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Die Erfindung betrifft ein Schlaginstrument mit einem Klangkörper und mit mindestens einem Schlagelement, wobei das mindestens eine Schlagelement eine Schlagfläche aufweist, über die das Schlaginstrument anschlagbar ist, und wobei das Schlaginstrument formstabil ausgestaltet ist.
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Schlaginstrumente zählen zu den ältesten bekannten Musikinstrumenten der Menschheit und waren stets auch Ausdruck des technischen und kulturellen Niveaus ihrer jeweiligen Nutzer. Schlaginstrumente weisen üblicherweise einen Klangkörper mit einer Schlagfläche auf und werden mit Schlagstöcken oder den Händen gespielt, wodurch ein trommelartiger Klang erzeugt wird. Frühe Schlaginstrumente weisen Schlagflächen aus Tierfellen oder -häuten auf, die über einen Klangkörper gespannt sind, wobei der Klangkörper aus unterschiedlichsten Materialien, beispielsweise Holz, Ton oder Metall, gefertigt wurde. Moderne Schlaginstrumente können im Gegensatz zu den historischen Instrumenten auch Schlagflächen aus modernen synthetischen Materialen aufweisen. Im Grundsatz kann festgehalten werden, dass es bei Schlaginstrumenten stets ein vorrangiges Entwicklungsziel war und ist mit möglichst geringem Ressourceneinsatz einen maximalen Effekt, also Schalldruck, zu erzeugen
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Bei den dem Fachmann bekannten Schlaginstrumenten ist der erreichbare Schalldruck vorrangig von einem von dem Klangkörper umschlossenen Volumen und damit von der Baugröße des Schlaginstrumentes abhängig. Diese Einschränkung der bekannten Schlaginstrumente liegt darin begründet, dass der Schall zu einem überwiegenden Anteil durch eine Eigenschwingung der Schlagfläche erzeugt wird, wobei die von einem Volumen umschlossene Luft lediglich als ein Resonanzmedium dient. Bei den bekannten Ausführungsformen von Schlaginstrumenten ist eine Miniaturisierung des Schlaginstrumentes stets mit einem überproportionalen Verlust an erreichbarem Schalldruck verbunden, wodurch der Kompaktheit der bekannten Schlaginstrumente enge Grenzen gesetzt sind. Derartige Schlaginstrumente sind beispielsweise in der
DE 41 03 244 A1 und der
US 5 392 681 A beschrieben.
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Als Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird es daher angesehen, ein kompaktes und dennoch lautstarkes Schlaginstrument zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Schlagelement in einem Verbindungsabschnitt durch mindestens ein elastisches Verbindungselement mit dem Klangkörper verbunden ist, so dass bei einem Anschlagen der Schlagfläche das Schlagelement und durch das Schlagelement auch ein von dem Klangkörper umschlossenes Gasvolumen in Anschlagrichtung im Wesentlichen gleichförmig ausgelenkt und in Schwingung versetzt wird, wobei eine Verformung des formstabilen Schlagelements beim Anschlagen durch das elastische Verbindungselement reduziert ist. Durch eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlaginstruments wird erreicht, dass bei dem Anschlagen der Schlagfläche neben der Schlagfläche durch das Schlagelement auch ein von dem Klangkörper umschlossenes Gasvolumen in Schwingung versetzt wird, wodurch eine effizientere Umwandlung eines Schlagimpulses in akustische Schwingungsenergie erreicht wird.
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Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass durch das Anschlagen des Schlaginstruments erzeugte Wellen sich primär longitudinal durch das von dem Klangkörper umschlossene Gasvolumen und senkrecht von dem Schlagelement weg bewegende Longitudinalwellen sind, wobei ein Anteil sich transversal in dem Schlagelement und dem Klangkörper ausbreitender Wellen minimiert ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da sich transversal in Schlaginstrumenten ausbreitende Schwingungen üblicherweise durch eine Interaktion mit einem angrenzenden Gasvolumen in mittel- und hochfrequente Schallwellen umgewandelt werden. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei dem Anschlagen des Schlagelements ein an das Schlagelement angrenzender Anteil des Gasvolumens um eine Auslenkung des Schlagelements verdrängt wird, sodass sich in dem Gasvolumen eine sich von dem Schlagelement weg ausbreitende Wellenfront ausbildet.
