufgebogen werden und sich dann an die Mantelfläche des Bolzens 28 anschmiegen. Oberhalb und unterhalb von den Kontaktlamellen 48 ist jeweils ein O-Ring 50 vorgesehen. Der obere der beiden O-Ringe 50 dichtet den aus den Kontaktlamellen 48 ausgebildeten Kontaktbereich nach oben und der untere der O-Ringe 50 dichtet den Kontaktbereich in Form der Kontaktlamellen 48 in Richtung der hier nicht dargestellten Karosserie 12 ab. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das Steckkontaktsystem 10 in einem Feuchtraum des betreffenden Kraftfahrzeugs eingesetzt wird. In dem Fall kann es zudem noch vorgesehen sein, dass das Gehäuse 14 im Inneren noch mit einem Dichtmittel, beispielsweise mit Butyl, ausgespritzt wird.
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In 9 ist das Steckkontaktsystem 10 in seiner bestimmungsgemäßen Anordnung in einer Schnittdarstellung entlang der in 7 gekennzeichneten Schnittebene B-B dargestellt.
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In der vorliegenden Darstellung kann man gut erkennen, wie die beiden Schnapphaken 32 in die hier nicht näher bezeichnete umlaufende Nut 42 (siehe 3) des Bolzens 28 eingreifen. Der Bauteilverbund aus dem Gehäuse 14, dem Massekamm 22 und der Hülse 26 kann dadurch nicht mehr von dem Bolzen 28 abgezogen werden. Die hier nicht näher gekennzeichnete Außenverzahnung 40 (siehe 3) des Bolzens 28 im Zusammenspiel mit der Innenverzahnung 46 der Hülse 26 sorgen zudem für eine verdrehsichere Fixierung des aus dem Gehäuse 14, dem Massekamm 22 und der Hülse 26 bestehenden Bauteilverbunds gegenüber dem Bolzen 28.
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Mittels des erläuterten Steckkontaktsystems 10 wird eine besonders einfache Möglichkeit bereitgestellt, eine elektrisch leitende Verbindung zwischen Masseleitungen und einer Karosserie 12 eines Kraftfahrzeugs herzustellen, und zwar ohne dass dafür Werkzeuge eingesetzt und hohe Drehmomente aufgebracht werden müssen. Mittels des beschriebenen Steckkontaktsystems 10 ist es insbesondere möglich, bei sehr kurzen Montagezeiten zuverlässige elektrische Verbindungen zwischen Masseleitungen und Karosserie 12 von Kraftfahrzeugen herzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Steckkontaktsystem
- 12
- Karosserie
- 14
- Gehäuse
- 16
- Gehäuseunterteil
- 18
- Gehäusedeckel
- 20
- Filmscharnier
- 22
- Massekamm
- 24
- Zinken
- 26
- Hülse
- 28
- Bolzen
- 30
- Innenseite des Gehäusedeckels
- 32
- Schnapphaken
- 34
- Vertiefung
- 36
- unteres Ende des Bolzens
- 38
- oberes Ende des Bolzens
- 40
- Außenverzahnung
- 42
- Nut
- 44
- Gehäusehülse
- 46
- Innenverzahnung
- 48
- Kontaktlamellen
- 50
- O-Ring