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Um eine möglichst effiziente Übertragung des Schlagimpulses auf das Gasvolumen zu erreichen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Schlagelement eine möglichst hohe Gesamtsteifigkeit aufweist. Zur Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlagelementes kann eine Vielzahl an Materialien Verwendung finden, beispielsweise Kunststoff, Metall, Holz oder ähnliches. Ausschlaggebend für die Eignung zur Verwendung als Schlagelement und/oder Schlagfläche des erfindungsgemäßen Musikinstrumentes ist vorteilhafterweise, dass das verwendete Material eine hohe Festigkeit aufweist und biegesteif ist. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Schlagelement als eine biegesteife Platte ausgestaltet ist, wobei biegesteife Platten, anders als beispielsweise biegeweiche Membranen, eine zur Bestimmung von mechanischen Eigenschaften der biegesteifen Platte relevante Dicke aufweisen. Aus einer Dicke, einem Elastizitätsmodul und einer Poissonzahl des Schlagelements ist eine Schlagelementplattensteifigkeit ermittelbar wobei die Plattensteifigkeit die Einheit N*mm hat. Eine Durchbiegung des Schlagelements ist proportional zu einer ortsabhängigen Flächenlast und umgekehrt proportional zu der Schlagelementplattensteifigkeit. Eine handelsübliche Compactdisk weist beispielsweise eine Plattensteifigkeit von 300 bis 400 N*mm auf. Eine kreisrunde Stahlplatte von 1 mm Dicke weist eine Plattensteifigkeit von 16500 N*mm auf. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Schlagelementplattensteifigkeit zumindest 150 N*mm, bevorzugt zumindest 200 N*mm und besonders bevorzugt 250 N*mm beträgt. Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Materialstärke im Bereich des Schlagelementes und/oder der Schlagfläche an ein gewünschtes Klangergebnis angepasst werden kann.
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Um eine maximale Ausbeute an niederfrequentem Schall zu erreichen ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Schallerzeugung durch das Verbindungselement selbst minimiert ist und dass das Verbindungselement bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Schlaginstruments kein spielbarer Abschnitt des Schlaginstruments ist, sodass Spieltechniken wie Rim Shot, Rim click oder Ähnliche mit dem erfindungsgemäßen Schlaginstrument nicht in üblicher Weise, nämlich durch ein Anschlagen eines Spannreifens einer Trommel, durchführbar sind.
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Eine vorteilhafte Umsetzung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass das mindestens eine elastisch verformbare Verbindungselement zumindest abschnittsweise federartig ausgestaltet ist, wobei bei einem Anschlagen der Schlagfläche der federartig ausgestaltete Abschnitt des Verbindungselementes gestaucht wird, sodass ein gleichförmiges Schwingen des Schlagelementes in Anschlagsrichtung unterstützt wird. Eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlaginstruments ermöglicht eine besonders effiziente Umwandlung von Schlagenergie in Schalldruck. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der federartig ausgestaltete Abschnitt des Verbindungelementes beispielsweise als eine Biegefeder, eine Tellerfeder, eine Gummifeder oder Ähnliches ausgestaltet sein kann. Grundsätzlich sind alle dem Fachmann bekannten Arten von Federn dazu geeignet mit dem erfindungsgemäßen Schlaginstrument verwendet zu werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass es sich bei dem Verbindungselement um ein längs einer Umfangslinie der Schlagfläche verlaufendes Federelement mit einem V-förmigen Querschnitt handelt. Eine derartige Ausgestaltung des Verbindungselementes ermöglicht es, dass das erfindungsgemäße Schlaginstrument besonders kostengünstig herstellbar ist. So kann das Federelement beispielsweise im Rahmen eines umformenden Fertigungsverfahrens in einen Kunststoffrohling des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes eingebracht werden. Es ist auch denkbar und erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Federelement mit V-förmigem Querschnitt als ein separates Bauteil gefertigt und anschließend beispielsweise mittels eines fügenden Fertigungsverfahrens an der erfindungsgemäß vorgesehenen Stelle des Schlaginstrumentes angebracht wird. Grundsätzlich sind dem Fachmann eine Vielzahl von Verfahren bekannt um ein derartiges erfindungsgemäß vorgesehenes Federelement zu realisieren.
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Darüber hinaus ist es vorteilhafterweise ebenfalls vorgesehen, dass der Querschnitt des Federelementes auch andere Formen wie beispielsweise die eines W, eines Z, eines N oder Ähnliche aufweisen kann. Dem Fachmann sind die Ähnlichkeiten der lediglich beispielhaft genannten, möglichen Profilformen offenkundig, wobei die letztendliche Entscheidung für eines der erfindungsgemäß vorgesehenen Profile von dem angestrebten Klang und der gewünschten konkreten Bauform des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes abhängt.
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Eine vorteilhafte Umsetzung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass das Schlagelement 50%, bevorzugt 75% und besonders bevorzugt 100% eines Umkreises des Schlagelements bedeckt. Umkreis im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet denjenigen Kreis mit dem kleinsten Radius in dem das Schlagelement anordenbar ist.
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Um eine optimale Schwingungsanregung des von dem Klangkörper umschlossenen Gasvolumens zu erreichen ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das elastisch verformbare Verbindungselement derart ausgestaltet ist, dass ein Druckausgleich zwischen einem Klangkörpervolumeninnendruck und einem Umgebungsluftdruck in dem Verbindungsabschnitt zumindest gehemmt ist, sodass eine direkte Übertragung von Druckschwankungen des Klangkörpervolumeninnendruckes auf den Umgebungsluftdruck in dem Verbindungsabschnitt reduziert ist. Durch eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes wird erreicht, dass ein Schlagimpuls besonders effizient in Schalldruck umwandelbar ist. Um eine gasdichte Abdichtung zu realisieren ist es vorgesehen, dass das Verbindungselement eine Membran aufweist oder die Funktion einer Membran erfüllt. Dies kann im Sinne des Erfindungsgedankens beispielsweise dadurch erreicht werden, dass das Verbindungselement einteilig aus einem gasdichten Material, beispielsweise einem Kunststoff, einem Metall oder Ähnlichem gefertigt ist, oder indem das Verbindungselement mehrteilig ausgeführt ist, wobei es neben Elementen, die eine Federwirkung aufweisen auch ein Membranelement aufweist, welche die erfindungsgemäß erforderliche Abdichtung zwischen dem Klangkörpervolumen und der Umgebung im Bereich des Verbindungselementes bewirkt. Es ist darüber hinaus erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Verbindungselement bündig und gasdicht sowohl an dem Schlagelement, als auch an dem Klangkörper festgelegt ist, beispielsweise mittels Kleben, mittels Schweißen oder einem ähnlichen Verfahren. Dem Fachmann ist eine Vielzahl technischer Lösungen bekannt, mittels derer es möglich ist eine sowohl federnde, als auch gasdichte Verbindung zwischen Bauelementen zu realisieren, von denen alle grundsätzlich dazu geeignet sind bei dem erfindungsgemäßen Schlaginstrument verwendet zu werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Umsetzung des Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass der Klangkörper, die Schlagfläche und das Verbindungselement ein Klangkörpervolumen gasdicht umschließen. Eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes ermöglicht es, dass bei einem Anschlagen des Schlagelementes das in dem Klangkörpervolumen enthaltene Gas ein Schwingen des Schlagelementes unterstützt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass der Klangkörper, der Verbindungsabschnitt sowie das Schlagelement des Schlaginstruments als ein einstückiger Abschnitt des Schlaginstruments ausgestaltet sind. Eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlaginstruments ermöglicht eine besonders kostengünstige Herstellung desselben, beispielsweise mittels eines umformenden Fertigungsverfahrens, wobei Klangkörper, Verbindungsabschnitt und Schlagelement vorteilhafterweise beispielsweise aus einem Kunststoff, etwa einem Elastomer, gefertigt sein können. Daneben sind dem Fachmann eine Vielzahl von Verfahren zur Herstellung einstückiger Bauteile mit mehreren funktionalen Abschnitten bekannt, die alle vorgesehen und geeignet sind um das erfindungsgemäße Schlaginstrument herzustellen.
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Gemäß einer vorteilhaften Umsetzung des Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass zumindest der Klangkörper oder der Verbindungsabschnitt oder das Schlagelement als eigenständige Abschnitte des Schlaginstruments ausgestaltet sind, sodass das Schlaginstrument mehrteilig hergestellt ist. Eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes ermöglicht es, dass ein hoher Grad an Individualisierbarkeit ermöglicht werden kann. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Verbindungsabschnitt, der Klangkörper sowie das Schlagelement unabhängig voneinander gefertigt sein können, wodurch die Verwendung unterschiedlicher Materialien für diese Elemente vereinfacht wird. Im Sinne des Erfindungsgedankens ist es somit möglich, dass beispielsweise der Klangkörper aus einem Holz, der Verbindungsabschnitt aus einem Metall sowie das Schlagelement aus einem Kunststoff gefertigt sein kann, wodurch beispielsweise Anforderungen an einen speziellen Klang oder besonderen Gestaltungswünschen Rechnung getragen werden kann. Es ist erfindungsgemäß ebenfalls vorgesehen, dass lediglich der Klangkörper oder das Schlagelement als unabhängige Elemente des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes ausgestaltet sind, wobei das Verbindungselement und das Schlagelement oder das Verbindungselement und der Klangkörper als ein einstückiger Abschnitt des Schlaginstrumentes ausgestaltet sind. Zur Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes sind dem Fachmann eine Vielzahl an Materialien sowie Herstellungs- und Fügeverfahren bekannt, die allesamt geeignet sind die jeweiligen Abschnitte des Schlaginstrumentes im Sinne des Erfindungsgedankens herzustellen und aneinander festzulegen.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass der Klangkörper ein flexibles Volumenelement aufweist, wobei das flexible Volumenelement mindestens abschnittsweise aus einem verformbaren Hüllenmaterial besteht und aufblasbar ist, so dass das flexible Volumenelement in einem unaufgeblasenen Ruhezustand zusammenlegbar ist und in einem aufgeblasenen Spielzustand zumindest abschnittsweise den Klangkörper des Schlaginstruments bildet. Da es bei dem erfindungsgemäßen Schlaginstrument vorteilhafterweise nicht erforderlich ist, dass das Schlagelement und/oder die Schlagfläche mittels einer Spannung gespannt werden müssen, wie es beispielsweise bei dem Fachmann geläufigen Trommeln der Fall ist, kann auf einen vollständig formstabilen Klangkörper verzichtet werden. Das flexible Volumenelement kann vorteilhafterweise aus einer Vielzahl unterschiedlicher flexibler Materiealien gefertigt sein, die dem Fachmann zur Ausgestaltung derartiger flexibler Volumenelemente geläufig sind.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass das Verbindungselement als ein Abschnitt des verformbaren Hüllenmaterials ausgebildet ist. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Hüllenmaterial in dem Bereich des Verbindungselementes beispielsweise eine geringere Stärke und/oder Festigkeit aufweist, so dass ein gegenüber dem restlichen Hüllenmaterial elastischerer Bereich gebildet ist, der dann das elastische Verbindungselement darstellt. Durch eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes wird sichergestellt, dass eine Verformung des formstabilen Schlagelementes bei dem Anschlagen durch das derartig gebildete elastische Verbindungselement reduziert ist. Grundsätzlich sind alle dem Fachmann bekannten Verfahren zur Herstellung einer Federwirkung bei einstückiger Fertigung geeignet bei der Ausgestaltung des Verbindungselements des erfindungsgemäßen Schlaginstruments verwendet zu werden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass der Klangkörper ein formstabiles Volumenelement aufweist. Es ist vorteilhafterweise erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Schlaginstrument in Anlehnung an die dem Fachmann bekannten Schlaginstrumente ausgestaltet sein kann. Hierdurch wird es ermöglicht, dass beispielsweise Klangkörper von Trommeln auch zur Herstellung des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes verwendet werden können, wobei lediglich eine Anpassung erforderlich ist, die es ermöglicht, dass das Schlagelement mittels des elastischen Verbindungselementes an dem Klangkörper festlegbar ist. Erfindungsgemäß ist es vorteilhafterweise weiterhin vorgesehen, dass ein komplettes Umschließen des Volumenelementes durch den Klangkörper nicht erforderlich ist. So ist es ebenfalls möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Klangkörper Öffnungen aufweist, mittels derer eine akustische Kopplung des von dem Klangkörper umschlossenen Volumens mit der Umgebungsluft ermöglicht wird. Es sind alle dem Fachmann geläufigen Methoden zur Kopplung des umschlossenen Volumens mit der Außenluft auch zur Verwendung mit dem erfindungsgemäßen Schlaginstrument vorgesehen.
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Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein Klangkörpervolumen geringer ist als 6000 cm3, bevorzugt geringer als 3000 cm3 und besonders bevorzugt kleiner als 1500 cm3. Durch eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes wird erreicht, dass das Schlaginstrument deutlich kleiner ist, als die dem Fachmann geläufigen Schlaginstrumente. Die mittels des erfindungsgemäßen Schlaginstruments erreichbaren Schalldrücke liegen dabei deutlich über denen, die mit einem konventionellen Schlaginstrument gleicher Baugröße erreichbar sind. Darüber hinaus begünstigen die konstruktiven Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schlaginstruments die Erzeugung niederfrequenten Schalls, wodurch Töne mit höherem Bassanteil generiert werden können, als mit konventionellen Schlaginstrumenten gleicher Baugröße.
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Um die musikalische Bandbreite des erfindungsgemäßen Schlaginstruments zu erhöhen ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Schlaginstrument zumindest ein Klangelement aufweist, sodass ein Klangumfang des Schlaginstruments erweitert wird. Durch die Verwendung von Klangelementen wird es ermöglicht, dass das erfindungsgemäße Schlaginstrument auch als Dispositiv für eine Vielzahl unterschiedlicher Rhythmusinstrumente, beispielsweise Tamburin, Rassel, kleine Trommel etc., verwendet werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass zumindest eines der Klangelemente innerhalb des Volumenelements angeordnet ist. Durch eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Musikinstrumentes wird erreicht, dass eine möglichst glatte Oberfläche des Musikinstruments realisiert werden kann. Eine besonders vorteilhafte Umsetzung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass sämtliche Klangelemente innerhalb des Volumenelements oder in dem von dem Volumenelement umschlossenen Bereich angeordnet sind.
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Um eine optimale Impulsübertragung eines Schlags des Spielers auf das Klangelement des erfindungsgemäßen Schlaginstruments zu erreichen ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass zumindest ein Klangelement an einer Innenseite der Schlagfläche angeordnet ist. Durch eine direkte mechanische Verbindung zwischen Schlagfläche und Klangelementen wird eine maximale Erregung des Klangelements durch einen auf die Schlagfläche wirkenden Schlagimpuls erreicht.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass an einer der Schlagfläche gegenüberliegenden Seite des Volumenelements eine Griffschlaufe angeordnet ist, wobei bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Schlaginstruments eine Hand zumindest abschnittsweise durch die Griffschlaufe geführt werden kann, so dass das Schlaginstrument an der Hand anordenbar ist. Eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlaginstruments ermöglicht es, dass dieses auch bei einem angestrebten geringen Volumen von einem Nutzer sicher in der Hand gehalten werden kann.
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Eine vorteilhafte Umsetzung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass das Verbindungselement aus einem Kunststoff gefertigt ist. Der Kunststoff kann dabei erfindungsgemäß ein Thermoplast, ein Duroplast oder ein Elastomer sein. Dem Fachmann ist eine Vielzahl an Kunststoffen bekannt, die zur Verwendung mit dem erfindungsgemäßen Schlaginstruments geeignet sind. Ob ein bestimmter Kunststoff zur Herstellung des Verbindungselementes geeignet ist, richtet sich nach den konkreten Anforderungen an die Eigenschaften des Schlaginstruments, insbesondere an die geforderten akustischen Eigenschaften.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass das Verbindungselement aus einem metallischen Werkstoff gefertigt ist. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein aus einem Metall oder einem metallischen Werkstoff gefertigtes Verbindungselement beispielsweise als eine Biegefeder, eine Spiralfeder oder Ähnliches ausgestaltet sein kann.
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Eine vorteilhafte Umsetzung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass das Verbindungselement aus einem organischen Werkstoff gefertigt ist. Im Sinne des Erfindungsgedankens sind geeignete organische Werkstoffe zur Ausgestaltung des Verbindungselementes beispielsweise Horn, Haut, Darm, Latex oder Ähnliche.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes werden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 eine schematisch dargestellte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes mit einem starren und geschlossenen Volumenelement,
- 2 eine schematisch dargestellte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes mit einem starren Volumenelement mit Schallloch,
- 3 eine schematisch dargestellte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes mit einem starren Volumenelement sowie integrierter Schlagfläche,
- 4 eine schematisch dargestellte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes mit einem flexiblen Volumenelement sowie integrierter Schlagfläche,
- 5 eine schematisch dargestellte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes mit einem starren und geschlossenen Volumenelement sowie mit einem mehrteiligen Verbindungselement,
- 6 eine schematisch dargestellte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes mit einem flexiblen Volumenelement, integrierter Schlagfläche sowie mit einem Verbindungselement mit V-förmigem Querschnitt.
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In den 1 bis 6 sind schematisch Schnittansichten unterschiedlicher Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes 1 dargestellt. Die Schlaginstrumente 1 weisen ein Schlagelement 2 mit einer Schlagfläche 3 auf. Das Schlagelement 2 ist formstabil ausgestaltet und in einem Verbindungsabschnitt 4 mittels eines elastischen Verbindungselements 5 an einem Klangkörper 6 des Schlaginstruments 1 festgelegt. Beim Anschlagen der Schlagfläche 3 wird sowohl das Schlagelement 2, als auch das in dem von dem Klangkörper 6 umschlossenen Volumenelement 7 enthaltene Gas in Schwingung versetzt, wodurch ein Schlagimpuls in hörbaren Schall umgewandelt wird. Die formstabile Ausgestaltung des Schlagelements 2 in Verbindung mit einer elastischen Ausgestaltung des Verbindungselements 5 vermeidet beim Anschlagen eine Verformung des Schlagelements 2, wodurch das erfindungsgemäße Schlaginstrument 1 einen hohen Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Schlagimpulsen in hörbaren Schall erreicht.
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Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform ist das Schlagelement 2 zweiteilig ausgeführt, wohingegen es bei den in den 2 bis 4 dargestellten Ausführungsformen einteilig ausgeführt ist. Die Ausgestaltung des Schlagelements 2, insbesondere eine Mehr- oder Einteiligkeit desselben, richtet sich nach etwaigen Nutzerpräferenzen und/ oder Anforderungen, die das erfindungsgemäße Schlaginstrument 1 erfüllen soll.
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Die in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsformen weisen starre Klangkörper 6 mit einem festen Volumenelement 7 auf. Ein starrer Klangkörper 6 eignet sich insbesondere, wenn das erfindungsgemäße Schlaginstrument 1 in einem professionellen Umfeld eingesetzt werden soll.
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Die in der 2 dargestellte Ausführungsform weist ein Schallloch 8 auf mittels dem das in dem Volumenelement 7 enthaltene Gas in direkter Wirkverbindung mit der Umgebungsluft steht. Hierdurch wird Schall direkt aus dem Volumenelement 7 auf die Umgebungsluft übertragen.
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Bei den in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsformen ist das in dem Verbindungsabschnitt 4 angeordnete Verbindungselement 5 als separates Element ausgebildet. Das Verbindungselement 5 stellt dabei eine Verbindung zwischen dem Schlagelement 2 und dem Klangkörper 6 her. Das Verbindungselement 5 kann beispielsweise aus einem Elastomer, einem Metall, einem Holz oder Ähnlichem hergestellt sein. Grundsätzlich sind zur Ausgestaltung des Verbindungselementes 5 alle dem Fachmann bekannten Materialien geeignet, die eine Festlegung des Schlagelementes an dem Klangkörper ermöglichen und die eine geeignete Kombination aus Elastizität und Festigkeit aufweisen.
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Anders als bei den in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen ist das Verbindungselement 5 bei der in der 3 dargestellten Ausführungsform mehrteilig ausgeführt. Das dargestellte Verbindungselement 5 weist ein umlaufendes Federelement 9 sowie eine umlaufende Membran 10 auf. Das Schlagelement 2 ist mittels des Federelements 9 an dem Klangkörper 6 angeordnet und festgelegt. Die Membran 10 dichtet das Klangkörpervolumen 7 gegenüber der Umgebung gasdicht ab.
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Anders als bei den in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsformen sind bei den in den 4 bis 6 dargestellten Ausführungsformen das Schlagelement 2, der Klangkörper 6 sowie der Verbindungsabschnitt 4 mit dem Verbindungselement 5 einstückig gefertigt. Die erforderliche Flexibilität des Verbindungselementes 5 wird bei diesen Ausführungsformen durch in dem Verbindungsabschnitt 4 veränderte Materialeigenschaften erreicht, beispielsweise durch eine Veränderung der Materialstärke im Bereich des Verbindungselements 5. Es ist auch möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine einstückige Ausgestaltung mittels eines Fügeverfahrens, beispielsweise durch Kleben oder Schweißen, erreicht wird. Die in 4 dargestellte Ausführungsform des Schlaginstrumentes 1 weist zusätzlich ein in dem Volumenelement 7 angeordnetes Klangelement 11 auf. Das Klangelement 11 ist an dem Schlagelement 2. Durch das Klangelement 11 wird die akustische Bandbreite des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes 1 erhöht.
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Anders als die in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsformen, weisen die in den 5 und 6 dargestellten Ausführungsformen einen flexiblen Klangkörper 6 mit flexiblem Volumenelement 7 auf. Die Ausgestaltung des Klangkörpers richtet sich nach etwaigen Nutzerpräferenzen und/ oder Anforderungen, die das erfindungsgemäße Schlaginstrument 1 erfüllen soll. Ein flexibler Klangkörper 6 ist besonders im nicht professionellen Bereich vorteilhaft, beispielsweis zur akustischen Unterstützung einer Sportveranstaltung. Um ein Einfüllen und Ablassen von Gas aus dem flexiblen Klangkörper 6 zu ermöglichen, weist die in der 4 dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes 1 ein Ventil auf.
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Bei der in 6 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlaginstrumentes 1 ist das in dem Verbindungsbereich 4 angeordnete Verbindungselement 5 als ein die Schlagfläche 3 umlaufendes Federelement 9 mit einem V-förmigen Profil ausgebildet. Mittels des umlaufenden Federelementes 9 ist die Schlagfläche 3 derart gelagert, dass bei einem Anschlagen derselben eine Umwandlung des Schlagimpulses in Schalldruck im Sinne des Erfindungsgedankens unterstützt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Schlaginstrument
- 2.
- Schlagelement
- 3.
- Schlagfläche
- 4.
- Verbindungsabschnitt
- 5.
- Verbindungselement
- 6.
- Klangkörper
- 7.
- Volumenelement
- 8.
- Schallloch
- 9.
- Federelement
- 10.
- Membran
- 11.
- Klangelement